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Blick_ins_Heft_Canon4

Canon Nr. 4, alles, was Sie über das Fotografieren mit der Spiegelreflexkamera Canon EOS wissen müssen und erfahren Sie alles über die Einstellungen von Blende, Verschlusszeit und ISO für perfekte Fotos.

Canon Nr. 4, alles, was Sie über das Fotografieren mit der Spiegelreflexkamera Canon EOS wissen müssen und erfahren Sie alles über die Einstellungen von Blende, Verschlusszeit und ISO für perfekte Fotos.

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Tschechische Republik KC 260,00 - Schweiz CHF 15,00<br />

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- Verschlusszeit<br />

- ISO<br />

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Die Kunst der<br />

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EOS<br />

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IS USM<br />

Live View<br />

und Sucher<br />

Eine Frage des Stils<br />

Automatik<br />

oder manuell?<br />

Die Geheimnisse<br />

der Aufnahmemodi<br />

Blitzlicht<br />

Wie Bilder immer<br />

im rechten Licht<br />

erscheinen


4<br />

100%<br />

Canon<br />

Inhalt<br />

:<br />

Ein unabhAngiges<br />

Magazin<br />

MEINE CANON KENNENLERNEN<br />

6 Die Canon EOS-Reihe<br />

8 Den Sucher verstehen<br />

10 Live View: der LCD-<br />

Monitor wird zum<br />

Sucher<br />

14 Die Geheimnisse hinter<br />

der Blende<br />

18 Zeitreise<br />

22 Perfekt im Fokus<br />

28 Schärfe<br />

30 Meister der<br />

Schärfentiefe<br />

34 ISO: Digitale<br />

Empfindlichkeit<br />

38 Weißabgleich<br />

optimieren<br />

42 Aufnahmemodi<br />

46 Belichtung und<br />

Messmethoden<br />

50 Das Histogramm:<br />

ein Mysterium<br />

52 Exif-Daten<br />

54 Individualfunktionen<br />

58 Nachtaufnahmen<br />

62 Blitzlichtaufnahmen<br />

66 Speicherkarten und<br />

Dateiformate<br />

70 Volle Kraft voraus<br />

72 Perfekte Videos<br />

78 Objektive und Brennweiten<br />

18<br />

Zeitreise<br />

Das<br />

Histogramm:<br />

ein<br />

Mysterium<br />

50<br />

34<br />

ISO: Digitale<br />

Empfindlichkeit


100%<br />

Canon<br />

5<br />

MEINE FOTOAUSRÜ STUNG<br />

102<br />

Mit<br />

Makroobjektiv<br />

fotografieren<br />

82 Canon-SLRs für E<strong>ins</strong>teiger<br />

84 Canon-SLRs für Enthusiasten<br />

86 Canon-SLRs für Profis<br />

88 Festbrennweiten- oder<br />

Zoomobjektiv?<br />

90 Mit Teleobjektiv fotografieren<br />

96 Mit Weitwinkelobjektiv<br />

fotografieren<br />

102 Mit Makroobjektiv<br />

fotografieren<br />

108 Kamerazubehör<br />

112 Blitzlicht leicht gemacht<br />

108 84<br />

erscheint in der OZ-Verlags-GmbH<br />

Römerstraße 90<br />

D–79618 Rheinfelden<br />

www.oz-verlag.de<br />

Tel.: 07623/964-0<br />

HERAUSGEBER: H. + E. Medweth<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG/VERLAGSLEITUNG:<br />

Sandra L<strong>ins</strong>in<br />

PROGRAMMLEITUNG: Lunasia<br />

REDAKTION: Lunasia<br />

OBJEKTKOORDINATION: Rosanna Di Francesco<br />

TEXT: Lunasia<br />

FOTOS: Shutterstock<br />

LAYOUT: Giorgio Meo<br />

MARKETINGLEITUNG: Silke Diedrichs<br />

VERTRIEBSLEITUNG: Bernd Mantay<br />

Fax: 07623/964-159<br />

VERTRIEB: BPV Medien Vertrieb<br />

GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 90<br />

D–79618 Rheinfelden<br />

www.bpv-medien.com<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN ANZEIGENTEIL:<br />

Sandra L<strong>ins</strong>in<br />

vermarktung@oz-verlag.de<br />

<strong>Heft</strong>bestellung: Tel. 07623/964–155<br />

bestellservice@oz-verlag.de<br />

SERVICE: service-hotline@oz-verlag.de<br />

DRUCK: Neef + Stumme, Wittingen<br />

© 2017 by OZ-Verlags-GmbH/Rheinfelden. Printed<br />

in Germany.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Sämtlicher Inhalt steht unter<br />

Urheberschutz. Für unverlangte E<strong>ins</strong>endungen von<br />

Fotos, Zeichnungen und Manuskripten übernehmen<br />

Verlag und Redaktion keinerlei Haftung. Aller Inhalt<br />

ohne Gewähr. Die veröffentlichten Texte wurden von<br />

Redaktion und Verlag sorgfältig erstellt und geprüft.<br />

Eine Garantie wird jedoch nicht übernommen.<br />

Redaktion und Verlag können für eventuell<br />

auftretende Fehler oder Schäden nicht haftbar<br />

gemacht werden.<br />

ABOSERVICE: Aboservice, Römerstraße 90, 79618<br />

Rheinfelden, Tel.: 07623/<br />

964-156, Fax.: -451, E-Mail: abo@oz-verlag.de<br />

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EINZELBESTELLSERVICE: OZ-Bestellservice,<br />

Römerstraße 90, 79618 Rheinfelden,<br />

Tel.: 07623/964-155, Fax: -451, E-Mail:<br />

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82<br />

Canon-<br />

SLRs fur<br />

E<strong>ins</strong>teiger<br />

:


10<br />

MEINE CANON KENNENLERNEN<br />

Vergrößertes<br />

Motiv<br />

Ein weiterer Vorteil von<br />

Live View ist, dass das<br />

Motiv auf dem Monitor<br />

stark vergrößert werden<br />

kann, sodass besonders<br />

wichtige Einzelheiten des<br />

Fotos genau überprüft<br />

werden können. Auf diese<br />

Weise kann sichergestellt<br />

werden, dass der<br />

Autofokusmodus perfekt<br />

funktioniert und – noch<br />

wichtiger – Fehler bei<br />

manueller Fokussierung<br />

vermieden werden. Somit<br />

wird von Anfang an<br />

garantiert, dass jedes<br />

Detail im Endresultat<br />

genauso erscheinen wird,<br />

wie wir es sehen möchten.<br />

Wiederholte Aufnahmen<br />

und verschwendete<br />

Versuche können somit<br />

leicht vermieden werden.<br />

Live View:<br />

der LCD-Monitor<br />

wird zum Sucher<br />

Viele Fotografen sind daran gewöhnt, mit dem<br />

Sucherokular zu arbeiten und lehnen Live View rigoros<br />

ab, obwohl es ein sehr nützliches Hilfsmittel ist und viele<br />

unerwartete Vorteile birgt.<br />

Die Bildgestaltung sowie Aufnahme<br />

eines Fotos über den LCD-Monitor ist<br />

keine neue Vorgehensweise. Mit<br />

Kompaktdigitalkameras hat man von Anfang<br />

an Bilder auf diese Art und Weise geschossen<br />

– genauso wie mit Smartphones und Tablets<br />

auch. Bei Spiegelreflexkameras hat es jedoch<br />

ein paar Jahre gedauert, diese Technologie, die<br />

nun unter Live View bekannt ist, zu integrieren.<br />

Es ist einfach, den Live View-Modus zu<br />

aktivieren. Man wählt dafür lediglich die<br />

Livebild-Funktionse<strong>ins</strong>tellung im Menü aus<br />

und kann per Knopfdruck zwischen LCD-<br />

Bildschirm und Sucher wechseln. Dank der<br />

kostenlosen Software EOS Utility von Canon<br />

kann Live View auch über einen Bildschirm<br />

aus der Ferne bedient werden. Man bringt die<br />

Kamera zum Beispiel auf einem Stativ an,<br />

wählt die entsprechenden E<strong>ins</strong>tellungen über<br />

das Smartphone oder Tablet aus und<br />

entscheidet sich aus der Ferne für den<br />

richtigen Auslösezeitpunkt.<br />

Wenn wir das Motiv durch den Sucher<br />

betrachten, sehen wir die Welt h<strong>ins</strong>ichtlich<br />

Helligkeit, Kontrast, Farbe usw, genauso, wie<br />

sie ist. Live View hingegen zeigt uns das Motiv<br />

nach Anwendung der gewählten<br />

Aufnahmee<strong>ins</strong>tellungen und so, wie es nach<br />

Auslösen auf der Speicherkarte festgehalten<br />

wird, an. Das heißt, wir bekommen eine<br />

exklusive Vorschau auf das aufzunehmende<br />

Foto. Um die Vorteile von Live View richtig<br />

auszunutzen, sollte im Kameramenü der Modus<br />

„Belichtungssimulator“ aktiviert werden.<br />

Dieser Modus hilft dabei, Fehler durch die<br />

Anpassung der Bildparameter zu reduzieren<br />

und zeigt das Motiv noch<br />

wirklichkeitsgetreuer. Dadurch müssen<br />

Aufnahmen weniger wahrscheinlich<br />

wiederholt oder nachbearbeitet werden.<br />

Histogramm und Live View<br />

Um den Fotografen im Livebild-Modus zu unterstützen, sieht man<br />

auf dem Bildschirm ein Histogramm des jeweiligen Motivs in<br />

Echtzeit, welches die E<strong>ins</strong>tellungen der Kamera reflektiert. Das<br />

Histogramm ist ein Diagramm, das die Verteilung der Helligkeit in<br />

einem Digitalfoto anzeigt. Ganz links werden die schwarzen Pixel<br />

(0% Helligkeit) und rechts die weißen Pixel (100% Helligkeit)<br />

angezeigt. Bei einem korrekt belichteten Foto sollten die Pixel<br />

gleichmäßig über das gesamte Histogramm verteilt sein, und sich<br />

nicht hauptsächlich auf einer der beiden Seiten drängen. Ist der<br />

Großteil der Pixel am linken Rand zu sehen, ist das Bild<br />

unterbelichtet bzw. zu dunkel, befinden sich mehr Pixel rechts, ist<br />

das Bild überbelichtet bzw. zu hell. Indem wir das Histogramm in<br />

Echtzeit verwenden, können wir die E<strong>ins</strong>tellungen so wählen, dass<br />

die Pixel gleichmäßig verteilt sind.


11<br />

Infoknopf<br />

Diese Taste zeigt<br />

Echtzeitinformationen<br />

über das jeweilige<br />

Motiv auf dem LCD-<br />

Monitor an. Beim<br />

zweiten Drücken wird<br />

darüber hinaus das<br />

Histogramm angezeigt<br />

und durch die dritte<br />

Betätigung wird der<br />

Modus beendet.<br />

Information<br />

Über den Infoknopf<br />

können die<br />

Bildparameter in<br />

Echtzeit am<br />

Rand des<br />

Bildschirms<br />

abgelesen<br />

werden.<br />

9 wichtige Live View-Fakten<br />

Wir haben die wichtigsten Funktionen und Informationen zur effizienten<br />

Benutzung der Livebild-Funktion zusammengestellt. Je nach EOS-Modell<br />

können die Symbole und Tastenpositionen variieren.<br />

Sucher<br />

Im Live View-Modus wird der<br />

Sucher ausgeschaltet und man<br />

kann das Motiv nicht durch den<br />

Sucher erkennen. Gleichermaßen<br />

wird Live View abgeschaltet, wenn<br />

der Sucher aktiviert wird.<br />

Histogramm<br />

IIm Livebild-Modus<br />

kann das Histogramm<br />

des Motivs auf dem<br />

LCD-Bildschirm<br />

angezeigt werden. Die<br />

E<strong>ins</strong>tellungen können<br />

damit so angepasst<br />

werden, dass die<br />

Belichtung im<br />

Endergebnis perfekt<br />

ausgeglichen ist.<br />

Live View einund<br />

ausschalten<br />

Über diesen Befehl lässt<br />

sich zwischen Sucher und<br />

Live View hin- und<br />

herwechseln.<br />

Touchauslöser<br />

Dieses Symbol aktiviert die Touchsteuerung für<br />

Kameras mit Touchscreen, sodass man durch<br />

Tippen auf den Bildschirm den Fokusbereich<br />

auswählen und den Auslöser betätigen kann.<br />

Man kann dabei im Menü zwischen den<br />

Optionen “Standard” und “Empfindlich”<br />

auswählen. So wird bestimmt, wie fest man auf<br />

den Touchscreen tippen muss, bis er reagiert.<br />

Motiv<br />

Im Live View-Modus<br />

können wir 100% des<br />

Motivs auf dem LCD-<br />

Bildschirm erkennen,<br />

was über den Sucher<br />

nur selten möglich ist.<br />

Belichtungssimulator<br />

Wird das Symbol zur<br />

Belichtungssimulation im Live<br />

View-Modus angezeigt, wird das<br />

auf dem Monitor zu sehende<br />

Bild mit den angewendeten<br />

E<strong>ins</strong>tellungen dem Endresultat<br />

nach dem Auslösen so ähnlich<br />

wie möglich sein.<br />

Im Livebild-Modus<br />

können diese Befehle<br />

benutzt werden, um ein<br />

Motiv via LCD-Monitor<br />

zu vergrößern oder<br />

verkleinern, wodurch<br />

man selbst das kle<strong>ins</strong>te<br />

Detail auf perfekte<br />

Schärfe überprüfen kann.<br />

Leiser Aufnahmemodus in Live View<br />

Im Livebild-Modus kann die Funktion “Leise Aufnahme” ausgewählt<br />

werden. Je nach Kameramodell, kann man hier zwischen drei Modi wählen:<br />

Modus 1: Das Aufnahmegeräusch ist leiser und Reihenaufnahmen (wobei<br />

die Kamera automatisch ein Bild nach dem nächsten schießt, bis man den<br />

Auslöser loslässt) sind weiterhin möglich.<br />

Modus 2: Das Aufnahmegeräusch ist noch leiser, es kann jedoch immer<br />

nur ein einzelnes Foto gemacht werden.<br />

Modus 3: “Deaktivieren” ist die empfohlene E<strong>ins</strong>tellung bei einigen<br />

Objektiven oder Spezialzubehör wie Erweiterungsröhren (wie in der<br />

entsprechenden Bedienungsanleitung angegeben).


14<br />

MEINE CANON KENNENLERNEN<br />

Die Geheimnisse hinter der<br />

Blende<br />

Die Blende ist nicht nur zur E<strong>ins</strong>tellung der Helligkeit<br />

eines Fotos verantwortlich, sondern kann auch die<br />

ausgestrahlte Stimmung einer Aufnahme beeinflussen.<br />

Bei der Blende handelt es sich um<br />

eine Öffnung, welche die durch das<br />

Objektiv fallende Lichtmenge<br />

steuert, bevor diese auf den Sensor (oder<br />

Film) der Kamera trifft. Die Größe dieser<br />

Öffnung wird durch Bewegung von Lamellen<br />

gesteuert, welche die Blende bilden. Die<br />

Bewegung dieser Lamellen wiederum wird<br />

gesteuert, indem man einen bestimmten<br />

Blendenwert e<strong>ins</strong>tellt. Im Automatikmodus<br />

wird diese E<strong>ins</strong>tellung von der Kamera<br />

vorgenommen. Es kann eine<br />

Herausforderung sein, sich die Bedeutung<br />

der Blendenzahlen zu verdeutlichen, da<br />

kleinere Werte eine größere Öffnung<br />

symbolisieren. Das Konzept wird etwas<br />

verständlicher, wenn man einige typische<br />

Blendenwerte betrachtet, wie zum Beispiel<br />

2,8 – 4 – 5,6 – 8 und so weiter. Es handelt<br />

sich hierbei nämlich um Brüche; 8 bedeutet<br />

somit also ein Achtel. Demzufolge ist eine<br />

Blendenöffnung von 4 (also ein Viertel des<br />

Durchmessers der maximalen<br />

Blendenöffnung) größer als eine von 8<br />

(welche nur ein Achtel dieser Größe<br />

beträgt). In der Fachsprache geht dieser<br />

Zahl meist der Buchstabe „f“ voraus und die<br />

Blendenzahl wird zum Beispiel als f8 oder<br />

f/8 angegeben. Es mag zunächst so<br />

scheinen, als würde diese standardisierte<br />

Zahlenabfolge für mögliche<br />

Blendenöffnungen keiner logischen<br />

Anordnung folgen. Das ist aber nicht der<br />

Fall. Eine Verdopplung oder Halbierung der<br />

auf den Sensor treffenden Lichtmenge wird<br />

in der Fachsprache als eine „Stufe“<br />

bezeichnet. Genauso verhält es sich bei der<br />

Verschlusszeit. Das heißt, möchte man die<br />

Belichtung um eine Stufe erhöhen, kann<br />

man entweder doppelt so lange belichten<br />

oder die Größe der Blendenöffnung<br />

verdoppeln. Dasselbe gilt, wenn man das<br />

Foto um eine Stufe weniger belichten<br />

möchte. Warum aber wird die Zahl, welche<br />

die Blendenöffnung bezeichnet, nicht von<br />

Stufe zu Stufe verdoppelt? Die tatsächlich<br />

ablaufende Verdopplung (also eine Stufe)<br />

bezieht sich auf den Bereich der Öffnung,<br />

durch welche das Licht fällt, während sich<br />

die Blendenzahl auf den Durchmesser der<br />

Blendenöffnung bezieht. Zur Demonstration<br />

nimmt man die beispielhaften Blendenwerte<br />

von 2,8 – 4 – 5,6 – 8 im Quadrat und erhält<br />

(inklusive Aufrundung) entsprechend die<br />

Zahlenreihe 8 – 16 – 32 – 64. Und schon ist<br />

jeder Wert der Zahlenreihe doppelt so groß<br />

wie der ihm vorausgehende. Für die Praxis<br />

muss man sich jedoch nur merken, dass der<br />

Schritt von einem Wert zum nächsthöheren<br />

in der Reihenfolge eine „Stufe“ symbolisiert,<br />

welche wiederum die Verdopplung der auf<br />

den Sensor fallenden Lichtmenge bedeutet<br />

– und umgekehrt. Bei den hier genannten<br />

Blendenwerten handelt es sich um einige<br />

der am häufigsten benutzten. Dank der<br />

neuesten technologischen Fortschritte in<br />

der Digitaltechnologie können Kameras<br />

mittlerweile sogar dazwischenliegende<br />

Blendenzahlen e<strong>ins</strong>tellen, was Fotografen<br />

unzählige kreative Möglichkeiten eröffnet.<br />

Die<br />

Blende eines<br />

Objektivs<br />

steuert die<br />

Lichtmenge,<br />

welche auf<br />

den Sensor<br />

fällt. Dieselbe<br />

Aufgabe wird<br />

in unserem<br />

Auge von<br />

der Retina<br />

übernommen.


15<br />

Die<br />

Bedeutung<br />

der kle<strong>ins</strong>ten<br />

Blende<br />

Genau wie die maximale<br />

Blende, besitzt jedes<br />

Objektiv auch eine<br />

spezifische minimale Blende<br />

(was durch eine tendenziell<br />

größere Blendenzahl<br />

dargestellt wird). Diese<br />

Eigenschaft ist weniger<br />

wichtig als die<br />

Maximalblende, da jede<br />

Verringerung der Öffnung<br />

um eine Stufe das<br />

Endresultat weniger<br />

beeinflusst als im<br />

gegenteiligen Fall. Eine sehr<br />

kleine Blendenöffnung<br />

ermöglicht jedoch mehr<br />

Schärfentiefe, das heißt die<br />

Fähigkeit, eine größere<br />

Bildebene scharf zu<br />

erfassen (mehr<br />

Informationen hierzu auf<br />

Seite 30).<br />

Bei vielen<br />

EOS-Kameras<br />

wird der<br />

Blendenwert<br />

zudem auf dem<br />

Zweitdisplay<br />

angezeigt.<br />

Blendene<strong>ins</strong>tellungen<br />

Hierbei handelt es sich um die Standarde<strong>ins</strong>tellungen<br />

der Blende. Jede Öffnung links lässt doppelt so viel<br />

Licht wie rechts auf den Sensor fallen.<br />

Im Live View-<br />

Modus kann die<br />

Blendenzahl bei halb<br />

heruntergedrücktem<br />

Auslöser im unteren<br />

Bereich abgelesen<br />

werden.


54<br />

MEINE CANON KENNENLERNEN<br />

Manueller Fokus<br />

– die wichtigste<br />

Individualfunktion<br />

Der integrierte Autofokusmodus von<br />

Canon-EOS-Kameras funktioniert<br />

zwar hochqualitativ und präzise, aber<br />

durch manuelle Fokussierung<br />

erreicht man einfach eher das<br />

gewisse Etwas. Manuelles<br />

Scharfstellen verlangt Sorgfalt, Zeit<br />

und Präzision. Die Belohnung sind<br />

Bilder, die das Auge des Betrachters<br />

genau auf den Punkt lenken, den man<br />

hervorheben möchte. Es hilft<br />

zweifelsohne ungemein, die richtige<br />

Autofokusbetriebsart einzustellen<br />

(mehr hierzu ab Seite 22: “Perfekt im<br />

Fokus”), aber das Feingefühl und die<br />

Präzision des manuellen Fokus sind<br />

unüberbietbar.

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