Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
wir mit ganzem Herzen und nic.ht mit den Lippen.' Seil Herbst 1979<br />
z.ier1 eioe-von der Raiffeiseaorg;m isa1ioa Landshut gestiftete Gedenktafel<br />
mit diesen \\1onen in drei Sprachen das Brunncrhaus in Castclle110<br />
~m \Vescrand der Sieben Gemeinden (s. A bb. 1 f).<br />
Es bcd3rf keiner g.i:ol\en Versichernngc:n, d.1.U Schmelle.r die Reise<br />
gründJjch vorbereitet antrat. Sein Ranzen eothieJt auch eiolge [lücher.<br />
Dagegen hatte er vorn Zimbrischen setbst noch kein gesprochenes<br />
Wort gehört. Er verstand c" auch nicht 81eich.<br />
Seiner }yfothode bei der Erforschung der beider1 Sprnchfraseln ist in<br />
e.rs1er l.Juie das Streben nach Vollstä.ndjgkeit zu entnehmen. So berücksich<br />
tigt er alles> was ihm für Vergangenheit und Oegeuwart det<br />
Z ioobern als wichtig erschien. Er s.ammellc fast die ganze Literatur,<br />
die es seit dem 16. Jahrhundert über die S prachinsel gab, lief k.ilome1en1„eit<br />
über die v~ streuten Siedluogen des Hodiplateaus, um Handschriflen<br />
und Bücher ausfindig zu machen, ootierte si,ch {nschriften<br />
auf Häusern und Glocken, zeicJ,11ete Lieder, Dichtungen, Sagen und<br />
Sprichwöne.r auf und strebte - das bildete natürlich seine Hauptarbeit<br />
- eine volJständ.ige G ram.mat.ik samt Lexikon des Zimbrischen<br />
durch systematiscbe Befragung von Gcwährspcc-soner, jeglichen Standes<br />
und AJters a:n. SchmeUer bedauert selber seine ~opfe.r«. die er<br />
in stuodenlanp.en Silzunl2,ell mit seiner Ausfragerei plagte.<br />
Oa .. t:Md, das e r sich von Land und Leu tl!--tl g..imacht hatte., fesselte<br />
ihn derart, daß er elf Jahre später eine zweite Reise in die. XIII Comuni<br />
machte.<br />
Die wissenschafdiche Ausbeute seiner Reise von 1833 hat SchmeJler in<br />
seiner Scbrifl » Über die soge,uumren Cimbe.rn der VI[ u11dXIII Conu11r,<br />
mm t1uf dtn Venedische11 Alpen und ihre Sprache« (1 838) (s. Abb. III)<br />
zugänglich gemacht. 1 Das Ke-rn- lind Pnmksriick dieser Abhandlung bildet<br />
natürlich die Gra m matik (Kapitel VS. 651 -702), die erste<br />
einer deutschen Sprachlasel auf idg. Grundlage nach der historisc.h<br />
,•ergleiche-0de1l Methode io der Oeschich1e der Ge.rmao.istik, die<br />
damals (mit Jaco b Grimm an der Spitze) noch in ihrer Frühpe riode<br />
statJd. Die g_es;1m1.e Sp.rach.inselforschuog geht noch heute, wenn 3\ICb<br />
m it technisch verfe.inerten MJtteln, nach Schmcllcrs Prinzip vor. Die<br />
Grammatik basier1 vorwiegeod auf dem in den VJI Comw1cn gcsammelcen<br />
Mate.rial und beschränkt sich auf die Laut- und Formeolehte.<br />
Nur gelegentlich, ctwer We .ogt::nar:mteo<br />
Cimbem der VIl und XIII Communen<br />
•••<br />
ihre Sprachr.<br />
...<br />
Dr. J. A , ~-<br />
1/t!,oMt...,. ... L .........._ •• n.lff...._<br />
,~ ·)'/<br />
ll<br />
Clmbernland 4/J