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Q 3 u (]) , :J !ll :J Cl. 01 ~ 0 _,_ c,:, Sprachinseln zum leben erweckt Cimbernkuratorium feierte 40-jähriges Bestehen - landshuter Hugo Resch leistete Vorarbeit Zur 40. Gründungsfeier hatte das Cimbernkuratorium Bayern in das Münchner Rathaus eingeladen, dem Gründungsort dieses eingetr~genen Vereins. Der Vorsitzende-des Landshuter CimbemkuratoriUffls, Josef Seidl aus Kumhausen, freute sich über die zahlrei
Zeitschrift „Akademie Forschung", März 2010 PHILOLOG1E ,, ... hinaufgestiegen in das Land und in die Zeit der Minnesänger'' DAS Z!MBR!SCHE DER S!EBEN UND DREIZEHN GEMEINDEN ALS PARAOEBE!SP!l::L EINER ALPENSPRACHE. ~"' ~.··. ,\ ~ I CD Deutsche Siedlungen südlich der Sprachgrenze bei Sa1urn - Spc;,di.f!rente /Jmr~nt/i,ng ,Je, doursd,,r.Spr~d,ia;eln oisil>; 1i}M. Karte der \ 1 zimbrischen Sprachinseln. L..L--i-....L-"'"'-..L~µ,_-L_..L_.J. ___________J j Sehmeiler war ein eher nüchterner, ja etwas trockener Geselle. Was bewegte ihn zu solcher Begeisterung? Es war seine erste Reise in die zimbrischen Sprachinseln der „Sieben" und „Dreizehn Gemeinden". Die Sprache seiner Begleiter war ein „unabgefragtes freyes :frankes Deutsch in vollständigen Sätzen", das er aber nicht verstand. Plötzlich ein verständlicher Satz und so altertümliches Deutsch! Mit Notker und Otfrid fühlt sich Schmeller in die Sprachwelt des 9. und 10. Jahrhunderts nach Christi Geburt zurückversetzt~ eine romantische Übertreibung zwar, aber der Sprachstand des Zimbrischen bernht nach allgemeiner Auffassung immerhin auf dem des Binnenlandes im 12. oder 13. Jahrhundert. Sehmeiler machte zwei Reisen in diese Sprachinseln und veröffentlichte ein Wörterbuch und eine Grammatik. VON ANTHONY ROWLEY D ie Sprachen der Alpen haben Linguisten und vor allem Dialektforscher vom Beginn des Faches an fasziniert Der Münchner Sprachforscher Jo~ hann Andreas Schmeller ( l 785- 1852), Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, erster Münchner Professor für deutsche Philologie und Verfasser des ersten „Bayerischen Wörterbuchs", stieg während einer Reise nach Oberitalien anno 1833 in Beglei~ tung Einheimischer auf die Hochebene der „Sieben Gemeinden", einer deutschen Sprachinsel, deren Sprache „Zimbrisch" genannt wird. In seinem Tagebuch heißt es dazu: ,,Als wir die Hochebene erreichten, der Vollmond uns in seinem ganzen Glanze entgegenschien, und Capo Antonio ausrief: Der Mano Leüchtet aso hüpesch! da war mir als sey ich hinaufgestiegen in das Land und in die Zeit der Minnesänger, ja in die der Notkere und Otfride". Vielfalt und Beharrsamkeit Aus Sicht der Dialektforschung stehen seit Schmellers Zeiten zwei Aspekte im Mittelpunkt des Interesses an den Sprachen der Alpen: die Vielfalt und die Beharrsamkeit. In den Alpen werden slawische, germanische und romanische Sprachen in vielen Varianten gesprochen. In der Römerzeit sind uns aus dem Alpenraum durch spärliche Inschriften sogar mehrere prähistorische Sprachen überliefert, deren genaue Bezeichnung und Zuord~ Cimbernland 55/<strong>2013</strong>
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