Konzept-boum
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Marco Heinrich<br />
Ehrenbergstr. 44c<br />
22767 Hamburg<br />
Hamburg, 21. Juni 2012<br />
Gründungskonzept Boum Hamburg – eine Schülerzeitung für die ganze Stadt<br />
1.Geschäftsidee<br />
In Hamburg gibt es alleine in den gymnasialen Oberstufen (Klassen 10 bis 12) etwa 100.000<br />
Schüler. Trotzdem gibt es kein Medium, das sich dieser Zielgruppe widmet. Obwohl<br />
potenzielle Werbekunden wie Fahrschulen, Tanzschulen oder Nachhilfeorganisationen genau<br />
diese Zielgruppe erreichen wollen. Diese Lücke soll „Boum Hamburg“ schließen. Eine von mir<br />
geleitete Schülerzeitung, deren Artikel unter meiner Anleitung von Schülern und<br />
Schülerinnen geschrieben werden. Als Online-Produkt (App) entfallen dabei die hohen<br />
Druckkosten.<br />
2.Meine Gründerpersönlichkeit<br />
Ich bin seit 1996 Journalist und habe in drei verschiedenen Ländern (Kanada, Deutschland,<br />
Österreich) bei Zeitungen gearbeitet. In den vergangenen sieben Jahren war ich in Tirol tätig,<br />
seit 2007 in leitender Funktion – erst als Sportchef der Neuen Zeitung für Tirol, dann als<br />
zweiter Sportchef der Tiroler Tageszeitung. Ich leitete nicht nur die Redaktion, sondern war<br />
auch als einziger Redakteur dieser Zeitung bei Großereignissen wie den Olympischen Spielen<br />
2008 in Peking oder der Fußball-WM 2006 in Deutschland.<br />
Nachdem ich meine Karriere bislang fast ausschließlich im Sport verbracht habe und ich in<br />
Österreich keine Perspektive sah, mich weiter zu entwickeln, zog ich Anfang 2012 nach<br />
Hamburg. Nachdem eine Vielzahl von Bewerbungen nicht das gewünschte Ergebnis brachten,<br />
freue ich mich nun darauf, eine alte Idee von mir doch noch in die Tat umzusetzen.<br />
Ich habe im Journalismus vom Praktikanten bis zum Ressortleiter jede Position kennen<br />
gelernt. Ich kenne mich in der Recherche ebenso gut aus wie im Layout oder der<br />
Menschenführung. Außerdem war es eine tägliche Anforderung an mich, konzeptionell zu<br />
denken und eine selbe entwickelte Blattlinie in die Tat umzusetzen. Ich habe in Österreich<br />
gelernt, mir ein Netzwerk aufzubauen. Und ich sehe keine Probleme, warum mir das in<br />
Hamburg nicht auch gelingen sollte. Zumal eine Schülerzeitung ein solches Anliegen viel<br />
leichter macht als eine gerade erst gegründete Boulevardzeitung wie es bei der Neuen<br />
Zeitung für Tirol der Fall war.<br />
Da ich in den vergangenen vier Jahren in Führungspositionen gearbeitet habe und mein<br />
Lebenslauf vor allem vom Sport in Tageszeitungen geprägt ist, bin ich derzeit auf dem<br />
Arbeitsmarkt schwer vermittelbar. Selbst im Fall, dass mein Projekt scheitern sollte, würde<br />
ich trotzdem eine zusätzliche Dimension in meinen Lebenslauf bringen, der mir für<br />
zukünftige Bewerbungen von starkem Nutzen sein könnte.
3.Mein Produkt<br />
„Boum Hamburg“ wird von 15-20 Schülern und Schülerinnen produziert, die vor der ersten<br />
Ausgabe im Rahmen eines Medienworkshops von mir in die journalistische Arbeit<br />
eingewiesen werden. Ich greife dabei auf Jugendliche zurück, die selbst bereits an eigenen<br />
Schülerzeitungen arbeiten – und führe sie auf ein besseres und professionelleres Niveau.<br />
„Boum Hamburg“ soll zunächst alle zwei Wochen erscheinen. Die Zeitung ist umsonst und<br />
wird nicht gedruckt, sondern im Rahmen einer App zu beziehen sein. Diese wird vor allem für<br />
IPads und Tablet-PCs optimiert sein, ist aber auch über herkömmliche Computer zu lesen.<br />
Themen sind sowohl „hard news“ (Stadtgeschehen, Interviews mit besonderen<br />
Persönlichkeiten), das Schulgeschehen (Politik, Beratung durch Schulpsychologen, Vorstellung<br />
von besonderen Aktionen einzelner Schulen etc.), aber auch „soft news“ wie Kino- und<br />
Musik-Kritiken oder ein Schwarzes Brett zur gegenseitigen Kontaktaufnahme.<br />
Die Schüler sollen nicht nur ein Medium erhalten, das Spaß macht. Sie sollen sich auch über<br />
das Geschehen an anderen Schulen informieren können. Was die Zeitung sicher auch für<br />
viele Lehrer und Eltern interessant werden lässt. Und da es nichts kostet, ist die Schwelle<br />
sehr niedrig, dem neuen Produkt eine Chance zu geben.<br />
4.Die Marktsituation<br />
Eine professionelle Schülerzeitung für eine ganze Stadt gibt es weder in Hamburg, noch in<br />
Deutschland. Ich betrete also Neuland. Selbst bei einer eng gefassten Zielgruppe (ohne die<br />
jüngeren Schüler, Lehrer und Eltern) gibt es alleine in Hamburg etwa 100.000 potenzielle<br />
Leser für das neue Produkt. Je mehr Leser „Boum Hamburg“ erreicht, desto interessanter<br />
wird die Zeitung für Kunden. Die Kosten für die Anzeigen (die einzige Einnahmequelle des<br />
Produkts) werden natürlich mit den Leserzahlen mitwachsen.<br />
5.Die Konkurrenzsituation<br />
Es gibt im Zeitschriftenbereich eine Unmenge von Titeln für Schüler und Schülerinnen. Doch<br />
ein wirklich vergleichbares Produkt zu meinem Vorhaben gibt es nicht. Mein großer Vorteil<br />
ist, dass ich gerade am Anfang nur genug Geld für meinen eigenen Arbeitsplatz generieren<br />
muss – die Schüler innerhalb der Redaktion arbeiten unentgeltlich. Ihr Nutzen besteht darin,<br />
unter meiner Führung besser zu werden. Es ist dabei nicht ausgeschlossen, dass sie im<br />
Rahmen meiner Firma später selbst dieses oder andere Produkte mit dem gleichen<br />
Vertriebsschema übernehmen.<br />
6.Meine Werbe- und Vertriebsmaßnahmen<br />
Um „Boum Hamburg“ bekannt zu machen, gibt es viele Ansätze. Einerseits über klassische<br />
Medien (v.a. Hamburger Tageszeitungen), die über das neue Produkt berichten sollen und<br />
von mir dementsprechend versorgt werden (Pressemitteilungen, Interviews etc.). Über den<br />
Hamburger Elternrat soll außerdem eine Broschüre verteilt werden (die auch bei<br />
Werbekunden wie Fahr- oder Nachhilfeschulen ausliegen soll). Letztendlich werde ich mich<br />
selbst bei Hamburger Schulen anbieten, um innerhalb des normalen Unterrichts eine Stunde<br />
über Medien im allgemeinen (Arbeitstitel „Auftrag und Realität von Tageszeitungen“) zu<br />
halten.<br />
Zentral für all diese Bemühungen ist das Anliegen, auf kostenintensive Maßnahmen zu<br />
verzichten. Sonst wäre der größte Vorteil meines Projektes dahin: die weitgehende<br />
Risikofreiheit für den Fall, dass die Leserzahlen anfangs nur sehr zäh steigen.
7.Meine organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
Wie bereits erwähnt, plane ich mit 15-20 Schülerinnen und Schülern, die regelmäßig für<br />
„Boum Hamburg“ schreiben werden – aus möglichst vielen unterschiedlichen Schulen. Ich<br />
habe bereits damit begonnen, entsprechende Schulen zu kontaktieren und bin dabei auf viel<br />
Interesse gestoßen. Vor dem ersten Erscheinen werde ich einen Verlag gründen<br />
(wahrscheinlich im Rahmen einer Unternehmergesellschaft – haftungsbeschränkt). Der<br />
bürokratische Aufwand dafür ist meines Wissens eher gering.<br />
8.Meine Ablauforganisation<br />
„Boum Hamburg“ soll auch deshalb anfangs nur alle 14 Tage erscheinen, um den für alle<br />
Beteiligten neuen Arbeitsablauf ohne Stress zu etablieren. Es wird für jede Ausgabe zwei<br />
Redaktionssitzungen geben:<br />
- Blattkritik der alten Ausgabe und Themenfindung für die nächste Ausgabe.<br />
- Standortbestimmung der einzelnen Mitarbeiter beim Schreiben der Beiträge<br />
Die fertigen Artikel laufen dann zwei Tage vor dem Erscheinen bei mir zusammen; ich mache<br />
daraus dann das Endprodukt.<br />
Dieser Ablauf lässt mir mehr als ausreichend Zeit für Anzeigenaquise und Kontaktaufbau/-<br />
pflege der Beziehung zu für das Produkt wichtige Kreise. Im Falle einer Krankheit habe ich in<br />
Hamburg genügend Freunde aus dem Journalismus, die für mich einspringen könnten.<br />
9.Mein Standort<br />
Hauptsächlich werde ich von zu Hause aus arbeiten. Wenn das Projekt finanziell erfolgreich<br />
ist, kann ein Büroraum angemietet werden. Alleine für die Redaktionssitzungen brauche ich<br />
von Beginn an einen anderen Standort – entweder an einer der Schulen oder in einer<br />
Räumlichkeit der Stadt. Kosten entstehen dadurch nicht.<br />
10. Meine Planungsrechnungen<br />
Detaillierte Rechnungen entnehmen Sie bitte dem Anhang.<br />
Grundlage zur Berechnung der potenziellen Werbeeinnahmen:<br />
Jede Ausgabe wird mindestens 26 Seiten umfassen, wahrscheinlich wird diese Zahl auf bis zu<br />
40 erhöht werden, sowie die Redaktion eingespielt ist und die Schüler einen größer<br />
werdenden Teil der Aufgaben ohne meine Hilfe bewältigen können. Bei 26 Seiten kalkuliere<br />
ich mit folgenden Werbezonen:<br />
- Hauptsponsor: Werbung auf der Titelseite plus halbseitiges Inserat plus ganzseitigen<br />
Ankünder für eigene Events innerhalb der Ausgabe<br />
- weitere Werbung: 8 viertelseitige Anzeigen innerhalb der Ausgabe plus 2 ganzseitige<br />
Anzeigen<br />
Bei voller Ausbuchung aller Werbeplätze einer 26-seitigen Ausgabe ergibt sich eine<br />
Werbeeinnahme von 3000 Euro pro Ausgabe (=6000 Euro pro Monat), wenn eine Viertelseite<br />
200 Euro kostet. Ein Wert, der weit unter marktüblichen Preisen von Printzeitungen liegt (im<br />
Verhältnis zur Zahl der Leser).<br />
Die niedriger kalkulierten Einnahmen für 2012 und 2013 ergeben sich aus der Annahme, dass<br />
es etwas Zeit dauern wird, bis eine Menge von Lesern erreicht wird, die für Werbetreibende<br />
tatsächlich interessant ist. Meine vorsichtig gewählte Kalkulation beruht auf 1000 Lesern.<br />
Tatsächlich halte ich 4000 bis 5000 Leser nach sechs Monaten für durchaus realistisch. Eine
mögliche Erweiterung des Angebots durch die Schaffung neuer Titel nehme ich in die<br />
Rechnungen nicht auf. Sie würden die Einnahmen aber weiter steigern.<br />
11.Meine Erfolgsaussichten<br />
Ich halte das <strong>Konzept</strong> für sehr vielversprechend; bei überschaubarem Risiko. Da teure<br />
Druckkosten durch die Verwendung der App wegfallen, ist deren Kauf (neben meiner<br />
Arbeitszeit) der einzige Kostenfaktor. Der gewählte Produktionsablauf gibt mir außerdem<br />
ausreichend zeitlichen Spielraum, um das neue Produkt aktiv in den Schulen zu bewerben.<br />
Worst Case: Niemand liest die Zeitung und/oder niemand will darin werben. Erkenne ich<br />
nach einem halben Jahr, dass die Leserzahlen deutlich unter 1000 stagnieren, kann ich das<br />
Projekt beenden und mich nach neuen Inhalten für die App umsehen. Das Prinzip der<br />
Umsonst-Zeitungen über dieses Medium hat inhaltlich keine Grenzen.<br />
Best Case: Läuft das Projekt der Kalkulation entsprechen (oder besser), produziere ich nicht<br />
nur ein neues Medium, sondern gleichzeitig journalistischen Nachwuchs, den ich in ein dann<br />
wachsendes Unternehmen einbinden kann. Denkbar ist die Übertragung der Chefredakteurs-<br />
Rolle an einen der Mitarbeiter, so dass ich parallel dazu das gleiche Projekt in einer anderen<br />
Stadt starten kann. Möglich ist auch, dass Teile der Redaktion nach erfolgreich bestandenem<br />
Abitur ein eigenes journalistisches Projekt auf der Basis meiner App starten – zum<br />
finanziellen Vorteil für alle Beteiligten.<br />
12.Anhang<br />
Tabellarischer Lebenslauf<br />
Aktivitätenplan