Ausgabe 20 Jahrgang 1989
" Ri.cluud J. ßrunner Sehmeiler und die Zimbern 1. Tautsch oder Zimbr isc h Im Lebenswerk des großen bayerischen Philologcot Bibliothekars und Professors für altdeutsche Sp.rache und Literatur an der Unive rsjlHl München Johann AndreasSchm c ller (1785-1!152), aus Tirschenreuth, wird einer l deren Bewohner sonderbarerweise Zimbern genannt werden. 1 Beide fosetn liegen in ein ein holz„ und weidereicheo Gebiet mjt we.il \'Crstreuten Siedlungen und sind in etwa acht Oehstuodco zu durchque.reo. Verwattungsmäßig gehöl'en sie aber, aJs Comuni ber.cjcboet. verschiedenen Zentren an. Zu verste hen sind darunter Pfarreien (Kirc.herigemeindeo), wie in ltaJien früher allgemein üblich. Die flächenmäßig kleineren 1'redici Comuni (Dreizehn Gemeinden um G iav.a/ Ljet-tao) erstre_xit,-.. OAA dr.ut$('.he .-.p11chs:clm:i :tle.'it..- m d(,_n '~rfl'M~I) .f.lhl1tur.deum v.•t!l ubtr Sllllim t1:.nab n.ub SUdm. l>Sf>..J wlnl t~e n,c,c;ll VOl'. 11.1:r.m C:11,n:h ,·11":lc Orus· und Ji'\u~1 ~ll*t.. ,\~ Wil.:ekttoo fl,mchtt.n llf:lb:11 !t11Jk:r.i:1Chcr Scitrifl· $\el~r t 811.rtU!01lll!i. lkl
nach Sü(le.o vorgeschobene Sptachinscl der bairi~h·öste ,·re.\clüscbeo Mundart. Deshalb zog sie frühzeitig die Aufmerksamkeit der ilalienischen GeJe.hrten auf sich. So liegen seit dem Mittelalter allerlei Speku· la1ionco über die Herkunft dieser sogelrnnnten Z.imbcm vor. vou denen ke ine au('h nur annähernd rich1ig ist. Der Name. find~-l sich crstmaJs bej irnlicniscben Oidue rn des 12. J ahrhundetu; und wurde vo,1 de-n Humanisten im 14. Jahrhunderc e ingebürgert. Dabei ging man von der Fiktion aus, dflß-es sicl1 um Nachkomme.oder 101 ,,. Chr. von Marius bei VcrccUae in der Poe.bene gescbJageuen al1germanis.chen Kimbern handle, die sich - wie sinnvoll! - am andern Ende der Poebene in die Berge gerettet hätten. Die Beieichnuog bi.ldet also ei{1e volkstüm• Hd,e, \\1issensch11t'Llich nich1 befriedigende ß e neunuug, die sich durch· setzte, während ande-re H}'1)0thesen von der rälischen, go1ischcn, aJe• nrnnuischcn, Jangobardischen, - oder hunnischen Herkunft dieser Deutschen wieder verscllwa.ndeo. D ieser Zustand wäbne' bis zum 18. Jah.rhunder1, als man end lich im Zuge der Aufklän mg daranging, \~Cniger zu fabulier~n und sich mehr mi1 de r Sprache in den beiden Ge,neinde{, zu besch1:ifLjgcn. Als Quelle boten sich neben der lebenden Sprache manc-herlei gedruck~ te Werke. ao. Ihr Srudiurn ergab alsbald, daß es sich bei dem rätselha(terJ Z im brischen um ein allerttimliches Deutsctt baode)te. Nur dessen dialektale Zuordnung bereite te Sc.hwjcrigkei1cn. So ungefähr war es um d.ie. wiss,mschaftlic,he Kunde von den zwei Sprachinsehl l)e.s1e11t,
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nach Sü(le.o vorgeschobene Sptachinscl der bairi~h·öste ,·re.\clüscbeo<br />
Mundart. Deshalb zog sie frühzeitig die Aufmerksamkeit der ilalienischen<br />
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ke ine au('h nur annähernd rich1ig ist. Der Name. find~-l sich crstmaJs<br />
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im 14. Jahrhunderc e ingebürgert. Dabei ging man von der<br />
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bei VcrccUae in der Poe.bene gescbJageuen al1germanis.chen Kimbern<br />
handle, die sich - wie sinnvoll! - am andern Ende der Poebene in<br />
die Berge gerettet hätten. Die Beieichnuog bi.ldet also ei{1e volkstüm•<br />
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Deutschen wieder verscllwa.ndeo.<br />
D ieser Zustand wäbne' bis zum 18. Jah.rhunder1, als man end lich<br />
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