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Humidor Guide

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2<br />

Frank Hünicke<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

Premium <strong>Humidor</strong><br />

Mansfelder Straße 56<br />

06108 Halle<br />

Internet:<br />

www.premium-humidor.de<br />

Mail:<br />

kontakt@premium-humidor.de<br />

Telefon:<br />

+49 345 - 963 969 90


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Der Aufbau des <strong>Humidor</strong>s<br />

1.1 Furnier- oder Massivholzhumidor<br />

1.2 Zedernholz- oder Mahagoni-Innenverkleidung<br />

1.3 Glas- oder Holzdeckel<br />

1.4 Merkmale eines hochwertigen <strong>Humidor</strong>s<br />

2. Das Befeuchtungssystem<br />

2.1 Das perfekte Klima<br />

2.2 Welcher Befeuchter<br />

2.3 Befeuchterlösungen für den Schwammbefeuchter<br />

2.4 Die Nachfüllung der Befeuchtersysteme<br />

3. Analoge und Digitale Hygrometer<br />

3.1 Die analogen Hygrometer<br />

3.2 Das digitale Hygrometer<br />

4. Den <strong>Humidor</strong> vorbereiten<br />

4.1 Das Hygrometer justieren<br />

4.2 Die Befüllung der Befeuchter<br />

4.3 Den <strong>Humidor</strong> befeuchten<br />

5. Die Aufbewahrung von Zigarren<br />

5.1 Das Klima zur Zigarrenlagerung<br />

5.2 Dauer der Aufbewahrung<br />

5.3 Die Vermischung der Aromen<br />

6. Fragen und Antworten<br />

6.1 Was tun bei zu geringer Feuchtigkeit<br />

6.2 Was tun bei zu hoher Feuchtigkeit<br />

6.3 Was tun bei Schimmelbildung und Wurmbefall<br />

6.4 Was tun bei trockenen Zigarren<br />

6.5 Was tun bei Harzbildung auf dem <strong>Humidor</strong><br />

6.6 Was tun bei unangenehmen Gerüchen im <strong>Humidor</strong><br />

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1. Der Aufbau des <strong>Humidor</strong>s<br />

1.1 Furnier- oder Massivholzhumidor?<br />

Bei der Konstruktion eines <strong>Humidor</strong>s gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wird der <strong>Humidor</strong> aus<br />

Massivholz gefertigt oder aber aus Furnieren. Bei der ersten Variante besteht das gesamte Gehäuse<br />

des <strong>Humidor</strong>s aus Massivholz. In den Innenraum wird dann ein Furnier aus bspw. Spanischem<br />

Zedernholz verlegt. Es gibt auch <strong>Humidor</strong>e, die komplett aus Spanischem Zedernholz bestehen.<br />

Bei der zweiten Variante wird ebenfalls der Innenraum mit Spanischem Zedernholz verkleidet. Die<br />

Basis des <strong>Humidor</strong>s bildet jedoch eine Mitteldichte Faserplatte (MDF), auf der Außen ein beliebiges<br />

Holz, meist Kirschholz, angebracht wird.<br />

Obwohl es so scheint, dass Massivholzkonstruktionen hochwertiger sind als Furnier-<strong>Humidor</strong>e,<br />

haben sich letztere doch bewährt. Preislich sind beide gleichwertig, denn dieser entsteht bei der<br />

Furniervariante durch die aufwändige Bauart und bei der Massivvariante durch das Material.<br />

Vorteile der Furnierhumidore:<br />

4<br />

Dehnungsfähigkeit<br />

Der Vorteil des MDF-Gehäuses liegt in seiner Eigenschaft, sich aufgrund unterschiedlicher<br />

Luftfeuchtigkeiten im inneren des <strong>Humidor</strong>s und der Außenumgebung weniger auszudeh<br />

nen als Massivholz. Dadurch werden die Spannungen in den Wänden reduziert, die Risse<br />

im Gehäuse verhindert und ein Verziehen des Deckels umgangen.<br />

Bessere Auftragefähigkeit von Hochglanzlackierungen<br />

Die auf der Außenseite des <strong>Humidor</strong>s verwendeten Hartholzfurniere können wesentlich<br />

besser mit hochglänzenden Lackierungen versehen werden.<br />

Geringe Anfälligkeit<br />

Durch die Hartholzfurniere haben die hochwertigen Glanzlackierungen eine längere<br />

Beständigkeit und höhere Qualität. Zudem ist das Hartholz gegenüber Druckstellen oder<br />

Kratzspuren weniger anfällig als Massivholzhumidore aus Spanischem Zedernholz.<br />

1.2 Zedernholz- oder Mahagoni-Innenverkleidung?<br />

Bei der Lagerung der Zigarren ist nicht nur die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur entscheidend,<br />

sondern auch die Verkleidung des <strong>Humidor</strong>-Innenraumes. Für diesen werden besonders drei Holzarten<br />

verwendet:<br />

Honduras Mahagoni<br />

Kanadische bzw. Amerikanische rote Zedernholz<br />

Spanisches Zedernholz


Dennoch gibt es Unterschiede bei den Eigenschaften dieser drei Weichholzarten.<br />

Das Honduras Mahagoni kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und entwickelt einen schwachen Eigengeruch.<br />

Leider werden dadurch nicht die Tabakwürmer abgeschreckt und auch die Zigarrenwürze<br />

wird nicht weiter veredelt. Wichtig ist bei dieser Holzart, dass die Furniere im Innenraum<br />

unbehandelt sind. Das Kanadische rote Zedernholz hat eine wesentlich geringere Absorptionsfähigkeit<br />

und entwickelt einen starken Eigengeruch. Dadurch schmecken die Zigarren nach längerer<br />

Lagerung holzig.<br />

Das Spanische Zedernholz ist am besten geeignet für die Lagerung von Zigarren. Anders als es<br />

vermuten lässt, stammt dieses Holz nicht aus Spanien, sondern ist ein Importprodukt aus Süd- und<br />

Mittelamerika. Die Vorteile gegenüber anderen Holzarten sind dessen hohe Aufnahmefähigkeit<br />

von Feuchtigkeit. Somit wird ein konstantes Klima im <strong>Humidor</strong> gewährleistet. Außerdem bietet das<br />

Zedernholz Schutz vor Tabakwürmern aufgrund der besonderen Duftstoffe. Und der Eigengeruch<br />

wirkt sich positiv auf die Zigarrenwürze aus. Das Zedernholz unterstützt demnach den Reifeprozess<br />

der Tabakware.<br />

Ein Nachteil ist die mögliche Harzbildung auf der Holzoberfläche. Diese kann durch eine sorgfältige<br />

Trocknung des Spanischen Zedernholzes vor dessen Verarbeitung verhindert werden. (Siehe 6.5)<br />

Grundsätzlich gilt, wer seine Zigarren über einen langen Zeitraum optimal lagern möchte, sollte<br />

einen <strong>Humidor</strong> kaufen, dessen Innenraum mit Spanischen Zedernholz verkleidet ist. Sollen die<br />

Zigarren hingegen nur kurzfristig gelagert werden, können auch <strong>Humidor</strong>e aus anderen Weichhölzern<br />

verwendet werden.<br />

1.3 Glas- oder Holzdeckel?<br />

Bei den Deckeln des <strong>Humidor</strong>s ist es wichtig, dass diese luftdicht abschließen, damit eine unveränderliche<br />

Luftfeuchtigkeit im Innenraum gewährleistet wird. Der Deckel kann aus Holz aber auch aus<br />

Glas sein. Bei einer kurzfristigen Lagerung von Zigarren (Lagerungszeit innerhalb weniger Monate)<br />

ist die Wahl des Deckels nicht entscheidend. Wer jedoch seine Zigarren dauerhaft im <strong>Humidor</strong><br />

aufbewahren möchte und will, dass diese dort weiter reifen, sollte einen <strong>Humidor</strong> mit Holzdeckel<br />

verwenden.<br />

Wichtig bei Glasdeckeln ist der Schutz vor direktem Sonnenlicht. Dieses kann die Deckblätter der<br />

oben liegenden Zigarren verfärben. Der Vorteil der Glasdeckel liegt jedoch bei der Erzielung einer<br />

gleichbleibenden Luftfeuchtigkeit im Inneren des <strong>Humidor</strong>s, weil sie seltener und kürzer geöffnet<br />

werden als Holzdeckel-<strong>Humidor</strong>e. Deswegen ist deren Verwendung insbesondere in der Gastronomie<br />

vorteilhaft.<br />

Bei Schrankhumidoren mit Glastüren ist ebenfalls darauf zu achten, dass diese keiner direkten Sonnenstrahlung<br />

ausgesetzt sind. Werden die Zigarren in den original Zigarrenkisten gelagert, steht<br />

auch hier einer optimalen Lagerung nichts im Wege.<br />

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1.4 Merkmale eines hochwertigen <strong>Humidor</strong>s<br />

Bei vielen Produkten entscheidet der Preis über die Qualität. Je hochwertiger ein Produkt ist, desto<br />

intensiver ist der Preis. Bei den <strong>Humidor</strong>en gibt es jedoch starke Preisunterschiede bei ähnlichen<br />

<strong>Humidor</strong>-Modellen. Stellt sich also die Frage, woran die Qualität eines <strong>Humidor</strong>s erkannt werden<br />

kann.<br />

Merkmale eines qualitativ hochwertigen <strong>Humidor</strong>s sind:<br />

Ein Innenfurnier bestehend aus Spanischem Zedernholz, auch die Dicke des Furniers<br />

ist entscheidend. 1-2 mm Dicke sind zu wenig, damit die Eigenschaften des Spanischen<br />

Zedernholzes zum Einsatz kommen.<br />

Robuste Scharniere, die eine leichtgängige Funktion auch nach Jahren noch garantieren –<br />

am besten sind versenkbare Quadrant-Scharniere<br />

Die Verwendung von Haarhygrometern, diese sind besser als Hygrometer basierend auf<br />

Metallspiralen<br />

Ein hochwertiges Befeuchtungssystem – elektronische und polymerbasierte Befeuchter<br />

sind besser als Schwammbefeuchter<br />

Hohe Qualität der Lackierung<br />

Robustes <strong>Humidor</strong>-Gehäuse, dass eine gute Isolierung sichert<br />

Ausreichend Luftzirkulation im Innenraum des <strong>Humidor</strong>s. Dieser und das Design der<br />

Tablarelemente sollten so konstruiert sein, dass eine Luftzirkulation möglich ist.<br />

Wiederkehrender Mangel bei <strong>Humidor</strong>en unabhängig von deren Preis.<br />

Diese Merkmale sorgen dafür, dass der <strong>Humidor</strong> für eine gleichmäßige Luftfeuchte von ca. 70%<br />

und gleichbleibenden Klimabedingungen im Innenraum sorgen kann.<br />

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2. Das Befeuchtungssystem<br />

2.1 Das perfekte Klima<br />

Die Zigarre benötigt ein bestimmtes Klima, um optimal gelagert zu werden und einen perfekten<br />

Geschmack entwickeln zu können. Beläuft sich die relative Luftfeuchtigkeit auf 70% bei einer Temperatur<br />

von 18°C, dann enthält die Luft etwa 10 Gramm Wasser pro Kubikmeter Luft.<br />

Für die Zigarre bedeutet das, dass sie im Idealfall einen Feuchtigkeitsanteil von 14% ihres Eigengewichts<br />

aufnehmen kann. Die Luftfeuchtigkeit in einem <strong>Humidor</strong> sollte demnach zwischen 68 und<br />

75% liegen. Nur dann kann sich das Zigarrenaroma voll entwickeln und die Zigarre gleichmäßig<br />

abbrennen.<br />

Wird die Zigarre zu trocken gelagert, wird sie brüchig, brennt schneller ab und entwickelt einen<br />

leicht bitteren Geschmack. Ist die Zigarre zu feucht, brennt sie unregelmäßig ab und es entwickelt<br />

sich ein stechend herber Geschmack. Übersteigt die Luftfeuchtigkeit im <strong>Humidor</strong> die Grenze von<br />

80% kann es sogar zu Fäulnis und Schimmelbildung kommen.<br />

2.2 Welcher Befeuchter<br />

Um die optimalen Klimabedingungen im <strong>Humidor</strong> zu schaffen, benötigt dieser einen Befeuchter.<br />

Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, zum einen den Schwammbefeuchter und zum anderen den Acrylpolymer<br />

Befeuchter.<br />

Ursprünglich waren alle <strong>Humidor</strong>e mit dem Schwammbefeuchter ausgestattet. Dieses Befeuchtungssystem<br />

trägt auch häufig den Namen Credo, abstammend von der französischen Firma Credo,<br />

die der führende Anbieter dieses Systems ist. Der Schwammbefeuchter besteht aus einem<br />

Gehäuse mit einem innenliegenden Schwamm. Diese einfache Konstruktion hat zur Folge, dass<br />

auch südostasiatische Firmen gleichwertige Schwammbefeuchter zu wesentlich geringeren Preisen<br />

anbieten. Insgesamt ist das schwammbasierte Befeuchtungssystem ausreichend.<br />

Es sollte jedoch auf die regelmäßige Anwendung einer speziellen Propylenglykol Befeuchterlösung<br />

geachtet werden. (Siehe Kapitel 2.3)<br />

Das andere Befeuchtungssystem basiert auf Acrylpolymer Kristallen. Dieses System hat eine leistungsfähigere<br />

Befeuchtungskraft als Schwammbefeuchter und kann somit einen kurzfristigen Abfall<br />

der Luftfeuchtigkeit durch das Öffnen des <strong>Humidor</strong>s schneller ausgleichen. Ist das Polymer<br />

richtig dosiert, kann dieser Befeuchter sogar die Luftfeuchte bei etwa 70 bis 72% selbstregulierend<br />

stabilisieren. Zudem kann der Acrylpolymer Befeuchter ein Vielfaches seines Eigengewichtes an<br />

Flüssigkeit aufnehmen.<br />

Die Nachfüllung erfolgt durch destilliertes Wasser. Im Gegensatz zum Schwammbefeuchter entfällt<br />

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der Einsatz der preisintensiven Propylenglykol Befeuchterlösung. Auch die Gefahr des Bakterienbe<br />

falls wird minimiert, ohne jedoch vollständig ausgeschlossen zu werden.<br />

Deswegen ist es wichtig, sowohl den Schwamm- als auch den Acrylpolymer Befeuchter alle<br />

zwei Jahre auszutauschen. Zu beachten ist auch, dass sich bei beiden Systemen die Luftfeuchtigkeit<br />

im Innenraum des <strong>Humidor</strong>s erst nach zwei Tagen stabilisiert hat.<br />

2.3 Befeuchterlösungen für den Schwammbefeuchter<br />

Um einen leistungsfähigen schwammbasierten Befeuchter im <strong>Humidor</strong> zu gewährleisten, muss dieser<br />

regelmäßig nachgefüllt werden. Im Wechsel geschieht dies mit einer speziellen Lösung bestehend<br />

aus Propylenglykol und destilliertem Wasser, und reinem destilliertem Wasser, erhältlich in<br />

u.a. Baumärkten, Supermärkten und Drogerien.<br />

Für den Schwammbefeuchter sollte niemals normales Leitungswasser verwendet werden. Dieses<br />

enthält Mineralien, welche die Poren des Schwamms verstopfen. Außerdem besteht die Gefahr der<br />

Schimmelbildung und Verunreinigung des Aromas im <strong>Humidor</strong> durch die Bakterien und das Chlorin,<br />

die im Leistungswasser vorkommen können.<br />

Beim Kauf der farblosen und ungiftigen Propylenglykol Flüssigkeit, auch 1,2-Propanediol genannt,<br />

ist darauf zu achten, dass diese nicht mit Ethylenglykol verwechselt wird. Außerdem sollte die<br />

Reinheit der Befeuchterlösung der Arzneimittel oder Lebensmittelnorm entsprechen. Die Vorteile<br />

liegen in der Bildung einer dünnen Membran auf der Befeuchteroberfläche. Diese sorgt dafür, dass<br />

bei einer Luftfeuchtigkeit über 70% Feuchtigkeit aufgenommen und bei einer Luftfeuchte unter<br />

70% Feuchtigkeit abgegeben wird. Somit wird ein selbstregulierendes System geschaffen. Die Bildung<br />

der Membran kann einige Tage dauern. Propylenglykol verhindern außerdem die Bildung<br />

von Bakterien und Schimmel.<br />

BEI UNS BEKOMMEN SIE:<br />

• Befeuchter auf Schwamm- und Acrylpoymerbasis<br />

• in vielen Größen und Ausführungen<br />

• Befeuchterlösung für alle Befeuchter auf Schwammbasis<br />

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2.4 Die Nachfüllung der Befeuchtersysteme<br />

Polymer Befeuchter dürfen nur mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden. Die Befüllung erfolgt in<br />

monatlichen Abständen. Jedoch entscheidet letzten Endes die Größe des Befeuchters, die Anzahl<br />

der gelagerten Zigarren, die Außentemperatur und auch die Häufigkeit des Öffnens des <strong>Humidor</strong>s<br />

über die Intervalle des Nachfüllens.<br />

Das Nachfüllen des Schwammbefeuchters ist etwas aufwändiger. Für den ersten Einsatz darf ausschließlich<br />

die spezielle Propylenglykol Befeuchterlösung verwendet werden. Danach wird mit destilliertem<br />

Wasser nachgefüllt. Erst nachdem die Luftfeuchtigkeit im <strong>Humidor</strong>-Innenraum schlagartig<br />

abgefallen ist, ist die Verwendung der Propylenglykol Befeuchterlösung wieder erlaubt. Dies<br />

ist abhängig von der Außentemperatur nach drei bis sechs Monaten der Fall. Niemals darf nur die<br />

Propylenglykol Befeuchterlösung verwendet werden. Sonst wird deren Anteil zu hoch und es kann<br />

keine Flüssigkeit mehr aufgenommen werden. Der Befeuchter muss ersetzt werden.<br />

3. Analoge und digitale Hygrometer<br />

3.1 Die analogen Hygrometer<br />

Im Regelfall sind <strong>Humidor</strong>e mit analogen Hygrometern ausgestattet. Diese können in drei Gruppen<br />

unterteilt werden:<br />

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Analoge Hygrometer mit Naturhaar – hohe Messgenauigkeit zugleich hoher<br />

Pflegeaufwand, daher nicht für den normalen Gebrauch in <strong>Humidor</strong>en geeignet<br />

Analoge Hygrometer mit Synthetikhaar – hohe Messgenauigkeit, kein zusätzlicher<br />

Pflegeaufwand – am besten geeignet für die Verwendung im <strong>Humidor</strong><br />

Analoge Hygrometer mit Metallspirale – geringe Herstellungskosten, aber begrenzte<br />

Messgenauigkeit, am häufigsten in <strong>Humidor</strong>en eingebaut<br />

Bevor das analoge Hygrometer zum Einsatz kommt, muss dieses kalibriert bzw. justiert werden.<br />

(Siehe 4.1) Diese Justierung sollte einmal im Jahr vorgenommen werden.<br />

3.2 Das digitale Hygrometer<br />

Digitale Hygrometer ermöglichen eine bequemere Ablesbarkeit. Zudem entfällt die Justierung.<br />

Genauso wie bei den analogen Hygrometern können digitale Hygrometer Schwankungen der Luftfeuchte<br />

nicht innerhalb weniger Sekunden anzeigen. Erst nach einer kurzen Adaptionszeit, bedingt<br />

durch die Konstruktion, ist die korrekte Anzeige der Luftfeuchtigkeit im <strong>Humidor</strong> ablesbar.<br />

Prinzipiell gilt, dass handelsübliche Hygrometer für einen geringeren Luftfeuchtigkeitsbereich aus-


gelegt sind – normalerweise zur Messung der Raum- und Außenluftfeuchtigkeit, die 30 bis 60%<br />

beträgt. Für die Zigarrenlagerung ist aber ein höherer Feuchtigkeitsbereich von mindestens 65%<br />

notwenig. Daher lässt die Messgenauigkeit sowohl der analogen als auch der digitalen Hygrometer<br />

nach. Zudem ist die Messung der Luftfeuchtigkeit immer etwas ungenauer als bspw. die der Temperatur.<br />

Selbst bei Hygrometern für das Labor kann die Messgenauigkeit +/- 3% sein.<br />

Diese Abweichungen sind keineswegs gravierend. Wichtiger ist, Veränderungen der Luftfeuchtigkeit<br />

im inneren des <strong>Humidor</strong>s zu beobachten. Denn im Normalfall sorgen sowohl die Schwammbefeuchter<br />

als auch die Acrylpolymer Befeuchter selbstständig für eine relative Luftfeuchtigkeit<br />

von ca. 70%. Der Einsatz von Hygrometern ist wichtig, um ein starkes Absinken der Luftfeuchte zu<br />

messen und gegebenenfalls die Befeuchter nachzufüllen. Im Zweifel einfach die Zigarre abtasten.<br />

BEI UNS BEKOMMEN SIE:<br />

• analoge und digitale Modelle<br />

• als Front- oder Einbauhygrometer<br />

4. Den <strong>Humidor</strong> vorbereiten<br />

Bevor der <strong>Humidor</strong> zum ersten Mal verwendet wird, sind einige Schritte der Vorbereitung notwendig.<br />

Nur so kann eine optimale Lagerung der Zigarren realisiert werden. Wichtig ist, dass stets<br />

destilliertes Wasser statt Leitungswasser verwendet werden sollte.<br />

4.1 Das Hygrometer justieren<br />

Digitale Hygrometer müssen nicht justiert werden. Für die Justierung des analogen Hygrometers<br />

gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

Tuch-Methode: Dazu wird das Hygrometer in ein nasses Tuch gewickelt und eine Stunde darin<br />

belassen. Danach wird mit einem Schraubendreher auf der Rückseite des Hygrometers die Stellschraube<br />

so verstellt, dass die Anzeige eine relative Luftfeuchtigkeit von 96% anzeigt.<br />

Salzlösungsmethode: Wird ein genaueres Ergebnis gewünscht, muss das Hygrometer zusammen<br />

mit einer Salzlösung in eine gut verschließbare Box für mindestens acht Stunden verwahrt werden.<br />

Für die Salzlösung wird ein Schnapsglas mit Salz gefüllt und einigen Tropfen Wasser versehen. Nur<br />

soviel, dass das Salz sich nicht auslöst. Nach den acht Stunden Wartezeit müsste sich eine relative<br />

Luftfeuchtigkeit von 75% in der Box eingestellt haben. Nun wird das Hygrometer wie oben beschrieben<br />

an der Rückseite justiert, bis die Anzeige 75% anzeigt.<br />

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4.2 Die Befüllung der Befeuchter<br />

Für die Befüllung des Befeuchters muss dieser mit der Öffnung nach oben auf einen Teller gelegt<br />

werden. Nun die Befeuchterlösung einfüllen bis er genügend Feuchtigkeit aufgenommen hat.<br />

Nach einer Minute Ruhezeit die überschüssige Flüssigkeit abschütteln. Das Gehäuse des Befeuchters<br />

gründlich abtrocknen und in den <strong>Humidor</strong> einsetzen. Beim Nachfüllen des Befeuchters stets<br />

destilliertes Wasser verwenden. Lässt die selbstregulierende Wirkung des Befeuchters nach, diesen<br />

mit der Befeuchterlösung nachfüllen.<br />

4.3 Den <strong>Humidor</strong> befeuchten<br />

Damit im <strong>Humidor</strong> die optimale Luftfeuchtigkeit herrscht, muss dieser zunächst mit einem Stofftuch<br />

ausgewischt werden. Dazu wird dass Stofftuch mit destilliertem Wasser getränkt und die Innenwände<br />

und auch Holzeinlagen abgewischt. Ein mit destilliertem Wasser gefülltes Glas muss nun<br />

für drei Tage im geschlossenen <strong>Humidor</strong> stehen. Dieser sollte keinesfalls zwischendurch geöffnet<br />

werden, da sonst die Luftfeuchtigkeit im Inneren abfällt.<br />

5. Die Aufbewahrung von Zigarren<br />

5.1 Das Klima zur Zigarrenlagerung<br />

Die optimale Temperatur zur Lagerung von Zigarren liegt zwischen 18 und 21°C. Bei zu niedrigen<br />

Temperaturen (unter 12°C) wird der Alterungsprozess der Zigarre beeinträchtigt. Von daher ist von<br />

einer Zigarrenlagerung im Weinkeller abzuraten. Bei zu hohen Temperaturen (über 24°C) kann es<br />

zum Wurmbefall und Fäulnis kommen. Deswegen sollten <strong>Humidor</strong>e auch niemals direktem Sonnenlicht<br />

ausgesetzt sein.<br />

Neben der Temperatur ist auch auf eine regelmäßige Frischluftzufuhr zu achten. Ist der <strong>Humidor</strong><br />

gut gefüllt, empfiehlt es sich, diesen alle zwei Wochen zu öffnen. Des Weiteren wird bei längeren<br />

Lagerungsperioden empfohlen, die Zigarren regelmäßig, d.h. im Abstand von einigen Monaten,<br />

zu rotieren bzw. Zigarren, die für den baldigen Genuss gedacht sind, in der Nähe des Befeuchters<br />

zu lagern. Ist nämlich ein <strong>Humidor</strong> gut gefüllt und besitzt mehrere Ebenen und Tablaren, kann es<br />

vorkommen, dass in der Nähe des Befeuchters eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht als in entfernteren<br />

Ebenen.<br />

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5.2 Dauer der Aufbewahrung<br />

Prinzipiell können Zigarren unbegrenzt lang in einem <strong>Humidor</strong> gelagert werden, wenn darauf geachtet<br />

wird, dass die relative Luftfeuchtigkeit stets stabil zwischen 65 und 75% liegt und regelmäßig<br />

Frischluft zugeführt wird. Bei Zigarren gilt, je länger sie gelagert werden, desto besser kann sich ihr<br />

Aroma entfalten. Normalerweise reifen Zigarren auch vor ihrer Auslieferung drei bis sechs Monate<br />

in den Fabriken oder Klimaräumen der Distributoren bevor sie an den Kunden ausgeliefert werden.<br />

Aufgrund der hohen Nachfrage jedoch wird diese Zeit nicht immer eingehalten.<br />

Deswegen empfiehlt es sich, Zigarren vor dem Genuss drei bis sechs Monate im <strong>Humidor</strong> zu lagern.<br />

Der Reifeprozess sorgt für ein milderes und ausgewogeneres Aroma der Zigarre. Dabei gilt, der<br />

eigene Gusto entscheidet über die Länge der Lagerung.<br />

5.3 Die Vermischung der Aromen<br />

Bei der Lagerung von Zigarren kann es zur Vermischung verschiedener Aromen kommen. Sowohl<br />

das Holzfurnier im Innenraum des <strong>Humidor</strong>s als auch die verschiedenen Zigarrensorten geben<br />

ihren Eigengeruch ab. Manch ein Aficionado bevorzugt gerade diese Aromaneubildung. Im Normalfall<br />

jedoch sollte dies, vor allem bei Zigarren unterschiedlicher Stärke und Herkunftsländer,<br />

verhindert werden. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten.<br />

Der Einsatz eines Dividers trennt die verschiedenen Zigarrensorten räumlich voneinander und verhindert<br />

somit eine Aromenverfärbung. Wer auf diesen verzichten möchte, kann die Zigarren auch<br />

in den Originalkisten lagern oder aber die Zigarre in der Zellophanfolie lassen. Bei den Originalkisten<br />

ist zu beachten, dass diese oft aus Spanischem Zedernholz gefertigt sind und somit auch<br />

ihr Aroma an die Zigarren abgeben. Die Hüllen, in denen die Zigarren geliefert werden, bestehen<br />

häufig auch aus Spanischem Zedernholz, sodass auch hier eine Aromenverfärbung auftreten kann.<br />

Die Zellophanfolie verhindert während des Transportes das Austrocknen der Zigarre und schützt<br />

im <strong>Humidor</strong> vor Aromenvermischung. Allerdings wird somit auch der gewünschte Alterungsprozess<br />

verhindert und die optimale Luftfeuchtigkeit kommt nicht an die Zigarre ran. Wer ganz sicher<br />

gehen möchte, sollte verschiedene Zigarrensorten auch in verschiedenen <strong>Humidor</strong>en lagern.<br />

13


6. Fragen und Antworten<br />

6.1 Was tun bei zu geringer Feuchtigkeit?<br />

Die Feuchtigkeit in einem <strong>Humidor</strong> kann aus verschiedenen Gründen rasant abfallen. Z.B. kurz nach<br />

der Einlagerung von trockenen Zigarren oder dem Öffnen des <strong>Humidor</strong>s. Auf diese Schwankungen<br />

braucht nicht reagiert zu werden, da sich die Luftfeuchtigkeit von alleine wieder reguliert. Ruhe<br />

bewahren heißt es auch, wenn das Hygrometer ein wenig von der 70% Marke abweicht.<br />

Ansonsten gilt:<br />

Justieren Sie das Hygrometer nach der Salzlösungsmethode (siehe 4.1).<br />

Füllen Sie den Befeuchter wie unter 2.4 beschrieben nach.<br />

Sollte dennoch die Luftfeuchtigkeit zu niedrig sein, besteht die Möglichkeit, dass der Befeuchter<br />

defekt ist. Dies kann passieren, wenn Leitungswasser statt destilliertem Wasser zum Nachfüllen verwendet<br />

wurde oder die Dosierung der Propylenglykol-Lösung zu hoch ist. In diesem Fall benötigen<br />

Sie einen neuen Befeuchter.<br />

6.2 Was tun bei zu hoher Feuchtigkeit?<br />

Sollte das Hygrometer leichte Abweichungen der 70% Marke anzeigen, gibt es keinen Grund zur<br />

Beunruhigung.<br />

14<br />

Ansonsten gilt:<br />

Justieren Sie das Hygrometer nach der Salzlösungsmethode (siehe 4.1).<br />

Füllen Sie bei Verwendung von schwammbasierten Befeuchtern diesen mit etwas<br />

Befeuchterlösung auf, sollte die letzte Auffüllung bereits mehrere Monate zurück liegen.<br />

6.3 Was tun bei Schimmelbildung und Wurmbefall?<br />

Sind auf den Zigarrenblättern blau-grünliche Flecken zu sehen, handelt es sich um Schimmel. Diese<br />

lassen sich anders als die helle Flecken, bedingt durch den Alterungsprozess, nicht mit einem<br />

Tuch wegwischen. Schimmel bildet sich bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit und sollte unbedingt<br />

vermieden werden. Sind dennoch Zigarren befallen, müssen diese sofort entsorgt werden. Den<br />

<strong>Humidor</strong> mit einem trockenen Tuch reinigen, den Befeuchter sorgsam mit Wasser säubern oder bei<br />

Schimmelspuren ebenfalls entsorgen.<br />

Lacioderma (Tabakwurmbefall) erkennt man an kleinen Löchern in den Deckblättern der Zigarre<br />

und kommt vor, wenn die Zigarren bei zu hohen Temperaturen gelagert wurden. Die Tabakwürmer<br />

können eine Größe von 5 mm erreichen und besitzen eine Lebenszeit von zwei Monaten. Sind<br />

Zigarren befallen, müssen sie unmittelbar entsorgt werden. Dazu sollten alle Zigarren auf kleine<br />

Wurmlöcher untersucht werden.


Den <strong>Humidor</strong> sorgfältig reinigen. Die intakten Zigarren können weiter gelagert werden. Wer auf<br />

Nummer sicher gehen will, lagert die Zigarren gut geschützt vor Fremdgerüchen für einige Tage im<br />

Tiefkühlfach. Dadurch werden eventuelle Wurmlarven abgetötet. Danach langsam wieder auftauen<br />

um Brüche zu vermeiden.<br />

6.4 Was tun bei trockenen Zigarren<br />

Trockene Zigarren brennen schneller ab und sind anfällig für Brüche. Um sie wieder in einen genießbaren<br />

Zustand zu versetzen, werden sie im <strong>Humidor</strong> für etwa zwei Monate gelagert. Die Feuchtigkeitszufuhr<br />

sollte dabei allmählich erfolgen. Um den Prozess zu beschleunigen, kann auch peu<br />

à peu die Luftfeuchtigkeit auf 75% erhöht werden. Dann ist schon etwa nach zwei Wochen die<br />

Zigarre wieder genießbar.<br />

6.5 Was tun bei Harzbildung auf dem <strong>Humidor</strong>?<br />

Hat sich auf dem <strong>Humidor</strong> Harz gebildet, liegt das zum einen an den speziellen Ölen, die im Spanischen<br />

Zedernholz vorkommen und zum anderen daran, dass das Holz nicht genügend getrocknet<br />

wurde vor dessen Verarbeitung. Der Geschmack der Zigarren wird dadurch keineswegs beeinträchtigt,<br />

jedoch die Deckblätter der Zigarren können bei direktem Kontakt beschädigt werden. Um das<br />

Harz zu entfernen, einfach ein Tuch mit Aceton tränken und die betroffenen Stellen abreiben.<br />

Anschließend mit feinkörnigem Schleifpapier über die Stellen gehen. Diese Prozedur sollte zwei bis<br />

dreimal wiederholt werden. Danach den <strong>Humidor</strong> gut auslüften, bevor die Zigarren wieder darin<br />

gelagert werden können.<br />

6.6 Was tun bei unangenehmen Gerüchen im <strong>Humidor</strong>?<br />

Manchmal müssen Reinigungsmittel im <strong>Humidor</strong>-Innenraum angewendet werden. Um diese wieder<br />

zu entfernen, sollte man den <strong>Humidor</strong> gründlich auslüften.<br />

Dazu den Deckel mehrere Tage offen lassen. Ist dies noch nicht ausreichend, kann man ein Glas<br />

Whiskey oder Brandy in den <strong>Humidor</strong> stellen, diesen mehrere Tage verschließen und anschließend<br />

das Glas wieder entfernen. Der Alkohol beeinträchtigt dabei aber auch das Aroma des <strong>Humidor</strong>s.<br />

Wem diese Aromaneubildung gefällt, kann auch einige Tropfen Whiskey oder Brandy zur Befeuchterflüssigkeit<br />

geben.<br />

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