Personalbericht 08 - Mainova AG

Personalbericht 08 - Mainova AG Personalbericht 08 - Mainova AG

<strong>Personalbericht</strong> <strong>08</strong><br />

Personal- und Sozialbericht –<br />

Unternehmenskultur weiterentwickeln


Inhalt<br />

05 Vorwort<br />

07 Personal- und Sozialbericht 20<strong>08</strong><br />

07 Einführung <strong>Mainova</strong>-HR-Cockpit, HR-Strategie<br />

<strong>08</strong> <strong>Mainova</strong>-Strategiehaus<br />

09 Personalentwicklung<br />

10 Hochschul- und Schulmarketing<br />

13 Ausbildung, Traineeprogramm<br />

14 Veranstaltungsmanagement,<br />

Projekt Stellenbewertung<br />

17 Neue Betriebsvereinbarungen und das<br />

Vorschlagswesen „Optinova“<br />

Unternehmenskultur weiterentwickeln<br />

18 Interview: Anpassungsfähig bleiben<br />

26 Projekt: Wir alle sind <strong>Mainova</strong><br />

30 Paten: Für die Werte einstehen<br />

40 Blick von außen: Kultiviert<br />

42 Personaldaten<br />

42 Personalbestand je Gesellschaft<br />

43 Verteilung der Beschäftigten auf die Gesellschaften im<br />

Verbund <strong>Mainova</strong>, Entwicklung des Personalbestands<br />

im Verbund <strong>Mainova</strong><br />

44 Fluktuation, Quote Arbeitnehmerkündigungen,<br />

Altersstruktur<br />

45 Krankenquote, Entwicklung Krankenquote in %<br />

46 Integration schwerbehinderter Menschen,<br />

Teilzeitbeschäftigung, Frauenquote, Anzahl<br />

ausländischer Mitarbeiter, Anzahl der Nationalitäten,<br />

Arbeitssicherheit, Anzahl der Auszubildenden<br />

47 Weiterbildung, Umsatz pro Mitarbeiter,<br />

Personalaufwand im Verbund <strong>Mainova</strong><br />

48 Anteil Personalaufwand am Gesamtaufwand,<br />

Aufwand für Personalentwicklung<br />

50 Impressum


Vorwort<br />

Sicher ist es nicht alltäglich, dass ein Unternehmen ein Pro-<br />

jekt startet, um seine Unternehmenskultur weiterzuentwi-<br />

ckeln. Und wahrscheinlich ist es ebenso unüblich, die Mitar-<br />

beiter aktiv in diesen Prozess einzubinden. Wir bei <strong>Mainova</strong><br />

haben diesen Weg eingeschlagen und ich bin heute sicherer<br />

denn je, dass diese Entscheidung richtig war. Denn der<br />

Energiemarkt wird deutlich höhere Anforderungen an uns<br />

stellen, als wir sie bislang zu bewältigen hatten. Diese neuen<br />

Aufgaben meistern wir leichter, wenn wir uns auf Regeln,<br />

Werte und Ziele verständigen. Die Mitarbeiter in diesen<br />

Prozess zu integrieren, statt die Vorstellungen der Vorstände<br />

und Führungskräfte von oben nach unten zu verkünden,<br />

zeigt, dass es nicht darum geht, eine Kultur aus dem Boden<br />

zu stampfen. Viel mehr ist es das Ziel, Bewährtes zu verbes-<br />

sern und an zukünftige Anforderungen anzupassen.<br />

Eine Unternehmenskultur entwickelt sich üblicherweise<br />

selbstständig. Auch bei <strong>Mainova</strong>. Bis vor rund einem Jahr-<br />

zehnt arbeitete die gesamte Energiebranche ohne jeden<br />

Wettbewerb und noch bis vor wenigen Jahren hielt sich<br />

der Wettbewerbsdruck in überschaubaren Grenzen. Folge-<br />

richtig entstand eine für dieses Umfeld sinnvolle spezielle<br />

Unternehmenskultur. Weil sich die Vorzeichen geändert<br />

haben, mussten wir handeln. Beispiele sind die Ausgrün-<br />

dungen der Tochterunternehmen Netzdienste Rhein-Main,<br />

<strong>Mainova</strong> EnergieDienste und <strong>Mainova</strong> ServiceDienste. Hier<br />

werden aber gleich zwei Probleme deutlich: Die Ausgrün-<br />

dung einzelner Unternehmensbereiche führt fast zwangs-<br />

läufig dazu, dass sich die überführten Mitarbeiter mit den<br />

neuen Unternehmen identifizieren und hier folgerichtig eine<br />

eigene Kultur entsteht. Zum anderen hält die natürliche<br />

Entwicklung der Unternehmenskulturen mit den rasanten<br />

Veränderungen des Marktes nicht Schritt. Diese beiden Fak-<br />

toren haben uns dazu bewogen, der Kultur auf die Sprünge<br />

zu helfen, sie auf die richtige Bahn zu lenken, ohne sie ein-<br />

seitig zu verbiegen. Um das sicherzustellen, legten wir von<br />

Anfang an großen Wert darauf, dass sich die Mitarbeiter<br />

aktiv am Prozess beteiligen. Wir wollen den Boden für eine<br />

Kultur bereiten, die für alle Unternehmen im Verbund Mai-<br />

nova gilt und die alle Mitarbeiter mitnimmt.<br />

Die anstehenden Veränderungen auf dem Energiemarkt –<br />

durch schärferen Wettbewerb oder durch strengere politi-<br />

sche Vorgaben – fordern unsere Anpassungsfähigkeit und<br />

damit Flexibilität und Engagement jedes Einzelnen. Gerade<br />

hier setze ich große Hoffnung in das Kultur-Projekt, ist es<br />

doch ein Bestandteil der vielfältigen Anstrengungen von<br />

<strong>Mainova</strong>, optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen. Denn<br />

nur ein angenehmes Arbeitsumfeld ermöglicht Höchstleis-<br />

tungen, die <strong>Mainova</strong> zukünftig braucht. Angenehm heißt<br />

in diesem Kontext nicht nur, auf bequemen Stühlen in<br />

hellen Büros an ergonomischen Schreibtischen zu sitzen.<br />

Vor allem ein freundlicher und professioneller Umgang mit-<br />

einander – über Hierarchien hinweg – erzeugt Wohlbefin-<br />

den am Arbeitsplatz. Ein solches Umfeld hilft, Ängste zu<br />

überwinden, die im Zusammenhang mit Veränderungen<br />

entstehen, und schafft Raum für persönliche Entwicklungen.<br />

Von außen betrachtet liegen wir schon sehr gut. Im Perso-<br />

nalbereich führen wir mit allen neuen Kollegen Gespräche,<br />

wenn sie etwa sechs bis acht Monate bei uns arbeiten. Aus-<br />

nahmslos alle, die im vergangenen Jahr von einem anderen<br />

Arbeitgeber hierher gewechselt sind, erleben <strong>Mainova</strong> und<br />

die Arbeitsituation als angenehm und als echten Gewinn.<br />

Mit unserer Kultur sind wir auf dem richtigen Weg. Das<br />

hat auch die KulTour, die unternehmensweite Kommunika-<br />

tionsveranstaltung, bestätigt. Derart viele angeregte, kon-<br />

trovers und sachlich geführte Diskussionen wie bei diesen<br />

Veranstaltungen habe ich selten erlebt. Ich bin der festen<br />

Überzeugung, dass wir es schaffen, unsere zentralen Werte<br />

KUNDE, LEISTUNG, VERANTWORTUNG, ZUKUNFT und<br />

WIR als gemeinsame Ziele zu verstehen, für die wir uns als<br />

Mannschaft einsetzen, im Stammhaus wie in den Tochter-<br />

unternehmen.<br />

Mir ist völlig klar, dass nicht jede Veränderung, die das Unter-<br />

nehmen nach vorn bringt, einen Vorteil für den Einzelnen<br />

bedeutet. Tatsächlich trifft oft das Gegenteil zu. Doch zu wis-<br />

sen, dass auch eine neue, möglicherweise andere Tätigkeit<br />

einen wichtigen Beitrag zum Gesamtergebnis leistet, wird<br />

beim Übergang helfen und motivieren. Ich bin sicher, dass in<br />

den Fluren, Büros und Hallen von <strong>Mainova</strong> und ihren Toch-<br />

terunternehmen schon bald der Geist unserer weiterentwi-<br />

ckelten Unternehmenskultur wahrnehmbar sein wird.<br />

Frankfurt am Main, im April 2009<br />

04 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

VORWORT 05<br />

Norbert Kloss<br />

Leiter des Personalbereichs der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>


Personal- und Sozialbericht 20<strong>08</strong><br />

Um dauerhaft erfolgreich im Markt agieren zu können, startete<br />

<strong>Mainova</strong> das Projekt „<strong>Mainova</strong>-Kultur weiterentwickeln“. Es soll<br />

unter anderem ein Umfeld schaffen, das den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern die bevorstehenden Veränderungen erleichtert.<br />

Die Nummer eins im Rhein-Main-Gebiet zu bleiben, ist<br />

ein übergeordnetes Ziel von <strong>Mainova</strong>. Um dies zu errei-<br />

chen, müssen die Mitarbeiter permanent neue Herausfor-<br />

derungen bewältigen. Dafür bedarf es einer ausgeprägten<br />

Veränderungsbereitschaft. Weil aber viele Menschen Angst<br />

vor Unbekanntem haben, gilt es dafür zu sorgen, dass<br />

sich möglichst alle mit den Werten und Zielen des Unter-<br />

nehmens identifizieren. Natürlich bedarf es neben einem<br />

offenen und wertschätzenden Umgang miteinander wei-<br />

terer Faktoren, um <strong>Mainova</strong> auf der Erfolgsspur zu halten.<br />

Im Folgenden sind verschiedene Aktivitäten dargestellt, die<br />

im Wesentlichen der Motivation der Mitarbeiter dienen.<br />

Einführung <strong>Mainova</strong>-HR-Cockpit<br />

Die wichtigste Grundlage für fundierte und zukunftssichere<br />

Entscheidungen sind relevante, zuverlässige und aktuelle<br />

Informationen. Da dieser Grundsatz wie in allen anderen<br />

Bereichen auch für personalwirtschaftliche Überlegungen<br />

gilt, brauchen Führungskräfte jederzeit aktuelle personal-<br />

bezogene Informationen in komprimierter Form. Um hier-<br />

bei den Anforderungen des Unternehmens an ein modernes<br />

und flexibles Berichts- und Controllinginstrument gerecht<br />

zu werden, wurde im Rahmen eines gemeinsamen Projektes<br />

der Bereiche Personal und IT ein Online-Informationssys-<br />

tem, das <strong>Mainova</strong>-HR-Cockpit, entwickelt und eingeführt. In<br />

Verbindung mit einem unternehmensweiten, einheitlichen<br />

Personalkennzahlensystem ermöglicht dieses Informations-<br />

portal den Abgleich der aktuellen personellen Situation mit<br />

den operativen und strategischen Unternehmenszielen und<br />

unterstützt die Führungskräfte bei der Identifikation von<br />

Handlungsfeldern. Das HR-Cockpit stellt den ersten Teil<br />

eines künftigen Management-Self-Service-Systems dar.<br />

HR-Strategie<br />

<strong>Mainova</strong> hat ihren Personalbereich komplett neu orga-<br />

nisiert. Diese Maßnahme ist Grundlage zur Bewältigung<br />

zukünftiger Anforderungen und Aufgaben. Im Zuge der<br />

Neustrukturierung wurden zunächst neue Prozesse defi-<br />

niert und die personellen Weichen gestellt. Im nächsten<br />

Schritt leiteten die Verantwortlichen die strategischen und<br />

operativen Herausforderungen der Zukunft unter Berück-<br />

sichtigung der Strategiekarten des Unternehmens und des<br />

Bereiches ab. Zur besseren Nachhaltigkeit und Verinner-<br />

lichung wurden die Ergebnisse bildlich im HR-Strategiehaus<br />

der <strong>Mainova</strong> dargestellt (siehe nächste Seite).<br />

Das Strategiehaus bildet die Basis für die gesamte Perso-<br />

nalarbeit. Das Dach ist als übergeordnetes Hauptziel die<br />

Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit mit den daraus<br />

hergeleiteten drei Missionen:<br />

• nachhaltige Sicherstellung der Personalressourcen<br />

• verbundweite Optimierung der Personalkosten<br />

• einheitliche Gestaltung der Personalpolitik für den<br />

Verbund<br />

Kommunikation ist die Grundlage einer positiv<br />

erlebten Unternehmenskultur. In zahlreichen<br />

kleineren Workshops erörterten die Mitarbeiter,<br />

wie die Kernwerte in die tägliche Arbeit übertragen<br />

werden können.<br />

06 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

BERICHT 07


Zukünftigen gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen<br />

gerecht werden<br />

• <strong>Mainova</strong> als attraktiven<br />

Arbeitgeber positionieren<br />

• Externes Personal bedarfsgerecht<br />

akquirieren<br />

• Personalplanungsprozesse<br />

im Hinblick auf Demografie<br />

und Wertewandel optimieren<br />

• Berufsausbildung zur<br />

Deckung des Personalbedarfs<br />

fördern<br />

Das <strong>Mainova</strong>-Strategiehaus ist Grundlage für die Personalarbeit.<br />

Aus dem Hauptziel, der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit,<br />

leiten sich drei Missionen ab: die nachhaltige Sicherstellung der<br />

Personalressourcen, die verbundweite Optimierung der Personalkosten<br />

und die einheitliche Gestaltung der Personalpolitik für den<br />

gesamten Verbund.<br />

• Personalressourcen nachhaltig sicherstellen<br />

• Personalkosten verbundweit optimieren<br />

• Personalpolitik einheitlich gestalten<br />

WETTBEWERBSFÄHIGKEIT DES VERBUNDS MAINOVA<br />

• Festgelegte Leistungs- und<br />

Produktstandards erfüllen<br />

Mitarbeiter befähigen,<br />

aktuelle und zukünftige<br />

Anforderungen zu<br />

erfüllen<br />

• Bedarfsgerechte Personalentwicklung<br />

forcieren<br />

• Veränderungsbereitschaft<br />

sowie unternehmerisches<br />

Denken und Handeln<br />

fördern<br />

• <strong>Mainova</strong>-Kultur weiterentwickeln<br />

• Gezielte Nachfolgeplanung<br />

sicherstellen und Neuorientierungen<br />

begleiten<br />

• Mitarbeiterbindung auf<br />

hohem Level stabil halten<br />

• Personalbereich als Strategie-<br />

und Businesspartner etablieren<br />

• Dienstleistungsmentalität<br />

erhöhen<br />

Leistung der Personalressourcen<br />

optimieren<br />

• Moderne Steuerungs-<br />

und Führungsinstrumente<br />

etablieren<br />

• Entgeltgestaltung modernisieren,<br />

Leistungsorientierung<br />

individuell fördern<br />

• Personaldienste effizient und<br />

professionell durchführen<br />

• Steuerndes Personalcontrolling<br />

etablieren<br />

• Erforderliche Personalanpassungen<br />

konsequent<br />

umsetzen<br />

• Interne Prozesseffizienz<br />

optimieren<br />

• Wettbewerbsfähiges<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

erreichen<br />

Daraus ergeben sich drei zentrale strategische Handlungs-<br />

felder:<br />

• zukünftigen gesellschaftlichen Entwicklungen gerecht<br />

werden<br />

• Mitarbeiter befähigen, aktuelle und zukünftige Anforde-<br />

rungen zu erfüllen<br />

• Leistung der Personalressourcen optimieren<br />

Innerhalb der Handlungsfelder sind verschiedene über-<br />

geordnete Ziele definiert. Um diese Ziele zu realisieren,<br />

werden Projekte und Arbeitsthemen abgeleitet und initi-<br />

iert sowie die Ergebnisse Schritt für Schritt umgesetzt. So<br />

ist gewährleistet, dass das HR-Strategiehaus kein starres<br />

Gebäude bleibt. Schließlich sind im Fundament Themen-<br />

felder festgelegt, die durch interne Maßnahmen berührt<br />

werden. Sie sollen das Selbstverständnis und die Kompe-<br />

tenz des Personalbereichs als maßgebliche Grundlage aller<br />

Handlungen stärken und ausbauen.<br />

Um den ständigen internen und externen Veränderungen<br />

Rechnung zu tragen, unterzieht der Personalbereich Aus-<br />

richtung und Inhalte des Strategiehauses jährlich einer kri-<br />

tischen Prüfung und nimmt gegebenenfalls Anpassungen<br />

vor. Allerdings ist der Personalbereich nicht allein in der<br />

Umsetzungsverantwortung. In vielen elementaren Punkten<br />

tragen alle Personalverantwortlichen im Unternehmen, also<br />

auch die Führungskräfte, im Rahmen ihrer jeweiligen Kom-<br />

petenzen und Möglichkeiten zur Umsetzung der <strong>Mainova</strong>-<br />

HR-Strategie bei.<br />

Personalentwicklung<br />

Neben den bewährten Inhouse-Seminaren rund um das<br />

Thema „Betriebswirtschaftslehre“, den Veranstaltungen<br />

„Meistertraining“, „Umgang mit Suchtgefährdung am<br />

Arbeitsplatz“, „Energie und Wasser im Gespräch“ sowie<br />

Projektleiterin Denise Knorz erklärte den Besuchern<br />

der KulTour die Bedeutung des Projekts und die<br />

Idee dahinter.<br />

dem für neue Mitarbeiter obligatorischen Einführungssemi-<br />

nar wurde auch im Jahr 20<strong>08</strong> das Schulungsangebot weiter<br />

ausgebaut. Hier ist stellvertretend das Training „Grundlagen<br />

des Projektmanagements“, an dem 63 Mitarbeiter teilge-<br />

nommen haben, zu nennen. Ebenso konnten 35 Mitarbeiter<br />

in diversen Referenten-, Präsentations- und Moderations-<br />

trainings ihren Auftritt vor Gruppen und das Präsentieren<br />

von Fachthemen üben und ihr Vorgehen verbessern.<br />

Insgesamt haben 307 Mitarbeiter 30 unterschiedliche<br />

Inhouse-Maßnahmen an insgesamt 940 Schulungstagen<br />

besucht.<br />

Im März 20<strong>08</strong> starteten zwei umfassende Inhouse-Quali-<br />

fizierungsmaßnahmen, die den Teilnehmern neue Sicht-<br />

weisen und eine Vertiefung des vorhandenen energie-<br />

wirtschaftlichen Wissens ermöglichten. Die 18-monatige<br />

Qualifizierung zum Energiefachwirt und die achtmonatige<br />

Ausbildung zum Energiewirtschaftsmanager schlossen fünf-<br />

zehn Mitarbeiter erfolgreich ab. Beide Maßnahmen setzten<br />

sich aus mehrtägigen Schulungsblöcken im Abstand von<br />

mehreren Wochen zusammen.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sachbearbeiter- oder<br />

Assistenzfunktionen konnten sich in dem zweitägigen<br />

Inhouse-Seminar „Energiewirtschaft kompakt“ Grundla-<br />

gen über die Energiebranche aneignen und damit ihr<br />

bereichs übergreifendes und energiespezifisches Wissen<br />

ausbauen.<br />

Im Bereich der Erzeugung qualifizierten sich vier Mitarbeiter<br />

erfolgreich zu Kraftwerkern, weitere zwei Mitarbeiter ließen<br />

sich an der Kraftwerkerschule in Essen zu Kraftwerksmeis-<br />

tern ausbilden. Fünf weitere Mitarbeiter folgen den erfolg-<br />

reichen Absolventen auf ihrem Weg und begannen 20<strong>08</strong><br />

die Ausbildung zum Kraftwerker oder Kraftwerksmeister.<br />

Die „Meistertrainings“ werden für das Jahr 2009 an die sich<br />

wandelnden Anforderungen an Führungskräfte angepasst.<br />

<strong>08</strong> MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

BERICHT 09


Mit der Neukonzeption geht eine Erweiterung der Ziel-<br />

gruppe auf Führungsfunktionen unterhalb der Abteilungs-<br />

leiterebene einher. Für die Führungskräfte ab der Abtei-<br />

lungsleiterebene wurde das im Herbst 2006 begonnene<br />

Management-Entwicklungsprogramm fortgesetzt.<br />

Die berufsbegleitende Weiterbildung wird, wie in den<br />

vergangenen Jahren, weiterhin gefördert. So konnten<br />

unsere Mitarbeiter im Jahr 20<strong>08</strong> die folgenden Abschlüsse<br />

erreichen:<br />

• Betriebswirt<br />

• Bachelor of Business Administration<br />

• Kommunikationswirt<br />

• Verkaufsberater Gas<br />

• Industriefachwirt<br />

• Industriewirt<br />

• Fachkauffrau für Einkauf und Logistik<br />

• Fachkauffrau für Büromanagement<br />

• Netzmeister<br />

• Meister im Elektrotechnik-Handwerk<br />

• Techniker<br />

Hochschul- und Schulmarketing<br />

Nachwuchs fördern und für <strong>Mainova</strong> gewinnen – das ist<br />

das Ziel des Schul- und Hochschulmarketings. <strong>Mainova</strong><br />

begegnet dem Fachkräftemangel, der besonders in den<br />

Bereichen Technik, Vertrieb und Controlling bereits festzu-<br />

stellen ist, mit vielfältigen Maßnahmen.<br />

Im Rahmen des Frankfurter Hauptschulprojekts nimmt Mai-<br />

nova auch ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr und<br />

gibt jungen Menschen eine Perspektive auf dem Arbeits-<br />

markt. Schüler werden beim Erstellen von Bewerbungs-<br />

unterlagen unterstützt und durch gezieltes Training auf<br />

zukünftige Bewerbungsgespräche vorbereitet.<br />

Im November 20<strong>08</strong> unterzeichnete <strong>Mainova</strong> einen Koope-<br />

rationsvertrag mit der Frankfurter Carl-von-Weinberg-<br />

Schule. So erhalten deren Schüler ebenfalls ein gezieltes<br />

Training im Bereich Bewerbungen, Unterstützung bei der<br />

Berufsorientierung und werden insbesondere im Bereich<br />

Naturwissenschaften gefördert. Zudem lernen sie als die<br />

Fachkräfte von morgen die Energiewirtschaft und <strong>Mainova</strong><br />

als Arbeitgeber kennen.<br />

Im Hochschulmarketing arbeitet <strong>Mainova</strong> aktuell mit vier<br />

regionalen Hochschulen in unterschiedlichen Bereichen<br />

zusammen und nimmt an Hochschul-Kontaktmessen als<br />

Aussteller teil. Hochschulmessen bieten <strong>Mainova</strong> eine geeig-<br />

nete Plattform, um mit zukünftigen potenziellen Bewer-<br />

bern in Kontakt zu kommen, und ermöglichen es dem aka-<br />

demischen Nachwuchs, sich ausführlich und aus erster Hand<br />

über <strong>Mainova</strong> zu informieren. Umgekehrt erhält <strong>Mainova</strong><br />

einen Ausblick auf den zukünftigen Arbeitsmarkt und entwi-<br />

ckelt daraus ein passgenaues Angebot für die Zukunft.<br />

Die Fachhochschule Gießen-Friedberg ist in diesem Kon-<br />

text ein wichtiger Partner von <strong>Mainova</strong>. Viele Fachbereiche<br />

unterstützen die Fachhochschule bereits mit Seminarvorträ-<br />

gen und Kooperationen bei Forschungsprojekten.<br />

Darüber hinaus ist <strong>Mainova</strong> als einziges Energieversor-<br />

gungsunternehmen am Preferred Partnership Program der<br />

Technischen Universität Darmstadt beteiligt und profitiert<br />

hier durch einen Austausch mit anderen Unternehmen aus<br />

unterschiedlichen Branchen beispielsweise im Rahmen von<br />

Tagungen, gemeinsamen Projekten oder Ringvorlesungen.<br />

Durch dieses Programm entsteht somit eine professionelle<br />

Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis in den Berei-<br />

chen Unternehmensführung und Personalmanagement, die<br />

auch <strong>Mainova</strong> Vorteile bietet.<br />

Die KulTour schätzen Verantwortliche wie<br />

Besucher als erfolgreich ein. In der lockeren<br />

Atmosphäre entstanden kontroverse, aber stets<br />

sachlich geführte Diskussionen.<br />

„Ich finde es wichtig, das komplexe Thema auf ganz konkrete Botschaften und<br />

Arbeitsprozesse herunterzubrechen. So werden alle mitgenommen, unabhängig<br />

davon, ob sie sich selbst aus giebig mit den Werten auseinandersetzen oder die<br />

Sache eher passiv auf sich zukommen lassen.“<br />

Matthias Börner,<br />

Kommunikationswirt, M2-MK<br />

10 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

BERICHT 11


Nacharbeit ist zwingend. Nur wenn die Arbeit an der Kultur<br />

aktuell bleibt, werden sich die Ideen in den Köpfen aller<br />

festsetzen. Bei <strong>Mainova</strong> wurden deshalb abteilungs interne<br />

Workshops zum Thema organisiert.<br />

Der Klima Partner Preis für innovative Forschungsprojekte,<br />

den <strong>Mainova</strong> jedes Jahr ausschreibt, bietet Studenten die<br />

Möglichkeit, ihre Projekt- und Abschlussarbeiten einzurei-<br />

chen. Thematisiert werden Möglichkeiten der Energienut-<br />

zung zur Senkung der klimaschädlichen CO 2 -Emissionen. Der<br />

Klima Partner Preis ist mit insgesamt 8.000 Euro dotiert.<br />

Ausbildung<br />

Bei unserem Ausbildungspartner Stadtwerke Frankfurt<br />

am Main Holding GmbH haben im August 20<strong>08</strong> wieder<br />

30 junge Menschen ihre Berufausbildung für die <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> begonnen. Darunter sind vier ehemalige Praktikanten,<br />

die zuvor eine Einstiegsqualifizierung Jugendlicher, kurz EQJ,<br />

bei <strong>Mainova</strong> absolviert haben und aufgrund ihrer guten<br />

Leistungen in eine Ausbildung übernommen wurden. Mai-<br />

nova bekennt sich mit dem EQJ-Programm zu ihrer gesell-<br />

schaftlichen Verantwortung und möchte jungen Menschen<br />

die Chance zur beruflichen Qualifizierung eröffnen, um die<br />

Vermittlungsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen<br />

und – wie im Fall der vier neuen Auszubildenden – den<br />

eigenen Fachkräftenachwuchs zu sichern.<br />

Während einer Ausbildungswoche in Oberwesel hatten die<br />

Auszubildenden Gelegenheit, ihre Ausbilder und zukünf-<br />

tigen Kollegen besser kennen zu lernen und ihre Fähigkeiten<br />

auf dem Gebiet der Präsentation auszubauen.<br />

In diesen Berufen bildet <strong>Mainova</strong> derzeit aus:<br />

• Elektroniker Fachrichtung Betriebstechnik<br />

• Fachinformatiker Fachrichtung Systemintegration<br />

• Industriemechaniker<br />

• Mechatroniker<br />

• Rohrleitungsbauer<br />

• Kaufleute Bürokommunikation<br />

• Industriekaufleute<br />

• Kfz-Mechatroniker (ab 2009)<br />

Für den neu eingeführten Ausbildungsberuf Kfz-Mechatro-<br />

niker wurde bereits 20<strong>08</strong> die Suche nach geeigneten Kan-<br />

didaten für das Ausbildungsjahr 2009 begonnen. <strong>Mainova</strong><br />

freut sich, auch 20<strong>08</strong> Auszubildenden nach ihrer erfolg-<br />

reichen Abschlussprüfung einen Arbeitsvertrag anbieten<br />

zu können. Im Berichtsjahr gehörte unter anderen Franz<br />

Kutzsche zum Kreis derer, die <strong>Mainova</strong> übernommen hat.<br />

Der Rohrleitungsbauer legte in seinem Ausbildungsberuf<br />

die bundesweit beste Abschlussprüfung ab. Als klare Kon-<br />

sequenz aus dieser sehr guten Leistung wird der 20-Jährige<br />

Maschinenbau an der FH Gießen-Friedberg studieren. Die in<br />

diesem Dualen Studium enthaltenen Praxisphasen absolviert<br />

er bei <strong>Mainova</strong>.<br />

Traineeprogramm<br />

Das im Jahr 20<strong>08</strong> neu gestaltete Traineeprogramm dient,<br />

ähnlich wie das Schul- und Hochschulmarketing, der Nach-<br />

wuchssicherung. Zwölf junge Akademiker, acht im kauf-<br />

männischen und vier im technischen Bereich, absolvieren<br />

zurzeit ein 18-monatiges individuelles Programm, in dem<br />

sie unterschiedliche Bereiche kennen lernen und einen<br />

umfassenden Einblick in bereichsübergreifende Aufgaben<br />

und Prozesse erhalten. Dadurch entwickeln sie nicht nur<br />

ein besseres Verständnis für Aufgaben und Anforderungen<br />

Dritter, sondern eignen sich ein ganzheitliches und bereichs-<br />

übergreifendes Denken und Handeln an. Durch den Aufent-<br />

halt in verschiedenen Bereichen und Abteilungen knüpfen<br />

die Trainees Kontakte, die ihnen bei ihren Aufgaben und<br />

Projekten nützlich sind.<br />

Parallel zum Ablaufplan finden regelmäßige „Traineetref-<br />

fen“ statt, bei denen die Trainees die Möglichkeit haben,<br />

sich untereinander auszutauschen und ein Netzwerk auf-<br />

zubauen. Mittels Präsentationen können sich die Trainees<br />

auch ein Bild von der Arbeit ihrer Kollegen machen und<br />

Franz Kutzsche machte seine Ausbildung zum Rohrleitungsbauer<br />

bei <strong>Mainova</strong> und legte die bundesweit<br />

beste Abschlussprüfung ab – Zeichen für<br />

großes persönliche Engagement und für die Ausbildungsqualität<br />

bei <strong>Mainova</strong>.<br />

12 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

BERICHT 13


„Eine Unternehmenskultur entsteht immer<br />

automatisch, kann sich also zum Guten und<br />

zum Schlechten entwickeln. Aus diesem Grund<br />

finde ich es sehr gut, dass <strong>Mainova</strong> zur posi-<br />

tiven Entwicklung der Kultur beitragen möchte.<br />

Die Kern werte und Leitsätze sind meiner<br />

Ansicht nach mit Leitpfosten auf den Straßen<br />

zu vergleichen. Sie engen nicht ein, sondern<br />

weisen den sicheren Weg.“<br />

Viola Mombrei,<br />

Sachbearbeiterin Netzvertrieb, N2-WV<br />

erhalten einen weiteren Einblick in Unternehmensbereiche,<br />

die in ihrem eigenen Programm nicht vorgesehen sind.<br />

Zum Ausbau der sogenannten Soft Skills sind in den Ablauf<br />

des Traineeprogramms immer wieder interne Fortbildungs-<br />

und Trainingsmaßnahmen eingeplant. So durchlaufen<br />

alle Trainees ein Seminar „Projektmanagement“, in dem<br />

ihnen erfahrene Trainer das Handwerk für die Durchfüh-<br />

rung von Projekten vermitteln. Das hierbei Erlernte können<br />

sie anschließend im Rahmen eines Traineeprojektes direkt<br />

umsetzen und festigen. Doch nicht nur die fachliche Qua-<br />

lifikation wird bei <strong>Mainova</strong> großgeschrieben, auch auf die<br />

persönliche Entwicklung wird großer Wert gelegt. Hier-<br />

bei stehen Top-Führungskräfte als Mentoren mit einem<br />

umfangreichen Erfahrungsschatz aus langjähriger Berufs-<br />

tätigkeit mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Während des gesamten Traineeprogramms bietet sich dem<br />

Trainee die Möglichkeit, seine Karriere strategisch zu pla-<br />

nen und sich für eine spätere Übernahme von Fach- und<br />

Führungsaufgaben durch sehr gute Leistungen zu emp-<br />

fehlen.<br />

Ziel des Traineeprogramms ist es, die Teilnehmer bei Eig-<br />

nung nach Ende des Programms in eine entsprechende<br />

Position zu übernehmen.<br />

Veranstaltungsmanagement<br />

Das Veranstaltungsmanagement ist ein IT-gestütztes System<br />

auf SAP-Basis und wurde im Februar 20<strong>08</strong> konzernweit ein-<br />

geführt. Es bietet einen umfassenden Überblick über das<br />

gesamte Inhouse-Seminarprogramm der <strong>Mainova</strong> und ent-<br />

hält darüber hinaus die konzernweit zur Verfügung stehen-<br />

den Weiterbildungsmaßnahmen der Stadtwerke Frankfurt<br />

am Main Holding GmbH.<br />

Das neue Online-System ermöglicht die Abwicklung der<br />

Seminaranmeldung – über die Teilnahmegenehmigung<br />

bis hin zum Versenden der Einladungen – aus einem Sys-<br />

tem heraus. Diese Möglichkeit der schnellen und breiten<br />

Kommunikation zahlt sich auch bei neuen Seminaren<br />

aus, die nun jederzeit bedarfsgerecht eingestellt werden<br />

können.<br />

Projekt Stellenbewertung<br />

Im Jahr 2007 führte <strong>Mainova</strong> den Tarifvertrag für Versor-<br />

gungsbetriebe, kurz TV-V, ein. Darüber hinaus zwangen sich<br />

ändernde Rahmenbedingungen <strong>Mainova</strong> zu verschiedenen<br />

Umstrukturierungen und Änderungen von Arbeitsabläufen,<br />

um weiterhin gut für die Zukunft aufgestellt zu sein. Bei der<br />

Umsetzung der Veränderungen wurde deutlich, dass sich<br />

der Stellenwert von den tatsächlichen Aufgabenstellungen<br />

eines Arbeitsplatzes unterscheiden kann. Um zwischen die-<br />

sen Werten wieder einen Einklang herzustellen, wurde 20<strong>08</strong><br />

das Projekt „Stellenbewertung“ gestartet.<br />

Der Betriebsrat unterstützt die Weiterentwicklung<br />

der Unternehmenskultur<br />

mit allen Kräften.<br />

Das Konzept, mit Paten zu arbeiten,<br />

erwies sich auf der KulTour als sinnvoll.<br />

Nichts überzeugt besser als ein Kollege.<br />

14 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

BERICHT 15


Wirklich erfolgreich kann ein Kultur-Projekt nur<br />

sein, wenn möglichst alle mitziehen. Mit zahlreichen<br />

Workshops holten die Verantwortlichen<br />

viele Mitarbeiter schon sehr früh ins Boot.<br />

Unter Federführung der Personalleitung wurde in Zusam-<br />

menarbeit mit allen Fachbereichen eine detaillierte Analyse<br />

aller Aufgaben vorgenommen. Als Ergebnis der Betrach-<br />

tungen konnte für jede Funktion ein tarifkonformer Stel-<br />

lenwert mit Hilfe der sogenannten Hay-Stellenwert-Profil-<br />

Methode ermittelt werden. Dieses branchenübergreifend<br />

anerkannte Bewertungsverfahren ermöglicht <strong>Mainova</strong> dau-<br />

erhaft den Abgleich der Tätigkeitsprofile mit den tariflichen<br />

Belangen und ist fortan Bestandteil der Vergütungspolitik.<br />

Neue Betriebsvereinbarungen und<br />

das Vorschlagswesen „Optinova“<br />

Durch die Einführung des Branchentarifvertrags für Ver-<br />

sorgungsunternehmen (TV-V) bedurfte es einer Überarbei-<br />

tung und Anpassung diverser betrieblicher Regelungen. Im<br />

Berichtsjahr wurden in diesem Zusammenhang folgende<br />

Betriebsvereinbarungen angepasst:<br />

• „Betriebsvereinbarung über die tägliche Ruhezeit<br />

und die Behandlung der Arbeitseinsätze innerhalb des<br />

Rufbereitschaftsdienstes“<br />

• „Betriebsvereinbarung über die Genehmigung von<br />

Dienstreisen und Fortbildungen sowie die Reisekosten-<br />

Nicht nur Führungskräfte vermittelten die<br />

Kern werte und Leitsätze. Die Paten kommen<br />

aus allen Hierarchieebenen.<br />

„Die Initial-Workshops waren eine gute<br />

Methode, um an das Thema heranzugehen.<br />

Die teilnehmenden Mitarbeiter konnten sich<br />

aktiv an der Entwicklung der Kernwerte<br />

beteiligen und ihre Meinung zum Thema offen<br />

darstellen. Auch die Kommunikation empfand<br />

ich als gelungen. Dank der verschiedenen<br />

Veranstaltungen und Veröffent lichungen sollte<br />

die Botschaft jeden erreicht haben.“<br />

Lena Lippert,<br />

Sachbearbeiterin im Key Account Management, M2-VB1<br />

16 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

BERICHT 17<br />

abrechnung“<br />

• „Betriebsvereinbarung über die Ausgestaltung von<br />

Jubiläen und Verabschiedungen beim Renteneintritt“<br />

• „Betriebsvereinbarung über die Regelung der Arbeit an<br />

Brückentagen und Vorfesttagen, der Arbeitsbefreiung<br />

und des Sonderurlaubs“<br />

Des Weiteren wurde die „Betriebsvereinbarung über das<br />

betriebliche Vorschlagswesen Optinova“ abgeschlossen, die<br />

das Verfahren zur Einreichung, Bewertung, Prämierung und<br />

Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen neu regelt. Das<br />

Vorschlagswesen Optinova wurde in einem gemeinsamen<br />

Projekt der Abteilungen „Personalstrategie“ und „Organi-<br />

sationsentwicklung“ überarbeitet und verbessert. Ziel von<br />

Optinova ist es, die Ideen aller Mitarbeiter zu nutzen und<br />

sie durch eine Prämienzahlung bei einer Umsetzung in<br />

angemessener Weise zu honorieren. Ein solches Vorschlags-<br />

wesen fördert nicht nur unternehmerisches Denken und<br />

Handeln, sondern auch das Bewusstsein für technische und<br />

wirtschaftliche Zusammenhänge sowie Arbeitssicherheit,<br />

Umwelt- und Gesundheitsschutz.<br />

Die Umsetzung als Workflow vereinfacht das Einreichen von<br />

Verbesserungsvorschlägen deutlich. Außerdem verkürzt<br />

sich deren Bearbeitungszeit. Dank der Transparenz von<br />

Optinova ist zudem der Mitarbeiter jederzeit in der Lage,<br />

den aktuellen Status der Bearbeitung seines eingereichten<br />

Vorschlags abzurufen.


Anpassungsfähig bleiben<br />

<strong>Mainova</strong> greift aktiv in die Einwicklung der Unternehmenskultur<br />

ein. Dazu betreibt <strong>Mainova</strong> einen relativ großen Aufwand:<br />

Das Projekt läuft bereits über zwei Jahre. Doch am Ende rechnet sich<br />

die Investition in das Miteinander bei <strong>Mainova</strong>. Davon ist Personalvorstand<br />

Lothar Herbst überzeugt. Ein Interview.<br />

Warum haben Sie bei <strong>Mainova</strong> ein Kultur-Projekt ins<br />

Leben gerufen? Ist <strong>Mainova</strong> unkultiviert?<br />

Ganz im Gegenteil. Wir bei <strong>Mainova</strong> haben eine sehr ausge-<br />

prägte und vielfältige Unternehmenskultur. Nehmen wir nur<br />

einmal die Geschichte unserer Mitarbeiter. Viele kommen<br />

von den ehemaligen Stadtwerken, andere haben bei der<br />

ehemaligen Maingas angefangen und einige kamen in den<br />

letzten zehn Jahren dazu und kennen nur den neuen Kon-<br />

zern <strong>Mainova</strong>. All diese Kollegen arbeiten durchaus erfolg-<br />

reich zusammen. Im Vorstand waren wir aber der Meinung,<br />

dass die bislang gelebte Kultur nicht mehr zeitgemäß ist<br />

und sich weiterentwickeln muss. Denn die Welt um uns<br />

herum hat sich dramatisch verändert. Genau genommen<br />

soll das Kultur-Projekt <strong>Mainova</strong> fit für die Zukunft machen.<br />

Und wir sind meines Erachtens auf einem guten Weg.<br />

Wenn es um mehr Wettbewerbsfähigkeit geht, wären<br />

da nicht tief greifende Umstrukturierungen sinnvoller<br />

als ein Projekt, das sich mit der Unternehmenskultur<br />

befasst?<br />

Diese beiden Aspekte schließen sich nicht aus, sondern<br />

ergänzen sich in idealer Weise. Das eine – die Kultur –<br />

bereitet den Boden für das andere – die Veränderung.<br />

Denn eine Unternehmenskultur, die alle mitnimmt, und<br />

sauber durchdachte und abgestimmte Umstrukturie-<br />

rungen dienen dem gleichen Ziel: der Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit von <strong>Mainova</strong>. Grundsätzlich gilt es<br />

im Kultur-Projekt die Frage zu beantworten, wie wir bei<br />

<strong>Mainova</strong> – und das schließt die Töchter Netzdienste Rhein-<br />

Main, <strong>Mainova</strong> EnergieDienste und <strong>Mainova</strong> ServiceDienste<br />

mit ein – miteinander umgehen wollen. Genau diese Frage<br />

gewinnt vor dem Hintergrund weiterer bevorstehender<br />

Veränderungen geradezu elementare Bedeutung. Denn<br />

ohne Zweifel werden uns auch Umstrukturierungen nicht<br />

erspart bleiben. Wir kommen nicht umhin, ausnahmslos<br />

all unsere Prozesse zu überprüfen und falls nötig für die<br />

neuen Anforderungen des Marktes zu optimieren. Und<br />

das nicht nur einmal und dann passt es für die nächsten<br />

20 Jahre, sondern sehr wahrscheinlich auch in deutlich<br />

kürzeren Abständen. Die Vorgaben der Bundesnetzagentur<br />

zwingen uns Abläufe zu ändern oder neu zu entwickeln.<br />

Zudem dürfte der sich verschärfende Wettbewerb dem<br />

Unternehmen – oder besser den Mitarbeitern – einiges<br />

abverlangen. Im Extremfall kann das bedeuten, dass Kolle-<br />

gen, die ihren Job jahrelang hervorragend erledigt haben,<br />

künftig andere Aufgaben bekommen. Weil möglicherweise<br />

genau ihr Job anders organisiert werden muss. Es ist nur<br />

allzu menschlich, dass die Betroffenen, die sich mit einer<br />

solchen Maßnahme konfrontiert sehen, zuerst mit Angst<br />

oder Misstrauen reagieren. Aber genau diese Angst vor<br />

dem unbekannten Neuen möchten wir abbauen, indem<br />

wir offen kommunizieren, was wir planen, die Beteilig-<br />

18 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

INTERVIEW 19


ten frühzeitig einweihen und Vorschläge der Mitarbeiter<br />

berücksichtigen. Wer die Veränderungen von Anfang an<br />

mitgeht und weiß, wohin die Reise führt, kann sich darauf<br />

einlassen und verliert schließlich seine Angst davor.<br />

Glauben Sie, dass Sie eine Kultur in diesem Sinne per<br />

Projekt entwickeln und verordnen können?<br />

Nein. Das hat niemand vor und das passiert ja auch nicht.<br />

Exakt heißt das Projekt „<strong>Mainova</strong>-Kultur weiterentwickeln“.<br />

Und genau so möchte ich es verstanden wissen. Wir set-<br />

zen auf etwas Gutem, das optimal auf die Bedingungen<br />

des gebietsgeschützten Monopols zugeschnitten war, auf<br />

und passen es gemeinsam an die neue Situation an. Die<br />

Betonung liegt auf wir und gemeinsam, was die Mitar-<br />

beiterinnen und Mitarbeiter einschließt. Prinzipiell kann,<br />

ja sogar soll sich jeder Einzelne an der Weiterentwicklung<br />

beteiligen.<br />

„Der Zeitpunkt ist goldrichtig<br />

gewählt. Jeder Tag später<br />

wäre ein verlorener Tag.<br />

Ein solches Projekt läuft<br />

grundsätzlich neben dem<br />

Tagesgeschäft, kommt also<br />

per Definition zur Unzeit.“<br />

Wie soll das funktionieren?<br />

Das hat schon funktioniert. Und zwar ganz ausgezeich-<br />

net. Für die Weiterentwicklung unserer Kultur brauchen<br />

wir Eckpfeiler, einen Rahmen. Genau den erarbeiteten rund<br />

150 Kollegen aus allen Bereichen des Konzerns. Parallel<br />

dazu haben sich die Bereichs- und Abteilungsleiter ihre<br />

Gedanken zu diesem Thema gemacht. Die Resultate dieser<br />

Workshops haben wir im Vorstand zusammengeführt und<br />

daraus die fünf zentralen Kernwerte ZUKUNFT, VERANTWOR-<br />

TUNG, KUNDE, LEISTUNG und WIR definiert und ausformu-<br />

liert, wie die Begriffe zu verstehen sind. Jetzt gilt es, diesen<br />

Werte kanon in das kollektive <strong>Mainova</strong>-Bewusstsein aufzu-<br />

nehmen, alle Handlungen daraufhin zu überprüfen, ob sie<br />

mit diesen Idealen übereinstimmen, und gegebenenfalls<br />

nachzujustieren. Mir ist klar, dass dies nicht von heute auf<br />

morgen passiert. Aber der Grundstein ist gelegt. Darauf<br />

können wir aufbauen.<br />

Aber warum gerade jetzt? Hat <strong>Mainova</strong> nicht genug<br />

andere Probleme?<br />

Der Zeitpunkt ist goldrichtig gewählt. Jeder Tag später<br />

wäre ein verlorener Tag. Ein solches Projekt läuft grundsätz-<br />

lich neben dem Tagesgeschäft, kommt also per Definition<br />

zur Unzeit. Denn Zeit, in der wir uns um unsere Belange<br />

kümmern könnten, werden wir nicht mehr bekommen.<br />

Wir müssen heute davon ausgehen, dass uns die Zukunft<br />

noch jede Menge Anpassungen abverlangt. Die Politik wird<br />

sich wahrscheinlich mehr oder weniger sinnvolle neue For-<br />

derungen ausdenken. Abgesehen davon dürfte uns vor<br />

allem die neue Qualität des Wettbewerbs auf absehbare<br />

Zeit in Atem halten. Wir befinden uns am Anfang eines<br />

Verdrängungswettbewerbs. Jetzt geht es auch in der Ener-<br />

giebranche um Marktanteile und darauf müssen wir uns in<br />

den nächsten Jahren einstellen. Die daraus resultierenden<br />

20 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

INTERVIEW 21


„Bei wachsendem Druck sollten wir alles daransetzen,<br />

das, was wir beeinflussen können, so angenehm wie<br />

möglich zu gestalten. Dazu gehört auch, dass man<br />

sich zusammenrauft und Probleme gemeinsam löst.“<br />

Veränderungen erfordern die Bereitschaft dazu und Enga-<br />

gement. Ich bin sicher, dass es in einer solchen Situation<br />

nur hilfreich sein kann, wenn alle Mitarbeiter respektvoll<br />

und kollegial miteinander umgehen und sich nicht auch<br />

noch intern mehr Probleme machen, als von außen ohne-<br />

hin schon an uns herangetragen werden. Bei wachsendem<br />

Druck sollten wir alles daransetzen, das, was wir beeinflus-<br />

sen können, so angenehm wie möglich zu gestalten. Und<br />

dazu gehört eben auch, dass man sich zusammenrauft<br />

und Probleme gemeinsam löst. Über alle Hierarchieebenen<br />

kann, läuft ja nicht alles hundertprozentig rund. Wie soll<br />

das dann in einem Unternehmen funktionieren, in dem<br />

Menschen zufällig aufeinandertreffen? Die sich unterei-<br />

nander arrangieren müssen und dann auch noch Höchst-<br />

leistungen abliefern sollen. Das kann nur gelingen, wenn<br />

alle die gleichen Ziele verfolgen und sich an klare Regeln<br />

für den Umgang miteinander halten. Eine solche Regel<br />

könnte also lauten: Friss deinen Ärger über die Kollegin X<br />

oder den Vorgesetzten Y nicht in dich rein, sondern sage,<br />

was dich bedrückt und formuliere deine Kritik. Wir können<br />

nur den Sprechenden helfen.<br />

Probleme offen ansprechen, offen Kritik üben – ein<br />

schmaler Grad …<br />

Stimmt. Auch beim Äußern von Kritik gilt es natürlich<br />

Regeln zu befolgen. Das Ganze darf nicht in undifferen-<br />

zierte Vorgesetztenschelte oder Schmähkritik ausufern. Im<br />

Grunde gilt hier das Gleiche, was gemeinhin unter „nor-<br />

male Umgangsformen“ zusammengefasst werden kann.<br />

Aber da vertraue ich auf unsere Mitarbeiterinnen und<br />

22 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

INTERVIEW 23<br />

hinweg.<br />

Wo sehen Sie konkreten Handlungsbedarf?<br />

Grundsätzlich lassen sich überall Kleinigkeiten verbessern.<br />

Besonders wichtig finde ich allerdings, dass wir bei Mai-<br />

nova dazu kommen, mehr miteinander zu reden. Es ist<br />

völlig normal, dass es in einem Unternehmen, in dem rund<br />

2 800 Menschen arbeiten, zu Problemen ganz unterschied-<br />

licher Art kommt. Selbst im Privatleben, wo sich jeder die-<br />

jenigen, mit denen er interagiert, weitgehend aussuchen


Mitarbeiter. Sie sind imstande, konstruktive Kritik zu üben<br />

und – im umgekehrten Fall – professionell mit Kritik am<br />

eigenen Verhalten oder an der Arbeitsweise umzugehen.<br />

Die Werte der weiterzuentwickelnden <strong>Mainova</strong>-Kultur<br />

müssen von den Führungskräften vorgelebt werden.<br />

Wie weit ist <strong>Mainova</strong> hier?<br />

Ich glaube, dass unsere Führungsmannschaft verstanden<br />

hat, worum es geht. Natürlich kann es – vor allem unter<br />

Druck – vorkommen, dass sich ein Meister im Ton ver-<br />

greift oder ein Abteilungsleiter einen schwelenden Streit<br />

nicht erkennt und deshalb nicht schlichtend eingreift.<br />

Weil die Anforderungen an das Führungspersonal min-<br />

destens in dem Maße steigen wie an alle anderen, ist<br />

es eine unserer vorrangigen Aufgaben, Führungskräfte<br />

für ihre tägliche Arbeit weiterzubilden. So zum Beispiel<br />

beschäftigt sich unser Management-Entwicklungs-Pro-<br />

gramm, kurz MEP, auch mit der Verbesserung der sozi-<br />

alen Kompetenz unserer Führungskräfte. Und so wie ich<br />

es sehe, ziehen alle mit.<br />

Wo steht die <strong>Mainova</strong>-Kultur in fünf Jahren?<br />

Wenn es uns gelingt – und davon gehe ich aus –, die über-<br />

wiegende Mehrheit der <strong>Mainova</strong>ner für die aus den Kern-<br />

werten abgeleiteten Ziele zu begeistern, brauchen wir uns<br />

um den Erfolg von <strong>Mainova</strong> keine Gedanken zu machen.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass wir uns bei <strong>Mainova</strong> auf ein<br />

klares, ungeschriebenes Regelwerk einigen, mit dem wir<br />

auch in hektischen Zeiten bestehen können. Der Anfang<br />

ist gemacht, und er stimmt mich sehr zuversichtlich. Die<br />

KulTour, bei der die Kernwerte ins Unternehmen getragen<br />

wurden, war in meinen Augen ein voller Erfolg. Niemals<br />

zuvor haben so viele Mitarbeiter ohne jeden Zwang derart<br />

angeregt und engagiert diskutiert. Das zeigt mir, dass viele<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstanden haben, wohin<br />

die Reise geht und schon heute bereit sind, den Weg mit-<br />

zugehen. Ich glaube fest daran, dass wir – und damit meine<br />

ich nicht nur den Vorstand, sondern alle, die bei <strong>Mainova</strong><br />

ihre Brötchen verdienen – es schaffen, eine Kultur zu etab-<br />

lieren, die uns in die Lage versetzt, gemeinsam und positiv<br />

an Veränderungen heranzugehen. Denn wer Veränderung<br />

als Chance begreift, kann sie nutzen. Und genau darauf<br />

wird es in den nächsten Jahren ankommen.<br />

„Wenn es uns gelingt,<br />

die überwiegende Mehrheit<br />

der Mitarbeiter für<br />

die aus den Kernwerten<br />

abgeleiteten Ziele zu<br />

begeistern, brauchen wir<br />

uns um den Erfolg keine<br />

Gedanken zu machen.“<br />

24 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

INTERVIEW 25


Wir alle sind <strong>Mainova</strong><br />

<strong>Mainova</strong>-Kultur weiterentwickeln – so lautet der Name des Projekts,<br />

das die Kernwerte und Leitsätze von <strong>Mainova</strong> an die veränderten<br />

Bedingungen anpassen und danach den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

näherbringen soll. Vom Start des Projekts bis zum Höhepunkt,<br />

der KulTour, zogen zwei Jahre ins Land.<br />

<strong>Mainova</strong> hat in den vergangenen Jahren tief greifende Ver-<br />

änderungen durchgemacht. Und auf absehbare Zeit steht<br />

dem Unternehmen ein kontinuierlicher Wandel bevor. Es<br />

gilt, sich permanent an neue Situationen auf den Ener-<br />

giemärkten anzupassen und immer strengere politische<br />

Vorgaben zu erfüllen. Um dies zu erreichen, drehen die<br />

Verantwortlichen an ausnahmslos allen Stellschrauben. Die<br />

Aufgabe lautet, alle Optimierungspotenziale aufzudecken<br />

und zu erschließen. Oder anders ausgedrückt: immer effi-<br />

zienter zu arbeiten.<br />

Ein wesentlicher Faktor für Effizienz im Arbeitsleben sind<br />

geringe interne Reibungsverluste – also ein gut abge-<br />

stimmtes, konzernübergreifendes Teamwork. Doch dieser<br />

geschlossenen Mannschaftsleistung steht eine Entwicklung<br />

entgegen: Am 1. Juli 2005 gingen die Netzdienste Rhein-<br />

Main, die <strong>Mainova</strong> EnergieDienste und die <strong>Mainova</strong> Ser-<br />

viceDienste an den Start. Tochterunternehmen, die Mai-<br />

nova ausgründete, um einerseits der politischen Vorgabe<br />

der Trennung von Netz und Vertrieb nachzukommen und<br />

sich andererseits optimal für den erwarteten Wettbewerb<br />

aufzustellen. <strong>Mainova</strong> wählte seinerzeit bewusst die große<br />

Lösung, sprich übertraf die politischen Forderungen, um<br />

nicht später nachbessern zu müssen. Seither agieren die<br />

Konzerntöchter erfolgreich im Markt. Doch die Sache hat<br />

einen Haken: Diese gesetzlichen Ausgründungen und die<br />

Einführung einer internen Kostenrechnung hatten zur<br />

Folge, dass es zwischen den drei neuen Unternehmen<br />

und der Muttergesellschaft <strong>Mainova</strong> zu Reibungen kam.<br />

Eben jene Kosten mussten seither allzu oft als Begründung<br />

herhalten.<br />

Alle Teams erarbeiteten bis Anfang 2009 in<br />

Workshops, welche Kernwerte bereits gelebt<br />

werden oder wie noch eventuell fehlende in<br />

den Arbeits alltag zu integrieren sind.<br />

Weil die Unternehmensführung diese Entwicklung erkannte,<br />

nahm sie das Thema in die Strategiekarte auf. <strong>Mainova</strong><br />

führte das nützliche Werkzeug 2007 ein. Die Strategie-<br />

karte beleuchtet die Ziele von <strong>Mainova</strong> aus der Finanz-,<br />

der Kunden-, der Prozess- und der Mitarbeiterperspektive.<br />

Aufgrund dieser verschiedenen Blickwinkel wurde schnell<br />

klar, dass es klar definierte Werte und Ziele braucht,<br />

die für alle Mitarbeiter gelten. Folgerichtig erschien das<br />

übergeordnete Ziel „<strong>Mainova</strong>-Kultur weiterentwickeln“<br />

als eigenständiger Punkt im Bereich Mitarbeiter auf der<br />

Strategiekarte. Personalvorstand Lothar Herbst erklärte die<br />

Unternehmenskultur schon kurz nach seinem Amtsantritt<br />

2006 zur Chefsache und sorgte dafür, dass kurze Zeit spä-<br />

ter das Projekt startete. Denise Knorz aus der Abteilung<br />

Personalstrategie übernahm die Leitung.<br />

Denise Knorz’ erste Aufgabe lag darin, Wege zu finden,<br />

wie möglichst viele Mitarbeiter des <strong>Mainova</strong>-Konzerns an<br />

der Weiterentwicklung der Unternehmenskultur beteiligt<br />

werden können. Denn eines stand von vornherein fest:<br />

Gleich welche Werte und Ziele sich das Unternehmen gibt,<br />

sie werden nur dann angenommen und verfolgt, wenn<br />

möglichst viele von deren Richtigkeit überzeugt sind. Vor<br />

„Ich glaube, dass wir das Gros<br />

der Mitarbeiter mit unserer<br />

Botschaft erreicht haben.“<br />

Carolin Russ, Personalreferentin<br />

26 MAINOVA PERSONALBERICHT 07<br />

PROJEKT 27


diesem Hintergrund wird klar, dass es sinnlos ist, eine neue<br />

Kunde<br />

Verantwortung<br />

„Wir waren vom Erfolg der Workshops überrascht.<br />

Aber es war nicht immer leicht, die Diskussion<br />

sachlich zu halten.“<br />

Kultur im Führungsstab zu beschließen und anschließend<br />

zu verkünden. Genau das widerspräche im Übrigen auch<br />

der bei <strong>Mainova</strong> angestrebten Kultur.<br />

Der Weg, den Denise Knorz ausarbeitete, sah vor, die ent-<br />

scheidenden Werte von 150 zufällig ausgewählten Mitar-<br />

beitern in Workshops zusammentragen zu lassen. Parallel<br />

dazu machten sich die Führungskräfte im Rahmen des<br />

Management-Entwicklungs-Programms (MEP) Gedanken<br />

zum Thema und steuerten so ihren Teil zum Projekt bei. Der<br />

Vorstand führte, unterstützt von der Unternehmensbera-<br />

tung Kienbaum, die Ergebnisse der beiden Gruppen zusam-<br />

men. Dabei entstanden die fünf Kernwerte KUNDE, LEIS-<br />

TUNG, VERANTWORTUNG, ZUKUNFT und WIR sowie jeweils<br />

drei bis vier Leitsätze. All dies geschah bis August 20<strong>08</strong>.<br />

Die Werte verbreiten<br />

Alle Ideen, Werte und Ziele nützen nichts, wenn sie nie-<br />

mand kennt und mit Leben füllt. Deshalb entwickelten<br />

Denise Knorz und die in der Zwischenzeit zusätzlich zum<br />

Projekt gestoßene Carolin Russ zusammen mit der Agentur<br />

Wir-Design die KulTour. Die beiden Personalreferentinnen<br />

Wir<br />

Leistung<br />

Zukunft<br />

Der Kultur-Diamant steht für die Qualität<br />

der Mannschaft von <strong>Mainova</strong> und stellt das<br />

Wir als zentralen Kernwert heraus.<br />

tourten, unterstützt von internen und externen Helfern<br />

und zwölf Paten, Anfang September 20<strong>08</strong> zwei Wochen<br />

lang durch alle Standorte von <strong>Mainova</strong> und stellten die<br />

Kernwerte und die Leitsätze mit Hilfe großer Schautafeln<br />

vor. Die Besucher der KulTour konnten sich mit plakativen,<br />

für den jeweiligen Kernwert stehenden Gegenständen<br />

fotografieren lassen. Auf Wunsch wurde das Foto wenig<br />

später auf einem damit personalisierten Wertebüchlein<br />

abgebildet.<br />

Die zentralen Veranstaltungen der KulTour sollten die Mit-<br />

arbeiterinnen und Mitarbeiter auffordern, sich mit dem<br />

Thema Unternehmenskultur auseinanderzusetzen. Genau<br />

dies geschah. Tatsächlich entwickelten sich an den run-<br />

den Stehtischen bei Kaffee und Kuchen angeregte Diskus-<br />

sionen. Das Besondere daran: Sie wurden mit einer bislang<br />

nicht gekann ten Offenheit geführt. „Wir waren selbst vom<br />

Erfolg der KulTour überrascht“, räumt Carolin Russ ein.<br />

Tatsächlich blies den beiden Projektverantwortlichen im<br />

Vorfeld der KulTour – etwa bei den Workshops – die eine<br />

oder andere steife Brise ins Gesicht. „Es war nicht immer<br />

leicht, die Diskussion sachlich zu halten“, erinnert sich<br />

Denise Knorz.<br />

Denise Knorz, Personalreferentin<br />

Schon im Vorfeld war klar, dass es nicht gelingen wird,<br />

alle rund 2 800 Mitarbeiter des Konzerns auf Anhieb von<br />

der Richtigkeit und vor allem von der Notwendigkeit eines<br />

solchen Projekts zu überzeugen. Manche haben Angst vor<br />

Veränderungen. Andere beansprucht schon das Tagesge-<br />

schäft derart, dass sie sich nicht auch noch mit etwas „so<br />

Nebensächlichem“ wie Kultur befassen möchten oder kön-<br />

nen. Und ein paar wenige halten das gemeinsame Streben<br />

nach gleichen Zielen schlicht für unnötig. „Diese Zweifler<br />

in den kommenden Monaten zu überzeugen und mitzu-<br />

nehmen, ist eine sehr wichtige Aufgabe“, formuliert Denise<br />

Knorz ihren Auftrag.<br />

Aus Sicht der Projektverantwortlichen ist die Mission bislang<br />

erfüllt. „Ich glaube, dass wir das Gros der Mitarbeiter mit<br />

unserer Botschaft erreicht haben“, gibt sich Carolin Russ<br />

zuversichtlich. Natürlich bleibt noch viel Überzeugungs-<br />

arbeit zu leisten. Aber die im Anschluss an die Infover-<br />

anstaltung in allen Bereichen durchgeführten Workshops,<br />

in denen Vorgesetzte ihren Mitarbeitern die Kernwerte<br />

näherbrachten, untermauerten die positive Gesamtein-<br />

schätzung weitgehend. Ursprünglich war es das einzige<br />

Ziel dieser Workshops, zu klären, wie die Kernwerte in<br />

den täglichen Arbeitsablauf einzubringen und zu berück-<br />

sichtigen sind. Tatsächlich entwickelten die Workshops in<br />

einigen Bereichen eine wirklich erstaun liche Eigendynamik.<br />

Einige Abteilungen entschieden sich sogar, Kultur-Work-<br />

shops zur regelmäßigen Einrichtung zu erheben und sich<br />

mindestens einmal pro Jahr zum Thema auszutauschen. Ein<br />

sichtbarer Beweis dafür, dass bereits viele erkannt haben,<br />

dass genau jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, die<br />

Unternehmenskultur bei <strong>Mainova</strong> nachhaltig zu verändern.<br />

Zum Wohle jedes Einzelnen und zum Wohle des großen<br />

28 MAINOVA PERSONALBERICHT 07<br />

PROJEKT 29<br />

Ganzen.<br />

Die fünf Kernwerte der<br />

M a inova KulTour (von links):<br />

KUNDE, LEISTUNG, VERANT-<br />

WORTUNG, ZUKUNFT, WIR<br />

„Es ist schon einiges erreicht. Fast jeder kann<br />

sich etwas unter dem Begriff Unternehmens-<br />

kultur vorstellen. Aber eine Unternehmenskul-<br />

tur ist etwas Vitales und muss gelebt werden –<br />

von uns allen. Jetzt gilt es, nicht nachzulassen,<br />

damit das Erlernte nicht wieder in Vergessen-<br />

heit gerät.“<br />

Maximilian Ripp,<br />

Lotus Notes Administrator, M3-OE2


Für die Werte einstehen<br />

Es gibt verschiedene Methoden, Werte und Leitsätze in ein Unternehmen<br />

zu transportieren. Bei <strong>Mainova</strong> entschied man sich für eine kommunikative<br />

Variante: Das Projektteam suchte sich zwölf Mitarbeiter,<br />

die sich bereit erklärten, eine Patenschaft für einen der Kernwerte<br />

VERANTWORTUNG, KUNDE, ZUKUNFT, LEISTUNG und WIR zu übernehmen.<br />

Werte und Ziele sind für ein Unternehmen extrem wichtig.<br />

Doch so lange sie nur auf Plakaten stehen oder in schi-<br />

cken Heftchen in Schreibtischschubladen ihr Dasein fristen,<br />

bewegen sie nichts. Damit genau das bei <strong>Mainova</strong> nicht<br />

passiert, verfolgten die Projektverantwortlichen von Anfang<br />

an das Ziel, die von den Mitarbeitern mit ausgearbeiteten<br />

Werte schnell und vor allem nachhaltig im Unternehmen<br />

zu verbreiten. Dazu tragen die Paten in besonderem Maße<br />

bei, denn was kann besser überzeugen als ein vernünftig<br />

und schlüssig argumentierender Kollege. Ein Geschäftsfüh-<br />

rer, vier Bereichsleiter, zwei Meister, zwei Sachgebietslei-<br />

terinnen, zwei Sachbearbeiter und ein Vorarbeiter stellten<br />

sich als Paten zur Verfügung. Die dafür nötige Zeit nahmen<br />

sie sich trotz der aktuell hohen Arbeitsbelastung. Denn<br />

eines haben alle gemeinsam: Sie sehen im Thema Kultur<br />

ein enormes Potenzial für den <strong>Mainova</strong>-Konzern.<br />

Verantwortungsbewusst handeln<br />

Thomas Riemenschneider, Leiter des Bereichs Vertrieb, ist<br />

Pate für den Kernwert VERANTWORTUNG. „Legt man die<br />

Aufgaben in meinem Bereich zugrunde, hätte ich mich<br />

guten Gewissens auch für jeden anderen Wert engagieren<br />

können“, erklärt der Vertriebschef. Dass die Wahl letztlich<br />

auf VERANTWORTUNG fiel, begründet er so: „Für mich gilt<br />

Verantwortung im Umgang mit Menschen – Mitarbeitern<br />

wie Kunden – und Sachwerten als höchste Maxime. Meine<br />

Mitarbeiter übernehmen jeden Tag beim Kunden Verant-<br />

wortung. Etwa dafür, dass die Versprechen, die sie ihren<br />

Kunden geben, vom Konzern eingehalten werden. Und<br />

dafür, dass ein Vertrag zustande kommt, mit dem beide<br />

Partner, also der Kunde und <strong>Mainova</strong>, leben können. Und<br />

wenn einmal etwas nicht ganz so läuft wie es soll, stehe<br />

ich hinter meinen Mitarbeitern und übernehme die Verant-<br />

wortung. Nur so können sie ihren Job erledigen.“<br />

„Für mich gilt Verantwortung im Umgang mit Menschen<br />

– Mitarbeitern wie Kunden – und Sachwerten als<br />

höchste Maxime.“<br />

Thomas Riemenschneider, Leiter des Bereichs Vertrieb<br />

30 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

PATEN 31


Immer im Dienst der Kunden<br />

Ganz ähnlich sieht der Geschäftsführer der <strong>Mainova</strong> Ser-<br />

viceDienste (MSD), Thomas Schmidt, seine Patenschaft: „Wir<br />

sind das direkte Verbindungsglied zum Kunden. Da ist es<br />

mehr als selbstverständlich, dass wir immer bestrebt sind, all<br />

unser Handeln auf die Bedürfnisse der Kunden zu fokussie-<br />

ren.“ Thomas Schmidt ist folgerichtig Pate für den Kernwert<br />

KUNDE, wenngleich bei den MSD auch alle anderen Werte<br />

von elementarer Bedeutung sind. Mit den Erfahrungen aus<br />

seiner Zeit als Berater liegt ihm das Kultur-Projekt besonders<br />

am Herzen. „Sieht man es nur vom Standpunkt der Arbeits-<br />

belastung, hätte ich den Projektleiterinnen sagen müssen<br />

,Vergesst die Kultur-Workshops – wir haben mit unserem<br />

Tagesgeschäft mehr als genug zu tun‘. Ich bin aber der Mei-<br />

nung, dass man so etwas Wichtiges wie die Verbreitung der<br />

Werte und Leitsätze nicht auf die lange Bank schieben darf.<br />

Deshalb haben wir uns die Zeit genommen, ein schlüssiges<br />

Konzept entwickelt und die Workshops durchgezogen.“ Tat-<br />

sächlich kann Thomas Schmidt aus kultureller Sicht einen<br />

echten Erfolg melden: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-<br />

ter waren vom offenen Dialog in den Workshops so ange-<br />

tan, dass man bei den MSD beschlossen hat, sich alle sechs<br />

Monate zu ähnlichen Workshops zu treffen und das Thema<br />

weiter zu diskutieren.<br />

Marion Loscher, Sekretärin in der Abteilung Interne Dienste,<br />

hat auf den ersten Blick nichts mit Kunden zu tun. Dass<br />

sie sich trotzdem den Wert KUNDE ausgesucht hat, liegt<br />

daran, dass sie sich als Dienstleister für alle Mitarbeiter im<br />

Konzern versteht. „Zu uns kommen jeden Tag Kollegen,<br />

die etwas brauchen. Folglich muss ich mich, wenn ich<br />

meinen Job gut machen will, so gut wie möglich auf deren<br />

Bedürfnisse einstellen“, formuliert sie den Anspruch an die<br />

eigene Arbeit. Dass sie einmal als Patin für einen Kern-<br />

wert stehen würde, konnte sich Marion Loscher zunächst<br />

nicht vorstellen. Sie nahm als eine der insgesamt rund<br />

150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Workshops<br />

zur Entwicklung der Kernwerte teil. „Ich hatte anfangs ein<br />

weniger detailliertes Bild von Kultur im Unternehmen. Aber<br />

gleich im ersten Workshop hat es bei mir klick gemacht<br />

und ich habe verstanden, worauf es eigentlich ankommt.<br />

Deshalb habe ich auch zugesagt, als man mich gebeten<br />

hat, Patin zu werden. Ich möchte mein Aha-Erlebnis an<br />

die Kollegen weitergeben und das Projekt auf diese Weise<br />

vorwärtsbringen.“<br />

Marion Loscher ist Sekretärin in der Abteilung<br />

Interne Dienste<br />

„Ich bin der Meinung, dass man so etwas Wichtiges<br />

wie die Verbreitung der Werte und Leitsätze nicht<br />

auf die lange Bank schieben darf.“<br />

Thomas Schmidt, Geschäftsführer der <strong>Mainova</strong> ServiceDienste<br />

32 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

PATEN 33


„In der Kundenbetreuung müssen wir die<br />

hervorragende Leistung liefern, die die Leitsätze<br />

fordern. Die Kunden messen uns daran.“<br />

Heike Elbracht, Sachgebietsleiterin bei MSD<br />

Mit Leistung überzeugen<br />

Thomas Schmidts Kollegin Heike Elbracht, Sachgebietslei-<br />

terin S2-SK3, vertritt den Wert LEISTUNG. „In der Kunden-<br />

betreuung wollen und müssen wir hier an der Front genau<br />

die hervorragende Leistung liefern, die in den Leitsätzen<br />

gefordert wird. Schließlich messen uns die Kunden eben<br />

daran. Und bei einem so austauschbaren Produkt wie Ener-<br />

gie macht das kleine bisschen mehr an Service den ent-<br />

scheidenden Unterschied“, ist sich Heike Elbracht sicher.<br />

Sie hält das Projekt für so wichtig, dass es trotz der aktu-<br />

ellen Arbeitsbelastung keinen Aufschub duldet: „Natürlich<br />

kamen die Workshops für uns noch zusätzlich zum ohnehin<br />

immensen Arbeitspensum Ende letzten Jahres. Also eigent-<br />

lich zur Unzeit. Aber wenn wir ehrlich sind, gibt es keinen<br />

wirklich passenden Zeitpunkt. Schließlich werden die Anfor-<br />

derungen an uns aufgrund der Anreizregulierung und des<br />

sich verschärfenden Wettbewerbs tendenziell eher steigen.“<br />

Sich dieser Situation zu ergeben und den Kopf in den Sand<br />

zu stecken hält sie für absolut falsch: „Aus meiner Sicht ist<br />

gerade jetzt die richtige Zeit, sich über Werte und Ziele zu<br />

verständigen, und zu klären, wie wir im <strong>Mainova</strong>-Konzern<br />

miteinander umgehen möchten. Denn wenn erst einmal die<br />

grundsätzlichen Spielregeln feststehen und alle mitziehen,<br />

gibt es weniger interne Reibungsverluste. Das macht die<br />

Arbeit effizienter und alle Beteiligten zufriedener. Und das<br />

erhöht die außen wahrnehmbare Leistung.“<br />

Rüdiger Schwarz ist Leiter der Abteilung<br />

Arbeitsvorbereitung und Disposition bei NRM.<br />

Rüdiger Schwarz, Abteilungsleiter N1-BA, sieht das ähnlich:<br />

„Auf Dauer können wir nur überzeugen, wenn die Leistung<br />

stimmt. Daran arbeiten wir gerade bei den Netzdiensten<br />

Rhein-Main, indem wir Prozesse und deren Abwicklung<br />

effizienter organisieren. Das bedeutet für einige Kollegen,<br />

dass sie sich umorientieren müssen. Und das erzeugt natür-<br />

lich bei vielen Betroffenen Angst. Aber unter dem Strich<br />

müssen wir über kurz oder lang besser sein als unsere Mit-<br />

bewerber. Die Werte und Leitsätze kann ich für die Kick-off-<br />

Meetings in meiner neu entstandenen Abteilung bei der<br />

NRM gut einsetzen. Um meinen Kollegen klarzumachen,<br />

dass jede Veränderung eine Chance birgt. Ich glaube,<br />

dass es mir damit gelingen wird, die lähmende Angst zu<br />

bekämpfen und in positive, nach vorn gerichtete Energie<br />

zu verwandeln.“<br />

34 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

PATEN 35


Zukunft positiv gestalten<br />

Volker Jüngling ist Meister bei den <strong>Mainova</strong> ServiceDiens-<br />

ten und für das Setzen von Stromzählern zuständig. In<br />

dieser Eigenschaft beschäftigt er sich schon heute mit der<br />

Zukunft. Er und seine Mannschaft testen aktuell in einigen<br />

Projekten, was nach dem Willen der Bundesnetzagentur<br />

in wenigen Jahren Standard sein soll: intelligente Zähler,<br />

sogenannte Smart Meter. Was lag da näher, als sich für den<br />

Kernwert ZUKUNFT als Pate zu entscheiden? Volker Jüng-<br />

ling: „Ich persönlich sehe jede Veränderung als Chance, die<br />

es zu nutzen gilt. Es spielt nämlich keine Rolle, ob Smart<br />

Meter unseren Kunden tatsächlich eine Ersparnis bringen<br />

oder ob wir die Technik für sinnvoll oder zu teuer halten.<br />

Fakt ist, dass wir sie in absehbarer Zeit flächendeckend<br />

einbauen müssen. Da halte ich es nur für klug, sich schon<br />

heute und ohne Zeitdruck mit der Materie auseinander-<br />

zusetzen. Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, haben<br />

wir – wenn Smart Meter Pflicht sind – einen echten Wett-<br />

bewerbsvorteil.“<br />

Die Zukunft des Unternehmens aktiv mit zu sichern ist<br />

Volker Jüngling ein ganz persönliches Anliegen: „Ich arbeite<br />

gern für den <strong>Mainova</strong>-Konzern. Und weil ich erst 43 Jahre<br />

alt bin, muss ich alles daransetzen, meinen Job noch eine<br />

ganze Zeit lang machen zu können.“ Als Führungskraft hat<br />

er natürlich auch das große Ganze im Blick: „In der Ent-<br />

wicklung klarer Vorgaben und Regeln sehe ich eine Chance<br />

für das Unternehmen. Mich dafür zu engagieren, halte ich<br />

für lohnend. Denn ich bin davon überzeugt, dass <strong>Mainova</strong><br />

als Gewinner aus dem Wettbewerb hervorgehen wird,<br />

wenn alle im Konzern ihre Kräfte bündeln und zukünftige<br />

Herausforderungen gemeinsam angehen.“ Dabei sieht er<br />

sich auch selbst in der Pflicht: „Ich muss jeden Tag den<br />

Nachweis dafür erbringen, dass mir die Zukunft unseres<br />

Unternehmens am Herzen liegt. Es ist an mir, das mir<br />

entgegengebrachte Vertrauen täglich aufs Neue zu recht-<br />

fertigen, mich in mein Team zu integrieren und all das<br />

vorzuleben, was ich meinen Kollegen abverlange.“<br />

Für Volker Jüngling ist der Kernwert ZUKUNFT eng mit<br />

den anderen Kernwerten verbunden: „Übergeordnetes<br />

Ziel des Kultur-Projekts ist es, die Zukunft des <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzerns positiv zu gestalten. In allen Bereichen. Sei es<br />

mit Hilfe innovativer Technologien, durch einen kollegi-<br />

alen, verantwortungsvollen Umgang miteinander und mit<br />

Kunden oder mit hervorragender Leistung. Dafür setze ich<br />

mich gern ein. Tag für Tag in meinem Team, aber auch in<br />

der Kantine, auf dem Hof oder wo immer ich merke, dass<br />

etwas klemmt.“<br />

„In der Entwicklung klarer Vorgaben<br />

und Regeln sehe ich eine Chance für<br />

das Unternehmen. Mich dafür zu engagieren,<br />

halte ich für lohnend.“<br />

Volker Jüngling, Meister bei MSD<br />

36 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

PATEN 37


„Ich halte Teamwork und offene Kommunikation<br />

für existenziell und habe in meiner beruflichen<br />

Laufbahn nur gute Erfahrungen damit gemacht.“<br />

Simone Saame-Gerhard, Sachgebietsleiterin in der Abteilung M3-OG<br />

Mehr als die Summe der Einzelteile<br />

Simone Saame-Gerhard arbeitet als Sachgebietsleiterin in<br />

der Abteilung M3-OG. Sie hat damit per Definition einen<br />

optimalen Überblick über den gesamten Konzern und<br />

steht für den Kernwert WIR. „Als man mich gebeten hat,<br />

für den Wert WIR einzustehen, habe ich sofort zugesagt“,<br />

erinnert sie sich. „Ich halte Teamwork und offene Kom-<br />

munikation für existenziell und habe in meiner inzwischen<br />

doch recht langen beruflichen Laufbahn ausschließlich<br />

gute Erfahrungen damit gemacht. Im Kernwert WIR sehe<br />

ich das größte Potenzial. Denn im Konzern mit seinen über<br />

2 800 Mitarbeitern gibt es viele hervorragende Kräfte, eine<br />

riesige Ansammlung von Kompetenz in unglaublich vielen<br />

Bereichen. Um dieses Know-how zusammenzuführen und<br />

als Leistung von <strong>Mainova</strong> zu verkaufen, bedarf es einer<br />

optimalen Verständigung untereinander. Damit jeder die<br />

Stärken des anderen kennt und in sein Handeln einbezie-<br />

38 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

PATEN 39<br />

hen kann.“<br />

Dass Simone Saame-Gerhard auch die Initial-Workshops<br />

miterlebt hat, untermauert ihre These: „Zu Beginn dieser<br />

Workshops haben sich viele Kollegen einfach einmal Luft<br />

gemacht und ihren Unmut geäußert. Wenn man sich diese<br />

Kritik genauer anschaut, fällt auf, dass 90 Prozent der vor-<br />

gebrachten Punkte auf eine verbesserungsfähige Kommu-<br />

nikation zurückzuführen sind. Ich bin sicher, dass sich die<br />

Mannschaftsleistung des gesamten Konzerns in dem Maße<br />

verbessert, in dem wir mehr miteinander reden.“<br />

Die zwölf Paten der Kernwerte im Überblick<br />

Kernwert KUNDE:<br />

• Thomas Schmidt, Geschäftsführer der <strong>Mainova</strong> ServiceDienste<br />

• Marion Loscher, Sekretärin in der Abteilung M3-ID<br />

• Nenad Petrovic, Sachbearbeiter in der Abteilung M3-ZA<br />

Kernwert LEISTUNG:<br />

• Heike Elbracht, Sachgebietsleiterin S2-SK3<br />

• Uwe Linder, NRM, Leiter des Bereichs N2-N<br />

Kernwert VERANTWORTUNG:<br />

• Thomas Riemenschneider, Leiter des Bereichs M2-V<br />

• Klaus Berg, NRM, Meister N1-RT5-11<br />

• Stefan Köhler, NRM, zertifizierter Vorarbeiter N1-RF1-21<br />

Kernwert ZUKUNFT:<br />

• Volker Jüngling, MSD, Meister S1-SZ2<br />

• Anke Morlath, Leiterin des Bereichs M3-O<br />

Kernwert WIR:<br />

• Simone Saame-Gerhard, Sachgebietsleiterin M3-OG1<br />

• Norbert Kloss, Leiter des Bereichs M3-P


Die <strong>Mainova</strong>-Kultur im Vergleich<br />

Die Entwicklung der Unternehmenskultur aktiv anzustoßen ist ein<br />

wichtiger Meilenstein. Schon die Tatsache, dass sich der Vorstand von<br />

<strong>Mainova</strong> dazu entschlossen hat, bringt das Unternehmen einen<br />

großen Schritt nach vorn.<br />

Mit der Kultur ist es so eine Sache. Klare Definitionen sind<br />

schwer zu finden und die Frage nach der einzig wahren<br />

Unternehmenskultur ist schlicht nicht zu beantworten.<br />

Fachleute gehen deshalb analytischer mit der Thematik<br />

um. Sie unterscheiden drei Arten von Unternehmenskul-<br />

turen: blaue, grüne und rote. Blau steht für konstruktive,<br />

offene Kulturen, wie sie häufig in Start-up-Firmen zu finden<br />

sind. Die Arbeitsweise ist ausgesprochen bedürfnisorientiert<br />

und zeichnet sich durch eine gute interne Kommunikation<br />

aus. In die grüne Gruppe ordnen die Experten typische<br />

Behörden oder etwa Wirtschaftsprüfungsunternehmen ein.<br />

Deren Kulturen bezeichnen sie als passiv-defensiv. Soll hei-<br />

ßen, dass die Mitarbeiter ein sehr hohes Sicherheitsbedürf-<br />

nis haben, wenig Eigeninitiative zeigen und in Hierarchien<br />

denken. In die rote aggressiv-defensive Kategorie gehören<br />

einige große Banken und Versicherungen. Hier heißt es<br />

Macht aufzubauen. Folglich herrscht ein ausgeprägtes<br />

Wettbewerbsbewusstsein unter den Mitarbeitern, in denen<br />

„Kollegen“ mit starker Ellenbogenmentalität gute Erfolgs-<br />

aussichten haben. Die Devise lautet: Nach oben strampeln<br />

und nach unten treten. Doch auch diese Kultur hat etwas<br />

Gutes: Die Energie ist in den Gängen fast greifbar, weil alle<br />

etwas bewegen wollen.<br />

In der Wirtschaftsmetropole Frankfurt existieren so viele verschiedene Unternehmenskulturen,<br />

wie es Unternehmen gibt. Sie in gut oder schlecht zu kategorisieren ist zu einfach. Denn jede<br />

Kultur hat positive Aspekte.<br />

Zu behaupten, eine Unternehmenskultur müsse einer<br />

bestimmten Kategorie angehören, um erfolgreich zu sein,<br />

wäre zu kurz gedacht. Natürlich verspricht die blaue Kate-<br />

gorie auf den ersten Blick das größte Potenzial. Doch richtig<br />

gut funktionieren jene Unternehmen, die wertvolle Aspekte<br />

aus allen drei Kategorien in ihre Kultur integrieren. Genau<br />

das passiert derzeit bei <strong>Mainova</strong>. Aufgrund der Unterneh-<br />

mensgeschichte steht bei <strong>Mainova</strong> eine eher grüne Kultur<br />

hoch im Kurs. Doch sie hat sich inzwischen sehr stark mit<br />

blauen und roten Merkmalen angereichert. Ein Beispiel<br />

dafür ist die mehrfach ausgezeichnete ServiceLine. Ohne<br />

blaue Tugenden wäre derart kundenorientiertes Handeln<br />

kaum denkbar. Einige rote Qualitäten haben in anderen<br />

Bereichen des Unternehmens dazu geführt, dass sich<br />

<strong>Mainova</strong> immer wieder anpasst, auf jede Veränderung –<br />

initiiert durch Politik oder Wettbewerb – angemessen rea-<br />

giert und erfolgreich im Markt agiert.<br />

Mit Werten zum Erfolg<br />

Das Konzept, sich selbst Werte zu geben, ist nicht neu<br />

und international weit verbreitet. Natürlich unterscheiden<br />

sich die Werte und die daraus abgeleiteten Ziele je nach<br />

Branche und Strategie der verschiedenen Firmen. Aber<br />

auch die Beweggründe, sich für bestimmte Werte zu ent-<br />

scheiden, sind bisweilen fragwürdig: Einige Unternehmen<br />

versuchen mit der Wahl ihrer Kernwerte Anteilseigner zu<br />

„Für mich ist der Weg zur Unternehmenskultur<br />

das Ziel. Denn nur wenn wir alle die Werte<br />

in uns wachsen lassen und mit Leben füllen,<br />

kann das ambitionierte Projekt erfolgreich<br />

befriedigen oder sich ein besseres Image zu verschaffen.<br />

Beides scheitert üblicherweise auf längere Sicht. Denn weil<br />

der direkte Bezug fehlt, können sich die Mitarbeiter mit<br />

dererlei Werten nur selten identifizieren.<br />

Möglichst viele Mitarbeiter an der Definition der Kernwerte<br />

zu beteiligen – wie bei <strong>Mainova</strong> praktiziert –, dürfte der<br />

erfolgversprechendere Weg sein. Das Ergebnis der bisher<br />

geleisteten gemeinsamen Arbeit kann sich sehen lassen:<br />

Werte, die perfekt zur Strategie von <strong>Mainova</strong> passen und<br />

die jeder Mitarbeiter – mit ein wenig weiterer Anleitung –<br />

bei der täglichen Arbeit mit Leben füllen kann.<br />

Natürlich steht auch bei <strong>Mainova</strong> noch viel Arbeit in Sachen<br />

Kultur an. Schließlich gilt es das Thema dauerhaft aktuell<br />

zu halten und die Mitarbeiter davon zu überzeugen, ihr<br />

Verhalten immer wieder zu überprüfen und gegebenenfalls<br />

anzupassen. Dieser sehr langwierige Prozess läuft umso bes-<br />

ser ab, je konsequenter die Führungskräfte die gewünschten<br />

Verhaltensweisen vorleben und damit ein Beispiel geben.<br />

Doch auch hier ist <strong>Mainova</strong> schon weiter als viele andere<br />

Unternehmen: Als wichtiger Bestandteil des <strong>Mainova</strong>-Stra-<br />

tegiehauses ist das Thema Kultur schon vergleichsweise gut<br />

mit anderen Instrumenten im Unternehmen verzahnt, etwa<br />

im Management-Entwicklungsprogramm oder im Beurtei-<br />

lungswerkzeug <strong>Mainova</strong> VarioPlus.<br />

<strong>Mainova</strong> ist mit dem Projekt „<strong>Mainova</strong>-Kultur weiter ent-<br />

wickeln“ auf einem guten Weg. Vor allem den Vergleich<br />

mit Unternehmen aus der Energiebranche muss <strong>Mainova</strong><br />

nicht scheuen. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich<br />

etwas so Komplexes wie eine Unternehmenskultur nur<br />

sehr langsam verändert. Doch der Anfang ist gemacht.<br />

Jetzt hängt es am Engagement jedes Einzelnen, die vielen<br />

Stärken von <strong>Mainova</strong> zu einer Kraft zu bündeln. Denn nur<br />

was innen glüht, kann außen leuchten.<br />

40 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

BLICK VON AUSSEN 41<br />

enden.“<br />

Silke Gillmann,<br />

Kundenbetreuerin, S2-SK3-2


Personaldaten<br />

Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> beschäftigte zum 31. Dezember 20<strong>08</strong><br />

2 732 Mitarbeiter. Für den Verbund <strong>Mainova</strong> ergibt sich<br />

damit einschließlich der 20 bei den Tochtergesellschaften<br />

Netzdienste Rhein-Main GmbH, <strong>Mainova</strong> EnergieDienste<br />

GmbH, <strong>Mainova</strong> ServiceDienste GmbH und Straßenbe-<br />

leuchtung Rhein-Main GmbH beschäftigten Leitenden<br />

Personalbestand je Gesellschaft<br />

Angestellten beziehungsweise Geschäftsführern ein Perso-<br />

nalbestand von 2 752 Mitarbeitern*. Der Personalbestand<br />

entspricht einer Kapazität von 2 395,14 Vollzeitäquiva-<br />

lenten.<br />

* D ie an die Netzdienste Rhein-Main GmbH überlassenen 151 Mitarbeiter (147 Mitarbeiter im Vorjahr)<br />

der Stadtwerke Hanau sind hier nicht berücksichtigt.<br />

Personalbestand Personalbestand<br />

31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Netzdienste Rhein-Main* 865 863<br />

davon unmittelbar bei NRM beschäftigt 16 16<br />

<strong>Mainova</strong> ServiceDienste 360 359<br />

davon unmittelbar bei MSD beschäftigt 3 3<br />

<strong>Mainova</strong> EnergieDienste 126 125<br />

davon unmittelbar bei MED beschäftigt 1 1<br />

Straßenbeleuchtung Rhein-Main 38 38<br />

<strong>Mainova</strong> Stammhaus 1 144 1 122<br />

Mitarbeiter in Altersteilzeit-Freistellung 219 246<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> gesamt 2 732 2 733<br />

Verbund <strong>Mainova</strong> Gesamt 2 752 2 753<br />

Verteilung der Beschäftigten auf die Gesellschaften im Verbund <strong>Mainova</strong><br />

38<br />

1 % 360<br />

13 %<br />

42 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

PERSONALDATEN 43<br />

1363<br />

50 %<br />

3 600<br />

3 400<br />

3 200<br />

3 000<br />

2 800<br />

2 600<br />

2 400<br />

2 200<br />

Personalbestand<br />

20<strong>08</strong><br />

126<br />

5 %<br />

865<br />

31 %<br />

Stammhaus<br />

NRM<br />

MED<br />

Entwicklung des Personalbestands im Verbund <strong>Mainova</strong><br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 20<strong>08</strong><br />

Vollzeitäquivalent<br />

MSD<br />

SRM


Fluktuation<br />

<strong>Mainova</strong> hat im Jahr 20<strong>08</strong> 124 Mitarbeiter eingestellt,<br />

125 Mitarbeiter haben das Unternehmen verlassen.<br />

Die Fluktuationsquote liegt mit 4,35 Prozent über der des<br />

Vorjahres (3,88 Prozent). Mittelfristig betrachtet ist ein<br />

stetiger Anstieg der Fluktuationsquote erkennbar, aller-<br />

dings auf vergleichsweise geringem Niveau.<br />

Quote Arbeitnehmerkündigungen<br />

Altersstruktur<br />

1 000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Die Mitarbeiter von <strong>Mainova</strong> sind im Durchschnitt<br />

45,19 Jahre alt (2007: 45,75 Jahre). Die durchschnittliche<br />

Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter beträgt 17,23 Jahre<br />

(2007: 17,29).<br />

20<strong>08</strong> 2007<br />

Prozentualer Anteil an allen Austritten 21,60 % 18,92 %<br />

insgesamt 27 21<br />

unter 20 20 – 29 30 – 39 40 – 49 50 – 59 60 und älter<br />

Krankenquote<br />

Die Krankenquote betrug im Jahr 20<strong>08</strong> 5,03 Prozent und<br />

liegt damit auf vergleichbarem Niveau wie im Vorjahr<br />

(5,00 Prozent). Die langfristige Betrachtung zeigt, dass<br />

nach einer Phase der stetigen Abnahme krankheitsbe-<br />

dingter Fehlzeiten seit 2004 eine Stabilisierung der Kran-<br />

kenquote eingetreten ist.<br />

Entwicklung Krankenquote in %<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 20<strong>08</strong><br />

44 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

PERSONALDATEN 45<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1


Integration schwerbehinderter Menschen<br />

<strong>Mainova</strong> beschäftigte zum 31. Dezember 20<strong>08</strong><br />

320 schwerbehinderte Mitarbeiter (2007: 3<strong>08</strong>). Dies ent-<br />

spricht einem Anteil von 11,63 Prozent (2007: 11,2 Pro-<br />

zent) des gesamten Personalbestandes. Da wie in der<br />

Vergangenheit die diesbezüglichen gesetzlichen Vorgaben<br />

weit übertroffen wurden, war auch für das Jahr 20<strong>08</strong><br />

keine Ausgleichsabgabe zu entrichten. <strong>Mainova</strong> betrach-<br />

tet die Integration schwerbehinderter Menschen dauer-<br />

haft als selbstverständlichen Bestandteil der gesellschaft-<br />

lichen Verantwortung.<br />

Teilzeitbeschäftigung<br />

Zum Ende des Berichtsjahres waren 136 Mitarbeiter<br />

(2007: 130) teilzeitbeschäftigt. Dies entspricht einer<br />

Teilzeitquote von 4,9 Prozent (2007: 4,7 Prozent). Nach<br />

kurzzeitiger Verringerung des Anteils teilzeitbeschäftigter<br />

Mitarbeiter im Vorjahr konnte der langfristige Trend einer<br />

Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung im Jahr 20<strong>08</strong> fort-<br />

gesetzt werden.<br />

Frauenquote<br />

Die Anzahl der beschäftigten Frauen im Verbund Mai-<br />

nova ist von 488 (2007) auf 514 (20<strong>08</strong>) um 26 angestie-<br />

gen. Daraus ergibt sich eine Quote von 18,7 Prozent.<br />

Anzahl der Auszubildenden<br />

Anzahl ausländischer Mitarbeiter<br />

Die Anzahl der ausländischen Mitarbeiter, die im Verbund<br />

<strong>Mainova</strong> beschäftigt sind, ist leicht von 185 (2007) auf<br />

181 (20<strong>08</strong>) gesunken.<br />

Anzahl der Nationalitäten<br />

Die Vielfalt der Nationalitäten betrug im Jahr 2007<br />

noch 20, ist jedoch im Folgejahr 20<strong>08</strong> um 5 auf 25 ange-<br />

stiegen.<br />

Arbeitssicherheit<br />

Die Anzahl meldepflichtiger Wegeunfälle hat sich im<br />

Berichtsjahr auf 13 erhöht (2007: 7). Dem Anstieg der<br />

Wegeunfälle steht eine geringfügige Verringerung der<br />

meldepflichtigen Arbeitsunfälle auf 37 (2007: 39) gegen-<br />

über. Die Gesamtzahl der meldepflichtigen Unfälle ist im<br />

Jahr 20<strong>08</strong> demnach gegenüber dem Vorjahr (2007: 46)<br />

um rund 9 Prozent gestiegen.<br />

Einen wichtigen Beitrag zum bewussten Umgang mit<br />

dem Thema Arbeitssicherheit leisteten zahlreiche<br />

Schulungen und Unterweisungen. Im Jahr 20<strong>08</strong> fanden<br />

insgesamt 16 Veranstaltungen für Führungskräfte und<br />

Mitarbeiter zu diesem Themengebiet statt.<br />

20<strong>08</strong> 2007<br />

Auszubildende insgesamt 96 93<br />

Weiterbildung<br />

307 Mitarbeiter nahmen an internen Qualifikationsmaß-<br />

nahmen mit folgenden Themenschwerpunkten teil:<br />

• Betriebswirtschaftslehre<br />

• Projektmanagement<br />

• Präsentationstraining<br />

Einschließlich der Teilnahmen an externen Weiterbildungs-<br />

angeboten fielen im Jahr 20<strong>08</strong> 4 772 Fortbildungstage<br />

an, dies entspricht einem Durchschnitt von zirka 2 Tagen<br />

je Vollzeit-Mitarbeiter.<br />

Umsatz pro Mitarbeiter 1<br />

1 D ie Werte beziehen sich auf die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Personalaufwand im Verbund <strong>Mainova</strong> 1<br />

20<strong>08</strong> in T € 2007 in T €<br />

Umsatz insgesamt 1.967.097 1.753.920<br />

Umsatz pro Mitarbeiter 720,02 641,76<br />

1 D e r Personalaufwand für die an die Netzdienste Rhein-Main GmbH überlassenen Mitarbeiter<br />

der Stadtwerke Hanau ist hier nicht berücksichtigt.<br />

2 Die in Klammern dargestellten Werte beziehen sich auf die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>.<br />

20<strong>08</strong> in T € 2 Veränderung in % 2 2007 in T € 2<br />

Löhne und Gehälter 129.909 (127.292) + 2,13 (+ 1,96) 127.206 (124.851)<br />

Soziale Aufwendungen 33.746 (33.400) + 4,23 (+ 4,28) 32.376 (32.028)<br />

Summe Personalaufwand 163.655 (160.692) + 2,55 (+ 2,43) 159.582 (156.879)<br />

46 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

PERSONALDATEN 47


Anteil Personalaufwand am Gesamtaufwand 1<br />

1 D ie Werte beziehen sich auf die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Aufwand für Personalentwicklung<br />

Die Aufwendungen für Maßnahmen zur Personalentwick-<br />

lung wurden im Jahr 20<strong>08</strong> gegenüber dem Vorjahr erhöht.<br />

Insgesamt wurden 2,9 Mio. Euro (2007: 2,64 Mio. Euro)<br />

in die Qualifizierung unserer Mitarbeiter investiert. Dies<br />

entspricht einem Durchschnitt von 1.046 Euro pro Mitar-<br />

beiter (2007: 948 Euro pro Mitarbeiter).<br />

Frankfurt am Main, im April 2009<br />

<strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft<br />

Lothar Herbst Joachim Zientek Dr. Constantin Alsheimer<br />

20<strong>08</strong> 2007<br />

in Prozent 8,5 11,3<br />

Personalaufwand <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> in T € 160.692 156.879<br />

Gesamtaufwand <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> in T € 1.894.126 1.392.579<br />

48 MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong><br />

PERSONALDATEN 49


50<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

Solmsstraße 38<br />

60486 Frankfurt am Main<br />

Telefon 069 213-02<br />

Telefax 069 213-81122<br />

www.mainova.de<br />

Redaktion<br />

Kommunikation<br />

Rita Wolf<br />

Personal<br />

Heiko Kautz<br />

Sarah Schulte<br />

Konzept und Produktion<br />

Trurnit Gruppe Frankfurt/Hamburg<br />

Redaktion<br />

KOMMIT Medien GmbH<br />

Gestaltung und Satz<br />

Medienwerkstatt Nord GmbH<br />

www.trurnit.de<br />

Fotografie<br />

Frank Melcher, <strong>Mainova</strong>-Archiv<br />

Druck<br />

Druckerei Hassmüller Graphische Betriebe GmbH & Co. KG,<br />

Frankfurt am Main<br />

MAINOVA PERSONALBERICHT <strong>08</strong>

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