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Nach Unwetter in der Einheitsgemeinde Stadt Gommern - Juni 2017

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<strong>Nach</strong> <strong>Unwetter</strong> - Großes Aufräumen <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>heitsgeme<strong>in</strong>de <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Gommern</strong><br />

Bürgermeister Jens Hünerbe<strong>in</strong> (parteilos) beschrieb dem<br />

GOMMERANER KLAPPSPATEN die Lage vor Ort.<br />

„Me<strong>in</strong> persönliches Unwort<br />

des Jahres <strong>2017</strong> ist BAUM …“<br />

Foto: J. Geyer<br />

Jens Hünerbe<strong>in</strong>:<br />

Am 22. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong> hat uns trotz entsprechen<strong>der</strong> <strong>Unwetter</strong>warnungen e<strong>in</strong> Sturmtief<br />

namens Paul erwischt, e<strong>in</strong>e halbe Stunde, bevor es hier e<strong>in</strong>getroffen ist, habe ich noch<br />

e<strong>in</strong>mal auf das Regenradar geschaut, und dachte das geht alles nördlich an Magdeburg<br />

vorbei und bleibt unterhalb südlich. Ich hatte zu dieser Zeit noch e<strong>in</strong> Gespräch mit<br />

me<strong>in</strong>er <strong>Stadt</strong>ratsvorsitzenden zu gewissen Sachverhalten, und schaute dann aus dem<br />

Fenster, da war alles dunkelgrau, schwarz-dunkelgrau und die Bäume f<strong>in</strong>gen an, sich h<strong>in</strong><br />

und her zu bewegen.


Plötzlich und erwartet g<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Feuerwehralarm los, nach <strong>der</strong> ersten Schadensbilanz<br />

waren nur die Feuerwehren unterwegs. Der ganze Donnerstag war davon geprägt, dass<br />

wir uns vorrangig erst e<strong>in</strong>mal darauf konzentriert haben, die Verkehrsa<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong><br />

herzustellen. Es begann damit, dass die Zufahrt zur B 184 versperrt war, e<strong>in</strong><br />

Rettungswagen war dort im E<strong>in</strong>satz, er war zu e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>satz gerufen worden<br />

und kam dort nicht heraus. Die B 184 glich e<strong>in</strong>em Schlachtfeld und die Straße zum<br />

Ortsteil Vogelsang ebenfalls. Die B 246 a wurde auch zum Problem.<br />

Wir haben zeitgleich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>satzzentrale <strong>in</strong> <strong>der</strong> Feuerwehr <strong>Gommern</strong> gebildet, wo<br />

die Leute angerufen haben und ihre Schäden bei <strong>der</strong> Leitstelle gemeldet haben. Wir<br />

haben uns dann die Schadstellen feuerwehrtechnisch angeschaut und e<strong>in</strong>e Priorisierung<br />

vorgenommen haben, wo ist jetzt das Handeln <strong>der</strong> Feuerwehr mit den vorhandenen<br />

Kräften und Mitteln notwendig. Das war sehr extrem bis zum späten Donnerstagabend.<br />

Am nächsten Tag kam es dann zur E<strong>in</strong>berufung e<strong>in</strong>es Krisenstabes, wo alle<br />

Verantwortlichen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>heitsgeme<strong>in</strong>e mit am Tisch saßen. Dort sagten wir erst e<strong>in</strong>mal<br />

okay, wir müssen e<strong>in</strong>e Schadensbilanz aufnehmen, was hat uns wo überall getroffen. Es<br />

war festzustellen, dass das Tief Paul uns als Flächenlage erwischt hat, also alle<br />

Ortschaften s<strong>in</strong>d betroffen, wobei die Ortschaften Vehlitz und Ladeburg nach dem<br />

jetzigen Kenntnisstand noch am Günstigsten davon gekommen s<strong>in</strong>d. Ansonsten hat es<br />

Wahlitz, Menz, <strong>Gommern</strong>, Dannigkow, Lübs und Prödel richtig böse erwischt.<br />

Wir haben Verwüstungen <strong>in</strong> sämtlichen Friedhöfen, es s<strong>in</strong>d viele Bäume umgestürzt, auch<br />

Gräber s<strong>in</strong>d beschädigt, Trauerhallen s<strong>in</strong>d beschädigt und viele Äste hängen herunter.


Wir haben an allen öffentlichen Plätzen mit Baumbewuchs erhebliches Astmaterial<br />

gehabt. E<strong>in</strong>e große Herausfor<strong>der</strong>ung werden am Kulk noch 3 ausgebrochene Pappeln, die<br />

im Kulk liegen, was uns bei <strong>der</strong> Bergung vor Herausfor<strong>der</strong>ungen stellen wird und<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung des Weges. Ob das überhaupt so möglich ist, mit<br />

dem Ausbruch <strong>der</strong> Uferböschung, müssen wir sehen wenn <strong>der</strong> Baum aus dem See ist. Wir<br />

haben jetzt e<strong>in</strong> Unternehmen gefunden, was technisch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage ist, diese Pappeln aus<br />

dem Wasser zu holen. Wenn ich mir die Wurzelballen dort anschaue, ist das e<strong>in</strong><br />

Unterfangen, was schwere Technik voraussetzt. Wir werden jetzt erst e<strong>in</strong>mal weil viele<br />

Bürger unsere Absperrungen komplett ignorieren, das missfällt mir erheblich, die<br />

Abbruchstelle mit fest verschraubten Bauzäunen sichern. Dass uns dort ke<strong>in</strong>er <strong>in</strong> das<br />

Loch fällt, wir schauen, ob wir die 20 Zentimeter Weg retten können. Wenn <strong>der</strong> Baum<br />

geborgen ist, müssen Baufachleute ran, wie wir diesen Bereich wie<strong>der</strong> herstellen können.<br />

Er wird wie<strong>der</strong> hergestellt, weil dieser Zuweg zu unserem touristischen Zentrum Kulk<br />

gehört. Wir wissen nur noch nicht wie, das Kernthema ist, ob wir dort etwas re<strong>in</strong>kippen<br />

können und das Füllgut nicht <strong>in</strong> den Kulk abrutscht. Spundwände setzen geht nicht, weil<br />

die Technik nicht herankommt. O<strong>der</strong> ob e<strong>in</strong>e Brücke gebaut wird, ist im Moment alles<br />

noch offen. Wir müssen den Baum erst e<strong>in</strong>mal heraus haben, und dann können wir mit<br />

Fachleuten die Sache angehen.


Wir haben am Volkshaus erheblichen Schaden und viele, viele umgestürzte Bäume auf<br />

sämtlichen landwirtschaftlichen- und Waldwegen sowie Zufahrtswegen zur Naherholung.<br />

Beim Stichwort Naherholung muss ich sagen, dort hat <strong>der</strong> Sturm richtig gewütet. Wir<br />

haben den Camp<strong>in</strong>gplatz <strong>in</strong> Dannigkow sperren müssen, weil es nicht zu verantworten<br />

war, wegen umstürzen<strong>der</strong> Bäume, abgebrochener Bäume und Bäume die Wohnwagen<br />

zerschlagen haben. Ich b<strong>in</strong> heilfroh, dass es dort ke<strong>in</strong>e Personenschäden gab. Wir haben<br />

Personenschaden <strong>in</strong> Prödel gehabt, dort hat es von e<strong>in</strong>em Landwirt das Dach <strong>der</strong><br />

Scheune abgehoben, bei <strong>der</strong> Firma BLZ <strong>in</strong> <strong>Gommern</strong> hat sich auch das Dach<br />

verabschiedet, was erst vor e<strong>in</strong> paar Jahren nach e<strong>in</strong>em Sturm erneuert wurde. Bei <strong>der</strong><br />

Sekundarschule hat es die Fotovoltaikanlage vom Dach geholt, dort gab es auch e<strong>in</strong>en<br />

Wassere<strong>in</strong>bruch, es war überall Land unter.


Der Bauhof wurde sofort <strong>in</strong> alle Ecken geschickt, um zu beräumen, zu sägen, zu<br />

schneiden, damit wir erst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Grund re<strong>in</strong>bekommen haben. Es wurde nicht auf<br />

die Uhr geguckt und über das Wochenende zusammen mit den Feuerwehren gearbeitet.<br />

Wir haben an allen möglichen Orten unserer E<strong>in</strong>heitsgeme<strong>in</strong>de zu tun. Status quo ist<br />

heute, wir haben e<strong>in</strong>e Liste zusammengestellt, e<strong>in</strong>e sogenannte ToDo-Liste, was ist noch<br />

wie abzuarbeiten. Wir haben zwischen 180 und 200 Positionen, da kommt eher noch<br />

etwas dazu, als das mal etwas abgearbeitet wird. Wir s<strong>in</strong>d bemüht zusammen mit Firmen<br />

das Gröbste erst e<strong>in</strong>mal zu beseitigen, was natürlich alles entsprechend Geld kostet. Es<br />

ist schwierig, da auch geeignetes Fachpersonal zu f<strong>in</strong>den, weil die meisten Arbeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Höhe von Hebebühnen zu tätigen s<strong>in</strong>d und das kann nicht je<strong>der</strong>. Teilweise gibt es <strong>in</strong> den<br />

Ortschaften Eigen<strong>in</strong>itiativen, wo Leute mit anfassen und auch die kommunalen Flächen<br />

mit aufräumen. Es hat den Pöthener Park komplett zerlegt, <strong>der</strong> ganze alte Baumbestand<br />

ist sehr dezimiert, den Tiergarten <strong>in</strong> Leitzkau hat es erwischt, das Naherholungsgebiet <strong>in</strong><br />

Prödel, viele umgestürzte Bäume mit Wurzeltellern, ich b<strong>in</strong> 1,95 Meter groß und passe da<br />

zweimal drunter, das wird noch <strong>in</strong> den nächsten Wochen e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung werden.<br />

Wir haben die Eigentümer von Grundstücken <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch im Naherholungsgebiet<br />

darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass sie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflicht s<strong>in</strong>d, dass sie durch eigene Maßnahmen<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Firmen Verkehrssicherungspflichten haben. Der Landkreis for<strong>der</strong>t alle<br />

Waldbesitzer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pressemitteilung <strong>in</strong> ihren Waldgrundstücken auf, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im<br />

Straßenverlauf für Sicherheit zu sorgen.<br />

E<strong>in</strong>e vorläufige Schadensbilanz, wenn man auch die Gebäudeschäden dazurechnet,<br />

beziffert sich sicher <strong>in</strong> sechsstelliger Höhe. Was f<strong>in</strong>anziell auf die Geme<strong>in</strong>de zukommt,<br />

kann ich im Moment noch nicht abschätzen. Ich denke, 80.000 Euro M<strong>in</strong>imum, Tendenz<br />

eher steigend. Für den Haushalt <strong>der</strong> E<strong>in</strong>heitsgeme<strong>in</strong>de s<strong>in</strong>d das unvorhergesehene<br />

Kosten, die eh schon angespannte Haushaltslage verschärft sich dadurch noch mehr. Es<br />

s<strong>in</strong>d alles unabweisbare Maßnahmen, wir schauen schon, wo wir was wie wo beauftragen,<br />

aber was gemacht werden muss, muss gemacht werden, gerade im Rahmen <strong>der</strong><br />

Gefahrenabwehr. Das bezahlen wir und müssen dann schauen, ob wir es durch<br />

Verschieben von Projekten, die wir dann <strong>in</strong> diesem Jahr nicht mehr durchführen,<br />

ausgleichen können. Alles, was jetzt noch nicht an gewissen Maßnahmen beauftragt ist,<br />

wird erst e<strong>in</strong>mal zurückgestellt, bis wir Klarheit haben, <strong>in</strong> den nächsten 6 Wochen, ich<br />

schätze m<strong>in</strong>destens 80.000 Euro bei <strong>der</strong> Schadensbeseitigung.


Wir stehen mit <strong>der</strong> Versicherung <strong>in</strong> Kontakt, weil es ja auch an Gebäuden, an<br />

Trauerhallen, an Geme<strong>in</strong>schaftshäusern und an K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten Schäden gibt. Wir<br />

werden noch e<strong>in</strong> paar Tage brauchen um alle Verkehrsschil<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> zu richten, weil die<br />

Bauhofkräfte im Moment voll und ganz gebunden s<strong>in</strong>d. Wir versuchen irgendwann wie<strong>der</strong><br />

Ordnung herzustellen, das wird noch e<strong>in</strong>e Weile dauern. Das führt dazu, dass das <strong>Stadt</strong>u.<br />

Ortsbild darunter leidet. Mir missfällt es persönlich selbst, das das Kraut und <strong>der</strong><br />

Sauerampfer 80 Zentimeter hochstehen, aber ich kann nur sagen, wir haben im Moment<br />

wesentlich wichtigere Sachen zu tun als Rasen zu mähen. Es wird irgendwann kommen,<br />

wir werden e<strong>in</strong>e ganze Weile brauchen, um da wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Grund re<strong>in</strong>zukriegen. Im<br />

Moment bitte ich um Verständnis, das wir nicht mit den Rasenmähern durch die Gegend<br />

fahren, weil wir erst mal noch Bäume beräumen und Astgut entsorgen müssen.<br />

E<strong>in</strong>e wesentliche Maßnahme haben wir <strong>in</strong> Abstimmung mit dem Landkreis vorgenommen,<br />

das war die Öffnung <strong>der</strong> Grünschnittsammelplätze. Hier können alle Bürger ihre durch<br />

den Sturm verursachten Astabfälle entsorgen, das wird auch gut angenommen. Es gibt <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>igen Ortschaften abgestimmt mit den Ortsbürgermeistern ke<strong>in</strong>e<br />

Grünschnittsammelplätze, son<strong>der</strong>n Sammelplätze für Astgut nach Sturmschäden.<br />

Es ist an vielen Stellen festzustellen, dass es Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen des Holzes gibt,<br />

wir haben abgestimmt, dass alles auf öffentlichen Flächen legitimiert se<strong>in</strong> sollte.<br />

Derjenige, <strong>der</strong> das Holz dort wegholt, da gab es e<strong>in</strong>ige, möge schon den kompletten<br />

Baum mitnehmen, also ohne vorher jemanden ordentlich zu fragen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die<br />

Ortsbürgermeister sehe ich das kritisch, e<strong>in</strong>fach das Holz zu holen. Es gehört ja<br />

irgendjemanden, meistens dem Grundstückseigentümer und dieser muss dazu se<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>willigung geben. Wir haben auch massive Holzschäden <strong>in</strong> den Parkanlagen und im<br />

öffentlichen Bereich, wenn es dort umgestürzte Bäume <strong>in</strong> noch guter Qualität gibt, das<br />

wir daraus unseren Schaden teilweise versuchen auszugleichen.<br />

Landesseitig hatte die Flächenlage <strong>Gommern</strong> e<strong>in</strong>e eher ger<strong>in</strong>ge Aufmerksamkeit, außer<br />

dass <strong>der</strong> Mitteldeutsche Rundfunk e<strong>in</strong>mal vor Ort war, ansonsten empf<strong>in</strong>de ich dieses<br />

<strong>Unwetter</strong> schlimmer als Kyrill, aber Kyrill hat damals ganz Sachsen-Anhalt <strong>in</strong> voller<br />

Wucht getroffen. Hier war es mehr o<strong>der</strong> weniger im Landkreis e<strong>in</strong>e Punktlage, aber die<br />

komplette E<strong>in</strong>heitsgeme<strong>in</strong>de, das sagen viele, euch hat es doch ganz schön erwischt. Es<br />

ist ke<strong>in</strong>e Katastrophenlage, daher muss die Geme<strong>in</strong>de nun selber zusehen, wie wir<br />

klarkommen.<br />

Ich weiß nicht, wer die Meldung im Radio mit <strong>der</strong> abgeknickten Kirchturmspitze verbreitet<br />

hat, ich habe nur wahrgenommen, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> offiziellen Pressemitteilung des<br />

Landkreises auch die Kirchturmspitze erwähnt war, das hat zum<strong>in</strong>dest die Medien dah<strong>in</strong><br />

gehend etwas aufhorchen lassen, und diese haben sich bei mir gemeldet. Als ich dann so<br />

langsam durchgestellt habe, es ist nur die Wetterfahne, hat sich das mediale Interesse<br />

e<strong>in</strong> wenig zurückgenommen. Ich habe nur mit dem Kopf geschüttelt, alle wollten von mir<br />

e<strong>in</strong> Foto haben, wie das aussieht. Ich b<strong>in</strong> hier zehnmal entlang gefahren, ich hatte ganz<br />

an<strong>der</strong>e D<strong>in</strong>ge zu erledigen, als zu diesem Zeitpunkt e<strong>in</strong> Foto zu machen.


Der Wochenmarkt wurde aufgrund <strong>der</strong> Kirchenschädigungen am Samstag nach dem<br />

<strong>Unwetter</strong> abgesagt, und auf den Platz des Friedens verlegt. Wenn die Maßnahmen an <strong>der</strong><br />

Kirche abgeschlossen s<strong>in</strong>d, wird <strong>der</strong> Markt zurückverlegt. Viele haben nicht das<br />

Verständnis für solche Situationen. Die Friedhöfe s<strong>in</strong>d das nächste Thema, die Freigabe<br />

<strong>der</strong> Friedhöfe kann erst erfolgen, wenn sämtliche Gefahrenquellen aus den Bäumen<br />

beseitigt s<strong>in</strong>d. Das war e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wesentlichsten Maßnahmen bei unseren Erstaktivitäten,<br />

gucken, Gefahren erkennen und absperren. Mehr können wir nicht machen. Ich habe<br />

ke<strong>in</strong>e hun<strong>der</strong>ttausend Leute, die sofort an allen Stellen s<strong>in</strong>d. Ich konnte auch ke<strong>in</strong>e<br />

an<strong>der</strong>en Feuerwehren h<strong>in</strong>zuziehen, die Feuerwehren im Salzlandkreis waren genauso im<br />

E<strong>in</strong>satz. Wir hatten 3 Stunden die Möckeraner Drehleiter zur Unterstützung, die<br />

Kameraden mussten aber wegen eigener <strong>Unwetter</strong>schäden wie<strong>der</strong> zurück nach Möckern.<br />

Für die Feuerwehren gibt es Gott sei Dank ke<strong>in</strong>e politischen Grenzen,<br />

verwaltungstechnisch gucken wir schon immer zwischen Daumen und Zeigef<strong>in</strong>ger, ist das<br />

jetzt de<strong>in</strong> Baum im Salzlandkreis o<strong>der</strong> me<strong>in</strong> Baum im Jerichower Land. Zum Begehren<br />

nicht weniger Pretziener und Plötzkyer nach <strong>Gommern</strong> zu wechseln, das müssen sie<br />

selber entscheiden, da gibt es viele Hürden zu nehmen. Es wäre möglich, da müssen die<br />

Geme<strong>in</strong>den wollen, es muss die <strong>Stadt</strong> Schönebeck wollen, es muss <strong>der</strong> Salzlandkreis<br />

wollen. Ich habe es damals nicht verstanden, dass man die natürliche Grenze <strong>der</strong><br />

Elbeumflut bei <strong>der</strong> Kreisneuglie<strong>der</strong>ung nicht genutzt hat. Da war es eben <strong>der</strong> Wunsch <strong>der</strong><br />

Pötzkyer und Pretziener, im Salzlandkreis zu bleiben. Sicherlich durchaus<br />

nachvollziehbar, weil sie ja dachten, dass Schönebeck Kreisstadt bleibt, nun ist es<br />

Bernburg. Das Thema liegt <strong>in</strong> den Händen von Plötzky und Pretzien. Ich kann und<br />

darf hier ke<strong>in</strong>e Initiativen starten, kommt doch zu uns. Es muss aus dem Volke heraus<br />

kommen und es muss <strong>der</strong> politische Willen dazu da se<strong>in</strong>. Wir brauchen uns nur die<br />

Schulen anschauen.


Der Gurkenmarkt <strong>in</strong> diesem Jahr wird trotz <strong>der</strong> zusätzlichen <strong>Unwetter</strong>kosten im August<br />

wie gewohnt stattf<strong>in</strong>den. Am 14. u. 15. Juli soll am Plattensee <strong>in</strong> Dannigkow erstmalig e<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>- u. Familienfest stattf<strong>in</strong>den. Dort hatten wir aufgrund <strong>der</strong> <strong>Unwetter</strong>lage schon fast<br />

abgesagt und nachdem wir jetzt mit schwerer Technik zugange s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> Harvester<br />

durchforstet gerade den Camp<strong>in</strong>gplatz <strong>in</strong> Größenordnungen, <strong>der</strong> schafft dort wirklich gut.<br />

Alles, was quer steht und abgebrochen ist, da wo er herankommt, nimmt er uns weg,<br />

was er an an<strong>der</strong>thalb Tagen schafft, dazu hätten wir sechs Wochen gebraucht. Deswegen<br />

machen wir jetzt dort das K<strong>in</strong><strong>der</strong>- u. Familienfest, wir haben auch Leute <strong>in</strong>formiert, das<br />

Teilbereiche des Camp<strong>in</strong>gplatzes wie<strong>der</strong> freigegeben werden. E<strong>in</strong>e hun<strong>der</strong>tprozentige<br />

Sicherheit, dass es plötzlich plumps macht, haben wir nie, wenn <strong>der</strong> Baum heute mal<br />

sagt, ich falle um, dann fällt er heute um. Da gab es schon Situationen, es war warm,<br />

ke<strong>in</strong> W<strong>in</strong>d, und plötzlich lag e<strong>in</strong> Baum auf <strong>der</strong> Straße o<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>em Haus, weil <strong>der</strong> Baum<br />

me<strong>in</strong>te, ich falle jetzt mal um.<br />

Es gab zwischenzeitlich e<strong>in</strong>e Ortsbürgermeisterdienstberatung, es wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

Ortschaften jetzt Arbeitse<strong>in</strong>sätze an den Wochenenden geben. Im <strong>Stadt</strong>rat habe ich die<br />

Lage <strong>der</strong> Nation ebenfalls erörtert, da es mir wichtig ist, das es auch gegenüber den<br />

politischen Gremien e<strong>in</strong>e Transparenz gibt.<br />

Me<strong>in</strong> persönliches Unwort des Jahres <strong>2017</strong> ist BAUM ...<br />

copyright 06/<strong>2017</strong> by Gommeraner Klappspaten

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