magazin für intermodalen transport und logistik - Schiffahrt und ...
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SUT_07/06 Layout_aktuell 26.10.2006 12:33 Uhr Seite 28<br />
TITELTHEMA: TRANSPORT<br />
UND UMSCHLAG ZWISCHEN<br />
OSTSEE, ELBE UND ODER<br />
Boom in den Seehäfen – wie partizipiert die Region Berlin-Brandenburg?<br />
Containerumschlag –<br />
Wachstumsmotor der Logistik<br />
Auch im ersten Halbjahr 2006<br />
meldeten die Seehäfen starke<br />
Zuwächse im Umschlag. Getragen<br />
werden diese insbesondere durch<br />
den Containerboom. Hier liegen die<br />
Steigerungsraten bei bis zu 16 %.<br />
Die „Gleitende Mittelfristprognose“,<br />
die im Auftrag des BMVBW in 2004<br />
erstellt wurde, weist <strong>für</strong> den Zeitraum<br />
2005 – 2008 ein durchschnittliches<br />
jährliches Wachstum des deutschen<br />
Seegüterumschlags von 4,4 % aus. Damit<br />
wird der Seegüterumschlag auch weiterhin<br />
als Wachstumsmotor der Logistikbranche<br />
fungieren. Um die Chancen, die sich daraus<br />
ergeben, nutzen zu können, müssen die<br />
Anbindungen der Seehäfen <strong>und</strong> insbesondere<br />
die Infrastruktur im Hinterland entsprechend<br />
angepasst <strong>und</strong> ausgebaut werden.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat das Ministerium<br />
<strong>für</strong> Infrastruktur <strong>und</strong> Raumordnung des<br />
Landes Brandenburg eine Studie in Auftrag<br />
gegeben, die die Ermittlung der Anforderungen<br />
an die logistische Infrastruktur, die<br />
sich aus dem Zuwachs der Seehafenhinterlandverkehre<br />
ergeben, zum Inhalt hatte. Das<br />
beauftragte Ingenieur- <strong>und</strong> Consultingunter-<br />
28<br />
7/2006<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
nehmen Emch+Berger GmbH Berlin-Brandenburg<br />
analysierte hier<strong>für</strong> die Umschlagentwicklung<br />
der Nord- <strong>und</strong> Ostseehäfen sowie<br />
deren Hinterlandverkehre in die Region<br />
Berlin-Brandenburg.<br />
Unterschiedliche Ladeeinheiten in<br />
den Nord- <strong>und</strong> Ostseehäfen<br />
Bezüglich der Ladungseinheiten im Stückgutumschlag<br />
wurde bei der Analyse des Umschlagprozesses<br />
<strong>und</strong> der Hinterlandverkehre<br />
eine Spezialisierung der Nord- <strong>und</strong> Ostseehäfen<br />
beobachtet.<br />
Die Nordseehäfen sind Universalhäfen, in<br />
denen überwiegend Übersee- <strong>und</strong> Fernostverkehr<br />
abgewickelt wird. Bei diesen Verkehren<br />
hat das Schiff einen Anteil von ca. 70-<br />
80 % am gesamten Transportweg. Als Lade-<br />
KV-Terminal Berlin Westhafen<br />
einheit dominiert der ISO-Container. Anders<br />
verhält es sich in den Ostseehäfen: Hier<br />
werden überwiegend Güter <strong>für</strong> den EU-<br />
Binnenmarkt umgeschlagen. Der Anteil des<br />
Seeverkehrs an der gesamten Transportkette<br />
ist relativ gering – häufig sogar bedeutend<br />
kleiner als die Vor- oder Nachlaufverkehre.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> überwiegt hier der Fähr<strong>und</strong><br />
RoRo-Verkehr mit einer schnellen, weil<br />
rollenden Be- <strong>und</strong> Entladung der Schiffe.<br />
Deshalb sind die Ladungseinheiten, die in<br />
den Ostseehäfen überwiegen, Wechselbrücken,<br />
Sattelauflieger <strong>und</strong> LKW.<br />
Straßenverkehr dominiert im<br />
Seehafenhinterland<br />
Von den Gütern, die in den Seehäfen umgeschlagen<br />
werden, verbleibt ein großer Teil als<br />
LoCo-Verkehr im Nahbereich des Hafens. In<br />
Hamburg sind dies z.B. ca. 30 %. Ein weiterer<br />
Großteil am Gesamtumschlag, ca. 15-20 %,<br />
sind Transschipmentverkehre über See. Das<br />
heißt, seeseitiger Eingang der Güter <strong>und</strong> eine<br />
Weiterverschiffung über See. Damit verbleiben<br />
dann nur noch ca. 50-60 % des Güterumschlags,<br />
die ins Hinterland <strong>transport</strong>iert<br />
werden.<br />
Im Containerumschlag sind diese Anteile<br />
sogar noch drastischer. In Hamburg werden