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Dokumentation des Wettbewerbs - Stiftung ProAlter

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3 Das „hilfreiche Alter“ – die Datenlage<br />

Die Recherche zum Thema <strong>des</strong> „hilfreichen Alters“<br />

vor dem Wettbewerb zeigte, dass zwar eine<br />

Vielzahl von Initiativen und Projekten bekannt<br />

war, bei denen ein Schwerpunkt bei den<br />

Hilfen von Älteren für Ältere vermutet werden<br />

konnte. Doch es ergab sich ein relativ diffuses<br />

Bild. Hinzu kam, dass auch die Ergebnisse der<br />

empirischen Sozialforschung bisher keine sehr<br />

aus sagekräftigen Daten hierzu geliefert hatten.<br />

Zwar gibt es Daten zum bürgerschaftlichen<br />

bzw. zivilen Engagement Älterer, doch lassen<br />

sich daraus bisher nur wenig Aussagen darüber<br />

treffen, ob und inwieweit konkret Hilfen von<br />

Älteren für Ältere erbracht werden. Diese Fragestellungen<br />

waren bisher nicht Bestandteil repräsentativer<br />

Untersuchungen. Allgemeine Hinweise<br />

zum Engage ment Älterer wurden bisher<br />

aus drei großangelegten Studien gewonnen:<br />

Die Zeitbudgeterhebungen <strong>des</strong> Statistischen<br />

Bun<strong>des</strong>amtes 2001/2002<br />

Hier finden sich Angaben, in welchem Umfang<br />

Ange hörige bestimmter Altersgruppen<br />

ihre Zeit für ehrenamtliches Engagement<br />

aufwenden. Ältere Menschen ab 60 Jahren<br />

leisten nach dieser Untersuchung zwi schen<br />

19 und 22 Stunden im Monat Arbeit im bürgerschaftlichen<br />

Engagement. Die höchsten<br />

Werte werden in der Altersgruppe der 65- bis<br />

74-jährigen Personen erreicht. Tätigkeitsfelder<br />

und die Hilfearten lassen sich allerdings<br />

nur grob kategorisieren (Menning 2006).<br />

Der Alterssurvey 1996 und 2002<br />

Der Alterssurvey liefert ebenfalls Daten zum<br />

ehrenamtlichen Engagement, so unter anderem<br />

zu den Beteiligungsquoten Älterer und<br />

zum Zeitumfang bei ehrenamtlichen Tätigkeiten,<br />

die jedoch ebenfalls keine differenzierten<br />

Aussagen zu unseren Fragen ermöglichen<br />

(Künemund 2006).<br />

Der Freiwilligensurvey<br />

Die Ergebnisse <strong>des</strong> Freiwilligensurveys in den<br />

Jahren 1999 und 2004 belegen eine erstaunliche<br />

Zunahme der Engagementquote<br />

älterer Menschen (in %):<br />

Alters- Erhebung Erhebung<br />

gruppen 1999 2004<br />

60–69 Jahre 31 37<br />

70–75 Jahre 24 28<br />

76–79 Jahre 19 21<br />

80 Jahre und älter 10 14<br />

Gensicke (Gensicke 2005) ist der Auffassung,<br />

dass die Ergebnisse <strong>des</strong> Freiwilligensurveys die<br />

Ein schätzung zulassen, dass es in der Gruppe<br />

der älteren Menschen ein wachsen<strong>des</strong> Poten -<br />

zial bei bisher nicht Engagierten für freiwilliges<br />

Engagement gibt, das er als „externes“ Engagementpotenzial<br />

bezeichnet. Weiterhin sind immer<br />

mehr bereits engagierte ältere Menschen<br />

bereit, ihr Engagement auszudehnen, was er als<br />

„internes“ Engagement potenzial bezeichnet. Internes<br />

und externes Engagementpoten zial seien<br />

besonders groß bei den Älteren der Gruppe von<br />

60 bis 69 Jahren. Bei einer Differenzierung nach<br />

verschiedenen Engagementbereichen lässt sich<br />

auch darstellen, dass sich Ältere für Ältere engagieren.<br />

Nach den Ergebnissen <strong>des</strong> Freiwilligensurveys<br />

sind im Vergleich der Jahre 1999 und 2004 die<br />

Engagementquoten älterer Menschen gegenüber<br />

anderen Altersgruppen überdurchschnittlich gestiegen.<br />

Anhaltspunkte für eine Zunahme <strong>des</strong><br />

Engagements sind nach den Daten <strong>des</strong> Sozio -<br />

oekonomischen Panels (SOEP) bereits seit Mitte<br />

der 1990er Jahre zu belegen. Der Trend lässt<br />

sich nicht exakt auf eine bestimmte Teilgruppe<br />

unter den älteren Generationen begrenzen.<br />

Beinahe ein Drittel der über 60-Jährigen insgesamt<br />

gibt an, das Enga gement erst innerhalb<br />

der letzten fünf Jahre aufgenommen zu haben.<br />

Das Engagement der Älteren hat sich vor allem<br />

in den Bereichen Kirche und Religion, Soziales<br />

sowie Sport und Bewegung ausgeweitet und<br />

konzentriert sich in starkem Maße auf die<br />

eigene Altersgruppe (Künemund 2009).<br />

Das „hilfreiche Alter“ – die Datenlage 11

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