Zoonews Sommer 2017
Themen in dieser Ausgabe: ALLFARBLORIS Australiens erste Bewohner fressen aus der Hand | ORANG-UTAN Im Wald der neuen Freiheit entgegenwandern | KLÖSTERLIGARTEN Pizza und Pasta neu im Selbstbedienungsangebot
Themen in dieser Ausgabe: ALLFARBLORIS Australiens erste Bewohner fressen aus der Hand | ORANG-UTAN Im Wald der neuen Freiheit entgegenwandern | KLÖSTERLIGARTEN Pizza und Pasta neu im Selbstbedienungsangebot
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6 SCHWERPUNKT<br />
SCHWERPUNKT 7<br />
Zwei Worte charakterisieren einen Grossteil der Papageien:<br />
«farbig» und «geräuschvoll». Diese treffen auch auf Allfarbloris zu,<br />
die ersten Bewohner der neuen Australienanlage.<br />
TEXT Dr. Robert Zingg<br />
dringen auch in Städte vor, wo sie in Parkanlagen und Alleen<br />
sowie im durchgrünten Siedlungsbereich geeignete Lebensbedingungen<br />
vorfinden.<br />
Als Brutplatz nutzen Allfarbloris Baumhöhlen. Mit ihrem<br />
aggressiven Auftreten wissen sie sich erfolgreich gegen<br />
andere Interessenten dieser Höhlen durchzusetzen.<br />
Am Brutgeschäft und der Jungenaufzucht sind beide Elternteile<br />
beteiligt.<br />
haben diese Nahrungsquelle schnell angenommen, andere<br />
zeigten sich anfänglich etwas skeptisch. Ihr neues Zuhause<br />
durften die Allfarbloris etappenweise kennenlernen. Nach<br />
einem Aufenthalt in den Hintergrund-Volieren öffneten sich<br />
die Schieber zum Flugraum und dann, etwas später, auch<br />
noch das Tor zur Aussenvoliere. Damit hat die Geräuschkulisse<br />
des Zoos eine neue, lautstarke Komponente erhalten.<br />
Als «Lori» werden einerseits rund sechzig Arten einer Unterfamilie<br />
der Papageien bezeichnet, kleine bis mittelgrosse,<br />
farbenprächtige Vögel. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst<br />
Australien und die umgebenden Inselgruppen. Diese Loris<br />
ernähren sich vor allem von Pollen, Nektar und weichen<br />
Früchten, aber auch Knospen und weichen Sämereien. Um<br />
die flüssigen Bestandteile der Nahrung effizient aufnehmen<br />
zu können, ist die Spitze ihrer langgezogenen Zunge mit feinen<br />
Papillen pinselartig ausgestaltet.<br />
Andererseits steht der Name «Lori» auch für eine Gruppe<br />
nachtaktiver, baumbewohnender Primaten, die in Afrika<br />
und Asien beheimatet ist. Ihr Merkmal ist eine betont langsame<br />
Fortbewegung. Unterschiedlicher könnten die zwei<br />
«Loris» nicht sein.<br />
BESTÄUBER UND OBSTRÄUBER<br />
Der Allfarblori – im Englischen wegen der leuchtenden Farben<br />
«Rainbow Lorikeet» genannt – besiedelt die östliche<br />
und südöstliche Küstenregion Australiens. An der Südwestküste<br />
wurde dieser Vogel vom Menschen in der Region von<br />
Perth eingeführt. Paarweise oder in Schwärmen ziehen diese<br />
Vögel auf der Nahrungssuche weiträumig umher. Im Geäst<br />
der Bäume und Sträucher erweisen sie sich als sehr geschickte<br />
Kletterer, wenn es gilt, auch die an den äussersten Zweigspitzen<br />
wachsenden Blüten und Knospen zu erreichen. Als<br />
eifrige Blütenbesucher tragen sie mit dem im Gefieder anhaftenden<br />
Pollen auch zur Bestäubung von Blüten bei. Ihre<br />
Vorliebe für Früchte und ihr Auftreten in Schwärmen macht<br />
sie nicht gerade zu Freunden der Obstbauern. Allfarbloris<br />
NEKTAR FÜR DIE SCHLECKMÄULER<br />
Die neue Anlage für die Allfarbloris steht an der Stelle, wo<br />
sich früher die beiden Freiland-Terrarien befanden. Die Voliere<br />
ist dreiteilig: Ein erster Bereich, für die Besucher nicht<br />
einsehbar, umfasst die Haustechnik, eine kleine Küche und<br />
Hintergrund-Volieren. Als Gewächshaus gestaltet ist der<br />
zentrale Flugraum mit der integrierten Besucherplattform,<br />
von welcher aus Besucher unter Aufsicht die Loris mit einer<br />
Nektarlösung füttern können. Den dritten Teil bildet der<br />
Eingangsbereich, der mit seinen beiden Türen die Funktion<br />
einer Schleuse übernimmt. Hier sind die Ausgabestelle für<br />
die Nektarlösung und eine Gelegenheit zum Händewaschen<br />
untergebracht. Im angrenzenden Aussenbereich können in<br />
einem gedeckten Unterstand Kinderwagen abgestellt werden.<br />
Längs des Hauses, zwischen Haus und Besucherweg,<br />
verläuft eine Aussenvoliere.<br />
ANKOMMEN IM NEUEN AUSTRALIEN<br />
Die ersten Bewohner der neuen Lori-Voliere sind zwanzig<br />
Allfarbloris aus dem Zoo Duisburg. Sie trafen Anfang April<br />
bei uns ein und mussten – wie alle neu eintreffenden Tiere –<br />
zunächst für dreissig Tage in die Quarantänestation. Hier<br />
wurde ihnen auch erstmals in einem kleinen Schälchen Nektarlösung<br />
von Hand angeboten. Die etwas forscheren Vögel<br />
zoo.ch/lori<br />
LORI-GOTTI, LORI-GÖTTI?<br />
Möchten Sie ein Jahr lang die Pflege eines Allfarbloris unterstützen?<br />
Zum Dank bekommen Sie eine Dokumentation<br />
mit Urkunde, Bild und Beschreibung der Tierart sowie zwei<br />
freie Zooeintritte. Zudem sind Sie zum Patentag eingeladen,<br />
wo wir Sie mit einem attraktiven Programm und spannenden<br />
Einblicken in den Zooalltag verwöhnen. Die Patenschaft<br />
kostet Fr. 300.– pro Jahr, vor Ablauf erhalten Sie eine unverbindliche<br />
Verlängerungsanfrage.<br />
zoo.ch/patenschaften<br />
AUSTRALIEN AB FRÜHLING<br />
2018<br />
Bild: Rita Schlegel<br />
Bilder: Prismaonline, Gerard Lacz, Rita Schlegel<br />
Das ehemalige Afrikahaus wandelt sich zurzeit zum Lebensraum<br />
für australische Tiere. In grosszügigen Aussenanlagen<br />
leben künftig Emus und Kängurus. Der Publikumsliebling<br />
des neuen Australiens wird ebenfalls ein Beuteltier sein: der<br />
Koala. Vertreten ist mit dem Riesenwaran auch eine beeindruckende<br />
Reptilienart. Er ist mit bis über zwei Metern Länge<br />
die grösste australische Echse und wird zusammen mit<br />
den Koalas das Haus bewohnen. Die Anlage ist im Frühling<br />
2018 bereit für Ihren ersten Besuch!<br />
zoo.ch/australien<br />
Die Allfarbloris sind ursprünglich in Regen-, Trocken- und Mangrovenwäldern beheimatet.<br />
Für die Koalas lassen wir speziellen Eukalyptus anpflanzen.<br />
ZOONEWS SOMMER <strong>2017</strong><br />
ZOONEWS SOMMER <strong>2017</strong>