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FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 3

FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Magazin für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik im Stadtteil. Jetzt online lesen!

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q DAS WIRD MAN DOCH WOHL NOCH FRAGEN DÜRFEN<br />

»Hat Findorff zu wenig Parkplätze oder zu viele Autos ?«<br />

▼ KULTUR TRIFFT TECHNIK<br />

20 Jahre »Altes Pumpwerk e.V.« in Findorff<br />

A<br />

lle FindorfferInnen wissen, das wir im Stadtteil<br />

definitiv zu wenig Parkplätze haben.<br />

Die Zeiten haben sich gewandelt. Früher hatte<br />

man in jedem Haushalt maximal ein Auto. Heute<br />

sind überwiegend beide Elternteile berufstätig,<br />

um für die Familie genug zu verdienen. Jedes<br />

Elternteil hat dafür ein eigenes Auto, das für die meisten Jobs<br />

auch erwartet wird und daher notwendig ist; ich schreibe das<br />

aus eigener Erfahrung. Auch wer zum Einkaufen fährt, wünscht<br />

sich danach einen Parkplatz direkt vor der Haustür, was nur ab<br />

und zu gegeben ist. Man hält dann kurz vor dem eigenen Haus,<br />

packt alle Einkäufe in den Flur und sucht dann eine Parklücke,<br />

die man auch tatsächlich findet. Irgendwie,<br />

irgendwann, irgendwo schafft man es immer,<br />

einen Platz für das eigene Gefährt zu finden.<br />

Die schlimmste Zeit ist für uns, wenn der<br />

Freimarkt oder Konzerte stattfinden.<br />

Während dieser Zeit sind für uns als<br />

direkte »Nachbarn« der Bürgerweide<br />

alle Parkmöglichkeiten vollgestellt mit<br />

auswärtigen Autos, die zunehmend ohne<br />

Rücksicht im Stadtteil überall wild parken;<br />

teilweise eng an eng in zwei Reihen, so dass<br />

im Notfall kein Rettungswagen durchkommt<br />

– und die sind besonders am Wochenende in der<br />

Freimarktsaison ständig im Einsatz. Widerrechtliches<br />

Parken gilt auch für die Falschparker an Einmündungen und<br />

Kreuzungen. 5-Meter-Zone ? Nie gehört ! Im Brandfall kommt<br />

kein Feuerwehrfahrzeug durch – und wer<br />

will das, wenn das eigene Reihenhaus<br />

brennen würde. Politessen verstärkt im<br />

Einsatz ? Leider Fehlanzeige !<br />

In großen Städten, wie beispielsweise in Frankfurt am Main,<br />

gibt es während der Dauer von Großveranstaltungen und den<br />

damit verbundenen extremen Belastungen durch auswärtigen<br />

Verkehr zeitlich befristetes Anwohnerparken. Die AnwohnerInnen<br />

erhalten eine Art Ausweis zum Auslegen im Auto – und nur<br />

sie haben dann die Berechtigung in dem ausgewiesenen Gebiet<br />

zu parken. Der Ausweis bedeutet nicht, dass man einen Anspruch<br />

auf einen Parkplatz hat, sondern das man darf. Das ist<br />

der kleine, aber feine Unterschied. Die Kosten für eine deratige<br />

Lösung dürften überschaubar sein – und der »Parknotstand«<br />

während Veranstaltungen betrifft ja auch nicht ganz Findorff.<br />

Trotz allem liebe ich natürlich mein Findorff – das Dorf mit ff,<br />

wo jeder jeden kennt. Wie singt Herbert Grönemeyer passend<br />

in einem Song: »Ich drehe schon seit Stunden, hier so meine<br />

Runden... «. Also weiterhin auf zur fröhlichen Parkplatzsuche.<br />

Text: Petra Imamovic, Anwohnerin an der Bürgerweide<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 28<br />

D<br />

er Öffentliche Raum, zu dem die öffentlichen<br />

Grünflächen, Straßen und Plätze zählen, steht<br />

im Prinzip allen Menschen zur Nutzung offen.<br />

Dieser Raum ist nicht vermehrbar. Die Zeiten,<br />

in denen ohne Rücksicht auf Verluste Schneisen<br />

für Straßen in das gewachsene Stadtgefüge<br />

geschlagen wurden, gehören zum Glück der<br />

Vergangenheit an. Tatsache ist: Ein Großteil dieses Raumes ist<br />

dem Kfz-Verkehr gewidmet, was auch mit dem Volumen bzw.<br />

Platzverbrauch der Fahrzeuge zusammenhängt, mehr noch<br />

mit Verkehrspolitik. Aber: Ist es hinnehmbar, dass parkende<br />

Pkws den ohnehin knapp bemessenen Raum für Fußgänger<br />

und Radfahrer zusätzlich einengen ? In Kreuzungsbereichen,<br />

auf Radwegen, Gehwegen und in<br />

Baumstreifen sollten sie nicht stehen, finde<br />

ich. Ganz davon abgesehen, dass es auch<br />

verboten ist.<br />

»Wo soll ich denn parken, wenn es<br />

keine Parkplätze gibt?«. Tja. Klar ist:<br />

Es gibt Menschen in der Stadt, für die<br />

ein privater Pkw durchaus zu rechtfertigen<br />

ist; sei es, weil sie gehbehindert<br />

sind, aus beruflichen und anderen<br />

wichtigen Gründen. Aber das ist nicht die<br />

Mehrheit. Ja muss man sich denn für sein<br />

Auto rechtfertigen, ist das nicht Privatsache ?<br />

»Privat« leitet sich aus dem Lateinischen »privare« ab<br />

und heißt rauben. Man stelle sich vor, jemand platziert auf einem<br />

»Parkplatz« einen Liegestuhl oder<br />

ein Sofa. Die Empörung wäre groß. So<br />

etwas tut man nicht !<br />

JA ODER NEIN ?<br />

»Die Gestaltung des öffentlichen<br />

Raums muss den Menschen sagen, wie sie sich zu benehmen<br />

haben.« sagte schon der niederländische Verkehrsplaner Hans<br />

Mondermann. Offensichtlich ist unser öffentlicher Raum<br />

(noch) nicht so gestaltet, dass man lieber zu Fuß geht oder mit<br />

dem Fahrrad fährt. Das illegale Parken wird kaum sanktioniert.<br />

Man kann nur an der Schraube »weniger Pkw« drehen, um das<br />

Parkproblem zu lösen. Es gibt genügend Alternativen; beispielsweise<br />

ersetzt ein Carsharing-Fahrzeug mit festem Stellplatz als<br />

stationsgebundes Carsharing 15 private Pkw.<br />

Fazit: Notwendig ist der Autobesitz in der Stadt nur in den<br />

wenigsten Fällen. Weniger Autos sind jedoch ein Gewinn an<br />

Lebensqualität für alle.<br />

Text: Angelika Schlansky, Stadt- und Regionalplanerin aus<br />

Bremen. Mehr Informationen unter www.gekaplan.net.<br />

Wie ist Ihre Meinung zum Thema ? Schreiben Sie uns jetzt<br />

einen Leserbrief über www.findorff.info/leserbriefe p<br />

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I<br />

m Jahr 1997 gründeten<br />

ehemalige<br />

Mitarbeiter der<br />

Bremer Stadtentwässerung<br />

den<br />

gemeinnützigen<br />

Verein »Altes<br />

Pumpwerk e.V.«, um das stillgelegte<br />

Findorffer Pumpwerk<br />

in der Salzburger Straße vor<br />

dem Abriss zu retten – und<br />

damit ein Stück Industriegeschichte vor dem Verschwinden zu<br />

bewahren. Wer hätte damals gedacht, dass in der stillgelegten<br />

Pumpenhalle einmal Opernarien erklingen würden? Im Rückblick<br />

betrachtet war es eine wirklich herausragende Leistung,<br />

das historische Bauwerk und die technischen Anlagen in ihrer<br />

ursprünglichen Form zu erhalten und vor Ort eine Ausstellung<br />

aufzubauen, die den BesucherInnen die Geschichte und heutige<br />

Arbeit der Stadtentwässerung hautnah vermittelt. In ehrenamtlicher<br />

Arbeit entstand nicht nur ein in Deutschland einmaliges<br />

Technikmuseum, sondern zugleich auch eine Veranstaltungsstätte,<br />

in der wie selbstverständlich Kultur auf<br />

Technik trifft – vom Jazzkonzert über Comedy<br />

bis zur Theaterinszenierung. Was vor 20 Jahren<br />

als Initialazündung mit einer Gruppe von aktiven<br />

»Abwasserveteranen« für die Planung und<br />

Realisation begann, schaffte zwei Jahrzehnte<br />

später einen hervorragenden Anlass diese Erfolgsgeschichte<br />

noch einmal Revue passieren zu<br />

lassen und das Jubiläum mit einer eine festlichen<br />

Operngala zu feiern; ausgerichtet durch die<br />

Hochschule für Künste Bremen.<br />

Das Museum ist jeden ersten Montag im Monat von 16:00 bis<br />

19:00 Uhr geöffnet. Jeweils um 16:30 Uhr wird eine Führung<br />

angeboten. Eintritt 3,00 Euro pro Person, Kinder frei. Auch vor<br />

Beginn der Kulturveranstaltungen besteht die Möglichkeit, an<br />

einer kostenlosen Kurzführung teilzunehmen. Gruppenführungen<br />

nach Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten.<br />

Anmeldung per Telefon unter 0421 / 988 11 11 oder im Internet<br />

online unter www.altespumpwerk.de<br />

Text: Dieter Voigt, Foto: Matthias Hornung ▲<br />

Kräme r<br />

Polsterwerkstatt<br />

Innenausstattung<br />

graf-Moltke str. 44 . 28211 Bremen . telefon 0421 70 51 87 . www.kraemer-innenausstattung.de . info@kraemer-innenausstattung.de

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