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Ausgabe 29 - Förderverein Schönfeld

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Serie Seite 14 Der Steinfelder – Zeitschrift des <strong>Förderverein</strong>es <strong>Schönfeld</strong><br />

Böser Blick, Geisterbann und Trud<br />

(Fortsetzung der Reihe von<br />

Steinfelder Heft-Nr. 28):<br />

Der „Böse Blick” hat<br />

seinen Ursprung im<br />

weltweit verbreiteten<br />

Glauben an die Zauberkraft<br />

der Augen.<br />

Die griechischen Naturforscher<br />

betrachteten im<br />

Sehen einen aktiven Vorgang,<br />

wobei die Augen<br />

Strahlen aussandten, die<br />

die Dinge beleuchteten<br />

und wieder ins Auge<br />

zurückkehrten.<br />

So entstand die Meinung,<br />

dass Augenstrahlen<br />

nicht nur gute, sondern<br />

auch bannende, schädigende,<br />

ja lähmende Wirkung<br />

haben konnten (s. Blick der<br />

Schlange). Man unterschied<br />

zwei Gruppen von<br />

Menschen, die mit ihrem<br />

Blick schaden konnten.<br />

Die bewußt Faszinierenden<br />

waren die Hexen und<br />

Zauberer, die sich diese<br />

Fähigkeit durch allerlei<br />

Mittel angeeignet hatten.<br />

Die unbewußt Tätigen<br />

waren Menschen, die<br />

durch Vererbung mit dieser<br />

entsetzlichen Eigenschaft<br />

behaftet waren.<br />

Aus Angst vor dem<br />

„Bösen Blick” suchte man<br />

nach Erkennungsmerkmalen<br />

und erkannte diese<br />

im Schielen, an einem<br />

Fleck im Auge, in entzündeten<br />

Augenlidern, oder in<br />

buschigen bzw. zusam-<br />

mengewachsenenAugenbrauen. Um diese „Giftpfeile der<br />

Augen” abzuwehren, gab<br />

es verschiedene magische<br />

Mittel und Maßnahmen<br />

wie Herrgottswinkel in<br />

den Stuben, christliche<br />

Sprüche und Symbole,<br />

Augendarstellungen, die<br />

auf Gebäuden eingeritzt<br />

wurden, man trug auch<br />

Amulette aus augenähnlichen<br />

gläsernen Perlen oder<br />

auch die Hörnchenhand<br />

aus Koralle.<br />

Eine andere Art des<br />

Geisterbannes ist das sog.<br />

„Verpflöcken”. In Wänden,<br />

Türpfosten oder Schwellen<br />

alter Holzbauernhäuser<br />

wurden Löcher gebohrt,<br />

die man mit Zähnen,<br />

bedruckten Papieren, Stoffstücken,<br />

Haaren, Pflanzenresten,<br />

Fingernägel und<br />

geweihten Zeichen füllte<br />

und mittels eines Holzzapfens<br />

verpflöckte, gewissermaßen<br />

„einsperrte”.<br />

Man wollte das Böse, das<br />

Übel irgendwo verbannen.<br />

Diese Art von Geisterbann<br />

hat seinen Ursprung<br />

vermutlich im Totenkult.<br />

Man glaubte, der Mensch<br />

wird durch den Tod ein<br />

dämonisches Wesen, das<br />

die Ruhe und das Wohlbefinden<br />

der Überlebenden<br />

zu stören versucht.<br />

Die große Anzahl von<br />

Armenseelen-Sagen zeugen<br />

vom zwiespältigen<br />

Verhältnis zu den Toten.<br />

Mit besonderen Gebeten,<br />

Messen, Glockenläuten

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