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we need is help, da da da da da... - Wirtschaftsjunioren Heidelberg

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MA - LU<br />

Veranstaltung<br />

des Arbeitskre<strong>is</strong>es UfO<br />

Die UfO-Arbeitskre<strong>is</strong>sitzung am 12.09.2006 nahm sich des hochaktuellen Themas „Vereinbarkeit von Familie & Beruf“<br />

an und wurde durch Frau Prof. Jutta Rump gestaltet. Frau Prof. Rump <strong>is</strong>t Leiterin des Instituts für Beschäftigung und<br />

Employability an der Fachhochschule in Ludwigshafen und hatte kurz vor unserer Veranstaltung für <strong>da</strong>s Land<br />

Rheinland-Pfalz z<strong>we</strong>i parallele Studien zu diesem Thema abgeschlossen. Die konkreten Ergebn<strong>is</strong>se und<br />

Handlungsempfehlungen durfte Frau Prof. Rump aus vertraglichen Gründen uns noch nicht präsentieren, sie gab uns<br />

aber einige bemerkens<strong>we</strong>rte Vorabinformationen.<br />

Prof. Jutta Rump von der FH Ludwigshafen<br />

Geburtenrate in Deutschland zu gering<br />

Die negative Demographieentwicklung der deutschen Bevölkerung<br />

und der <strong>da</strong>raus resultierende nahende Kollaps der Sozialversicherungssysteme<br />

haben in den vergangenen Jahren <strong>da</strong>s<br />

Thema Geburtensteigerung in die Politik getragen. So wird es<br />

nach derzeitigen Prognosen im Jahr 2030 nur noch 75 Mio.<br />

Deutsche geben, gleichzeitig wird der Altersdurchschnitt von<br />

heute etwa 40 Jahre auf <strong>da</strong>nn ca. 51 Jahre ansteigen. Deutschland<br />

liegt bei der sog. Fertilitätsrate (Geburten pro Frau) seit z<strong>we</strong>i<br />

Generationen bei 1,3 – 1,4. Zur Stabil<strong>is</strong>ierung unserer Bevölkerung<br />

wäre eine Rate von 2,1 Kindern pro Frau nötig. Es <strong>is</strong>t nur<br />

den Zuwanderungen der letzten Jahrzehnte zuzuschreiben,<br />

<strong>da</strong>ss die Auswirkungen der negativen Fertilitätsrate noch nicht<br />

erkennbar sind. Doch wird es schon 2020 nur noch <strong>we</strong>nige Regionen<br />

geben, die ihre Einwohnerzahlen halten oder ausbauen<br />

können - München, Berlin, Hamburg, Rhein-Neckar-Region,<br />

Köln, Cloppenburg - alle anderen Regionen <strong>we</strong>rden schrumpfen.<br />

Bedrohung für unsere Gesellschaft<br />

Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind eine Bedrohung für<br />

die gesamte Gesellschaft, wobei der ökonom<strong>is</strong>che Kontext zunehmend<br />

sichtbar wird. Der Geburtenrückgang führt mittelfr<strong>is</strong>tig<br />

zum Einen zu einem Fach- und Führungskräftemangel ab etwa<br />

2016/17. Zum Anderen wird sich die Frauener<strong>we</strong>rbsquote<br />

von aktuell 65% auf 75% im Jahr 2020 erhöhen. Die wirtschaftliche<br />

Situation oder <strong>da</strong>s Lebensmodell vieler Paare führt also<br />

WJ INFO - 4 / 2006 10<br />

<strong>da</strong>zu, <strong>da</strong>ss verstärkt beide Partner arbeiten wollen oder müssen,<br />

gleichzeitig aber aufgrund der empfundenen Unvereinvereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie keine Kinder mehr in die Welt<br />

gesetzt <strong>we</strong>rden.<br />

Sicherstellung des lebenslangen Lernen für beide<br />

Partner<br />

Daher müssen schon bald Lösungen umgesetzt <strong>we</strong>rden, die es<br />

mittelfr<strong>is</strong>tig jungen Paaren erlauben, wieder eine Familie zu<br />

gründen. Frau Rump <strong>we</strong><strong>is</strong>t in diesem Zusammenhang <strong>da</strong>rauf<br />

hin, <strong>da</strong>ss Politik und Wirtschaft die Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Familie als Standortfaktor erkennen und entsprechend behandeln<br />

müssen. Da die berufliche Weiter- und Fortbildung für berufstätige<br />

Personen heutzutage einen Er<strong>we</strong>rbssicherungsfaktor<br />

<strong>da</strong>rstellt, muss Bildung auch für den Partner zugänglich sein,<br />

der die Kinder betreut. Die Möglichkeit des lebenslangen Lernens<br />

muss für beide Partner sichergestellt sein. Das deutsche<br />

Schulsystem muss zudem erheblich durchlässiger <strong>we</strong>rden, <strong>da</strong>mit<br />

Umzüge für Fach- und Führungskräfte keine familiären Probleme<br />

erzeugen. Zentrale Rahmenbedingungen für <strong>da</strong>s Bildungs<strong>we</strong>sen<br />

müssen europaeinheitlich oder zumindest auf<br />

Bundesebene getroffen <strong>we</strong>rden.<br />

Ökonomie denkt zu kurzfr<strong>is</strong>tig<br />

Das Hauptproblem der nötigen Lösungen bleibt, <strong>da</strong>ss ökonom<strong>is</strong>che<br />

Kurzfr<strong>is</strong>tigkeit auf polit<strong>is</strong>che Langfr<strong>is</strong>tigkeit trifft. Die f<strong>is</strong>kal<strong>is</strong>che<br />

Bilanz von Kindern <strong>is</strong>t aus Staatssicht nämlich positiv.

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