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Ausgabe 20 Jahrgang 1989

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wir mit ganzem Herzen und nic.ht mit den Lippen.' Seil Herbst 1979<br />

z.ier1 eioe-von der Raiffeiseaorg;m isa1ioa Landshut gestiftete Gedenktafel<br />

mit diesen \\1onen in drei Sprachen das Brunncrhaus in Castclle110<br />

~m \Vescrand der Sieben Gemeinden (s. A bb. 1 f).<br />

Es bcd3rf keiner g.i:ol\en Versichernngc:n, d.1.U Schmelle.r die Reise<br />

gründJjch vorbereitet antrat. Sein Ranzen eothieJt auch eiolge [lücher.<br />

Dagegen hatte er vorn Zimbrischen setbst noch kein gesprochenes<br />

Wort gehört. Er verstand c" auch nicht 81eich.<br />

Seiner }yfothode bei der Erforschung der beider1 Sprnchfraseln ist in<br />

e.rs1er l.Juie das Streben nach Vollstä.ndjgkeit zu entnehmen. So berücksich<br />

tigt er alles> was ihm für Vergangenheit und Oegeuwart det<br />

Z ioobern als wichtig erschien. Er s.ammellc fast die ganze Literatur,<br />

die es seit dem 16. Jahrhundert über die S prachinsel gab, lief k.ilome1en1„eit<br />

über die v~ streuten Siedluogen des Hodiplateaus, um Handschriflen<br />

und Bücher ausfindig zu machen, ootierte si,ch {nschriften<br />

auf Häusern und Glocken, zeicJ,11ete Lieder, Dichtungen, Sagen und<br />

Sprichwöne.r auf und strebte - das bildete natürlich seine Hauptarbeit<br />

- eine volJständ.ige G ram.mat.ik samt Lexikon des Zimbrischen<br />

durch systematiscbe Befragung von Gcwährspcc-soner, jeglichen Standes<br />

und AJters a:n. SchmeUer bedauert selber seine ~opfe.r«. die er<br />

in stuodenlanp.en Silzunl2,ell mit seiner Ausfragerei plagte.<br />

Oa .. t:Md, das e r sich von Land und Leu tl!--tl g..imacht hatte., fesselte<br />

ihn derart, daß er elf Jahre später eine zweite Reise in die. XIII Comuni<br />

machte.<br />

Die wissenschafdiche Ausbeute seiner Reise von 1833 hat SchmeJler in<br />

seiner Scbrifl » Über die soge,uumren Cimbe.rn der VI[ u11dXIII Conu11r,­<br />

mm t1uf dtn Venedische11 Alpen und ihre Sprache« (1 838) (s. Abb. III)<br />

zugänglich gemacht. 1 Das Ke-rn- lind Pnmksriick dieser Abhandlung bildet<br />

natürlich die Gra m matik (Kapitel VS. 651 -702), die erste<br />

einer deutschen Sprachlasel auf idg. Grundlage nach der historisc.h­<br />

,•ergleiche-0de1l Methode io der Oeschich1e der Ge.rmao.istik, die<br />

damals (mit Jaco b Grimm an der Spitze) noch in ihrer Frühpe riode<br />

statJd. Die g_es;1m1.e Sp.rach.inselforschuog geht noch heute, wenn 3\ICb<br />

m it technisch verfe.inerten MJtteln, nach Schmcllcrs Prinzip vor. Die<br />

Grammatik basier1 vorwiegeod auf dem in den VJI Comw1cn gcsammelcen<br />

Mate.rial und beschränkt sich auf die Laut- und Formeolehte.<br />

Nur gelegentlich, ctwer We .ogt::nar:mteo<br />

Cimbem der VIl und XIII Communen<br />

•••<br />

ihre Sprachr.<br />

...<br />

Dr. J. A , ~-<br />

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Clmbernland 4/J

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