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rührkessel - Aachener Verfahrenstechnik - RWTH Aachen University

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Matthias Wessling gespannt. Im Jahr 2009 ist<br />

die AVT.CVT trotz einer Reihe abgeschlossener<br />

Promotionen größer geworden, da viele neue<br />

Projekte gewonnen werden konnten. Zu diesen<br />

Projekten gehören zum Beispiel die EU Projekte<br />

NameTech (Oberflächenmodifikation von<br />

Membranen), New ED (bipolare Elekrodialyse),<br />

Hi-Fre (hochfrequente Rückspülung) und TyG-<br />

Re (Synthesegasaufbereitung). Weiterhin wurde<br />

die Aktivität im Exzellenzcluster TMFB ausgeweitet<br />

und es konnten eine Reihe weiterer innovativer<br />

Projekte zum Beispiel im Rahmen von<br />

<strong>RWTH</strong> internen Pathfinderprojekten (Foulinguntersuchung<br />

mittels NMR, Einsatz von Hydrogelen<br />

in der Membrantechnik) in Angriff genommen<br />

werden. Anhand von drei ausgewählten<br />

Projekten soll im Folgenden ein Querschnitt<br />

aktueller Forschungsthemen der AVT.CVT vorgestellt<br />

werden.<br />

Siloxanentfernung aus Biogas mittels<br />

Membranen<br />

Das Methan in Klär- und Deponiegasen ist<br />

ein wertvoller regenerativer Energieträger. Die<br />

Nutzung dieser chemisch gespeicherten Energie<br />

erfolgt meist in einem Gasmotor, der mit<br />

einem Generator verbunden wird und elektrischen<br />

Strom liefert. Die Abwärme des Motors<br />

wird im Idealfall ebenfalls genutzt, zum Beispiel<br />

für die Beheizung von Räumen. Man spricht<br />

dann von Kraft-Wärme-Kopplung. Die wirtschaftliche<br />

Nutzung von Biogas kann allerdings<br />

durch Spurengase wie Siloxane beeinträchtigt<br />

werden. Diese machen eine Vorreinigung des<br />

Biogases notwendig, bisher meist mittels Aktivkohle.<br />

Siloxane sind in der Natur nicht vorkommende,<br />

siliziumorganische Stoffe, die während<br />

des Faulprozesses vom Biogas gestrippt werden.<br />

Auf Deponien entstehen sie durch die Zersetzung<br />

von Silikonabfällen, im Klärwerk werden<br />

Siloxane direkt durch das Schmutzwasser eingetragen.<br />

Zu hohe Siloxankonzentrationen im Gas<br />

führen zu Motorschäden oder schlechteren Abgasemissionen,<br />

da festes Siliziumoxid entsteht,<br />

das sich an Oberflächen absetzt. In einem durch<br />

die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)<br />

geförderten Forschungsprojekt wird untersucht,<br />

ob Siloxane mittels Membrantechnik entfernt<br />

werden können. Hierfür wurden verschiedene<br />

gummiartige Filme hergestellt, und deren Per-<br />

meabilität für die wichtigsten Siloxane experimentell<br />

bestimmt. Fünf Materialien mit hohen<br />

Siloxanpermeabilitäten wurden daraufhin ausgewählt.<br />

Für die Überströmung mit realem Deponiegas<br />

über mehrere Wochen hinweg wurden<br />

dann Membranen mit aktiven Schichtdicken um<br />

1 µm gefertigt. Wie effektiv die Membranen Siloxane<br />

abtrennen konnten wurde über eine regelmäßige<br />

Probenahme und Analysen per GC-<br />

MS bestimmt. Nun steht der Bau und Einsatz<br />

eines Membranmoduls (ca. 1m 2 ) unmittelbar<br />

bevor, womit die Reinigungsleistung verschiedener<br />

Verschaltungen bei unterschiedlichen<br />

Temperaturen über einen längeren Zeitraum<br />

untersucht werden soll. Die Technologie hat<br />

weitere Anwendungen: Siloxane befinden sich<br />

auch in der Abluft industrieller Prozesse und<br />

in Gasströmen industrieller Kläranlagen. Hier<br />

kann ein vorgeschaltetes Membranmodul sinnvoll<br />

sein.<br />

Abb.4: Versuchsaufbau zum Paralleltest<br />

mehrerer Membranen<br />

Spacerentwicklung<br />

Ein Schwerpunkt der Arbeit innerhalb der chemischen<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong> ist die Neu- und<br />

Weiterentwicklung von Membranmodulen. In<br />

diesem Zusammenhang wurde im letzten Jahr<br />

die Entwicklung eines neuen Spacerkonzepts innerhalb<br />

des vom BMBF unterstützten Projekts<br />

CarboMembran vorangetrieben. Spacer werden<br />

bei vielen Flachmembrananwendungen verbaut,<br />

um eine definierte Höhe des Strömungskanals<br />

zwischen Membranen zu erreichen. Gleichzeitig<br />

werden durch die Spacer Wirbel im Feedkanal<br />

verursacht, die die Konzentrationspolarisation<br />

verringern und dadurch den Stofftransport erhöhen.<br />

Standardmäßig werden dabei einfache,<br />

Rührkessel - Die AVT im Blick Chemische <strong>Verfahrenstechnik</strong> 6

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