Dokumentation des Wettbewerbs - Stiftung ProAlter

Sonderpreis 2: „Seniora mobil –
Nachbarn helfen Nachbarn“ –
Hand in Hand e.V.
Bedeutung
Hand in Hand e.V. nennt sich der Nachbarschaftshilfeverein
der Vereinigten Wohn stätten
1889 eG in Kassel, der vom Preisgericht für
sein Projekt „Seniora mobil – Nach barn helfen
Nachbarn“ mit einem Sonderpreis ausgezeichnet
wurde. Auch bei diesem Projekt hob das
Preisgericht die gelungene Vernetzung professioneller
und nachbar schaftlicher Hilfen hervor,
die ältere Menschen unterstützen. Besonders
bedeutsam aber fand das Preisgericht die
Zusammenarbeit zwischen der Genossenschaft
und einem Wohlfahrtsverband, dem Paritätischen
in Hessen.
Die Vereinigten Wohnstätten 1889 eG unterhalten
als Genossenschaft 4.000 Wohnun gen,
deren Mieterinnen und Mieter zu 40 Prozent
über 60 Jahre alt sind. Ziel des Pro jektes ist es,
ältere Menschen – insbesondere solche mit niedrigem
Einkommen – bei Alltagsproblemen zu
unterstützen und den Aufbau sozialer Bindungen
zu fördern.
Reichweite
Der Verein hat etwa 700 Mitglieder, 80 davon
beteiligen sich aktiv und bieten einander oder
anderen Nachbarn Hilfen.
Selbstorganisation
Neben der professionellen Sozialberatung durch
den Verein sind freiwillige Mitarbeite rinnen und
Mitarbeiter gefragt, ihren Nachbarn oder sich
gegenseitig zu helfen. Der besondere Reiz für die
Freiwilligen liegt darin, dass sie hier ein Betätigungsfeld
finden, das ihren persönlichen Inter-
essen und Potenzialen entspricht, erklärt Elke
Endlich, Geschäftsführerin des Vereins Hand
in Hand e.V. Selbstverständlich orientierten sich
die Hilfe leistenden dabei an den individuellen
Bedürfnissen der Mieter. So reichen die sozialen
Leistungen „von Hilfe im Haushalt, über Fahrdienste
und Einkaufshilfen bis hin zu Spa ziergängen
im Park oder Vorlesestunden zu Hause.
Zudem kann bei der Gartenpflege geholfen oder
das Ausmisten von Dachboden und Keller übernommen
werden, um nur einige Beispiele zu
nennen.“
Mit nachbarschaftlicher Hilfe macht auch ein
Einkauf wieder Spaß. Bild: Hand in Hand e.V.
Als besonders erleichternd sieht Endlich die Mischung
zwischen Haupt- und Ehren amt. Als
problematisch erweise es sich allerdings zunehmend,
dass die Zahl der hilfebe dürftigen Menschen
stetig steige, die der freiwilligen Helferinnen
und Helfer im Vergleich dazu sehr gering
sei. Zudem gäbe es eine hohe Anspruchshaltung
der Klien ten, die die Frustrationstoleranz
der Freiwilligen belaste. Eine Hilfe wäre zum
Beispiel, ihnen wenigstens die Kosten für die
öffentlichen Nahverkehrsmittel ersetzen zu können.
Über die nachbarschaftliche Hilfe hinaus werden
pro Jahr über 2.000 Veranstaltungen vom
Verein organisiert. Das Angebot ist so vielseitig
wie die Ideen der Mitglieder. Vom Spanischkurs
über den Literaturkreis, die Sitzgymnastik,
Opa-Oma-Hilfs dienste, das Thema Pflege bis
hin zum Reisen im Alter sei alles möglich.
Die Preisträger 23