we need is help, da da da da da... - Wirtschaftsjunioren Heidelberg
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HD<br />
Chagall<br />
in neuem Licht<br />
Unter diesem Titel gab <strong>da</strong>s Museum Frieder Bur<strong>da</strong> in Baden-Baden eine umfassende<br />
Ausstellung von Marc Chagall. 13 <strong>Heidelberg</strong>er <strong>Wirtschaftsjunioren</strong> und Mitglieder des<br />
Club 44plus trafen sich in Baden-Baden, um die Ausstellung zu genießen.<br />
Die Museumsbesucher in Baden-Baden<br />
Über alle Epochen seines Schaffens hin<strong>we</strong>g durften wir unter<br />
ebenso sachkundiger wie charmanter Führung <strong>da</strong>s Leben und<br />
Erleben des jüd<strong>is</strong>chen Künstlers begleiten. Von früher Jugend<br />
an <strong>da</strong>von überzeugt, ein großer Künstler zu <strong>we</strong>rden, widmet er<br />
schon früh sein Leben der Malerei. In seiner frühen Schaffenszeit<br />
erkennen wir immer wieder die Silhouette seiner <strong>we</strong>ißruss<strong>is</strong>chen<br />
Heimatstadt Witebsk, in <strong>we</strong>lcher er – nach einem Heimaturlaub<br />
nicht mehr nach Berlin zurückkehren könnend –<br />
auch die Zeit des ersten Weltkriegs erlebte und seine große Liebe<br />
Bella Rosenfeld kennenlernte und heiratete.<br />
Der Künstler liebt die Farbe und setzt sie in seinen Bildern bewußt<br />
ein, ohne einer Farbe wiederkehrende Bedeutung geben zu wollen.<br />
So mag grün <strong>da</strong>s eine Mal bildlich die Unerfahrenheit <strong>da</strong>rstellen,<br />
<strong>da</strong>nn aber im nächsten Bild zwar bewußt, jedoch ohne besondere<br />
Bedeutung, mehr um Aufmerksamkeit zu erregen eingesetzt<br />
sein. Immer wieder setzt sich Marc Chagall in seinen Bildern mit<br />
seinem kulturellen Umfeld auseinander, so zum Be<strong>is</strong>piel in der Bilderserie<br />
für <strong>da</strong>s jüd<strong>is</strong>che Museum in Moskau oder später auch in<br />
Par<strong>is</strong> in Illustrationen von La Fontaines Fabeln. Ein Ruck ging<br />
durch die Par<strong>is</strong>er Gesellschaft, <strong>da</strong>ss die Fabeln ausgerechnet von<br />
einem russ<strong>is</strong>chen Künstler illustriert <strong>we</strong>rden sollten. Doch konnte<br />
er <strong>da</strong>s Par<strong>is</strong>er Publikum mit seinen Bildern verzaubern.<br />
Auf der Flucht<br />
Später mußte Marc Chagall vor den Nationalsozial<strong>is</strong>ten nach<br />
New York fliehen. Als dort auch noch seine geliebte Frau und<br />
WJ INFO - 4 / 2006 40<br />
Muse starb, hat der Künstler zunächst nicht mehr gemalt. Die<br />
<strong>da</strong>nn folgenden Werke lassen den Betrachter an seiner Trauer,<br />
aber auch an seiner Sehnsucht nach der Heimat teilhaben. Später<br />
kehrte Chagall nach Frankreich zurück. In seiner späteren<br />
Schaffensphase übernimmt Chagall unter anderem viele Auftragsarbeiten,<br />
<strong>da</strong>runter zum Be<strong>is</strong>piel die Deckengemälde an der<br />
Par<strong>is</strong>er Oper oder auch die Glasfenster der Kathedrale in Reims.<br />
Viele Motive ziehen sich konsequent durch Marc Chagalls<br />
Schaffen: Künstler und Gaukler, Bibl<strong>is</strong>che Motive und nicht zuletzt<br />
immer wieder die Erinnerung an seine Heimatstadt Witebsk.<br />
Nicht zuletzt lernten wir Chagall als einen humorvollen<br />
Menschen kennen, in seinen Bildern auch gerne mal über sein<br />
Umfeld lustig macht und auch immer wieder russ<strong>is</strong>che Sprichwörter<br />
in kleinen Nebenszenen <strong>da</strong>rstellt.<br />
Der über die Führung hinaus interessierte Betrachter, konnte<br />
seine Eindrücke in einem sehr umfassenden Film vertiefen. Der<br />
Abend klang <strong>da</strong>nn bei einem gemeinsamen Abendessen in der<br />
Baden-Badener Innenstadt aus. Der Besuch der Chagall-Ausstellung<br />
war ein schönes Erlebn<strong>is</strong>.<br />
Fazit: Man(n), Frau auch – sollte „so was“ öfters tun.<br />
Janine Klein