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SUT_07/06 Layout_aktuell 26.10.2006 12:36 Uhr Seite 56 HAFEN & TRANSPORT INTERMODAL FELBERMAYR Gruppe transportiert weltgrößte Spindelpresse nach Kapfenberg Trimodaler Schwertransport mit Weltrekord Die Anlieferung der weltgrößten Spindelpresse für die Böhler Schmiedetechnik in Kapfenberg erforderte einen erfahrenen Partner mit entsprechendem Spezialequipment. Für den Transport der insgesamt rund 3000 t schweren Einzelkomponenten erhielt der Schwertransportexperte Felbermayr aus Wels/Österreich den Zuschlag. Das schwerste Einzelteil mit 340 t wurde Mitte Juni transportiert. „Wir sind bereits seit einigen Jahren in das Projekt involviert und haben vor Beginn der Detailplanung eine Machbarkeitsstudie durchgeführt", sagt Wolfgang Schellerer. Als Prokurist der Felbermayr Transport- und Hebetechnik ist er auch maßgeblich für den Erfolg des Projektes verantwortlich. Die Gründe für den Zuschlag zur Durchführung der rund 50 Einzeltransporte sieht er in den umfangreichen Erfahrungen und Möglichkeiten des trimodalen Verkehrs bei Felbermayr: „Neben allem erdenklichen Transportgerät für die Straße verfügen wir auch über Spezialwaggons für die Schiene. Darüber hinaus bietet der Felbermayr Schwerlasthafen in Linz optimale Möglichkeiten zum Umschlag der Schwerstteile”. Die Einzelkomponenten für die Spindelpresse wurden in verschiedenen Ländern gefertigt. Die beiden schwersten Teile mit je 340 Tonnen wurden von Sheffield in England bis 56 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK 7/2006 Umschlag eines 340 t Kolli im Felbermayr Schwerguthafen in Linz vom Binnenschiff auf den firmeneigenen 32-achsigen Spezialwaggon zum Hafen Goole auf der Straße transportiert und anschließend auf ein Schwerlastponton umgeschlagen. Von dort aus wurden sie über die Nordsee bis Rotterdam verfrachtet um wieder auf ein Binnenschiff umgeladen zu werden. Der weitere Transportweg führte über den Rhein-Main-Donau-Kanal in den Felbermayr Schwerlasthafen nach Linz wo die Umschlag in Kapfenberg vom Waggon auf LKW- Tieflader Schwergewichte auf einen 32-achsigen Spezialwaggon umgeschlagen wurden. Gezogen von einer 10.000 PS starken Taurus-Lok der ÖBB erreichte das Schwergut nach 4 Tagen die Entladestelle in Kapfenberg. Die letzten Kilometer zum Werksgelände der Böhler Schmiedetechnik wurden auf der Straße zurückgelegt. Die schwersten durchgängig auf der Straße beförderten Komponenten brachten 134 Tonnen auf die Waage. „Wegen einer Breite von 7 m war ein Schienentransport von diesen Teilen nicht möglich. Aufgrund des hohen Gewichtes mussten auch noch 50 Brücken nachgerechnet werden", sagt Schellerer. Andernfalls hätte die Tragfähigkeit der Brücken nicht garantiert werden können. Die Inbetriebnahme der Spindelpresse ist für kommendes Jahr geplant. Die Unternehmensgruppe Felbermayr mit Firmensitz in Wels/Österreich ist mit 32 Standorten in 11 Ländern Europas vertreten. Im Jahr 2005 wurde mit etwa 1300 Mitarbeitern ein Nettoumsatz von rund EUR 220 Mio. erwirtschaftet. Spezialisiert ist das Unternehmen auf Spezial- und Schwertransporte sowie Mobilkran- und Arbeitsbühnenvermietung und Tiefbautätigkeiten, wie Brücken-, Straßen- und Kanalbau bis hin zum Felbermayr-Spezialtiefbau, kurz FST genannt. Im Oktober 2005 hat Felbermayr durch Ankauf des Flottenbestandes der Donau- Technik des früheren Bundesstrombauamtes Anzeigenschluss für SCHIFFAHRT UND TECHNIK 6/2006 27. November 2006 (0228) 53 88-653 · anzeigen@schiffahrtundtechnik.de
SUT_07/06 Layout_aktuell 26.10.2006 12:36 Uhr Seite 57 Die letzten Kilometer zum Werksgelände der Böhler Schmiedetechnik wurden auf der Straße zurückgelegt Bilder: Felbermayr seinen Baubetrieb um einen Bereich Wasserbau erweitert und wirkt jetzt mit seiner Schiffstechnik aber auch den hier beschäftigten Bauingenieuren am Unterhalt und Ausbau der österreichischen Wasserstraßen mit. In Deutschland hat Felbermayr im Mai die in Hilden bei Düsseldorf ansässige Firma Wirzius übernommen, die mit 70 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 20 Mio. Euro zu den größten Anbietern in Sachen Sonder- und Schwertransporte gehört und als eigenständiges Unternehmen weiter am Markt agiert. Felbermayr/Dü ❑ MS EMMA MAERSK durchbricht 10.000 TEU-Grenze Groß, größer, noch größer. In der internationalen Containerschifffahrt ist mit dem Herbst 2006 die magische Grenze von Frachtern mit einer Beförderungskapazität von 10.000 TEU überschritten worden. Den schiffbautechnischen Meilenstein hat der dänische Schifffahrtsund Transportkonzern Maersk mit der Indienststellung des Containerfrachters „Emma Maersk“ am 7. September gesetzt. Von „ungefähr 11.000 TEU“ spricht die als Familien- Unternehmen geführte Reederei offiziell. Doch es gibt noch zwei andere Kapazitätswerte, die im Umlauf sind: rund 13.000 TEU und 14.500 Stellplätze. Letztgenannten Wert kann man auf den Fluren des Germanischen Lloyd (GL) in Hamburg vernehmen, der weltweit die meisten Containerfrachter bautechnisch betreut und klassifiziert hat. Die erfahrenen Schiffbauingenieure haben diesen Wert errrechnet. Allerdings: Die „Emma Maersk“ und ihre insgesamt zehn geplanten Schwesterschiffe tragen nicht das GL-Gütezeichen, sondern das einer anderen Klassifikationsgesellschaft. Das der Kapazitätssprung so deutlich über der Grenze von 10.000 TEU ausfällt, ist bemerkenswert. Noch bis zur Infahrtsetzung der Emma Maersk, die am 10. September auf ihrer Jungfernreise von ihrer Bauwerft im dänischen Odense nach Fernost erstmals Bremerhaven anlief, galten die Containerfrachter der deutschen Reederei Peter Offen mit ihren rund 9.500 TEU als die „Größten“ ihrer Art. Im Herbst 2005 hatte der GL gemeinsam mit der südkoreanischen Werft Hyundai ein Konzept für ein Schiff von 13.000 TEU vorgestellt, für das bisher allerdings kein Bauauftrag vorliegt. Die Schiffslänge der Emma Maersk beträgt 398 m bei 56,4 m Breite und einem voll abgeladenen Tiefgang von 16 m, den derzeit in Europa nur die Umschlagterminals in Rotterdam verkraften können. Auch nach der Fahrrinnenvertiefung der Außenweser und Unterelbe kann dieses Schiff bei voller Beladung erst nach Inbetriebnahme des Tiefwasserhafens JadeWeser- Port in Wilhelmshaven in Deutschland uneingeschränkt abgefertigt werden. Eckhard-Herbert Arndt/Dü ❑ EMMA MAERSK – mit 14.000 TEU Tragfähigkeit ein neuer Gigant der Meere Bild: Arndt 57 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK 7/2006
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