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LAVENDEL – Eine Reise in die Provence

Eine spannende Geschichte über eine Reise in die Provence, mit Informationen über die Herkunft und Herstellung der ätherischen Öle Lavendel fein, wilder Berglavendel sowie Lavadin super.

Eine spannende Geschichte über eine Reise in die Provence, mit Informationen über die Herkunft und Herstellung der ätherischen Öle Lavendel fein, wilder Berglavendel sowie Lavadin super.

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<strong>LAVENDEL</strong><br />

EINE REISE IN DIE PROVENCE


2


Wir kennen ihn alle und s<strong>in</strong>d doch immer wieder überrascht,<br />

wie se<strong>in</strong> Duft wohl tut, entspannt und unsere Nase zum<br />

Lächeln br<strong>in</strong>gt. Dass es aber unterschiedliche Lavendeldüfte<br />

zu entdecken gibt, wissen nur wenige.<br />

Aromalife nimmt uns im Folgenden mit auf <strong>die</strong> <strong>Reise</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

fasz<strong>in</strong>ierende Landschaft zu e<strong>in</strong>er fasz<strong>in</strong>ierenden Pflanze.<br />

3


ergne<br />

Briançon<br />

Hautes-Alpes<br />

Rhône-Alpes<br />

Gap<br />

Barcelonnette<br />

ITALIE<br />

Anbaugebiet<br />

Lavendel fe<strong>in</strong><br />

AROMALIFE<br />

Digne-les-Ba<strong>in</strong>s<br />

Languedoc-<br />

Roussillon<br />

Avignon<br />

Carpentras<br />

Vaucluse<br />

Apt<br />

Forcalquier<br />

Alpes-de-Haute-<strong>Provence</strong><br />

Castellane<br />

Alpes-Maritimes<br />

Nice<br />

Grasse<br />

Arles<br />

Bouches-du-Rhône<br />

Aix-en-<strong>Provence</strong><br />

Istres<br />

MARSEILLE<br />

Brignoles<br />

Var<br />

Draguignan<br />

Mer<br />

Méditerranée<br />

4<br />

Toulon


UNTERWEGS<br />

In der Haute-<strong>Provence</strong><br />

E<strong>in</strong> heisser, rauher W<strong>in</strong>d zieht über <strong>die</strong> kargen Hänge und Täler der Drôme<br />

<strong>in</strong> der Haute-<strong>Provence</strong>. Wir zurren den Rucksack zu und ziehen los.<br />

Ausserhalb der kle<strong>in</strong>en Dörfer f<strong>in</strong>den sich verstreut silberne Olivenha<strong>in</strong>e,<br />

Fruchtgärten und kle<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>berge. L<strong>in</strong>den- und Nussbäume säumen den<br />

Weg, Rosmar<strong>in</strong> und Thymian wachsen über alten Ste<strong>in</strong>mauern.<br />

Und da ist <strong>die</strong>ser frische, blumige Geruch. Immer wieder schimmern<br />

Lila-Flecken voll wilden Berglavendels auf - wie kle<strong>in</strong>e, duftende Oasen.<br />

Er sche<strong>in</strong>t sich mit fast nichts zu begnügen. Sonne und e<strong>in</strong>e dünne Erdkruste<br />

reichen für <strong>die</strong> hochstaudige Pflanze. In <strong>die</strong>ser rauen Landschaft<br />

reifen denn auch <strong>die</strong> stärksten und re<strong>in</strong>sten Blüten heran.<br />

Wie wir erfahren werden, s<strong>in</strong>d <strong>die</strong>se heute noch sehr begehrt.<br />

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6


WISSEN<br />

Die Geschichte des<br />

blauen Goldes<br />

Lavendelöl war bereits Bestandteil im Balsam der Pharaonen. Im antiken<br />

Rom räucherten <strong>die</strong> Menschen ihre Häuser mit Lavendel und im<br />

Mittelalter badeten <strong>die</strong> Adligen im Blütenwasser. E<strong>in</strong> richtiger Lavendelboom<br />

entstand jedoch erst anfangs des 20. Jahrhunderts.<br />

Damals gab es e<strong>in</strong>e grosse Landflucht. Nur noch wenige Bauern lebten<br />

von den kargen Böden <strong>in</strong> den provenzalischen Bergen. Die brachliegenden<br />

Felder und das Karstland erlaubten es dem wilden Lavendel aus se<strong>in</strong>en<br />

Nischen auszubrechen und <strong>die</strong> Bergmassive nördlich von Grasse und<br />

Marseille zu bevölkern. Zur selben Zeit entwickelte sich <strong>in</strong> den Städten <strong>die</strong><br />

Seifen- und Parfüm<strong>in</strong>dustrie, <strong>die</strong> nach immer mehr Duftöl verlangte.<br />

Für <strong>die</strong> arme Landbevölkerung eröffnete sich e<strong>in</strong>e neue E<strong>in</strong>kommensquelle.<br />

Ihre Schafe und Ziegen unterstützten sie dabei. Sie grasten den Wildwuchs<br />

um den Lavendel und düngten ihn gleichzeitig. Die Wildernte war allen<br />

erlaubt, nur der Erntebeg<strong>in</strong>n wurde festgelegt. Es soll Pflücker gegeben haben,<br />

<strong>die</strong> bis 100 kg im Tag ernteten.<br />

Dann begann <strong>die</strong> Zeit des Kultivierens mit Kreuzungen und Anbauformen.<br />

Auf allen Bergmassiven nördlich von Grasse und Marseille wurde nun<br />

der wilde Lavendel angebaut, den kultivierten Lavendel nannte man<br />

Lavendel fe<strong>in</strong>. Dieser wanderte von den Bergen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Ebenen und wurde<br />

zur «Feldfrucht». Doch davon später.<br />

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8


WISSEN<br />

Der wilde Berglavendel<br />

Lavandula angustifolia<br />

Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Montagne d’Angel angelangt und besuchen den Lavendelbauern<br />

Ronat, der nach wie vor den wilden Berglavendel erntet und destilliert.<br />

Die E<strong>in</strong>heimischen nennen ihn Lavande spontanée. Se<strong>in</strong> Duft ist klar,<br />

blumig und krautig. Er wächst spontan und braucht ke<strong>in</strong>e Pflege. Ohne<br />

menschlichen E<strong>in</strong>flüssen ausgesetzt zu se<strong>in</strong>, wirkt se<strong>in</strong> absolut re<strong>in</strong>es Öl,<br />

<strong>in</strong> der Aromatherapie das Öl der Mitte genannt, entspannend und stimmungshebend.<br />

Es ist auch entsprechend kostbar und begehrt.<br />

Für <strong>die</strong> Sommermonate organisiert Ronat jeweils e<strong>in</strong> Team junger Leute,<br />

meist Studenten, <strong>die</strong> er wie vor 100 Jahren mit Sichel und Le<strong>in</strong>enumhang<br />

bis auf 1800 Meter Höhe schickt. Abends kommen sie mit den geschnittenen<br />

Stauden <strong>in</strong>s Tal, wo der frische Wilde noch vor Ort mit e<strong>in</strong>er mobilen Masch<strong>in</strong>e<br />

destilliert wird.<br />

Der Lohn für <strong>die</strong>se ausserordentlichen Mühen ist das seltene Öl der Wildpflanze,<br />

<strong>die</strong> <strong>in</strong> dem extremen Klima ganz besondere Heil- und Wirkkräfte<br />

entwickelt hat.<br />

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10


UNTERWEGS<br />

Unterwegs <strong>in</strong> den Süden<br />

Den Mont Ventoux im Blick, fahren wir durch <strong>die</strong> Hochtäler <strong>in</strong> tiefere Lagen<br />

meerwärts. Schon auf 1200 Metern Höhe treffen wir auf <strong>die</strong> ersten Plantagen<br />

des kultivierten Lavendels. E<strong>in</strong> sanfter W<strong>in</strong>d fächelt uns den blumig<br />

süssen Duft <strong>in</strong> <strong>die</strong> Nasen, leicht und entspannend. Wir kriegen nicht genug<br />

davon.<br />

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12


WISSEN<br />

Der Lavendel fe<strong>in</strong><br />

Lavandula angustifolia<br />

Der Lavendel fe<strong>in</strong> wird auch echter Lavendel genannt. Er ist der kultivierte<br />

wilde Berglavendel.<br />

Se<strong>in</strong> ätherisches Öl besteht zu grossem Teil aus L<strong>in</strong>alylacetat (Ester).<br />

Dessen Eigenschaften verleihen ihm se<strong>in</strong> Entspannungspotential. Er hat e<strong>in</strong><br />

ähnliches Wirkungsfeld wie der wilde Berglavendel.<br />

Der Lavendel fe<strong>in</strong> wächst auf den Hügeln der Haute-<strong>Provence</strong> zwischen<br />

600 und 1200 Metern Höhe. Er ist w<strong>in</strong>terhart und deshalb auch bei uns <strong>in</strong><br />

den Gärten zu f<strong>in</strong>den.<br />

Die erste Ernte ist erst nach zwei bis vier Jahren möglich. Spätestens nach<br />

zehn Jahren braucht es neue Pflanzungen.<br />

Die hochwertigen Öle des Lavendel fe<strong>in</strong> werden besonders für Arzneien<br />

und <strong>in</strong> der Aromatherapie gebraucht. Auch <strong>in</strong> der Kosmetikbranche s<strong>in</strong>d sie<br />

heiss begehrt. In der Gourmetküche wird er e<strong>in</strong>gesetzt zum Verfe<strong>in</strong>ern von<br />

Gerichten und Süssspeisen.<br />

Heute macht <strong>die</strong> Ernte des echten Lavendels <strong>in</strong> der <strong>Provence</strong> weniger<br />

als 10% aus. Er hatte schon im letzten Jahrhundert e<strong>in</strong>en übermächtigen<br />

Konkurrenten bekommen.<br />

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14


UNTERWEGS<br />

Vom Lavendel zum Lavand<strong>in</strong><br />

Ab ca. 600 Metern Höhe wechselt <strong>die</strong> Farbe vom ursprünglichen Lila<br />

des wilden Berglavendels zu e<strong>in</strong>em satten Violett. Aber jetzt haben wir nicht<br />

mehr <strong>die</strong> ursprünglichen Lavendelfelder vor uns, wir s<strong>in</strong>d im Reich des<br />

Lavand<strong>in</strong> angekommen.<br />

Wellenförmig kämmt der W<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Felder. Es ist anfangs Juli, kurz vor der<br />

Ernte. Wir atmen durch. Diese Palette von Aromen. Frisch, klar, zitronig <strong>–</strong><br />

der Lavand<strong>in</strong>.<br />

Bild l<strong>in</strong>ks: Lavendel fe<strong>in</strong> 15


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WISSEN<br />

Der Lavand<strong>in</strong> super<br />

Lavandula hybrida super<br />

In den tieferen Lagen wurde schon früh der wilde Speiklavendel (Breitblättriger<br />

Lavendel) kultiviert. Um 1930 kam es zu e<strong>in</strong>er grossen Entdeckung.<br />

Dort, wo Speiklavendel und Lavendel fe<strong>in</strong> nebene<strong>in</strong>ander angebaut wurden,<br />

wuchsen natürliche Hybriden mit volleren Rispen heran. Die Bienen hatten<br />

für e<strong>in</strong>e gattungsübergreifende Bestäubung gesorgt!<br />

Dieser Hybrid, Lavand<strong>in</strong> genannt, ist aber steril und muss durch Steckl<strong>in</strong>ge<br />

ausgebracht werden. Dafür s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Erträge drei bis vier Mal höher und <strong>die</strong><br />

Bauern können bereits im ersten Jahr ernten.<br />

Der e<strong>in</strong>fache Grund: Die Blüten des Lavand<strong>in</strong>s s<strong>in</strong>d grösser und reicher<br />

bestückt als jene des Lavendel fe<strong>in</strong>.<br />

Der Duft wird von e<strong>in</strong>er etwas herben Note geprägt. Der höhere Kampferanteil<br />

macht das ätherische Öl eher aktivierend als entspannend.<br />

Unter den Lavand<strong>in</strong>sorten kommt der Lavand<strong>in</strong> super dank se<strong>in</strong>es hohen<br />

Esther-Gehalts den Eigenschaften des Lavendel fe<strong>in</strong> erstaunlich nahe.<br />

1930 war das Jahr der Erf<strong>in</strong>dung der Waschmasch<strong>in</strong>e. Das meist übel<br />

riechende Waschpulver brauchte e<strong>in</strong>en frischen Duft. Das ätherische Öl des<br />

Lavand<strong>in</strong>s konnte mit den synthetischen Düften konkurrenzieren, es war<br />

auch länger haltbar. So nahmen <strong>die</strong> Lavand<strong>in</strong>felder immer mehr Platz e<strong>in</strong>.<br />

Das günstigere, ätherische Öl ist für <strong>die</strong> Seifen- und Parfüm<strong>in</strong>dustrie<br />

attraktiv. Es hat zudem e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>igende und des<strong>in</strong>fizierende Wirkung.<br />

Es duftet frisch und zeigt auch aromatherapeutische Wirkungen:<br />

Es wirkt ausgleichend und erfrischend.<br />

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Wissenswertes<br />

Lavendel von den Ebenen<br />

bis über <strong>die</strong> Waldgrenze<br />

Andere Gewürzpflanzen wie Rosmar<strong>in</strong> und<br />

Thymian wachsen und blühen <strong>in</strong> der ganzen<br />

<strong>Provence</strong>. Beim Lavendel h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Arten auf <strong>die</strong> passende<br />

Höhenlage angewiesen.<br />

Wilder Berglavendel<br />

Lavandula angustifolia<br />

Lavendel fe<strong>in</strong> (echter Lavendel)<br />

Lavandula angustifolia<br />

Lavand<strong>in</strong> super<br />

Lavandula hybrida super<br />

18


WISSEN<br />

ca. 900 bis 1800 Meter<br />

ca. 600 bis 1200 Meter<br />

ca. 200 bis 600 Meter<br />

19


Wissenswertes<br />

Bio-Anbau<br />

Die kalkhaltigen, wasserdurchlässigen Böden und das<br />

trockene Klima reichen der genügsamen Pflanze, <strong>die</strong><br />

vor allem e<strong>in</strong>es braucht: Sonne. So br<strong>in</strong>gen sonnige<br />

Südlagen auch <strong>die</strong> gehaltvollsten Erträge.<br />

Der Lavendel kommt zwar auch bei uns zu schöner<br />

Blüte, kann aber nie <strong>die</strong> Duftwerte der <strong>Provence</strong><br />

erreichen. Grosse Anbaugebiete bef<strong>in</strong>den sich heute<br />

auch <strong>in</strong> Bulgarien. Inzwischen gibt es auch viele kle<strong>in</strong>ere<br />

Anbauprojekte, zum Beispiel im Schweizer Jura.<br />

Viele Lavendelbauern haben auf den Bio-Anbau<br />

umgestellt. Dafür müssen sie zuerst ihre Felder drei<br />

Jahre ruhen lassen, damit sich <strong>die</strong>se von Pestiziden<br />

und Insektiziden erholen können.<br />

Die Samenpflanzen werden selber gezogen und weitere<br />

drei Jahre gehegt und gepflegt, bis sie das Unkraut<br />

selber verdrängen und zu voller Blüte kommen.<br />

Bis dah<strong>in</strong> heisst es unermüdlich hacken und jäten,<br />

e<strong>in</strong>e harte, unverzichtbare Handarbeit im biologischen<br />

Landbau, da auf jegliche Herbizide verzichtet<br />

wird.<br />

Bei guten Bed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d acht Erntejahre möglich,<br />

bevor es e<strong>in</strong>e Neupflanzung braucht. Geduld br<strong>in</strong>gt...<br />

Lavendel.<br />

20


WISSEN<br />

Ernte<br />

Noch <strong>in</strong> der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

g<strong>in</strong>g es während der Erntezeit<br />

<strong>in</strong> der Haute-<strong>Provence</strong> wie <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Bienenstock zu und her. Die<br />

ganze Bevölkerung war unterwegs mit<br />

Sichel und Le<strong>in</strong>ensack. Heute brummen<br />

<strong>die</strong> Traktoren über <strong>die</strong> Felder.<br />

Die Ernte dauert je nach Gebiet von<br />

Mitte Juni bis Mitte August. Sie wird<br />

mit Ausnahme des handgeernteten<br />

wilden Berglavendels masch<strong>in</strong>ell<br />

betrieben. Der Ölgehalt ist am grössten,<br />

wenn mehr als <strong>die</strong> Hälfte der<br />

Blüten geöffnet s<strong>in</strong>d. Dann wird der<br />

Regen zu ihrem grössten Fe<strong>in</strong>d. Sie<br />

können ihr ätherisches Öl verlieren<br />

oder gar verschimmeln.<br />

21


Wissenswertes<br />

DUFTPOST<br />

DUFTPOST<br />

Für 1 kg Lavendelöl<br />

braucht es...<br />

150-170 kg vom wilden Berglavendel<br />

120-140 kg vom echten Lavendel fe<strong>in</strong><br />

20-40 kg vom Lavand<strong>in</strong> (je nach Zuchtart)<br />

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WISSEN<br />

Destillation<br />

Bei der traditionellen Destillation<br />

wird das wertvolle ätherische Öl mit<br />

Wasserdampf gewonnen. Während<br />

des Vorgangs verdampft der geerntete<br />

Lavendel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fest verschlossenen<br />

Behälter. Der mit den flüchtigen Ölen<br />

angereicherte Wasserdampf steigt <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Röhre, <strong>die</strong> als Spirale <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Kühler endet. Der abgekühlte, verflüssigte<br />

Dampf trennt sich von selber <strong>in</strong><br />

Wasser und ätherisches Öl. Da das Öl<br />

leichter ist als das aromatisierte<br />

Wasser, schwimmt es oben auf und<br />

kann abgeschöpft werden.<br />

Veredelte Hydrolate<br />

Bei <strong>die</strong>sem Verfahren entstehen <strong>die</strong><br />

Hydrolate nicht als Nebenprodukte der<br />

herkömmlichen Destillation. Der spezielle<br />

Destillierapparat <strong>die</strong>nt nicht der<br />

Ölgew<strong>in</strong>nung, sondern der Veredlung<br />

des Hydrolats. Auf 1000 kg Blüten<br />

kommen 1000 kg Wasser, das speziell<br />

destilliert wird, bis Lavendelöl und<br />

Wasser gut durchmischt s<strong>in</strong>d. 200 kg<br />

Wasser gehen durch Verdampfung<br />

verloren. Es bleiben 800 kg kondensiertes,<br />

re<strong>in</strong>es Lavendelhydrolat mit<br />

ca. 0,02% Ölanteil. Dessen Qualität<br />

übertrifft jenes klar, das als Nebenprodukt<br />

entsteht.<br />

23


24


UNTERWEGS<br />

Das Lavendelfest<br />

In Sault ist der 15. August e<strong>in</strong> Festtag. Das Lavendelfest zieht Tausende an.<br />

Unzählige Marktstände, e<strong>in</strong> Umzug <strong>–</strong> selbst e<strong>in</strong> Wettbewerb im Lavendelschneiden<br />

prägen den Tag. Nebenbei erfahren wir, dass der Tourismus heute<br />

im Vergleich zur gesamten Lavendelernte das Vierfache an Ertrag br<strong>in</strong>gt.<br />

Wir geniessen das Festival <strong>–</strong> auch mit se<strong>in</strong>en kul<strong>in</strong>arischen Seiten:<br />

zum Beispiel das Lamm an Lavendelhonig mit karamelisierten Lavendelblüten.<br />

25


26


UNTERWEGS<br />

Im Lavendelladen<br />

«Se<strong>in</strong> Duft macht <strong>die</strong> Augen klar.» Der Spruch von Hildegard von B<strong>in</strong>gen,<br />

der grossen Heilkundler<strong>in</strong> im Mittelalter, steht über dem E<strong>in</strong>gang. Schon<br />

sie verwies auf <strong>die</strong> beruhigende und re<strong>in</strong>igende Wirkung des Lavandula<br />

angustifolia , dessen Duft Gelassenheit und Geborgenheit vermittle.<br />

Er wird auch als e<strong>in</strong>e der grossen Seelenpflanzen beschrieben. 2008 wurde<br />

er zur Heilpflanze des Jahres gewählt.<br />

Wir stöbern im Laden herum und riechen verschiedene Lavendelessenzen.<br />

Sie zaubern uns sofort e<strong>in</strong> Lächeln <strong>in</strong> <strong>die</strong> Nase. Die Ladenbesitzer<strong>in</strong><br />

beschreibt es als ihr «Gutnachtöl». Der Duft des Lavendel fe<strong>in</strong> verschaffe<br />

ihr <strong>in</strong>nere Ruhe und Klarheit für e<strong>in</strong>en guten Schlaf.<br />

Schon früher hätten <strong>die</strong> provenzalischen Bauern das Öl als Hausmittel benutzt,<br />

zum Beispiel als Des<strong>in</strong>fektionsmittel. Es wirke nämlich antiseptisch und<br />

bakterizid. Die Lavendelsäckchen zuhause im Kleiderschrank lassen grüssen.<br />

Zudem halte es Insekten fern. E<strong>in</strong> richtiger Tausendsassa also, der auch heute<br />

gut <strong>in</strong> jede Haus- und <strong>Reise</strong>apotheke passe. Die Lavendelessenz eigne sich<br />

auch hervorragend als Beigabe zu anderen Ölen, deren Wirkungen damit<br />

verstärkt werden können.<br />

Zum Schluss decken wir uns mit e<strong>in</strong> paar ausgewählten Lavendelprodukten<br />

e<strong>in</strong>, <strong>die</strong> uns von nun an im Alltag begleiten werden.<br />

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Anwendungs-Tipps<br />

Gute Nacht<br />

3-5 Tropfen Lavendel fe<strong>in</strong> vor dem Schlafengehen direkt aufs<br />

Kissen geben. 3 Tropfen auf e<strong>in</strong>en Duftste<strong>in</strong> träufeln und neben<br />

das Bett stellen. 6 Tropfen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Aromavernebler geben und<br />

vor dem Schlafengehen das Gerät 30 M<strong>in</strong>uten laufen lassen.<br />

Verspannungen<br />

2 Tropfen Lavendel fe<strong>in</strong> auf <strong>die</strong> F<strong>in</strong>ger geben und <strong>die</strong> zu behandelnden<br />

Stellen mit leichtem Druck e<strong>in</strong>massieren.<br />

Händere<strong>in</strong>igung<br />

1-2 Tropfen auf Handflächen geben, leicht verreiben, bis <strong>die</strong><br />

Hände sauber s<strong>in</strong>d.<br />

Flug-, <strong>Reise</strong>angst und Angespanntheit<br />

1-2 Tropfen auf Taschentuch geben und mehrmals daran riechen.<br />

Leichte Hautirritationen<br />

Lavendel fe<strong>in</strong> direkt auf <strong>die</strong> zu behandelnde Stelle tropfen und<br />

leicht e<strong>in</strong>massieren oder 20 Tropfen <strong>in</strong> Körperölgrundlage<br />

(50 ml ), als Pflegeöl verwenden.<br />

Wäschere<strong>in</strong>igung<br />

3-6 Tropfen Lavand<strong>in</strong> super oder Lavendel fe<strong>in</strong> direkt zum<br />

Waschpulver oder <strong>in</strong>s Spühlwasser geben.<br />

28<br />

Lavendelöl zum Kochen<br />

Schon e<strong>in</strong> wenig ätherisches Lavendelöl gibt dem Gericht<br />

e<strong>in</strong>e unverwechselbare Note. Hierbei kann e<strong>in</strong> Tropfen schon<br />

zu viel se<strong>in</strong>. Deshalb empfiehlt es sich, Lavendelöl mit e<strong>in</strong>em<br />

Pflanzenöl zu verdünnen.


WISSEN<br />

Qualität <strong>–</strong> vom Anbau bis<br />

zur Abfüllung<br />

Die re<strong>in</strong>en, biologischen Lavendelöle kommen direkt aus der Haute-<br />

<strong>Provence</strong>. Aromalife ist mit den langjährigen Anbaupartnern <strong>in</strong><br />

regelmässigem Kontakt. Der Austausch und der Augensche<strong>in</strong> vor Ort<br />

garantieren Transparenz und beste Qualität aus erster Hand.<br />

Die Ernten stammen aus kle<strong>in</strong>en Bio-Plantagen von Bauern, <strong>die</strong> seit<br />

Generationen <strong>in</strong> der Haute-<strong>Provence</strong> von Lavendelanbau und<br />

Wildsammlung leben. Ihre mobilen Destillerien ermöglichen <strong>die</strong><br />

wichtige, direkte Verarbeitung der frischen Pflanzen vor Ort.<br />

Alle Produkte entstammen aus kontrolliert biologischem Anbau. Die<br />

Felder s<strong>in</strong>d geprüft und eco-zertifiziert. Die Öle werden regelmässig <strong>in</strong><br />

der Schweiz auf allfällige Allergene, Re<strong>in</strong>heit und Qualität untersucht.<br />

Die Abfüllung erfolgt <strong>in</strong> der Schweiz durch <strong>die</strong> Sozialfirma TRANSfair<br />

<strong>in</strong> Thun. Mit den Aufträgen unterstützt Aromalife <strong>die</strong> Schaffung von<br />

geschützten Arbeitsplätzen für psychisch bee<strong>in</strong>trächtige Menschen.<br />

Jedes Fläschchen wird sorgfältig von Hand abgefüllt und etikettiert.<br />

Kle<strong>in</strong>e, schmucke Duftschätze aus der Haute-<strong>Provence</strong>.<br />

Aromalife Lavendel Produkte werden von<br />

bio.<strong>in</strong>specta kontrolliert und zertifiziert.<br />

29


Aromalife Bio Produkte<br />

mit Lavendelöl<br />

Lavand<strong>in</strong> super<br />

Lavandula hybrida<br />

Fankreich 10 ml<br />

Lavendel fe<strong>in</strong><br />

Lavandula angustifolia 5 ml<br />

HAUTE PROVENCE<br />

FRANCE<br />

30<br />

Wilder Berglavendel<br />

Lavandula angustifolia<br />

Frankreich 5 ml<br />

Lavendel fe<strong>in</strong><br />

Lavandula angustifolia<br />

Frankreich 5 ml / 10 ml<br />

BIO


DUFT & PFLEGE<br />

Kisssenspray Lavendel<br />

Mischung ätherischer<br />

Öle wie Lavendel fe<strong>in</strong>,<br />

Melisse und Vanille<br />

50 ml<br />

Pflanzenwasser Lavendel<br />

Hydrolat aus der<br />

Mehrfach Destillation<br />

von Lavendel fe<strong>in</strong><br />

100 ml<br />

Lavendel Blütenbad VitaSal<br />

Himalayasalz,<br />

Lavendelblüten und<br />

ätherisches Öl Lavendel fe<strong>in</strong><br />

200 g<br />

Roll-on Ruhe<br />

Pflegende Pflanzenöle<br />

und ätherische Öle wie<br />

Lavendel fe<strong>in</strong>, Melisse<br />

und Vanille 10 ml<br />

Raumduft Lavendel<br />

Mischung ätherischer öle (20%)<br />

wie Lavandula angustifolia,<br />

Lavad<strong>in</strong> u.A.<br />

31


DUFTPOST<br />

DUFTPOST<br />

Aromalife AG<br />

Bahnhofstrasse 37<br />

CH-3427 Utzenstorf<br />

Tel. 032 666 20 60<br />

<strong>in</strong>fo@aromalife.ch<br />

Die Aromalife Produkte s<strong>in</strong>d erhältlich bei:<br />

aromalife.ch

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