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Herbst / autunno <strong>2017</strong><br />

Eltern sein<br />

- sich selbst<br />

unterstützen<br />

Erziehung<br />

- jeder darf<br />

etwas behaupten<br />

Alternativschule<br />

- und danach?<br />

Wie<br />

wir<br />

werden


montessori.coop stellt sich vor<br />

fakten / Le attività<br />

Die Sozialgenossenschaft montessori.coop<br />

wurde 2009 gegründet, als Erweiterung des<br />

Vereins „Die Pfütze“, der im Jahr 2000 mit einem<br />

privaten Kindergarten in Terlan startete. Zur Zeit<br />

hat die Genossenschaft 71 Mitglieder. Sie wird<br />

von einem Verwaltungsrat mit dem Präsidenten<br />

Peter Tomasi geführt.<br />

Kontakt: info@montessori.coop<br />

Die Genossenschaft leitet den Montessori &<br />

Natur Kindergarten mit 16 Kindern. Die Kinder<br />

halten sich viel im Wald, im Garten und auf der<br />

Wiese auf.<br />

Kontakt: kindergarten@montessori.coop<br />

In der Montessorischule werden 29 Schülerinnen<br />

und Schüler zwischen 6 und 16 Jahren<br />

begleitet. Zur Schule gehören auch 2 Pferde,<br />

2 Ziegen und 1 Besuchskatze.<br />

Kontakt: schule@montessori.coop<br />

Das Elternbildungsteam besteht aus: Thea<br />

Unteregger (Konzept, Organisation und Texte),<br />

Karin Micheli (Fotos), Cornelia Pichler<br />

(Organisation), Alice Hönigschmid (Graphik)<br />

und Christine Tschager (Sponsoring)<br />

Kontakt: seminare@montessori.coop<br />

Waldläuferbande: In den Herbstferien starten<br />

wir unser neues Projekt für Jungs und Mädchen<br />

zwischen 7 und 14 Jahren. Zwei WildnispädagogInnen<br />

begeiten die Waldläufer täglich von<br />

8 - 13 Uhr in den Kohlerer Wald.<br />

Informationen: info@montessori.coop<br />

La cooperativa sociale montessori.coop è stata<br />

fondata nel 2009 come derivazione dell‘ associazione<br />

„Die Pfütze/La pozzanghera“ nata allo<br />

scopo di avviare una scuola dell‘ infanzia privata<br />

a Terlano. Attualmente la cooperativa conta<br />

71 soci ed è gestita da un consiglio di amministrazione<br />

con Peter Tomasi come presidente.<br />

Contatto: info@montessori.coop<br />

La cooperativa gestisce una scuola dell‘infanzia<br />

secondo i principi di Maria Montessori e della<br />

pedagogia della natura, ed è frequentata da<br />

16 bambini e bambine che trascorrono gran<br />

parte del loro tempo nella natura, ossia nel<br />

bosco, nel giardino e nei prati.<br />

Contatto: kindergarten@montessori.coop<br />

La scuola Montessori è frequentata da 29 alunni<br />

e alunne tra i 6 e i 16 anni. Anche 2 cavalli, 2 capre<br />

e una gattina fanno parte della scoula.<br />

Contatto: schule@montessori.coop<br />

Il gruppo per la formazione dei genitori<br />

è costituito da Thea Unteregger (programmazione,<br />

organizzazione e testi), Cornelia Pichler<br />

(organizzazione), Karin Micheli (fotografia),<br />

Alice Hönigschmid (grafica) e Christine<br />

Tschager (sponsorizzazioni).<br />

Contatto: seminare@montessori.coop<br />

Waldläuferbande: Durante le ferie in novembre<br />

organizziamo le giornate nel bosco per ragazze e<br />

ragazzi tra gli 7 e 14 anni. Per ulteriori informazioni<br />

rivolgersi a info@montessori.coop<br />

3


“<br />

Es braucht Geduld.<br />

Nicht durch Aufschlagen,<br />

sondern durch Ausbrüten<br />

wird das Ei zum Küken.<br />

chinesische weisheit


Herbst / autunno <strong>2017</strong><br />

editorial<br />

Inhalt<br />

veranstaltungen<br />

interviews<br />

Liebe Eltern, liebe Interessierte!<br />

12 Born to be wild<br />

Seminar mit Herbert Renz-Polster<br />

13 Der Weg ins Leben<br />

Seminar mit Herbert Renz-Polster<br />

29 Wissen stärkt...<br />

Vortrag mit Barbara Walcher<br />

Titelthema<br />

8 Erziehung<br />

- jeder darf<br />

etwas behaupten<br />

von Herbert Renz-Polster<br />

15 Am liebsten ...<br />

Fotostrecke von Karin Micheli<br />

26 Bindung stärken<br />

- Tragendes Fundament für<br />

eine individuelle gesunde<br />

Entwicklung des Kindes<br />

von Barbara Walcher<br />

20 Alternativschule<br />

- und danach?<br />

Eltern interviewen Schülerinnen<br />

44 Warum eine Kita?<br />

Interview mit Agnes Nitz<br />

Rubriken<br />

25 Zitate und Büchertipps<br />

32 Servizio civile<br />

L’esperienza di Giulia<br />

34 Ich als Vater<br />

Ent-Wicklung<br />

42 Pädagoginnen kurz vorgestellt<br />

Sehen verändert unser Wissen.<br />

Wissen verändert unser Sehen.<br />

Jean Piaget<br />

46 Organisatorische Hinweise<br />

Was ist eigentlich Entwicklung?<br />

Sie hat mit<br />

Veränderung zu tun, das ist<br />

klar. Wie aber diese Veränderung<br />

bewertet wird und<br />

welche Wirkungen sie hat,<br />

darüber gehen die Meinungen<br />

auseinander.<br />

Die Idee, dass sich die<br />

Menschheit zum Besseren hin<br />

entwickelt, hat sich vor allem<br />

mit der industriellen Revolution<br />

und dem technischen<br />

„Fortschritt“ durchgesetzt.<br />

Inzwischen bemerken wir mit<br />

leisem Unbehagen, dass<br />

dieser Fortschritt nicht nur<br />

positive Folgen hat. Mit jeder<br />

Erfindung geht auch etwas<br />

verloren, mit jeder Sache,<br />

die wir lernen, verlernen<br />

wir eine andere. Viele von<br />

uns sind nicht geübt darin,<br />

Feuer mit einem Feuerstein<br />

zu entfachen, sich in einem<br />

Wald ohne Hinweisschilder<br />

zu orientieren, sich Informationen<br />

in einem Lexikon und<br />

nicht im Internet zu suchen.<br />

Die Gewohnheit lässt das,<br />

was wir tun immer normal<br />

erscheinen.<br />

Wer entscheidet, welche<br />

Fähigkeiten wir als Menschen<br />

entwickeln sollen<br />

und welche<br />

nicht?<br />

Wer entscheidet, was normal<br />

ist und was aus der Norm fällt<br />

und behandelt oder geahndet<br />

werden muss? Wer legt fest,<br />

wann wir gehen lernen, lesen<br />

lernen sollen? Wann sollen<br />

wir lernen friedliche Lösungen<br />

zu finden, eine Suppe zu<br />

kochen, über uns zu lachen?<br />

Sie sehen schon, worauf ich<br />

hinaus will: Es ist wichtig,<br />

diese scheinbar neutralen<br />

Bestimmungen wann und wie<br />

Entwicklung zu passieren<br />

hat und wohin sie führen soll<br />

zu hinterfragen, wenn wir<br />

einen freudigen Alltag und<br />

eine herzliche Verbindung<br />

zu unseren Kindern haben<br />

wollen. Die Gefahr ist groß,<br />

dass wir Ideen, wie wir sein<br />

sollen, wichtiger nehmen als<br />

die Liebe dazu wie wir sind.<br />

36 Eltern sein und<br />

sich selbst unterstützen<br />

von Julia Grösch<br />

Einen wunderschönen Herbst<br />

wünscht<br />

Thea Unteregger<br />

Illustrationen<br />

Titelbild<br />

Hannah Lausch arbeitet nicht<br />

nur als Begleiterin im Montessori &<br />

Natur Kindergarten, sie ist außerdem<br />

auch künstlerisch tätig, wie an<br />

den Illustrationen in dieser Broschüre<br />

zu sehen ist!<br />

Opa Karl ist gelernter Elektriker<br />

und ein versierter Handwerker.<br />

Seit 16 Jahren betreut er die Montessori-Werkstatt<br />

in Kohlern und<br />

baut mit kleinen und großen Kindern<br />

die unglaublichsten Dinge.<br />

Danke Opa Karl!<br />

6<br />

7


Eigenständigkeit entwickeln<br />

Erziehung<br />

- jeder darf<br />

etwas behaupten<br />

In der Erziehung folgt eine Theorie der nächsten. Die<br />

Kinder selbst ändern sich nicht - sehr wohl aber die<br />

Ansagen, was sie angeblich unbedingt brauchen,<br />

um erfolgreich groß zu werden. Und immer stehen<br />

gewichtige Experten bereit, um einen neuen<br />

Trend zu begründen. Das Problem ist nur:<br />

Was da behauptet wird, widerspricht sich.<br />

Kein Wunder, dass die Eltern verunsichert sind.<br />

VON Herbert renz-Polster<br />

Das geht schon gleich nach der<br />

Geburt los: Wie viel Nähe braucht<br />

so ein kleiner Mensch? Nur nicht<br />

zu viel, sagen die einen – der kleine Mensch<br />

könnte verwöhnt werden! Niemals genug,<br />

sagen die anderen – so entsteht Urvertrauen<br />

für das ganze Leben! Wenn es ums Schlafen<br />

geht, dieselbe Pein: darf das Kleine zu seinen<br />

Eltern ins Bett? Oder soll es lieber ins<br />

eigene Bettchen, damit es schneller selbstständig<br />

wird? Kann man es in eine Krippe<br />

geben – oder widerspricht das seinen natürlichen<br />

Bedürfnissen?<br />

Um endlich weiter zu kommen, müssen<br />

wir neu Maß nehmen, und zwar an den<br />

Kindern selbst. Und dazu müssen wir ihre<br />

Geschichte kennen. Denn wie sich Menschenkinder<br />

entwickeln, folgt keiner Willkür.<br />

Dahinter steht ein sinnvolles Muster –<br />

ein von Generation zu Generation vererbtes<br />

Muster. Dieses Muster hat sich als Antwort<br />

auf die Herausforderungen gebildet, vor<br />

denen die Kinder in der Menschheitsgeschichte<br />

immer wieder standen.<br />

Dieser Blick in die Evolution hilft uns<br />

auch ein positiveres Bild zu entwickeln –<br />

8<br />

9


Eigenständigkeit entwickeln<br />

unsere Kinder sind Erfolgsmodelle. Auf<br />

ihrem Weg durch die Geschichte mussten<br />

sie all das perfektionieren, was einem kleinen,<br />

unreifen Menschen hilft, ein großer,<br />

erfolgreicher Erwachsener zu werden. Sie<br />

mussten lernen, wie man das Großwerden<br />

am besten anpackt. Die kindliche Entwicklung<br />

beruht auf einer Auswahl dessen, was<br />

funktioniert hat.<br />

Das Beispiel vom Gemüse<br />

sehr engen Bindung zu ihren pflegenden<br />

Erwachsenen und erforschen auf eigenen<br />

Füßen die Umwelt. Da tut eines Not: Schutz<br />

vor der eigenen Unvernunft! Ein Schutzprogramm<br />

also, welches das Kleinkind<br />

sicher von unbekannten Nahrungsquellen<br />

fernhält. Gar zu leicht hätten sie sonst statt<br />

einer Heidelbeere etwa eine Tollkirsche<br />

gepflückt! Deshalb essen kleine Kinder nur,<br />

was sie kennen. Deshalb ist ihre Devise<br />

zunächst einmal: keine Experimente!<br />

zont der Kleinen wieder öffnen. Und das tut<br />

er ja in der Tat. Auch heute beginnen die<br />

kleinen Kostverächter im späten Schulalter<br />

dann doch ihr Gemüse, stärkere Käsesorten<br />

und andere zuvor „undenkbare“ Nahrungsmittel<br />

zu probieren!<br />

Ein Blick in die<br />

Vergangenheit<br />

Wie gesagt, ein Beispiel. Aber der Blick in<br />

die Vergangenheit lohnt sich auch für andere<br />

Bereiche der kindlichen Entwicklung:<br />

wie Bindung entsteht, warum das Schlafen<br />

so schwierig ist, wie Kinder voneinander<br />

lernen, und so weiter. Es ist gut, dass wir<br />

Ziele für unsere Kinder haben. Aber der<br />

Weg dorthin lässt sich besser finden, wenn<br />

wir ihre Herkunft kennen.<br />

Fühlt ein Kind sich in Beziehungen<br />

aufgehoben, dann ist Langeweile für die<br />

Persönlichkeitsentwicklung ausgesprochen<br />

wichtig. Sie stellt eine Zeit dar, die nur dem<br />

Kind gehört. Deshalb reagiert es so vehement,<br />

so barsch, wenn ihm vorgeworfen<br />

wird, es langweile sich wohl wieder. So ein<br />

Satz deutet es als Eingriff in seinen Wunsch<br />

nach Autonomie, danach, die Eigenzeit so<br />

zu gestalten, wie es selber möchte. Langeweile,<br />

das heißt, auf dem Bett zu liegen, an<br />

die Decke zu starren, das heißt, gedankenverloren<br />

im Sessel zu sitzen, vor sich hin zu<br />

träumen, das heißt, Zeit für eigene Ideen zu<br />

haben, diese zu vertiefen, Zeiten, in denen<br />

nichts, aber rein gar nichts ge- und verplant<br />

ist. Langeweile ist eine Quelle der Kraft.<br />

Aber wer zu dieser Quelle will, so heißt es<br />

in einem chinesischen Sprichwort, der muss<br />

gegen den Strom schwimmen.<br />

Herbert Renz-Polster<br />

Auszüge aus seinem Buch<br />

«Menschenkinder. Artgerechte<br />

Erziehung - was Kinder wirklich<br />

brauchen» (Kösel 2016)<br />

Nehmen wir als Beispiel das Gemüse.<br />

Warum fehlt den Kindern die Begeisterung<br />

dafür?<br />

Als Säuglinge sind die Kleinen noch<br />

wenig wählerisch und lassen sich alle<br />

möglichen Gemüsesorten füttern (sogar<br />

zerdrückte Oliven). Ab dem Kleinkindalter<br />

aber wird das anders, da bleibt der Mund<br />

fest zu, wenn das Löffelchen kommt. Dahinter<br />

steht nicht oppositionelles Verhalten,<br />

sondern ein evolutionäres Programm. Denn<br />

im Kleinkindalter entwachsen die Kinder<br />

unter ursprünglichen Bedingungen ja der<br />

Und ganz besonders scheint den Kleinen<br />

eine Warnung einprogrammiert zu sein:<br />

das Meiden aller grünen, bitteren Nahrungsquellen.<br />

Denn giftige Pflanzen sind oft<br />

auch bitter – Bitterstoffe selbst in kleinsten<br />

Mengen abzulehnen war also ein Gebot des<br />

Überlebens. Ein sinnvolles Gebot zumindest<br />

für die Zeit, in der die entgiftenden Organe<br />

noch unreif und das Kind noch nicht durch<br />

Lernen klug geworden ist. Erst wenn das<br />

Kind durch Vorbilder nach und nach erlernt<br />

hat, sichere Nahrungsmittel zuverlässig zu<br />

erkennen, darf sich der Geschmackshori-<br />

10<br />

11


Seminar<br />

veranstaltung<br />

Rubrik???<br />

Seminar<br />

veranstaltung<br />

Born to be wild - was hinter dem<br />

Eigensinn unserer Kinder steckt<br />

mit Herbert Renz-Polster<br />

Der Weg ins Leben - wie können<br />

wir unsere Kinder begleiten?<br />

mit Herbert Renz-Polster<br />

Freitag 20. Oktober <strong>2017</strong><br />

10:00 - 18:00 Uhr<br />

(1 Std. Mittagspause)<br />

Referent<br />

Herbert Renz-Polster,<br />

Kinderarzt, Autor von<br />

Elternratgebern und Mitarbeiter<br />

der Universität Heidelberg,<br />

Vater von vier Kindern<br />

Ort und Beitrag<br />

Vereinshaus Oberbozen<br />

70 € Beitrag<br />

(beim Besuch von beiden<br />

Seminaren 120 € insgesamt)<br />

Informationen unter:<br />

seminare@montessori.coop<br />

www.montessori.coop<br />

Kinder sind schon seltsam. Gerade die natürlichsten aller<br />

Dinge wollen oft nicht so richtig klappen: das Schlafen<br />

etwa - was für ein Drama! Und das Essen - da rutscht Süßes<br />

wunderbar - aber das Gemüse? Stimmt da etwas mit dem<br />

Kind nicht?<br />

Aus dem Blickwinkel der Menschheitsgeschichte ergeben<br />

sich unerwartete Antworten: Vieles von dem, was Eltern<br />

„problematisch“ und „schwierig“ erscheint, hat Kindern<br />

in der Vergangenheit geholfen, sich im Leben zu behaupten<br />

- inklusive Pubertät! Dieses Wissen kann Eltern helfen,<br />

natürlicher mit ihren Kindern umzugehen und sie in<br />

ihrer Entwicklung besser zu begleiten.<br />

Samstag 21. Oktober <strong>2017</strong><br />

10:00 - 18:00 Uhr<br />

(1 Std. Mittagspause)<br />

Referent<br />

Herbert Renz-Polster,<br />

Kinderarzt, Autor von<br />

Elternratgebern und Mitarbeiter<br />

der Universität Heidelberg,<br />

Vater von vier Kindern<br />

Ort und Beitrag<br />

Vereinshaus Oberbozen<br />

70 € Beitrag<br />

(beim Besuch von beiden<br />

Seminaren 120 € insgesamt)<br />

Mit jeder Generation geht der Streit von vorne los: was ist<br />

die richtige „Förderung“ für kleine Kinder? Wie kann man<br />

sie am besten auf ein erfolgreiches Leben vorbereiten?<br />

Welche Ansätze und Programme sind die besten?<br />

Informationen unter:<br />

seminare@montessori.coop<br />

www.montessori.coop<br />

Und doch bleibt das Dilemma von Erziehern (und Eltern)<br />

immer dasselbe: Die wichtigsten Dinge des Lebens können<br />

wir den Kindern nicht wirklich beibringen. Niemand kann<br />

ein Kind stark MACHEN - das müssen sie selber hinbekommen.<br />

Niemand kann einem Kind Kreativität VERMITTELN<br />

- das Kind muss das selber schaffen. Auch Mitgefühl oder<br />

soziale Kompetenz kann man ein Kind nicht LEHREN. nWie<br />

aber gehen die Kinder vor, um das Fundament ihres Lebens<br />

aufzubauen? Und wie können die pädagogischen Fachkräfte<br />

die Kinder dabei unterstützen?<br />

12<br />

13


Share the Feeling!<br />

social<br />

soft<br />

sustainable<br />

sich weiter entwickeln<br />

am<br />

liebsten...<br />

Wie sich die Vorlieben der Kinder verändern.<br />

VON KARIN MICHELI<br />

Abbigliamento eco-friendly e social per te e il tuo bambino<br />

www.corahappywear.com<br />

Während wir wachsen und uns entwickeln,<br />

suchen wir uns immer wieder neue Orte,<br />

neue Tätigkeiten und Abenteuer, die uns<br />

entsprechen. Maria Montessori war es wichtig eine<br />

Umgebung vorzubereiten, die geeignet ist, um Kinder in<br />

einem bestimmten Alter zu inspirieren. Die Umgebung<br />

soll zugleich interessant und herausfordernd sein, aber<br />

auch Wohlwollen und Sicherheit bieten.<br />

Die Fotografin Karin Micheli hat 8 Kinder zu ihren<br />

Lieblingsorten begleitet. Ihre Fotos sind eine Einladung,<br />

liebevoll zu beobachten, was unsere Kinder gerade<br />

brauchen, was sie jetzt begeistert, wo sie im Moment<br />

stehen. Sie sind eine Einladung, ihnen nur zuzusehen,<br />

ohne sich Sorgen zu machen, ohne Gedanken daran,<br />

wohin das einmal führen wird und was sie vielleicht<br />

versäumen könnten. Einfach mit Liebe schauen.<br />

Und dann ist es gut, uns selbst zu fragen: Was ist<br />

zur Zeit meine Lieblingsbeschäftigung? Hier geht es<br />

nicht nur um Hobbys, manchmal sind es Orte und<br />

Augenblicke, die gar nicht in diese Kategorie passen:<br />

auf dem Sofa sitzen, einen Berg betrachten, miteinander<br />

lachen… Wie würde das Bild mit mir und meiner<br />

momentanen Lieblings - Umgebung aussehen? Wo stehe<br />

ich gerade in meiner Entwicklung?<br />

Karin micheli ist Fotografin mit der besonderen<br />

Gabe, Situationen authentisch einzufangen<br />

und Menschen mit wohlwollenden Augen<br />

zu betrachten. Sie ist Mutter von drei Kindern.<br />

www.karin-micheli.com<br />

15


eLtern interviewen schüLerinnen<br />

Alternativschule - und danach?<br />

notiert und ZusammengeFasst von anna nesler<br />

im rahmen eines „open space“ im herbst 2016 hatten die eltern<br />

der montessori.coop die gelegenheit, vier ehemalige schülerinnen<br />

zu interviewen: emma, anna, charlotte und alena. emma und anna<br />

besuchen beide die maturaklasse einer oberschule, alena studiert<br />

italienische rechtswissenschaften und klassischen gesang an der universität<br />

innsbruck und charlotte besucht die 2. klasse des sozialwissenschaftlichen<br />

gymnasiums in bozen. die Fotos auf diesen seiten zeigen sie während<br />

ihrer schulzeit auf kohlern.<br />

Wie war der Übergang<br />

von der Montessori Schule zu<br />

der öffentlichen Oberschule?<br />

Emma: „Es war nicht<br />

schwer. Ich hatte meine<br />

Schwester als Vorbild. Das<br />

Wichtigste war die Klasse:<br />

wenn die Klassengemeinschaft<br />

passt, wenn man da nette<br />

Freunde findet, dann passt<br />

alles. Am Anfang war<br />

es stressig, wenn man vor<br />

einer Schularbeit stand, doch<br />

nach den ersten Monaten<br />

versteht man, wie man das am<br />

Besten angeht. Ich konnte es<br />

nicht erwarten, Hausaufgaben<br />

zu bekommen. Das Schulsystem<br />

selbst verstehe ich nicht<br />

wirklich ‐ es ist einfach so.“<br />

Charlotte: „Vom Stoff<br />

her war der Übergang kein<br />

Problem, das Verhältnis mit<br />

den Lehrern war da schon<br />

schwieriger.“<br />

Alena: „Ich war gut<br />

innerlich vorbereitet. Ich<br />

hab mir erzählen lassen,<br />

wie das sein wird.<br />

Bei mir hat es gut<br />

funktioniert. Ich war<br />

bereit in die Welt<br />

hinauszugehen, ein<br />

anderes System zu<br />

lernen. Ich habe die<br />

Montessori Schule<br />

gerne besucht, wir<br />

hatten eine schöne<br />

Kindheit, wir waren zentriert.<br />

Die Montessori Schule war<br />

so fein, so „daheim“. Zum<br />

Glück gab es keine Montessori<br />

Oberschule, sonst hätte ich<br />

weitergemacht.“<br />

Welche Erfahrungen<br />

habt ihr mit Lehrern in der<br />

Oberstufe?<br />

Emma: „Ich hatte einen<br />

Lehrer, der mit Montessori<br />

System gearbeitet hat. Er legte<br />

Wert darauf, in Beziehung mit<br />

den Schülern zu treten. Es war<br />

cool, doch die anderen Schüler<br />

waren es nicht gewohnt.<br />

Anstatt eine frei ausgewählte<br />

Thematik zu bearbeiten, haben<br />

sie für andere Fächer gelernt.<br />

Charlotte: „Das Problem<br />

ist, dass man mit den Lehrern<br />

nicht auf gleicher Ebene ist.<br />

Es ist eine Hierarchie, in der<br />

die Lehrer über dir stehen. Das<br />

schlimmste von allem ist die<br />

Angst vor den Professoren.<br />

Ich habe letztes Jahr Klasse<br />

gewechselt, weil ich viele Konflikte<br />

mit den Lehrern hatte.<br />

Diese Konflikte hatte ich, weil<br />

ich mich gewehrt habe, wenn<br />

die Lehrer respektlos mit den<br />

Schülern umgegangen sind.<br />

Zum Beispiel hatte ein Schüler<br />

das geforderte Buch noch nicht<br />

gekauft, „Es Bauern merkt enk<br />

jo eh nix!“ war der Spruch mit<br />

dem der Lehrer das kommentiert<br />

hat. Doch das Bauer‐Sein<br />

hat mit dem vergessenen Buch<br />

ja gar nichts zu tun!“<br />

Emma: „Professoren<br />

haben immer Recht. Sie stehen<br />

über dir. „Deine Zeichnung<br />

ist nicht gut genug“ hieß es.<br />

Aber wir tun eben, was wir<br />

können, wir sind zum<br />

Lernen da. Soll man das nicht<br />

sagen?“<br />

Charlotte: „Wenn man zu<br />

den Lehrern etwas sagt spürt<br />

man, dass die Professoren<br />

böse werden.“<br />

Alena: „Ich hatte eine<br />

sehr gute Beziehung mit<br />

meinem Musiklehrer. Einige<br />

Lehrer waren entgegenkommend…“<br />

Anna: „Bei mir war es<br />

auch so.“<br />

Alena: „…beim Deutschlehrer<br />

dagegen war es schwer.<br />

Am Anfang habe ich mich mit<br />

meiner Deutschlehrerin gut<br />

verstanden. Dann kam ein<br />

anderer Deutschlehrer. Ich<br />

habe ihn kritisiert, ich bin mit<br />

seiner Art des Unterrichtens<br />

und seiner Haltung gegenüber<br />

den Schülern nicht zurechtgekommen.<br />

Er hat uns nicht<br />

als gleichwertige Menschen<br />

behandelt. Seitdem ich mit<br />

ihm gesprochen habe, respektieren<br />

wir uns gegenseitig. Er<br />

fragt mich, ob es passt, wie er<br />

es macht.“<br />

Was hast du an ihm kritisiert?<br />

Und wie hast du deine<br />

Kritik ausgedrückt?<br />

Alena: „Dieser Deutschlehrer<br />

war sehr unpersönlich<br />

und oberflächlich. Ich hab ihn<br />

nicht böswillig kritisiert, und<br />

habe immer versucht mich<br />

korrekt auszudrücken, ohne<br />

zu schimpfen, zu urteilen,<br />

oder zu beleidigen, sondern<br />

ich bin von mir ausgegangen.<br />

Ich habe gesagt: „Ich mag es<br />

nicht, wenn Sie uns Schüler<br />

beleidigen und zum Weinen<br />

bringen“<br />

Emma: „Die Schüler<br />

kommen schon mit der Idee,<br />

20<br />

21


Eltern interviewen Schülerinnen<br />

dass man mit Lehrern keine<br />

Beziehung haben kann<br />

und soll.“<br />

Charlotte: „Ich habe die<br />

Oberschule eigentlich mit<br />

einer anderen Einstellung<br />

begonnen, doch dann habe ich<br />

resigniert.“<br />

Was gefällt euch an der<br />

Oberschule?<br />

Charlotte: „Die Schule<br />

ist ein Treffpunkt. Die Klasse<br />

ist wichtig, um Freunde in<br />

deinem Alter zu finden.“<br />

Emma: „Mir gefällt es<br />

gut in die Schule zu gehen,<br />

meine Klasse ist super… das<br />

System mag ich nicht….“<br />

Alena: „Ich habe es<br />

genossen, in der Oberschule<br />

viele Gleichaltrige zu haben.“<br />

Was würdest du in der<br />

Oberschule anders machen?<br />

Emma: „Von sich aus<br />

lernen, frei.“<br />

Charlotte: „Freiarbeit<br />

soll von Anfang an geübt<br />

werden. Jetzt in der Oberschule<br />

geht das nicht mehr.<br />

Keiner würde das tun.“<br />

Emma: „Was ich in der<br />

Montessori Schule gelernt<br />

habe, vergesse ich nicht mehr.<br />

In der Oberschule lernt man<br />

für den Test, dann vergisst<br />

man es. In der Schule fehlt das<br />

Aktuelle. Auch wie man mit<br />

alltäglichen Dinge umgeht<br />

‐ alleine zu leben, Bank,<br />

Verdienen, (z.B.: wie viel muss<br />

ich verdienen damit ich leben<br />

kann?). Schade, das wäre<br />

wichtig.“<br />

Alena: „Ich hätte lieber<br />

mehr Wirtschaft und politische<br />

Fächer für die Allgemeinbildung<br />

gehabt. Sonst bin ich<br />

mit der Oberschule, die ich<br />

besucht habe, total zufrieden.“<br />

Anna: „Ich würde eine<br />

andere Oberschule wählen<br />

oder als Privatistin lernen.<br />

In der Oberschule wird man<br />

zur Abhängigkeit erzogen. Die<br />

Lehrer trauen den Schülern<br />

nichts zu, nicht einmal eine<br />

Arbeit zu schreiben!“<br />

Alena, Anna: „Wir<br />

waren gewöhnt, uns selber zu<br />

organisieren. Wir haben das<br />

Gefühl, in der Oberschule Zeit<br />

zu verschwenden.“<br />

Anna: „Schule ist Lernen<br />

für Faule. Man bekommt alles<br />

von den Lehrern, man muss<br />

sich nicht darum kümmern,<br />

woher die Informationen<br />

kommen. Ich habe mich abgegrenzt.<br />

Außerhalb der Schule<br />

interessiere ich mich und<br />

vertiefe, in der Schule mache<br />

ich es wie die anderen.“<br />

Alena: „Mir fehlt der<br />

praktische Teil von Kunst. Wir<br />

hatten in der Oberschule nur<br />

Geschichte der Kunst. Kunst<br />

ist mein Lieblingsfach.“<br />

Was hat dir in der Montessori<br />

Schule gefehlt?<br />

Emma: „Leute in meinem<br />

Alter. Ich habe es vermisst,<br />

andere Leute außerhalb der<br />

Schule als Freunde zu haben.<br />

In Eppan treffe ich mich nicht<br />

mit den Dorfleuten. Dafür<br />

treffe ich mich mit anderen<br />

Menschen, die ich mag. Ich<br />

hätte mehr Kurse machen sollen,<br />

um ins Dorfleben reinzukommen.<br />

Doch ich war immer<br />

so schüchtern in den Kursen.“<br />

Alena: „Freunde in meinem<br />

Dorf. Das Zentrum des<br />

sozialen Dorflebens war die<br />

Dorfschule.“<br />

Charlotte: „Mir haben<br />

auch die Gleichaltrigen in<br />

der Schule gefehlt. Außerhalb<br />

der Schule habe ich mich<br />

schon integriert gefühlt.<br />

Andere Kurse zu besuchen<br />

hat geholfen.“<br />

Anna: „Nein, andere<br />

Menschen haben mir in der<br />

Montessori Schule nicht gefehlt.“<br />

Wie war das selbständige<br />

Lernen in der Montessori<br />

Schule?<br />

Anna, Alena: „Wir<br />

hatten eine Zeit, in der wir<br />

täglich unsere Plastikpferde<br />

aufgestellt und sie beobachtet<br />

haben. Wir waren überzeugt,<br />

dass sie sich bewegen würden,<br />

wenn wir wegschauen.<br />

Wir haben das stundenlang<br />

gemacht, über Wochen. Wir<br />

haben die Strecken zwischen<br />

den Pferden dauernd nachgemessen,<br />

um sicher zu sein,<br />

dass sie noch auf demselben<br />

Fleck stehen.“<br />

Alena: „Das<br />

Pferdespielen<br />

hat mir die<br />

Disziplin beigebracht. Ordentlich<br />

und lange arbeiten,<br />

dranbleiben.“<br />

Anna: „Ich habe mich 2-3<br />

Monate lang mit Geographie<br />

Puzzles beschäftigt. Ich konnte<br />

mir so viel Zeit nehmen, wie<br />

ich wollte.“<br />

Alena: „Die soziale Kompetenz,<br />

die ich in der Montessori<br />

Schule gelernt habe, habe<br />

ich in der Schule und Daheim<br />

umsetzen können. Die<br />

Montessori Schule ist wie eine<br />

Familie: die Sachen werden<br />

demokratisch besprochen und<br />

versucht zu lösen. In Vergleich<br />

dazu sind meine Freunde im<br />

sozialen Bereich weniger<br />

behutsam.“<br />

Habt ihr in der Montessori<br />

Schule je eine Krise<br />

gehabt?<br />

Anna: „Ja, im letzten<br />

Jahr wegen der Prüfung.“<br />

Alena: „Nein, es wird nie<br />

langweilig, man kann so viele<br />

Sachen machen.“<br />

Charlotte: „Ich war die<br />

ersten zwei Jahre an einer öffentlichen<br />

Volksschule. Als ich<br />

dann in die Montessori Schule<br />

kam war es ein Trauma. Ich<br />

hab ein Jahr lang gar nichts<br />

gemacht. Dann habe ich durch<br />

das Vorbild der älteren den<br />

Ansporn bekommen, selbst<br />

zu lernen.“<br />

22<br />

23


tiPPs<br />

Hattet ihr je das Gefühl,<br />

zu wenig zu können?<br />

Anna, Alena: „Nein“<br />

Alena: „Als ich die Montessori<br />

Schule besucht habe,<br />

hatte ich das Gefühl, dass ich<br />

besser und schneller als andere<br />

lesen konnte. Einige Sachen<br />

haben mich mehr interessiert,<br />

und ich habe sie besser<br />

gekonnt. In der Oberschule<br />

haben wir in Mathe komplizierte<br />

Sachen durchgenommen,<br />

aber nicht die Grundlagen<br />

wie Kopfrechnen. Viele in<br />

der Klasse konnten eigentlich<br />

noch nicht Kopfrechnen.<br />

Dafür fehlten mir andere Teile<br />

der Mathematik, die mich<br />

einfach weniger interessiert<br />

haben.“<br />

Emma: „Am Anfang habe ich<br />

versucht, alles, was die Lehrer<br />

gesagt haben, zu lernen. Dann<br />

habe ich das System Schwindelzettel<br />

zu beherrschen<br />

gelernt.“<br />

Charlotte: „Am Anfang<br />

habe ich gelernt, was ich<br />

wichtig für mich gefunden<br />

habe. Im Test ist dann etwas<br />

komplett Anderes gekommen.“<br />

Was hat dir in der<br />

Montessori Schule am besten<br />

gefallen?<br />

Emma: „Die Gemeinschaft.<br />

Man hat keine Angst,<br />

man darf alles sagen, auch<br />

Außerschulisches. Nur das zu<br />

lernen, was mich interessiert.<br />

Das bleibt einem dann auch.“<br />

Charlotte: „Das Familiäre.<br />

Mit jedem Mensch hat<br />

man eine Beziehung. Man<br />

spornt sich gegenseitig zum<br />

Lernen an.“<br />

Alena: „Die freie Zeitverfügung.<br />

Selber für sich verantwortlich<br />

zu sein. Es war auch<br />

toll, gemischte Altersgruppen<br />

zu haben. Ich hab mich in der<br />

Schule „daheim“ gefühlt.“<br />

Emma: „Ich hatte in der<br />

Montessori Schule nie das<br />

Gefühl, dass ich mich verstellen<br />

muss, um den anderen zu<br />

gefallen. In der Oberschule<br />

hatte ich das Gefühl schon viel<br />

eher, besonders mit den Jungs,<br />

mit denen ich weniger Erfahrung<br />

hatte.“<br />

Charlotte: „Auch wenn<br />

es wenige Menschen gab hat,<br />

man doch genug Abwechslung<br />

gehabt.“<br />

Vielen Dank für Eure<br />

Offenheit und weiterhin<br />

Zitate & Büchertipps<br />

„… jedes Mal, wenn<br />

wir einem Kind<br />

etwas frühzeitig<br />

beibringen,<br />

das es erst später<br />

für sich selbst<br />

hätte entdecken<br />

können, wird<br />

diesem Kind die<br />

Chance genommen,<br />

es selbst zu erfinden<br />

und es infolgedessen<br />

vollkommen zu<br />

verstehen.“<br />

Jean Piaget,<br />

schweiZer PsYchoLoge,<br />

1896 - 1980<br />

buchtiPP<br />

remo h. Largo:<br />

Das passende Leben<br />

das befreiende buch gegen<br />

Leistungsdruck, selbstoptimierung<br />

und wachstumswahn<br />

Fischer verlag, <strong>2017</strong><br />

buchtiPP<br />

sigrid chamberlain:<br />

Adolf Hitler, die deutsche<br />

Mutter und ihr erstes Kind<br />

Psychosozialverlag, gießen 1997<br />

Johanna haarer schrieb<br />

in der Zeit des nationalsozialismus<br />

einen<br />

erziehungsratgeber,<br />

der in deutschland<br />

690.000 mal gedruckt<br />

und bis 1988 weiter<br />

verkauft wurde. viele<br />

unser mütter und<br />

großmütter haben das<br />

buch tatsächlich zu hause im<br />

regal stehen.<br />

sigrid chamberlain zitiert aus diesem<br />

ratgeber und zeigt die wirkung<br />

der nationalsozialistischen<br />

erziehung auf. damals wurde<br />

bewusst auf das abbrechen von<br />

beziehungen hingearbeitet, denn<br />

menschen ohne ein beziehungsnetz<br />

waren viel einfacher zu lenken<br />

und zu manipulieren. einige<br />

der nazi - erziehungstipps kommen<br />

einem mulmig bekannt vor:<br />

man soll mit kindern vernünftig<br />

reden, darauf achten, dass sie<br />

nicht zu tyrannen werden, kinder<br />

sollen funktionieren, arbeitsam<br />

und sauber sein.<br />

dieses buch hat mir viele<br />

erhellende erkenntnisse dazu<br />

beschert, wie erziehung und konditionierung<br />

funktioniert und wie<br />

wichtig liebevolle beziehungen<br />

auch in einer politischen dimension<br />

sind.<br />

„Das Menschenbild<br />

in unserer Gesellschaft<br />

ist falsch.<br />

Sowohl Eltern als<br />

auch Lehrer nehmen<br />

das Kind zu wenig<br />

als einmaliges Wesen<br />

wahr, das einen<br />

genuinen Drang hat,<br />

sich zu entwickeln<br />

– aber auf seine<br />

Weise und in seinem<br />

Tempo. Primäre<br />

Aufgabe von Eltern<br />

und Schule ist es,<br />

dafür zu sorgen, dass<br />

die Kinder alle ihre<br />

Fähigkeiten entfalten<br />

können. Es ist doch<br />

gar nicht absehbar,<br />

welche Fertigkeiten<br />

in Zukunft überhaupt<br />

gefragt sein werden!“<br />

remo Largo<br />

24<br />

25


verbundenheit entwickeLn<br />

Bindung stärken<br />

– Tragendes Fundament für<br />

eine individuelle<br />

gesunde Entwicklung des Kindes<br />

neues Leben wächst. das kleine<br />

wesen wird untersucht, vermessen<br />

und über vorgegebene schemata<br />

unter dem deckmantel von sicherheit<br />

und kontrolle eingeordnet. der<br />

grad zwischen sinnvoller Präventionsmaßnahme<br />

und belastender<br />

kategorisierung ist dabei manchmal<br />

recht schmal.<br />

von barbara WalCHer<br />

Das Kind in seinen ersten prägenden<br />

Jahren in seinem Wachstum zu<br />

begleiten, welches steter Veränderung<br />

unterliegt, ist herausfordernd. Eltern<br />

begeben sich dabei auf ungewisses Terrain.<br />

Auf diesem Weg sind Entwicklungsstandards<br />

hilfreich. Das Wissen um physiologische<br />

kindliche Meilensteine gibt Sicherheit.<br />

Allerdings sollten diese Orientierungshilfen<br />

nicht als alleiniger, rigider Maßstab<br />

genommen werden. Gibt es Abweichungen<br />

von Vorgaben, sind Eltern gefordert, den<br />

Blick auf das Kind in seiner Komplexität zu<br />

richten. Fachlich kompetente Unterstützung<br />

und Einschätzung kann erforderlich und<br />

hilfreich sein. Dabei sollte aber die Orientierung<br />

über sich selbst und das Kind nicht<br />

außen vor stehen.<br />

Der Weg des Elternseins ist flankiert von<br />

Fragen und Zweifel. Das erfordert sich der<br />

einhergehenden Unsicherheit zu stellen, eigenes<br />

Interagieren zu reflektieren, Abschied<br />

zu nehmen von ehemaligen Vorstellungen<br />

und Lebensgrundsätzen. Es ist eine Orientierung<br />

über das Innen, entwickelt aus dem<br />

Innehalten und der Eigenreflexion. Damit<br />

einher geht ein immer wieder neues Abstimmen<br />

im Miteinander. Innere Auseinandersetzung<br />

bedeutet, eigenen Stärken aber<br />

26<br />

27


vortrag<br />

veranstaltung<br />

auch Schwächen zu<br />

begegnen und diese<br />

nanzuerkennen.<br />

Erst daraus entfaltet<br />

sich Vertrauen in die<br />

eigene Kompetenz, kann<br />

sich Klarheit entwickeln, die der<br />

kindlichen Entwicklung einen Raum aus<br />

Sicherheit und Zutrauen ermöglicht.<br />

Aus diesem Miteinander entsteht Bindung,<br />

ein emotionales Band zwischen Menschen.<br />

Sie ist für das Kind eine existentielle<br />

Notwendigkeit. Bindung ist ein lebendiger<br />

Prozess, unterliegt Veränderungen.<br />

Manchmal ist das Band stark und tragend,<br />

dann wieder geschwächt durch innere oder<br />

äußere Einflüsse. Stresssituationen mit einhergehendem,<br />

kurzfristigem Bindungsabbruch<br />

oder zeitweiser Bindungsschwächung<br />

sind ein vollkommen normaler Bestandteil<br />

jeder Beziehung. Die Problematik beginnt<br />

dort, wo dieser Zustand anhält. Ein solcher<br />

Zustand schwächt Kinder und Eltern gleichermaßen<br />

und hemmt Wachstum in jeder<br />

Hinsicht. Für den Aufbau und die Stärkung<br />

eines sicheren Bindungsfeldes ist ein gutes<br />

Bei-sich-Sein, ein Zustand der körperlichen<br />

Entspannung, Voraussetzung. Dies erlaubt,<br />

sich auf das Gegenüber einzulassen, öffnet<br />

Sinneswahrnehmungen. Es ermöglicht den<br />

anderen zu sehen, zu hören. Das Eingehen<br />

auf einen anderen Menschen und seine Bedürfnisse,<br />

die Fähigkeit der empathischen<br />

Resonanz, wird dadurch erst möglich. Bindung<br />

zu stärken heißt somit sich selbst zu<br />

befürsorgen, eigene Gefühls- und Körperwahrnehmungen<br />

im Miteinander wahr und<br />

ernst zu nehmen. Es benötigt Achtsamkeit<br />

und somit Zeit und Raum. In einem solchen<br />

Feld kann sich das Kind in seiner Lebendigkeit<br />

lustvoll entfalten. Krisensituationen<br />

können gestärkt konfrontiert werden.<br />

Abweichungen von vorgegebenen Normen<br />

werden nicht als Erschütterung erlebt, sondern<br />

ermöglichen einen distanzierten Blick<br />

auf das, was sich gerade zeigt. Ein solches<br />

Miteinander gibt dem Elternsein ein Stück<br />

Leichtigkeit zurück. Es erlaubt liebevoll<br />

mit eigenen und kindlichen Schwächen<br />

umzugehen, diese anzunehmen, jenseits<br />

von richtig und falsch. Davon profitieren<br />

Menschen ein Leben lang!<br />

Barbara Walcher ist ausgebildete<br />

Kinderkrankenpflegerin,<br />

Stillberaterin IBCLC und Fachberaterin<br />

für Emotionelle Erste Hilfe.<br />

Wissen stärkt<br />

... kindliche Entwicklungsschritte<br />

in den ersten Lebensjahren<br />

Dienstag,<br />

14. November <strong>2017</strong><br />

19:30 – 21:30 Uhr<br />

ReferentIN<br />

Barbara Walcher,<br />

Kinderkrankenpflegerin,<br />

Stillberaterin IBCLC und<br />

Fachberaterin für Emotionelle<br />

Erste Hilfe<br />

Ort und Beitrag<br />

Mehrzwecksaal Premstallerhof<br />

Bozen<br />

10 € Beitrag<br />

Informationen und Anmeldung unter:<br />

seminare@montessori.coop<br />

www.montessori.coop<br />

In Kooperation mit:<br />

mit Barbara Walcher<br />

In der Begleitung von Familien und Kindern zeigen sich immer<br />

wieder Erwartungen an das Verhalten und die Entwicklung<br />

des Kindes. Viele Eltern fühlen sich durch verschiedene<br />

Ratgeber unter Druck gesetzt und verunsichert. Wie können<br />

sie mit all den Vorstellungen darüber, wie ihr Kind sein soll,<br />

umgehen, stehen nicht zuletzt viele, der über Jahrhunderte<br />

tradierten Umgangsformen, in grundsätzlichem Widerspruch<br />

zu den lebendigen Grundbedürfnissen?<br />

An diesem Abend werden Wege aufgezeigt, wie das Wissen<br />

um neurophysiologische Abläufe und kindliche Entwicklungsschritte<br />

jenseits von starren Normen und Tabellen<br />

Orientierung bieten kann und das Kind selbst in<br />

seiner Individualität dabei nicht aus den Augen verloren<br />

wird. Denn einen entspannten Weg als Familie finden<br />

Eltern dann, wenn Gelassenheit und Vertrauen in sich und<br />

die kindlichen Kompetenzen die Basis für das Miteinander<br />

darstellen.<br />

Mosum ad intessatis vius bonsul viviviv<br />

ilnendem quam Patum<br />

28<br />

29


zum selber machen<br />

Entwicklung<br />

bewusst machen<br />

Das Montessori-<br />

Geburtstagsritual<br />

von Thea Unteregger<br />

Bezeichnenderweise hat<br />

Maria Montessori in<br />

ihrem Exil in Indien die Idee<br />

entwickelt, die Inhalte der<br />

Naturwissenschaften auf eine<br />

ganzheitliche Art zu vermitteln<br />

und sie „Kosmische<br />

Erziehung“ genannt. Daraus<br />

ist auch das Geburtstagsritual<br />

entstanden.<br />

Das Geburtstagskind umrundet<br />

dabei eine Kerze so oft,<br />

wie die Erde im Laufe seines<br />

Lebens die Sonne umkreist<br />

hat, also bei einem Siebenjährigen<br />

sieben Mal. Für<br />

Kindergarten und Schule gibt<br />

es dazu aufwändiges Material<br />

aus Holz oder Stoff mit den<br />

Jahreszeiten und ihren Monaten.<br />

Für uns Zuhause reicht<br />

eine schöne, stabile Kerze, ein<br />

Kreis aus Stoff, Papier oder<br />

einer Schnur mit mindesten<br />

1m Durchmesser, ein kleiner<br />

Ball, der die Erde darstellt<br />

und so viele Symbole (Steinchen,<br />

Perlen…) wie das Geburtstagskind<br />

alt wird. Dazu<br />

braucht es eine Markierung,<br />

wo im Kreis der Geburtstag<br />

und damit der Startpunkt ist.<br />

Das Geburtstagskind nimmt<br />

die Erde in seine Hände und<br />

begibt sich zu seinem Geburtspunkt.<br />

Es geht langsam<br />

gegen den Uhrzeigersinn um<br />

die Kerze herum, und die<br />

Eltern erzählen währenddessen<br />

wichtige Ereignisse<br />

aus dem ersten Lebensjahr.<br />

Wieder beim Geburtspunkt<br />

angekommen, legt das Geburtstagskind<br />

ein Steinchen<br />

für das 1. Jahr in den Kreis.<br />

Dann geht es ein zweites Mal<br />

Das Lebensbuch<br />

um die Kerze und so weiter<br />

bis es bei seinem aktuellen<br />

Alter angekommen ist. Jetzt<br />

wird es beglückwünscht und<br />

besungen.<br />

Auch Erwachsene können<br />

sich zum Beispiel bei der<br />

Feier zu ihrem 40. Geburtstag<br />

Zeit nehmen, aus ihrem Leben<br />

erzählen und die Sonne<br />

umkreisen. Denn wir sind<br />

alle Teil dieses Kosmos.<br />

Zum Geburtstagsritual<br />

gehört ein Buch, bei dem<br />

jedem Lebensjahr ein Foto<br />

gewidmet ist und einige Notizen<br />

dazu, was in diesem Jahr<br />

geschehen ist: ein Umzug,<br />

eine Freundin gefunden, Radfahren<br />

gelernt, in den Urlaub<br />

gefahren, einen Lieblingsplatz<br />

entdeckt…<br />

Es ist schön, so ein Lebensbuch<br />

mit seinem Kind zu<br />

erstellen und sich an das<br />

vergangene Jahr zu erinnern.<br />

Manchmal wird einem erst<br />

dann bewusst, welch große<br />

Entwicklungsschritte geschehen<br />

sind. Das eigentliche<br />

Lernen vollzieht sich langsam<br />

und ganzheitlich, und wir<br />

vergessen oft, womit wir letztes<br />

Jahr noch nicht zurechtkamen,<br />

weil es uns jetzt so<br />

selbstverständlich scheint, es<br />

zu können.<br />

Mein Montessori-Ausbildner<br />

Klaus Dieter Kaul besitzt ein<br />

solches Lebensbuch für sich<br />

(in mehreren Bänden), und<br />

es ist wundervoll darin zu<br />

blättern. Wer sich von uns<br />

Erwachsenen auf die Reise<br />

in seine Vergangenheit begibt<br />

und ein solches Lebensbuch<br />

vom eigenen Leben schreibt,<br />

wird mit vielen Erkenntnissen<br />

und eine neue Sicht<br />

auf sich selbst belohnt<br />

werden!<br />

Viel Spaß!<br />

wünscht Thea<br />

30<br />

31


erfahrungsbericht<br />

Servizio Civile:<br />

L’esperienza di Giulia<br />

di Giulia Zanella<br />

Accade spesso che i ragazzi<br />

e le ragazze, superato<br />

lo scoglio della maturità, non<br />

abbiano le idee chiare su quale<br />

sia la strada più giusta da<br />

intraprendere per il proprio<br />

futuro e la maggior parte delle<br />

volte la domanda che più<br />

ritorna in mente è, “cosa farò<br />

da grande?”<br />

Mi chiamo Giulia, ho 20<br />

anni e questo è senza ombra<br />

di dubbio il motivo principale<br />

della mia scelta. Stare<br />

accanto ai bambini è sempre<br />

stato il mio ideale di “futuro”,<br />

il mio “sogno nel cassetto” e<br />

per questo motivo quando si<br />

È trattato di scegliere l’ente<br />

in cui prestare Servizio civile<br />

ho preferito riferirmi ad<br />

un’associazione vicina il più<br />

possibile ai miei interessi.<br />

Ora dopo 8<br />

mesi posso dire che non avrei<br />

potuto fare scelta migliore.<br />

Quella di prestare Servizio<br />

Civile nella cooperativa<br />

sociale montessori.coop è<br />

un’esperienza che mi ha permesso<br />

di entrare per la prima<br />

volta a contatto con il mondo<br />

del lavoro, è un‘esperienze che<br />

mi sta dando molto sia dal<br />

punto di vista formativo che<br />

da quello emotivo e che anche<br />

attraverso alcune difficoltà,<br />

senza ombra di dubbio mi sta<br />

aiutando a crescere.<br />

I miei mesi trascorsi insieme<br />

ai bambini mi hanno fatto<br />

capire quanto basti poco per<br />

ricevere tanto in cambio,<br />

quanto non ci sia nulla di<br />

più soddisfacente che veder<br />

spuntare un sorriso sui loro<br />

volti o sentire dire “ma come<br />

farò senza di te l’anno prossimo?”<br />

Se anche tu hai interesse a fare<br />

il Servizio Civile provinciale presso<br />

la montessori.coop scrivi a:<br />

Wenn auch Du Interesse am Landes-Zivildienst<br />

bei der montessori.<br />

coop hast, schreibe uns an:<br />

zivildienst@montessori.coop<br />

Infos: www.montessori.coop<br />

32


ich als vater ...<br />

Ent-Wicklung<br />

von Wolfram Nothdurfter<br />

Seit ich weiß, was es mich<br />

gekostet hat, erwachsen<br />

zu werden, achte ich das, was<br />

ein Kind in der Phase der<br />

Pubertät zu leisten hat.<br />

20 Jahre lebte ich in einer<br />

erfüllten Beziehung mit einer<br />

tollen Frau, 4 wunderbare<br />

Kinder wuchsen heran, wir<br />

bauten uns ein Haus, es gab<br />

ein paar Themen, doch es<br />

schien uns alles richtig gut.<br />

Dann kam es zum Crash.<br />

Die Beziehung in der Krise,<br />

meine Frau wollte sich trennen,<br />

mein Sohn am Beginn<br />

der Pubertät wurde aus unerfindlichen<br />

Gründen krank.<br />

Verzweifelt und am Abgrund<br />

wie noch nie, ließ ich mich<br />

auf einen Prozess ein, bei<br />

dem ich nicht wusste, wohin<br />

er mich führen wird. In der<br />

familiensystemischen Arbeit<br />

stellte ich mich den Themen<br />

mit meinem<br />

Vater. Dabei erkannte ich,<br />

dass die Krankheit meines<br />

Sohnes mit der Geschichte<br />

meines Vaters zu tun hatte.<br />

Und es wurde mir auch<br />

schmerzlich klar, dass ich<br />

meinem Sohn nur helfen<br />

konnte, wenn ich mich<br />

selbst von meinem Vater<br />

(und meiner Mutter) und<br />

ihren Verstrickungen lösen<br />

würde, um selbst – mit 50<br />

– die Pubertät abzuschließen.<br />

Ungelöste Themen der<br />

vorhergehenden Generation<br />

äußern sich oft durch<br />

Krankheit und Sucht in den<br />

Kindern.<br />

Meine Söhne brauchen mich<br />

als erwachsenen Vater, um<br />

ins Leben zu steigen.<br />

Ein wesentlicher Schritt war<br />

für mich, das anzunehmen,<br />

was ich von meinen Eltern<br />

bekommen habe und auf das<br />

zu verzichten, was sie mir<br />

nicht geben konnten.<br />

Kinder lieben ihre Eltern.<br />

Doch um sich von ihnen zu<br />

lösen, müssen sie ihre Eltern<br />

enttäuschen. Solange sie alles<br />

für ihre Eltern tun, sind sie<br />

nicht frei, ihr Leben zu leben.<br />

Mein Prozess der Veränderung<br />

hat viel heilsame Ent-<br />

Wicklung gebracht, die neue<br />

Beziehung zu meiner Frau,<br />

die Beziehung zu den Kindern,<br />

zu mir selbst.<br />

Wolfram Nothdurfter,<br />

jüngster Sohn, Vater von vier<br />

Kindern, leitet seit vielen Jahren<br />

das Jugendzentrum papperlapapp<br />

in Bozen.<br />

34<br />

35


selbstfürsorge entwickeln<br />

Eltern<br />

sein und<br />

sich selbst<br />

unterstützen<br />

Eltern zu sein und mit Kindern zu leben ist in vielen Momenten eine schöne<br />

und erfüllende Erfahrung. Eltern zu sein kann uns aber auch an unsere Grenzen<br />

bringen und ist auch eine Herausforderung. Wie können wir als Eltern<br />

durch diese Höhen und Tiefen gehen und woran können wir uns orientieren?<br />

Wie können wir unserer Entwicklung als Eltern Raum und Zeit geben und<br />

uns selbst mit Freundlichkeit und Geduld begegnen?<br />

VON Julia Grösch<br />

Unsere eigenen Idealvorstellungen,<br />

all die Menschen und Ratgeber,<br />

die genau wissen, wie man es mit<br />

Kinder „richtig macht“, erleichtern uns das<br />

Eltern sein oft nicht. An manchem können<br />

wir uns orientieren und gerade die Einsichten<br />

von Maria Montessori können unterstützend<br />

für unsere eigene Entwicklung<br />

sein. Letztlich aber sind alle Eltern mit ihrem<br />

unvergleichbaren Kind auch auf einem<br />

ganz eigenen und besonderen Weg unterwegs,<br />

der mit Wachsen, sich entwickeln,<br />

sich entfalten und lebendig sein zu tun hat<br />

–mit ständiger Bewegung also, mit Krisen<br />

und Einsichten, mit Nähe und Abstand, mit<br />

Halten und Loslassen. Perfektionismus, zu<br />

hohe Ansprüche, Idealvorstellungen verbunden<br />

mit dem Gefühl, es niemals richtig<br />

machen zu können, sind sowohl in Bezug<br />

auf unsere Kinder als auch in Bezug auf<br />

unsere Entwicklung die größten Hindernisse<br />

auf dem Weg, gut Eltern zu sein und<br />

im lebendigen und einfühlsamen Kontakt<br />

miteinander zu leben.<br />

Anstatt uns also zu sehr an äußeren Maßstäben<br />

zu orientieren können wir auf das<br />

schauen, was unsere Kinder mitbringen: oft<br />

36<br />

37


selbstfürsorge entwickeln<br />

einfach mit einander im Kontakt sind, ohne<br />

etwas erledigen oder endlose To-do-Listen<br />

abarbeiten zu müssen.<br />

einen großen Vorrat an Einfühlungsvermögen,<br />

Spielfreude, die Fähigkeit präsent zu<br />

sein, Freude am Lernen und am Entdecken,<br />

Kreativität, Freundlichkeit gegenüber sich<br />

selbst und anderen, Forschergeist, Bewegungsfreude,<br />

Vertrauen, Sanftheit und<br />

Großzügigkeit. Wenn wir auf diese Qualitäten<br />

eingehen, wenn wir uns ihnen auch<br />

ein wenig überlassen und auch bereit sind,<br />

etwas Neues zu lernen, entsteht zwischen<br />

Eltern und Kindern eine Freude an einander,<br />

die uns trägt und zu der wir zurückkehren<br />

können, auch wenn sie zwischendrin<br />

einmal verloren geht.<br />

Nichts Anderes tun<br />

Es kann eine schöne Übung sein, sich im<br />

Verlauf der Woche immer wieder bewusst<br />

Zeiten einzurichten, in denen wir einfach<br />

mit unserem Kind da sind, ohne ein Ziel<br />

oder einen Zweck zu verfolgen und ohne etwas<br />

vor zu haben. Im gegenwärtigen Augenblick<br />

können wir sehr viel darüber erfahren,<br />

was ein Kind gerade beschäftigt, wofür<br />

es sich eigentlich interessiert oder was in<br />

ihm vorgeht. Mit kleinen Kindern können<br />

wir ziellos durch die Straßen schlendern<br />

und einfach schauen, was uns dabei begegnet.<br />

Wir können etwas sammeln und Neues<br />

daraus entstehen lassen, ohne Zielvorgabe,<br />

und uns vom Ergebnis überraschen lassen.<br />

Wir können uns von der Bewegungsfreude<br />

der Kinder anstecken lassen oder von<br />

ihrem Forschergeist. Mit größeren Kindern<br />

können wir sprechen, ohne Anweisungen zu<br />

geben, ohne Ermahnungen auszusprechen.<br />

Dies bedeutet nicht, dass wir niemals ein<br />

Ziel verfolgen oder niemals Ermahnungen<br />

aussprechen. Wir alle, Eltern und Kinder,<br />

brauchen aber für unsere Entwicklung und<br />

für unsere Beziehung Zeiten, in denen wir<br />

Unabhängig von guten oder schlechten<br />

Zeiten entsteht aus diesem Kontakt eine<br />

Einstimmung auf einander, ein Wissen um<br />

das Wesen und die Besonderheiten des Anderen,<br />

eine Verbundenheit, ein Wohlwollen.<br />

Wir wissen dann zum Beispiel, was unser<br />

Kind gerade innerlich beschäftigt, was es<br />

tröstet und was ihm gut tut. Wir sind in der<br />

Lage, gute Entscheidungen zu treffen, auch<br />

wenn andere mit ihrem Kind einen anderen<br />

Weg gehen. Was sich mit der Zeit und mit<br />

den Jahren entwickeln kann, ist ein Schatz<br />

an Erfahrungen und ein Vertrauen in die eigenen<br />

inneren Kräfte. Auf diese Weise sind<br />

wir gute Eltern, auch wenn wir nicht alles<br />

wissen oder können, auch wenn wir nicht<br />

perfekt sind, auch wenn es immer wieder<br />

Konflikte oder schwierige Situationen geben<br />

kann. Das Zusammensein mit Kindern zeigt<br />

uns immer und immer wieder, an welchen<br />

Stellen wir uns weiter entwickeln können<br />

und wo noch ein klein wenig Arbeit zu tun<br />

ist auf dem Weg, etwas vertrauensvoller,<br />

etwas geduldiger, etwas mitfühlender zu<br />

werden – oder wo auch immer wir unsere<br />

Baustellen so haben.<br />

Selbstfürsorge<br />

Neben dem, was die Kinder mitbringen<br />

und dem Gemeinsamen, das zwischen uns<br />

entsteht, tragen uns auch Qualitäten wie<br />

Achtsamkeit und Selbstfürsorge. Diese zu<br />

entwickeln ist eine innere Arbeit, und es<br />

gibt in der heutigen Zeit eine wirklich Notwendigkeit<br />

für Eltern, sich Raum und die<br />

Zeit dafür zu nehmen. Zahlreiche Studien<br />

zeigen inzwischen, dass Achtsamkeitsübungen<br />

und Meditation uns sehr dabei helfen,<br />

mehr Stabilität, Gelassenheit, Vertrauen<br />

und Selbstfreundlichkeit auszubilden und<br />

uns weniger von allgegenwärtigen Anforderungen<br />

und Ablenkungen überrollen zu<br />

lassen. Die Signale des eigenen Körpers<br />

nicht zu übergehen, sich eigene Grenzen<br />

einzugestehen und die Grenzen anderer zu<br />

respektieren, mit freundlicher Präsenz für<br />

uns selbst da zu sein, all dies sind Kennzeichen<br />

einer achtsamen Haltung, die wir<br />

erlernen oder vertiefen können. Für diese<br />

innere Arbeit müssen wir uns selbst Zeit<br />

und Raum einrichten, das kann niemand<br />

anderes für uns tun. Letztlich aber geben<br />

wir diese Qualitäten auch in das Zusammensein<br />

mit unseren Kindern hinein, denn<br />

Freundlichkeit und Selbstfürsorge, die wir<br />

uns als Eltern zukommen lassen, wirken<br />

sich ganz direkt auf unsere Kinder aus.<br />

Eine kleine Übung, um Selbstfreundlichkeit<br />

zu entwickeln und gut für uns zu<br />

sorgen besteht zum Beispiel darin, im Laufe<br />

38<br />

39


des Tages immer wieder einmal innezuhalten<br />

und sich mit freundlicher Neugier und<br />

zu fragen „Wie geht es mir jetzt?“. Welche<br />

Gedanken sind gerade da, welche Gefühle,<br />

wie fühlt sich mein Körper an? Wir können<br />

uns in schwierigen Situationen, die wir im<br />

Leben mit Kindern nicht vermeiden können,<br />

auch sanft einen Satz vorsprechen wie<br />

„Auch das geht vorbei!“ oder „Ich darf diese<br />

Gefühle haben!“, einmal die Hand aufs Herz<br />

legen oder für einige Momente still unserem<br />

Atem folgen. Solche kleinen Übungen<br />

haben, wenn wir sie wirklich in den Alltag<br />

integrieren, große Auswirkungen. Wir kommen<br />

in eine innere Ruhe, schauen freundlicher<br />

und vertrauensvoller auf uns und in<br />

die Welt und können die schönen Momente<br />

mit unserem Kind bemerken und genießen.<br />

Denn auf unserem Weg als Eltern geht<br />

es letztlich immer wieder darum dafür zu<br />

sorgen, dass wir die schönen gemeinsamen<br />

Momente, die Fähigkeiten und Talente<br />

unserer Kinder, ihr grundlegendes „Gut<br />

sein“ und unsere grundlegende Liebe und<br />

Freundlichkeit für sie nicht aus den Augen<br />

verlieren. Von der Evolution her ist unser<br />

menschliches Gehirn sehr darauf trainiert,<br />

Probleme zu erkennen und sie schnell zu<br />

lösen – weshalb Zustände wie Freude, Vertrauen<br />

oder Mitgefühl bewusst kultiviert<br />

und auf eine Weise geübt werden müssen.<br />

Eltern zu sein gibt uns dafür tagtäglich und<br />

von Augenblick zu Augenblick immer neue<br />

Anlässe – es ist an uns, sie zu bemerken<br />

und uns immer wieder innerlich auf<br />

Freude, Vertrauen und Mitgefühl auszurichten.<br />

Julia Grösch schreibt zu den<br />

Themen Achtsamkeit und Eltern<br />

sein. Sie ist Mutter von zwei Töchtern<br />

und leitet in Darmstadt Kurse<br />

und Workshops für „Achtsamkeit<br />

und Begegnung“ sowie den Elternkreis<br />

„Achtsam durch das erste Jahr“.<br />

40


Pädagoginnen kurZ vorgesteLLt<br />

Sehen verändert unser Wissen.<br />

Wissen verändert unser Sehen.<br />

Jean Piaget<br />

JEAN PIAGET war ein schweizer<br />

biologe und Psychologe. er wurde<br />

1896 geboren und begann schon<br />

als kind zu forschen und artikel<br />

zu schreiben. als er selbst vater<br />

wurde, beobachtete er an seinen<br />

drei kindern die entwicklung von<br />

intelligenz und Lernen.<br />

vereinfacht gesagt stellte er fest,<br />

dass wir menschen uns entweder<br />

der umwelt anpassen (akkomodation)<br />

oder die umwelt so<br />

verändern, dass sie für uns passt<br />

(assimilation). wir sind bestrebt,<br />

immer wieder ein gleichgewicht<br />

mit unserer umwelt zu erreichen.<br />

Laut Piaget gliedert sich die<br />

entwicklung der intelligenz in vier<br />

Phasen, die aufeinander aufbauen.<br />

- Als Baby lernen wir, indem wir<br />

beobachten und nachahmen und<br />

mit circa einem Jahr beginnen wir<br />

zwischen uns und unserer umwelt<br />

zu unterscheiden. wir lernen,<br />

dass dinge auch dann da sind,<br />

wenn wir sie nicht sehen/spüren<br />

können.<br />

- Als Kleinkind beginnen wir zu<br />

sprechen und wir gehen davon<br />

aus, dass das, was wir wissen und<br />

wahrnehmen auch alle anderen<br />

„Das Ziel von Bildung<br />

ist nicht, Wissen zu vermehren,<br />

sondern für das Kind<br />

Möglichkeiten zu schaffen,<br />

zu erfinden und zu entdecken,<br />

Menschen hervorzubringen,<br />

die fähig sind, neue<br />

Dinge zu tun.“<br />

Jean Piaget<br />

wissen. es ist die Zeit, der „alsob-spiele“:<br />

der stein ist ein auto<br />

und die Zeitung wird zu seiner<br />

garage.<br />

- Im Schulalter entdecken wir,<br />

dass andere ganz andere dinge<br />

wahrnehmen als wir und beginnen<br />

langsam, uns in andere einzufühlen.<br />

wir interessieren uns für<br />

regeln und Zusammenhänge, wir<br />

wollen in konkreten experimenten<br />

die welt erproben.<br />

- mit circa 12 Jahren nimmt das<br />

abstrakte denken seinen anfang,<br />

wobei es auf die praktischen<br />

erfahrungen aufbaut. hier können<br />

wir uns dinge im kopf vorstellen,<br />

die wir nicht sehen und nachvollziehen<br />

können: zum beispiel atome,<br />

theorien, komplexe abläufe…<br />

Jean Piaget starb 1980 in genf.<br />

seine erkenntnisse haben auch<br />

heute noch einen großen Einfluss<br />

auf die Pädagogik.<br />

„Alles was an<br />

Entwicklungsveränderungen<br />

geschieht, geschieht außerhalb<br />

des Laboratoriums<br />

und außerhalb der Schulklasse.<br />

Der Psychologe und<br />

der Lehrer müssen warten,<br />

bis sich eine bestimmte<br />

Struktur in der spontanen<br />

Erfahrung des Kindes<br />

gebildet hat, die dann zu<br />

diagnostizieren und pädagogisch<br />

zu nutzen ist“<br />

Jean Piaget<br />

42<br />

43


Interview<br />

Warum eine Kita?<br />

Interview mit Agnes Nitz<br />

Vize-Obfrau von montessori.coop<br />

Warum hat sich montessori.coop<br />

entschlossen eine<br />

Kita zu eröffnen?<br />

Agnes Nitz: „Es war ein<br />

langer Prozess, der zu dieser<br />

Entscheidung führte. Die erste<br />

Idee dazu entstand schon vor<br />

sieben Jahren, als wir eine<br />

Spielgruppe für Kleinkinder<br />

anbieten wollten. Unser damaliger<br />

Vorsitzender Mathias<br />

Stuflesser hat erstmals<br />

im Verwaltungsrat die Idee<br />

eingebracht. Da wir aber keine<br />

geeigneten Räume in Bozen<br />

finden konnten, ließen wir die<br />

Idee zunächst wieder fallen.“<br />

Ist Fremdbetreuung<br />

überhaupt mit dem Montessori-Ansatz<br />

vereinbar?<br />

AN: “Wir sind immer<br />

noch der Meinung, dass eine<br />

Familie die geeignete Umgebung<br />

für einen Säugling ist.<br />

Doch die gesellschaftliche<br />

Realität hat sich verändert,<br />

das ist einfach eine Tatsache.<br />

Am Anfang haben wir eine<br />

Fremdenbetreuung in diesem<br />

Alter etwas skeptisch betrachtet<br />

bis wir vor fünf Jahren ein<br />

Erasmusprojekt mit dem Kinderhaus<br />

Murkel in Siegburg<br />

starteten. Dieses Kinderhaus<br />

begleitet 100 Kinder im Alter<br />

zwischen drei Monaten und<br />

sechs Jahren. Wir waren sehr<br />

erstaunt, als wir bemerkten,<br />

wie ruhig und entspannt es<br />

in diesem Haus war und wie<br />

wohl sich die Kinder dort<br />

offensichtlich fühlten.<br />

Das hat uns davon überzeugt,<br />

dass eine Kita auch ein Ort<br />

sein kann, der den Kindern<br />

Unterstützung und Geborgenheit<br />

gibt.“<br />

Wie ist das pädagogische<br />

Konzept der montessori.coop-<br />

Kita?<br />

AN: „Wir möchten einen<br />

Raum schaffen, in dem sich<br />

Kinder in ihrem eigenen<br />

Rhythmus entfalten können.<br />

Wir orientieren uns<br />

dabei an Emmi Pikler, für<br />

die eine achtsame Pflege und<br />

Beziehung sehr wichtig war,<br />

deshalb wird jedes Kind eine<br />

Hauptbezugsperson unter den<br />

Begleiterinnen haben. Sich<br />

Zeit zu nehmen, sich auf die<br />

Kinder und die Situationen<br />

einzulassen wird die Grundhaltung<br />

der Kita sein. Es<br />

werden verschiedene Bereiche<br />

vorhanden sein, damit für<br />

jedes Alter und Bedürfnis<br />

eine vorbereitete Umgebung<br />

dabei ist. Wir forcieren die<br />

Entwicklung der Kinder<br />

nicht, wir beobachten<br />

und unterstützen sie.<br />

Der Kontakt<br />

zur Natur<br />

geführt von Thea unteregger<br />

Eltern können sich unter<br />

folgender Email-Adresse:<br />

kita@montessori.coop oder<br />

Tel.: 327 767 86 21<br />

Montag bis Freitag von 9:00 - 11:00<br />

und von 13:00 - 15:00 Uhr,<br />

www.kitagries.com informieren<br />

und damit auch der Garten<br />

werden eine zentrale Rolle<br />

spielen.“<br />

Und die Kita wird im<br />

Grieserhof in Bozen untergebracht<br />

sein?<br />

AN: „Ja, wir sind Teil<br />

eines Mehrgenerationenprojektes,<br />

das in Zusammenarbeit<br />

mit Stiftung Elisabeth im<br />

Grieserhof gestartet wird. Im<br />

November ist es dann so weit,<br />

und wir sind bereit für die<br />

Kinder und ihre Eltern. Die<br />

Kita wird von halb acht bis<br />

halb fünf geöffnet sein“<br />

Danke für das Gespräch<br />

und guten Start!<br />

44<br />

45


Organisatorische<br />

Hinweise<br />

Anmeldungen<br />

Ihre Anmeldung kann online erfolgen:<br />

www.montessori.coop oder über E-Mail:<br />

seminare@montessori.coop<br />

Tel.: +39 349 417 17 30<br />

(Montag bis Freitag von 9:00 – 13:00 Uhr)<br />

Bitte melden Sie sich rechtzeitig zu unseren<br />

Veranstaltungen an! Denken Sie daran, dass<br />

die Veranstaltungen nur mit einer MindestteilnehmerInnenzahl<br />

von 8 Personen durchgeführt<br />

werden können. Der Anmeldeschluss<br />

ist beim jeweiligen Seminar angegeben.<br />

Mitglieder-Ermäßigung bei Kursen:<br />

Die Mitglieder der Sozialgenossenschaft<br />

montessori.coop erhalten 50 % Ermäßigung.<br />

Geschäftsbedingungen<br />

Die Anmeldung ist mit Eingang der Zahlung<br />

gültig. Bitte zahlen Sie die Kursgebühren<br />

innerhalb der jeweiligen Anmeldefrist mit<br />

Angabe des Kurstitels und Ihres Namens auf<br />

folgendes Konto ein:<br />

Sozialgenossenschaft montessori.coop<br />

IBAN: IT 76 B 08255 58162 000304002822<br />

SWIFT/BIC: RZS BIT 21448 Raiffeisenkasse<br />

Überetsch, Filiale Frangart<br />

Bei Rücktritt bis 10 Tage vor dem Seminar<br />

wird eine Stornogebühr von 15 Euro einbehalten.<br />

Bei späterer Absage erhalten Sie den Seminarbetrag<br />

abzüglich Stornogebühr nur dann<br />

zurück, wenn jemand Ihren Platz übernimmt,<br />

beziehungsweise im Falle einer Erkrankung.<br />

Bei Abwesenheit ohne Abmeldung wird der<br />

gesamte Kursbeitrag einbehalten.<br />

Sollte das Seminar aus organisatorischen<br />

Gründen nicht stattfinden (z.B. bei zu wenig<br />

Anmeldungen, Erkrankung der Referentin/<br />

des Referenten), erhalten Sie von uns selbstverständlich<br />

die volle Kursgebühr zurück.<br />

Mit der Anmeldung zu unseren Veranstaltungen<br />

erklären Sie sich mit diesen Geschäftsbedingungen<br />

einverstanden.<br />

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur<br />

Verfügung.<br />

Danke! Grazie!<br />

Wir danken unseren ehrenamtlichen HelferInnen. Ihre Mitarbeit<br />

hilft uns, eine gute Umgebung für Kinder zu schaffen.<br />

Wir danken unseren SponsorInnen. Mit ihrem Beitrag können<br />

wir verschiedene Projekte starten, die unsere Kinder und<br />

Jugendlichen unterstützen und fördern.<br />

Spenden für montessori.coop:<br />

Jeder Beitrag kommt den Kindern zugute. Ihre Spende ist<br />

steuerlich absetzbar.<br />

Widmen Sie die 5 Promille der Einkommenssteuer der<br />

Sozialgenossenschaft montessori.coop: „montessori.coop“,<br />

Steuernummer 02635390210<br />

Bankverbindung: montessori.coop Sozialgenossenschaft,<br />

Kohlern 12, I-39100 Bozen,<br />

IBAN: IT 76 B 08255 58162 000304002822<br />

SWIFT/BIC: RZS BIT 21448<br />

bei der Raiffeisenkasse Überetsch, Filiale Frangart<br />

IMpressum<br />

Sozialgenossenschaft<br />

montessori.coop,<br />

Kohlern 12, 39100 Bozen<br />

Verantwortlich im Sinne des<br />

Pressegesetzes: Peter Tomasi;<br />

E-Mail: info@montessori.coop<br />

Homepage:<br />

www.montessori.coop;<br />

Redaktion: Thea Unteregger;<br />

Fotos: Karin Micheli;<br />

Illustrationen: Hannah Lausch;<br />

Layout: Alice Hönigschmid;<br />

Druck: Kraler Druck, 39040 Vahrn,<br />

gedruckt auf FSC-zertifiziertem<br />

Recyclingpapier: Cyclus Offset<br />

Wenn<br />

Sie interessiert<br />

sind, bei uns eine<br />

Anzeige zu schalten,<br />

melden Sie sich unter<br />

sponsoring@<br />

montessori.com<br />

datenschutz<br />

Wir weisen darauf hin, dass bei unseren Veranstaltungen Fotos von Einzelpersonen oder Gruppen angefertigt<br />

werden. Diese werden zur Abbildung in Broschüren, im Internet und zur Dokumentation verwendet. Stimmen<br />

Sie einer Veröffentlichung von Fotomaterial zu, so können Sie keinen finanziellen, urheberrechtlichen<br />

oder datenschutzrechtlichen Anspruch geltend machen. Der Sozialgenossenschaft entsteht aus der Veröffentlichung<br />

solcher Lichtbildwerke kein finanzieller Vorteil, sie dienen einzig dazu, die Gesamtatmosphäre<br />

wiederzugeben und zu dokumentieren.<br />

Die personenbezogenen Daten werden zwecks Erfüllung gesetzlicher Pflichten verwaltet. Sie können jederzeit<br />

von den im Artikel 7 des Gesetzesdekretes vom 30. Juni 2003, Nr. 196 festgelegten Rechten Gebrauch<br />

machen. Detaillierte Informationen sind auf unserer Homepage www.montessori.coop zu finden. Durch die<br />

Preisgabe Ihrer persönlichen Daten ermächtigen Sie uns, die Daten zum erwähnten Zweck zu verarbeiten.<br />

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AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL<br />

Familienagentur<br />

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE<br />

Agenzia per la famiglia

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