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Alte Pfade - neue Wege. Zeitgemäße Naturspiritualität

Leseprobe des Buches "Alte Pfade - neue Wege. Zeitgemäße Naturspiritualität" von Norbert Paul. Weitere Infos: www.verlag-zeitenwende.de/Alte-Pfade-neue-Wege

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Weitere Infos: www.verlag-zeitenwende.de/Alte-Pfade-neue-Wege

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Mit den Gegebenheiten der Natur zurechtzukommen und <strong>Wege</strong> zu finden, sich<br />

anzupassen und auch weiterzuentwickeln, das machte die frühen Menschen im<br />

Wesentlichen aus. So wurden beispielsweise die eher nomadisch lebenden Stämme<br />

entweder mit der Kultivierung des landwirtschaftlichen Anbaus immer sesshafter<br />

oder sie mussten die Herausforderungen in eroberten Gebieten, in denen überwiegend<br />

Landwirtschaft betrieben wurde, annehmen. Neben dem für ein überwiegend<br />

nomadisches Leben wichtigen Sonnenlauf wurden nun der Mond und<br />

dessen Wirkung auf die Vegetation zunehmend wichtiger. Noch heute werden die<br />

Wanderungen der Nomaden vom Lauf der Sonne und den von ihm beeinflussten<br />

Vegetationsperioden und Tierwanderungen bestimmt. Sehr deutlich wird, das wenn<br />

man sich die großen Tierwanderungen in Afrika betrachtet, da wird einem bewusst,<br />

was damit alles zusammenhängt. Auch Zugvögel, Wale und andere Tiere folgen<br />

dem Rhythmus der Sonnenstände, und das teilweise quer über unseren Planeten.<br />

Demgegenüber wirkt der Mond in erster Linie auf alle vegetativen Wachstumsprozesse,<br />

was besonders wichtig ist für die sesshaften Menschen sowie für den von<br />

ihnen betriebenen kultivierten Anbau sowie das Sammeln verschiedener Pflanzen<br />

und Früchte. Man sprach früher (und spricht heute wieder) von einem Sonnenjahr<br />

und einem Mondjahr, beide zusammen bilden „das Rad des Lebens“.<br />

Nahrhafte Wildpflanzen wie auch die ersten kultivierten Gräser wie Einkorn<br />

und Emmer bildeten neben dem gejagten oder domestizierten Vieh die Nahrungsgrundlage<br />

dieser Menschen. Man kannte sich aus mit heilsamen Kräutern, Erden,<br />

Hölzern, Pilzen und Früchten und wusste sie sachkundig anzuwenden. Auch bei<br />

der Kleidung, die aus unterschiedlichen Materialien gefertigt wurde, überließ man<br />

nichts dem Zufall, sie war – auch nach heutigem Verständnis – äußerst funktional.<br />

Diese Erkenntnisse hat man unter anderem auch „Ötzi“, der Gletscherleiche, zu<br />

verdanken. Seine Kleidung beispielsweise war ideal für die Überquerung der Alpen,<br />

was sich bei der Nachstellung seiner „letzten Bergwanderung“, bei der gleiche<br />

Materialien getragen wurden, zweifelsfrei zeigte. Und seine gut verheilten schweren<br />

Verletzungen sprechen zum einen für eine fachmännische Behandlung durch<br />

Heilkundige seiner Zeit und lassen zum anderen darauf schließen, dass er eine gute<br />

körperliche Konstitution hatte, die auf eine entsprechende Ernährung zurückzuführen<br />

ist. – Immer häufiger werden Kleidung, Werkzeuge und Handwerke aus<br />

vergangenen Zeiten heutigen Standards gegenübergestellt – und schneiden dabei<br />

nicht selten besser ab als das moderne Zeug. So hat man nicht nur Ötzis Kleidung<br />

nachgefertigt und geprüft, sondern auch die Seekleidung der Wikinger, bestehend<br />

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