Ausgabe 29 - Förderverein Schönfeld
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Gesellschaft, Geschichte und Kultur Seite 21<br />
Die Fuggerstraße<br />
Die Bedeutung des Augsburger Fuggerkonzerns und der Oberkärntner<br />
Gewerken für die Entwicklung des Montanwesens<br />
in der Region der Gailtaler Alpen und Kreuzeckgruppe<br />
als wichtiger Teil der Heimatgeschichte der Marktgemeinde<br />
Steinfeld im Drautal.<br />
Der <strong>Förderverein</strong> <strong>Schönfeld</strong> hat<br />
unter der Obmannschaft von<br />
Kurt Schwager mit der Revitalisierung<br />
des Gebäudes Jordanhof<br />
in Steinfeld und mit seinem Umsetzungs-<br />
und Nutzungskonzept einen<br />
beachtenswerten Beitrag für die<br />
Erforschung und Bewahrung volkskundlicher,<br />
kulturhistorischer und<br />
montanhistorischer Werte geliefert.<br />
In weiterer konsequenter Verfolgung<br />
der Zielsetzungen des <strong>Förderverein</strong>es<br />
wurde nun der Aufbau des<br />
Steinfelder Heimatmuseums, welches<br />
im Jordanhof einen richtigen<br />
Platz gefunden hat, in Angriff genommen.<br />
Für den Museumsbereich stehen<br />
ca. 500 m2 Fläche auf 3 Ebenen zur<br />
Verfügung, auf welchen die Heimatgeschichte<br />
der Marktgemeinde<br />
Steinfeld im Drautal mit Hilfe<br />
zeitgemäßer Präsentationstechniken<br />
dargestellt wird.<br />
Dies auf der Grundlage veröffentlichter,<br />
wissenschaftlicher Forschungsergebnisse<br />
über die Geschichte<br />
Kärntens von Claudia<br />
Fräss-Ehrfeld und über die Geschichte<br />
des Kärntner Bergbaues von<br />
Hermann Wießner sowie Arbeiten<br />
des Geschichtsvereines und Naturwissenschaftlichen<br />
Vereines für<br />
Kärnten soweit sie regional das<br />
Gail-, Gitsch-, Möll- und Obere<br />
Drautal betreffen.<br />
In Orientierung an den Arbeiten<br />
des Landesarchiv und Landesmuseum<br />
Kärntens sowie in Anlehnung an<br />
Gliederung der Heimatbücher von<br />
Steinfeld, Bad Bleiberg und Reißeck<br />
(Kolbnitz-Penk-Teuchl) erfolgt nachstehende<br />
thematische Strukturierung:<br />
❏ TopografischeVerhältnisse (Landschaft,<br />
Kataster, Katastralgemeinden<br />
mit Ansichten)<br />
❏ Erste urkundliche Nennung,<br />
Wappen und älteste Siedler<br />
❏ Markt und Selbstverwaltung<br />
(Entwicklung des Schulwesens,<br />
Sozialwesens und der Kulturträger-Vereine,<br />
Steinfelds große<br />
Söhne)<br />
❏ Gerichtsbarkeit (vom Landesgericht<br />
zum Bezirksgericht)<br />
❏ Gemeindegebiet – Bevölkerungsentwicklung<br />
– Wahlen<br />
❏ Burgen – Schlösser – Befestigungen<br />
❏ Kirchliche Verhältnisse (Pfarrgemeinden,<br />
Kirchen und Kapellen)<br />
❏ Landwirtschaft, Gewerbe und<br />
Industrie<br />
❏ Handel und Verkehr (Eisenbahn,<br />
Strassen und Wege)<br />
❏ Bergbau, Verhüttung und Berggerichtsbarkeit.<br />
Aus zeitlicher Sicht werden diese<br />
Themen aus montanhistorischer<br />
Sicht im Hinblick auf die Träger der<br />
montanistischen Aktivitäten folgendermaßen<br />
betrachtet:<br />
❏ Vor- und frühgeschichtliche<br />
Periode bis 1400 n.Ch. (Kelten,<br />
Römer, Slawen, Awaren und<br />
Bayern)<br />
❏ Mittelalterliche Periode von 1400<br />
bis 1800 (Bamberger, Fugger sowie<br />
private und staatliche Gewerken)<br />
❏ Neuzeitliche Periode von 1800<br />
bis 2000 (Staat als Lehensherr,<br />
Gewerke und Aktionär, BBU<br />
Gründung).<br />
Die Exponate wie Urkunden,<br />
Handschriften, Aktenstücke und<br />
Bildquellen (z.B. Ansichtskarten,<br />
Pläne) zur Geschichte des Marktes<br />
Steinfeld und Werkzeuge, Mineralien,<br />
Reliefs und Modelle werden vom<br />
„<strong>Förderverein</strong> <strong>Schönfeld</strong>“ in Zusammenarbeit<br />
mit dem Landesarchiv<br />
Kärnten und der Marktgemeinde<br />
Steinfeld ausstellungsfähig aufbereitet.<br />
Das Thema Bergbau, Verhüttung<br />
und Berggerichtsbarkeit wird aus<br />
lokaler Sicht innerhalb der Gemeindegrenzen<br />
Steinfelds im Heimatmuseum<br />
dargestellt.<br />
Die Hauptfundgebiete von Metallerzen<br />
im Steinfelder Gemeindebezirk<br />
befinden sich am Grakofel. Dieser<br />
ist geologisch gesehen eine<br />
mächtige Linse von sogenanntem<br />
Diorit im Hornblendenschiefer die<br />
von Edelmetallerzgängen durchkreuzt<br />
wird.<br />
Im Oktober 2001 wurde mit<br />
Obmann Kurt Schwager, VS Dir.<br />
Robert Durl, geführt von Helmut<br />
Fian sen. und Siegfried Ritscher eine<br />
Befahrung von alten Stollen und<br />
Schmelzplätzen im Grakofelgebiet<br />
durchgeführt.<br />
Im Hinblick auf den beachtlichen<br />
Stellenwert Steinfelds in der Kärntner<br />
Bergbaugeschichte, Steinfeld war<br />
neben Bleiberg und Obervellach ein<br />
Befahrung (bergmännischer Ausdruck für die „Bewanderung“ eines Bergbaugebietes) des<br />
Grakofelgebietes Kreuzeckgruppe am 6. Oktober 2001 mit Robert Durl, Siegfried Ritscher,<br />
Kurt Schwager und Helmut Fian (von links nach rechts)