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magazin für intermodalen transport und logistik - Schiffahrt und ...

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SUT_07/06 Layout_aktuell 26.10.2006 12:33 Uhr Seite 31<br />

4. Baltisches Verkehrsforum der DVWG in Rostock<br />

ConRo-Dienste – im<br />

Ostsee- <strong>und</strong> Nordseeverkehr<br />

Ist mit der Einführung von ConRo-<br />

Diensten im Ostsee- <strong>und</strong> Nordseeverkehr<br />

zu rechnen? Das war eine<br />

zentrale Fragestellung auf dem<br />

4. Baltischen Verkehrsforum der<br />

Deutschen Verkehrswissenschaftlichen<br />

Gesellschaft (DVWG )<br />

Anfang Oktober in Rostock.<br />

Im maritimen Ostsee<strong>transport</strong> des Jahres<br />

2004 hatten die Fähr- <strong>und</strong> Ro/Ro-Güter<br />

einen Anteil von 13 % am Gesamtverkehr.<br />

Das waren 67 Mio. t insgesamt,<br />

davon 22 Mio. t ostseeexterner Verkehr <strong>und</strong><br />

45 Mio. t ostseeinterner Verkehr. „Es besteht<br />

ein ökonomischer Widerspruch zwischen<br />

hoher Flexibilität einerseits als Vorteil der<br />

Ro/Ro-Schifffahrt im Vergleich zur Containerschifffahrt<br />

<strong>und</strong> höheren Kosten andererseits“,<br />

stellte Prof. Karl-Heinz Breitzmann vom<br />

Ostseeinstitut <strong>für</strong> Marketing, Verkehr <strong>und</strong><br />

Tourismus an der Universität Rostock,<br />

heraus. Er vertrat die These, dass wachsende<br />

Verkehrsmengen steigende Schiffsgrößen zur<br />

Nutzung von sinkenden Einheitskosten<br />

ermöglichen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sei die<br />

Fragestellung der Verknüpfung zwischen<br />

Ro/Ro- <strong>und</strong> Containerverkehr im ostseeexternen<br />

<strong>und</strong> ostseeinternen Verkehr<br />

opportun.<br />

Birger Latki <strong>und</strong> Prof. Jürgen Lüsch, Baltic<br />

Marine Consult GmbH Rostock Warnemünde,<br />

nahmen zu den Möglichkeiten <strong>und</strong><br />

Erfordernissen einer solchen Verknüpfung<br />

Stellung. Eine von ihnen dazu durchgeführte<br />

Untersuchung hat folgende Ergebnisse<br />

erbracht:<br />

1. Die Mengenvoraussetzungen <strong>für</strong> den<br />

Aufbau eines täglichen Dienstes mit ConRo -<br />

Schiffen mit Nord-Ostsee-Kanal (NOK) – MAX<br />

– Abmessungen (Tiefgang 9,5 m <strong>für</strong> Schiffe<br />

bis 160 m Länge <strong>und</strong> 27 m Breite bzw. bis<br />

L = 193 m <strong>und</strong> B = 20 m) sind zwischen<br />

mindestens einem Nordseehafen <strong>und</strong> einem<br />

Hafen in der östlichen Ostsee gegeben.<br />

2. Die Mengenvoraussetzungen verbessern<br />

sich, wenn ein Unterwegshafen in der<br />

südlichen Ostsee <strong>für</strong> den Wechsel von RoRo –<br />

Ladung zwischengeschaltet wird.<br />

3. Im Vergleich mit direkten Bahn- bzw.<br />

Straßen<strong>transport</strong>en haben direkte ConRo –<br />

Dienste bis etwa zwischen dem Rhein – Main<br />

– Gebiet <strong>und</strong> einem Raum nördlich <strong>und</strong><br />

östlich Moskaus Zeit- <strong>und</strong> Kostenvorteile <strong>für</strong><br />

die RoRo-Ladung.<br />

4. Einer breiten Einführung direkter ConRo –<br />

Dienste stehen eine Reihe von Problemen<br />

<strong>und</strong> Hindernissen entgegen,<br />

wie:<br />

• hohe Markteintrittsbarrieren,<br />

• extreme Anfangsinvestitionen,<br />

• fehlende Suprastruk-<br />

tur in den Nordsee-<br />

häfen <strong>und</strong> z.T. auch<br />

in den Ostseehäfen,<br />

• Schiffsgrößenbegrenzung<br />

durch den<br />

NOK.<br />

5. Das ConRo-Konzept<br />

passt sehr gut in die<br />

europäische „From<br />

road to sea“ – Strategie<br />

<strong>und</strong> ist mittelfristig<br />

eine ernst zu nehmende<br />

Alternative zu den<br />

gegenwärtig noch<br />

parallel eingesetzten<br />

Transporttechnologien<br />

des Containerfeeder-<br />

Verkehrs <strong>und</strong> Ro/Ro-<br />

Verkehrs im Nord- <strong>und</strong><br />

Ostseeraum.<br />

Die Moderatoren des<br />

4. Baltischen Verkehrsforums<br />

Prof. Dr. Rolf<br />

Stuchtey <strong>und</strong> Prof. Dr.<br />

Karl-Hein Breitzmann<br />

Bild: Teßmann<br />

Im Juli d. J. wurde „Timca“, das erste von<br />

acht ConRo-Schiffen der Reederei Transfennica,<br />

in Dienst gestellt. Die "Timca"<br />

wurde so gebaut, dass sie den Nord-Ostsee-<br />

Kanal auch voll beladen noch passieren kann.<br />

Das 205 Meter lange <strong>und</strong> 24800 BRZ große<br />

Schiff ist gegenwärtig die größte Frachtfähre<br />

auf der Route zwischen Finnland <strong>und</strong> Antwerpen.<br />

An Bord ist Platz auf r<strong>und</strong> 3000<br />

Lademetern <strong>für</strong> Lastwagen sowie <strong>für</strong> 840<br />

Container. Der Frachter soll Lastwagen von<br />

der Straße aufs Wasser zu holen. In diesem<br />

Fall sind es in der einen Richtung finnische<br />

Forstprodukte, die nach Westeuropa <strong>und</strong><br />

Großbritannien gebracht werden. Auf der<br />

Rückfahrt nach Norden werden Container<br />

<strong>und</strong> Lastwagen befördert.<br />

Dr. Günter Teßmann ❑<br />

31<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

7/2006

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