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Die erste Gästezeitschrift für das Leipziger ... - Druckhaus Borna

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Auf der neuen BAB38, zwischen den<br />

Abfahrten „Leipzig Südwest“ und „Leipzig-<br />

Südost“ befinden sich seit 2009 touristische<br />

Unterrichtstafeln mit vier verschiedenen<br />

Motiven. Sie wollen auf touristisch,<br />

kulturell bedeutsame Landschaften und Sehenswürdigkeiten<br />

hinweisen und den Gast<br />

zu einem Abstecher und Zwischenstopp<br />

anregen. Neben den Thementafeln „<strong>Leipziger</strong><br />

Neuseenland“, „Bergbau-Technik-<br />

Park“, „Kanupark am Markkleeberger See“<br />

ist auch die Tafel „Wiprecht von Groitzsch“<br />

aufgestellt. Was verbirgt sich hinter der Bezeichnung<br />

„Wiprecht von Groitzsch“? Nicht<br />

nur Historikern und Kenner ist der Name<br />

ein Begriff. Historisch von Bedeutung steht<br />

der einst verwegene wilde Kriegsmann,<br />

spätere Markgraf von Groitzsch,<br />

Klostergründer zu Pegau und<br />

Mönch im Mittelpunkt der<br />

Geschehnisse des 11./12.<br />

Jahrhunderts. Wiprecht von<br />

Groitzsch war einer der Einflussreichsten<br />

seiner Zeit.<br />

Nach einem Gang nach<br />

Compostella zum Grab<br />

des Apostels Jacobus<br />

kehrt er geläutert<br />

auf seine Burg nach<br />

Groitzsch zurück<br />

und stiftete 1091<br />

<strong>das</strong> Benediktiner-<br />

Kloster Pegau, „ ... <strong>das</strong><br />

<strong>erste</strong> geistliche Stift,<br />

<strong>das</strong> sich östlich der<br />

Saalelinie zu halten<br />

vermochte und <strong>das</strong><br />

unter dem Schutze<br />

2 <strong>Leipziger</strong> Seenland Journal<br />

Rittersmann, Graf oder Mönch –<br />

„Wiprecht von Groitzsch“<br />

der Burg eine segensreiche Kulturtätigkeit<br />

entfaltete. Er selbst holte aus Franken,<br />

aus der Gegend von Lengefeld, ... Scharen<br />

deutscher Bauern herbei, ließ sie in dem<br />

dichten Urwald zwischen Schnauder und<br />

Wyhra und weiterhin bis zur Mulde roden<br />

und gab ihnen Land zum erblichen Eigentume.<br />

Später ging die fränkische Colonisation<br />

noch weit östlich über die Zwickauer<br />

Mulde hinaus. Und diese von Wiprecht geschaffene<br />

Kulturlandschaft des Elster-Pleiße-Muldengebiets<br />

mit ihren Dörfern, mit<br />

ihren Resten des großen einst <strong>das</strong> ganze<br />

Gebiet bedeckenden sogenannten Miriquidiwaldes,<br />

mit ihren gesegneten Feld- u.<br />

Wiesenfluren, ihrem Schatz an alten<br />

Kirchenbauten, mit ihrer glücklichen<br />

Mischung der Bevölkerung<br />

aus den Stämmen<br />

der Niedersachsen, Thüringer<br />

und Franken, hat<br />

sich die vielen Jahrhunderte<br />

erhalten. .... Das<br />

ist <strong>das</strong> Große und Gute<br />

von Wiprecht, der als<br />

Kriegsheld sich wandelte<br />

und sein Machtstreben<br />

in den <strong>Die</strong>nst<br />

der deutschen Kultur<br />

und christlicher<br />

Verantwortung stellte.“<br />

Der ursprünglich<br />

slawische Name<br />

„Groisce“ bedeutet<br />

soviel wie „befestigter, umhegter Ort“. <strong>Die</strong><br />

Kleinstadt mit mehr als 8.000 Einwohnern<br />

ist 25 km südlich von Leipzig und 20 km<br />

nordöstlich von der Stadt Zeitz entfernt.<br />

Geografisch befindet sich Groitzsch in der<br />

<strong>Leipziger</strong> Tieflandsbucht die auf den Groitzscher<br />

Fluren von der Weißen Elster und<br />

der Schnauder durchflossen wird. In den<br />

„Pegauer Annalen“ wurde die Stadt 1039<br />

erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit hatte<br />

sich bereits eine Kaufmannssiedlung und<br />

eine frühdeutsche Burg herausgebildet.<br />

Im Schutze der Burg entwickelte sich die<br />

Stadt, die durch den Markgrafen <strong>Die</strong>trich<br />

1214 <strong>das</strong> Stadtrecht verliehen bekam. <strong>Die</strong><br />

Burg liegt am nordwestlichen Ortsrand der<br />

Stadt Groitzsch, gegenüber der Stadt Pegau,<br />

am Ostufer der Weißen Elster. Sie war<br />

im späten 11. und frühen 12. Jahrhundert<br />

die Burg des Grafen Wiprecht von Groitzsch,<br />

und eine der größten Anlagen der<br />

Region.<br />

Heute ist die Wiprechtsburg Groitzsch<br />

ein herausragendes Bodendenkmal mit den<br />

ältesten, bislang bekannten Steinbauten in<br />

Sachsen. <strong>Die</strong> Reste der Burganlage können<br />

ständig kostenlos besichtigt werden. Sehenswert<br />

sind die teilweise rekonstruierte<br />

Rundkapelle und der Stumpf eines runden<br />

Wohnturmes, die beide aus der Zeit um<br />

1080 stammen.<br />

Mit den Bundestraßen B176 und B2 sowie<br />

der nahe gelegenen Autobahn BAB38<br />

ist Groitzsch verkehrsgünstig erschlossen.<br />

Wiprechts Grabstätte kann heute in der Pegauer Kirche<br />

St. Laurentius besichtigt werden.<br />

Schloss Altranstädt – Heiraten<br />

im historischen Ambiente<br />

Ein weiteres touristisches Highlight ist<br />

<strong>das</strong> Schloss Altranstädt. Seit 2008 können<br />

Paare sich hier in historischem Ambiente<br />

<strong>das</strong> Ja-Wort geben. Unser neu geschaffenes<br />

Trauzimmer im Schloss bietet<br />

Platz <strong>für</strong> Eheschließungen in familiärer<br />

Atmosphäre. Auch eine historische Hochzeitskirche<br />

<strong>für</strong> die kirchliche Trauung, falls<br />

gewünscht, steht Paaren zur Verfügung. In<br />

den Sommermonaten bieten wir Ihnen die<br />

Möglichkeit, Ihre Hochzeitsfeier im Gewölbesaal<br />

mit angeschlossenem Catering-Bereich<br />

oder im Schlossgarten auszurichten.<br />

Standesamt Stadt Markranstädt<br />

Frau Messinger<br />

Markt 1, 04420 Markranstädt<br />

Telefon: 034205 61 170<br />

E-Mail: r.messinger@markranstaedt.de<br />

Kultur & Geschichte<br />

<strong>Die</strong> Galerie im Schloss wird<br />

ab der neuen Saison durch<br />

die Stadt Markranstädt und<br />

Mitarbeiterinnen des Fördervereins<br />

Schloss Altranstädt<br />

betreut. Ab März freuen sich<br />

die „Schlossherren“ dann<br />

auf neugierige Besucher in<br />

Galerie und Museum sowie<br />

zahlreiche Hochzeitsgesellschaften.<br />

Altranstädter Frieden<br />

Dass auf Schloss Altranstädt Geschichte<br />

geschrieben wurde, wissen meist nur<br />

Hobbyhistoriker: Im Nordischen Krieg<br />

(1700 bis 1721) war Schloss Altranstädt<br />

Hauptquartier des schwedischen<br />

Königs Karl XII. Der schwedische König<br />

hatte Sachsen unter August dem Starken<br />

besiegt und hielt sich im Altranstädter<br />

Hauptquartier von Herbst 1706 bis<br />

Herbst 1707 auf.<br />

In Altranstädt wurde am 24. September<br />

1706 der sogenannte „Altranstädter<br />

Frieden“ zwischen Karl XII und August<br />

dem Starken geschlossen; nach diesem<br />

Friedensschluss musste u. a. August auf<br />

die polnische Krone verzichten und <strong>das</strong><br />

Bündnis mit Rußland aufgeben.<br />

Am 01.09.1707 wurde die Altranstädter<br />

Konvention zwischen Karl XII und dem<br />

Kaiser Joseph I. auf Schloss Altranstädt<br />

unterzeichnet, in der den schlesischen<br />

Protestanten Religionsfreiheit zugesagt<br />

wurde und seit 1648<br />

beschlagnahmte Kirchen<br />

und Schulen an<br />

die Protestanten zurückgegeben<br />

werden<br />

mussten.<br />

Inschrift auf der im In-<br />

nenhof des Schlosses<br />

stehenden Konventi-<br />

onssäule. <strong>Die</strong>se Säule<br />

wurde 1 0 errichtet<br />

und ist m hoch.

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