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Rückblick1999-2013_HP

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Partnerschaft '.:ftJ den Cimbern pflegen<br />

Mitglieder des Cimbernkuratoriu.ms waren zu Besuch in der Region Veneto<br />

LANDKREIS LANDSHUT -<br />

www.landshuter-zeitung.de<br />

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Die Mitglieder des Cimbernkuratoriums auf den Stufen der Gedenkstätte für die<br />

gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges.<br />

Mitglieder und Freunde des Cimbernkuratoriums<br />

Bayern mit ihrem<br />

Vorsitzenden Josef Seidl aus Kumhausen<br />

haben die cimbrischen Gemeinden<br />

in Oberitalien besucht.<br />

Bürgermeister Georg Straßer aus Tiefenbach, derVor-sJtzende des Cimbetnkura~<br />

toriums Josef Seidf und der Bürgermeistei:. von Lusern, Luigi Nicolussi.<br />

Das Cimbemkuratorium wurde<br />

im Jahre 1978 gegründet und hat<br />

sich zur Aufgabe gestellt, die cimbrische<br />

Sprache, die in der Hochebene<br />

nördlich von Verona und Vicenza<br />

noch gesprochen wird und mit<br />

der bayerischen: Sprache verwandt<br />

ist, als Kulturgut zu erhalten und<br />

die Freundschaft zwischen Bayern<br />

und der Region Veneto zu pflegen<br />

und zu stärken.<br />

Zielorte des Besuchs waren Trient,<br />

Lusern und Asiago. Bei der<br />

Stadtführung in Trient erfuhren die<br />

Gäste aus Bayern, dass Trient schon<br />

im Mittelalter Treffpurikt zwischen<br />

Deutschland und Italien war. Sogar<br />

ein Konzil wurde hier ab 1545 abgehalten.<br />

Von Trient ging es über viele Serpentinen<br />

weiter nach Lusern auf<br />

1333 Metern Höhe. Bürgermeister<br />

Luigi, Nicolussi erzählte beim gemeinsamen<br />

Abendessen Wissenswertes<br />

über seine Gemeinde, in der<br />

die cimbrische Sprache noch gepflegt<br />

wird. Eine Vielzahl Bewohner<br />

war in früheren Jahren ausgewandert,<br />

:rµittlerweile kehren viele von<br />

ihnen wieder vermehrt in ihr Heimatdorf<br />

zurück. Die Cimbern und<br />

ihre Sprache sind seit 2001 als Min=<br />

derheit anerkannt. Cimbrische Gemeinden<br />

werden in kulturellen,<br />

wirtschaftlichen und sozialen Bereichen<br />

vom Staat gefördert. Dies trägt<br />

zu einer Verbesserung der Lebensverhältnisse<br />

bei. Beispielsweise<br />

konnten ein Dokumentationszentrum,<br />

ein Hausmuseum und eine<br />

kleine Pinakothek errichtet werden.<br />

Luigi Nicolussi berichtete, dass sogar<br />

Papst Benedikt XVI Cimbern­<br />

Mitglied ist nnd früher oft zu Besuch<br />

auf die Hochebene kam.<br />

Am Samstag wanderten die bayerischen<br />

Besucher auf dem „Pfad der<br />

cimbrischen Er?,:ählungen" zur ehemaligen<br />

österreichischen· Festung<br />

Lusern. Die Festung war eine der<br />

größten, die der österreichische Kaiser<br />

zur Verteidigung der Grenzen<br />

der PrÜvinz Tirol bauen ließ.<br />

Nach dem Sonntagsgottesdienst<br />

empfing Bürgermeister Nicolussi<br />

seine Gäste im Rathaussaal. Er zeigte<br />

sich erfreut, dass die Kontakte<br />

zwischen den Gemeinden wieder belebt<br />

werden. Der Vorsitzende des<br />

Cimbernkuratoriums Bayern, Josef<br />

Seidl 1<br />

erzählte, dass nBürgermeister<br />

Josef Nagl aus Kumhausen auf<br />

,Brautschau' ist und einen cimbrischen<br />

Partnerort für seine Gemeinde<br />

sucht."<br />

„Die Cimbern haben die Sprache<br />

konserviert", sagt der Historiker<br />

und Namensforscher Dr. Reinhard<br />

Bauer aus München bei seinem anschließenden<br />

Vortrag. Er gab Einblick<br />

in die Geschichte der Cimbern<br />

und die Erforschung der cimbrischen<br />

Sprache.<br />

Bevor. die Reisegruppe wieder<br />

Landshut erreichte, regte Josef Seidl<br />

an, jüngere Interessenten aus der<br />

Fa,milie oder aus dem Freundes- und<br />

Bekanntenkreis für eine Mitgliedschaft<br />

im Cimbernkuratorium zu gewinnen.<br />

Bei den Besuchen war zu<br />

spüren, dass großes Interesse an der<br />

Partnerschaft besteht, die weiter intensiviert<br />

und gepflegt werden<br />

muss.<br />

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