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Spezial Brandschutz 2016

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<strong>Spezial</strong><br />

Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e. V.<br />

<strong>Brandschutz</strong><br />

Juni <strong>2016</strong><br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 1 10.06.16 08:13


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10:05


<strong>Brandschutz</strong><br />

Inhalt<br />

Vorwort<br />

3 Inhalt/Vorwort<br />

Baulicher <strong>Brandschutz</strong><br />

4 Paneel-Fassaden mit fugenlosen Übergängen:<br />

PAROC Delign lässt vertikale Fugen verschwinden<br />

5 Erweiterte Kompetenz im <strong>Brandschutz</strong> mit<br />

PAROC®FireSAFE System FPS 17<br />

6 <strong>Brandschutz</strong>-Baukastensystem – „System 42“<br />

8 Brandsicher dämmen / Alternative PU-Vollsysteme<br />

9 Neue Siniat Broschüre dokumentiert intelligente<br />

Lösungen für den baulichen <strong>Brandschutz</strong><br />

<strong>Brandschutz</strong>mittel<br />

10 Verwertung von EPS-Dämmstoffen mit HBCD<br />

Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

12 Bohle Innenausbau aus Stuttgart für die Sanierung<br />

des Tübinger Rathauses ausgezeichnet<br />

13 Aufzugsschachtentrauchungen – Wer haftet im<br />

Schadensfall?<br />

14 <strong>Brandschutz</strong> für 2,5 Millionen Bücher<br />

15 DOYMA <strong>Brandschutz</strong>systeme: Optimal für Kälteleitungen<br />

16 Jansen <strong>Brandschutz</strong> stattet neue IKEA-Filiale in<br />

Kaiserslautern mit 5 verschiedenen <strong>Brandschutz</strong>tortypen<br />

aus<br />

17 Flucht- und Rettungswege sicher schützen<br />

18 Kapselung elektrischer Leitungen in Rettungswegen<br />

19 Der GfS DEXCON (DoorEXitCONtroller) sichert Notausgangstüren<br />

und Fluchtfenster<br />

20 „Nur ein qualifizierter Rauchabzug bringt wirklich<br />

Sicherheit“<br />

22 Mit <strong>Brandschutz</strong>kabeln Gefahren minimieren<br />

24 Komplex transparenter Bildungsbau<br />

26 Einheitliche Optik von Rauchschutz bis F90 / T90<br />

Weiterbildung<br />

27 „Gebäude sind wie Lebewesen“<br />

Titelbild<br />

ALSECURE-Kabel von Nexans leisten einen wichtigen Beitrag zum <strong>Brandschutz</strong>.<br />

Ihre Fähigkeiten haben sie in Laborversuchen bewiesen: Sogar<br />

unter Einwirkung 800 °C heißer Flammen haben sie eine extrem geringe<br />

Neigung zur Brandfortleitung und setzen wenig Rauch und Gase frei.<br />

Bildrecht: Nexans<br />

Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

„Passiver baulicher <strong>Brandschutz</strong> hat bei allen Bauvorhaben<br />

Vorrang“.<br />

Natürlich klingt die Forderung für viele Planer wie ein Affront,<br />

aber die heutige Architektur mit ihrer Vieldimensionalität, Bauherrenwünschen,<br />

lichten räumlichen Weiten, unterschiedlichsten<br />

Materialien, großen Menschenansammlungen und sonstigen<br />

Funktionalitäten unterliegt jederzeit den Forderungen der<br />

MBO bzw. der LBO an den Schutz von Menschen und Tieren<br />

vor Feuer, für hinreichend schnelle Fluchtwege und für eine<br />

schnelle und sichere Brandbekämpfung zu sorgen.<br />

Der Hauptvorteil von Systemen und Produkten des passiven<br />

baulichen <strong>Brandschutz</strong>es ist die Fähigkeit einer gelungenen Integration<br />

in die wachsenden Anforderungen heutiger moderner<br />

Architektur. Die enorme Vielseitigkeit der <strong>Brandschutz</strong>materialien<br />

angefangen von möglichst unsichtbaren aber wirksamen<br />

Abschottungen, Fugendichtungen, Stahlbeschichtungen und<br />

großflächigen Glassystemen mit Feuerwiderstandszeiten von 30<br />

bis 180, teilweise auch 240 Minuten. Man kann das für überzogen<br />

halten, aber die zum Glück seltene Realität von Vollbränden<br />

beweist die Notwendigkeit obiger Prüfanforderungen.<br />

Die häufig zu hörende Kritik an den hohen Kosten für passiven<br />

baulichen <strong>Brandschutz</strong> ist dann berechtigt, wenn der <strong>Brandschutz</strong><br />

nicht frühzeitig in die Planungsphase einbezogen wird.<br />

Das Ziel kann nicht eine Minimierung des passiven <strong>Brandschutz</strong>es<br />

sein sondern eine Optimierung unter dem Aspekt architektonischer<br />

Gestaltung. Ein weiterer Vorteil von gelungenem<br />

passivem baulichem <strong>Brandschutz</strong> ist die jahrelange<br />

Wartungsfreiheit der Systeme, häufig aber auch die leichte<br />

Nachrüstbarkeit bei Nutzungsänderungen.<br />

Natürlich sind der abwehrende <strong>Brandschutz</strong> durch Brandund<br />

Rauchmelder, Feuerlöscher etc. und der organisatorische<br />

<strong>Brandschutz</strong> wichtig und nicht zu vernachlässigen.<br />

Dipl.-Phys. Dr. Wolfgang Zernial<br />

Vorstand Bundesverband <strong>Brandschutz</strong> e.V.<br />

Dürerstraße 29, 45883 Gelsenkirchen<br />

Tel.: 02093196680, www. bv-brandschutz.de<br />

Der Bundesverband <strong>Brandschutz</strong> e.V. ist ein Herstellerverband<br />

mit dem Ziel, das hohe Niveau des passiven <strong>Brandschutz</strong>es in<br />

Deutschland durch exzellente Produkte und Systeme zu erhalten.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

BDB Nachrichten, Geiselberger Mediengesellschaft mbH,<br />

Telefon: 0 86 71 / 50 65-0, Telefax: 0 86 71 / 50 65-75,<br />

E-Mail: mail@gmg.de<br />

Redaktion & Layout:<br />

BDB Nachrichten,<br />

Telefon: 0 89 / 36 04 74-20<br />

E-Mail: bdb.nachrichten@gmx.de<br />

Anzeigen/CVD: Anne Hölters<br />

Geschäftsstelle:<br />

BDB Nachrichten, Hildeboldstraße 3, 80797 München,<br />

Telefon: 089 / 36 04 74-0, Telefax: 089 / 36 19 23-50<br />

Druck: Gebr. Geiselberger GmbH – Druck und Verlag,<br />

Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting,<br />

Telefon: 0 86 71 / 50 65-0, Telefax: 0 86 71 / 50 65-75,<br />

E-Mail: mail@geiselberger.de<br />

Papier: Chlorfrei gebleicht<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong> 3<br />

6 10:05 BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 3 10.06.16 08:13


Baulicher <strong>Brandschutz</strong><br />

Paneel-Fassaden mit fugenlosen Übergängen:<br />

PAROC Delign lässt vertikale Fugen verschwinden<br />

Paroc, finnischer Hersteller von Steinwolle-Dämmlösungen,<br />

bietet mit PAROC Delign ein neues, innovatives Sandwich-Paneel-System<br />

an, bei dem die für Fertigbauten typischen<br />

vertikalen Fassadenfugen optimal kaschiert werden.<br />

Die Sandwich-Elemente und Abdeckprofile (Lisenen) werden<br />

dabei komplett verdeckt befestigt. Besonders ist zudem, dass<br />

die vertikalen Paneel-Fugen von horizontalen Fugen gekreuzt<br />

werden können. Dadurch sind durchgängige horizontale Linien<br />

in der gesamten Fassade und sogar um Gebäudeecken<br />

herum möglich. Architekten und Designern bieten sich so vollkommen<br />

neue Optionen bei der Fassadengestaltung.<br />

Die Innovation liegt vor allem im leicht zu handhabenden Aufnahme-<br />

und Haltesystem. Es ist so konstruiert, dass alle Teile<br />

zur Befestigung der Sandwich-Elemente und der Lisenen verdeckt<br />

sind. Die äußeren Abdeck-Lisenen werden dazu einfach<br />

auf die unteren Aufnahmeprofile geklickt. Durch die verdeckte<br />

Befestigung verschwinden die vertikalen Fugen des Gebäudes<br />

optimal in der gesamten Fassadenfläche. Darüber hinaus<br />

ist die Lösung einfach und schnell zu verarbeiten. Die Oberflächenprofile<br />

werden montagefertig geliefert und lassen sich<br />

ohne weitere Vor-Ort-Arbeiten einfach in die Fugen zwischen<br />

den Sandwich-Elementen integrieren. Das System ist nach<br />

der Installation sofort regen- und winddicht.<br />

Begeisterte erste Kunden<br />

„Insbesondere Architekten und Designer haben auf eine Lösung<br />

wie PAROC Delign gewartet”, kommentiert Jim Willberg,<br />

der bei Paroc für die Entwicklung und Montage verantwortlich<br />

ist. „Mit dem System können sie noch eindrucksvollere, charakteristischere<br />

Fassaden aus nichtbrennbaren Paneelen<br />

schaffen.”<br />

Komplettes System<br />

Paroc Delign besteht aus einem kompletten, integrierten<br />

Fassadensystem mit nichtbrennbaren Sandwich-Paneelen,<br />

Kantteil-Profilen, Befestigern und Dichtungen und ist in mehreren<br />

Farben erhältlich. Der sichtbarste Teil des Systems sind<br />

die Shadow-Sandwich-Elemente mit breiten Elementfugen,<br />

Steinwollekern und Stahloberflächen. Die Elemente sind zwischen<br />

120 und 300 Millimeter dick.<br />

Die Paroc Group ist ein internationaler Hersteller von Steinwolle-Dämmstoffen<br />

mit Hauptsitz in Finnland und verfügt über<br />

Produktionsstandorte in vier und unterhält Vertriebsniederlassungen<br />

in 14 Ländern. Seit 1937 entwickelt Paroc Dämmstoffe<br />

aus Steinwolle und hat im Laufe der Jahrzehnte sein<br />

Produktions-Know-how ständig weiterentwickelt. Heute ist<br />

das Unternehmen führender Anbieter von Steinwolle-Dämmstoffen<br />

im Ostseeraum. Der Standort Deutschland wird kontinuierlich<br />

ausgebaut. Die Produktpalette umfasst Lösungen für<br />

den Hochbau, die technische Isolierung, den Schiffbau, Sandwichelemente<br />

und Akustik-Produkte. Paroc entwickelt und<br />

gestaltet darüber hinaus vielfältige Gebäudekonzepte – von<br />

der energetischen Sanierung bis zu Passivhäusern. Dabei stehen<br />

die Verringerung von Energieverbrauch und Emissionen,<br />

der <strong>Brandschutz</strong> sowie die Verbesserung des Wohnkomforts<br />

im Vordergrund. Der Kundenkreis reicht von Bauherren von<br />

Einfamilienhäusern über Architekten und Planer bis hin zu Bauunternehmen,<br />

Händlern und Unternehmen aus der Industrie.<br />

4<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong><br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 4 10.06.16 08:13


Baulicher <strong>Brandschutz</strong><br />

Erweiterte Kompetenz im <strong>Brandschutz</strong> mit<br />

PAROC ® FireSAFE System FPS 17<br />

Um den <strong>Brandschutz</strong> von Gebäuden und Installationen gewährleisten<br />

zu können, müssen <strong>Brandschutz</strong>vorschriften<br />

erfüllt und Kosten niedrig gehalten werden. Um beiden Parametern<br />

gerecht zu werden, hat Paroc ein effizientes<br />

<strong>Brandschutz</strong>system von höchster Qualität entwickelt:<br />

Durch den Einsatz von Wärmedämmung wird das Erhitzen<br />

der Stahlkonstruktion verlangsamt, die funktionellen Eigenschaften<br />

bleiben entsprechend der Feuerwiderstandsdauer<br />

erhalten.<br />

Dieses <strong>Brandschutz</strong>system basiert auf der Anwendung der<br />

nichtbrennbaren Steinwolle-Dämmplatte PAROC ® FPS 17.<br />

Diese ist stark wasserabweisend, absorbiert keine Feuchtigkeit<br />

und hat eine lange Lebensdauer. Die geforderte Feuerwiderstandsklasse<br />

für Stahlrahmenkonstruktionen wird<br />

durch die Auswahl der erforderlichen Dämmdicken<br />

erfüllt. Diese hängt sowohl vom<br />

Profilfaktor des zu isolierenden Elements<br />

als auch von der kritischen Temperatur<br />

von Stahl ab, die normalerweise<br />

450 °C bis 500 °C beträgt.<br />

Das PAROC ® FireSAFE System für<br />

den <strong>Brandschutz</strong> von Stahlkonstruktionen<br />

ist nach ETA-08/0093 durch<br />

VTT, Espoo, Finnland, zugelassen.<br />

VORTEILE PAROC ® FIRESAFE SYSTEM:<br />

››<br />

Effiziente <strong>Brandschutz</strong>platte speziell für Stahlkonstruktionen,<br />

Trapezblech- und Betondecken<br />

››<br />

Einfache Montage ohne Verkleben möglich<br />

››<br />

Bietet alle Vorteile eines komplexen <strong>Brandschutz</strong>es in<br />

Verbindung mit den Eigenschaften von Steinwolle-<br />

Dämmplatten: Verringerung des Wärmeverlustes oder<br />

unerwünschte Erwärmung<br />

››<br />

Einsatz ohne zusätzliche Lacke oder Farben und erfordert<br />

keine Reinigung der zu schützenden Oberfläche<br />

››<br />

Schutz vor Korrosion aufgrund der Wasserdampfdurchlässigkeit<br />

von Steinwolle<br />

››<br />

Relativ geringes Gewicht<br />

››<br />

Das Gewicht der Dämmplatte PAROC FPS 17 muss bei<br />

der Traglast-Berechnung nicht beachtet werden<br />

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Baulicher <strong>Brandschutz</strong><br />

<strong>Brandschutz</strong>-Baukastensystem – „System 42“<br />

Ein System für den Baulichen <strong>Brandschutz</strong><br />

Haupteinsatzgebiet: Rettungswege, Technische Gebäudeausrüstung in Gebäuden<br />

Ziele<br />

Der bauliche <strong>Brandschutz</strong> ist ein fester Bestandteil von Gebäuden<br />

zum Schutz der Personen, die sich darin aufhalten und im<br />

Brandfall das Gebäude sicher und unbeschadet verlassen sollen.<br />

Hierzu gibt es eine Vielzahl an Vorschriften, allen voran die<br />

jeweiligen Landesbauordnungen, die die Grundanforderungen<br />

beschreiben. Architekten und Fachplaner müssen diese Grundanforderungen<br />

dann möglichst sinnvoll und wirksam in die<br />

Praxis umsetzen, in der Regel erfolgt dies über eine <strong>Brandschutz</strong>planung<br />

bzw. <strong>Brandschutz</strong>konzept und den weiteren<br />

Leistungsstufen zur Planung und Bauausführung des jeweiligen<br />

Gebäudes.<br />

Der „Wust“ an Vorschriften gepaart mit den Bauprodukten und<br />

deren notwendiger bauaufsichtlicher Nachweisführung macht<br />

das Ganze Thema <strong>Brandschutz</strong> für Architekten, Fachplaner,<br />

Bauherrn, Betreiber und ausführende Gewerke nicht gerade einfach.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass wir uns in einer noch lang<br />

andauernden Übergangsphase zwischen nationaler und europäischer<br />

Nachweisführung für Bauprodukte befinden, die eine<br />

ständige Aktualisierung erfordert. D. h., man muss sich aktuell<br />

und künftig noch intensiver mit dem Thema <strong>Brandschutz</strong> beschäftigen.<br />

Neben diesen Herausforderungen sind für den baulichen<br />

<strong>Brandschutz</strong> auch die Themen Architektur, Optik, Funktionalität,<br />

Nachhaltigkeit und Kostenoptimierung mit unter einen<br />

Hut zu bringen.<br />

Eine mögliche Lösung, die diese vorgenannten Anforderungen<br />

an den baulichen <strong>Brandschutz</strong> leisten kann, ist das <strong>Brandschutz</strong>-Baukastensystem<br />

„System 42“ der PRIORIT AG, speziell<br />

konzipiert für die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) sowie<br />

den Ausbau von Rettungswegen innerhalb von Gebäuden.<br />

Systembausteine und Nachweise<br />

Das <strong>Brandschutz</strong>-Baukastensystem „System 42“ besteht aus<br />

mehreren eigenständigen feuerwiderstandsfähigen nichtbrennbaren<br />

Bauprodukten mit einer Systemstärke von nur 42 mm,<br />

die in Kombination zueinander geprüft sind und einen allgemeine<br />

bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis führen.<br />

1. Plattenbaustoff 42 mm mit dekorativer Oberfläche<br />

(Dekor, Furnier, Lack, Metall)<br />

Nichtbrennbar, Nachweis: Leistungserklärung CE, Bezeichnung:<br />

PRIODEK H<br />

Basis für die nachfolgenden Bauprodukte<br />

2. Wandsystem 42 mm<br />

Feuerhemmend / Feuerbeständig, Nichtbrennbar, Rauchschutz<br />

Nachweis: Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis<br />

(AbP), Bezeichnung: PRIOWALL<br />

3. Deckensystem 42 mm<br />

Feuerhemmend / Feuerbeständig, Nichtbrennbar, Rauchschutz<br />

6<br />

Nachweis: Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis<br />

(AbP), Bezeichnung: PRIOCEIL<br />

In Kombination mit Wandsystem 42 mm geprüft<br />

4. Türen 42 mm<br />

Feuerhemmend / Feuerbeständig, (Nichtbrennbar),<br />

Rauchschutz<br />

Nachweis: Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (AbZ),<br />

Bezeichnung: PRIODOOR FSA<br />

In Kombination mit Wandsystem 42 mm geprüft<br />

5. Revisionsöffnungsverschlüsse 42 mm<br />

Feuerhemmend / Feuerbeständig, Nichtbrennbar, Rauchschutz<br />

Nachweis: Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (AbZ),<br />

Bezeichnung: PRIODOOR ETX<br />

In Kombination mit Wandsystem 42 mm geprüft<br />

6. Entrauchungsklappen 42 mm<br />

Feuerbeständig, Nichtbrennbar, Rauchschutz<br />

Nachweis: Leistungserklärung (CE), Bezeichnung:<br />

PRIODOOR ETX-RDA<br />

In Kombination mit Wandsystem 42mm geprüft<br />

7. <strong>Brandschutz</strong>klappen<br />

Feuerbeständig, Nichtbrennbar, Rauchschutz<br />

Nachweis: Leistungserklärung (CE), Bezeichnung:<br />

PRIODOOR BSK<br />

In Kombination mit Wandsystem 42mm geprüft<br />

8. Zubehör Schottung<br />

Feuerhemmend / Feuerbeständig, Rauchschutz<br />

Nachweis: Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (AbZ),<br />

Fremdhersteller<br />

In Kombination mit Wandsystem und Deckensystem<br />

42 mm geprüft<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong><br />

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Baulicher <strong>Brandschutz</strong><br />

9. Zubehör Lüftung<br />

Feuerhemmend / Feuerbeständig, Rauchschutz<br />

Nachweis: Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (AbZ),<br />

Fremdhersteller<br />

In Kombination mit Wandsystem und Deckensystem<br />

42 mm geprüft<br />

Bauformen und Typische Anwendungen „System 42“″<br />

Mit dem <strong>Brandschutz</strong>-Baukastensystem „System 42“ lassen sich<br />

eigenständige oder in Kombination mit im Gebäude vorhandenen<br />

feuerwiderstandsfähigen Bauteilen verschiedenen Bauformen<br />

umsetzen wie z. B. Systeme in I- / L- / U-Form oder als Raum in<br />

Raum System. Alles in Kombination mit Türen, Revisionsöffnungsverschlüssen,<br />

Entrauchungsklappen, <strong>Brandschutz</strong>klappen,<br />

Schottungen oder Lüftung. Durch die dekorativen Oberflächen<br />

(Dekor, Furnier, Lack oder Metall) gelingt auch die ideale Verbindung<br />

zur Architektur und zum Denkmalschutz.<br />

Das <strong>Brandschutz</strong>-Baukastensystem „System 42“ eignet sich<br />

besonders für die Abtrennung der TGA oder Lagergut in Rettungswegen,<br />

für Installationsschächte und deren großformatige<br />

Revisionierung, für Abströmschächte für die RDA, für Sonder-Türelemente,<br />

Fluchttunnel, Lagerräume oder Elektrische<br />

Betriebsräume. Einzelne Bestandteile des <strong>Brandschutz</strong>-Baukastensystems<br />

„System 42“ wie Türen, Revisionsöffnungsverschlüsse,<br />

Entrauchungsklappen lassen sich auch mit anderen<br />

Wandarten kombinieren.<br />

Entrauchungsklappen<br />

für Rauchschutz-Druck-Anlagen nach EN 12101-8<br />

Planung und Ausführung<br />

Die Planung des Systems erfolgt einfach über den m² für Wand,<br />

Decke und Glas, sowie Anzahl von Türflügeln, Schottung, Lüftung,<br />

Entrauchungsklappen und <strong>Brandschutz</strong>klappen. Das ist<br />

einfach und gibt maximale Kostensicherheit, wenn sich z. B. Türengrößen<br />

im Nachgang ändern. Die Elemente werden vor Ort<br />

aufgemessen und industriell vorgefertigt.<br />

PRIODOOR ETX RDA<br />

All-in-One:<br />

Dekorative Oberflächen (Kunststoff, Metall, Lacke, Holz)<br />

Nachweisführung komplett nach BauPVO (EU305/2011)<br />

Großformatoge freie Abströmflächen<br />

Kombinierbar im PRIORIT <strong>Brandschutz</strong>-Baukastensystem SYSTEM 42<br />

Weitere Produkte finden Sie in unserem Katalog:<br />

Weitere Infos unter www.priorit.de<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong> 7<br />

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Baulicher <strong>Brandschutz</strong><br />

WDV-Vollsysteme auf PU-Basis bieten beste Dämmwerte und soliden <strong>Brandschutz</strong><br />

Brandsicher dämmen / Alternative PU-Vollsysteme<br />

In der aktuellen Diskussion um brandsichere WDV-Systeme<br />

erweisen sich PU-Vollsysteme als leistungsfähige und überraschend<br />

unkomplizierte Alternativen. Der Dämmstoff mit dem<br />

hervorragenden Lambda-Wert 0,026 W/mK erlaubt nicht nur<br />

schlanke Konstruktionen. Das im Brandfall ähnlich wie Massivholz<br />

karbonisierende Polyurethan erfordert keine Brandriegel<br />

und kann vom Keller bis zum Dach monolithisch verbaut werden.<br />

Dieses Thema greift der Dämmstoff-<strong>Spezial</strong>ist puren auf<br />

und präsentierte auf der Messe „Farbe, Ausbau und Fassade<br />

<strong>2016</strong>“ seinen Hochleistungsdämmstoff purenotherm als die<br />

Nummer Eins für WDVS in der Summe der Eigenschaften. Für<br />

Investoren bieten PU-WDV-Systeme beste Dämmeigenschaften,<br />

schlanke Konstruktionen und einfache, langlebige Bautechniken.<br />

Das Handwerk kann mit PU-Dämmstoffen alle Flächen<br />

eines Gebäudes ohne Systemwechsel dämmen. Darüber<br />

hinaus sind diese Dämmstoffe angenehm zu verarbeiten und<br />

müssen bei tragfähigen Untergründen nicht gedübelt werden.<br />

Neue Randbedingungen:<br />

Mit der Ende 2014 durch das Deutsche Institut für Bautechnik<br />

(DIBt) für purenotherm erteilten allgemeinen Dämmstoffzulassung<br />

benötigen diese Hochleistungssysteme keine Zulassung<br />

im Einzelfall mehr und sind damit in WDV-Systemen einsetzbar.<br />

Für klassische EPS-WDVS ergeben sich ab <strong>2016</strong> zusätzliche<br />

<strong>Brandschutz</strong>maßnahmen, um ein schwerentflammbares<br />

Verhalten sicherzustellen. Daraus erwachsen wiederum neue<br />

Aufgaben in der Planung und detaillierte Ausführungsvorga-<br />

ben für den Verarbeiter. Alois Bärtle, Sales Manager WDVS bei<br />

der puren gmbh, erwartet deshalb für <strong>2016</strong> ein deutliches<br />

Wachstum der PU-WDV-Systeme. Bärtle: „WDV-Systeme mit<br />

purenotherm können einfach gebaut werden, Platte an Platte,<br />

dämmen optimal und haben den geforderten <strong>Brandschutz</strong> auf<br />

jedem Quadratmeter integriert.“<br />

Verbesserte Eigenschaften:<br />

WDV-Systeme auf PU-Basis zählen zur <strong>Brandschutz</strong>klasse B1<br />

(schwer entflammbar) und benötigen als Vollsysteme keine<br />

Brandriegel. Auch in der Bauphase, unverputzt, sind die Fassaden<br />

brandsicher. Die hoch dämmenden, schlanken und<br />

wirtschaftlichen Konstruktionen erlauben einen spürbaren<br />

Wohnraumgewinn und finanzieren sich in diesem Fall von<br />

selbst. PU-Dämmstoffe entsprechen darüber hinaus mit einer<br />

guten Öko-Bewertung auch den Wünschen einer anspruchsvolleren<br />

Bauherrenschaft, sind Allergiker geeignet sowie<br />

feuchte- und schimmelresistent.<br />

puren im Internet: www.puren.com<br />

Keine Brandproblematik in der Bauphase:<br />

geklebtes PU-WDVS in der Verarbeitung<br />

Fotos: puren<br />

purenotherm: monolithisches PU-WDVS, Platte an Platte<br />

8<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong><br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 8 10.06.16 08:13


Baulicher <strong>Brandschutz</strong><br />

Neue Siniat Broschüre dokumentiert intelligente<br />

Lösungen für den baulichen <strong>Brandschutz</strong><br />

Für Planer und Verarbeiter, die sich intensiv mit dem Thema<br />

<strong>Brandschutz</strong> im klassischen Trocken- und modernen Holzbau<br />

auseinandersetzen, hat Siniat die technische Dokumentation<br />

„Baulicher <strong>Brandschutz</strong> – Für mehr Sicherheit im Leben“ aktualisiert<br />

und erweitert. Neben den gesetzlichen Regelungen<br />

und detaillierten Hintergrundinformationen geben <strong>Brandschutz</strong>tabellen<br />

für praxisbewährte Wand-, Decken- und Dachkonstruktionen<br />

eine einfache und sichere Orientierung und<br />

machen das Kompendium zu einem nützlichen Leitfaden.<br />

Außen- bzw. Gebäudeabschlusswände in verschiedenen<br />

Feuerwiderstandsklassen von F 30-B bis F 90B unter anderem<br />

mit Duripanel Holzzementplatten in wirtschaftlicher<br />

Leichtbauweise realisieren.<br />

Ergänzend erhalten Siniat Dach- und Deckensysteme je ein<br />

eigenes Kapitel mit allgemeinen Hinweisen und tabellarischen<br />

Übersichten praxisbewährter Konstruktionen von<br />

selbständigen <strong>Brandschutz</strong>-Unterdecken über Unterdecken<br />

unter Holzbalkendecken bis zu Deckenbekleidungen<br />

unter geneigten Dächern oder Kehlbalken bzw. Trapezblechdächern.<br />

Als Zusatz liefert das <strong>Brandschutz</strong>-Kompendium<br />

aktualisierte Informationen und ergänzende Regelungen<br />

zu Revisionsöffnungsverschlüssen für Wände<br />

und Decken.<br />

Weit mehr als ein Produkthandbuch:<br />

Die neue Broschüre von Siniat beleuchtet<br />

das Thema <strong>Brandschutz</strong> von allen Seiten.<br />

Geprüfte Konstruktionen im Detail<br />

Neben der umfangreichen Darstellung der allgemeinen<br />

Grundlagen stellt die Broschüre im 2. Teil eine kompakte<br />

Übersicht zu sämtlichen Siniat Konstruktionsvarianten für<br />

den baulichen <strong>Brandschutz</strong> in den Fokus. Jeweils eingeleitet<br />

von den zugehörigen Verwendbarkeitsnachweisen und<br />

notwendigen Hinweisen zur Verarbeitung, gehen die folgenden<br />

Kapitel ausführlich auf die einzelnen Bauteile und<br />

Konstruktionen ein. Neu aufgenommen in die Siniat <strong>Brandschutz</strong>broschüre<br />

wurden beispielsweise die Wandkonstruktionen<br />

mit den System-Nrn. SW24 und SW25. Danach<br />

lassen sich geprüfte tragende Innenwände sowie tragende<br />

Anwendung in der Praxis<br />

Umfangreiche Informationen zur Ausführung<br />

und viele konstruktive Details eignen sich für die<br />

praktische Anwendung.<br />

Das letzte Drittel befasst sich mit der konkreten Umsetzung<br />

von <strong>Brandschutz</strong>einbauten. Eine übersichtliche Darstellung<br />

und viele hilfreiche Detailzeichnungen ermöglichen ein<br />

schnelles Verständnis zu den jeweiligen <strong>Brandschutz</strong>anforderungen<br />

und deren praktische Umsetzung. Die intensive<br />

Auseinandersetzung mit allen Themen rund um den baulichen<br />

<strong>Brandschutz</strong>, macht aus der Broschüre ein umfassendes<br />

Nachschlagewerk zur Anwendung in Theorie und<br />

Praxis.<br />

Die neue <strong>Brandschutz</strong>broschüre findet sich im Downloadbereich<br />

unter www.siniat.de oder kann über fragen@siniat.com<br />

angefordert werden.<br />

<strong>Brandschutz</strong>tabellen für praxisbewährte Wand-,<br />

Decken- und Dachkonstruktionen geben eine<br />

einfache und sichere Orientierung.<br />

KONTAKT:<br />

SINIAT GMBH, Christel Biendara,<br />

T +49 6171 / 61 33 10,<br />

E christel.biendara@siniat.com<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong> 9<br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 9 10.06.16 08:13


<strong>Brandschutz</strong>mittel<br />

Verwertung von EPS-Dämmstoffen mit HBCD<br />

Circa 30 der o. g. 80 Anlagen weisen das nicht<br />

ausdrücklich aus; sie verwerten jedoch heute<br />

schon Abfälle mit „sonstigen Abfallschlüsselnummern“,<br />

unter die früheres EPS mit HBCD<br />

bisher fiel. Sie können ein immissionsschutzrechtliches<br />

Genehmigungsverfahren beantragen,<br />

um auch weiterhin rückgebautes EPS mit<br />

HBCD thermisch verwerten zu können.<br />

Bei jährlich 200 Millionen Tonnen Bauabfällen<br />

entfallen ca. 42.000 Tonnen auf Dämmstoffe<br />

aus EPS und Extrudierten Polystyrolhartschäumen<br />

(XPS), davon ca. 10.000<br />

Tonnen EPS mit HBCD aus dem Rückbau<br />

von Wärmedämm-Verbundsystemen.<br />

EPS-Dämmstoffe, die das Flammschutzmittel HBCD enthalten,<br />

wurden im August 2015 offiziell als gefährlicher Abfall<br />

eingestuft. Bereits seit Ende 2014 produzieren Mitglieder<br />

des Industrieverbands Hartschaum e.V. deshalb ausschließlich<br />

EPS-Dämmstoffe mit dem neuen Flammschutzmittel<br />

Polymer-FR. Der Dämmstoff mit dem neuen Flammschutzmittel<br />

ist von der geänderten Abfallverzeichnis-Verordnung<br />

nicht betroffen. Bis Ende 2014 waren Styropor Dämmstoffplatten<br />

mit dem Flammschutzmittel HBCD versehen. Diese<br />

HBCD-haltigen Styropor-Abfälle werden künftig formell als<br />

„gefährliche Abfälle“ deklariert, um den Verbleib des Flammschutzmittels<br />

HBCD verfolgen zu können.<br />

Die Neueinstufung ändert jedoch nichts an der Unbedenklichkeit<br />

des bewährten Dämmstoffes. Zahlreiche Untersuchungen<br />

und Prüfungen der TU München, des Fraunhofer<br />

Instituts für Bauphysik (IBP) und des Forschungsinstituts für<br />

Wärmeschutz (FIW) belegen, dass HBCD weder ausgast<br />

noch ausgewaschen wird. Auch für den Rückbau und die<br />

Entsorgung sind keine besonderen Sicherheits- oder Personenschutzmaßnahmen<br />

erforderlich.<br />

Verwertung von EPS mit HBCD<br />

Bisher wurden EPS-Dämmstoffe mit HBCD thermisch verwertet.<br />

Auch nach der neuen Einstufung können HB-<br />

CD-haltige Dämmstoffe weiter energetisch in Müllheizkraftwerken<br />

(MHKW), die über eine entsprechende Genehmigung<br />

verfügen, verwertet werden. Von 80 MHKWs in Deutschland<br />

verfügen nach einer Umfrage der Interessengemeinschaft<br />

der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen (ITAD)<br />

in Deutschland 10 Anlagen ausweislich über diese Genehmigung<br />

zur thermischen Verwertung von als gefährlich deklarierter<br />

Abfälle.<br />

10<br />

Die thermische Verwertung ist kein Sonderweg<br />

für EPS. Vielmehr wird sie auch bei allen<br />

anderen Hartschäumen und auch bei vielen<br />

sogenannten ökologischen Dämmstoffen wie<br />

Holzweichfaser oder Zellulose empfohlen.<br />

Solvolyse-Verfahren, eine Alternative für die Zukunft<br />

(CreaSolv ® )<br />

Auch wenn heute die thermische Verwertung aufgrund der<br />

sehr geringen Abfallmengen die wirtschaftlichste Lösung zur<br />

Entsorgung von Styroporabfällen aus Wärmedämmverbundsystemen<br />

darstellt, beteiligt sich der IVH aktiv an neuen Entsorgungsmöglichkeiten<br />

für die Zukunft. So unterstützt er das<br />

europäische Forschungsprojekt CreaSolv ® . Ziel ist die Trennung<br />

von Styropor und HBCD mittels eines Solvolyseverfahrens,<br />

um dann über eine stoffliche Verwertung den Styropor-Ausgangsstoff<br />

Polystyrol zu gewinnen und parallel dazu<br />

über ein Pyrolyseverfahren aus dem HBCD Brom zurückzugewinnen,<br />

aus dem neue, unbedenkliche Flammschutzmittel<br />

hergestellt werden können.<br />

Woran erkennt man einen Dämmstoff mit HBCD?<br />

Vor 2014 verbauter EPS-Dämmstoff enthält das alte Flammschutzmittel<br />

HBCD. Hersteller bzw. Händler müssen über die<br />

Verwendung des Stoffes Auskunft geben. Über ein Online-Formular<br />

des Umweltbundesamtes kann der Hersteller, Händler<br />

oder Importeur hier einfach angefragt werden. Zudem muss<br />

auch nach der Bauproduktenverordnung die Information mit<br />

der Leistungserklärung zum CE-Zeichen den Endverbrauchern<br />

bereitgestellt werden.<br />

IVH-Mitglieder produzieren seit 2014 ausschließlich EPS-<br />

Dämmstoffe mit unbedenklichem Flammschutzmittel<br />

Polymer-FR<br />

Neue EPS-Dämmstoffe mit dem Flammschutzmittel Polymer-FR<br />

werden nicht als gefährlicher Abfall eingestuft. Das<br />

neue Flammschutzmittel Polymer-FR wurde im Rahmen lang-<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong><br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 10 10.06.16 08:13


<strong>Brandschutz</strong>mittel<br />

Kontakt:<br />

Stefanie Mohmeyer · Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit · IVH Industrieverband Hartschaum e.V.<br />

Telefon +49 6221 77 60 71 · Fax +49 6221 77 51 06 · s.mohmeyer@ivh.de<br />

www.ivh.de<br />

jähriger Forschungsarbeiten entwickelt und bis 2014 zur industriellen<br />

Produktionsreife des EPS-Rohstoffes gebracht.<br />

Dieses neue Flammschutzmittel ist im Sinne der europäischen<br />

REACH-Verordnung und der weltweiten POP-Liste<br />

der Stockholmer Konvention weder toxisch noch bioakkumulierbar.<br />

Von der Herstellung und Verwendung gehen keine<br />

Gefahren für Mensch und Umwelt aus.<br />

Die Mitglieder des Industrieverbands Hartschaum haben<br />

frühzeitig auf das HBCD-Verbot reagiert und bereits 2014,<br />

ein Jahr vor dem Verbot (21.08.2015) von HBCD, auf den<br />

neuen Rohstoff umgestellt. Die EU-Kommission hat jedoch<br />

Ausnahmeregelungen für die Verwendung von HBCD für<br />

eine Reihe europäischer Rohstoffproduzenten mit Wirkung<br />

bis maximal Mitte 2017 unter Einhaltung sehr hoher Auflagen<br />

erteilt. Die Mitglieder des Industrieverbands Hartschaum<br />

nutzen diese Sondergenehmigung nicht und produzieren<br />

ausschließlich EPS-Dämmstoff mit dem neuen Flammschutzmittel<br />

Polymer-FR.<br />

Wärmedämm-Verbundsysteme mit Styropor ® :<br />

NICHT ZUFÄLLIG<br />

DEUTSCHLANDS ERSTE WAHL<br />

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BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong> 11<br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 11 10.06.16 08:13


Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

Bohle Innenausbau aus Stuttgart für die Sanierung des<br />

Tübinger Rathauses ausgezeichnet<br />

Die Rigips Trophy gilt als der renommierteste Wettbewerb<br />

Deutschlands für Unternehmen, die sich mit dem Innenausbau<br />

von Gebäuden befassen. Am 20. Februar <strong>2016</strong> konnte<br />

sich nun die Bohle Innenausbau GmbH & Co. KG aus Stuttgart<br />

über eine der begehrten Auszeichnungen freuen.<br />

Projektleiter Rolf Trautwein nahm die Siegestrophäe im Rahmen<br />

einer feierlichen Galaveranstaltung in Köln entgegen. Die<br />

unabhängige und hochkarätig besetzte Expertenjury hatte<br />

das Unternehmen zuvor für die Sanierung des Tübinger Rathauses<br />

zum Gewinner in der Wettbewerbskategorie <strong>Brandschutz</strong>systeme<br />

gewählt.<br />

Unter Beachtung des Denkmalschutzes wurden die vier Oberund<br />

zwei Dachgeschosse des Tübinger Rathauses<br />

aufwändig umgebaut und unter<br />

brandschutztechnischen Gesichtspunkten<br />

ertüchtigt. Eine besondere Herausforderung<br />

stellte die Wiederherstellung<br />

des ehemaligen württembergischen<br />

Hofgerichtssaals über dem Dienstzimmer<br />

des Oberbürgermeisters dar. Erst<br />

nach dem Rückbau der vorhandenen<br />

Büroräume wurde die ganze Raumsituation<br />

und damit der Umfang der Sanierungsarbeiten<br />

in diesem Gebäudeteil<br />

offensichtlich. Die gesamte Haustechnik<br />

musste so untergebracht<br />

werden, dass die historischen<br />

Holzkonstruktionen der Decke<br />

nicht beschädigt wurden. Sämtliche Balkenlagen, Trag- und<br />

Sprengwerke querenden Leitungen mussten demzufolge bekleidet<br />

werden. Wo dies aufgrund der Raumhöhe nicht möglich<br />

war, wurden vor Ort „maßgeschneiderte“ Kabelkanäle aus speziellen<br />

Feuerschutzplatten gefertigt und die Leitungen oberhalb<br />

der Balken verlegt.<br />

Mit ihren umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im historischen<br />

Rathaus von Tübingen konnte die Bohle Innenausbau<br />

GmbH & Co. KG aus Stuttgart die Expertenjury der 10. Rigips<br />

Trophy 2015 I <strong>2016</strong> überzeugen. Für die gezeigten Leistungen<br />

wurde das Unternehmen nun mit dem Sieg in der Wettbewerbskategorie<br />

<strong>Brandschutz</strong>systeme ausgezeichnet.<br />

Durch Qualität verbunden<br />

Innenausbau Deckensysteme <strong>Brandschutz</strong><br />

Bohle Innenausbau GmbH & Co. KG | Stauweiher 4 + 17 | 51645 Gummersbach | Telefon 02261 - 541-0 | www.bohle-gruppe.com<br />

12<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong><br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 12 10.06.16 08:13


Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

Aufzugsschachtentrauchungen –<br />

Wer haftet im Schadensfall?<br />

Die DIN VDE 0833-2 regelt das Planen, Errichten, Erweitern, Ändern<br />

und Betreiben von Brandmeldeanlagen. Danach ist u. a.<br />

die Eignung automatischer Brandmelder in Abhängigkeit von<br />

Raumhöhen und Wandabständen festgelegt, um eine sichere<br />

und rechtzeitige Auslösung im Brandfall zu gewährleisten.<br />

Vermehrt tauchen Rauchmelder auf, die nach der Errichter-Norm<br />

für den Einsatzbereich ungeeignet sind. Bislang ist<br />

die Branche zum Glück von Schadensfällen nicht betroffen,<br />

doch wer übernimmt die Haftung im Schadensfall bei falsch<br />

montierten Rauchmeldern?<br />

Deshalb sollte bereits in der Planungsphase das richtige System<br />

ausgewählt werden. Als Planungshilfe werden die unterschiedlichen<br />

Meldertypen mit den relevanten Errichtervorschriften<br />

gemäß DIN VDE 0833-2 vorgestellt.<br />

Ansaugrauchmelder: Bei Raumhöhen über 12 m dürfen nur<br />

Rauchansaugmelder DIN EN 54-20 Klasse A oder B verwendet<br />

werden. Rohrleitungen von Ansaugrauchmeldern mit Ansaugöffnungen<br />

dürfen, abweichend von der sonst horizontalen Anordnung,<br />

vertikal entlang von Aufzugschächten installiert werden.<br />

Verläuft die Rohrleitung in der Mitte zwischen den Schächten,<br />

dürfen maximal 2 unmittelbar benachbarte, zueinander offene<br />

Schächte mit einem Ansaugrauchmelder überwacht werden.<br />

Punktförmige Rauchmelder: Bei Grundflächen bis 80 qm des zu<br />

überwachenden Raumes sind punktförmige Melder bis zu einer<br />

Raumhöhe vom 12 m erlaubt. Die Abstände zu Wänden dürfen<br />

nicht kleiner als 0,5 m sein. Der horizontale und vertikale Abstand<br />

zu Lagergütern und Einrichtungen darf an keiner Stelle<br />

0,5 m unterschreiten. Bei geringeren Abständen der Melder als<br />

0,5 m zu Einbauten wie z. B. Leitungen, Rohren oder Leuchten,<br />

aber auch bei erforderlichen größeren Abständen z. B. im Bereich<br />

von Luftaustrittsöffnungen muss sichergestellt sein, dass<br />

die Brandkenngrößen ungehindert die Melder erreichen können.<br />

Linienförmige Rauchmelder (Lichtschrankenprinzip): Für Linienförmige<br />

Rauchmelder ist ein Abstand zwischen Sende- und<br />

Empfangseinheit und einem Reflektor vom max. 100 m zulässig.<br />

Die Mittelachse des Überwachungsstrahls darf nicht näher<br />

als 0,5 m zu Wänden, Einrichtungen oder Lagergütern angeordnet<br />

werden. Wärmepolster unter Dachflächen können<br />

verhindern, dass aufsteigender Rauch an die Decke gelangt.<br />

Der Melder muss deshalb unterhalb eines zu erwartenden<br />

Wärmepolsters angebracht sein.<br />

Fazit: Bedingt durch die beengten Raumverhältnisse im Aufzugschacht<br />

und Anforderungen zu Mindestabständen von Wänden<br />

und Einrichtungen fällt die Auswahl des Meldertyps leicht.<br />

Als Universalmelder können nur Rauchansauggeräte eingesetzt<br />

werden, da es kaum Schächte mit ausreichenden Platzverhältnissen<br />

zwischen Wand und Kabine gibt.<br />

Antragsfreie Inverkehrbringung<br />

Vertrieb, Montage und Wartung durch Aufzug Fachbetrieb<br />

Quelle: Beuth Verlag<br />

Energiesparende<br />

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Alles aus einer Hand spart Zeit und Geld<br />

Die Vorteile:<br />

Heiz- und Klimatisierungskosten in erheblichem Umfang einsparen<br />

Niedrige Wartungskosten<br />

Mehr Sicherheit im Aufzugschacht<br />

Kontrollierte Lüftung<br />

Geringere Zugluft in Gebäuden<br />

Zertifiziert nach<br />

DIN EN 54-20<br />

DIN EN 12101-2<br />

Quelle: Beuth Verlag<br />

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Aleatec GmbH<br />

Industriestraße 24<br />

23879 Mölln<br />

Tel.: 04542 - 83 03 00<br />

Fax: 04542 - 83 03 02 22<br />

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BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong> 13<br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 13 10.06.16 08:13


Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

<strong>Brandschutz</strong> für 2,5 Millionen Bücher<br />

Caverion setzt auf Hochdruck-Wassernebel-Löschanlage beim Neubau der Universitätsbibliothek Marburg<br />

Derzeit entsteht auf dem Campus der Philipps-Universität<br />

Marburg nach dem Entwurf des Büros sinning architekten,<br />

Darmstadt, der Neubau der Universitätsbibliothek. Mehr<br />

als 2,5 Millionen Bücher, darunter einzigartige und unersetzliche<br />

Dokumente, wird die Bibliothek nach Fertigstellung<br />

im Sommer 2017 beherbergen. Rund 108 Millionen<br />

Euro investiert das Land Hessen in das Gebäude, das Herzstück<br />

des künftigen „Campus Firmanei“ sein wird. Mehr als<br />

1,3 Millionen Euro fließen davon in den <strong>Brandschutz</strong>.<br />

„Feuer ist eine der größten Gefahren für Bibliotheksbestände.<br />

Aber auch heiße Dämpfe und Löschwasser können zu Schäden<br />

an den teilweise unersetzlichen Objekten führen. Papierschonende<br />

Löschkonzept sind gefragt, um im Brandfall Schaden<br />

an den Büchern zu vermeiden“, sagt Thomas Gwenner,<br />

Leiter des Kompetenzteams Sprinkler bei Caverion und verantwortlich<br />

für die Umsetzung der Löschanlage der neu entstehenden<br />

Universitätsbibliothek.<br />

Mit 140 bar gegen den Brandherd<br />

Thomas Gwenner und sein Team setzen auf eine Hochdruck-Wassernebel-Löschanlage.<br />

Das Besondere daran ist,<br />

dass sie mit gerade einmal fünf Prozent des Wassers einer<br />

herkömmlichen Sprühwasserlöschanlage auskommt. Mit einem<br />

Mindestdruck von 80 bar tritt das Löschwasser in Form<br />

eines dichten Nebels aus den Sprinklern aus. Drei physikalische<br />

Mechanismen werden dabei genutzt:<br />

››<br />

Kühlung<br />

››<br />

Verdrängung von Sauerstoff<br />

››<br />

Abschirmung von Hitzestrahlung<br />

Eine der wichtigsten Löscheigenschaften von Wasser ist die<br />

Kühlfähigkeit. Verdampfendes Wasser kann Energie von bis<br />

zu zwei Megajoule pro Kilogramm absorbieren. Ein überragender<br />

Wert. Gleichzeitig dehnt sich Wasser dabei auf das<br />

1.700-fache seines ursprünglichen Volumens aus. Dem Feuer<br />

wird damit der Sauerstoff entzogen. Und schließlich verhindert<br />

die enorme Dichte kleinster Tropfen wie eine Art Vorhang,<br />

dass sich die Hitze ausbreitet. „Denn Papier entzündet sich<br />

bereits bei rund 233 Grad Celsius“, so Thomas Gwenner.<br />

Auch zum Nachrüsten geeignet<br />

Für den vollflächigen Schutz der vier Etagen installiert Caverion<br />

3.450 Hochdruck-Feinsprühsprinkler. Zudem werden rund<br />

neun Kilometer Rohrleitungen verlegt. Eine Hochdruckpumpe<br />

mit einer Nennleistung von 135 kW fördert das Löschwasser<br />

mit bis zu 140 bar an die Sprinkler, wo es zerstäubt wird. Thomas<br />

Gwenner: „Mit 40 Minuten wird die Betriebszeit der Anlage<br />

berechnet. Dafür reicht auch der Wasservorrat von insgesamt<br />

24 Kubikmeter.“<br />

Hochdruck-Wassernebel-Löschanlagen wie die in Marburg sind<br />

hocheffiziente <strong>Brandschutz</strong>systeme, die mit deutlich weniger<br />

Wasser auskommen. Nicht zuletzt deshalb eignen sich die Anlagen<br />

auch hervorragend zur Nachrüstung von Bestandsgebäuden.<br />

Caverion betreibt am Forschungsstandort in Aachen zu<br />

Test- und Demonstrationszwecken eine eigene Hochdruckwassernebel-Löschanlage.<br />

Eine VdS-Zulassung liegt ebenfalls vor.<br />

„Interessenten sind eingeladen, sich hier ein eigenes Bild von<br />

der Wirkung und der Leistungsfähigkeit einer modernen Hochdruck-Wassernebel-Löschanlage<br />

zu machen“, so Gwenner.<br />

Bildquelle:<br />

Entwurf: sinning architekten, Darmstadt;<br />

Visualisierung: agatastudio<br />

14<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong><br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 14 10.06.16 08:14


Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

DOYMA <strong>Brandschutz</strong>systeme: Optimal für Kälteleitungen<br />

Wer sich schon mal mit dem Thema Brandabschottungen bei<br />

gedämmten Kälteleitungen auseinander gesetzt hat, dem wird<br />

schnell klar, dass eine große Anzahl an Faktoren eine mögliche<br />

Systemauswahl entscheidend beeinflussen wie z. B.:<br />

››<br />

die Art des durchdrungenen Bauteils<br />

››<br />

das verwendete Rohrmaterial, Rohrdimensionen<br />

››<br />

die Dämmstoffe bzw. die Dämmstärken<br />

››<br />

und viele weitere<br />

DOYMA bietet mit seinem <strong>Brandschutz</strong>system Curaflam ® anwenderfreundliche<br />

Möglichkeiten, feuerwiderstandsfähige Abschottungen<br />

von Kälteleitungen vorzunehmen.<br />

Abschottung von nichtbrennbaren Kälteleitungen:<br />

DOYMA Curaflam ® Rollit ISO Pro <strong>Brandschutz</strong>wickelband<br />

Dieses <strong>Brandschutz</strong>system bietet die umfangreichsten Lösungen<br />

für nichtbrennbare Rohrleitungen mit einem Außendurchmesser<br />

von bis zu 813 mm und – unter anderem – bis zu<br />

100 mm starker Synthese-Kautschuk und Schaumglas-Dämmung.<br />

Durch dieses Leistungsspektrum sind vielseitigste Anwendungen<br />

bei nichtbrennbaren Kälteleitungen abgedeckt und<br />

damit der Einsatz unterschiedlicher Systeme nicht notwendig.<br />

Und das Wichtigste: Ein Unterbrechen der Dämmungen innerhalb<br />

der Bauteildurchdringungen kann vermieden werden, da<br />

das System nachträglich auf die durchlaufende Streckendämmung<br />

der Kälteleitung montiert und innerhalb des Bauteils mit<br />

Zementmörtel oder ähnlichem vermörtelt werden kann. Dabei<br />

ist sogar ein Nullabstand zwischen den Dämmoberflächen /<br />

<strong>Brandschutz</strong>wickelbänder möglich.<br />

DOYMA Curaflam ® Manschette XS Pro<br />

In einer Kooperation der aquatherm GmbH und DOYMA GmbH<br />

& Co wurden beide Systeme miteinander in Brandversuchen geprüft<br />

und zugelassen. Große Vorteile der aquatherm PP-R Rohrleitungen<br />

liegen in den reduzierten Dämmstärken gegenüber<br />

metallischen Rohrleitungen und die sehr sicheren und einfachen<br />

Verarbeitungsmöglichkeiten. Positive Eigenschaften sind zusätzlich<br />

die hohe Schlagzähigkeit, Sauerstoffdichtigkeit, Korrosionsresistenz<br />

und Chemikalienbeständigkeit.<br />

Nähere Infos unter www.aquatherm.de<br />

In der Zulassung der DOYMA Curaflam ® Manschette XS Pro , sind<br />

aquatherm Rohrleitungen mit einer bis zu 50 mm starken Synthese-Kautschuk-Dämmung<br />

explizit beschrieben. Auch nachträgliche<br />

Abschottungen der Rohrleitungen stellen keine Hindernisse<br />

dar, da die <strong>Brandschutz</strong>manschetten nachträglich auf<br />

Wände bzw. Decken aufgebracht werden können. Eine weitere<br />

Besonderheit ist, dass die DOYMA Curaflam ® Manschette XS Pro<br />

die erste zugelassene Rohrabschottung für feuerhemmende<br />

Holzbalkendecken ist, was gerade im Bereich der Sanierung<br />

eine bisher nicht vorhandene Rechtssicherheit bietet.<br />

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Das innovative aquatherm<br />

blue pipe Rohrleitungssystem und die vielseitig einsetzbare<br />

DOYMA Curaflam ® Manschette XS Pro bieten ein aufeinander abgestimmtes<br />

System, dass die Kompetenzen beider Unternehmen<br />

vereint und dem Anwender eine sichere, flexible und einfache<br />

Ausführung gewährleistet. Infos unter www.doyma.de<br />

Curaflam ® Manschette XS Pro<br />

Zugelassen auch für Holzbalkendecken.<br />

Abschottung von aquatherm blue pipe Kälteleitungen mit<br />

NEU!<br />

"Anwendungszulassung"<br />

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Erste „Anwendungszulassung“<br />

Abschottung von<br />

Holzbalkendecken<br />

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BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong> 15<br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 15 10.06.16 08:14


Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

Jansen <strong>Brandschutz</strong> stattet neue IKEA-<br />

Filiale in Kaiserslautern mit 5 verschiedenen<br />

<strong>Brandschutz</strong>tortypen aus<br />

Der schwedische Konzern IKEA eröffnete im August 2015 sein<br />

50. Einrichtungshaus in Deutschland, im Stadtrandgebiet Kaiserslauterns.<br />

Die Firma Jansen <strong>Brandschutz</strong> GmbH & Co. KG<br />

war bei dem Bau des Einrichtungshauses mit der Fertigung<br />

von zwei Stapeltoren HERO, sieben Schiebetoren ORPHEUS,<br />

einem Staffeltor MATADOOR, einem Teleskop-Hubtor APOLLO<br />

und drei Rolltoren AQUISO beauftragt.<br />

Das Jansen Stapeltor HERO ist die ideale Torlösung für Einbausituationen<br />

mit geringen Platzverhältnissen, da das Tor<br />

durch das Verfahren und Abstapeln der einzelnen Torsektionen<br />

eine geringe Bautiefe erfordert. Für das IKEA-Einrichtungshaus<br />

wurden zwei Stapeltore HERO in T90 Ausführung<br />

gefertigt und montiert. Die Tore besitzen lichte Tormaße von<br />

5530/5480 x 3260 mm (B x H).<br />

Zudem installierte die Firma Jansen sieben <strong>Brandschutz</strong>schiebetore<br />

ORPHEUS, davon erfüllen zwei einflügelige Toranlagen<br />

die <strong>Brandschutz</strong>anforderungen T90 und besitzen die Maße<br />

1502 x 2000 mm. Auch T90-Schiebetoranlagen in den Maßen<br />

6910 x 3455 mm und 3110 x 3520 mm wurden montiert. Weitere<br />

zwei einflügelige Schiebetoranlagen wurden nach T30 Anforderungen<br />

mit Rauchschutz in dem Maß 2650 mm x 2125<br />

mm gefertigt. Ein einflügeliges T30 Schiebetor wurde mit dem<br />

Maß 3110 x 3520 mm in das Einrichtungshaus integriert. Zum<br />

weiteren Lieferumfang gehört ein T90 Staffeltor MATADOOR<br />

mit einer Breite 3100 mm und einer Höhe von 3500 mm.<br />

16<br />

Zwei T30 Rolltore AQUISO wurden in den Maßen 3000 x 3500<br />

mm gefertigt, ein weiteres T30 Rolltor AQUISO misst eine<br />

Breite von 2120 mm sowie eine Höhe von 2750 mm und bietet<br />

zusätzlichen Rauchschutz. Jansen <strong>Brandschutz</strong> ist der erste<br />

und einzige Hersteller eines T30 Rauchschutzrolltores. Es gibt<br />

bisher kein Rolltor auf dem Markt, welches die Rauchschutzanforderungen<br />

erfüllt.<br />

Ein zweiteiliges Teleskop-Hubtor APOLLO in <strong>Brandschutz</strong>ausführung<br />

T90 rundet mit den Maßen 1460 x 2350 mm den Lieferumfang<br />

ab. Hubtore eignen sich ideal, wenn es zu wenig Seitenplatz<br />

für ein Schiebetor gibt bzw. die Fläche alternativ genutzt<br />

werden soll. Ist nicht ausreichend Sturzhöhe vorhanden, kann<br />

ein Teleskophubtor eingesetzt werden. Die Teleskop-Hubtore<br />

von Jansen sind als T30- oder T90-Abschluss sowie in Kombination<br />

mit Rauchschutz lieferbar. Ausstattungen wie Türen, Verglasungen<br />

usw. können ebenfalls umgesetzt werden.<br />

Weitere Informationen: www.jansentore.com<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong><br />

I<br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 16 10.06.16 08:14<br />

G


Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

Flucht- und Rettungswege sicher schützen<br />

© Bild: G+H<br />

Es gibt unterschiedliche Lösungsansätze, um elektrische Leitungen<br />

in notwendigen Treppenhäusern und Fluren zu schützen<br />

und die Brandweiterleitung zu verhindern. Die sicherste<br />

Maßnahme stellen klassifizierte Installationskanäle dar. Insbesondere<br />

bei Neubauten sollte diese Lösung unbedingte Priorität<br />

haben. Denn wenn die Möglichkeit besteht, eine geordnete<br />

Leitungsführung zu planen, ist dies auch die wirtschaftlichste<br />

Vorgehensweise. G+H ISOLIERUNG war der erste Hersteller,<br />

der 2007 einen Installationskanal entwickelt und geprüft hat,<br />

der aus einem Blechkanal besteht und in dessen Innerem ein<br />

Dämmschichtbildner mit Dämmdicken von 1 bzw. 2 mm aufgebracht<br />

ist. Dieser Dämmschichtbildner reagiert aktiv bei<br />

Hitze, schäumt auf und schmiegt sich wie eine innenliegende<br />

Isolierung an die Kabel und Rohre. Dadurch entzieht er dem<br />

Brandgeschehen den Sauerstoff, erstickt das Feuer sofort im<br />

Ansatz und verhindert auch eine Brandweiterleitung im Inneren<br />

des Kanals. Der innovative I-Kanal von G+H ist zudem der<br />

erste Elektro-Installationskanal, der europaweit vertrieben und<br />

verbaut werden kann. Das Deutsche Institut für Bautechnik<br />

hat G+H ISOLIERUNG am 04.06.2015 die erste europäische<br />

Zulassung (Europäische Technische Bewertung ETA-15/0293)<br />

für den Installationskanal PYROMENT-IK 90 ® Typ BD erteilt.<br />

Die wegweisende <strong>Brandschutz</strong>lösung ist in zahlreichen Bauten<br />

wie unter anderem in der Elbphilharmonie oder der EZB-<br />

Bank installiert.<br />

Fachmännisch installierte<br />

<strong>Brandschutz</strong>maßnahmen unterbinden<br />

die Ausbreitung von<br />

Feuer und Rauchgas optimal.<br />

Wir beraten Sie gerne –<br />

sprechen Sie uns an!<br />

Experte im<br />

vorbeugenden<br />

<strong>Brandschutz</strong><br />

G+H ISOLIERUNG GmbH | Bürgermeister-Grünzweig-Straße 1 | 67059 Ludwigshafen<br />

Tel.: +49 621 502-0 | Fax: +49 621 502-599 | info@guh-gruppe.de | www.guh-brandschutz.de<br />

Isolierung<br />

<strong>Brandschutz</strong><br />

Schallschutz<br />

Fassadentechnik<br />

Metalltechnik<br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd G+H_<strong>Brandschutz</strong>_Anz_DBD_25x144.indd 1 17 10.06.16 02.06.16 08:14 18:17


Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

Kapselung elektrischer Leitungen<br />

in Rettungswegen<br />

Notwendige Flure und notwendige Treppenräume müssen erhöhten<br />

baulichen Anforderungen genügen. Beispielhaft sind die<br />

Flure in Rauchabschnitte durch nicht abschließbare, rauchdichte<br />

und selbstschließende Abschlüsse einzuteilen. Auch an<br />

die Leitungen in diesen Fluren bestehen weitergehende Anforderungen.<br />

In der Muster-Leitungs-Anlagen Richtlinie (MLAR)<br />

wird detailliert auf Leitungsanlagen in Flucht- und Rettungswegen<br />

eingegangen. Elektrische und brennbare Leitungen sowie<br />

brennbare Isolierungen in Rettungswegen stellen ein erhöhtes<br />

Brandrisiko dar – eine Kabeltrasse kann als Zündschnur den<br />

Brand weiterleiten. Ein Kabelbrand im Rettungsweg kann zu erheblicher<br />

Rauchbelastung führen.<br />

Im Abschnitt 3.2 beschreibt die MLAR 11/2005 die Anforderungen<br />

an elektrische Leitungsanlagen in Rettungswegen. Falls die<br />

Leitungen nicht nichtbrennbar sind (z. B. nach DIN EN 60702-1<br />

(VDE 0284 Teil 1):2002-11), ist eine offene Verlegung nur in einem<br />

sehr eng begrenzten Umfang möglich. Beispielhaft können<br />

das elektrische Leitungen sein, die ausschließlich der Versorgung<br />

der Fluchtwege dienen. In aller Regel müssen Leitungen<br />

mit weiteren Maßnahmen vom notwendigen Flur oder Treppenraum<br />

getrennt sein.<br />

In massiven Mauerschlitzen kann das durch eine 15 mm Putzschicht<br />

realisiert werden. In größeren Gebäuden werden die Leitungen<br />

in aller Regel in Zwischendecken oder unterhalb von<br />

Systemböden verlegt.<br />

Falls die Leitungen in Zwischendecken geführt werden, müssen<br />

diese innerhalb der notwendigen Flure als feuerhemmende Unterdecke<br />

(F30) und innerhalb von notwendigen Treppenräumen<br />

als feuerbeständige Unterdecke (F90) ausgeführt werden. Alternativ<br />

hierzu können die elektrischen Leitungen auch mit feuerhemmenden<br />

Installationskanälen gekapselt werden.<br />

Herkömmlicherweise erfolgt die Kapselung durch die Ausbildung<br />

eines I-Kanals aus Plattenmaterialien wie 2-lagigen Calciumsulfatplatten<br />

mit Verblechung.<br />

Würth bietet mit dem <strong>Brandschutz</strong>kanal I ein System, das die<br />

gleiche Aufgabe mit weniger Zeitaufwand und erheblich weniger<br />

Platzbedarf löst. Bei kleineren Kabelbündeln kann die gleiche<br />

Anforderung unter Umständen mit einem Viertel an Fläche gelöst<br />

werden. Zusätzlich verhindert es die Ausbreitung eines Kabelbrandes<br />

innerhalb des Kanals.<br />

Wirkungsweise<br />

Der Würth <strong>Brandschutz</strong>kanal I30/I60/I90/I120 ist im Standardfall<br />

zweigeteilt. Ein U-förmiges Unterteil ist mit einem abschraubarem<br />

Deckel verschlossen. Diese Teile werden aus einem dünnen<br />

verzinkten Blech gekantet. Innen ist ein Dämmschichtbildner<br />

aufgetragen, der im Brandfall aufschäumt und so eine Brandausbreitung<br />

verhindert. Ein Brandherd kann sich innerhalb eines<br />

18<br />

Kanals nicht ausbreiten und wird auf seinen lokalen Entstehungsbereich<br />

begrenzt – die Sanierungskosten und Produktionsausfälle<br />

auf ein minimales Maß reduziert. Oben dargestellt<br />

ist ein Bild nach einem Brandversuch. Der Dämmschichtbildner<br />

hat den Hohlraum komplett verschlossen.<br />

Montage<br />

Die Kanäle sind vorgefertigt und werden einfach zusammen gesteckt.<br />

Da bei der Montage kein Staub entsteht, sind die neuen<br />

Würth <strong>Brandschutz</strong>kanäle in hygienesensiblen Bereichen wie<br />

Krankenhäusern oder Lebensmittelbetrieben bzw. im laufenden<br />

Betrieb einsetzbar. Mit dem abnehmbaren Deckel kann auf sehr<br />

einfache Weise jederzeit nachbelegt werden. Die Installation kann<br />

direkt an Wänden erfolgen. Der <strong>Brandschutz</strong>kanal kann auch in<br />

bestehende Abhängungen mit eingelegt werden, dies wird meist<br />

bei einer nachträglichen Ertüchtigung nötig. Hier ist auf den<br />

<strong>Brandschutz</strong>nachweis des Befestigungsmaterials zu achten. Außerdem<br />

ist die Form der Kanäle frei wählbar – das Spektrum<br />

reicht vom ein-, zwei-, drei- oder vierseitigen Kanal bis hin zur<br />

runden Außenkontur. Die Montage des Würth <strong>Brandschutz</strong>kanales<br />

ist sehr einfach und bietet daher eine große Zeitersparnis.<br />

Lieferprogramm<br />

Mit dem allgemein bauaufsichtlichen Prüfzeugnis P-MPA-E-<br />

09-011, sind die Feuerschutzwiderstandsklassen I 30, I 60, I 90,<br />

I 120 nachgewiesen. Die Standardausführung als rechteckiger<br />

I-Kanal ist mit all seinen Verbindungsteilen lagermäßig zu beziehen.<br />

Sonderteile können kurzfristig gefertigt werden. Der<br />

I-Kanal ist verzinkt oder in Edelstahl lieferbar. Die Oberflächenbeschaffenheit<br />

reicht von blank bis pulverbeschichtet in<br />

zahlreichen RAL-Farben.<br />

<strong>Brandschutz</strong>kanal<br />

I30/60/90/120<br />

››<br />

Minimaler Platzbedarf<br />

››<br />

Staubfreie Montage<br />

››<br />

Einfache Nachbelegung<br />

››<br />

Ideal für beengte Platzverhältnisse<br />

››<br />

Verzinkt oder Edelstahl<br />

››<br />

in allen RAL Tönen lieferbar<br />

››<br />

Reduziertes Gewicht<br />

Weitere Informationen unter: www.wuerth.de/ingeniere<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong><br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 18 10.06.16 08:14


Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

Der GfS DEXCON (DoorEXitCONtroller) sichert<br />

Notausgangstüren und Fluchtfenster<br />

auch an eine kundenseitig vorhandene Sirene, Blitzleuchte<br />

oder ähnliches weiterleiten.<br />

Der GfS DEXCON verfügt über eine Vielzahl von Funktionen, die<br />

dem Nutzer ein großes Anwendungsspektrum eröffnen. Für den<br />

Einsatz in sensiblen Bereichen beispielsweise kann ein stiller<br />

Alarm programmiert oder die Standardlautstärke des Signalgebers<br />

von 95 dB/1 m auf 75 dB/1m gedrosselt werden. Außerdem<br />

ist die Alarmabschaltung nach einer Alarmdauer von 30<br />

Sekunden einstellbar (Hotelmodus). Über den integrierten<br />

Schlüsselschalter lässt sich das Gerät sowohl für eine alarmfreie<br />

Einzel- als auch für eine Dauerbegehung freischalten.<br />

Jährlich beklagen Unternehmen<br />

Schäden in Milliardenhöhe,<br />

die ihnen durch Diebstahl<br />

und Warenschwund<br />

entstehen. Gerade unverschlossene<br />

und ungesicherte<br />

Notausgangstüren<br />

sind Dieben hier ein willkommenes<br />

Schlupfloch. Daher<br />

sollten diese Türen mit besonderen<br />

Türsicherungssystemen<br />

versehen werden.<br />

Eine preisgünstige und wirkungsvolle<br />

Lösung ist hier<br />

eine neue Produktentwicklung<br />

von GfS aus Hamburg – der GfS DEXCON (DoorEXitCONtroller).<br />

Der GfS DEXCON ist ein Überwachungsgerät, das speziell<br />

zur Sicherung von Notausgangstüren bzw. Fluchtfenstern<br />

entwickelt wurde. Er arbeitet mittels Reed-Kontakt und kann<br />

flexibel positioniert werden, wobei zwischen einer Türblattoder<br />

einer Rahmenmontage gewählt werden kann. Hier baut er<br />

in seinem roten robusten Kunststoffgehäuse, das mit einem<br />

„STOP“ Piktogramm versehen ist, eine wirkungsvolle Hemmschwelle<br />

gegen unbefugtes Öffnen der Tür oder des Fensters<br />

auf. Die langnachleuchtende Beschriftung sorgt auch im Dunkeln<br />

für gute Sichtbarkeit.<br />

Wird dennoch eine Öffnung vorgenommen, ertönt ein lauter<br />

(95 dB/1 m) Alarm.<br />

Der Nutzer kann entscheiden, ob der Alarm entweder autorisiert<br />

mit dem Geräteschlüssel quittiert werden oder sich dieser<br />

nach 3 Minuten selbst abschalten soll. Dank eines vorhandenen<br />

potentialfreien Meldekontaktes lässt sich der Alarm<br />

Der GfS DEXCON wird in der Standardversion mit einer 9V<br />

Blockbatterie betrieben, kann aber auch an ein Stromnetz angeschlossen<br />

werden. Da er völlig unabhängig vom vorhandenen<br />

Türbeschlag oder Fenstergriff funktioniert und die Installation<br />

wenig Aufwand bedarf, eignet er sich hervorragend als<br />

Nachrüstgerät. Sogar eine Montage an auftragenden Schubstangen<br />

ist beim GfS DEXCON problemlos möglich. Mit dem<br />

entsprechenden Zubehör lässt sich der GfS DEXCON zudem<br />

zur Sicherung von Stangengriffen und zur Sicherung von<br />

99,5 mm<br />

Druckstangen ausbauen.<br />

GfS Sicherheit an Türen<br />

GfS e-Cover® reduziert Fehlalarme<br />

GfS e-Cover®<br />

• minimiert versehentliche Alarmauslösung<br />

in sensiblen Einsatzbereichen<br />

• schafft eine hohe Hemmschwelle<br />

gegen Missbrauch dank Öffnungsalarm<br />

(95 db/1 m)<br />

• beugt Störungen von Betriebsabläufen<br />

vor<br />

• lässt Feuerwehreinsatzkräfte für<br />

echte Notfälle in Bereitschaft<br />

Wir zeigen’s Ihnen:<br />

MOC München<br />

6.+7.7.<strong>2016</strong><br />

Halle 4, Stand F02<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong> GfS – Gesellschaft für Sicherheitstechnik mbH 19<br />

Fon 040-79 01 95-0 ∙ info@gfs-online.com ∙ www.gfs-online.com<br />

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Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

<strong>Brandschutz</strong>experten nehmen Stellung zur Industriebaurichtlinie<br />

„Nur ein qualifizierter Rauchabzug<br />

bringt wirklich Sicherheit“<br />

Rauch ist die größte, in vielen Fällen oft tödliche Gefahr bei einem Brand: er nimmt<br />

die Sicht und macht die Menschen im Gebäude orientierungslos. Bei starker<br />

Rauchentwicklung tritt nach nur wenigen Atemzügen Bewusstlosigkeit ein und die<br />

Menschen ersticken. Außerdem: Die gerade in diesem Moment so wichtigen Retter<br />

der Feuerwehr können nicht durch den dichten Rauch dringen und die Menschen<br />

aus der Gefahrenzone holen.<br />

LAMILUX RWA-ANLAGEN<br />

LICHT UND SICHERHEIT<br />

SICHERHEIT SCHAFFEN IM BRANDFALL<br />

– MIT QUALIFIZIERTEM RAUCHABZUG<br />

nach DIN 18232-2 für die raucharme Schicht!<br />

LEBEN SCHÜTZEN<br />

Durch den effektiven Abzug giftiger<br />

Rauchgase.<br />

SACHWERTE RETTEN<br />

Durch den schnellen, gezielten<br />

Löschangriff der Feuerwehr.<br />

UNTERNEHMENSRISIKEN SENKEN<br />

Durch geringere Schäden<br />

und kürzere Produktionsausfälle<br />

im Brandfall.<br />

LICHTKUPPELN | FLACHDACH FENSTER | LICHTBÄNDER<br />

GLASDACHKONSTRUKTIONEN | RWA | GEBÄUDEAUTOMATION<br />

LAMILUX HEINRICH STRUNZ GMBH<br />

Postfach 15 40 | 95105 Rehau<br />

Tel.:<br />

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0 92 83/5 95-0 | information@lamilux.de<br />

www.lamilux.com<br />

Rauch- und Wärmeabzugsanlagen leisten<br />

seit Jahrzehnten einen großen Beitrag,<br />

die Verrauchung von Räumen effektiv<br />

zu verhindern. So ist man sich in<br />

den Fachkreisen der Feuerwehrverbände,<br />

des VdS Schadenverhütung und<br />

des Fachverbandes Tageslicht und<br />

Rauchschutz e.V. (FVLR) einig: Nur ein<br />

über geprüfte Rauch- und Wärmeabzugsanlagen<br />

gesteuerter qualifizierter<br />

Rauchabzug kann die vollständige Verrauchung<br />

größerer Räume verhindern<br />

und somit das Brandereignis begrenzen<br />

und dessen Folgen verringern.<br />

Sicherheit schaffen – mit qualifiziertem<br />

Rauchabzug<br />

„Nicht jede Öffnung, die Rauch abführt,<br />

sichert auch eine raucharme Schicht“, sagt<br />

der RWA-<strong>Spezial</strong>ist Carsten Ficker von<br />

LAMILUX. Diese sei aber notwendig, um<br />

wirklichen Schutz im Brandfall zu bieten.<br />

In der aktuellen Industriebaurichtlinie<br />

sind für den Rauchabzug neue Schutzziele<br />

definiert. Diesbezüglich hat sich ein<br />

breiter Zusammenschluss aus <strong>Brandschutz</strong>experten<br />

gebildet, der sich für eine<br />

weiterhin hohe Qualität beim Rauchabzug<br />

ausspricht. Sie vertreten die Mei-<br />

nung, dass nur qualifizierte Rauchabzüge<br />

echte Sicherheit im Brandfall<br />

schaffen würden. Ihre Empfehlung: Der<br />

Rauchabzug sollte nach der DIN 18232-2<br />

bemessen und pro 200 Quadratmeter<br />

Grundfläche mindestens ein Rauch- und<br />

Wärmeabzugsgerät in das Dach integriert<br />

sein. Dabei wird betont: Im Brandfall<br />

garantieren nur qualifizierte Rauchabzüge<br />

eine raucharme Schicht innerhalb<br />

des Gebäudes.<br />

Ein sicheres Prinzip für die raucharme<br />

Schicht<br />

Die natürlichen Rauch- und Wärmeabzugsanlagen<br />

für den qualifizierten<br />

Rauchabzug werden im Dach eingebaut<br />

und leiten durch den thermischen Auftrieb<br />

den Rauch samt seiner giftigen<br />

Gase ins Freie. Durch Zuluftöffnungen<br />

in den unteren Wandbereichen strömt<br />

frische Luft nach, so dass sich unter der<br />

Decke eine Rauchschicht bildet – und in<br />

Bodennähe die überlebensnotwendige<br />

und für die Feuerwehr so wichtige<br />

raucharme Schicht.<br />

Und genau bei diesem Punkt, der<br />

raucharmen Schicht, ruft die Muster-Industriebaurichtlinie<br />

sehr unterschiedliche<br />

Reaktionen hervor. Während sich baubehördliche<br />

Vertreter davon überzeugt zeigen,<br />

dass sie „Klarheit im Baurecht“<br />

schaffe, befürchten <strong>Brandschutz</strong>experten<br />

ganz konträr eine „Aufweichung der<br />

baurechtlichen Standards“.<br />

Rauchschichtung hat elementare<br />

Bedeutung<br />

Auch Carsten Ficker, RWA-<strong>Spezial</strong>ist<br />

bei der Firma LAMILUX, gibt die Industriebaurichtlinie<br />

Anlass zur Sorge. Er<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong><br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 20 10.06.16 08:14


Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

Nach Ansicht vieler <strong>Brandschutz</strong>experten<br />

sichert nur<br />

ein qualifizierter Rauchabzug<br />

eine raucharme Schicht im<br />

Gebäude. Dabei sollten<br />

geprüfte Geräte nach DIN<br />

EN 12101 eingesetzt und die<br />

Rauchabzugsflächen nach<br />

DIN 18232 bemessen sein.<br />

setzt sich dafür ein, in der Industriebaurichtlinie den Rauchabzug<br />

ausführlicher und konkreter zu regeln. Einerseits honoriert<br />

er, dass es nun Aussagen zu Zuluftöffnungen und Auslösegruppen<br />

gibt, die bisher fehlten. Andererseits spart er nicht<br />

mit Kritik: „Die neuen pauschalen Lösungen senken das bisherige<br />

Schutzniveau deutlich und erwecken den Anschein, sie<br />

könnten eine qualifizierte Bemessung ersetzen.“<br />

Als besonders gravierend empfindet Carsten Ficker dabei die<br />

„unbemerkte Abkehr von der raucharmen Schicht“, die nach<br />

den pauschalen Ansätzen nicht mehr gesichert sei. „Planer<br />

und Bauherren werden so in trügerischer Sicherheit gewogen,<br />

was einen umso mehr besorgen muss, je mehr man um die<br />

elementare Bedeutung der Rauchschichtung für Flucht, Rettung<br />

und Löschangriff weiß.“<br />

Carsten Ficker zufolge reduziere die Industriebaurichtlinie die<br />

Entrauchung auf das Schutzziel „Unterstützung der Brandbekämpfung<br />

der Feuerwehr“. „Hier ist gemeint, dass die Flucht<br />

aus dem Gebäude allein durch kurze Fluchtwege und frühe<br />

Alarmierung gesichert werden könne. Aber das halte ich für<br />

einen Trugschluss.“<br />

„Nicht jede Öffnung, die Rauch abführt, sichert auch eine<br />

raucharme Schicht“<br />

Abgesehen davon, dass Eingeschlossene oder Verletzte nicht<br />

durch eine frühe Alarmierung oder kurze Wege nach draußen<br />

gelangen könnten und viele Feuerwehren eine Rauchverdünnung<br />

keineswegs als Unterstützung sehen würden, sondern<br />

weiter auf Rauchschichtung drängten, werde bei dieser Theorie<br />

eine Sache gravierend unterschätzt: „Selbst große Räume von<br />

zigtausend Kubikmetern verrauchen innerhalb weniger Minuten<br />

und lassen Flüchtenden wie Rettern kaum eine Chance, wenn<br />

nicht für freie Sicht und Atemluft gesorgt wird.“<br />

Leben schützen, Sachwerte retten, Unternehmensrisiken<br />

senken<br />

Nur durch eine raucharme Schicht sei es möglich, dass Menschen<br />

selbst das Gebäude verlassen und ins Freie gelangen<br />

können. Außerdem hätten dann die Rettungskräfte ausreichend<br />

Sicht, um gezielt den Löschangriff zu starten und Eingeschlossene<br />

zu retten. Das Ergebnis: Leben geschützt durch den Abzug<br />

der giftigen Rauchgase. Sachwerte gerettet durch den schnellen<br />

und gezielten Löschangriff der Feuerwehr. Unternehmensrisiken<br />

gesenkt durch den geringeren Schaden an Maschinen und Gebäuden<br />

und damit kürzere Produktions- und Lieferausfälle.<br />

Auch nach Ansicht des Fachverbandes Tageslicht und Rauchschutz<br />

(FVLR) seien natürliche Rauch- und Wärmeabzugsanlagen<br />

(NRA) nur dann wirklich sicher und effizient, wenn sie<br />

nach den Vorgaben der DIN 18232-2 projektiert seien.<br />

Diese Norm steht für die allgemein anerkannte Regel der<br />

Technik zur Projektierung einer sicheren Rauch- und Wärmefreihaltung<br />

von Räumen im Brandfall. „Nach den Vorgaben<br />

dieser Norm projektierte NRA gewährleisten Personen- und<br />

Sachschutz“, so der FVLR. „Im Brandfall ist sichergestellt,<br />

dass die NRA aktiviert wird, die Nachströmung der Zuluft<br />

durch adäquat große bodennahe Zuluftöffnungen erfolgt und<br />

eine ausreichende Anzahl von natürlichen Rauch- und Wärmeabzugsgeräten<br />

(NRWG) zur Öffnung vorhanden ist.“<br />

www.lamilux.de<br />

Für Carsten Ficker gilt ganz grundsätzlich: „Nicht jede Öffnung,<br />

die Rauch abführt, sichert auch eine raucharme Schicht.“ Diese<br />

sei aber notwendig, um wirklichen Schutz im Brandfall zu bieten.<br />

Sichergestellt werde dies nur durch qualifizierte Rauchabzugsanlagen,<br />

„also qualifizierte Geräte nach DIN EN 12101 mit<br />

qualifizierter Bemessung nach DIN 18232“.<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong> 21<br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 21 10.06.16 08:14


Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

Mit <strong>Brandschutz</strong>kabeln Gefahren minimieren<br />

In Objekten, in denen sich viele Menschen aufhalten, sorgen <strong>Brandschutz</strong>kabel<br />

für mehr Sicherheit; feuerbeständige Kabel ermöglichen es, die Funktion<br />

von Sicherheitssystemen für bis zu 90 Minuten aufrechtzuerhalten.<br />

(Fotonachweis: Rob Wilson / Shutterstock.com)<br />

Nexans’ Kabel der Serie ALSECURE haben bei Laborversuchen mit 800 °C heißen<br />

Flammen bewiesen, dass sie eine sehr geringe Neigung zur Brandfortleitung haben<br />

und wenig Rauch und Gase freisetzen. So wird dem Ausbreiten des Brandes über<br />

Kabelstränge entgegengewirkt und Fluchtwege bleiben deutlich länger passierbar.<br />

Ein Leben ohne Strom oder ohne moderne Kommunikationstechnik<br />

ist heute quasi undenkbar, denn beides erleichtert unseren<br />

Alltag. Doch die erforderliche Infrastruktur kann auch<br />

Leben gefährden, da gängige PVC-Kabel und -Leitungen im<br />

Brandfall Rauch und giftige Gase entwickeln. Minimieren lässt<br />

sich dieses Risiko durch den Einsatz von <strong>Brandschutz</strong>kabeln.<br />

Sie sollten überall Verwendung finden, wo sich viele Menschen<br />

aufhalten. Eine europaweit einheitliche Klassifizierung<br />

erleichtert die Wahl der geeigneten Kabeltypen. Darüber hinaus<br />

sorgen feuerbeständige Kabel für das Aufrechthalten der<br />

Funktion von Sicherheitssystemen.<br />

Laut einer Studie des British Department for Communities and<br />

Local Government vom Jahr 2005 sind Gas- und Rauchvergiftungen<br />

die häufigste Todesursache bei Bränden: 44 % aller<br />

Todesfälle gehen darauf zurück. Durch den zunehmenden Einsatz<br />

von Kunststoffen in Gebäuden ist das Risiko in den letzten<br />

Jahrzehnten deutlich gestiegen: So stellte die schwedische<br />

SRSA (Swedish Rescue Services Agency) in einem<br />

Bericht über <strong>Brandschutz</strong> fest, dass die durchschnittliche<br />

Zeitdauer von der Entstehung eines Feuers bis zur Durchzündung<br />

im Jahr 1950 etwa 15 Minuten betrug; vor 25 Jahren war<br />

diese Zeitspanne bereits auf fünf Minuten gesunken, heute<br />

kann bereits nach drei Minuten Lebensgefahr bestehen.<br />

Der steigende Anteil an Kunststoffen in Gebäuden ist unter<br />

anderem auf moderne Technik und deren Stromversorgung<br />

und Vernetzung zurückzuführen: Waren in der Nachkriegszeit<br />

nur wenige elektrische Geräte mit Strom zu versorgen,<br />

durchziehen heute viele Installationsleitungen ein Gebäude,<br />

außerdem Netzwerk- und Kommunikationskabel, die man in<br />

den 1950ern noch gar nicht kannte. Um das Risiko der Gasund<br />

Rauchentwicklung zu verringern, sind leicht entflammbare<br />

Kabel zu vermeiden. Herkömmliche PVC-Kabel können<br />

im Brandfall korrosive und toxische Gase freisetzen und<br />

dichten Rauch entwickeln. Bei einem Brand von PVC-<br />

Kabeln bleiben den Menschen daher nur wenige Minuten,<br />

um sich in Sicherheit zu bringen. Nicht nur die toxischen<br />

Gase sind gefährlich, schon die Beeinträchtigung der Sicht<br />

ist Gefahr genug, denn im Rauch verlieren Menschen schnell<br />

die Orientierung. Ein weiterer Nachteil herkömmlicher<br />

PVC-Kabel: Sie können den Brand wie eine Zündschnur<br />

weiterleiten und begünstigen so ein Übergreifen des Feuers<br />

auf andere Räume oder Stockwerke.<br />

Wissenswertes zum Thema <strong>Brandschutz</strong>kabel sowie Informationen zu Nexans’ Kabelserie ALSE-<br />

CURE finden Sie auf der Nexans-Website, darunter eine kurze Einführung in Brandrisiken und den<br />

Nutzen der <strong>Brandschutz</strong>kabel sowie erläuternde Videos. Zu finden sind diese Informationen unter:<br />

http://www.nexans.de/eservice/Germany-de_DE/navigate_268112_-3833_20_8797/Fire_costs_and_<br />

consequences.html oder per QR-Code unter:<br />

22<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong><br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 22 10.06.16 08:14


Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

Informationen zu <strong>Brandschutz</strong>kabeln und den neuen Klassifizierungen finden Sie auf der Website des<br />

ZVEI unter http://www.zvei.org/Verband/Publikationen/Seiten/White-Paper-<strong>Brandschutz</strong>kabel.aspx.<br />

Brandlast durch spezielle Kabel reduzieren<br />

Zum vorbeugenden <strong>Brandschutz</strong> gehört daher der Einsatz<br />

von <strong>Brandschutz</strong>kabeln. Sie sind für alle in der Gebäudetechnik<br />

üblichen Nennspannungen und IT- oder Telekommunikationsanwendungen<br />

erhältlich und können bei einem Feuer helfen,<br />

Leben zu retten. Die Wahl geeigneter Kabel fällt nun<br />

leichter als bisher, denn ab 1. Juli <strong>2016</strong> gilt europaweit die<br />

europäische Bauproduktenverordnung (BauPVo). Sie sieht<br />

eine CE-Kennzeichnung der Kabel vor, aus der auch die<br />

Brandverhaltensklasse hervorgeht. In einem Übergangszeitraum<br />

von einem Jahr kann die CE-Kennzeichnung erfolgen,<br />

ab dem zweiten Halbjahr 2017 ist sie verpflichtend.<br />

Für Kabel und Leitungen ist nach der BauPVo mindestens die<br />

Klasse Eca (was „normal entflammbar“ bedeutet) vorgesehen.<br />

Für Objekte, in denen viele Menschen verkehren, etwa Shoppingmalls,<br />

Kinos, Bürogebäude, Hotels, öffentliche Gebäude<br />

oder Bildungseinrichtungen, ist jedoch der Einsatz von Kabeln<br />

höherer Brandverhaltensklassen empfohlen. Für Objekte mit<br />

hohem Sicherheitsbedarf wie Büro- und Verwaltungsgebäude<br />

empfiehlt der Fachverband Kabel und isolierte Drähte des<br />

ZVEI zum Beispiel die Verwendung von Kabeln der Klasse<br />

Cca, bei Objekten mit sehr hohem Sicherheitsbedarf sowie für<br />

Flucht- bzw. Rettungswege wird zum Einsatz von Kabeln der<br />

Klasse B2ca geraten. Nexans bietet solche <strong>Brandschutz</strong>kabel<br />

unter dem Namen ALSECURE ® an. Sie sind schwer entflammbar<br />

bzw. selbstverlöschend, so dass die Brandfortleitung<br />

durch die Kabel verhindert oder zumindest verzögert wird. Sie<br />

sind halogenfrei und setzen im Brandfall weder toxische noch<br />

ätzende Gase frei und sie entwickeln kaum Rauch.<br />

Nexans hat auch feuerbeständige ALSECURE ® -Kabel mit<br />

Funktionserhalt im Programm. Sie funktionieren noch für eine<br />

bestimmte Zeit, wenn sie bereits brennen, und sind für die Verkabelung<br />

von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, Videoüberwachung,<br />

Alarmsirenen und Notbeleuchtungen oder andere<br />

Sicherheitssysteme vorgesehen. Neben den feuerbeständigen<br />

Kabeln der Serie ALSECURE PLUS ® gibt es seit Kurzem auch<br />

die Serie ALSECURE ® Premium mit der patentierten INFIT-<br />

Isolierungstechnologie. Diese Premium-Versionen sind flexibel,<br />

leichter zu verlegen, einfacher abzuisolieren und sie zeichnen<br />

sich durch eine hohe Festigkeit aus. INFIT ist eine von<br />

Nexans entwickelte Technologie, die auf materialwissenschaftliche<br />

Erkenntnisse über die Optimierung der Struktur und den<br />

Zusammenhalt von Kabelisolierungen im Brandfall zurückgreift.<br />

Der Isolierwerkstoff basiert auf ausgewählten Polymeren<br />

und patentierten Zusammensetzungen und vereint die starre<br />

und einfach zu handhabende Oberfläche traditioneller VPE-/<br />

Glimmerbandkabel mit der guten Abisolierbarkeit und Verlegefreundlichkeit<br />

von Kabeln aus Silikonelastomer. Im Brandfall<br />

verwandelt sich die Isolierschicht aus elastischem Kunststoff<br />

in einen starren Keramikmantel, der die Leiter des Kabels<br />

wirkungsvoll schützt und so den Funktionserhalt über bis zu<br />

90 Minuten sicherstellt.<br />

ÜBERALL BEGINNT BRANDSCHUTZ BEI KABELN<br />

ALSECURE ®<br />

NEXANS HAT SICH DER VERBESSERUNG DER<br />

GEBÄUDESICHERHEIT VERSCHRIEBEN.<br />

Wenn der Schutz von Menschen und sensibler elektronischer Geräte oberste Priorität hat, ist die Wahl des richtigen Mate rials<br />

ausschlaggebend. Die Kabelserie Alsecure von Nexans stellt nicht nur die Unversehrtheit von <strong>Brandschutz</strong>systemen sicher,<br />

sondern vermindert auch die Auswirkungen schädlicher Ausdünstungen und Rauchentwicklung und trägt somit dazu bei, dass<br />

Menschen einem Brand erfolgreich entkommen können und Schäden an teuren Geräten verringert werden.<br />

www.nexans.de · di-team.nd@nexans.com<br />

BDB-Nachrichten<br />

NEX_Anz_Buildung_180x85_mai16.indd<br />

Journal spezial<br />

1<br />

<strong>Brandschutz</strong><br />

24.05.16 09:35<br />

23<br />

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Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

Novoferm: BS-/RS-Türen aus Stahl sorgen für Sicherheit in neuer FH Bielefeld<br />

Komplex transparenter Bildungsbau<br />

Ein echter Blickfang: das komplexe Gebäude der neuen FH Bielefeld<br />

Werth, März <strong>2016</strong>. In Bielefeld wurde jüngst der Neubau der<br />

staatlichen Fachhochschule eröffnet. Mit einer Bruttogeschossfläche<br />

von über 92.000 qm sind hier nun alle Fachbereiche für<br />

die rund 10.000 Studierenden unter einem Dach gebündelt. Wo<br />

täglich so viele Menschen zusammenkommen, bestehen besondere<br />

Sicherheitsanforderungen. Im Bereich der Rauch- und<br />

<strong>Brandschutz</strong>abschlüsse kamen Rohrrahmentüren aus Stahl von<br />

Novoferm zum Einsatz. Sie überzeugten nicht nur durch ihre<br />

hohe Widerstandskraft, sondern gleichermaßen durch ihre filigranen<br />

Strukturen und elegant schmalen Ansichtsbreiten, denn<br />

eine der zentralen Vorgaben der Planer lautete „Transparenz“.<br />

Mehr als 1 Milliarde Euro investiert das Land NRW insgesamt in<br />

den Campus Bielefeld. Mit seiner künstlerisch gestalteten Fassade<br />

sticht der komplexe Neubau der Fachhochschule als echter<br />

Blickfang hervor. Tageslichtdurchflutete Hörsäle und Seminarräume,<br />

integrierte Lichthöfe in Verbindung mit der Transparenz<br />

großer Glasflächen und vielfältiger Sichtachsen sind das<br />

äußere Zeichen einer gewünscht offenen Kommunikation und<br />

eines interdisziplinären Gedankenaustausches.<br />

Robust und ästhetisch<br />

Wo Transparenz und Ästhetik großgeschrieben werden, werden<br />

auch hohe gestalterische Anforderungen selbst an funktionale<br />

Sicherheitssysteme gestellt. Bei den zahlreichen Brand- und<br />

Rauchschutztüren in diesem Großprojekt entschied man sich für<br />

gläserne Rohrrahmentüren aus Stahl von Novoferm. Gerade in<br />

stark frequentierten Bereichen, wie hier im öffentlichen Raum<br />

mit häufig wechselndem Publikumsverkehr, beweisen diese ihre<br />

hohe Qualität und Widerstandskraft selbst bei extremer Dauerbelastung<br />

oder häufiger Fehlbedienung. Zudem lassen sich begrenzte<br />

Oberflächenschäden schnell und einfach reparieren.<br />

24<br />

Besonders vorteilhaft: Trotz aller Robustheit erlauben die statischen<br />

Eigenschaften von Stahl unerreicht filigrane Strukturen<br />

mit schlanken Profilen und auffallend schmalen Ansichtsbreiten.<br />

Das ermöglicht besonders großzügige Glasflächen. Zeitgemäße<br />

Architektur erhält damit ihre ganz besondere Note.<br />

Geschossübergreifende<br />

F30-Verglasungen<br />

Geschossübergreifende Glasfassaden<br />

In der Fachhochschule Bielefeld wurden rund 300 Brand- und<br />

Rauchschutztüren der Systeme Novoferm fuego light und presto<br />

verbaut. Hinzu kommen weitere fassadengleiche <strong>Brandschutz</strong>abschlüsse<br />

und Sonderkonstruktionen.<br />

Die innere Gebäudeerschließung der Fachhochschule wird teils<br />

über geschossübergreifende Lufträume geführt. Um hier Brandüberschlag<br />

und Rauchausbreitung über die einzelnen Etagen zu<br />

verhindern, zugleich aber auch die planerische Großzügigkeit zu<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong><br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 24 10.06.16 08:14


Türen und Wandelemente für zeitgemäße Glasarchitektur<br />

Schaumhinterfüllung<br />

Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

erhalten, wurden geschossübergreifende<br />

F30-Verglasungen bis hinauf über drei<br />

bis vier Stockwerke montiert. Die Einzelelemente<br />

stützen sich dabei jeweils<br />

auf die Geschossdecken, deren Stirnseiten<br />

im System verblendet wurden. So<br />

entstanden optisch durchgehende, geschossübergreifende<br />

Glasfassaden von<br />

maximaler Transparenz. Mit geprüfter<br />

BS-Sicherheit, als Sonderkonstruktion<br />

von der obersten Bauaufsicht. Ergänzt<br />

um weitere tageslichtdurchflutete, geschosshohe<br />

Glasfassaden in anderen<br />

Gebäudesegmenten. Diese hier bis zu<br />

5 m hohen BS-Wandelemente erlauben<br />

transparente Ein- und Ausblicke in Treppenhäuser,<br />

Seminarräume, Bibliothek,<br />

Hörsäle etc. Als großzügige Detaillösungen<br />

und als äußeres Zeichen einer modernen,<br />

offenen Kommunikation in Forschung<br />

und Lehre.<br />

Brandsichere Verbindungswege<br />

Weiterhin bemerkenswert in diesem Objekt<br />

sind die aufwendigen technischen<br />

Ausstattungen der einzelnen Brand- und<br />

Rauchschutztüren. Im Eingangsbereich<br />

und den weitläufigen Verbindungswegen<br />

schotten über 200 ein- und zweiflügelige<br />

T30- bzw. T90-<strong>Brandschutz</strong>türen des<br />

Systems Novoferm fuego light und<br />

knapp 90 ein- und zweiflügelige Rauchschutztüren<br />

des Systems presto die<br />

Hochschule sicher gegen Brandgefahren<br />

ab. Angesichts des hohen Publikumsverkehrs<br />

verfügen sämtliche Türen<br />

über eine elektromechanische Feststellung<br />

bzw. Haftmagnete. So bleiben die<br />

Türen permanent geöffnet – im Hochschulalltag<br />

entstehen keine gefährlichen<br />

Barrieren – und nur im Gefahrenfall<br />

schließen sie, vernetzt über Rauchmeldeanlagen,<br />

umgehend automatisch<br />

„Mitdenkende“ Sicherheitssysteme, aktiv<br />

nur im Notfall.<br />

Durchgangshöhen und -weiten variieren<br />

in Gebäuden. In der Fachhochschule<br />

wurden regelmäßig BS- / RS-Türen in<br />

großen Abmessungen verbaut. Dort –<br />

wo erforderlich – sorgen passende<br />

Oberblenden oder Seitenteile im System<br />

für den notwendigen Wandabschluss<br />

und das harmonische Gesamtbild. Verschraubte<br />

Bänder sehen dabei wertig<br />

aus und ermöglichen im FH-Alltag eine<br />

bedarfsgerecht schnelle Feinjustierung.<br />

Besonders wertig aber macht sie ein<br />

ganz besonderes Detail: Die Lackierung<br />

sämtlicher Stahl-Rohrrahmentüren ist<br />

exakt identisch auf den Farbton der Außenfassade<br />

abgestimmt. Das erhöht die<br />

Wiedererkennung und verstärkt das einheitliche<br />

Erscheinungsbild der Fachhochschule.<br />

So geht professionelles<br />

Corporate Design in Perfektion.<br />

Alle Türelemente aus galvanisch verzinkten<br />

Präzisionsstahlrahmen<br />

Kein Widerspruch:<br />

<strong>Brandschutz</strong> und<br />

gute Gestaltung.<br />

Rohrrahmentüren von Novoferm sind<br />

mit eleganten Oberflächen und zeitlos<br />

klarem Design die richtige Wahl bei der<br />

Gestaltung von transparenten Feuer- und<br />

Rauchschutzabschlüssen im Innenbereich.<br />

Ein- und zweiflügelig, kombiniert mit<br />

Oberlichtern und Seitenteilen - Vielfalt<br />

und Ausstattung überzeugen.<br />

NEU!<br />

T30 Rohrrahmentür mit<br />

Bautafel:<br />

Objekt: Neubau Fachhochschule Bielefeld<br />

Projektort: Bielefeld<br />

Bauträger: Bau- u. Liegenschaftsbetrieb NRW, Bielefeld<br />

Architekt: Auer + Weber + Assoziierte GmbH, Stuttgart<br />

Ausführendes Unternehmen: Lindner Group<br />

Anforderungsprofil: Vernetzung der Gebäude durch transparenten <strong>Brandschutz</strong>.<br />

Novoferm-Produkte: System fuego light und presto in Stahl<br />

››<br />

168 Stck. Türen T30 ein- u. zweiflügelig<br />

››<br />

38 Stck. Türen T90 ein- u. zweiflügelig<br />

››<br />

85 Stck. Türen Rauchschutz ein- u. zweiflügelig<br />

››<br />

<strong>Brandschutz</strong>verglasung bis 5 m Höhe<br />

››<br />

Geschossübergreifende F30 Verglasung<br />

Feuer- und Rauchschutzabschlüsse<br />

in Profilrahmenkonstruktion<br />

Jetzt Katalog anfordern<br />

(0 28 50) 9 10-0<br />

oder anschauen unter<br />

www.novoferm.de<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong> 25<br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 25 10.06.16 08:14


Technischer <strong>Brandschutz</strong><br />

HUECK Lava-Türen und -Festverglasungen jetzt als "feuerbeständige Bauteile" zugelassen<br />

Einheitliche Optik von Rauchschutz bis F90 / T90<br />

Als erster Systembaukasten hat das modulare <strong>Brandschutz</strong>system<br />

HUECK Lava die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für<br />

Festverglasungen und Türen der Feuerwiderstandsklasse von<br />

90 Min. mit dem Prädikat "feuerbeständig" erhalten. Damit bietet<br />

das Lüdenscheider Systemhaus jetzt ein komplettes Brandund<br />

Rauchschutzprogramm an, das auf nur einem Basisprofil<br />

basiert. Lava fällt nicht nur durch eine durchgängige Bautiefe<br />

von 77 Millimetern aus dem Rahmen, sondern auch durch einheitliche<br />

Ansichten bei Fenstern und Türen.<br />

Die HUECK-<strong>Brandschutz</strong>serie<br />

Lava 77-90 ist<br />

Bestandteil eines umfassenden<br />

Systembaukastens für<br />

Brand- und Rauchschutz<br />

Fotos:<br />

HUECK GmbH & Co. KG<br />

Eines für alles<br />

Vom hochwärmegedämmten Rauchschutz bis hin zur <strong>Brandschutz</strong>klasse<br />

F90 / T90 arbeitet HUECK bei Lava mit einer einheitlichen<br />

Bautiefe von 77 mm. Schon die geringe Bautiefe<br />

bringt Kosten- und Gewichtsvorteile von bis zu 30 Prozent. Für<br />

alle Brand- und Rauchschutzanforderungen wird serienübergreifend<br />

das gleiche Basisprofil eingesetzt und jeweils durch<br />

Einschieblinge modifiziert. Wie bei allen HUECK-Systemen gehören<br />

beim Lava-Systembaukasten eine weitgehende Verwendung<br />

von Gleichteilen und variantenübergreifende Montageschritte<br />

zur Produktphilosophie. Bei dieser Systementwicklung<br />

wurde intensiv durch die Verarbeiterbrille geschaut, also Verarbeitung<br />

und Montage weitestgehend vereinfacht.<br />

Optisch überzeugend<br />

Doch nicht nur in punkto Sicherheit und Verarbeitung soll<br />

HUECK Lava überzeugen, sondern auch optisch. Deshalb<br />

bietet die <strong>Brandschutz</strong>konstruktion großzügige Durchgangsmaße<br />

in ein- und zweiflügeligen Varianten. Durch die geringe<br />

Bautiefe wirkt die Konstruktion selbst in der höchsten Schutzklasse<br />

noch filigran. Im Unterschied zu anderen Systemen auf<br />

dem Markt sehen Festverglasungen und -türen bei Lava nicht<br />

nur über alle Schutzklassen hinweg einheitlich aus, sie entsprechen<br />

optisch auch den anderen HUECK-Fenstern und<br />

Türen im Objekt – von der Ansichtsbreite über die Verglasung<br />

bis zu den Beschlägen. Als derzeit einzige T90-Aluminium<br />

<strong>Brandschutz</strong>tür auf dem Markt ist Lava zudem für den Einsatz<br />

mit den eleganteren Rollentürbändern geprüft und zugelassen.<br />

Wie alle Systeme haben die HUECK-Ingenieure außerdem<br />

auch das <strong>Brandschutz</strong>system mit besten Wärmedämmeigenschaften<br />

ausgestattet.<br />

So lassen sich bei den hochwärmegedämmten Lava-Brandund<br />

-Rauchschutzkonstruktionen beste Uf-Werte bis zu<br />

1,6 W/m 2 K realisieren. Das ermöglicht bei den Türen UD-<br />

Werte von bis zu 0,96 W/m 2 K.<br />

Auch Mehrfachverriegelungen sind für Lava-Türen bis zur Widerstandsklasse<br />

T90 zugelassen. Alle Lava-Konstruktionen<br />

wurden zudem nicht nur nach deutschen, sondern auch nach<br />

europäischen Sicherheitsnormen geprüft.<br />

T90-Aluminium-<strong>Brandschutz</strong>tür – trotz höchster Sicherheitsleistung<br />

optisch elegant und transparent<br />

Weitere Informationen:<br />

Hueck GmbH & Co. KG<br />

Loher Straße 9 · D-58511 Lüdenscheid<br />

www.hueck.com<br />

26<br />

BDB-Nachrichten Journal spezial <strong>Brandschutz</strong><br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 26 10.06.16 08:14


Weiterbildung<br />

„Gebäude sind wie Lebewesen“<br />

Viele Gebäude in Deutschland sind in<br />

Sachen <strong>Brandschutz</strong> auf einem<br />

schlechten Sicherheitsniveau. Insbesondere<br />

die Bedeutung der Brandfallsteuerung<br />

wird häufig unterschätzt.<br />

Prof. Dr. Eugen Nachtigall, <strong>Brandschutz</strong>-<br />

und Sicherheitsexperte und<br />

Referent für das Seminar Brandfallsteuerungen<br />

von Gebäudetechniksystemen<br />

in Neu- und Bestandsbauten<br />

bei der TÜV SÜD Akademie, beantwortet<br />

die wichtigsten Fragen.<br />

Brandfallsteuerung ist aktuell ein<br />

großes Thema. Warum?<br />

Die technischen Systeme in Gebäuden<br />

sind in den letzten Jahren immer<br />

komplexer geworden. In modernen<br />

Gebäuden sind die technischen Anlagen<br />

wie Aufzüge, Beleuchtung, Lüftung<br />

miteinander vernetzt. Die einzelnen<br />

Komponenten müssen funktionieren<br />

und die Systeme perfekt aufeinander<br />

abgestimmt sein. Wird ein<br />

Brandalarm ausgelöst, müssen alle<br />

Anlagen richtig interagieren, um bestimmte<br />

Ziele zu erreichen: Personen-,<br />

Sach- und Umweltschutz sowie<br />

weitere objektspezifische Schutzziele.<br />

Wie funktioniert Brandfallsteuerung<br />

konkret?<br />

Ein Beispiel: In einem Einkaufszentrum<br />

bricht in einem Geschäft ein<br />

Feuer aus. Der Brandmeldesensor an<br />

der Decke erschnüffelt den Rauch,<br />

gibt die Information an eine verarbeitende<br />

Einheit, in der Regel die Brandmeldeanlage,<br />

weiter. Über in diesem<br />

Computer hinterlegte Software-Programme<br />

werden Alarmierungseinrichtungen,<br />

Aufzüge, Türen, Lüftungen, Zufahrten,<br />

Zugänge, Schranken, Löschanlagen<br />

und ähnliches angesteuert und<br />

zu Aktionen aufgefordert. Der Aufzug<br />

soll z. B. nur noch einen bestimmten<br />

Stock anfahren, die Türen schließen<br />

sich in einem bestimmten Bereich,<br />

Rauch- und Wärmeabzüge öffnen<br />

sich, die Feuerwehr wird alarmiert und<br />

automatisierte Sprachnachrichten informieren<br />

Mitarbeiter und Kunden.<br />

Bricht der Brand in einem Geschäft<br />

aus, setzt das eine andere Aktionskette<br />

in Gang als bei einem Lagerbrand.<br />

Dies funktioniert über eine<br />

Steuermatrix, die in der Brandmeldeanlage<br />

hinterlegt ist. In einer Verknüpfungstabelle<br />

werden die Aktionen und<br />

Befehle definiert, je nachdem, wo und<br />

über welchen Sensor der Brand gemeldet<br />

wird.<br />

Wer ist für die Brandfallsteuerung<br />

verantwortlich?<br />

In der Regel der Bewirtschafter oder<br />

der Eigentümer eines Gebäudes. Der<br />

Bewirtschafter, also z. B. der Arbeitgeber,<br />

hat gemäß Arbeitsschutzgesetz<br />

die Verantwortung für die Sicherheit.<br />

Wie das organisiert wird, dafür<br />

sind die Spielräume recht groß. Häufig<br />

wird die Aufgabe an Facility Manager<br />

oder <strong>Brandschutz</strong>beauftragte delegiert,<br />

doch Brandfallsteuerung muss<br />

ganz klar Chefsache sein und die<br />

Wichtigkeit bekommen.<br />

Wer sollte an Ihrem Seminar daran<br />

warum teilnehmen?<br />

Es richtet sich an Gebäudebetreiber,<br />

Facility Manager, <strong>Brandschutz</strong>beauftragte<br />

oder Dienstleister, die Brandfallsteuerung<br />

kosteneffizient und professionell<br />

betreiben wollen. Im Seminar<br />

werden wichtige Grundlagen, Praxisbeispiele<br />

für Neu- und Bestandsbauten,<br />

Tools und Vorgehensweisen erläutert,<br />

um ein Gebäude wirtschaftlich und zugleich<br />

sicher zu betreiben.<br />

Das ausführliche Interview finden Sie<br />

unter:<br />

www.tuev-sued.de/akademie/<br />

interview-brandfallsteuerungen<br />

<strong>Brandschutz</strong><br />

Seminare, Aus- und<br />

Weiterbildung:<br />

Vorbeugender und organisatorischer<br />

<strong>Brandschutz</strong><br />

<strong>Brandschutz</strong> in der Planung<br />

Befähigungsnachweise in der<br />

<strong>Brandschutz</strong>technik<br />

Informationen, Termine und<br />

Anmeldung unter<br />

www.tuev­sued.de/akademie/<br />

brandschutz<br />

TÜV SÜD Akademie GmbH<br />

Christian Maier<br />

Telefon +49 (0) 89 5791 2336<br />

christian.maier@tuev-sued.de<br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 27 10.06.16 08:14


Life Sciences Building, University of Vilnius | Architektūros linija<br />

formparts für Elementfassaden<br />

| 5.800 m² Formteile aus Glasfaserbeton<br />

| Entwicklung der Gesamtlösung inkl. Unterkonstruktion<br />

| Vormontage der Befestigungsanker off-site<br />

| Einfaches und schnelles Einhängen vor Ort<br />

www.rieder.cc<br />

BDB-<strong>Spezial</strong>-<strong>Brandschutz</strong>-<strong>2016</strong>_Inhalt_final.indd 28 10.06.16 08:14

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