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AWMF online - Leitlinie: Chronisch Obstruktive Bronchitis und ...

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<strong>AWMF</strong> <strong>online</strong> - <strong>Leitlinie</strong>: <strong>Chronisch</strong> <strong>Obstruktive</strong> <strong>Bronchitis</strong> <strong>und</strong> Lungenemphysem (COPD)<br />

Patienten mit COPD profitieren von körperlichem Training bezüglich Belastbarkeit <strong>und</strong> Linderung von Dyspnoe <strong>und</strong><br />

Ermüdbarkeit ("Evidenz"grad A, Empfehlungsgrad A).<br />

Die Langzeitsauerstofftherapie über 16-24 St<strong>und</strong>en am Tag bei Patienten mit chronischer respiratorischer Insuffizienz<br />

(pO 2 < 55mmHg) verbessert die Prognose der Patienten ("Evidenz"grad A).<br />

Die Patientenschulung ist ein wichtiges Therapieelement für alle Schweregrade der Erkrankung, da sie zu einer<br />

Steigerung der Effizienz des Managements wesentlich beiträgt ("Evidenz"grad B, Empfehlungsgrad A).<br />

Die pneumologische Rehabilitation als zeitlich umschriebene komplexe Maßnahme (medikamentöse <strong>und</strong><br />

nichtmedikamentöse Therapieverfahren) stellt eine wichtige <strong>und</strong> effektive Komponente des Langzeitmanagements der<br />

COPD dar ("Evidenz"grad A, Empfehlungsgrad A).<br />

Eine effiziente Langzeitbetreuung bedarf einer eng verzahnten Versorgung durch Hausarzt, Facharzt,<br />

Akutkrankenhaus/Fachklinik sowie stationärer <strong>und</strong> ambulanter Rehabilitation ("Evidenz"grad D).<br />

Ziele der Pharmakotherapie sind die Besserung der Symptome, eine Zunahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, eine<br />

Steigerung der Lebensqualität sowie die Prävention von Exazerbationen.<br />

Eine Normalisierung der Lungenfunktion ist bei Patienten mit COPD nicht zu erwarten. Falls sich die Lungenfunktion unter<br />

einer Therapie normalisiert, muss die Diagnose COPD revidiert werden. Meist handelt es sich in solchen Fällen um ein<br />

Asthma. Weder für Bronchodilatatoren noch für inhalative Glukokortikoide ist bislang eine Besserung der Prognose<br />

nachgewiesen [95,118-122].<br />

Husten <strong>und</strong> Auswurf bessern sich nach Ausschalten exogener Noxen, insbesondere nach Aufgabe des Nikotinkonsums.<br />

Die Dyspnoe von Patienten mit COPD wird oft durch ß 2-Sympathomimetika, Anticholinergika <strong>und</strong> Theophyllin günstig<br />

beeinflusst. Wahl <strong>und</strong> Dosierung sollen individuell unter Berücksichtigung des Schweregrades der Erkrankung sowie von<br />

Wirksamkeit <strong>und</strong> Verträglichkeit erfolgen.<br />

Bei ungenügendem Effekt kann eine Kombination von inhalierbaren langwirksamen Bronchodilatatoren (Tiotropium <strong>und</strong><br />

ein langwirksames ß 2-Sympathomimetikum) zum Einsatz kommen. Bei einer FEV1 < 50% des Solls<br />

(postbronchodilatatorisch) sowie mindestens einer den Einsatz von systemischen Steroiden <strong>und</strong>/oder Antibiotika<br />

erforderlich machenden Exazerbation im letzten Jahr ist die Therapie mit inhalativen Glukokortikoiden indiziert. Der<br />

Stufenplan für die Langzeittherapie ist in Abb. 3 dargestellt.<br />

Wirksamkeitskriterien zur Beurteilung des Therapieerfolges sind die Beeinflussung des Befindens (Ges<strong>und</strong>heitsstatus,<br />

Lebensqualität), der Symptome (Atemnot in Ruhe <strong>und</strong>/oder bei Belastung, Husten, Auswurf), der körperlichen<br />

Belastbarkeit sowie von Kenngrößen der Lungenfunktion (FEV 1, Resistance, intrathorakales Gasvolumen,<br />

Residualvolumen, arterielle Blutgase).<br />

Abb. 3 Stufenplan für die Prophylaxe <strong>und</strong> Langzeittherapie der COPD.<br />

Bronchodilatatoren<br />

Bronchodilatatoren (Tab. 7) stellen die Basistherapie des symptomatischen Patienten mit COPD dar. Durch Reduktion<br />

des Bronchialmuskeltonus <strong>und</strong> damit des Atemwegswiderstandes <strong>und</strong> durch Abnahme der Lungenüberblähung führen sie<br />

zu einer Symptomlinderung. Die inhalative Applikation ist der oralen Applikation vorzuziehen, da mit geringeren Dosen<br />

gleiche Effekte erreicht werden <strong>und</strong> damit weniger unerwünschte Wirkungen in Kauf genommen werden müssen. Bei allen<br />

inhalativ verabreichten Bronchodilatatoren muss die Inhalationstechnik mit dem Patienten eingeübt <strong>und</strong> im Therapieverlauf<br />

überprüft werden.<br />

http://www.uni-duesseldorf.de/<strong>AWMF</strong>/ll/020-006.htm[22.09.2010 17:10:07]

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