Programmheft SAC 2017

50er - Treffen
Gemeint sind natürlich die Fünfzigerjahre,
nicht etwa der Hubraum der
teilnehmenden Maschinen. An den
Start gebracht zum ersten Tag der Sachsen
Classic vom Kirchberger Oldtimerclub um
Karl Schönfeld, dominieren Motorräder aus
dem Jahrzehnt nach dem zweiten Weltkrieg
das Teilnehmerfeld. Damals waren
sie Alltagsverkehrsmittel, hielten das Volk
mobil in Zeiten knapper Kassen. Meist mit
Zweitaktmotoren waren sie leicht zu fahren
wie leicht zu warten, daher kostengünstig
und vor allem – verfügbar. Denn der Trabi
kam erst später, 1957 um genau zu sein.
Und so mussten IFA, MZ und Simson ran für
den Weg zur Arbeit und zur Oma. Viertakter,
etwa von AWO oder gar EMW waren Luxus,
Modelle wie die (frühere DKW) RT 125
beförderten die Massen. Später dann die MZ
ES-Modelle, die bis zur Einführung der TS
eine Vorderradschwinge trugen. Dann gab es
auch hier eine Telegabel.
Heute, vor allem im Westen der Republik,
kaum noch bekannt sind die BK 350-Modelle,
BK für Boxer-Kardan. Sie treibt tatsächlich
einer der wenigen Zweitakt-Boxer der
Motorradgeschichte. Rar auch die beiden
Berliner Roller, stilecht präsentiert von
einem Ehepaar. In diesem Umfeld nahmen
sich dann Modelle wie eine Benelli 750 Sei
Sechszylinder von 1975 nicht nur modern,
sondern erst recht exotisch aus.
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