Rückblick1999-2013_HP
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Landshuter Zeitung, 5. September 2009<br />
Von Sandra Sachs<br />
Zufallsfund· bewahrt Sprachschatz<br />
Die Cimbern und ihre Sprache beschäftigen Wissenschaftler seit Jahrzehnten<br />
Denkt man an italien, stellt sich<br />
Urlaubsgefühl ein. Im elften und<br />
zwölften Jahrhundert war das<br />
,,Land, wo die Zitronen blühen" Zufhichtsoi1<br />
für zahlreiche Altbayern<br />
und Tiroler, die Vor der Hungersnot<br />
über die Alpen gen Süden flohen·.<br />
Außer ein pßar Habseligkeiten<br />
konnten sie nur zwei Dhige initnehme,:i:<br />
ihre urbayrisch,e Sprache und<br />
ihre· Bräuche. Beides k~nnten_ die<br />
Cimbem, so die Be'zeichnung der<br />
Einwanderer, bis heU:te erhalten,<br />
insbesondere durch die Unterstützung<br />
des Cimbem-Kuratoriums, daS<br />
dieses Jahr sein 40-jähriges Be'stehen<br />
feiert (siehe unten stehenden<br />
Bericht).<br />
Leere Teller und viele hungrige<br />
Mäuler bewogen im elften_ ,und<br />
zwölften Jahrhundert viele Familien<br />
aus der Gegend rund um BenediktbeuAund<br />
aus dem heutigen Tirol<br />
zu Zhen. ,,Eine Absprache der<br />
deutschen und italienischen Bischöfe,<br />
die über die Habsburger in enger<br />
Beziehung zueinander standen,<br />
machte dies möglich", weiß der Vorsitzende<br />
des Cimbern-Kuratoriums,<br />
Josef Seidl aus Kumhausen,<br />
In drei verschiedenen Regionen<br />
ließen sich die deutsch-österreichischen<br />
Auswanderer nieder. Sieben<br />
cimbrische Gemeinden gehörten zu<br />
Venedig. Sie befinden sich auf dem<br />
Plateau von Asiago. 13 Gemeinden<br />
entstanden nördlich von.Verona an<br />
del1 lessinischen Berghängen; ·nie<br />
Gemeinde L1+sern liegt im heutigen<br />
Trentino.<br />
Die Ausgangslage war bei allen<br />
Bewohnern gleich. Sie bekamen den<br />
Auftrag, das unwirtliche Land zu<br />
u!banj;~i$.f_~n.;__ Wichti_~ste Aufgabe<br />
war, die' Wälder Z\l. roden und<br />
Agj