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AWMF online - Leitlinie: Chronisch Obstruktive Bronchitis und ...

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<strong>AWMF</strong> <strong>online</strong> - <strong>Leitlinie</strong>: <strong>Chronisch</strong> <strong>Obstruktive</strong> <strong>Bronchitis</strong> <strong>und</strong> Lungenemphysem (COPD)<br />

Parameter Punkte auf der BODE Skala<br />

0 1 2 3<br />

FEV 1 (% Soll) =65 50 - 64 36 - 49 =35<br />

6 Min Gehtest (m) > 350 250 - 349 150 - 249 = 149<br />

MRC Dyspnoe (Stufe) 0 - 1 2 3 4<br />

body-mass-index (kg/m 2 )<br />

> 21 = 21<br />

Modifizierter MRC Score:<br />

0: keine Atemnot, 1: Atemnot bei schwerer, 2: Atemnot bei leichter Belastung, 3: zu kurzatmig, das Haus zu verlassen,<br />

<strong>und</strong> 4: kurzatmig beim An- <strong>und</strong> Ausziehen.<br />

Differentialdiagnosen<br />

Die für das Management der COPD wichtigste Differenzialdiagnose ist das Asthma. Charakteristische Merkmale beider<br />

Erkrankungen sind in Tab. 5 gegenübergestellt.<br />

Neben Anamnese (Rauchen, atopische Begleiterkrankungen) <strong>und</strong> Klinik ist das Ausmaß der Reversibilität <strong>und</strong> der bronchialen<br />

Hyperreaktivität (Tab. 5) für die Diagnose entscheidend. Bei Patienten mit widersprüchlichen Untersuchungsergebnissen sollten<br />

sowohl Asthma als auch COPD diagnostiziert werden. Die Behandlung sollte dem Schweregrad beider Erkrankungen gerecht<br />

werden: Bei COPD sollten zum Beispiel auch bereits bei einer FEV 1 < 70% Soll inhalative Glukokortikoide gegeben werden,<br />

wenn gleichzeitig ein Asthma vermutet wird. Andererseits ist bei Asthma mit zusätzlichem COPD-Phänotyp ggf. auch ein<br />

langwirksames Anticholinergikum zu verordnen. Maßnahmen der Allergenkarenz <strong>und</strong> ggf. der antiallergischen Therapie können<br />

ebenfalls indiziert sein [78] ("Evidenz"grad D, Empfehlungsgrad A).<br />

Tab. 5 Differenzialdiagnose: Asthma - COPD<br />

Merkmal Asthma COPD<br />

Alter bei Erstdiagnose variabel, häufig: Kindheit, Jugend meist 6. Lebensdekade<br />

Tabakrauchen kein direkter Kausalzusammenhang; Verschlechterung durch<br />

Tabakrauchen möglich<br />

http://www.uni-duesseldorf.de/<strong>AWMF</strong>/ll/020-006.htm[22.09.2010 17:10:07]<br />

direkter<br />

Kausalzusammenhang<br />

Hauptbeschwerden anfallsartig auftretende Atemnot Atemnot bei Belastung<br />

Verlauf variabel, episodisch progredient<br />

Allergie häufig selten<br />

Obstruktion variabel persistierend<br />

Reversibilität der<br />

Obstruktion<br />

> 20 % FEV 1<br />

< 15 % FEV 1<br />

bronchiale Hyperreaktivität regelhaft vorhanden möglich<br />

Ansprechen auf<br />

Glukokortikoide<br />

regelhaft vorhanden gelegentlich*<br />

* Zu der Frage, ob es bis zu 20% "reine" COPD Patienten gibt, die in der Langzeittherapie auf Glukokortikoide ansprechen [77],<br />

oder ob diese Patienten sowohl an Asthma als auch an COPD leiden, gibt es bislang keine eindeutige Antwort [56].<br />

Weitere differentialdiagnostische Aspekte<br />

Alle Erkrankungen mit Bronchialobstruktion (u. a. Bronchiektasie, konstriktive Bronchiolitis, diffuse<br />

Lungenparenchymerkrankungen mit Obstruktion wie z. B. Sarkoidose), mit chronischem Husten (u. a. Bronchialkarzinom,<br />

Tuberkulose, chronisch persistierender Husten infolge eines gastroösophagealen Refluxes oder einer chronischen<br />

Rhinosinusitis) oder Atemnot (u. a. infolge Anämie, Linksherzinsuffizienz, pulmonaler Hypertonie, Übergewicht,<br />

Trainingsmangel, Hyperthyreose, metabolischer Azidose) müssen differenzialdiagnostisch oder als Komorbidität<br />

abgegrenzt werden.<br />

Verlaufsuntersuchungen<br />

Die COPD ist eine progrediente Erkrankung. Symptome <strong>und</strong> Kenngrößen der Atemwegsobstruktion sollten bei<br />

komplikationslosem Verlauf mindestens 1 . pro Jahr überwacht werden, damit Verschlechterungen bzw. Komplikationen erkannt

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