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Unterägeri 2012 - Schule Unterägeri

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Muster erkennen<br />

Stellen Sie sich vor, ein Kind fühlt sich minderwertig.<br />

Es wird nicht in die <strong>Schule</strong> gehen und sich vor<br />

die Klasse stellen und bitten: «Bitte unterstützt mich,<br />

ich habe da ein Problem . . . !» Die Wahrscheinlichkeit<br />

ist gross, dass es versucht sein schlechtes Gefühl zu<br />

verbergen oder zu kompensieren. Ein introvertierter<br />

Typ wird sich zurückziehen, blockiert sein und<br />

darum wenig lernen und leiden. Ein extrovertiertes<br />

Kind wird sich durch störendes Verhalten in eine unmögliche<br />

Position bringen. Beide Verhaltensweisen<br />

sind problematisch und führen schnell zu Opfer-<br />

bzw. Täterrollen oder umgekehrt.<br />

Wenn diese Muster erkannt werden und sich alle immer<br />

wieder dafür einsetzen, dass sie durchbrochen<br />

werden, wird es gelingen, dass sich ein Klima von<br />

Respekt und Toleranz entwickelt.<br />

hast du wertschätzend gehandelt?<br />

Nach Vorfällen wird oft darüber gestritten, wer was<br />

getan hat. Schüler / innen versuchen sich tendenziell<br />

zu rechtfertigen. Eltern sind naturgemäss parteiisch<br />

und darum kann es sehr emotional werden, wenn<br />

ihr Kind fremdbeurteilt oder gar verurteilt wird.<br />

Wenn das eigene Kind plötzlich zum «Täter» oder<br />

«Opfer» wird, kommt der Schutzreflex zum Tragen.<br />

In dieser angespannten Situation nach Schuld und<br />

Unschuld zu suchen oder zu fragen, «wer hat angefangen»,<br />

schafft selten die erhoffte Klarheit und<br />

Gerechtigkeit.<br />

Die Frage lautet darum nicht «was hast du gemacht»,<br />

sondern «hast du in diesem Moment wertschätzend<br />

und respektvoll gehandelt». So kommen wir dem<br />

Ziel näher und die Kinder lernen, was gefragt ist. Bei<br />

einem wertschätzenden Umgang miteinander hat<br />

Mobbing keine Chance.<br />

So können Erwachsene bei Verdacht<br />

auf Mobbing reagieren.<br />

• Offen sein, das Kind ernst nehmen, Situation<br />

nicht bagatellisieren, aber auch nicht dramatisieren,<br />

keine voreiligen Schlüsse ziehen, nicht<br />

nach Schuld und Unschuld suchen. Tatsachen<br />

festhalten, bei Belästigungen im Internet (Cyber-<br />

mobbing) die entsprechenden Seiten ausdrucken<br />

und zwar auch Verstösse des Opfers.<br />

• Die Lehrperson, die Schulleitung, die Schulsozialarbeit<br />

oder andere Beratungsstellen<br />

kontaktieren.<br />

• Direkter Kontakt zu andern Eltern (Opfer zu Täter)<br />

ist selten ratsam.<br />

So können Opfer reagieren.<br />

• Sich an Eltern, Lehrpersonen oder Vertrauenspersonen<br />

wenden.<br />

• Mutig und positiv sein, sachlich bleiben, keine<br />

eigenen Übertretungen.<br />

Frowin Limacher, Schulsozialarbeiter<br />

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