Alte Pfade - neue Wege. Zeitgemäße Naturspiritualität
Leseprobe des Buches "Alte Pfade - neue Wege. Zeitgemäße Naturspiritualität" von Norbert Paul. Weitere Infos: www.verlag-zeitenwende.de/Alte-Pfade-neue-Wege
Leseprobe des Buches "Alte Pfade - neue Wege. Zeitgemäße Naturspiritualität" von Norbert Paul.
Weitere Infos: www.verlag-zeitenwende.de/Alte-Pfade-neue-Wege
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Opfer, die wegen Burnouts und schweren physischen und psychosomatischen<br />
Erkrankungen aus den Systemen fallen und die Gesamtproduktivität reduzieren.<br />
Die Lügen, Manipulationen, Betrügereien und die von Macht und Gier offensichtlich<br />
fremdgesteuerten und immer fragwürdigeren politischen Entscheidungen<br />
können nicht mehr versteckt und unter den Teppich gekehrt werden, denn dort<br />
scheint kein Platz mehr zu sein.<br />
Angesichts dieser Entwicklung, dem immensen Existenzdruck sowie dem<br />
Vertrauensverlust in Politik und Führungen jeglicher Art sehnen sich viele<br />
Menschen nach Sicherheit, Glaubwürdigkeit und echten Werten. Immer mehr Menschen<br />
stellen sich in immer jüngeren Jahren die großen Sinnfragen, die früher<br />
typisch für ältere Menschen und solche in der sogenannten Midlife-Crisis waren.<br />
Sich anpassen, verbiegen, hinten anstellen und sich selbst verleugnen, hat eine<br />
langsam um sich greifende Gegenbewegung zu einem wieder „Authentischer-Sein“<br />
ausgelöst. Das Verlangen, mehr in der Natur zu sein, und die Suche nach den<br />
eigenen Wurzeln, der persönlichen Vergangenheit und der des Landes, in dem man<br />
lebt, wachsen stetig an. Landmärkte, Mittelaltermärkte und alte Feste, die seit ewigen<br />
Zeiten nicht mehr begangen wurden, boomen zunehmend, nicht nur in öffentlich<br />
organisierter Form, auch in Familien und Gruppen Gleichgesinnter. <strong>Alte</strong>n Handwerken<br />
und Lebensweisen wird wieder mehr Beachtung geschenkt, und so mancher<br />
beginnt voller Begeisterung, wieder etwas mithilfe seiner Kreativität und mit den<br />
eigenen Händen zu erschaffen.<br />
Die Sehnsucht nach echten Werten, nach mehr Natur und natürlicher Lebensweise<br />
lässt den Blick zunehmend in die Vergangenheit schweifen. So kommt es,<br />
dass sich vielerorts Heiden-, Mittelalter-, Kelten-, Germanen-, Wikingergruppen<br />
und andere historisch orientierte Vereinigungen bilden. Druiden- und Schamanismusbewegungen<br />
entstehen, schon existierende und teilweise altehrwürdige<br />
Organisationen erfahren mehr und mehr Zulauf. Es wird immer häufiger davon<br />
gesprochen, wieder die „alten <strong>Pfade</strong>“ zu gehen, die alten Religionen und Glaubensformen<br />
unserer Vorfahren wieder zu beleben. Unterschiedliche Gruppierungen<br />
bedienen dieses Verlangen, doch allzu oft mit verklärten und romantisierten Bildern<br />
und Vorstellungen einer längst vergangenen Zeit, in der eben nicht alles gut war<br />
und die mit Sicherheit auch kein Mensch wirklich wieder haben möchte.<br />
Und doch ist es vollkommen richtig, den Blick auch zurückzuwenden; schon<br />
Wilhelm von Humboldt erkannte: „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine<br />
Zukunft.“ Es ist unser Privileg, zurückschauen zu können und aus dem zu lernen,<br />
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