Stadionzeitung TSV Buchbach - VfR Garching
Stadionzeitung des TSV Buchbach vom 16. August 2017 gegen den VfR Garching. Stadionzeitung des TSV Buchbach vom 16. August 2017 gegen den VfR Garching.
Portrait bestraft wird. Die hoffnungsvolle Karriere bekommt ihren ersten Knick, unter Kurt Niedermayer landet Petrovic immer öfter auf der Bank. Und verlässt den Verein. „Vielleicht ein Fehler“, sagt er heute. Irrfahrt durch Europa beginnt Dem gleich der nächste folgt: Petrovic spielt beim SSC Neapel vor, einem großen Klub, bei dem „man überall mit Diego Maradona konfrontiert wird“. Das aber ist verklärte Vergangenheit, aktuell ist man gerade von der Serie C in die Serie B aufgestiegen. Ein Zweitligaaufsteiger? Zu wenig für Petrovic‘ Ambitionen. Getragen von einer gewissen Hybris sagt er ab: „Dabei hätte ich wissen müssen, dass dieser Verein wieder ganz nach oben kommt.“ Er hat Fehler gemacht, das gibt er selbstkritisch zu. Aber auch bittere Erfahrungen. Probetraining in Groningen: „In Holland wird ein technischer Fußball gespielt, das hätte optimal gepasst.“ Der Trainer will ihn, „hol deine Sachen und komm zurück“, gibt er ihm mit auf den Weg zum Nachtzug. Was dann passierte, weiß Petrovic bis heute nicht genau. Lag es am Berater, am Vorstand, am Geld? Jedenfalls wird nichts aus dem Engagement, „was ich bis heute bedaure“. Nach einem Jahr bei FK Zemun in der serbischen Prva Liga, wo der glühende Anhänger von Roter Stern Belgrad zwar im Stadion seiner großen Idole Prosinecki, Mihajlovic und Savicevic spielen darf, sich fußballerisch aber nicht weiterentwickelt, geht es zurück nach Deutschland, nach sechs Monaten ohne Verein holt ihn Dynamo Dresden. Petrovic ist 20 und ahnt nicht, dass das schon seine letzte Station im Profifußball werden sollte. Dresden, 3. Liga, eingefleischte Fans: Aleksandro Petrovic hat sieben Kilo abgenommen, sich gerade nach einem Muskelfaserriss wieder in die Mannschaft gespielt, aber bei den älteren Spielern unbeliebt gemacht, „weil ich meine Fresse nicht halten kann“. Petrovic ist „emotional, wie wir Südländer halt sind“, ist aber ruhiger geworden: „Das hat mir neulich sogar ein Schiedsrichter attestiert.“ In Dresden lernt er auch die hässliche Seite der hoch gelobten Fankultur kennen, nach einem 0:3 gegen Paderborn empfangen ihn und seine 20 www.tsvbuchbach-fussball.de
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Portrait<br />
bestraft wird. Die hoffnungsvolle<br />
Karriere bekommt ihren ersten Knick,<br />
unter Kurt Niedermayer landet<br />
Petrovic immer öfter auf der Bank.<br />
Und verlässt den Verein. „Vielleicht<br />
ein Fehler“, sagt er heute.<br />
Irrfahrt durch Europa<br />
beginnt<br />
Dem gleich der nächste folgt: Petrovic<br />
spielt beim SSC Neapel vor, einem<br />
großen Klub, bei dem „man überall<br />
mit Diego Maradona konfrontiert<br />
wird“. Das aber ist verklärte<br />
Vergangenheit, aktuell ist man<br />
gerade von der Serie C in die Serie B<br />
aufgestiegen.<br />
Ein<br />
Zweitligaaufsteiger? Zu wenig für<br />
Petrovic‘ Ambitionen. Getragen von<br />
einer gewissen Hybris sagt er ab:<br />
„Dabei hätte ich wissen müssen, dass<br />
dieser Verein wieder ganz nach oben<br />
kommt.“<br />
Er hat Fehler gemacht, das gibt er<br />
selbstkritisch zu. Aber auch bittere<br />
Erfahrungen. Probetraining in<br />
Groningen: „In Holland wird ein<br />
technischer Fußball gespielt, das<br />
hätte optimal gepasst.“ Der Trainer<br />
will ihn, „hol deine Sachen und komm<br />
zurück“, gibt er ihm mit auf den Weg<br />
zum Nachtzug. Was dann passierte,<br />
weiß Petrovic bis heute nicht genau.<br />
Lag es am Berater, am Vorstand, am<br />
Geld? Jedenfalls wird nichts aus dem<br />
Engagement, „was ich bis heute<br />
bedaure“.<br />
Nach einem Jahr bei FK Zemun in der<br />
serbischen Prva Liga, wo der<br />
glühende Anhänger von Roter Stern<br />
Belgrad zwar im Stadion seiner<br />
großen Idole Prosinecki, Mihajlovic<br />
und Savicevic spielen darf, sich<br />
fußballerisch aber nicht<br />
weiterentwickelt, geht es zurück nach<br />
Deutschland, nach sechs Monaten<br />
ohne Verein holt ihn Dynamo<br />
Dresden. Petrovic ist 20 und ahnt<br />
nicht, dass das schon seine letzte<br />
Station im Profifußball werden sollte.<br />
Dresden, 3. Liga, eingefleischte Fans:<br />
Aleksandro Petrovic hat sieben Kilo<br />
abgenommen, sich gerade nach<br />
einem Muskelfaserriss wieder in die<br />
Mannschaft gespielt, aber bei den<br />
älteren Spielern unbeliebt gemacht,<br />
„weil ich meine Fresse nicht halten<br />
kann“. Petrovic ist „emotional, wie<br />
wir Südländer halt sind“, ist aber<br />
ruhiger geworden: „Das hat mir<br />
neulich sogar ein Schiedsrichter<br />
attestiert.“<br />
In Dresden lernt er auch die hässliche<br />
Seite der hoch gelobten Fankultur<br />
kennen, nach einem 0:3 gegen<br />
Paderborn empfangen ihn und seine<br />
20<br />
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