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1 - Eisenerz

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MURENABGANG<br />

Jahrhundert-Mure sch<br />

Das Drama begann am 7. September<br />

in der Früh, als sich<br />

aufgrund der hohen Niederschlagsmenge<br />

eine Mure löste<br />

und es zu Überschwemmungen<br />

kam.<br />

Zunächst war es nur ein<br />

kleines Bacherl, das in kurzer<br />

Zeit zu einem reißenden Bach<br />

anwuchs. Gespeist wurde es<br />

unentwegt vom Tullgraben.<br />

Schnell waren die Geleise des<br />

<strong>Eisenerz</strong>er Bahnhofs überschwemmt.<br />

Doch es kam noch<br />

schlimmer.<br />

Ein tobender Bach bahnte sich<br />

seinen Weg vom Tullgraben<br />

über eine kleine Siedlung zum<br />

Bahnhofsgelände. Das Gebiet<br />

wurde von der Bezirkshauptmannschaft<br />

Leoben sofort<br />

zum Sperrgebiet erklärt. Damit<br />

unbefugte Personen dieses<br />

Gebiet nicht betreten, hatte<br />

der stellvertretende Bezirkshauptmann<br />

Wilhelm Edlinger<br />

eine Verordnung verhängt,<br />

die besagte, dass das Betreten<br />

des Gefahrenbereiches für alle<br />

Personen im Gemeindegebiet<br />

von <strong>Eisenerz</strong> zwischen dem<br />

Bahnhofsvorplatz und der Eisenbahnkreuzung<br />

»Tullstraße«<br />

verboten ist.<br />

Eine Nichteinhaltung der Verordnung<br />

ist mit Geldstrafen<br />

in Höhe bis zu 36.336 Euro<br />

zu ahnden. Zu sehen waren<br />

nur noch Baumstämme, Geröll,<br />

Steinbrocken, Schlamm<br />

und eine Unmenge an Wasser.<br />

Personen mussten sogar<br />

evakuiert werden, fanden aber<br />

zum Glück bei Nachbarn Unterschlupf.<br />

Auch zwei Rohbauten wurden<br />

im unteren Wohnbereich durch<br />

Wasser und Schlamm stark<br />

verwüstet. Außerdem wurden<br />

enorme Baumbestände und<br />

Stromleitungen beschädigt<br />

und zur Schießstätte im Tull<br />

die Straße weggeschwemmt.<br />

Auch die Jugend- und Erwachsenen<br />

Bildungs GesmbH (JEB)<br />

konnte erst nach einigen Tagen<br />

In <strong>Eisenerz</strong> spielten sich Anfang September nach<br />

einem Murenabgang und mehreren Überschwemmungen<br />

dramatische Szenen ab.<br />

Rund 100.000 m 3 Erdreich lösten sich beim ersten Murenabgang aus dem Hang.<br />

Die Höhe der Mure ist im Vergleich der Personen zu den seitlichen Spuren im<br />

Böschungsbereich deutlich zu erkennen<br />

wieder seinen Betrieb aufnehmen,<br />

da es keine Zufahrtsmöglichkeiten<br />

gab.<br />

Erzzüge ausgefallen<br />

Geologe Thomas Umfer und<br />

Förster der Bezirkshauptmannschaft<br />

Leoben stellten bei ihrer<br />

Besichtigung fest, dass<br />

100. 000 Kubikmeter instabiles<br />

Gestein in 1.100 Meter Seehöhe<br />

lag. Feuerwehrleute standen<br />

sodann Tag und Nacht im Einsatz,<br />

damit weitere Gefahren<br />

zeitgerecht gebannt werden<br />

konnten.<br />

Probleme gab es auch mit den<br />

Erzlieferungen. Die Erzlieferung<br />

nach Donawitz war einige<br />

Tage nur mit Lkw möglich,<br />

nach Linz konnten zu dieser<br />

Zeit überhaupt keine Erztransporte<br />

durchgeführt werden.<br />

Schuld an dieser Katastrophe<br />

waren die Wetterkapriolen.<br />

Erst nach Aufhören der Niederschläge<br />

und durch viel Wind<br />

ging der enorme Überschuss<br />

an Wasser zurück. Gott sei<br />

Dank hatte sich das Wetter in<br />

den darauf folgenden Tagen<br />

gebessert.<br />

Aufräumarbeiten<br />

gefährlich<br />

Die Aufräumarbeiten erwiesen<br />

sich am Anfang als sehr schwierig,<br />

weil die Gefahr weiterer<br />

Murenabgänge zunächst noch<br />

nicht gebannt war. Deshalb<br />

wurde an der unmittelbaren<br />

Stelle der abgegangenen Mure<br />

nicht sofort aufgeräumt.<br />

Nur im Bahnhofsbereich konnte<br />

mit den Aufräumungsarbeiten<br />

begonnen werden. Im<br />

Gefahrenbereich waren rund<br />

um die Uhr Wachen postiert,<br />

um einer weiteren Lösung von<br />

Gesteinsbrocken vorzubeugen.<br />

Der Hochwasserbehälter<br />

wurde laufend entleert, damit<br />

das Wasser von möglichen<br />

kleineren Murenabgängen aufgefangen<br />

werden konnte.

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