magazin für intermodalen transport und logistik - Schiffahrt und ...
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SUT_07/06 Layout_aktuell 26.10.2006 13:52 Uhr Seite 32<br />
TITELTHEMA: TRANSPORT<br />
UND UMSCHLAG ZWISCHEN<br />
OSTSEE, ELBE UND ODER<br />
Sachsen <strong>und</strong> Tschechien bekennen sich zur internationalen Wasserstraße Elbe/Labe<br />
Elbschifffahrtstag 2006 in Riesa fordert<br />
barrierefreie Elbe-Wasserstraße<br />
Unter dem Motto: Das Elbstromgebiet – eine starke Region<br />
im Herzen Europas fand am 8. September in Riesa an der<br />
sächsischen Elbe der diesjährige Elbschifffahrtstag (EST)<br />
statt. Festredner Prof. Dr. Georg Milbradt, Ministerpräsident<br />
des Freistaates Sachsen, forderte die B<strong>und</strong>esregierung vor<br />
mehr als 180 Gästen auf, den Ausbau der Elbe auf 1,60 m<br />
Wassertiefe an 345 Tagen im Jahr schneller als bislang<br />
voranzutreiben.<br />
Engagiert setzte sich Milbradt <strong>für</strong> die<br />
Interessen der Nutzer des „großen<br />
Flusses“ als Sachsens wichtigster<br />
Wasserstraße ein. Der Freistaat sei<br />
gewillt, „der Elbe als Wasserstraße noch<br />
größere Bedeutung zukommen zu lassen, da<br />
der Transport per Schiff bedeutend Ressourcen<br />
schonender <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>licher“ als mit<br />
anderen Verkehrsträgern sei. „Doch dazu“, so<br />
Milbradt weiter, „müssen weitere wichtige<br />
Entscheidungen getroffen werden, die teilweise<br />
nicht in der Hand des Freistaates liegen. Sie alle<br />
wissen, dass Binnenschiffe zum wirtschaftlichen<br />
Betrieb auf eine Fahrtiefe von 1,60 m<br />
angewiesen sind, die an 345 Tagen im Jahr<br />
erreicht werden muss. Dieses Maß ist <strong>für</strong> die<br />
Elbe nicht mehr gewährleistet. Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> ist<br />
das Jahrh<strong>und</strong>erthochwasser 2002. In dessen<br />
Folge hat die Fahrrinne der Elbe durch<br />
32<br />
7/2006<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Sedimentationsprozesse<br />
Schaden genommen.<br />
Gleichzeitig hat aber der B<strong>und</strong> wichtige<br />
Unterhaltungs- <strong>und</strong> Reparaturmaßnahmen in<br />
diesem Bereich ausgesetzt“. Bezug nehmend<br />
auf die von der B<strong>und</strong>esregierung getroffene<br />
Festlegung, wonach bis zum Jahr 2010 die<br />
Hochwasserschäden der Elbe beseitigt sein<br />
sollen, appellierte Prof. Dr. Milbradt eindringlich<br />
an Berlin, dieses Ziel schneller zu erreichen:<br />
„Wir haben bereits mehr als 4 Jahre ins Land<br />
gehen lassen – jetzt ist es Zeit zum Handeln!“<br />
Der tschechische Vizeverkehrsminister Kocourek<br />
hob die Bedeutung des Baues des Stauwehres<br />
Decin am Flusskilometer 98,98 der Elbe <strong>für</strong> das<br />
EU-Binnenland hervor. Zwischen den Jahren<br />
2007 – 2010 soll die Staustufe realisiert<br />
werden, wobei auch Investitionsmittel aus<br />
Brüssel genutzt werden. Das Projekt hat nach<br />
Festredner des Elbschifffahrtstages in Riesa war der sächsische Ministerpräsident<br />
Prof. Dr. Georg Milbradt (l.), hier mit SBO-Hafenchef Detlef Bütow<br />
(m.) <strong>und</strong> SHV-Sprecher Prof. Dr. Fritz Heinrich Bilder: Dr. Seibt<br />
umfangreicher Diskussion mit den Naturschutzverbänden<br />
seine jetzige Form angenommen.<br />
Es ist vorgesehen, aus der Wasserkraft der<br />
Elbe Strom zu gewinnen, der den Energiebedarf<br />
von Decin deckt. Prof. Dr. Milbradt begrüßte<br />
dieses Vorhaben der tschechischen Regierung.<br />
„Die B<strong>und</strong>esregierung investiert jährlich 6 Mio.<br />
€ <strong>für</strong> Unterhaltungs- <strong>und</strong> Reparaturmaßnahmen<br />
an der Elbe. Damit soll bis 2010 die<br />
Wiederherstellung der Schifffahrtsverhältnisse<br />
vor dem Augusthochwasser des Jahres 2002<br />
erreicht werden", sagte die Staatssekretärin<br />
beim B<strong>und</strong>esverkehrsminister, Karin Roth, in<br />
Riesa. „Das bedeutet, dass der Schifffahrt<br />
zwischen Geesthacht <strong>und</strong> Dresden Fahrrinnentiefen<br />
von mindestens 1,60 m <strong>und</strong> zwischen<br />
Dresden <strong>und</strong> der Grenze zu Tschechien von<br />
mindestens 1,50 m an<br />
345 Tagen zur Verfügung<br />
stehen sollen.<br />
Abschnittsweise sind<br />
jedoch die Fahrrinnenbreiten<br />
reduziert",<br />
sagte Roth.<br />
In der anschließenden<br />
Podiumsdiskussion<br />
zum EST 2006 gaben<br />
unter Moderation von<br />
SHV-Sprecher Prof. Dr.<br />
Heinrich die Vertreter<br />
einiger auf die Elbe als<br />
Transportweg angewiesenerUnternehmen<br />
aufrüttelnde<br />
Statements zum gegenwärtig<br />
völlig unbefriedigenden<br />
Zustand<br />
der Wasserstraße Elbe<br />
ab.<br />
Die SIEMENS AG<br />
Power-Generation,