Designierter Prinz Karneval Alwin I. Fiebus – Tollität im ... - AKV

Designierter Prinz Karneval Alwin I. Fiebus – Tollität im ... - AKV Designierter Prinz Karneval Alwin I. Fiebus – Tollität im ... - AKV

13.12.2012 Aufrufe

Ausgabe 6 3. Jahrgang · Session 2010/2011 Im Narrenkäfig punktete Dr. Jürgen Rüttgers durch Schalk, Cleverness und Humor AKV-Creative-Team steht für Pfiffigkeit und Engagement Wie aus „Strafflaschen“ Hilfe für benachteiligte Kinder wird 2. AKV Oldtimer-Rallye „THE RACE“ 2010: Beste Stimmung unter blauem Himmel Journal 2010 Designierter Prinz Karneval Alwin I. Fiebus Tollität im närrischen Jahr „Zwanzig 11“

Ausgabe 6<br />

3. Jahrgang · Session 2010/2011<br />

Im Narrenkäfig punktete<br />

Dr. Jürgen Rüttgers<br />

durch Schalk, Cleverness<br />

und Humor<br />

<strong>AKV</strong>-Creative-Team<br />

steht für Pfiffigkeit und<br />

Engagement<br />

Wie aus „Strafflaschen“<br />

Hilfe für benachteiligte<br />

Kinder wird<br />

2. <strong>AKV</strong> Oldt<strong>im</strong>er-Rallye<br />

„THE RACE“ 2010:<br />

Beste St<strong>im</strong>mung unter<br />

blauem H<strong>im</strong>mel<br />

Journal<br />

2010<br />

<strong>Designierter</strong> <strong>Prinz</strong> <strong>Karneval</strong><br />

<strong>Alwin</strong> I. <strong>Fiebus</strong> <strong>–</strong> <strong>Tollität</strong> <strong>im</strong><br />

närrischen Jahr „Zwanzig 11“


2 Journal 6 | 2010<br />

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Meine sehr verehrten<br />

Damen und Herren,<br />

liebe Freunde, Förderer und Gönner<br />

des Aachener <strong>Karneval</strong>svereins,<br />

mit rasantem Tempo ist wiederum<br />

ein halbes Jahr seit Erscheinen der<br />

5. Aus gabe unseres <strong>AKV</strong>-Journals vergangen.<br />

Bei unserer diesjährigen Jubiläumsfestsitzung<br />

bestätigte Ministerpräsident<br />

a.D. Dr. Jürgen Rüttgers<br />

durch sein humorvoll gelungenes Auftreten<br />

<strong>im</strong> Narrenkäfig einmal mehr,<br />

dass wir in seiner Person die richtige<br />

Wahl zum Ordensritter WIDER DEN<br />

TIERIScHEN ERNST getroffen hatte n.<br />

Als einer der anwesenden 1400 Gäste<br />

sagte uns anschließend Hartmut<br />

Mehdorn, Aufsichtsrat der Air-Berlin,<br />

zu mitternächt licher Stunde: „Beeindruckend<br />

war Rüttgers mit seiner<br />

Rede, die ich glaube, sehr gemenschelt<br />

hat. Er hat da gar nicht Theater<br />

gespielt. Man konnte, nachdem er den<br />

dritten Satz gesagt hatte, schon merken<br />

<strong>–</strong> das war sein Metier. Dass er als<br />

Politiker gut reden kann, das wussten<br />

wir alle. Aber er hat das hier wirklich<br />

sehr menschlich gemacht.“<br />

Und gerade das ist das Anliegen des<br />

<strong>AKV</strong> bei einer Verleihung dieses Ordens:<br />

dem tierischen Ernst den Kampf<br />

anzusagen, denn, wie heißt es doch:<br />

„Außer Grabreden gibt es keine Prosa,<br />

die nicht durch Humor gewänne.“<br />

Es gibt nun einmal nichts Schöneres,<br />

als wenn der Regierte spürt,<br />

dass auch die Regierenden Menschen<br />

sind. Unter diesem Aspekt küren wir<br />

unsere Ritter nun bereits seit 60 Jahren<br />

und stellten bewusst unser Jubiläum<br />

unter das Motto: „60 Jahre und<br />

kein bisschen leise“. Zusammen mit<br />

dem WDR und der renommierten Produktionsfirma<br />

<strong>im</strong> Deutschen Fernsehen,<br />

Werner K<strong>im</strong>mig GmbH, starteten<br />

wir eine Neukonzeption, die<br />

auf eine bundesweit angelegte Fernsehsitzung<br />

ausgerichtet ist. Dazu gehörten<br />

neben einem neuen futuristischen<br />

Bühnenbild, Showelementen<br />

und einem karnevalistischen Aachen-<br />

Block auch Künstler aus dem Norden<br />

und Süden, Osten und Westen als Gratulantenschar<br />

zum 60-Jähri gen. Der<br />

Erfolg blieb nicht aus: Bei bundesweit<br />

4.21 Millionen Zuschauern hatten wir<br />

100.000 mehr, als <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr.<br />

„Der ORDEN WIDER DEN TIERIScHEN<br />

ERNST gehört zu den medienwirksamsten<br />

Ausprägungen des Aachener <strong>Karneval</strong>s<br />

und ist darüber hinaus auch<br />

Kulturpreis“, heißt es auf der Homepage<br />

der Stadt Aachen. Dazu ist <strong>im</strong><br />

„Handbuch der Kulturpreise“ zu erfahren,<br />

dass es heute etwa 2500 Preise<br />

gibt, die der Förderung von Kunst<br />

und Kulturvermittlung dienen. In der<br />

Rubrik „Humoristische Ehrung“ wird<br />

der ORDEN WIDER DEN TIERIScHEN<br />

ERNST als ein „Beitrag zum besseren<br />

Umgang von Amtsträgern mit den<br />

Bürgern zur Vermenschlichung der Politik<br />

durch den Humor“ erläutert und<br />

neben dem „Karl-Valentin-Orden für<br />

den schönsten Blödsinn des Jahres“<br />

und dem Kitzinger „Schlappmaulorden“<br />

in einem Atemzug genannt.<br />

Kaum hatte sich am 16. Februar dieses<br />

Jahres <strong>Prinz</strong> Dirk IV. Trampen be<strong>im</strong><br />

Theaterball von seiner Rolle als Narrenherrscher<br />

verabschiedet, konnten<br />

wir bereits sechs Wochen später die<br />

designierte neue <strong>Tollität</strong> vorstellen:<br />

<strong>Alwin</strong> I. <strong>Fiebus</strong>, einen seit einem Vierteljahrhundert<br />

gestandenen, engagierten<br />

Aachener <strong>Karneval</strong>isten, der<br />

bereits viermal als Hofstaatler Standfestigkeit<br />

in der fünften Jahreszeit bewiesen<br />

hat. Der stadtbekannte Gastronom<br />

wird in seinem <strong>Prinz</strong>enjahr<br />

„Zwanzig 11“ unter dem Motto regieren:<br />

„Jahrmarkt der Stars <strong>–</strong> sengt<br />

met, wenn Ühr Öcher söd!“ Der <strong>AKV</strong><br />

wünscht ihm und seinem Hofstaat<br />

eine traumhafte Session!<br />

Auch der junge <strong>Karneval</strong> des <strong>AKV</strong> veranstaltete<br />

in der zurückgelegten Session<br />

wiederum bravourös mit 2700<br />

kostümierten jugendlichen Fastelovvend<br />

fans seine Megaparty <strong>–</strong> die 14.<br />

carnevale <strong>–</strong> diesmal wieder zurückgekehrt<br />

in die Albert-Vahle-Halle. Am<br />

<strong>Karneval</strong>ssamstag gab es den nun bereits<br />

13. Florresei-Palast als große Fete<br />

für Junge und Junggebliebene <strong>im</strong> Alten<br />

Kurhaus, das dann am <strong>Karneval</strong>ssonntag<br />

den jüngsten Öcher Jecke zur<br />

traditionsreichen <strong>AKV</strong>-Kaffeevisite offen<br />

stand.<br />

Mit unserer 1. Oldt<strong>im</strong>er-Rallye „THE<br />

RAcE“ durch das Dreiländereck hatten<br />

wir 2009 zu unserem 150-jährigen<br />

<strong>AKV</strong>-Jubiläum den Liebhabern historischer<br />

Automobile neue Möglichkeiten<br />

des geselligen Miteinanders geboten,<br />

gepaart mit oldt<strong>im</strong>ergerechten<br />

Aufgaben von motorsportlichem charakter.<br />

Die positive Resonanz war uns<br />

Anlass, auch in diesem Jahr die Rallye<br />

„THE RAcE“ durchzuführen. Sie soll<br />

sich künftig als eine Traditionsveranstaltung<br />

etablieren und zeitgleich, wie<br />

schon in diesem Jahr am 29. Mai, den<br />

dahe<strong>im</strong>gebliebenen Schaulustigen bei<br />

Musik und Unterhaltung rund um den<br />

Eäzekomp ein attraktives Erlebnis bieten.<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Horst Wollgarten<br />

Präsident des <strong>AKV</strong><br />

Editorial<br />

Journal 6 | 2010<br />

3


4 Journal 6 | 2010<br />

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<strong>im</strong> Jahr 1974 zum<br />

75-jährigen Bankjubiläum.<br />

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Es gibt Werte, die sind unbezahlbar. Und doch muss sie jemand finanzieren.<br />

Kunst, Kultur, Soziales, Sport und Bildung... für uns ist Sponsoring keine lästige<br />

Verpflichtung sondern ein wichtiger Teil unserer Identität.<br />

Getreu unserem Grundsatz »Mitten Drin« übernehmen wir soziale Verantwortung<br />

und unterstützen die Aktivitäten der Menschen in unserer Region.<br />

Seit 111 Jahren in Aachen.<br />

www.aachener-bank.de info@aachener-bank.de<br />

Brauchtum, Kultur, Kunst, soziales Engagement.


Seite<br />

Editorial Horst Wollgarten, <strong>AKV</strong>-Präsident 3<br />

Impressum 5<br />

<strong>Designierter</strong> <strong>Prinz</strong> <strong>Karneval</strong> <strong>Alwin</strong> I. <strong>Fiebus</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Tollität</strong> <strong>im</strong> närrischen Jahr „Zwanzig 11“ 6<br />

11 Fragen an die designierte <strong>Tollität</strong> <strong>Alwin</strong> I. <strong>Fiebus</strong> 10<br />

Im Narrenkäfig punktete Dr. Jürgen Rüttgers<br />

durch Schalk, cleverness und Humor 12<br />

Rückschau <strong>–</strong> Pressest<strong>im</strong>men 2010 14<br />

„Get-together“ bei der <strong>AKV</strong>-Ritternacht 2010 16<br />

Interviews mit Prominenten 2010 18<br />

2. <strong>AKV</strong> Oldt<strong>im</strong>er-Rallye „THE RAcE“ 2010 20<br />

Ritter kurz gefragt: Joach<strong>im</strong> Hunold <strong>im</strong> Gespräch 24<br />

Jubilare be<strong>im</strong> <strong>AKV</strong> 25<br />

<strong>Prinz</strong>liches Augenmerk<br />

war auf Hilfe für Kinder in Not gerichtet 27<br />

Immenses Interesse an Aachens Stadtgeschichte <strong>–</strong><br />

Sammlung crous in ständigem Aufwind 28<br />

100 Jahre <strong>Prinz</strong>engarde der Stadt Aachen <strong>–</strong><br />

Ein Rückblick auf die Feierlichkeiten 31<br />

<strong>AKV</strong>-creative-Team steht für<br />

pfiffige Ideen & Engagement 34<br />

Die Dülkener Narrenakademie 37<br />

Die Ehrenfödlebürger von St. Gallen 38<br />

Die Narrengilde Ettlingen 40<br />

Die Trierer <strong>Karneval</strong>sgesellschaft „Heuschreck“ 41<br />

Der Senat lädt ein: Neuer Kostümball „Maskerade“ 42<br />

Veranstaltungskalender und Termine 44<br />

Wie aus „Strafflaschen“ Hilfe wird 46<br />

12. Küchenparty des Ex-<strong>Prinz</strong>enkorps 47<br />

Menschen be<strong>im</strong> <strong>AKV</strong>: Hubert crott alias „Jüppchen“ 48<br />

DVD zum Orden WIDER DEN TIERIScHEN ERNST 2010 50<br />

Unser Dank gilt den Sponsoren 50<br />

Inhalt | Impressum<br />

Journal 6 | 2010<br />

Inhalt Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>AKV</strong> gegr. 1859 e.V.<br />

Kurhausstraße 2c<br />

52062 Aachen<br />

Telefon 0241/47 03 11 -0<br />

Fax 0241/47 03 11 -19<br />

info@akv.de<br />

www.akv.de<br />

Präsident Horst Wollgarten<br />

Redaktion und Koordination<br />

Patrik Hoesch<br />

Anzeigen<br />

Alexander Krott<br />

Rolf Lejeune<br />

Text<br />

Jutta Katsaitis-Schmitz<br />

Patrik Hoesch<br />

Anemone Zabka<br />

Fotos<br />

Heike Scheidt<br />

Sabine Brauer<br />

christopher Adolph<br />

Jutta Katsaitis-Schmitz<br />

Hubert crott<br />

<strong>AKV</strong>-Archiv<br />

Archiv Dülkener Narrenakademie<br />

Archiv Födlebürger von St. Gallen<br />

Archiv Ettlinger Narrengilde e.V.<br />

Dr. Marika Reusch<br />

Grafik<br />

mäx it Werbeagentur GmbH<br />

Monika Korbanek<br />

Druck<br />

Silberdruck, Kassel<br />

Auflage<br />

10.000 Stück<br />

5


6 Journal 6 | 2010<br />

<strong>Designierter</strong> <strong>Prinz</strong> <strong>Karneval</strong> <strong>Alwin</strong> I. <strong>Fiebus</strong> <strong>–</strong> <strong>Tollität</strong> <strong>im</strong> närrischen Jahr „Zwanzig 11“<br />

<strong>Designierter</strong> <strong>Prinz</strong> <strong>Karneval</strong> <strong>Alwin</strong> I. <strong>Fiebus</strong> <strong>–</strong><br />

„Ich bin froh, in Aachen<br />

geboren zu sein.“<br />

Wer, wenn nicht er, sollte <strong>im</strong> Jahr 11 des<br />

dritten Jahrtausends <strong>Prinz</strong> <strong>Karneval</strong><br />

der Stadt Aachen sein? <strong>Alwin</strong> <strong>Fiebus</strong><br />

ist der personifizierte Aachener, durch<br />

dessen Adern pures Öcher Blut fließt,<br />

dessen Lieblingssprache das Öcher<br />

Platt ist, und der von Kindesbeinen an<br />

Sprosse um Sprosse auf der karnevalistischen<br />

Karriereleiter erklomm. Sein<br />

Bekenntnis zum Öcher Fastelovvend<br />

könnte nicht überzeugender sein:<br />

„Ich bin froh, in Aachen geboren zu<br />

sein. Aachen ist die einzige rheinische<br />

Hochburg, die einen <strong>Prinz</strong>en mit seinem<br />

Hofstaat hat, Köln hingegen hat<br />

ein Dreigestirn und Düsseldorf ein<br />

<strong>Prinz</strong>enpaar. In Aachen ist die karnevalistische<br />

Vielfalt viel bunter. Wenn<br />

ich zwischen den drei Hochburgen zu<br />

wählen hätte, würde ich <strong>im</strong>mer wieder<br />

Aachen wählen“.<br />

Wenn <strong>Alwin</strong> <strong>Fiebus</strong> am 8. Januar 2011<br />

den Thron des Öcher Narrenherrschers<br />

besteigt, ist er gerade 53 Jahre<br />

alt geworden. Am 14. Dezember 1957<br />

hatte er in Aachen das Licht der Welt<br />

erblickt und wuchs zusammen mit<br />

drei Brüdern in der Peterstraße auf.<br />

Als der kleine <strong>Alwin</strong> sechs Jahre alt<br />

war, trat durch die Heirat seiner Tante<br />

ein Onkel in sein Leben, dessen Beruf<br />

ihn faszinierte: Er war Schausteller<br />

und führte eine Mandelbrennerei!<br />

„Nichts Herrlicheres kann es für ein<br />

Kind geben, und ich habe dem Onkel<br />

oft geholfen“, ist die designierte<br />

<strong>Tollität</strong> noch heute begeistert. Sein<br />

Traumberuf stand für ihn fest: Auch<br />

er wollte Schausteller werden. Doch<br />

zunächst durchlief er eine Elektrikerlehre<br />

und verpflichtete sich anschließend<br />

zu einem zweijährigen Dienst<br />

bei der Bundeswehr. „Bei zwei Jahren<br />

gab es mehr Sold“, lässt er den Geschäftsmann<br />

in sich durchblicken. Da-


<strong>Tollität</strong> <strong>im</strong> närrischen Jahr<br />

nach aber war er seinem Schaustellertraum<br />

nahe und baute sich seine erste<br />

„Mandelhütte“ für den Bend selbst.<br />

Berufsbedingt war sein erstes Auto<br />

ein Lkw, mit dem er dann sogar seine<br />

Frau zum Einkaufen fuhr. Es spricht<br />

für den heut e so erfolgreichen Gastronom,<br />

wenn er dafür eine einfache Erklärung<br />

hat: „Ich wollte mir das Geld<br />

erst verdienen und zusammensparen,<br />

bevor ich mir einen Pkw leistete.“<br />

Markante charakterzüge sind bei <strong>Alwin</strong><br />

<strong>Fiebus</strong> Geschäftstüchtigkeit, Ehrgeiz<br />

und Zielstrebigkeit. So kamen<br />

bald zur Mandelbrennerei eine Waffelbäckerei<br />

und Getränkestände hinzu,<br />

mit denen er auch andere Kirmesplätze,<br />

bis hin nach Karlsruhe, bereiste.<br />

Schritt für Schritt baute er sein Unternehmen<br />

aus, eröffnete auf dem Bend<br />

auch einen Bier- und einen Kaffeegarten,<br />

war und ist darüber hinaus<br />

mit seiner mobilen Gastronomie auf<br />

dem Weihnachtsmarkt ebenso vertreten<br />

wie bei den Stadtfesten. Ein Tanzcafé<br />

„Hollywood“, ein „Pomm’Pös“ am<br />

Gasborn und das „Haxenhaus“ waren<br />

weitere Zwischen stationen bis<br />

zum heutigen 1. Aache ner Flammkuchenhaus<br />

„Pomm’Pös“ an der<br />

Krämerstraß e.<br />

„Aachen ist die<br />

einzige rheinische<br />

Hochburg, die einen<br />

<strong>Prinz</strong>en mit seinem<br />

Hofstaat hat.“<br />

Journal 6 | 2010<br />

7


8 Journal 6 | 2010<br />

<strong>Designierter</strong> <strong>Prinz</strong> <strong>Karneval</strong> <strong>Alwin</strong> I. <strong>Fiebus</strong> <strong>–</strong> <strong>Tollität</strong> <strong>im</strong> närrischen Jahr „Zwanzig 11“<br />

<strong>Designierter</strong> <strong>Prinz</strong> <strong>Karneval</strong> <strong>Alwin</strong> I. <strong>Fiebus</strong> <strong>–</strong><br />

„Eigentlich habe ich es<br />

mir <strong>im</strong>mer gewünscht<br />

und wurde auch<br />

häufig gefragt, wann<br />

ich <strong>Prinz</strong> werde.“<br />

So, wie die berufliche Karriere steil<br />

nach oben ging, so verlief auch der<br />

karnevalistische Werdegang. Alwi n<br />

Fie bus erinnert sich, dass sein Vater<br />

zwar bekennender <strong>Karneval</strong>ist<br />

war, seine eigenen Aktivitäten <strong>im</strong><br />

Faste lovvend sich aber darauf beschränkten,<br />

dass er <strong>im</strong> Kostüm eines<br />

clowns ganz a llein in den Rosenmontagszügen<br />

mitlie f. Der kleine <strong>Alwin</strong><br />

selbst nahm als i-Dötz zum ersten<br />

Mal am Kinderzug teil und trug dabei<br />

einen Tirolerhut. „Damals sang Bill<br />

Ramsey: ‚Ich kauf’ mir einen Tirolerhut‘.<br />

Das Lied gefiel mir so sehr“, erinnert<br />

sich schmunzelnd <strong>Tollität</strong> in spe.<br />

Mit 27 Jahren war er dann bereits Elferrat<br />

bei der KG Öcher Jonge. Er hatte<br />

in der Rudolfstraße, in der er wohnte,<br />

einen Kegelclub kennen gelernt, der<br />

ihn bei den <strong>Karneval</strong>isten einführte.<br />

Es war die Zeit, in der der heutige AKi-<br />

Ka-chef Wolfgang Radermacher Präsident<br />

der Öcher Jonge war. Bei ihnen<br />

verdiente sich <strong>Alwin</strong> <strong>Fiebus</strong> die ersten<br />

karnevalistischen Sporen, doch dann<br />

ging es zielstrebig weiter: 1992 wurde<br />

er inaktives Mitglied der <strong>Prinz</strong>engarde<br />

und zwei Jahre später der Stadtgarde<br />

Oecher Penn. 1995 holte ihn Ex-<strong>Prinz</strong><br />

Horst I. Hermanns als Mundschenk<br />

in seinen Hofstaat. Gleichzeitig wurde<br />

er auch <strong>AKV</strong>-Mitglied. Fast als logische<br />

Folge sah man ihn ein Jahr später<br />

als aktiven <strong>Prinz</strong>engardisten, der<br />

dann 1998 bei Ex-<strong>Prinz</strong> Hubert III. Pauquet<br />

und ein Jahr darauf bei Ex-<strong>Prinz</strong><br />

J osef II. Henkel als Adjutant mit durch<br />

die Säle zog. Aller guten Dinge sind<br />

drei, sagte er sich nach zehnjähriger<br />

Pause und wurde 2009 wiederum Adjutant<br />

bei Thomas I. Ebert.


<strong>Tollität</strong> <strong>im</strong> närrischen Jahr<br />

Jetzt nun wird er selbst <strong>Prinz</strong> <strong>Karneval</strong>.<br />

Erfüllt sich damit ein langgehegter<br />

Herzenswunsch? „Eigentlich habe ich<br />

es mir <strong>im</strong>mer gewünscht und wurde<br />

auch häufig gefragt, wann ich <strong>Prinz</strong><br />

werde“, gesteht <strong>Fiebus</strong>. Aber erst, als<br />

Thomas Ebert Aachener <strong>Tollität</strong> wurde,<br />

war der <strong>Karneval</strong>ist in ihm selbst<br />

nicht mehr zu bremsen. „Thomas war<br />

mal ganz anders. Er lebte die <strong>Prinz</strong>enrolle<br />

mit Strahlen und echter Herzlichkeit.<br />

Das begeisterte die Öcher in<br />

den Sälen“, hält er Rückschau, und<br />

so nahm der „Adjutant <strong>Fiebus</strong>“ nach<br />

dem Ende der Session Kontakt zum<br />

<strong>AKV</strong> auf, bewarb sich und legte ein<br />

bereits professionell ausgearbeitetes<br />

Konzept für seine <strong>Prinz</strong>enzeit vor, inklusive<br />

ausgewogenem Budget. Trotz<br />

mehrerer weiterer Bewerber zögerte<br />

der <strong>AKV</strong> nicht, sich für ihn zu entscheiden.<br />

„Wir sind froh und glücklich,<br />

dass du dich beworben hast“, erklärte<br />

<strong>AKV</strong>-Präsident Horst Wollgarten bei<br />

der Vorstellung vor der Presse. „Seitdem<br />

ist für meinen Hofstaat und mich<br />

bereits jeden Tag mindestens zwei bis<br />

drei Stunden lang <strong>Karneval</strong>, weil wir<br />

nun mit den Vorbereitungen ins Detail<br />

gehen können“, sagt der künftige<br />

Narrenherrscher, der exakt Buch darüber<br />

führt, wie viele Tage ihn noch<br />

von der Proklamation trennen. Hätte<br />

es noch eines Beweises als Vollblutkarnevalisten<br />

bedurft, so liefert er ihn<br />

prompt. Denn nicht <strong>im</strong> schlichten Jahr<br />

2011 regiert er als Narrenherrscher, sondern<br />

<strong>im</strong> närrisch umdeklarierten Jahr<br />

„Zwanzig 1 1“, wie es sich eben für einen<br />

wahren Fastelovvendsjeck gehört.<br />

<strong>Alwin</strong> I. <strong>Fiebus</strong> will ein <strong>Prinz</strong> des Volkes<br />

sein und den <strong>Karneval</strong> nicht neu erfinden.<br />

Aber professioneller will der erfolgsgewohnte<br />

Macher seine Session<br />

präsentieren <strong>–</strong> mit mehr Show und<br />

einer Liveband zum Beispiel. Überhaupt<br />

wird Musik Trumpf und Markenzeichen<br />

seiner <strong>Prinz</strong>enzeit. Unter<br />

dem Motto: „Jahrmarkt der Stars<br />

<strong>–</strong> sengt met, wenn Ühr Öcher söd!“<br />

wird er sein Narrenvolk regieren und<br />

verspricht für jeden Geschmack der<br />

Jecken ein musikalisches <strong>Prinz</strong>engeschenk<br />

dabei zu haben. Was schlichtweg<br />

bedeutet, dass die prinzlichen<br />

Auftritte in den Sälen länger als bisher<br />

gewohnt sein werden. Um in allen<br />

Sälen, ob groß, ob klein, gleiche Qualität<br />

<strong>im</strong> Sound zu garantieren, wird <strong>Tollität</strong><br />

in spe nicht nur von einer eigenen<br />

Band (an den Wochenenden ist es<br />

„Night in Paris“) sondern auch <strong>–</strong> und<br />

das selbst <strong>im</strong> Eurogress <strong>–</strong> von eigenen<br />

Tontechnikern am Mischpult begleitet.<br />

Insgesamt wird <strong>Fiebus</strong> von 25 Mitstreitern<br />

umgeben sein, elf von ihnen<br />

begleiten ihn als Hofstaat.<br />

Sonst <strong>im</strong> Klenkes-Komitee engagiert,<br />

stellt <strong>Alwin</strong> <strong>Fiebus</strong> seine <strong>Prinz</strong>enzeit sozial<br />

in den Dienst des Vereins „Nele und<br />

Hanns Bittmann“, der sich für Kinder<br />

in Not in der Region Aachen einsetzt.<br />

Unter dem Motto: „Öcher Kenger sagen<br />

merssi!“ gibt es einen sepa raten<br />

Kinderorden, der für eine Spen de ab<br />

fünf Euro angeboten wird. Der Reinerlös<br />

fließt dem Verein „Nele und Hanns<br />

Bittmann“ zu, wie auch die Einnahmen<br />

aus zwei Benefizveranstal tun gen unter<br />

dem Motto: „<strong>Prinz</strong> & Friends“, bei denen<br />

die Künstler ohne Gage auftreten.<br />

<strong>Alwin</strong> <strong>Fiebus</strong> lebt nach der Devise: „Jeden<br />

Tag ein Stück besser werden.“ Er<br />

sieht sich selbst als einen fröhlichen<br />

Men schen, geselligen Typen und<br />

Team player, egal ob privat, <strong>im</strong> Dienst<br />

oder be<strong>im</strong> Golf, denn neben dem <strong>Karneval</strong><br />

sind Golf und Fußball seine Hobbys.<br />

Von Jugend an war der Alemannia-Fan<br />

ein Kicker, und es ist durchaus<br />

kein Zufall, dass er auch schon Vizepräsident<br />

der Alemannia war. Grundsätzlich<br />

hält er Ehrlichkeit <strong>im</strong> Umgang<br />

miteinander für unerlässlich.<br />

„Man kann einen Fehler nicht durch<br />

Lügen korrigieren“, unterstreicht er. Er<br />

liebt Aachen und hier wiederum am<br />

meis ten den Öcher selbst, und wenn<br />

der dann noch Öcher Platt spricht,<br />

hat er ihn umso lieber. Das Flair von<br />

Markt, Katschhof und Dom lässt ihn<br />

hier seinen Lieblingsplatz finden. „Innerhalb<br />

von 500 Metern kann man <strong>im</strong><br />

Herzen der Stadt alles erleben“, begeistert<br />

sich <strong>Fiebus</strong>. Sei noch verraten,<br />

dass der Gastronom, bei dem sich<br />

<strong>im</strong> „Pomm‘Pös“ alles um die Kartoffel<br />

dreht, selbst in allen Küchen zuhause<br />

ist‘. Das beginnt bei Hausmannskost<br />

und reicht bis zum Filet. An Exoten,<br />

wie beispielsweise Froschschenkeln,<br />

kann er allerdings keinen Geschmack<br />

finden.<br />

Journal 6 | 2010<br />

Ein Ort der Ruhe ist für<br />

<strong>Alwin</strong> <strong>Fiebus</strong> sein Zuhause.<br />

Er ist mit Gattin Soledad<br />

verheiratet und hat zwei Töchter:<br />

Nicci (30) und Fabienne (9). Wie haben<br />

die Drei reagiert, als er von seinem<br />

<strong>Prinz</strong>enplan erzählte? „Meine<br />

Frau war schon dre<strong>im</strong>al Hofstaatdame.<br />

Sie weiß, was da auf sie zukommt,<br />

denn der Betrieb muss weiterlaufen“,<br />

gibt der <strong>Prinz</strong> in spe offen zu. So habe<br />

es auch zunächst ein klares „Nein“<br />

von ihr gegeben, dann ein „Njein“ und<br />

schließlich die erlösende Antwort: „Ja<br />

Schatz, wenn du es machen möchtest,<br />

dann ja!“ Diese Zust<strong>im</strong>mung sei für<br />

ihn sehr wichtig gewesen, betont er<br />

und weiß auch, dass beide Töchter in<br />

puncto <strong>Prinz</strong> an seiner Seite stehen.<br />

„Jeden Tag<br />

ein Stück<br />

besser<br />

werden.“<br />

9


10 Journal 6 | 2010 11 Fragen an die designierte <strong>Tollität</strong> <strong>Alwin</strong> I. <strong>Fiebus</strong><br />

11 Fragen an die<br />

designierte <strong>Tollität</strong> <strong>Alwin</strong> I. <strong>Fiebus</strong><br />

Welche Musik liebst Du am<br />

meisten?<br />

Jede, außer Technosound.<br />

Welche Benefizaktionen planst<br />

Du in Deiner Session?<br />

Am Freitag, 14. Januar „Zwanzig11“ veranstalten<br />

wir unter dem Motto : „<strong>Prinz</strong><br />

and Friends“ eine Party <strong>im</strong> Saal bau<br />

Kappertz (Rothe Erde), deren Reinerlös<br />

dem „Nele und Hanns Bittmann e.V. <strong>–</strong><br />

Hilfsfonds für Kinder in Not in der Region<br />

Aachen“ zugute kommt. Zusätzlich<br />

haben wir für „Kinder in Not“<br />

einen Orden entworfen. Er ist nur gegen<br />

eine Spende von mindestens fünf<br />

Euro erhältlich. Auch dieser Reinerlös<br />

ist für den „Nele und Hanns Bittmann<br />

Verein“ best<strong>im</strong>mt.<br />

Ab wann und unter welcher<br />

Hotline bist Du als <strong>Prinz</strong> zu erreichen,<br />

und welchem Zweck soll dieser Kontakt<br />

dienen?<br />

Ab sofort stehe ich allen Narren<br />

tele fonisch unter der Rufnummer:<br />

02 41/91 80-120 für Fragen aller Art<br />

zur Verfügung. Als <strong>Prinz</strong> und Hofstaat<br />

werden wir gerne <strong>–</strong> vorausgesetzt unser<br />

Terminkalender lässt das zu <strong>–</strong> bedürftige,<br />

ältere und kranke Aachener<br />

Bürger zu Hause besuchen, wenn sie<br />

nicht in der Lage sind, selbst am närrischen<br />

Treiben teilzunehmen.<br />

Kennst Du Lampenfieber oder<br />

Herzklopfen vor einer neuen Aufgabe?<br />

Das müsste ich erst neu entdecken.<br />

Ist es dennoch ein Unterschied<br />

für Dich, als <strong>Prinz</strong> und nicht wie bisher<br />

als Hofstaatler auf der Bühne zu<br />

stehen?<br />

Zwar habe ich reichlich Bühnenerfahrung.<br />

Aber es ist schon ein Unterschied,<br />

ob man in der dritten Reihe als<br />

Gardist, in der zweiten als Hofstaatler<br />

oder nun in der ersten Reihe als <strong>Prinz</strong><br />

agiert. Stehe ich heute auf der Bühne,<br />

stelle ich laufend Überlegungen an,<br />

was man für unsere Auftritte in der<br />

Session noch mit einbauen kann.<br />

Gibt es nette Ameröllchen aus<br />

Deiner Hofstaatlerzeit?<br />

Eins vorweg: Bei jedem <strong>Prinz</strong>en war es<br />

schön, dabei zu sein. Als Mundschenk<br />

<strong>im</strong> Hofstaat von Horst Hermanns bestand<br />

meine Aufgabe darin, nach dem<br />

Auftritt <strong>im</strong>mer die Rechnungen zu bezahlen.<br />

Da haben sie mich einmal vergessen,<br />

und als ich rauskam, war der<br />

Bus schon abgefahren.<br />

Bei Thomas Ebert haben wir uns einen<br />

Spaß mit dem Rittmeister Tom Müller<br />

gemacht. Er hatte als Sänger stets für<br />

ein st<strong>im</strong>mungsvolles Intro zu sorgen<br />

und die Leute von den Stühlen zu reißen.<br />

Bei einer Richtericher Damensitzung<br />

ließen wir ihn mit unserem Auftritt<br />

warten. Verzweifelt flüsterte er<br />

uns <strong>im</strong>mer nach hinten zu: „Ich bin<br />

fertig“. Wir rührten uns nicht, und<br />

so musste er mit seinem Lied noch<br />

mal von vorne anfangen. Die Frauen<br />

tobten vor Vergnügen.<br />

Wieviel Hofstaatler begleiten<br />

Dich ? Wer bringt neben Gustl Brammertz<br />

ebenfalls bereits Hofstaaterfahrungen<br />

mit?<br />

Neben Gustl Brammertz begleiten<br />

mich noch elf weitere Hofstaatmitglieder.<br />

Bis auf drei von ihnen haben<br />

alle Erfahrungen <strong>im</strong> Aachener <strong>Karneval</strong>,<br />

besonders aber als Hofstaatler.<br />

Das sind:<br />

Adjutant Georg cosler<br />

(Hofstaat 1993)<br />

Schmied Rainer Basner<br />

(Hofstaat 2009)<br />

Bauer Ralph cleef<br />

(Hofstaat 2003)<br />

Zahlmeister Thomas Ebert<br />

(Ex-<strong>Prinz</strong> 2009)<br />

Hofbaumeister Guido Paffendorf<br />

(Hofstaat 2009)<br />

Mundschenk Herbert Kauhsen<br />

(Hofstaat 1999)<br />

Hofnarr Matthias Erforth<br />

(Hofstaat 1998)<br />

Leibgardist Harald Bougé<br />

(Hofstaat 2009)<br />

Rittmeister Michael Meinolf<br />

Öcher Schängchen Robert Schröder<br />

Hofkutscher Wilfried Mandelartz<br />

Welche Bedeutung hat für Dich<br />

der <strong>AKV</strong> <strong>im</strong> gesellschaftlichen Leben<br />

Aachens?<br />

Der <strong>AKV</strong> ist ein wichtiger Bestandteil<br />

unserer Stadt und Aushängeschild für<br />

Aachen. Er präsentiert den A achener<br />

<strong>Karneval</strong> in ganz Deutschland und<br />

über die Grenzen hinaus. Dabei ist die<br />

Ernennung des alljährlichen Ordensritters<br />

neben dem <strong>Prinz</strong>en das Highlight<br />

<strong>im</strong> Aachener <strong>Karneval</strong>.<br />

Gibt es ein Traumziel, dem Du<br />

zusteuerst?<br />

Dass meine Tochter Nicole und mein<br />

prinzlicher Bruder Thomas I. Ebert so<br />

glücklich bleiben, wie sie sind und<br />

bald jemand Opa zu mir sagt! Und,<br />

dass wir überhaupt alle eine glückliche<br />

Familie bleiben.<br />

Reist Du gerne?<br />

Ich fahre gerne mal eine Woche in die<br />

Berge nach Oberstdorf zum Wintersport.<br />

Bin aber auch schon einmal mit<br />

einem Freund eine Woche lang auf<br />

einem Kamel durch die Wüste geritten.<br />

Was kann Dich aus der Fassung<br />

bringen?<br />

Wenn man mich anlügt.<br />

Hast Du selbst eine kleine Untugend?<br />

Diese Antwort überlasse ich gerne anderen.<br />

<strong>Prinz</strong>en-Hotline:<br />

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Düren<br />

Journal 6 | 2010<br />

Düsseldorf<br />

Erftstadt<br />

Eschweiler<br />

Euskirchen<br />

Frechen<br />

Geldern<br />

Gummersbach<br />

Heinsberg<br />

Herzogenrath<br />

Hilden<br />

Jülich<br />

Köln<br />

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11


12 Journal 6 | 2010<br />

Dr. Jürgen Rüttgers punktete <strong>im</strong> Narrenkäfig<br />

Im Narrenkäfig punktete Dr. Jürgen Rüttgers<br />

durch Schalk, Cleverness und Humor<br />

„Der Orden WIDER DEN TIERIScHEN<br />

ERNST verleiht unserem Land ein originelles<br />

Image und der <strong>AKV</strong> ist eine<br />

kulturelle Marke für NRW“, sagte Jürgen<br />

Rüttgers in einem Interview, kurz<br />

nachdem er als designierter Ritter<br />

2010 vorgestellt worden war. Die Idee,<br />

Politik durch Humor zu vermenschlichen,<br />

finde er großartig, und so sei<br />

dieser Orden natürlich etwas ganz<br />

Großes für ihn.<br />

Mit Bravour erfüllte Dr. Rüttgers dann<br />

bei der Festsitzung mit seiner Ritterrede<br />

<strong>im</strong> Narrenkäfig die hochgeschraubten<br />

Erwartungen des Publikums.<br />

Der Kölsche Jong in ihm war<br />

durchgebrochen und vereint e sich<br />

mit seiner rhetorischen Bega bung.<br />

Unverhohlen outete sich Rüttgers als<br />

bekennender Fastelovvendfan. „<strong>Karneval</strong><br />

ist eine der friedlichsten und<br />

freundlichsten Bürgerbewegungen.<br />

In Nordrhein-Westfalen gibt es 1800<br />

<strong>Karneval</strong>sgesellschaften. Das sind<br />

eine Million Menschen, die sich ehrenamtlich<br />

engagieren“, anerkannte<br />

der angehende Ordensritter. So wurde<br />

seine Rede einerseits zur Liebeserklärung<br />

eines Ministerpräsidenten<br />

an seine Landeskinder, deren regional<br />

unterschiedliche Wesensart er durchaus<br />

kennt und humorvoll zu beschreiben<br />

versteht. Andererseits machte der<br />

„närrische Landesvater“, wie er sich<br />

selbst nannte, Furore mit den Passagen<br />

voller witzig-spritziger Selbstironie.<br />

Worunter das Bekenntnis ein Frikadellen-Fan<br />

zu sein, dem auch ein<br />

Kölsch gut mundet, durchaus erklärte,<br />

in welche missverständlichen Situationen<br />

dann ein Mann wie er bei<br />

seiner Amtsausübung unter „verschärften<br />

Bedingungen des <strong>Karneval</strong>s“<br />

geraten kann. Am Ende der Rede<br />

wurde Rüttgers von den 1400 Gästen<br />

<strong>im</strong> A achener Eurogress anhaltend mit<br />

Standing Ovations, brandendem Applaus,<br />

Zugaberufen, feuriger Rakete<br />

und aus einer Kanone geschossenem<br />

Flitterregen gefeiert.


Bestätigt hatten sich damit die Worte<br />

von <strong>AKV</strong>-Präsident Horst Wollgarten,<br />

der den neuen Ordensritter einleitend<br />

als einen „Anwalt des kleinen Mannes“<br />

bezeichnet hatte, der als Sohn eines<br />

Kölner Elektromeisters seine Bodenhaftung<br />

nicht verloren habe, sich durch<br />

Fleiß, Gerechtigkeit und Bescheidenheit<br />

aus zeichne. „Sein Humor, gewürzt<br />

mit Schlagfertigkeit und Mutterwitz<br />

sowie sein soziales Engagement sind<br />

die Kriterien bei der Ritterwahl gewesen“,<br />

so der Präsident. Der Beginn der<br />

Erfolgsstory des Ordens WIDER DEN<br />

TIERIScHEN ERNST liege <strong>im</strong> Jahr 1950,<br />

als der britische Staatsanwalt, Mister<br />

James Dudgale, den ersten Orden erhalten<br />

hatte. „Mit einer Gratulantenschar<br />

aus vieler Herren Länder feiern<br />

wir heute das Jubiläum unter dem<br />

Motto: ‚60 Jahre und kein bisschen leise’“,<br />

brachte Horst Wollgarten die einzigartige<br />

Geschichte dieses Kulturordens<br />

in Erinnerung.<br />

Nach der Teilnahme an einer Hl.<br />

Mess e <strong>im</strong> Aachener Dom hatte Dr. Jürgen<br />

Rüttgers bereits am Vormittag bei<br />

einer Open-Air-Begegnung mit den<br />

A achenern in der Elisengalerie durch<br />

Humor und Schlagfertigkeit gepunktet.<br />

Für ihn haben unmittelbare Begegnungen<br />

mit den Menschen <strong>im</strong>mer<br />

etwas von einer „öffentlichen Reinigung“,<br />

hatte er zuvor <strong>im</strong> Interview<br />

erklärt. „<strong>Karneval</strong> ist kritisches Bürgertum<br />

und bedeutet Aufklärung <strong>im</strong><br />

bes ten Sinne. Im <strong>Karneval</strong> wird Klartext<br />

gesprochen und ich erfahre, was<br />

die Menschen wirklich von mir denken.“<br />

Und sofort eroberte Rüttgers in<br />

der Elisengalerie die Sympathien. Seine<br />

Liebeserklärung an Aachen verfehlte<br />

dabei nicht ihre Wirkung: „Aachen<br />

ist ein Gefühl, ein Feeling für mich.<br />

Hier fühle ich mich einfach wohl“,<br />

bekundete er. Prompt kam ein Zwischenruf:<br />

„Wir in Nordrhein-Westfalen<br />

sind die närrischste Hochburg von<br />

Deutschland“. <strong>–</strong> „Ja, und Aachen steht<br />

ganz an der Spitze“, konterte Jürgen<br />

Rüttgers. Hatte 2009 der Landtag<br />

NRW beschlossen, künftig für herausragende,<br />

ehrenamtliche Leistungen<br />

<strong>im</strong> <strong>Karneval</strong> Auszeichnungen zu verleihen,<br />

so war es sicherlich kein Zufall,<br />

dass die erste Ehrung dieser Art<br />

an den A achener Kinderkarneval vergeben<br />

wurde.<br />

„<strong>Karneval</strong> ist eine der<br />

friedlichsten und<br />

freundlichsten Bürgerbewegungen.<br />

Journal 6 | 2010<br />

13


14 Journal 6 | 2010<br />

Rückschau <strong>–</strong> Pressest<strong>im</strong>men 2010<br />

Rückschau <strong>–</strong><br />

Pressest<strong>im</strong>men 2010<br />

Kölner Stadtanzeiger<br />

1. Februar 2010<br />

In seinem Beitrag „Ritter Rüttgers<br />

m<strong>im</strong>t den Unsicheren“ schreibt<br />

Harald Biskup: „Be<strong>im</strong> politischen Gegner<br />

(und nicht nur dort) seien Rüttgers<br />

Schlagfertigkeit und sein Spott<br />

gefürchtet, hatte das Komitee für den<br />

Orden WIDER DEN TIERIScHEN ERNST<br />

seine diesjährige Wahl begründet. Der<br />

Mann, der jeden Tag <strong>–</strong> wie er bekennt <strong>–</strong><br />

sechs bis acht Reden halten muss,<br />

m<strong>im</strong>t in der Bütt den Unsicheren. Damit<br />

hat er die Lacher schnell auf seiner<br />

Seite.<br />

…<br />

Die chance zu Attacken auf die Düsseldorfer<br />

Opposition lässt Ritter Jürgen,<br />

ganz und gar staatsmännisch<br />

und überparteilich, ein Vierteljahr vor<br />

der Landtagswahl ungenutzt verstreichen.<br />

Herausforderin Hannelore Kraft<br />

taucht in seiner harmlosen Ordensrede<br />

nur ein einziges Mal auf, und das<br />

so, dass auch die SPD-Anhänger <strong>im</strong><br />

Saal unverkrampft mitklatschen können.“<br />

Ostsee-Zeitung, Rostock<br />

2. Februar 2010<br />

„In Aachen scherzte der Nordrhein-<br />

Westfalen-Premier vor ortsansässigem<br />

<strong>Karneval</strong>sclub und ARD-Kamer a<br />

über Politik und Amt. Mit sicherer<br />

Pointe und staubtrockenem Humor<br />

stellte er den Arbeitstag eines Ministerpräsidenten<br />

in Zeiten des <strong>Karneval</strong>s<br />

vor, was <strong>im</strong> Saal für Lachsalven<br />

sorgte.“<br />

…<br />

„Dass der Ministerpräsident für seine<br />

launige <strong>Karneval</strong>srede auch Versatzstücke<br />

aus dem Spruchbeutel früherer<br />

Auftritte fingerte, fiel allerdings auf.<br />

Der Düsseldorfer Regierungssprecher<br />

sah sich daraufhin zur Verteidigung<br />

berufen: Es sei nicht unüblich, dass gelungene<br />

Passagen und Stilelemente<br />

aus früheren Vorträgen neu verwendet<br />

werden“, heißt es <strong>im</strong> Beitrag: “Im<br />

Käfig ist gut scherzen: Rüttgers tierischer<br />

Ernst“.<br />

„Damit hat er die Lacher schnell auf seiner Seite.“<br />

Rheinische Post, Düsseldorf<br />

1. Februar 2010<br />

„Und manch einer, der <strong>im</strong> Vorfeld skeptisch<br />

war über die Wahl des 60. Preisträgers<br />

für den Orden WIDER DEN TIE-<br />

RIScHEN ERNST, wurde eines Besseren<br />

belehrt: Ritter Jürgen hat Humor bewiesen<br />

und sich elegant aus der Affäre<br />

gezogen, dass ihm nur niemand<br />

unlautere Wahlkampfabsichten nachsagen<br />

werde angesichts der bevorstehenden<br />

nordrhein-westfälischen<br />

Land tagswahlen <strong>im</strong> Mai“, heißt es <strong>im</strong><br />

Beitrag „Ritter Jürgen versteht Helau<br />

und Alaaf“ von Annette Bosetti, die<br />

auch darauf verweist, dass „politischer<br />

<strong>Karneval</strong> die Spezialität der Aachener<br />

ist, die in 60 Jahren sehr oft schon prominentes<br />

Schwergewicht in ihren Narrenkäfig<br />

beorderten“. Längst sei die<br />

Sitzung in Aachen ein wichtiger Fernsehprogrammpunkt<br />

und da die Quoten<br />

nicht mehr st<strong>im</strong>mten, habe man<br />

„umge switcht“: Lokalkolorit gebe es<br />

nur noch in „homöopathischen Dosen“.<br />

Dafür setze man verstärkt auf<br />

Stars, wie den brillanten Eckhard von<br />

Hirschhausen und die „herrlich frotzelnde<br />

Desiree Nick“ als Nofretete.


Welt am Sonntag<br />

31. Januar 2010<br />

Die Frage: „Können Sie Nicht-Rheinländern<br />

erklären, worin der Unterschied<br />

zwischen dem <strong>Karneval</strong> in A achen,<br />

Köln oder Düsseldorf besteht?“ beantwortete<br />

Ordensritter Jürgen Rüttgers<br />

der ‚Welt am Sonntag‘ wie folgt:<br />

„Für alle gilt: Man muss dabei sein<br />

und mitmachen, dann kann man<br />

auch mitlachen. Jeder hat aber seinen<br />

e igenen Stil, seine eigenen Traditionen.<br />

Die Aachener Ordensverleihung<br />

wird vielfach als erster Höhepunkt <strong>im</strong><br />

<strong>Karneval</strong> empfunden, auch wegen der<br />

ganz eigenständigen Aachener Persönlichkeiten,<br />

die da auftreten. Köln<br />

und Düsseldorf halten gerade in den<br />

Tollen Tagen ihre herzliche Abneigung<br />

gegen den anderen hoch, gleichzeitig<br />

besuchen sich die <strong>Karneval</strong>isten, bringen<br />

St<strong>im</strong>mung in die Abende der Konkurrenz.“<br />

„Den Zweiflern<br />

ist vor Lachen<br />

das Wort <strong>im</strong><br />

Halse stecken<br />

geblieben“<br />

Berliner Zeitung<br />

3. Februar 2010<br />

„Dass Stilbegabung und Gesangstalent<br />

sich selbst in den höchsten Kreisen<br />

der Ruhrgebietsregierung finden,<br />

wurde am vergangenen Sonnabend<br />

bei der Verleihung eines Aachener<br />

<strong>Karneval</strong>sordens bewiesen“, schreibt<br />

Jens Balzer in seinem Beitrag: „Wo die<br />

Sau in die Wurst kommt“. Einem Bericht<br />

der Nachrichtenagentur ddp sei<br />

zu entnehmen, dass der nordrheinwestfälische<br />

Ministerpräsident Jürgen<br />

Rüttgers (cDU) bei diesem Anlass<br />

eine cover-Version des Village-People-<br />

Klassikers „YMcA“ mit beachtlicher<br />

Inbrunst gesungen habe: „Wir sind so<br />

gerne hier in Nordrhein-Westfal’n!“ <strong>–</strong><br />

Ja, das ist Popmusik, wie der Ruhrgebietsbewohner<br />

sie liebt <strong>–</strong> schlussfolgert<br />

die ‚Berliner Zeitung‘.<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

1. Februar 2010<br />

„Im Kampf um sinkende Einschaltquoten<br />

setzte der <strong>AKV</strong> am Samstagabend<br />

<strong>im</strong> Aachener „Eurogress“ auf<br />

ein gemischtes Programm aus lokalen<br />

Künstlern und überregionalen Entertainern,<br />

wie etwa Eckart von Hirschhausen<br />

oder das MDR-Fernsehballett.<br />

Und natürlich kommen auch schon<br />

Ausgezeichnete zu Wort“, schreibt Reiner<br />

Burger in seinem Beitrag, den die<br />

‚Frankfurter Allgemeine‘ mit: „Überraschung:<br />

Rüttgers doch lustig“ titelt.<br />

Kölnische Rundschau<br />

1.Februar 2010<br />

„Den Zweiflern ist vor Lachen das<br />

Wort <strong>im</strong> Halse stecken geblieben“, berichtet<br />

die ‚Kölnische Rundschau’ unter<br />

der Überschrift: „Rüttgers und die<br />

nie gekannte Lockerheit“. Der nordrhein-westfälische<br />

Ministerpräsident<br />

Jürgen Rüttgers habe Humor <strong>–</strong> staubtrocken,<br />

ironisch und britisch, mit einer<br />

rheinischen Brise.<br />

…<br />

„In Düsseldorf sage man ihm nach,<br />

dass ihm etwas Lockerheit fehle, und<br />

dass er nicht richtig menscheln könne.<br />

In der Bütt konnte er das mit der Schilderung<br />

seiner Amtsausübung unter<br />

verschärften Bedingungen <strong>–</strong> nämlich<br />

<strong>im</strong> <strong>Karneval</strong>“, schreibt Elke Silberer<br />

und wertet, dass unter den Fernsehsitzungen<br />

Aachen schon <strong>im</strong>mer etwas<br />

anders war. „An ihrem 60. Geburtstag<br />

wurde die Ordensverleihung<br />

WIDER DEN TIERIScHEN ERNST noch<br />

etwas mehr Show und noch weniger<br />

klassische Sitzung“, heißt es weiter.<br />

Im Kampf um das Quoten-Tief sei<br />

die Werner K<strong>im</strong>mig GmbH (Deutscher<br />

Fernsehpreis und Bambi-Verleihung)<br />

als Produzentin engagiert worden.<br />

Neben rheinischen Klassikern wie den<br />

4 Amigos, habe sie mit Desiree Nick,<br />

Klaus & Klaus sowie dem Komiker<br />

Hirschhausen auch Nicht-Aache ner<br />

Akzente gesetzt.<br />

Journal 6 | 2010<br />

„Überraschung:<br />

Rüttgers doch lustig“<br />

15


16 Journal 6 | 2010<br />

„Get-together“ bei der <strong>AKV</strong>-Ritternacht 2010<br />

Ritter ohne Rüstungen und Schwerter <strong>–</strong><br />

aber mit viel Humor<br />

24 Stunden trennten die Festgesellschaft<br />

der <strong>AKV</strong>-Ritternacht 2010 noch<br />

von der Ordensverleihung WIDER<br />

DEN TIERIScHEN ERNST an den Ministerpräsidenten<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />

Dr. Jürgen Rüttgers.<br />

In junger Tradition hatte der Aachener<br />

<strong>Karneval</strong>sverein nun zum dritten Mal<br />

am Vorabend einer Festsitzung Mitglieder,<br />

Sponsoren und Freunde zu<br />

einem Get-together in das Hotel Pullman<br />

Aachen „Quellenhof“ eingeladen.<br />

270 Gäste waren dieser Einladung gefolgt<br />

und genossen den Abend in stilvollem<br />

Flair. Denn nicht Ritterrüstung<br />

und Schwert gaben den Ton an, sondern<br />

vielmehr bei den Damen dezente<br />

Eleganz und bei den Herren dunkler<br />

Anzug oder Smoking.<br />

Mit gepflegtem Sound begleitete die<br />

Band Jazz-Lite das gesellige Geschehen<br />

<strong>im</strong> Berlin-Saal. Hier begegneten<br />

sich neben bekannten Persönlichkeiten<br />

aus Politik und Wirtschaft, wie<br />

Minister Armin Laschet, Oberbürgermeister<br />

Marcel Philipp und Prof. Dr.<br />

Hermann Bühlbecker, um nur einige<br />

Namen zu nennen, auch die karnevalistischen<br />

Honoratioren wie die <strong>AKV</strong>-<br />

Ex-Präsidenten Georg Helg und Dr.<br />

Dirk von Pezold sowie Ex-<strong>Tollität</strong>en, Elferräte<br />

und Senatoren. Im Mittelpunkt<br />

des Geschehens und der Gespräche<br />

aber standen der designierte Ordensritter<br />

Dr. Jürgen Rüttgers mit Gattin<br />

Angelika sowie Ordenskanzler Freiherr<br />

von Heeremann, die Ritter Joach<strong>im</strong><br />

Hunold und Mario Adorf sowie<br />

die Knappen Armin Halle und charly<br />

Danzer als Vorhut für weitere sieben<br />

Ritter am Folgetag.


„60 Jahre und kein bisschen leise“<br />

stellte <strong>AKV</strong>-Präsident Horst Wollgarten<br />

das Motto der Festsitzung 2010<br />

seinen Begrüßungsworten voran und<br />

brachte die 60-jährige Geschichte<br />

des Ordens WIDER DEN TIERIScHEN<br />

ERNST in Erinnerung. Gleichzeitig<br />

lobte er die sehr gute Teamarbeit zwischen<br />

<strong>AKV</strong>, WDR und der erstmals beteiligten<br />

TV-Produktionsgesellschaft<br />

Werner K<strong>im</strong>mig GmbH. Durch einen<br />

neuen Stil werde die Sitzung stärker<br />

auf eine karnevalistische Revue ausgerichtet<br />

sein und vor einem phantastischen<br />

Bühnenbild mit futuristischen<br />

Lichtsäulen ablaufen. Neben<br />

Aachener <strong>Karneval</strong>isten werde eine<br />

„Gratulantenschar aus vieler Herren<br />

Länder“ stellvertretend für die bisherigen<br />

Ritter aus diesen Regionen<br />

Glückwünsche zum Jubiläum überbringen.<br />

Einen Vorgeschmack dazu gab <strong>im</strong><br />

Laufe des Abendprogramms der Ritternacht<br />

das Deutsche Fernsehballett<br />

des MDR mit einem Hauch von<br />

Erotik und Mackie-Messer-Touch.<br />

Als Moderator agierte AZ-Redakteur<br />

R obert Esse r, der in amüsanten Smalltalks<br />

mit Ordenskanzler von Heeremann,<br />

OB Marcel Philipp, sowie den<br />

Rittern Joach<strong>im</strong> Hunold und Mario<br />

Adorf (Laudator der Festsitzung) seinen<br />

Gesprächspartnern so manches<br />

Ameröllchen entlocken konnte. Der<br />

designierte Ritter Jürgen aber gab bei<br />

einer Gewissensfrage bereits einen<br />

Vorgeschmack auf seine Schlagfertigkeit.<br />

„Welches Gefühl bewegt Sie heute<br />

Abend stärker <strong>–</strong> Last oder Freude?“<br />

fragte der Moderator. Rüttgers Antwort<br />

darauf: „Meine Freude ist riesig.<br />

Nach der Last befragen Sie mich morgen<br />

nach Mitternacht!“<br />

„Meine Freude ist<br />

riesig. Nach der<br />

Last befragen Sie<br />

mich morgen nach<br />

Mitternacht!“<br />

Nie erscheint die Ritterschar ohne<br />

eine großzügige Spende in Aachen.<br />

Knappe Armin Halle hatte die dankbare<br />

Aufgabe, gleich drei Spendenschecks<br />

zu übergeben: 3000 Euro für<br />

den Hilfsfonds „Aachener Kindern den<br />

Tisch decken“ der AZ-Aktion „Menschen<br />

helfen Menschen“, weitere<br />

3000 Euro für die Königstein-Stiftung<br />

des <strong>AKV</strong> sowie 1500 Euro zugunsten<br />

der Sanierung des Weltkulturerbes<br />

Aachener Dom. Weitere Bühnengäste<br />

waren der amtierende <strong>Prinz</strong> <strong>Karneval</strong><br />

Dirk IV. Trampen, eskortiert von<br />

der Aachener <strong>Prinz</strong>engarde mit Kommandant<br />

Markus Bongers, die in dieser<br />

Session ihr 100-jähriges Jubiläum<br />

feierte.<br />

Lukullisches aus der Quellenhof-Küche<br />

und ein aufmerksamer, gastronomischer<br />

Service garantierten den<br />

Gästen einen gelungenen, harmonischen<br />

Abend.<br />

Neben Aachener<br />

<strong>Karneval</strong>isten brachte<br />

eine Gratulantenschar<br />

aus vieler<br />

Herren Länder<br />

Glückwünsche zum<br />

Jubiläum.<br />

Journal 6 | 2010<br />

17


18 Journal 6 | 2010<br />

Interviews mit Prominenten<br />

Interviews mit Prominenten<br />

be<strong>im</strong> Tierischen Ernst 2010<br />

Marie-Luise Marjan, Schauspielerin<br />

„Seit Jahren bin ich Stammgast der<br />

<strong>AKV</strong>-Festsitzungen und komme auch<br />

gerne, wenn es meine Zeit erlaubt. Ich<br />

freue mich ganz besonders auf die Reden.<br />

Sie sind <strong>im</strong>mer faszinierend, intelligent,<br />

unterhaltsam und überaus<br />

witzig. Und darauf habe ich mich auch<br />

heute Abend am meisten gefreut.“<br />

„ Die Reden sind<br />

<strong>im</strong>mer faszinierend,<br />

intelligent, unterhaltsam<br />

und überaus witzig.“<br />

Desirée Nick, Entertainerin<br />

„Auf meine heutige Rolle hatte ich<br />

mich gefreut, denn ich bin Entertainerin<br />

und lebe vom Lachen der Leute.<br />

Hier gibt es ein besonderes Publikum,<br />

und die Veranstaltung ist der Höhepunkt<br />

der Fröhlichkeit. Man ist umgeben<br />

von Auftretenden, die auch sehr<br />

viel können. Und wer eine Karte gekauft<br />

hat, der will auch etwas sehen.<br />

Hier trete ich also vor Leuten auf, die<br />

gar nicht meinetwegen gekommen<br />

sind. Da fällt es natürlich sehr schwer,<br />

und so bin ich über den Erfolg heute<br />

Abend sehr glücklich und hoffe, dass<br />

ich wieder mitmachen kann. In Berlin<br />

bin ich gar nicht in den <strong>Karneval</strong><br />

eingebunden. Ich glaube, wäre ich <strong>im</strong><br />

Rheinland geboren worden, hätte ich<br />

hier eine gigantische Karriere als <strong>Karneval</strong>istin<br />

gemacht.“<br />

„Ich glaube, wäre ich<br />

<strong>im</strong> Rhein land geboren<br />

worden, ich hätte hier eine<br />

gigantische Karriere als<br />

Karneva listin gemacht.“<br />

Dr. Guido Westerwelle,<br />

Bundesaußenminister<br />

„Ich habe in all’ diesen Jahren, in denen<br />

ich Ritter bin, erst ein einziges<br />

Jahr verpasst. Ich finde, es ist eine der<br />

besten Sitzungen in Deutschland.“<br />

Friedrich Merz<br />

„Mein Eindruck vom heutigen Abend:<br />

Gute St<strong>im</strong>mung, gute Sitzung, guter,<br />

neuer Ritter!“


Ralf Moeller, Schauspieler<br />

„Ich wurde heute von Ministerpräsident<br />

Rüttgers hierher eingeladen und<br />

habe das erste Mal eine <strong>AKV</strong>-Festsitzung<br />

miterlebt und sehr, sehr genossen.<br />

Es ist <strong>Karneval</strong>, aber nicht so der<br />

typische. Es ist Unterhaltung, es ist<br />

Show. Teilweise hatte ich ein Gefühl,<br />

als wenn ich in Las Vegas bin. Ich fand<br />

auch die Rede von Dr. Rüttgers ganz<br />

super. Er hat das ganz, ganz fantastisch<br />

gemacht, es war ein Highlight<br />

heute, das ich sehr genossen habe.<br />

Und wann <strong>im</strong>mer es mich mal wieder<br />

hierher führt, komme ich stets wieder<br />

gern zurück nach Aachen.“<br />

Professor Dr. Dagmar Schipanski,<br />

Präsidentin a.D. des Thüringer<br />

Landtags<br />

„Mich verbindet sehr viel mit A achen<br />

und bin nun das zwölfte Mal hier, seitdem<br />

Ritter Bern hard Vogel Ministerpräsident<br />

von Thüringen war. Ich finde<br />

die Veranstaltung der Aachener einfach<br />

toll und bin ihr sehr verbunden.<br />

Mir macht es einfach Spaß, hier <strong>Karneval</strong><br />

zu erleben, der leicht ist und von<br />

Freude geprägt. Und ich finde, dass er<br />

eine Ausstrahlung auf Deutschland<br />

hat, die ganz einmalig ist durch ihre<br />

Fröhlichkeit.“<br />

„Teilweise hatte<br />

ich ein Gefühl,<br />

als wenn ich in<br />

Las Vegas bin.“<br />

Margarethe Schreinemakers,<br />

Fernsehmoderatorin<br />

„Das war heute mein zweiter tierischer<br />

Ernst, und ich habe das auch sehr genossen.<br />

Ich fand es schon <strong>im</strong> letzten<br />

Jahr ganz wunderbar. Mit A achen bin<br />

ich seit meiner Kindheit sehr, sehr lange<br />

verbunden, weil ich <strong>im</strong> Grenzgebiet<br />

groß geworden bin. Mein ers ter<br />

Freund hatte in A achen an der TH studiert.<br />

Den habe ich ab und wann besuchen<br />

dürfen. Und dann lebe ich<br />

schon seit 20 Jahren in Belgien. Das<br />

erste Jahr in Lüttich, danach die Jahre<br />

<strong>im</strong> Hohen Venn und jetzt seit vielen<br />

Jahren schon in Eupen <strong>–</strong> da gehört<br />

A achen ja auch fast dazu! Ansons ten<br />

bin ich eine rheinische Frohnatur und<br />

liebe den <strong>Karneval</strong> und natürlich diese<br />

Festsitzung hier auch.“<br />

Hartmut Mehdorn,<br />

Aufsichtsrat Air-Berlin<br />

„Die Verleihung des Ordens WIDER<br />

DEN TIERIScHEN ERNST habe ich<br />

schon <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Fernsehen verfogt,<br />

und es war <strong>im</strong>mer lus tig und geistreich.<br />

Insofern habe ich mich heute<br />

gefreut, hierher gekommen zu sein.<br />

Ich bin begeistert. Beeindruckend war<br />

Rüttgers mit seiner Rede, die ich glaube,<br />

sehr gemenschelt hat. Er hat da<br />

gar nicht Theater gespielt. Man konnte,<br />

nachdem er den dritten Satz gesagt<br />

hatte, schon merken: Das war<br />

sein Metier. Ich meine, dass er als Politiker<br />

gut reden kann, das wussten<br />

wir alle, aber er hat das wirklich sehr<br />

menschlich gemacht. Wie überhaupt<br />

der Abend sehr schön war. Ich sage<br />

mal, als Newcomer fand ich, das gibt’s<br />

in Deutschland nicht noch einmal, das<br />

ist eine einzigartige Veranstaltung.“<br />

Journal 6 | 2010<br />

„…das gibt’s in Deutschland<br />

nicht noch einmal, das ist eine<br />

einzigartige Veranstaltung.“<br />

19


20 Journal 6 | 2010<br />

2. <strong>AKV</strong>-Oldt<strong>im</strong>er-Rallye „THE RAcE“ 2010<br />

Entdeckungen bei der<br />

2. <strong>AKV</strong> Oldt<strong>im</strong>er-Rallye „THE RACE“ 2010<br />

Rasanten Fahrern und<br />

cleveren „Hir nen“<br />

über die Schulter geschaut <strong>–</strong><br />

dabei <strong>im</strong>mer den<br />

„Baumaffen“ auf der Spur …<br />

75 liebevoll gepflegte Oldt<strong>im</strong>er-Raritäten<br />

standen auf dem Aachener<br />

Markt in Warteposition und wurden<br />

von den Fans historischer Automobile<br />

beliebäugelt. Es waren Hömmele<br />

va Lü, die sich an jenem Samstag, 29.<br />

Mai, zur 2. <strong>AKV</strong> Oldt<strong>im</strong>er-Rallye „THE<br />

RAcE“ 2010 eingefunden hatten. Wie<br />

bereits <strong>im</strong> vergangenen Jahr bei der<br />

ersten Rallye dieser Art zeigte nur<br />

e iner dem Geschehen die kalte Schulter:<br />

os Keijser Karl auf seinem Eäzekomp.<br />

Doch von ihm nahm sowieso<br />

keiner Notiz, waren doch alle Blicke<br />

auf die Startrampe gerichtet, wo <strong>AKV</strong>-<br />

Präsident Horst Wollgarten und vom<br />

Organisations-Team Ach<strong>im</strong> Krott als<br />

Moderatoren agierten. Fünf Minuten<br />

vor zwölf Uhr gab es den ersten Beifall<br />

für <strong>AKV</strong>-Oberehrenhut a.D. christian<br />

Lücker, der in seinem Jaguar XK150<br />

als Vorhut für die Strecke auf’s Pedal<br />

trat und startete. Bei Aachener Kaiserwetter<br />

senkte dann der <strong>AKV</strong>-Präsident<br />

pünktlich um zwölf Uhr zum ersten<br />

Mal die schwarz-weiße Karofahne<br />

und gab den Start frei für die Nummer<br />

1, einen chevrolet, Baujahr 1929,<br />

mit 81 Jahren das älteste der teilnehmenden<br />

Fahrzeuge, gefahren von Rudolf<br />

und Mira Moos.


Voller Akribi und Sachkenntnis stellten<br />

die beiden Moderatoren jedes einzelne<br />

Automobil mit seinen technischen und<br />

historischen Besonderheiten, aber auch<br />

mit Spitznamen und Ameröllchen vor.<br />

Selbst einen „Sau“-Porsche und einen<br />

„Butterklum pen“ gab es in der Riege.<br />

Etwas fester als sonst packten die Fahrer<br />

zunächst das Lenkrad, und die Beifahrer<br />

hoben bei der Startfreigabe nur<br />

kurz mit einem freundlichen Lächeln<br />

den Blick vom Roadbook mit den Navigationsaufgaben.<br />

Sie waren schließlich<br />

„das Hirn“, das den Fahrern die Anweisungen<br />

zur Steuertüchtigkeit bei<br />

Gleichmäßigkeits- und Zeitprüfungen<br />

sowie der Lousberg-Sonderprüfung<br />

vor geben mussten. Fahrer und Beifahrer<br />

waren sich <strong>im</strong> Klaren: Teamwork<br />

war nun das A und O, sollte die Rallye<br />

harmonisch und erfolgreich verlaufen.<br />

Während sich die Teams also hochkonzentriert<br />

zunächst vom Markt in Richtung<br />

Gallwitz-Kaserne durch A achen<br />

lancierten, um dort ihre erste Sonderprüfung<br />

<strong>im</strong> Slalomfahren abzulegen,<br />

gab es für die Dahe<strong>im</strong>gebliebenen<br />

nach dem Start des letzten Wagens<br />

süffige 111 Liter Freibier, gespendet vom<br />

designierten <strong>Prinz</strong>en <strong>Karneval</strong> „Zwanzig11“<br />

<strong>Alwin</strong> I. <strong>Fiebus</strong>. Die jüngsten<br />

Öcher wiederum ließen putzmunter<br />

Luftballons mit den Logos der IG Markt<br />

und der <strong>AKV</strong>-Rallye in den noch azurblauen<br />

H<strong>im</strong>mel aufsteigen.<br />

Besonderen Beifall hatte es be<strong>im</strong> Start<br />

für zwei Rallye-Newcomer gegeben:<br />

Oberbürgermeister Marcel Philipp<br />

nahm als Beifahrer in einem Ponton<br />

Mercedes Benz, Baujahr 1957, erstmals<br />

an einer Rallye teil. „Wir haben unterwegs<br />

viel Spaß. Unser OB genießt voll<br />

die Fahrt und findet sie total Klasse“,<br />

berichtete später be<strong>im</strong> Pausenstopp<br />

Walter Wiese, als versierter Rallyefahrer<br />

der „Mann am Steuer“ des Oldt<strong>im</strong>er-Schätzchens.<br />

Marcel Philipp selbst<br />

aber war sofort mit Oldt<strong>im</strong>er-Fans in<br />

Fachs<strong>im</strong>pelei verwickelt. Als Neuling<br />

erlebte auch Ex-<strong>Prinz</strong> Dirk IV. Trampen<br />

am Lenkrad eines VW 1600, 1303<br />

L5 cabrio, Baujahr 1979, seine Rallye -<br />

Premiere. „Navigiert“ wurde er dabei<br />

von seinem Ex-Adjutanten Josef Esser,<br />

der bereits „THE RAcE“ 2009 mitgefahren<br />

war. „Ich bin das Hirn!“ betonte<br />

Esser vielsagend be<strong>im</strong> Einsteigen.<br />

Journal 6 | 2010<br />

21


22 Journal 6 | 2010<br />

2. <strong>AKV</strong>-Oldt<strong>im</strong>er-Rallye „THE RAcE“ 2010<br />

Entdeckungen bei der<br />

2. <strong>AKV</strong> Oldt<strong>im</strong>er-Rallye „THE RACE“ 2010<br />

„Jaaaa, hier ist es richtig!“<br />

Vor den Rallye-Teilnehmern lag eine<br />

140 Kilometer lange Strecke rund um<br />

und durch die landschaftliche Idyll e<br />

des Naturparks Hertogenwald und<br />

Hohes Venn. Die Unterhaltung der<br />

Teams blieb während der Fahrt über<br />

Hauset, Eupen, Jalhay, Francochamps<br />

und Burnville auf das Wesentliche beschränkt.<br />

„Jetzt 380 Meter bis zur Ampel<br />

links!“ <strong>–</strong> „Du kannst auch langsam<br />

fahren <strong>–</strong> Vorzeiten sind nicht erlaubt!“<br />

<strong>–</strong> „So Dirk, jetzt bist du gefordert!“ waren<br />

noch komplette Sätze. Der „Neuling<br />

<strong>im</strong> Backstage“ aber musste feststellen,<br />

dass Naturschönheiten bei<br />

einer Rallye kaum wahrgenommen<br />

werden. „Du sollst auf die Baumaffen<br />

achten“, musste die Mitfahrerin<br />

in der zweiten Reihe <strong>im</strong>mer wieder<br />

zurecht gewiesen werden, wenn sie<br />

bei Tälern, Wäldern und beweideten<br />

Wiesen ins Schwärmen geriet, denn<br />

die „Baumaffe n“ waren ihre Pflichtkür<br />

und brachten dem Team Punkte.<br />

Gemeint waren die in unregelmäßigen<br />

Abständen und in etwa 50 Zent<strong>im</strong>etern<br />

Höhe angebrachten DIN A5-<br />

großen Quadrate, auf denen jeweils<br />

ein Druckbuchstabe prangte. Das flotte<br />

Rallye-Käppi aber war bereits nach<br />

einer halben Stunde Fahrt vom Winde<br />

verweht. Blieb ihr nur die stille Hoffnung,<br />

dass es wenigstens ein Oldt<strong>im</strong>er-Fan<br />

war, der es gefunden hat.<br />

„Du sollst auf<br />

die Baumaffen<br />

achten!“<br />

Horst Wollgarten,<br />

Dr. Norbert Königs,<br />

Tom Frings,<br />

Patrik Hoesch,<br />

Ach<strong>im</strong> Krott,<br />

Bernhard Lutterbeck,<br />

Dietmar Werner


Selten wurde <strong>im</strong> Konvoi gefahren.<br />

Meist war weit und breit kein zweites<br />

Oldie-Schnauferl in Sicht, meist nur,<br />

wenn sich jemand verfahren hatte<br />

und einem wieder entgegen kam. Und<br />

die Fahrtroute hatte durchaus ihre Tücken.<br />

So gab es vor Ovifat plötzlich<br />

Verwirrung. Doch noch lachten die<br />

beiden Männer. Dann das rettende<br />

Ortsschild „Elsenborn“. Das „Hirn“ jubelte:<br />

„Jaaaa, hier ist es richtig!“ Schön<br />

war es, unterwegs ab und wann plötzlich<br />

bekannte Gesichter aus Aachen<br />

an den Zeitkontroll- und Startwertungspunkten<br />

zu treffen. Doch auch<br />

hier blieb das zwar freundschaftliche<br />

Gespräch nur kurz: „Nochmal die<br />

Bordkarte bitte“, lautete die Aufforderung,<br />

die Eintragung wurde vorgenommen<br />

und die Stoppuhr gezückt:<br />

„Noch 20 Sekunden, noch zehn Sekunden,<br />

fünf <strong>–</strong> vier <strong>–</strong> drei <strong>–</strong> zwei <strong>–</strong> eins<br />

und ’ne schöne Fahrt!“ Einhundert ehrenamtliche<br />

Helfer aus der großen,<br />

großen A achener <strong>Karneval</strong>istenfamilie,<br />

darunter viele aus der Oecher Börjerwehr<br />

und dem <strong>AKV</strong>, waren an den<br />

Wegstrecken <strong>im</strong> Einsatz. Ihr freundliches<br />

Lächeln wirkte wie eine Wegzehrung<br />

für die Teams.<br />

In der zweiten Halbzeit dann, nach<br />

e iner Kaffeepause in der Hostellerie<br />

de la chapelle <strong>im</strong> landschaftlich malerischen<br />

Bernister Beverce, schien<br />

sich doch eine leichte Nervosität breit<br />

zu machen. Plötzlich dominierte nur<br />

noch eine Zahlensprache mit Sekunden-<br />

und Meterangaben, die zu höherer<br />

Mathematik wurden. „Bei 14 <strong>–</strong><br />

16 <strong>–</strong> 57 müssen wir da sein“ oder: „4<br />

<strong>–</strong> 11 in 2 <strong>–</strong> 7“ lautete die Order, was<br />

<strong>im</strong>mer sie bedeuten mochte. Doch<br />

die Teams hatten sich bestens eingespielt.<br />

Längst legte sich Dirk Trampen<br />

be<strong>im</strong> Fahren elegant in die Kurven<br />

und ab Kalterherberg beflügelte<br />

der he<strong>im</strong>atliche Stallgeruch die Fahrt<br />

über Mützenich, Konzen, Roetgen und<br />

Raeren. Mehr und mehr bewölkte sich<br />

der H<strong>im</strong>mel und der kalte Eifelwind<br />

ließ <strong>im</strong> cabrio ahnen, was hier Winter<br />

bedeutet. Hatten bisher nur ein paar<br />

vereinzelte Bewohner in den tangierten<br />

Orten ihre Rasenmäher abgestellt<br />

und interessiert den Wagen nachgeblickt,<br />

so wussten die Jungen der Straßenfußballmannschaft<br />

in Sief sofort,<br />

was es mit dem Wagen Nummer 53<br />

auf sich hatte. „Hallo, Dirk!“ riefen<br />

sie, denn auf der Wagentür prangte<br />

das ex-prinzliche Logo: „<strong>Prinz</strong> Dirk IV.<br />

<strong>–</strong> 2010“. Spätestens auf dem Lousberg<br />

war zu erfahren, dass einige wenige<br />

Oldies nicht durchgehalten hatten.<br />

Auch die crew von Wagen Nummer<br />

53 überrundete <strong>im</strong> letzten Drittel der<br />

Fahrt ein Schnauferl, das nur noch mit<br />

schepperndem Auspuff dem he<strong>im</strong>atlichen<br />

Aachen entgegentrollte.<br />

„<br />

Noch 20 Sekunden,<br />

noch zehn … fünf <strong>–</strong><br />

vier <strong>–</strong> drei <strong>–</strong> zwei <strong>–</strong><br />

eins und ’ne schöne<br />

Fahrt!“<br />

Nach fünfstündiger Fahrt und „perfekt“<br />

bestandener Lousberg-Prüfung<br />

rollte auch das Team Trampen <strong>–</strong> Esser<br />

wieder auf dem historischen Markt<br />

von Aachen an. Die Walking Jay Dee<br />

Brassband hatte die wartende Menge<br />

derweil unterhalten. <strong>AKV</strong>-Vizepräsident<br />

Dr. Norbert Königs überreichte<br />

den Eintreffenden zur Erinnerung an<br />

„THE RAcE“ 2010 eine Plakette mit<br />

dem Rac e-Logo in Form eines Ordens.<br />

Immerhin ist es die Rallye des<br />

A achener <strong>Karneval</strong>svereins. Die Siegerehrung<br />

fand dann später <strong>im</strong> Rahmen<br />

eines Abendessens in der Aula<br />

carolina statt. „Es war eine sehr schöne<br />

und perfekt organisierte Veranstaltung“,<br />

lobte Klaus Derondeau, der nun<br />

zum zweiten Mal teilgenommen hatte.<br />

Für ihn hätte es nicht besser laufen<br />

können, war er doch zusammen<br />

mit Beifahrer Bastian Derks in seinem<br />

pr<strong>im</strong>rose-yellow-farbenen Triumph<br />

TR3 Roadster, Baujahr 1958, einer der<br />

Bestplatzierten. In seiner Klasse war<br />

er Ers ter geworden und belegte in der<br />

Gesamtwertung Platz Drei.<br />

Journal 6 | 2010<br />

23


24 Journal 6 | 2010 Ritter kurz gefragt<br />

Ritter kurz gefragt:<br />

Joach<strong>im</strong> Hunold<br />

Im Jahr 2010 feierte der A achener<br />

<strong>Karneval</strong>sverein die 60. Verleihung des<br />

Ordens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST<br />

für Humor und Menschlichkeit. Viele<br />

namhafte Persön lichkeiten aus allen<br />

Gesellschaftskreisen haben diesen Orden<br />

erhalten.<br />

Welche Bedeutung hat dieser einmalige<br />

Kulturorden für Sie persönlich?<br />

Wenn ich sehe, welchen Persönlichkeiten<br />

der Orden bislang verliehen<br />

wurde, dann kann ich die Bedeutung<br />

für mich gar nicht hoch genug einschätzen.<br />

Die Festsitzung 2010 wurde mit<br />

dem WDR und der neuen Produktionsgesellschaft<br />

Werner K<strong>im</strong>mig GmbH<br />

in einem veränderten, neuen Stil gestaltet.<br />

Ein modernes, farbenfrohes<br />

Bühnenbild, stärker auf eine karnevalistische<br />

Revue ausgerichtete Festsitzung,<br />

mit Jubiläumsglückwünschen<br />

zum 60jährigen Ordensfest von Künstlern<br />

aus vieler Herren Länder. Fühlten<br />

Sie sich an diesem Abend gut unterhalten?<br />

Ich fühlte mich sehr gut unterhalten.<br />

Und ich glaube auch, dass sich die<br />

Fernsehzuschauer gut unterhalten<br />

fühlten. Dass das Programm diesmal<br />

auf Wunsch des Fernsehens revuelastiger<br />

war als früher, hat gewiss<br />

die Einschaltquote verbessert <strong>–</strong> auch<br />

wenn das nicht allen eingefleischten<br />

<strong>Karneval</strong>isten gefallen hat. Da die<br />

Konkurrenz <strong>im</strong> Fernsehen aber von<br />

Jahr zu Jahr stärker wird, kommt man<br />

um Kompromisse wohl nicht herum.<br />

Sie sind Ordensritter des Jahres<br />

2007, CEO von Air Berlin und seit vielen<br />

Jahren in dankenswerter Weise einer<br />

der Hauptsponsoren des <strong>AKV</strong>.<br />

Welche Bedeutung für Sie als Sponsor<br />

hat die Fernsehübertragung der Festsitzung<br />

in der ARD zur besten Sendezeit?<br />

Das Fernsehen ist für jeden Sponsor<br />

wichtig. Wenn es die Fernsehübertragung<br />

zur besten Sendezeit nicht<br />

mehr geben würde, hätte der <strong>AKV</strong> gewiss<br />

deutlich weniger Sponsoren. Ein<br />

Sponsor investiert ja nicht, weil er<br />

dem <strong>AKV</strong> einen Gefallen tun möchte,<br />

sondern weil er seine Produkte bewerben<br />

möchte.<br />

Nachgefragt hieße das, das<br />

Sponsoring von Air Berlin ist abhängig<br />

davon, dass die Festsitzung in der ARD,<br />

also <strong>im</strong> Ersten Programm übertragen<br />

wird?<br />

Die Gäste <strong>im</strong> Saal sind uns natürlich<br />

auch nicht unwichtig, doch ohne<br />

Fernsehübertragung würden wir die<br />

Werbeausgaben sicher deutlich verringern.<br />

Sie sind gebürtiger Rheinländer,<br />

leben in Düsseldorf und natürlich auch<br />

in Berlin. Uns interessiert, wie beispielsweise<br />

der Düsseldorfer die Festsitzung<br />

des <strong>AKV</strong> <strong>im</strong> Vergleich zum Berliner erlebt.<br />

Mir als durchaus karnevalserprob tem<br />

Düsseldorfer gefällt Ihre Veranstaltung<br />

sehr gut <strong>–</strong> und den Gäs ten, die<br />

ich aus Berlin mitgebracht habe, gefiel<br />

sie auch. Die hatten einfach Spaß.


Der Orden WIDER DEN TIERI-<br />

SCHEN ERNST für Humor und Menschlichkeit<br />

ist mehr als ein <strong>Karneval</strong>sorden.<br />

Er ist ein Kulturorden mit hoher<br />

Wertigkeit! Der <strong>AKV</strong> sieht sich mit der<br />

Ausstrahlung der Festsitzung als Botschafter<br />

der Stadt Aachen und die<br />

Frank furter Allgemeine Zeitung bezeich<br />

nete den Orden als „Nobelpreis<br />

des Humors“. Auf eine solche Äußerung<br />

sind wir als <strong>AKV</strong>er natürlich stolz.<br />

Frage an Sie: Wie kann es dem <strong>AKV</strong> aus<br />

Ihrer Sicht gelingen, dieser Botschafterrolle<br />

<strong>im</strong> Rahmen seiner Programmgestaltung<br />

auch über die Grenzen von<br />

NRW hinaus in vollem Umfang gerecht<br />

zu werden?<br />

Meiner Meinung nach ist das dem<br />

<strong>AKV</strong> längst gelungen. Ja, ich glaube<br />

sogar, dass sie in ganz Deutschland<br />

noch besser ankommt als in der eigenen<br />

Stadt, in der einigen Journalisten<br />

nichts anderes einfällt, als die Veranstaltung<br />

Jahr für Jahr herunter zu<br />

schreiben.<br />

Kennen Sie das Triple A (AAA)<br />

von Aachen?<br />

Klar. Alemannia, <strong>AKV</strong>, Aachen-Laurensberger<br />

Rennverein.<br />

Sie sind Fan und Sponsor des<br />

Fußballvereins Fortuna Düsseldorf. Haben<br />

Sie selbst auch Fußball gespiel t?<br />

Ja, als Jugendlicher <strong>–</strong> wie die meisten<br />

anderen. Aber auch später noch in<br />

unserer Firmenmannschaft. Und das<br />

auch noch als 50-Jähriger.<br />

Die Traditionsmannschaften von<br />

Alemannia Aachen und Fortuna Düsseldorf<br />

spielen zurzeit in der gleichen<br />

Liga. Eine Frage zum Schmunzeln: Was<br />

glauben Sie, welcher Verein als erster in<br />

die 1. Bundesliga aufsteigt?<br />

Natürlich Fortuna. Wer sonst? Aachen<br />

ist ja schon mit dem Orden WIDER<br />

DEN TIERIScHEN ERNST in der Bundesliga.<br />

Journal 6 | 2010<br />

Der <strong>AKV</strong> gratuliert<br />

seinen Jubilaren<br />

Es vollendeten beziehungsweise vollenden 2010 das<br />

70<br />

75<br />

80<br />

85<br />

70. Lebensjahr:<br />

Heinz-Josef Schornstein<br />

Hubert Bartz<br />

Peter Jordan<br />

Willy Kick<br />

Dieter Weissbrod<br />

Hubert Heyeres<br />

75. Lebensjahr:<br />

Herbert Olbrich<br />

Heinz-Ludwig Kloeser<br />

Prosper Brüderlin<br />

Heiner Nobis sen.<br />

Dr. Willibert Z<strong>im</strong>mermann<br />

Helmut Pape<br />

Günter Lunk<br />

Dr. Werner Lehrheuer<br />

Karl Bund<br />

Rudolf Görres<br />

Helmut Falter<br />

Bruno Wigger<br />

claus Deumens<br />

80. Lebensjahr:<br />

Walter Stercken<br />

Fritz Prümper<br />

85. Lebensjahr:<br />

Rudolf Thomas<br />

Konstantin Steffens<br />

Hans Axmacher<br />

Mitgliedstreue hielten dem <strong>AKV</strong> über<br />

40<br />

45<br />

50<br />

55<br />

40 Jahre:<br />

Jürgen Eidens<br />

Leo Führen<br />

45 Jahre:<br />

Manfred Hauswirth<br />

Hans J.G. Holland<br />

Rolf Schlüter<br />

50 Jahre:<br />

Georg-Günther Schwartz<br />

55 Jahre:<br />

Hans Axmacher<br />

Freddy Berndsen<br />

Rudolf Görres<br />

Heiner Nobis sen.<br />

25


26 Journal 6 | 2010<br />

www.lambertz.de


Journal 6 | 2010<br />

<strong>Prinz</strong>liches Augenmerk<br />

war auf Hilfe für Kinder in Not gerichtet<br />

9.000 Euro kommen ihnen zugute<br />

„Es war einmal ein <strong>Prinz</strong>, der es sich<br />

auf die Fahne geschrieben hatte,<br />

Öcher Kindern zu helfen“ resümiert<br />

Ex-<strong>Prinz</strong> Dirk IV. Trampen, wenn er auf<br />

seine Session zurückblickt. Er sah sich<br />

als <strong>Tollität</strong> der bewährten Devise des<br />

Aachener <strong>Karneval</strong>svereins verpflichtet:<br />

„Durch Frohsinn zur Wohltätigkeit“.<br />

Und <strong>im</strong>merhin erzielten er und<br />

sein Hofstaat <strong>im</strong> Ergebnis die stolze<br />

Summe von 9.000 Euro. Bedacht wurden<br />

daraus mit 3.000 Euro der Verein<br />

„Nele und Hanns Bittmann e.V.<br />

<strong>–</strong> Hilfsfonds für Kinder in Not in der<br />

Region Aachen“ sowie die Foundation<br />

„Golf & Humor“ mit 6.000 Euro.<br />

Die ersten Verbündeten für sein soziales<br />

Engagement hatte Dirk Trampen<br />

be<strong>im</strong> Golfclub in Henry chapelle gefunden.<br />

Um christian Hagemann, Eric<br />

Meijer sowie Patrick und Daniel Jacobs<br />

gibt es dort seit 2008 die „Golf<br />

& Humor“-Stiftung, die sich speziel l<br />

für Kinder engagiert. Sofort unterstützten<br />

die Golfer die Idee des designierten<br />

<strong>Prinz</strong>en bei ihrem eigenen Benefizturnier<br />

<strong>im</strong> August 2009, auch<br />

eine Versteigerung durchzuführen.<br />

Der erste Preis beispielsweise bestand<br />

Ex-<strong>Prinz</strong> Dirk IV. Trampen blickt auf seine Session zurück<br />

in einer Mitfahrt auf dem prinzlichen<br />

Rosenmontagswagen. Insgesamt erbrachte<br />

die Versteigerung 3.000 Euro,<br />

die Dirk Trampen als Erstes für „Golf &<br />

Humor“ zur Verfügung stellte. Weitere<br />

3.000 Euro erhielt die Foundation aus<br />

einem Texas Holdem Pokerspiel, das<br />

<strong>Prinz</strong> und Hofstaat <strong>im</strong> Januar 2010 <strong>im</strong><br />

Aachener Spielcasino veranstalteten.<br />

„Mit einer Startgebühr von 111 Euro<br />

haben dabei 60 Teilnehmer für einen<br />

guten Zweck mitgepokert, und<br />

die croupiers sind heute noch von<br />

der locke r-heiteren Atmosphäre begeistert,<br />

die be<strong>im</strong> Spiel herrschte“, erzählt<br />

der Ex-<strong>Prinz</strong>. Texas Holdem Poker,<br />

bei dem ohne Geld nur mit Jetons gespielt<br />

wird, sei durch Boris Becker und<br />

Stephan Raab ins Leben gerufen worden.<br />

„Und da ich einmal etwas ganz<br />

Besonderes veranstalten wollte, um<br />

Kindern zu helfen, hielt ich ein solches<br />

Spiel für denkbar geeignet“, so Trampen.<br />

Das Ergebnis waren 6.000 Euro,<br />

die zu gleichen Teilen an „Golf & Humor“<br />

sowie an den Verein „Nele und<br />

Hanns Bittmann e.V.“ gingen. „Da Dirk<br />

Trampen keine zweckgebundenen<br />

Wünsche geäußert hat, verwenden<br />

wir diesen Betrag satzungsgemäß je<br />

nach Antragstellung für Kinder aus<br />

der Region Aachen, die be<strong>im</strong> Vater<br />

Staat sonst durch das soziale Raster<br />

fallen“, erklärte Meinolf Bauschulte,<br />

Schatzmeister des Hilfsfonds.<br />

Bei „Golf & Humor“ werden gleich<br />

mehrere Projekte bedacht, denn neben<br />

dem Spendenbetrag der Ex-<strong>Tollität</strong><br />

hatte das Benefizgolfturnier noch<br />

eine weitere beachtliche Summe erbracht.<br />

„Wir werden unter anderem<br />

den Rollstuhlclub RSc Aachen unterstützen,<br />

dem ja auch Kinder angehören“,<br />

sagte christian Hagemann,<br />

Mitbegründer der Foundation. Feuerteufel<br />

hatten nachts einen Hänger mit<br />

Rollstühlen in Brand gesetzt. Ebenso<br />

erging es e iner Grundschule in Pannesheide,<br />

deren Klettergerüste nachts<br />

angezündet wurden. Unterstützt wird<br />

ferner eine Schule in Thailand, wo ein<br />

Gründungsmitglied von „Golf & Humor“<br />

inzwischen zu Hause ist.<br />

„Es war einmal ein <strong>Prinz</strong>,<br />

der es sich auf die Fahne<br />

geschrieben hatte, Öcher<br />

Kindern zu helfen …“<br />

27


28 Journal 6 | 2010 Sammlung crous in ständigem Aufwind<br />

Immenses Interesse<br />

an Aachens Stadtgeschichte<br />

Längst ist die stadthistorische Sammlung<br />

crous über ihre Rolle als ein<br />

Schatzkästlein bibliophiler Raritäte n<br />

hinausgewachsen. 1993 durch den<br />

<strong>AKV</strong> von Helmut A. crous erworben,<br />

wurde die heute als gemeinnützige<br />

GmbH und Präsenzbibliothek geführte<br />

Sammlung ständig erweitert.<br />

Inzwischen verfügt sie über mehr als<br />

5.000 Druckschriften, 800 grafische<br />

Druckwerke, 57 Gemälde und mehr als<br />

1.000 historische Fotografien.<br />

„Neben einem Film- und Tonarchiv<br />

bauen wir derzeit verstärkt auch eine<br />

Sammlung historischer Postkarten<br />

mit Aachen-Motiven auf“, informiert<br />

der Beiratsvorsitzende Bernd carl. Als<br />

jüngste Errungenschaft gehören dazu<br />

die erworbenen 4.500 Aachener Ansichtskarten<br />

des Privatsammlers Klaus<br />

Wintgens. Sie umfassen den Zeitraum<br />

von 1890 bis 1940. Historische Postkarten<br />

stellten auch der Leiter der<br />

Domsingschule Gerhard Dünnwald<br />

sowie die Aachener Familie Jülicher<br />

zur Verfügung. Der Druckschriften-<br />

und Buchbestand wird einerseits<br />

durch Büchertausch mit anderen Bibliotheken<br />

erweitert, andererseits<br />

aber auch durch die Übereignung von<br />

Neuerscheinungen durch die Verlage<br />

bzw. die Autoren selbst. So überließ<br />

kürzlich Dr. Frank Pohle (Historisches<br />

Institut der RWTH) der Sammlung seine<br />

veröffentlichte Reihe zur Geschichte<br />

des Bistums Aachen.<br />

Die Sammlung crous ist aber neben<br />

Ankäufen auch an Schenkungen oder<br />

Sachspenden, die die Aachener Stadtgeschichte<br />

betreffen, interessiert und<br />

dankbar dafür. Hier sind beispielsweise<br />

Erben angesprochen, die manchmal<br />

mit entsprechenden Nachlässen<br />

nichts anzufangen wissen.<br />

Eine große finanzielle Unterstützung<br />

für die Erweiterung und Unterhaltung<br />

der Sammlung crous sind die<br />

regelmäßig stattfindenden und stets<br />

hervorragend besuchten Benefizveranstaltungen,<br />

seien es Vorträge, Konzerte,<br />

Golfturniere oder Gala-Abende.<br />

Dazu die aktuellen Vorankündigungen:


Sonntag, 12. September 2010,<br />

Beginn 10:00 Uhr<br />

5. <strong>AKV</strong> Benefiz-Golfturnier um den<br />

Wanderpreis der Deutschen Bank.<br />

Unter dem Motto: „Golfen, nette Kontakte<br />

knüpfen und feiern“ treffen sich<br />

Golfer in der Golfanlage „Haus Kambach“<br />

in Eschweiler-Kinzweiler. Gespielt<br />

wird ein Vierer-Zählspiel mit<br />

Auswahldrive nach Stableford über 18<br />

Löcher. Das Startgeld beträgt pro Person<br />

85 Euro. Enthalten sind: Greenfee,<br />

Frühstück, Platzverpflegung, Schlägerreinigung,<br />

Sektempfang, Abendessen<br />

inkl. Getränke. Jeder Teilnehmer wird<br />

um eine Spende für die Sammlung<br />

crous gebeten.<br />

Für Nichtgolfer wird am Tag des Benefiz-Golfturniers<br />

durch einen professionellen<br />

Trainer auch ein dreistündiger<br />

Schnupperkurs in netter<br />

Atmosphäre angeboten. Beginn ist<br />

um 12.30 Uhr. Es empfiehlt sich, dazu<br />

legere Kleidung und Turnschuhe zu<br />

tragen. Schläger und Bälle werden gestellt.<br />

Bei einem abschließenden Putt-<br />

Turnier können die Golfneulinge ihr<br />

neues Können unter Beweis stellen.<br />

Der Unkos tenbeitrag für den Schnupperkurs<br />

und das Putt-Turnier beläuft<br />

sich auf 25 Euro. Um eine freiwillige<br />

Spende für die Sammlung crous wird<br />

gebeten. Die Teilnahme am Abendessen<br />

kostet 60 Euro (all inclusive). Anmeldungen<br />

zum Schnupperkurs sind<br />

be<strong>im</strong> Beiratsvorsitzenden Bernd carl<br />

unter Telefon 02 41/88 69 00 erbeten.<br />

Sie wollen Ihr Unternehmen be<strong>im</strong><br />

Golf-Event des <strong>AKV</strong> präsentieren?<br />

Sprechen Sie bitte Herrn Carl unter<br />

derselben Telefonnummer an!<br />

Donnerstag, 07. Oktober 2010,<br />

Beginn 19:00 Uhr<br />

6. Benefiz-Gala<br />

zugunsten der Sammlung Crous.<br />

Wie gewohnt, erwartet die Festgesellschaft<br />

ein stilvoller und unterhaltsamer<br />

Abend <strong>im</strong> Lenné-Pavillon.<br />

Gemeinsame Ausrichter sind wiederum<br />

die casino Gastronomie und die<br />

Sammlung crous. So genießen die<br />

Gourmets be<strong>im</strong> Vier-Gänge-Menü genüssliche<br />

Gaumenfreuden.<br />

Donnerstag, 25. November 2010,<br />

Beginn: 20:00 Uhr<br />

Vortragsabend zum Thema:<br />

„Europa beginnt hier.<br />

Karl der Große und Aachen“.<br />

Es referiert der renommierte A achener<br />

Historiker Professor em. Dr. phil. Max<br />

Kerner. Seine Forschungsschwerpunkte<br />

sind kirchliche Rechtsgeschichte,<br />

Karl der Große, Geschichte der politischen<br />

Ideen des hohen Mittelalters<br />

und die Geschichte der prophetischen<br />

Literatur. 1980 wurde er auf die Professur<br />

für Mittlere und Neuere Geschichte<br />

an der RWTH berufen. Von 2002 bis<br />

2008 hatte er den Lehrstuhl für Mittlere<br />

Geschichte inne und war bis 2007<br />

geschäftsführender Direktor des Historischen<br />

Instituts. Im Jahr 2000 war<br />

Professor Kerner für den 43. Deutschen<br />

Historikertag in Aachen verantwortlich<br />

und hatte <strong>im</strong> gleichen Jahr<br />

den Vorsitz <strong>im</strong> wissenschaftlichen Beirat<br />

zur Krönungsausstellung „Könige<br />

in A achen <strong>–</strong> Geschichte und Mythos“,<br />

die <strong>im</strong> A achener Rathaus präsentiert<br />

wurde. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher<br />

Arbeiten und Schriften. In<br />

Zusammenarbeit mit Klaus Herbers<br />

erschien 2010 seine neueste Publikation:<br />

„Päpstin Johanna. Biographie einer<br />

Legende“.<br />

Der Vortragsabend findet <strong>im</strong> S-Forum<br />

der Sparkasse, Kleinmarschierstraße,<br />

statt.<br />

Weitere Infos:<br />

www.sammlung-crous.de<br />

Anmeldung:<br />

carl@sammlung-crous.de<br />

oder Tel. 02 41/88 69 00<br />

Journal 6 | 2010<br />

29


30 Journal 6 | 2010<br />

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Die Sparkasse ist mehr als ein innovativer Finanzpartner: sie ist auch da an Ihrer Seite, wo Traditionen gelebt und Brauchtum gepflegt werden.<br />

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100 Jahre <strong>Prinz</strong>engarde <strong>–</strong> ein Rückblick<br />

Journal 6 | 2010<br />

100 Jahre <strong>Prinz</strong>engarde der Stadt Aachen <strong>–</strong><br />

Ein Rückblick auf die Feierlichkeiten …<br />

… und den normalen Wahnsinn einer Jubiläumssession<br />

Ganz Aachen und die Aachener <strong>Karneval</strong>svereine<br />

haben sie hochleben<br />

lassen. Die <strong>Prinz</strong>engarde der Stadt<br />

A achen A.R.V. 1910 e.V. hat es in ihrer<br />

100. Session feierlich angehen lassen<br />

und konnte anschließend den<br />

karnevalistischen Jubiläumsalltag in<br />

A achens Sälen genießen.<br />

Der Startschuss zur Jubiläumssession<br />

fiel am 13. November 2009 be<strong>im</strong> Sessionsauftakt<br />

<strong>im</strong> Marschiertor. So viele<br />

Mitglieder und Freunde wie nur selten<br />

konnten miterleben, dass in besonderen<br />

Momenten auch bei der Garde etwas<br />

schief gehen kann. Der Jubiläumsorden<br />

war nicht rechtzeitig fertig<br />

geworden. Folglich wurde erst <strong>im</strong> Laufe<br />

der Session das begehrte Stück an<br />

Mitglieder und Freunde verteilt. Das<br />

war kein gelungener Start, aber als<br />

geborene Opt<strong>im</strong>isten sagten sich die<br />

Gardisten, dass es nur besser werden<br />

könne.<br />

Bereits am 28. November hieß es dann<br />

zum ersten Mal: antreten in Uniform<br />

und komplettem Ornat! Das Aachener<br />

Stadttheater erstrahlte <strong>im</strong> Glanz der<br />

100-jährigen Geschichte des Traditionsvereins<br />

und 600 Freunde und<br />

Weggefährten begleiteten den Showmaster<br />

und Kommandanten Markus<br />

Bongers durch eine Jubiläumsshow,<br />

die keinen Vergleich zu scheuen<br />

brauchte. Markant waren die Fußstapfen,<br />

die die Oecher Penn und der<br />

<strong>AKV</strong> in den Jahren 2007 und 2009 bei<br />

ihren 150-jährigen Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

hinterlassen hatten. Ein kurzweiliges<br />

Programm und die fetzige<br />

Party <strong>im</strong> Anschluss zeigten jedoch<br />

eindrucksvoll, dass die <strong>Prinz</strong>engarde<br />

eines besonders gut kann: feiern!<br />

Gekrönt wurde die Geburtstagsfeier<br />

durch den <strong>AKV</strong> mit der Verleihung der<br />

Jacques-Königstein-Kette. Ein noch<br />

nie da gewesener Zusatz verlieh der<br />

Garde eine ganz besondere Ehre. Der<br />

seit 1955 verliehene Wanderpreis ging<br />

erstmals in das Eigentum des Würdenträgers<br />

über und erhält nun damit<br />

einen dauerhaften Ehrenplatz <strong>im</strong> Vereinshe<strong>im</strong><br />

der Garde.<br />

31


32 Journal 6 | 2010<br />

100 Jahre <strong>Prinz</strong>engarde <strong>–</strong> ein Rückblick<br />

100 Jahre <strong>Prinz</strong>engarde der Stadt Aachen <strong>–</strong><br />

Ein Rückblick auf die Feierlichkeiten<br />

Mit der <strong>Prinz</strong>enproklamation von<br />

Dirk IV. Trampen <strong>–</strong> Vizekommandant<br />

der <strong>Prinz</strong>engarde <strong>–</strong> startete der Verein<br />

in eine vollkommene Session. Neben<br />

dem <strong>Prinz</strong>en aus eigenen Reihen<br />

war für die Mannschaft erfreulich,<br />

dass wieder ein Tanzpaar die Farben<br />

des Vereins vertrat. Völlig unverletzt<br />

gingen Jennifer und Elmar dann<br />

auch durch die Session. Eine Tradition<br />

wiederaufleben lassend, verlieh<br />

die <strong>Prinz</strong>engarde in ihrer Jubiläumssession<br />

be<strong>im</strong> 5 x 11. Ball der Mariechen<br />

dem siegreichen Tanzpaar einen silbernen<br />

Teller als neuen Wanderpreis.<br />

Er war als Kopie des Siegertellers graviert<br />

worden, den sich 1955 das damalige<br />

Tanzpaar der <strong>Prinz</strong>engarde be<strong>im</strong><br />

ers ten Ball der Mariechen als Wanderpreis<br />

ertanzt hatte und nach dre<strong>im</strong>aligem<br />

Sieg behalten durfte.<br />

Mit der Beerdigung des Jubiläumsprinzen<br />

am Veilchendienstag, begannen<br />

nun die außerkarnevalistischen<br />

Feierlichkeiten des ältesten Aachener<br />

Reitvereins. Mit dem Vier-Städte-Turnier,<br />

dem großen Sommerfest, der<br />

Fuchsjagd und einer möglichen weiteren<br />

Überraschung werden noch einige<br />

Highlights folgen, ehe es am 12.<br />

November heißt: Die <strong>Prinz</strong>engarde<br />

startet in die 101. Session!<br />

„<br />

Neben dem <strong>Prinz</strong>en aus eigenen<br />

Reihen war für die Mannschaft<br />

erfreulich, dass wieder ein Tanzpaar<br />

die Farben des Vereins vertrat.“


Entdecken Sie das<br />

Gehe<strong>im</strong>nis der Südsee<br />

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Journal 6 | 2010<br />

33


34 Journal 6 | 2010<br />

<strong>AKV</strong>-creative-Team<br />

<strong>AKV</strong>-Creative-Team steht für<br />

pfiffige Ideen und Engagement<br />

„Da wir <strong>im</strong>mer auf der<br />

Suche nach einem Highlight<br />

sind, sind ‚Bullenreiten‘ und<br />

,Kirschkernweitspucken‘<br />

nicht ausgeschlossen“<br />

Sechs Jahre liegt es inzwischen zurück,<br />

dass der <strong>AKV</strong> eine Gruppe junger<br />

Leute als „<strong>AKV</strong>-creative-Team“ (AcT)<br />

zusammenbrachte. „Unsere Aufgabe<br />

sollte darin bestehen, der jüngeren<br />

Generation den <strong>Karneval</strong> stärker bewusst<br />

zu machen und Interesse daran<br />

zu wecken“, erinnert Katja Schmolke,<br />

Gründungsmitglied und Teamchefin<br />

seit 2009, an die Stunde Null<br />

<strong>im</strong> Jahr 2004. Ihr Vorgänger <strong>im</strong> Amt<br />

und Gründungsvater des AcT war Dr.<br />

Werner Pfeil. Gleich für die erste Session<br />

2004/2005 wurden zwei Großveranstaltungen<br />

ins Visier genommen.<br />

Zum einen der „Magic Monday“<br />

am Rosenmontag nach dem <strong>Karneval</strong>szug<br />

<strong>im</strong> Alten Kurhaus. „Damit<br />

sich die jungen Eltern dort nach dem<br />

Zug be<strong>im</strong> Tanzen wieder aufwärmen<br />

konnten, hatten wir auch für eine Kinderbetreuung<br />

gesorgt“, so Katja. Doch<br />

das Interesse ließ nach, und die letzte<br />

Veranstaltung fand dann 2009 unter<br />

dem Motto „<strong>AKV</strong> & Friends“ <strong>im</strong> „Havana“<br />

des Alten Kurhauses statt.<br />

Das zweite „Baby“ des Dr. Werner<br />

Pfeil und seines zwölf-köpfigen Teams<br />

war der 2004 erstmals veranstaltete<br />

Songwettbewerb „chartbreaker für<br />

A achen“ gesucht. Von den eingereichten<br />

Titeln kamen zwölf in einen Vorentscheid,<br />

bei dem die sechs Besten<br />

ermittelt wurden. Der Sieger wurde<br />

danach durch Voting von Radiohörern<br />

und der Zuschauer be<strong>im</strong> Finale <strong>im</strong> Elysee-Palast<br />

gekürt. Hier war die St<strong>im</strong>mung<br />

genau so angeheizt, wie be<strong>im</strong><br />

Grand-Prix. Erstplatzierter wurde Dieter<br />

Brinks mit seiner Ballade „Dr Printenmann“,<br />

die ihm den Siegerpreis von<br />

3.000 Euro einbrachte. Platz zwei eroberte<br />

die Uli-Maas-Band mit „Oche,<br />

dich werd’ ich niemals satt“ und<br />

den dritten Platz belegte die Gruppe<br />

„Arschpopeng“ mit „De Futt des Monats“.<br />

Auch 2005 wurde wiederum ein<br />

Aachener Ohrwurm gesucht und gefunden.<br />

„The winner is …“ hieß es diesmal<br />

für christoph Birken & Konsorten,<br />

die mit ihrem melodischen Song “Aixla-chapelle“<br />

die Schallmauer des Er-


folgs durchbrachen, gefolgt von der<br />

Gruppe „Arschpopeng“ mit ihrer „Popeng-Polka“.<br />

2006 fand die dritte<br />

chartbreaker-Auflage statt. Diesmal<br />

wurde eine neue Alemannia-Hymne<br />

gesucht. Be<strong>im</strong> Finale <strong>im</strong> Eurogress mit<br />

2.500 Fans gewannen unter zehn Finalisten<br />

die „Schwarz-Gelben Fußballgötter“<br />

mit ihrem Hit: „Schwarz-gelbe<br />

Alemannia!“<br />

„Vielleicht gibt es eine Wiederauflage<br />

der chartbreaker-Suche“, hofft Katja<br />

Schmolke, denn die Ursprungsidee bei<br />

der Gründung des AcTeams habe darin<br />

bestanden, auch außerhalb einer<br />

Session <strong>AKV</strong>-Aktivitäten nach außen<br />

zu tragen. „Wir denken da manchmal<br />

an eine Motto- oder Silvesterparty, an<br />

Skilaufen auf dem Katschhof oder ein<br />

Kr<strong>im</strong>idinner“, plaudert Katja aus dem<br />

Nähkästchen. Derweil aber ist das<br />

Team bereits <strong>im</strong> dritten Jahr voll verantwortlich<br />

für die Organisation und<br />

Durchführung des <strong>AKV</strong>-Sommerfestes<br />

als Dankeschönparty für die Mitglieder,<br />

Freunde, Förderer und Ehrenamtler.<br />

Hier sind die unterschiedlichen Talente<br />

der Teamleaderin und ihrer elf<br />

Mitstreiterinnen und Mitstreiter voll<br />

gefragt, denn längst ist Gleichberechtigung<br />

be<strong>im</strong> AcT selbstverständlich.<br />

„Wir kommen alle aus der ‚Dunsttruppe‘<br />

um Dietmar Werner, sind ehemalige<br />

Ehrenhüte beziehungsweise Hofstaatler,<br />

deren Freunde, Partner oder<br />

Begleitdamen“, klärt Katja auf. Lange<br />

hatte sie sich geärgert, als Frau be<strong>im</strong><br />

<strong>AKV</strong> „nicht mitspielen“ zu dürfen.<br />

Be<strong>im</strong> AcT sind Frauen und Männer jedoch<br />

längst Fifty-Fifty präsent und engagiert.<br />

So gehören heute neben Katja<br />

Schmolke dazu: Petra Ossenkopp,<br />

Dunja Meyers, Manuela Hahn, Susanne<br />

Peters, Alex Gerrards sowie Dr.<br />

Werner Pfeil, Dietmar Werner, Ivan<br />

González, Ralf Schumacher, Rainer<br />

Schild und Rolf Gerrards.<br />

Seine „Gesellenprüfung“ bestand das<br />

AcTeam 2008 bei der Ausrichtung<br />

des ersten <strong>AKV</strong>-Sommerfestes auf der<br />

Tellschützenwiese, das zu einer gelungenen<br />

Neuauflage der früheren Sommerfeste<br />

wurde. „400 Freunde des<br />

gepflegten <strong>Karneval</strong>s“ begrüßte <strong>AKV</strong>-<br />

Präsident bei diesem entspannenden,<br />

kunterbunten Fest für die ganze Fami-<br />

lie. Sie erlebten in stilvoller Atmosphäre<br />

und der gewohnt temperamentvollen<br />

Moderation von Rolf Gerrards<br />

acht Stunden der Geselligkeit bei<br />

amüsantem Zeitvertreib. Garant des<br />

Erfolgs war das reibungslose Zusammenspiel<br />

des A cTeams bei fliegendem<br />

Wechsel am Stand gegrillter Köstlichkeiten<br />

aus Metzgerhand, am Kuchenbüfett<br />

mit selbstgebackenen Leckereien<br />

der Elferratsdamen und des AcT,<br />

bei der Betreuung der Jüngsten auf<br />

der Springburg, be<strong>im</strong> Schminken und<br />

Spielen sowie als absoluter Gaudi, der<br />

„<strong>AKV</strong>-Olympiade“.<br />

Das dekorative Arrangement der<br />

Fest zelte durch Katja Schmolke, die<br />

als Architektin alles bis ins Kleinste<br />

durchdacht hatte, gab dem Fest eine<br />

besondere Note und bot den optischen<br />

Rahmen für eine Wohlfühlatmosphäre.<br />

„Wir hatten die fünf Zelte<br />

ganz in Weiß mit Grün gehalten und<br />

den Blumenschmuck in den <strong>AKV</strong>-Farben<br />

arrangiert“, erzählt sie. Susanne<br />

Peters, ebenfalls ganz in Weiß mit<br />

elegantem Strohhut, ließ das Konzept<br />

der Planung, á la Werbespot für<br />

die „kleinen, weißen Süßigkeiten“, ahnen.<br />

Nicht weniger harmonisch verlief<br />

das Sommerfest dann auch <strong>im</strong><br />

vergangenen Jahr, wenngleich die<br />

Alemannia-Kicker mit ihrem 3:0 <strong>im</strong><br />

neuen Stadion die eine Konkurrenz<br />

waren. Die andere zeigte sich in der<br />

knisternden Spannung, wie wohl die<br />

Wahl des Aachener Oberbürgermeisters<br />

an diesem Tag ausgehen werde.<br />

Gesprächsstoff gab es also genug an<br />

der „Bar“, die das Team diesmal als<br />

„Raum der Begegnung“ <strong>im</strong> Zentrum<br />

der weiß-blauen Zeltstadt platziert<br />

hatte.<br />

Journal 6 | 2010<br />

Be<strong>im</strong> ACT sind Frauen und Männer<br />

längst Fifty-Fifty präsent.<br />

Lassen wir uns vom Ambiente des<br />

diesjährigen <strong>AKV</strong>-Sommerfestes auf<br />

der Tellschützenwiese am Sonntag, 29.<br />

August, ab 14 Uhr überraschen. Soviel<br />

verriet Katja schon: „Es wird gegrillt,<br />

es gibt Sekt und Wein in unserer Zeltstadt,<br />

die Kinder haben eine Hüpfburg<br />

und werden mit Spielen unterhalten.<br />

Da wir <strong>im</strong>mer auf der Suche nach<br />

einem Highlight sind, sind ‚Bullenreiten‘<br />

und ,Kirschkernweitspucke n‘<br />

nicht ausgeschlossen“, lacht die Teamleaderin.<br />

Dass das AcTeam sowohl<br />

bei der 1. <strong>AKV</strong> Oldt<strong>im</strong>er-Rallye <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr und nun auch am 29.<br />

Mai 2010 bei der 2. Rallye „THE RAcE“<br />

hilfreich unterstützte, überrascht bei<br />

soviel Power nicht. Und, dass sich Ac-<br />

Team, carnevale-Team und die <strong>AKV</strong>-<br />

Ehrenhüte ab und wann zu geselligem<br />

Miteinander treffen, ist eine<br />

ebenso erfreuliche, wie schier selbstverständliche<br />

Tatsache.<br />

35


36 Journal 6 | 2010<br />

Der Audi A1.<br />

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Er begnügt sich mit 5,1 Liter Super und einem CO 2 -Ausstoß<br />

von 118 Gramm je Kilometer. Als weiterer Benziner steht der 122<br />

PS starke 1.4 TFSI zur Verfügung. Er wird ausschließlich mit dem<br />

Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ausgeliefert. Einziger Selbstzünder<br />

ist der 1.6 TDI. Der 105 PS starke Turbodiesel wird mit einem<br />

Fünfgang-Schaltgetriebe kombiniert, verbraucht nur 3,9 Liter<br />

auf 100 Kilometer und emittiert 103 Gramm CO 2 je Kilometer.<br />

Attraction oder Ambition<br />

Der A1 ist in den beiden Ausstattungslinien Attraction und Ambition<br />

bestellbar. Alle Versionen werden mit einer elektronischen Quersperre<br />

des ESP ausgerüstet, die das Untersteuern ähnlich wie ein mechanisches<br />

Sperrdifferenzial verringern soll. Sowohl Vorder- als auch Hinterräder<br />

werden über Scheiben gebremst, die vorne belüftet sind.<br />

Be<strong>im</strong> Attraction sind 15-Zöller montiert, während der A1 Ambition<br />

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Sportsitze, ein Lederlenkrad und Aluminium-Applikationen <strong>im</strong> Innenraum.<br />

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ein Fernlichtassistent, ein Schiebedach, ein schlüsselloses Zugangs-<br />

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Goethes<br />

„Rheinische Absurditäten“<br />

Die Dülkener Narrenakademie der erleuchteten<br />

Mondsuniversität<br />

Was haben die <strong>AKV</strong>-Ehrenpräsidenten<br />

Jacques Königstein, Helmut A. crous,<br />

Dr. Dirk von Pezold sowie die Ritter<br />

WIDER DEN TIERIScHEN ERNST Norbert<br />

Blüm und Dr. Jürgen Rüttgers<br />

mit Johann Wolfgang von Goethe<br />

gemeinsam? All’ diesen honorigen<br />

Herren wurde von der Dülkener Narrenakademie<br />

die Ehrenwürde „Doctor<br />

humoris causa“ verliehen, ja Ordenskanzler<br />

Freiherr von Heereman<br />

sogar zum Professor humoris causa<br />

ernannt. Es verwundert nicht, dass Königstein<br />

darüber hinaus zum „Ritter<br />

der berittenen Narrenakademie“ und<br />

crous zum „Ritter des Lachenden Steckenpferdes“<br />

gekürt wurden. Ehrenpräsident<br />

Georg Helg und Senatspräsident<br />

Freddy Berndsen wiederum<br />

erhielten die Berufung zu „Korrespondierenden<br />

Mitgliedern“. Für Freunde<br />

des Faste lovvends sind es hohe Ehren,<br />

ist die Dülkener Narrenakademie<br />

doch die älteste rheinische <strong>Karneval</strong>sgesellschaft,<br />

die am 21. Februar 1554<br />

gegründet wurde. Ihr voller Titel: „Die<br />

Dülkener Narrenakademie, die berittene<br />

Akademie der Künste und Wissenschaften,<br />

die erleuchtete Mondsuniversität“<br />

war als Spott auf den<br />

Adel und die übertriebene Wichtigkeit<br />

der Gelehrten gedacht. Mit einem<br />

„Narrenritt auf Steckenpferden“ rund<br />

um die „Narrenmühle“ eröffnen die<br />

Dülkener alljährlich in alter Tradition<br />

am Elften <strong>im</strong> Elften die Session.<br />

Die Dülkener Narrenakademie der erleuchteten Mondsuniversität<br />

Der Aachener <strong>Karneval</strong>sverein ist mit<br />

der Dülkener Narrenakademie „verwandtschaftlich“<br />

auf das Engste<br />

ver bunden, war der Dülkener Ritter<br />

und Doktor, clemens Hecker, seines<br />

Zeichens Parquet-Secretair bei<br />

der A achener Justizverwaltung, doch<br />

1829 der Gründer und erste Präses der<br />

„Florresei“, der Muttergesellschaft des<br />

<strong>AKV</strong>. Seitdem werden enge, freundschaftliche<br />

Bande zwischen Narrenakademie<br />

und Aachener <strong>Karneval</strong>sverein<br />

gepflegt.<br />

Die Ernennungsurkunde des Herrn<br />

von Goethe zum „Doctor und Ritter<br />

des jungen Lichtes 1. Größe des<br />

Wissenschaftsordens der erleuchteten<br />

Mondsuniversität und berittenen<br />

Akademie der Künste und Wissenschaften<br />

zu Dülken“ vom 15. October<br />

1828 hängt heute als Zeitdokument<br />

<strong>im</strong> Archiv des <strong>AKV</strong>. Goethe aber soll<br />

auf dem Päckchen, das den Orden enthielt,<br />

vermerkt haben: „Rheinische Absurditäten“.<br />

Mit einem „Narrenritt auf Steckenpferden“<br />

rund um die „Narrenmühle“<br />

eröffnen die Dülkener alljährlich am<br />

Elften <strong>im</strong> Elften die Session.<br />

Journal 6 | 2010<br />

37


38 Journal 6 | 2010<br />

Die Ehrenfödlebürger von St. Gallen<br />

Über die Landesgrenzen verbunden:<br />

Die Ehrenfödlebürger von St. Gallen<br />

„Ein Ehren-Föbü ist<br />

für uns ein Mensch<br />

mit Zivilcourage, der<br />

eine eigene Meinung<br />

vertritt, Humor, Herz<br />

und ein Lächeln für<br />

die Schwächen der<br />

Menschen besitzt,<br />

aber auch über sich<br />

selbst lachen kann.“<br />

Seelenverwandtschaft verbindet die<br />

Städte Aachen und St. Gallen seit den<br />

Zeiten Karls des Großen. So gab es in<br />

der Abtei St. Gallen einen Glockengießermönch,<br />

namens Tanko, der <strong>im</strong> Auftrag<br />

des Kaisers in Aachen eine Glocke<br />

gegossen hatte und seinen Auftraggeber,<br />

als eine „tatkräftige und kontaktfreudige<br />

Persönlichkeit“ schilderte.<br />

Diese historische Verbundenheit erfährt<br />

seit 15 Jahren durch den <strong>AKV</strong> und<br />

die Ehren-Födlebürger von St. Gallen<br />

eine karnevalistische Fortsetzung,<br />

denn was bei uns ein Ritter W IDER<br />

DEN TIERIScHEN ERNST ist, das ist<br />

dort ein Ehren-Födlebürger, kurz „Ehren-Föbü“<br />

genannt. 1974 hatten fünf<br />

aktive St. Galler Fasnächter zum ersten<br />

Mal „eine Person (gleich welchen<br />

Geschlechts), die in letzter Zeit<br />

untypisch aufgefallen war, indem sie<br />

mindestens einmal Födle gezeigt hatte“,<br />

zum Ehren-Föbü gekürt. „Födle“<br />

ist für den Öcher leicht verständlich<br />

und durchaus mit unserem „Föttche“<br />

zu übersetzen. Die Ernennung erfolgt<br />

alljährlich am Fasnachtssamstag und<br />

ist von einem speziellen Ritual begleitet.<br />

Um dem sehr resitenten Födlebürger-Virus<br />

den Garaus zu machen, wird<br />

der Kandidat auf dem „Richtplatz“,<br />

dem St. Gallener Blumenmarkt, unter<br />

Konfettibeschuss genommen und<br />

in den Födlebürgerh<strong>im</strong>mel befördert.<br />

Von dort kehrt er geläutert zurück. Er<br />

erhält den Ehren-Föbü-Orden auf Lebenszeit<br />

und wird mit einem Kuss in<br />

den erlauchten Kreis aufgenommen.<br />

Die „Horde“ der Ehren-Föbü wird von<br />

einem Rat der Weisen geleitet, dem<br />

ein Kanzler, ein Säckelmeister und<br />

ein Archivar angehören. 22 Jahre lang<br />

hatten die Ehren-Födlebürger keine<br />

gestylte Satzung. Da durchfuhr es<br />

1995 den Säckelmeister und Außenminister<br />

der honorigen Runde, Oskar<br />

Fritschi, wie ein Blitz: In Deutschland<br />

wurde doch auch irgendwo ein Orden<br />

für couragiertes und humoriges<br />

Auftreten verliehen! Welche Regeln<br />

galten dort? Über Kontaktaufnahmen<br />

nach München, Mainz, Köln und<br />

den a achen tourist service erhielt er<br />

endlich eine Verbindung zum damaligen<br />

Geschäftsführer des <strong>AKV</strong>, Helmut<br />

Strack. Dessen erstem Besuch in<br />

St. Gallen folgten regelmäßig gegenseitige<br />

Besuche. Prägnant charakterisierte<br />

Oskar Fritschi bei einem seiner<br />

Aachen-Aufenthalte einen Ehren-Föbü:<br />

„Er ist für uns ein Mensch mit Zivilcourage,<br />

der eine eigene Meinung<br />

vertritt, Humor, Herz und ein Lächeln<br />

für die Schwächen der Menschen besitzt,<br />

aber auch über sich selbst lachen<br />

kann“. Wie sich doch die Bilder zu den<br />

Ordensrittern des <strong>AKV</strong> gleichen!<br />

„Mut zur Zivilcourage und ‚Födle‘<br />

zeigen!“ heißt es in St. Gallen …


wincommunication<br />

Zukunft angeschaltet<br />

Journal 6 | 2010<br />

Energie <strong>–</strong> aber sicher: mit neuen Ideen, zukunftsfähigen Projekten und<br />

dem bewussten Umgang mit Ressourcen. Wir investieren kontinuierlich,<br />

um die Nutzung von Windkraft, Sonnenenergie und Biomasse weiter<br />

voranzutreiben. Gerne auch als Pioniere.<br />

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39


40 Journal 6 | 2010<br />

Der Ettlinger Narrenbrunnenpreis<br />

Die Narrengilde Ettlingen <strong>–</strong><br />

Bruderschaft des Hans von Singen<br />

Oche Alaaf und Ettlingen Helau!<br />

„Oche Alaaf und Ettlingen Helau!“<br />

sind in der kommenden Session seit 4<br />

x 11 Jahren gemeinsamer Schlachtruf<br />

des Aachener <strong>Karneval</strong>svereins und<br />

der Narrengilde Ettlingen. Auch sie<br />

gehört zum vierblättrigen Kleeblatt<br />

der befreundeten Vereine des <strong>AKV</strong>. Als<br />

ers ter Aachener erhielt 1967 der damalige<br />

<strong>AKV</strong>-Präsident Jacques Königstein<br />

von der Narrengilde und der Stadt Ettlingen<br />

den „Narrenbrunnenpreis“, der<br />

seit 1963 für besondere Verdienste<br />

um das fastnachtliche Brauchtum<br />

verliehen wird. Damit wurde Königstein<br />

gleichzeitig in die „Bruderschaft<br />

des Hans von Singen“ aufgenommen.<br />

In Form einer Vorlesung über die „König-Steinzeit“<br />

hielt Dr. Hans Stercken,<br />

damals chef des Europareferats <strong>im</strong><br />

Bundespresseamt, die Laudatio. 1980<br />

erhielt er selbst diesen Preis, wie auch<br />

später Helmut A. crous, der <strong>AKV</strong>-Elferrat<br />

und der heutige <strong>AKV</strong>-Ehrenpräsident<br />

Dr. Dirk von Pezold.<br />

Der „Narrenbrunnenpreis“ stellt eine<br />

Mini a turnachbildung des Ettlinger<br />

Nar ren brunnens dar. Der Brunnen war<br />

1549 errichtet worden und dem Hofnarren<br />

Hans von Singen gewidmet, zu<br />

dessen Zeit närrisches Treiben noch<br />

in höfischem Vergnügen oder derb<br />

bäuerlichen Bräuchen bestand. Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts war dann<br />

die Zeit reif, um in der närrischen Zeit<br />

<strong>–</strong> auf vereinsmäßiger Basis straffrei <strong>–</strong><br />

den Stachel gegen die Obrigkeit auch<br />

in Ettlingen zu wetzen. So entstanden<br />

1903 innerhalb der Ettlinger Liedertafel<br />

und des Ettlinger Turnvereins zwei<br />

Elferräte, die 1906 als „carneval-Gesellschaft<br />

in Ettlingen“ ihre erste gemeinsame<br />

Sitzung durchführten. Erst<br />

ab 1934 nannte sich die Gesellschaft<br />

„Narrengilde Ettlingen“, die sich 1963<br />

durch den Beinamen „Bruderschaft<br />

des Hans von Singen“ auch noch adelte.<br />

Die Brunnenfigur war seitdem ihr<br />

Symbol und der Spruch am Brunnen<br />

ihr Motto: „Laß mich unveracht <strong>–</strong> Bedenk,<br />

der Welt <strong>–</strong> Weisheit und Pracht <strong>–</strong><br />

Ist vor Gott als Torheit gedacht.“


Journal 6 | 2010<br />

Treue Entwicklungshelfer der Öcher Winzer:<br />

die Trierer <strong>Karneval</strong>sgesellschaft „Heuschreck“<br />

Die engen Bande zwischen dem <strong>AKV</strong><br />

und der Trierer KG Heuschreck reichen<br />

bis in das Jahr 1829 zurück. So<br />

war clemens Hecker, der Gründervater<br />

der <strong>AKV</strong>-Mutter „Florresei“, nicht<br />

nur Ritter und Doktor der Dülkener<br />

Narrenakademie, sondern auch Ritter<br />

der Schoppenstecher-Innung zu<br />

Trier. Deren Mitglieder waren gutsituierte<br />

Bürger, die „lustige Brüder mit<br />

wohlwollendem Humor“ zu Ehrenmit<br />

gliedern ernannten. Es war eine<br />

Zeit der Rebellion gegen sozialen Notstand,<br />

als aufmüpfige Geister in Trier<br />

die Maskeraden des Faschings zur relativ<br />

gefahrlosen Kritik an den bestehenden<br />

Verhältnissen nutzen wollten.<br />

Im <strong>Karneval</strong> sahen sie den „großen<br />

Gleichmacher, der die Gegensätze<br />

ausgleicht“. Vorwiegend Intellektuelle<br />

gründeten daher am 30. Januar 1848<br />

eine carnevalsgesellschaft zu Trier, die<br />

zunächst den Namen „Verdruss“ trug.<br />

Nach einem Wappentier, das als „unzähmbar,<br />

wild, anarchisch“ galt, nannte<br />

sie sich dann seit 1850 Trierische<br />

<strong>Karneval</strong>sgesellschaft „Heuschreck“.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden<br />

die alten Bande zwischen A achen<br />

und Trier neu geknüpft. Im Rahmen<br />

der Verleihung des Ordens WIDER<br />

DEN TIERIScHEN ERNST zeichnete der<br />

Trierer „Heuschreck“ 1956 den damaligen<br />

<strong>AKV</strong>-Präsidenten Jacques Königstein<br />

mit dem „Heuschrecklichen<br />

Friedenskreuz“ aus. Als erster Nicht-<br />

Trierer wurde 1979 der damalige <strong>AKV</strong>-<br />

Präsident Helmut A. crous zum Ehrenminister<br />

des „Heuschreck“ ernannt,<br />

eine Auszeichnung, die während ihrer<br />

Präsidentenzeit auch Georg Helg, Dr.<br />

Dirk von Pezold und Dieter Bischoff erhielten.<br />

1979 war auch das Jahr, in dem<br />

die „Heuschrecken“ dem <strong>AKV</strong> auf dem<br />

Die Trierer <strong>Karneval</strong>sgesellschaft „Heuschreck“<br />

Wingertsberg mit 9 x 11 Rebstöcken<br />

Entwicklungshilfe <strong>im</strong> Weinanbau leisteten<br />

und von Stund’ an als Erntehelfer<br />

<strong>im</strong> Einsatz sind. Aachen würde dürsten,<br />

gäbe es nicht den edlen Tropfen<br />

des „Öcher Heuschreck Durchbruch“,<br />

wenngleich selbst wohlwollende Kenner<br />

ihn nur als „edel, mit einer gewissen<br />

Süße“ bezeichnen. Dennoch ist er<br />

begehrt und elf Flaschen einer jeden<br />

Ernte gelten sogar als „bare Münze“,<br />

sind sie doch alljährlich bei der närrischen<br />

Ratssitzung die symbolische,<br />

süffige Pacht des <strong>AKV</strong> für den Weinberg<br />

an die Stadt Aachen. Auf 111 cent<br />

beliefe sich normalerweise die Pacht!<br />

Mitglieder waren gutsituierte<br />

Bürger, die „lustige Brüder mit<br />

wohlwollendem Humor“ zu<br />

Ehren mit gliedern ernannten.<br />

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42 Journal 6 | 2010<br />

Der Senat lädt ein:<br />

Neuer Kostümball „Maskerade“<br />

Bei der „Maskerade“ in geselliger Runde<br />

fröhlich feiern und Freundschaften<br />

pflegen<br />

„Vür Öcher fiere <strong>Karneval</strong> met nette<br />

Lü va övverall!“, singen die Jonge vajjen<br />

Beverau in der fünften Jahreszeit.<br />

Und genau das hat der Senat <strong>im</strong> <strong>AKV</strong><br />

bei seinem ersten Kostümball „Maskerade“<br />

am <strong>Karneval</strong>ssamstag 2011,<br />

auch vor. Nicht unbedingt zu singen.<br />

Vielleicht jedoch ein bisschen mitzusingen.<br />

Vor allem aber tüchtig zu feiern<br />

und Freundschaften zu pflegen.<br />

Am <strong>Karneval</strong>ssamstag,<br />

5. März 2011, lädt der<br />

Senat <strong>im</strong> <strong>AKV</strong> zum neuen<br />

Kos tümball „Maskerade“<br />

in den Quellenhof ein<br />

Kostümball „Maskerade“ am 5. März 2011 <strong>im</strong> Quellenhof<br />

„Wir alle lieben den <strong>Karneval</strong>“, bekundet<br />

Senator Peter Offermanns.<br />

Seit vielen Jahren sind die 23 dynamischen<br />

Herren rund um Senatspräsident<br />

Freddy Berndsen nicht nur in der<br />

fünften Jahreszeit aktiv. Sie gelten als<br />

die „grauen Eminenzen“ des A achener<br />

<strong>Karneval</strong>svereins und werden als kluge<br />

Ratgeber <strong>im</strong> Hintergrund geschätzt.<br />

Der Senat ist ein Zusammenschluss<br />

gestandener <strong>Karneval</strong>isten, die in vorangegangenen<br />

Jahren be<strong>im</strong> <strong>AKV</strong> als<br />

Ehrenhüte, Elferräte, Präsidenten oder<br />

Vizepräsidenten, <strong>Prinz</strong> <strong>Karneval</strong> oder<br />

Hofstaatler engagiert waren, beziehungsweise<br />

in anderen <strong>Karneval</strong>svereinen<br />

in der ersten Reihe standen.<br />

Freundschaft ist für sie das entscheidende<br />

Kriterium, um in den Kreis der<br />

Senatoren aufgenommen zu werden.<br />

„Wir haben festgestellt, dass es am<br />

<strong>Karneval</strong>ssamstag in Aachen für unsere<br />

Altersklasse von 40 Jahren an<br />

aufwärts kein passendes Angebot<br />

zum Feiern gibt“, sagt Senator Jürgen<br />

Schmitter. Das soll sich nun ändern.<br />

„Wir haben viel <strong>Karneval</strong>skompetenz“,<br />

bekunden Offermanns und<br />

Schmitter unisono. Und dieses Knowhow<br />

wollen die Herren Senatoren nutzen,<br />

um ein eigenes, großes Fest auf<br />

die Beine zu stellen: Einen Kostümball<br />

unter dem Titel: „Maskerade“, für den<br />

der Quellenhof am <strong>Karneval</strong>ssamstag,<br />

5. März 2011, seine Pforten öffnet.<br />

Der Senat des <strong>AKV</strong> lässt eine alte Tradition<br />

wieder aufleben: Schon der<br />

‚Aachener Carnevals-Verein“ lud zum<br />

maskirten oder unmaskirten Ball“ ein.<br />

Die farbenfroh gestaltete Eintrittskarte<br />

entstand 1894.<br />

Traditionell und mit viel frischem<br />

Schwung<br />

Die Einladung richtet sich an jeden<br />

<strong>Karneval</strong>sfreund, der sich vom Konzept<br />

der „Maskerade“ als einem festlichen<br />

Ball angesprochen fühlt. Bei den meisten<br />

Veranstaltungen, die zum Höhepunkt<br />

der fünften Jahreszeit stattfinden,<br />

gehe es laut und eng zu. „Uns ist<br />

es wichtig, dass unsere Gäste Platz<br />

haben, um sich auch bewegen zu können“,<br />

hebt Peter Offermanns hervor.<br />

Neben Feiern und Tanzen ist den Senatoren<br />

eines besonders wichtig: Eine<br />

gepflegte Unterhaltung muss möglich<br />

sein. Und das auch dank des Quellenhofs.<br />

„Das ist ein großes, atmendes<br />

und offenes Gebäude“, stellt Schmitter<br />

fest. Hier biete sich die Möglichkeit<br />

zur Musik sowohl zu tanzen, als<br />

auch ent spannt zu plauschen <strong>–</strong> natürlich<br />

auch gute Speisen und Getränke<br />

zu genießen. „Sonst kann man<br />

ja meist nur mitsingen, weil die Musik<br />

so laut ist. Bei uns soll das anders sein.<br />

Hier können die Gäste vor allem eins:<br />

Freundschaften pflegen“, schließen<br />

die beiden Senatoren den Kreis.<br />

Mit der „Maskerade“ will der Senat<br />

einen Spagat zwischen Tradition und<br />

Innovation vollziehen. Zum einen soll<br />

der Kostümball an den traditionellen<br />

<strong>Karneval</strong> anknüpfen. Und keine Frage,<br />

Ort und Idee erinnern an den ehemals<br />

überaus beliebten Liedertafel-<br />

Ball. Auch das Logo der neuen Party<br />

hat Geschichte, denn bewusst wurde<br />

das erstmals 1881 vom <strong>AKV</strong> verwendete<br />

und über 100 Jahre hinweg bekannte<br />

Markenzeichen des <strong>AKV</strong> mit


den beiden schalkhaften Narren gewählt.<br />

„Die Zielgruppe unserer „Maskerade“<br />

wird dieses Symbol best<strong>im</strong>mt<br />

wiedererkennen“, sind sich Schmitter<br />

und Offermanns sicher. Passend<br />

dazu haben die Tanzkapelle „Tropical<br />

Fruits“ und auch Discjockey Raffi<br />

neben bekannten Gassenhauern der<br />

<strong>Karneval</strong>s- und St<strong>im</strong>mungsmusik viel<br />

echtes Öcher Liedgut <strong>im</strong> Repertoire.<br />

Nur wenige zusätzliche Programmpunkte<br />

sollen die feierlustigen Gäste<br />

an diesem Abend unterhalten. Ein Höhepunkt<br />

allerdings steht bereits fest:<br />

Senator und Ex-<strong>Tollität</strong> Klaus Peters<br />

feiert sein 50-jähriges <strong>Prinz</strong>enjubiläum!<br />

Wenn auch die „Maskerade“ für die<br />

Fastelovvendsjecke gedacht ist, die<br />

den <strong>Karneval</strong> schon seit 40 Jahren und<br />

mehr feiern, wird sie dennoch jung<br />

und dynamisch aufgezogen. K nackig<br />

und frisch soll der Fastelovvend <strong>im</strong><br />

Quellenhof in Erscheinung treten.<br />

„Vür Öcher fiere <strong>Karneval</strong> met nette<br />

Lü va övverall! Dieses Lied trifft genau<br />

unsere Absicht“, findet Peter Offermanns.<br />

Und jeder Jeck, der ebenso<br />

denkt, ist eingeladen, dabei zu sein, ist<br />

doch die „Maskerade“ keine geschlossene<br />

Gesellschaft. Die einzige Bedingung,<br />

die jeder Interessierte erfüllen<br />

muss, um mitfeiern zu dürfen, ergibt<br />

sich schon aus dem Namen: „Schicke<br />

<strong>Karneval</strong>skostüme sind ausdrücklich<br />

erwünscht!“<br />

„Vür Öcher fiere <strong>Karneval</strong> met nette Lü va övverall!<br />

Journal 6 | 2010<br />

Weitere Informationen zum neuen<br />

Kostümball „Maskerade“ gibt es in<br />

der <strong>AKV</strong>-Geschäftsstelle,<br />

Telefon: 02 41/470 31-10<br />

oder per E-Mail: info@akv.de<br />

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44 Journal 6 | 2010<br />

Veranstaltungen | Termine<br />

Mitgliederversammlung<br />

Montag, 30. August 2010, 19.30 Uhr<br />

Lenné-Pavillon<br />

<strong>AKV</strong> Sommerfest<br />

Sonntag, 29. August 2010, ab 14.00 Uhr<br />

Tellschützenwiese Burtscheid<br />

<strong>AKV</strong> Bierabend<br />

Freitag, 5. November 2010, ab 19.30 Uhr<br />

<strong>AKV</strong>-Bierabend für den Verein und seine Freunde in den<br />

Räumen der Sammlung crous in der Kurhausstraße 2c<br />

Gans janz anders <strong>–</strong> Küchenparty<br />

Donnerstag, 11. November 2010, ab 18.00 Uhr<br />

casino Aachen<br />

<strong>Prinz</strong>enproklamation 2011<br />

Samstag, 8. Januar 2011, ab 20.00 Uhr<br />

Eurogress Aachen<br />

<strong>AKV</strong> Ritter-Nacht 2011<br />

Freitag, 18. Februar 2011, 20.00 Uhr<br />

Pullman Aachen Quellenhof<br />

Veranstaltungskalender und Termine<br />

61. Verleihung des Ordens<br />

WIDER DEN TIERISCHEN ERNST 2011<br />

Samstag, 19. Februar 2011, 20.15 Uhr<br />

Die Festsitzung zur 61. Verleihung <strong>im</strong> Eurogress Aachen<br />

NEWSLETTER<br />

Abonnieren und nichts mehr verpassen!<br />

Open Air Holzgraben<br />

Samstag, 26. Februar 2011, ab 10.30 Uhr<br />

Der <strong>AKV</strong> lädt zur Open-Air-Sitzung auf dem Holzgraben ein.<br />

Florresei Palast<br />

Samstag, 5. März 2011, ab 20.00 Uhr<br />

Ballsaal Altes Kurhaus<br />

Maskerade<br />

Samstag, 5. März 2011, ab 20.00 Uhr<br />

Kostümball <strong>im</strong> Quellenhof<br />

Kaffeevisite<br />

Sonntag, 6. März 2011, ab 14.30 Uhr<br />

Ballsaal Altes Kurhaus<br />

Theaterball<br />

Dienstag, 8. März 2011, 19.45 Uhr<br />

<strong>AKV</strong>-Abschlussball mit Verabschiedung des <strong>Prinz</strong>en <strong>im</strong><br />

Theater Aachen<br />

3. <strong>AKV</strong> Oldt<strong>im</strong>er-Rallye<br />

„THE RACE“ 2011<br />

Samstag, 28. Mai 2011, 12.00 Uhr<br />

Markt<br />

weitere Informationen: www.akv.de<br />

Sie möchten gerne über Sonderangebote bzw. Neuigkeiten informiert werden?<br />

Kein Problem! Bestellen Sie unseren kostenlosen E-Mail Newsletter.<br />

Alles, was wir dafür brauchen, ist Ihre E-Mail-Adresse.<br />

Weitere Infos auf www.akv.de


Journal 6 | 2010<br />

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46 Journal 6 | 2010<br />

Spende von <strong>AKV</strong>-Elferrat und Beirat für Kinder in Not<br />

Wie aus „Strafflaschen“<br />

Hilfe für benachteiligte Kinder wird<br />

<strong>AKV</strong>-Elferrat und Beirat übergaben<br />

Spendenscheck über 2618.10 Euro für<br />

Kinder in Not.<br />

Wer kennt sie nicht, die muntere Sängerschar<br />

der „Jonge vajjen Beverau“<br />

mit ihren mitreißenden Liedern <strong>im</strong><br />

Öcher Sound. Hervorgegangen waren<br />

sie aus dem Hofstaat des beliebten<br />

Ex-<strong>Karneval</strong>sprinzen Hanns I.<br />

Bittmann, der am 12. Januar 2001 den<br />

Thron närrischer Macht bestiegen<br />

hatte. 47 Tage währte seine Session,<br />

in der ihn seine 15 begeisterungsfähigen<br />

Hofstaatler begleiteten. Denn,<br />

„wer ist schon gern als <strong>Prinz</strong> allein, es<br />

muss ein ganzer Hofstaat sein. Ja, da<br />

kommt Freude auf, und alle sind gut<br />

drauf“ sang <strong>Tollität</strong>. Und in diesen 47<br />

Tagen entwickelte sich eine beispielhafte<br />

Männerfreundschaft, die über<br />

den Tod hinaus Bestand hat. Aus dem<br />

Sessionshit: „Komm mit zur Beverau,<br />

da ist der H<strong>im</strong>mel blau“, den <strong>Tollität</strong><br />

und seine übermütige Schar <strong>im</strong>mer<br />

wieder und wieder singen mussten,<br />

wurde auch der Name der Gesangsgruppe<br />

geboren, die als „Jonge vajjen<br />

Beverau“ 2003 ihr comeback erlebten<br />

und seitdem Geschichte schreiben.<br />

Fortan traten sie ausschließlich für<br />

e inen guten Zweck, zunächst zugunsten<br />

der AZ-Aktion „Menschen helfen<br />

Menschen“, auf. Als Hanns Bittmann<br />

dann <strong>im</strong> April 2006 mit seiner Frau<br />

Nele auf der Fahrt in den Urlaub tödlich<br />

verunglückte, beschloss die Sängerschar,<br />

das Engagement fortzusetzen.<br />

Noch <strong>im</strong> September des gleichen<br />

Jahres gründeten sie den Verein „Nele<br />

und Hanns Bittmann e.V. <strong>–</strong> Hilfsfonds<br />

für Kinder in Not in der Region Aachen“.<br />

Etwa 200.000 Euro konnten<br />

dem Fonds seitdem zugeführt werden.<br />

Zum einen durch die Auftrittsgagen<br />

und den Verkauf ihrer cDs. Zum<br />

anderen durch Spendengelder, wie<br />

auch vom <strong>AKV</strong>-Elferrat, seinem Beirat<br />

und der <strong>AKV</strong>-Geschäftsstelle. Sie übergaben<br />

dem als mildtätig und gemeinnützig<br />

anerkannten Verein <strong>im</strong> April<br />

dieses Jahres einen Scheck über den<br />

stolzen Betrag von 2618,10 Euro.<br />

Die Summe hatte sich aus „Strafflaschen“<br />

angehäuft, die die Elferräte<br />

und Beiräte sowie die beiden <strong>AKV</strong>-Geschäftsstellenleiter<br />

Dietmar Werner<br />

und Patrik Hoesch, in den vergangenen<br />

zwölf Monaten für kleine „Vergehen“<br />

zu berappen hatten. Es war der damalige<br />

<strong>AKV</strong>-Präsident Helmut A. crous,<br />

der in den 70er Jahren eine „Strafflaschenordnung“<br />

eingeführt hatte.<br />

E inerseits hatte er damit den internen<br />

Frieden <strong>im</strong> Aachener <strong>Karneval</strong>sverein<br />

fördern und andererseits die karnevalistische<br />

Arbeit vorantreiben wollen.<br />

Bis heute werden „Strafflaschen“ verhängt,<br />

wenn beispielsweise die Kleiderordnung<br />

nicht eingehalten oder<br />

ein „schmutziges“ Wort gesagt wird,<br />

jemand zu spät kommt oder unentschuldigt<br />

fehlt. „Ist als Dresscode bei<br />

repräsentativen Auftritten das ‚große<br />

Ornat‘ angesagt und die Lackschuhe<br />

fehlen, kostet das fünf Euro, die einer<br />

Strafflasche entsprechen“, erläuterte<br />

<strong>AKV</strong>-Vizepräsident Dr. Norbert Königs<br />

bei der Scheckübergabe an Frank<br />

Prömpeler, Schriftführer des Vereins<br />

„Nele und Hanns Bittmann“.<br />

Der Mann aber, der jeweils von einem<br />

Elften <strong>im</strong> Elften bis zum nächsten Elften<br />

<strong>im</strong> Elften das Strafflaschenregister<br />

führt, ist <strong>AKV</strong>-Beirat Willy Kick. Und da<br />

es zum gleichen Preis auch „Freudenflaschen“<br />

gibt, wie beispielsweise bei<br />

der Verleihung eines Sonderordens<br />

oder einer Auszeichnung für ehrenamtliches<br />

Wirken, kennt er durchaus<br />

noch weitere Quellen, um das Budget<br />

respektabel anwachsen zu lassen.„Wird<br />

jemand neuer Beirat, kostet<br />

ihn das elf Flaschen, rückt er als Elferrat<br />

auf, erhöht sich der Obolus natürlich<br />

und so kommen da bei manchem<br />

durchaus bis zu 400 Euro <strong>im</strong> Jahr<br />

an Strafflaschen zusammen“, plaudert<br />

Kick aus dem Nähkastchen. Ein-<br />

Freuten sich sichtlich über eine stolze<br />

Summe für Kinder in Not (v.l.nr.):<br />

Dietmar Werner,<br />

Torsten Peters,<br />

Frank Prömpeler,<br />

Dr. Norbert Königs,<br />

Willy Kick und<br />

Patrik Hoesch


mal jährlich werden darüber hinaus<br />

die „Quotensieger“ mit der höchsten<br />

Flaschenzahl, dem häufigsten Zuspätkommen<br />

beziehungsweise den<br />

meisten Sch<strong>im</strong>pfworten mit einer<br />

„hässlichen Blume“ prämiert, die zu<br />

Hause sichtbar aufgestellt werden<br />

muss. Das wiederum wird strengstens<br />

kontrolliert und bringt neue „Strafflaschen“,<br />

wenn sie nicht dekorativ zu<br />

finden ist!<br />

Frank Prömpeler, nicht nur Schriftführer<br />

des Vereins „Nele und Hanns Bittmann<br />

e.V.“, sondern selbst auch Ex-<br />

<strong>Tollität</strong> 2008, nahm das alles erfreut<br />

zur Kenntnis, kann mit diesen 2618,10<br />

Euro doch wieder Kindern geholfen<br />

werden. „Alle Gelder kommen 1 zu 1 <strong>–</strong><br />

ohne Abzug von Verwaltungskosten <strong>–</strong><br />

den Kindern zugute, die durch den<br />

familiären, sozialen Status einer Förderung<br />

bedürfen“, informierte er. Sei<br />

es durch die Finanzierung von Schulbüchern,<br />

Schulranzen, von Nachhilfestunden<br />

oder Klassenfahrten, von<br />

Musikinstrumenten oder Musikunterricht.<br />

Hinweise darauf, wo Hilfe<br />

Not tut, erhält der Verein vom Kinderschutzbund,<br />

von Schulen, Lehrern,<br />

Kinderärzten, den Sozialdiensten katholischer<br />

Männer und Frauen sowie<br />

auch von Betroffenen selbst. „Es ist<br />

eine große Freude, wenn die Kinder<br />

uns dann beispielsweise schreiben,<br />

dass sie durch Nachhilfeunterricht<br />

versetzt worden sind oder nun sogar<br />

ein Gymnasium besuchen können“,<br />

berichtete Prömpeler bewegt.<br />

Überraschendes Fazit: Auch bestrafte,<br />

kleine Alltagssünden können letztlich<br />

noch etwas Gutes bewirken!<br />

Küchenparty<br />

Journal 6 | 2010<br />

12. Küchenparty<br />

des Ex-<strong>Prinz</strong>enkorps <strong>im</strong> <strong>AKV</strong><br />

In diesem Jahr wird am Elften <strong>im</strong> Elften<br />

das Dutzend voll, wenn es wieder<br />

heißt: Das Ex-<strong>Prinz</strong>enkorps be<strong>im</strong><br />

<strong>AKV</strong> lädt ein zur Küchenparty „Gans<br />

janz anders“. Und wie gewohnt, werden<br />

dabei den Gästen nicht allein<br />

nur „Leckerchen <strong>im</strong> GänseRock“ serviert.<br />

Vielmehr garantieren die ehemaligen<br />

Aachener <strong>Tollität</strong>en darüber<br />

hinaus durch Programmeinlagen voller<br />

charme und Pfiff auch amüsante<br />

Kurzweil und Unterhaltung.<br />

Die Traditionsveranstaltung findet<br />

<strong>im</strong> casino Aachen statt und beginn t<br />

um 18 Uhr. Abendgarderobe ist erwünscht.<br />

Der Eintrittspreis (all inclusive)<br />

beträgt 85 Euro.<br />

Der Kartenvorverkauf hat begonnen:<br />

<strong>AKV</strong> Geschäftsstelle<br />

www.akv.de<br />

Marcus Quadflieg<br />

Telefon 0171/512 22 93<br />

Rolf Gerrards<br />

Telefon 0173/272 50 50<br />

Roger Lothmann<br />

Telefon 0162/106 95 67<br />

Frank Prömpeler<br />

Telefon 0160/796 41 62<br />

47


48 Journal 6 | 2010 Menschen be<strong>im</strong> <strong>AKV</strong><br />

Hubert Crott <strong>–</strong><br />

alias „Jüppchen“<br />

Fällt der Name ‚Hubert crott‘ so<br />

taucht <strong>im</strong> Gesicht eines Gesprächspartners<br />

sofort ein verständnisvolles<br />

Lächeln auf. „Das ist doch Jüppchen<br />

aus dem Trio mit Josef und Jupp“,<br />

folgt prompt die Feststellung, die beweist,<br />

dass das Gegenüber sich in der<br />

karnevalistischen Szene auskennt. 25<br />

Jahre comedy mit Öcher Hazz än Siel<br />

haben dem „Triambel“ zu einer verdienten<br />

Popularität verholfen, die nur<br />

ganz großen Bühnenassen zuteil wird.<br />

Pech war für sie, dass die Sessio n <strong>im</strong><br />

Jubiläumsjahr 2010 wegen der Fußverletzung<br />

von „Jupp“ (Ägid Len nartz)<br />

ad acta gelegt werden musste. Unter<br />

begeistertem Beifall von 1400<br />

Wivern hieß es dann endlich für das<br />

Trio zu Mittfasten bei den Marktweibern<br />

der Oecher Penn: „Wir sind wieder<br />

da!“ Hubert crott sieht <strong>im</strong> „Jüppchen“<br />

seine Traumrolle, der er durch<br />

M<strong>im</strong>ik, Gestik und mit nicht zu überbietenden<br />

Wortkapriolen Einmaligkeit<br />

verleiht. „Es ist eine tolle Rolle. Du<br />

kannst alles völlig unbekümmert sagen.<br />

Jüppchen beeindruckt durch seine<br />

Bauernschläue und unser liebenswertes<br />

Öcher Platt“, so sein Fazit.<br />

Doch es wäre falsch, die Persönlichkeit<br />

des gestandenen <strong>Karneval</strong>isten<br />

nur auf „Jüppchen“ zu beschränken.<br />

Seit 15 Jahren ist er auch aktives <strong>AKV</strong>-<br />

Mitglied. Es war der damalige <strong>AKV</strong>-<br />

Geschäftsführer Helmut Strack, der<br />

ihn 1995 fragte, ob das Trio auch be<strong>im</strong><br />

Tierischen Ernst auftreten würde und<br />

ob er bereit sei, <strong>im</strong> „Närrischen Beiwerk“<br />

des <strong>AKV</strong> mitzuarbeiten. Dieses<br />

Kreativteam saß mit am Tisch des Elferrats<br />

und wurde später in „Beirat“<br />

um be nannt. Als Helmut Strack 1998<br />

be<strong>im</strong> Rosenmontagszug tödlich verunglückte,<br />

übernahm Hubert crott<br />

von ihm zunächst die Aufgabe des<br />

Programmverantwortlichen für die<br />

Festsitzung WIDER DEN TIERIScHEN<br />

ERNST und zeichnete bis 2004 als Vorsitzender<br />

des Programmausschusses<br />

auch für die <strong>Prinz</strong>enproklamationen<br />

verantwortlich. Im gleichen Jahr wurde<br />

er in den Elferrat aufgenommen<br />

und ist heute mit der Mitgliederbetreuung<br />

beauftragt. „Ich gehe gern<br />

auf Menschen zu“, sagt er über sich.<br />

Wäre er gern auch einmal <strong>Prinz</strong> <strong>Karneval</strong><br />

geworden? „Nein, das war nie<br />

mein Wunsch, obwohl mir Geschäftsleute<br />

sogar finanzielle Unterstützung<br />

angeboten hatten. Aber damals,<br />

als General der Tropigarde, wollte ich<br />

nicht <strong>Prinz</strong> werden“, lautet die Antwort.<br />

In gleichem Atemzug fügt er<br />

enthusiastisch hinzu: „Die Tropigarde<br />

war und ist mein Kind, und ich freue<br />

mich, dass alles so gut weiterläuft“.<br />

Worin Hubert crott die Bedeutung<br />

des <strong>AKV</strong> für Aachen sieht, drückt sein<br />

leidenschaftliches Bekenntnis aus: „Es<br />

ist ein Verein, der unterschätzt wird.<br />

Die Fernsehübertragungen haben für<br />

Aachen eine große Bedeutung. Sie haben<br />

aber nur dann einen Stellenwert,<br />

wenn auch Künstler aus anderen<br />

deutschen Landen <strong>–</strong> von Flensburg bis<br />

München <strong>–</strong> auftreten. Doch der <strong>AKV</strong><br />

ist weit mehr. Er bewegt viel und ist<br />

ein Werbeträger für unsere Stadt“.<br />

Wer ist dieser Hubert crott, der als<br />

Jüppchen, als Ex-Tropi-General und<br />

als <strong>AKV</strong>-Elferrat die Menschen so mitreißt?<br />

Welche künstlerischen Begabungen<br />

liegen ihm <strong>im</strong> Blut und was<br />

formte ihn zum Inbegriff eines Ur-<br />

Öchers? Es ist nicht überraschend,<br />

dass er am 8. August 1946 ausgerechnet<br />

<strong>im</strong> Marianneninstitut das Licht der<br />

Welt erblickte und St. Josef seine He<strong>im</strong>atpfarre<br />

wurde. Hier auch wurde er<br />

mit 16 Jahren in der Pfarrjugend Gruppenleiter.<br />

„Das prägt zum sozialen<br />

Denken, zum Zuhören lernen und Verständnis<br />

für andere zu entwickeln“, resümiert<br />

Hubert crott, der heute auch<br />

dem Klenkes-Komitee sowie dem VDK<br />

angehört und seit elf Jahren stellvertretender<br />

Vorsitzender des Förderkreises<br />

Kinderkarneval (FöKiKa) ist. In<br />

der Jugendarbeit lernte er auch, Aufgaben<br />

an andere zu delegieren. „Das<br />

sehe ich als mein besonderes Talent<br />

an: Menschen zu vertrauen und ihnen<br />

Hilfe anzubieten, falls sie gebraucht<br />

wird“, so der überzeugte Teamplayer.<br />

Hatte er bereits bei der Großmutter<br />

Öcher Platt gelernt, die ausschließlich<br />

os Modderesproech beherrschte,<br />

so verfeinerte und intensivierte er<br />

das Öcher Platt durch seinen Deutschlehrer<br />

am Kaiser-Karls-Gymnasium,<br />

D r. Rudolf Lantin. „Bei ihm lernten wir


die tolle A achen-Literatur unserer He<strong>im</strong>atpoeten<br />

kennen, die den Alltag so<br />

witzig und mit viel Herz beschrieben“,<br />

begeistert sich Hubert crott. 1970 gehörte<br />

er zu den Initiatoren der Tropigarde<br />

und war dann 2 x 11 Jahre lang<br />

bis 1992 ihr General.<br />

Schauspieler wollte er schon als Pennäler<br />

werden, die Gene hatte er vom<br />

Vater geerbt, der als junger Mann ganze<br />

Säle unterhalten haben soll, nach<br />

dem Krieg aber nie mehr gelacht hat.<br />

Er war es auch, der seinem Sohn riet:<br />

„Lern’ erst mal etwas Vernünftiges“. So<br />

studierte er zunächst bis zum ersten<br />

Staatsexamen an der Päda gogischen<br />

Hochschule Aachen, war anschließend<br />

<strong>im</strong> Bischöflichen Generalvika ria<br />

t sowie als Pastoralreferent tätig und<br />

später dann be<strong>im</strong> Studentenwerk der<br />

RWTH. „Jetzt bin ich glücklicher Rentner“,<br />

schmunzelt er.<br />

Die Schauspielerei aber begleitet dennoch<br />

bis heute sein Leben. Bereits <strong>im</strong><br />

Kindergarten hatte er bei der „Vogelhochzeit“<br />

sein Debüt gegeben. Am<br />

KKG stand er gemeinsam mit seinem<br />

Mitschüler Jürgen von der Lipp e<br />

be<strong>im</strong> Schultheater auf der Bühne, trat<br />

in der Pfarre bei Altennachmittagen<br />

auf, führte in seiner Tropigardenzeit<br />

Talkrunden und war Büttenredner. Er<br />

sang stets als Erster die neuen Lieder,<br />

die Leo Lamm ihm bei seinen regelmäßigen<br />

Besuchen vorstellte und eigens<br />

für ihn auch in seiner St<strong>im</strong>mlage<br />

Es-Dur komponiert hatte. Bei einem<br />

seiner frühen Auftritte für die Narrenzunft<br />

<strong>im</strong> Neuen Kurhaus traf er auch<br />

Jupp Schollen, der ihm seine Nervo-<br />

sität ansah. Er wollte ihm sogar den<br />

Vorrang lassen, doch der junge Hubert<br />

lehnte dankend ab. „Ich bleibe<br />

hier hinter der Bühne bis du fertig bist.<br />

Denk’ dran, das sind alles Tuppesse da<br />

draußen“, tröstete ihn Schollen. „Ich<br />

weiß es noch wie heute: Ich sang ‚Leäve<br />

Jong, dat es dr Öcher Fastelovvend’<br />

<strong>–</strong> ein Lied von Leo Lamm aus dem Jahr<br />

1949. Bei meinem zweiten Titel ‚Warum<br />

ist das Bier so teuer‘, sang ich vor<br />

Aufregung drei Mal die erste Strophe.<br />

Keiner merkte es. Die Presse aber titelte<br />

ihren Bericht: „Ein neuer, jun-<br />

Hubert Crott <strong>im</strong> Blitzinterview<br />

Hast Du ein Lebensmotto?<br />

„Liebe deine Feinde. Nichts ärgert sie mehr“ <strong>–</strong> ein Zitat von Oscar Wilde.<br />

Deine größte Stärke?<br />

Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit.<br />

Hast du auch eine Schwäche?<br />

Ich erliege gern den kleinen Verlockungen des Lebens. Ein Zigarettchen zum<br />

Beispiel kann mich in Versuchung bringen.<br />

Welche Tugenden schätzt du?<br />

Ehrlichkeit und Bescheidenheit.<br />

Welche Musik bevorzugst du?<br />

Meistens klassische Musik, zum Beispiel von Rossini oder Beethoven.<br />

Reist du gern und wohin am liebsten?<br />

Nach Italien. Und dort nach Südtirol, in die Toscana, nach<br />

Sizilien und Umbrien. Aber auch Frankreich bevorzuge ich.<br />

Hast du ein Traumziel, das du anstrebst?<br />

Alles möglichst noch lange tun zu können.<br />

Worauf bist du in Aachen besonders stolz?<br />

Wir liegen phantastisch. So erreicht man beispielsweise in kürzester Zeit<br />

Köln, Maastricht, Lüttich und auch Frankreich. Stolz bin ich auf unsere<br />

Geschichte, die Baudenkmäler und unseren Dialekt, den es so selten gibt.<br />

Wo ist dein Lieblingsplätzchen für Mußestunden?<br />

ger Sänger“, erinnert sich crott. Und<br />

heute ist es durchaus nicht nur das<br />

„Jüppchen“, das er verkörpert. Als Allroundtalent<br />

ist er auch be<strong>im</strong> Stockpuppenkabarett<br />

„Pech und Schwefel“<br />

mit von der Partie.<br />

Bei schönem Wetter auf dem Münsterplatz mit dem Blick auf den Dom.<br />

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50 Journal 6 | 2010<br />

Unter dem Motto: „60 Jahre und kein<br />

bisschen leise“ feierte der Aachener<br />

<strong>Karneval</strong>sverein 2010 die 60-jährige<br />

Geschichte des Ordens WIDER DEN<br />

TIERIScHEN ERNST. Anlässlich des Jubiläums<br />

reihte sich mit comedians<br />

„aus vieler Herren Länder“ auch eine<br />

Gratulantenschar in den Programmverlauf<br />

ein, die die Internationalität<br />

der Ritterschar widerspiegelte.<br />

„Der Orden WIDER DEN TIERIScHEN<br />

ERNST verleiht unserem Land ein originelles<br />

Image und der <strong>AKV</strong> ist eine<br />

kulturelle Marke für NRW“, sagte Dr.<br />

Jürgen Rüttgers als neuer Ordensritter<br />

in einem Interview. Die Idee, Politik<br />

durch Humor zu vermenschlichen,<br />

finde er großartig. Und wenn Schlagfertigkeit<br />

und Mutterwitz sowie sein<br />

soziales Engagement die Kriterien<br />

waren, ihn zum Ritter zu küren, so erfüllte<br />

Rüttgers mit seiner Ritterrede<br />

<strong>im</strong> Narrenkäfig auch mit Bravour die<br />

hohen Erwartungen des Publikums.<br />

Unser Dank gilt den Sponsoren<br />

DVD<br />

Ein herzliches<br />

Ordensverleihung 2010 Dankeschön<br />

den Sponsoren!<br />

Unverhohlen outete er sich als bekennender<br />

Fastelovvendsfan und machte<br />

mit Passagen voller witzig-spritziger<br />

Selbstironie Furore. Worunter das Bekenntnis<br />

ein Frikadellen-Fan zu sein,<br />

dem auch ein Kölsch gut mundet,<br />

durchaus erklärte, in welche missverständlichen<br />

Situationen ein Mann<br />

wie er bei seiner Amtsausübung unter<br />

„verschärften Bedingungen des<br />

<strong>Karneval</strong>s“ geraten kann. Am Ende<br />

der Rede wurde Rüttgers von den<br />

1.400 Gästen <strong>im</strong> Aachener Eurogress<br />

anhaltend mit Standing Ovations,<br />

brandendem Applaus, Zugaberufen<br />

und feuriger Rakete gefeiert.<br />

Die DVD enthält auch den Aachener<br />

Block, der bei der Fernsehübertragung<br />

leider weggeschnitten wurde.<br />

Nur solange der Vorrat reicht!<br />

Genau deine Airline.<br />

Casino Aachen


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52 Journal 6 | 2010<br />

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