magazin für intermodalen transport und logistik - Schiffahrt und ...
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SUT_07/06 Layout_aktuell 26.10.2006 12:33 Uhr Seite 29<br />
beispielsweise von 100 Containern, die durch<br />
den Hafen gehen,<br />
• 10 Container im Hafen be- <strong>und</strong> entladen<br />
• 30 Container ins Seehafenumland<br />
<strong>transport</strong>iert<br />
• 30 Container im seeseitigen Transit<br />
gehandelt <strong>und</strong> nur<br />
• 30 Container ins Hinterland <strong>transport</strong>iert.<br />
Von den Transporten, die ins Hinterland<br />
gelangen, wird ein großer Teil in Zentrallager<br />
<strong>und</strong> Güterverteilzentren <strong>transport</strong>iert. Von<br />
dort erfolgt die Weiterverteilung in die<br />
Region. Diese Bündelung von Verkehren hat<br />
den Vorteil, dass große Transporteinheiten<br />
gebildet <strong>und</strong> Ganzzüge per Bahn gefahren<br />
werden können. Dennoch dominiert im<br />
Hinterlandverkehr der deutschen Seehäfen<br />
der LKW. Insbesondere in den Ostseehäfen<br />
ist der Anteil der Straßen<strong>transport</strong>e überproportional<br />
hoch. Aufgr<strong>und</strong> der hier vorherrschenden<br />
Fähr- <strong>und</strong> RoRo-Verkehre, die<br />
ca. 60 % des Gesamtumschlags ausmachen,<br />
werden 80 – 90 % aller Güter auf der Straße<br />
<strong>transport</strong>iert. Eine Ausnahme bildet der<br />
Seehafen Wismar, der im Hinterlandverkehr<br />
überwiegend Massengüter mit der Eisenbahn<br />
<strong>transport</strong>iert.<br />
Wenig direkter Seehafenhinterlandverkehr<br />
in Berlin-Brandenburg<br />
In der Region Berlin-Brandenburg ist der<br />
Außenhandel Wachstumsträger der wirt-<br />
schaftlichen Entwicklung.<br />
Hauptexportgüter sind pharmazeutische<br />
Erzeugnisse,<br />
Kunststoffe, Luftfahrzeugtechnik,<br />
Bleche wie auch<br />
Faserplatten. Ca. 80 % des<br />
Exportes von Gütern der<br />
Region erfolgt innerhalb<br />
Europas. Die starken Zuwächse<br />
im Containerverkehr<br />
der Seehäfen resultieren<br />
jedoch vor allem aus den<br />
steigenden Außenhandelsbeziehungen<br />
mit Asien.<br />
Waren aus Asien gehen, ehe<br />
sie nach Berlin-Brandenburg<br />
kommen, in der Regel über<br />
Zentrallager der Industrie <strong>und</strong><br />
der Handelsketten. Der Anteil<br />
des Seehafenhinterlandverkehrs<br />
aus bzw. in die Region Berlin-<br />
Brandenburg liegt bei 12,4 Mio. Tonnen<br />
Güter pro Jahr, was nur ca. 6 % am<br />
Gesamtverkehrsaufkommen der Region<br />
entspricht.<br />
Ausblick<br />
Zur Profilierung von Berlin-Brandenburg als<br />
Logistikstandort müssen<br />
stärker logistische<br />
Funktionen in die<br />
Metropolenregion verlagert<br />
werden. Die RegionBerlin-Brandenburg<br />
mit ihren ca. 4,5<br />
Mio. Einwohnern fungiert<br />
als Senke des<br />
Güterverkehrs. Die<br />
Hauptverkehrsströme<br />
Richtung Ost sollten<br />
zukünftig an der<br />
Peripherie der Hauptstadt<br />
gebrochen <strong>und</strong><br />
dann auf kurzem<br />
Wege fein verteilt<br />
werden. Hier<strong>für</strong> ist es<br />
notwendig, neben<br />
dem reinen Umschlag<br />
in den Güterverkehrszentren,<br />
zusätzliche<br />
logistische Leistungen<br />
anzubieten <strong>und</strong> die<br />
TITELTHEMA: TRANSPORT<br />
UND UMSCHLAG ZWISCHEN<br />
OSTSEE, ELBE UND ODER<br />
KV-Terminal im GVZ West Wustermark<br />
Verkehre neu zu bündeln. Erste Erfolge<br />
konnten bereits verzeichnet <strong>und</strong> z. B. neue<br />
Zugverbindungen von Bremen nach Wustermark<br />
installiert werden. Des Weiteren wurde<br />
die „Logistikinitiative Berlin-Brandenburg“<br />
ins Leben gerufen. Hier haben sich 15 Unternehmen,<br />
Wirtschaftsförderer, Dienstleister<br />
<strong>und</strong> Bildungseinrichtungen zu einem Kooperationsnetzwerk<br />
zusammengeschlossen. Die<br />
Logistikinitiative tritt aktiv mit den Arbeitspaketen<br />
„Standortmarketing“, „Aus- <strong>und</strong><br />
Weiterbildungsexzellenz“ sowie „Logistiknetzwerke<br />
<strong>und</strong> Innovationstransfer“ <strong>für</strong> die<br />
Stärkung des Logistikstandortes Berlin-<br />
Brandenburg ein. Dr. Armin Gewiese ❑<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
29<br />
7/2006