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SUT_07/06 Layout_aktuell 26.10.2006 12:35 Uhr Seite 48 HAFEN & TRANSPORT INTERMODAL 16. Niedersächsischer Hafentag in Oldenburg Kommen jetzt die „Seaports of Germany“? „Küsten und Häfen sind die Gewinner der Globalisierung”, so Niedersachsens Wirtschaftsminister Walter Hirche auf dem Niedersächsischen Hafentag in Oldenburg. BMV- Staatssekretär Jörg Hennerkes sekundierte: „Häfen sind die Wachstumsmotoren der deutschen Wirtschaft. Niedersachsen ist mit NPorts und Seaports hervorragend aufgestellt - warum sollen wir uns international nicht als Seaports of Germany präsentieren?“ Vor gut 450 Vertretern der maritimen Verkehrswirtschaft, aus Politik und Behörden machten beide Redner deutlich, welche Bedeutung den niedersächsischen Häfen und darüber hinaus den deutschen Seehäfen zukomme. Obwohl die Hafenpolitik in Deutschland Länderaufgabe sei, so Hennerkes, werde die Bundes- 48 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK 7/2006 regierung ihre bisherige „vornehme Zurückhaltung“ aufgeben und zukünftig „sehr wohl strukturpolitische Aussagen zu Hafenstandorten machen". Tenor der Abstimmungen zwischen den Küstenländern müsse die Devise sein: „Die Konkurrenz sitzt im Ausland”. Neben der Zusammenführung der Kräfte seien aber weitere Herausforderungen zu bewältigen. „Unsere Häfen sind die Wachstumsmotoren der deutschen Wirtschaft. Hier werden nicht nur Arbeitsplätze gesichert, sondern vielfach neu geschaffen”, wusste Jörg Hennerkes. Diese Entwicklung müsse weiter unterstützt werden, insbesondere durch die Entwicklung neuer und verbesserter zu- und abführender Verkehrsinfrastrukturen. Für die Küstenhäfen bedeute dies, bedarfsgerechte Hinterland- Wollen die niedersächsischen Häfen voranbringen v. l.: Seaports-Geschäftsführer Dr. Michael Ahrens, Oldenburgs Oberbürgermeister Dietmar Schütz, Niedersachsens Verkehrsminister Walter Hirche und BMV-Staatssekretär Jörg Hennerkes bei der Vorstellung des Hafenhandbuches „Seaports Niedersachsen” Bild: Garrelmann anbindungen auf Straße, Schiene und Wasserstraße herzustellen und zu verbessern. Für die Binnenhäfen sei die multimodale Anbindung in das dichte Infrastrukturnetz Deutschlands erforderlich, so Hennerkes. Dies würde auch der Investitionsrahmenplan 2006 bis 2010, den der Bund derzeit für die verschiedenen Verkehrsträger aufstellt, deutlich machen. Die Fahrrinnenanpassungen von
SUT_07/06 Layout_aktuell 26.10.2006 12:35 Uhr Seite 49 Unterweser und Unterelbe sowie die Verbesserung der Anbindung des neuen JadeWeser- Ports in Wilhelmshaven seien nur zwei Beispiele. Für die Unter- und Außenweser habe das Planfeststellungsverfahren im Juni 2006 begonnen, für die Elbe werden in Kürze die entsprechenden Anträge erwartet. Da der Bund die geplanten Vertiefungen zügig vorantreiben wolle, würden diese Maßnahmen ab 2007 in den Bundeshaushalt aufgenommen. Als „Leuchtturmprojekt mit Wirkung bis nach Berlin“ wurde die Realisierung des JadeWeserPorts (JWP) bezeichnet. Diesem Vorhaben käme deutlich überregionale Bedeutung zu, der JWP werde zur Stärkung der Wettbewerbsposition der deutschen Seehäfen beitragen. Die Voraussetzungen für die bedarfsgerechte Anbindung des Tiefwasserhafens würden vom Bundesverkehrsministerium geschaffen. Das entspreche der Intention der Bundesregierung, die angetreten sei, um den eingeschlagenen Weg zur Stärkung des maritimen Standortes und damit auch der Seehäfen fortzusetzen. Vor dem Hintergrund einschlägiger EU-Regelungen und mit dem „Blick nach Westen“ werde man sich auch um den Abbau von internationalen Wettbewerbsverzerrungen und Harmonisierungsdefiziten kümmern. Die Bemühungen des Bundesverkehrsministeriums zum verbesserten Standortmarketing würden auch deutlich am "Masterplan Güterverkehr und Logistik". Die niedersächsische Initiative der 'Seaports of Niedersachsen' sei geeignet, ausgeweitet zu werden. Daher könne er sich auch, vor allem auf internationalem Parkett, eine nationale Marketingstrategie unter dem Begriff 'Seaports of Germany' vorstellen. „Kooperation nach innen und starke Konkurrenz nach außen", sei dabei die Grundhaltung. Auch Walter Hirche, der für Häfen und Schifffahrt zuständige Landesminister in Niedersachsen, sah die Branche im deutlichen Aufwind. Mit dem JadeWeser- Port sei Deutschland „fit für die Aufnahme der Mega-Carrier“, lobte Hirche und betonte die Notwendigkeit, in die Hinterlandanbindung zu investieren und dort die nötigen Strukturen zu schaffen. Das gelte nicht nur für die inzwischen zugesagte Ertüchtigung der Bahnlinie zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven, die zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert wird. Das Land habe neben dem JadeWeserPort auch andere Häfen auf der Agenda. Allein für den Ausbau des Unterweser-Hafens Brake würde das Land 25 Mio. € aufbringen, die durch die private Hafenwirtschaft um 20 Mio. € ergänzt würden. In derartigen Projekten mit einer gemischten Finanzierung nach dem Prinzip des Public Private Partnership lägen, so der Minister, gute Chancen, weiteren Finanzierungsbedarf für den Ausbau der Hafeninfrastruktur abgedeckt zu bekommen. Die gute Stimmung in der Hafen- und Logistikbranche ist nicht nur angesichts der internationalen Wachstumsraten verständlich. „Hinter den acht niedersächsischen Häfen liegt bislang ein erfolgreiches Jahr“, bestätigte Michael Ahrens, der Geschäftsführer der Vermarktungsgesellschaft Seaports of Niedersachsen. Der Umschlag habe im Berichtszeitraum Januar bis Juli um 3 % auf insgesamt 38,8 Mio. t zugelegt. In den Häfen seien derzeit rund 38.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze vorhanden: Tendenz steigend. www.seaports.de · Hermann Garrelmann ❑ 49 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK 7/2006
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