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Rückblick1999-2013_HP

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In Ljetzan-Giazza nach langer Fahrt wohlbehalten angekommen, bezogen die Teilnehmer ihre<br />

Quartiere im Hotel Albergo Ristorante Belvedere. ,,Saft bouken kann Ljetzan!, steht auf einer<br />

Tafel am Ortseingang von Giazza. ,,Willkommen in Giazza!" Am Abend begrüßten cimbrische<br />

Schützen mit ihren Trombinis unüberhörbar die Gäste aus Bayern. Beim köstlichen Abendessen<br />

mit gutem Wein und süffigem Bier wurden auch die Vizepräsidentin vom Curatorium Cimbricum<br />

Veronese und der Bürgermeister von Giazza herzlich begrüßt. Sie freuten sich über den<br />

Besuch des Bayerischen Cimbern-Kuratoriums, das sich mit Unterstützung des Freistaates<br />

um Erhalt von Sprache und Kultur des Cimbernlandes bemüht, und betonten mehrmals, wie<br />

wichtig und hilfreich die Kontakte für die Förderung und den Erhalt des cimbrischen Kulturguts<br />

und der Sprache seien. Mit fröhlichen und begeisterten Gesängen, von stimmungsvollen<br />

Gitarrenklängen begleitet, klang der erste Abend recht lustig aus.<br />

Am Samstag stand der Besuch des Cimbern-Museums, wo man cimbrisches Kulturgut, alte<br />

Werkzeuge und Steinskulpturen sehen kann, auf dem Plan. Der im Programm angekündigte<br />

Film von Hugo RESCH fiel wegen technischer Schwierigkeiten leider aus. Seit Jahren, wie<br />

die Museumsführerin, eine Lehrerin, erzählte, unterrichtet sie im Rahmen der Schulautonomie<br />

eine Stunde pro Woche etwa 25 Schüler der letzten Klasse der Volksschule der Gemeinde<br />

Selva di Progno in Cimbrisch. Der Kurs nennt sich 8/a bia iar - Noi come Val (Wir wie Ihr).<br />

Zudem werden in freiwilligen außerschulischen Abendkursen für interessante Erwachsene,<br />

die Cimbrisch lernen möchten, Cimbrischstunden abgehalten, was „ Tzimbar Lentak - Cimbri<br />

Vivo" (lebendiges Cimbrisch) genannt und vom Cimbern-Museum und Cimbern-Kuratorium<br />

von Ljetzan-Giazza zusammen mit dem Curatorium Cimbricum Veronese organisiert wird. Das<br />

Veronesische Cimbern-Kuratorium befasst sich - wie auch das Bayerische Cimbernkuratorium<br />

- mit der Bewahrung und dem Schutz der Sprache, der Kultur, der Traditionen und der Folklore<br />

der Cimbern der Lessina. Eine kurze Sprachprobe soll einen Eindruck vom Cimbrischen der<br />

Dreizehn Gemeinden vermitteln: ,,A vaulas 6a darstinkhat an gantzas haus": (Ein faules Ei<br />

verpestet ein ganzes Haus).<br />

Im Ort gibt es ein „Birt-Haus" (Wirtshaus), ein „Haus 'ume Guatar-Herre" {das Haus des guten<br />

Herrn, Kirche) eine „Haus 'un Proate" (Bäckerei), das „ Tautsche Puachar-Haus" (deutsche<br />

Bibliothek), ein „Prunda/" (Brünnlein), die „oubare Ljetze" (den oberen Teil von Giazza), den<br />

,,Sbirro" (Polizist), die „Loutzan" (Forstleute).<br />

Ein weiterer Besuch galt an diesem Tag der Urzelle der XIII Gemeinden (Draitzen Kamaun<br />

'un B'eam), dem inmitten von Weinbergen umgebenen Badia Calavena, der Partnergemeinde<br />

von Adlkofen, und dann dem Ort lllasi, der Partnergemeinde von Wörth, wo die Besucher<br />

aus Bayern von den Bürgermeistern empfangen und mit dem gemeinsamen Wahlspruch<br />

„Ghea-bar mittanandar" (Gehen wir miteinander) begrüßt wurden. Die Besichtigung eines<br />

Weinbaubetriebes mit ausgezeichneter Weinprobe und des cimbrischen Stadttores in<br />

der Sueben- und Weinstadt Soave beschloss die Erkundigungen an diesem Tag. Beim<br />

Abendessen im Hotel lockerten Gitarreneinlagen, bei denen Maria RÜTH den Ton angab, und<br />

bewährte Sologesänge von Herbert RÜTH das reichhaltige Speise- und Getränkeangebot.<br />

Von mitgebrachten Liedertexten wurde eifrig und ausgiebig Gebrauch gemacht. Das versetzte<br />

alle in gute Laune und erzeugte eine prächtige stimmungsvolle Atmosphäre.<br />

Am letzten Tag der dreitägigen Reise, am Sonntagmorgen, war Aufbruch von Ljetzan-Giazza.<br />

Die Fahrt ging Richtung Trient über enge, steile und kurvenreiche Straßen hinauf zur exakt 1 .333<br />

Meter idyllisch über dem Astico-Tal, 45 km südöstlich von Trient gelegenen Ortschaft Lusern mit<br />

ihren rund 400 Einwohnern. Bolkhent at's Lusern, willkommen in Lusern, kündet eine Tafel. Als<br />

unerschütterlicher Stützpunkt des Cimbrischen ragt Lusern, ein Vorort der Sieben Gemeinden,<br />

Cimbernland 34/<strong>2013</strong>

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