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magazin für intermodalen transport und logistik - Schiffahrt und ...

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SUT_07/06 Layout_aktuell 26.10.2006 12:32 Uhr Seite 24<br />

Das MSG Bunkerboot<br />

bei der Belieferung eines Kreuzfahrtschiffes im Würzburger Hafen<br />

1948. Die Transportmengen wuchsen<br />

deutlich <strong>und</strong> die MSG schlug in den Folgejahren<br />

eine neue Richtung in ihrer Unternehmenspolitik<br />

ein. 1952 wurde das erste<br />

genossenschaftseigene Motorschiffgüterschiff<br />

„Stadt Würzburg“ in Dienst gestellt,<br />

1954 die „Stadt Bamberg“, 1956 die „Stadt<br />

Schweinfurt“ <strong>und</strong> ein Jahr später die „Stadt<br />

Kitzingen“. Auch an Land ging die MSG<br />

seinerzeit <strong>für</strong> Genossenschaften ungewöhnliche<br />

Wege. 1955 beteiligte sie sich<br />

an der Hafenbetriebsgesellschaft Marktbreit.<br />

Mit der Eröffnung der Großschifffahrtsstraße<br />

Kitzingen erfolgt 1957 eine Beteiligung an<br />

der Hafengesellschaft Kitzingen. Bereits zu<br />

diesem Zeitpunkt hat die MSG die 1-Mio-t-<br />

Grenze der jährlichen Transportmengen<br />

überschritten. 1961 gründet die Genossenschaft<br />

mit der Bavaria <strong>und</strong> der Demerag die<br />

„Holland-Rhein-Main-Betriebsgesellschaft“<br />

mit Sitz in Würzburg <strong>und</strong> einer Niederlassung<br />

in Rotterdam. Mit der fortschreitenden<br />

24 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

7/2006<br />

Die MSG Bunkerstation in Würzburg liefert auch Schiffsbedarfsartikel an Bord · Bild: Dünner<br />

Mainkanalisierung eröffnet die MSG 1963 in<br />

Bamberg eine Niederlassung, die auch<br />

Lagerei- <strong>und</strong> Umschlagsaktivitäten betreibt.<br />

Damit engagiert sich die MSG erstmals in<br />

diesem Geschäft.<br />

Im Jahr des 50jährigen MSG-Jubiläums 1966<br />

zählt die Genossenschaft 87 Mitglieder, die<br />

mit 78 Schiffen 1,5 Mio. t p.a. abfahren.<br />

1967 fusioniert der MSG-Umschlagsbetrieb<br />

Bamberg mit dem Bavaria-Umschlagsbetrieb<br />

in Bamberg zur „BASPEG Bamberg“. Im<br />

gleichen Jahr kündigte die MSG ihre kooperative<br />

Mitgliedschaft beim Schifferbetriebsverband<br />

„Jus et Justitia“ in Duisburg, um<br />

Anfang 1968 Mitglied beim Verband<br />

Deutscher Rheinreeder mit Sitz in Duisburg<br />

zu werden. 1969 wurde mit mehreren<br />

Unternehmen ein Vertrag über den Betrieb<br />

eines Umschlags- <strong>und</strong> Lagereiunternehmens<br />

in Erlangen, die EHB, geschlossen. 1970<br />

übernimmt die MSG von der KSG Miltenberg<br />

die Schiffsmotorenwerkstatt <strong>und</strong> baut diese<br />

aus. Im gleichen Jahr<br />

wird die „Stadt Nürnberg“<br />

in Dienst gestellt.<br />

1971 gründete<br />

die MSG zusammen<br />

mit der Bavaria <strong>und</strong><br />

Haniel die NÜRLAG<br />

Nürnberger Umschlags-<br />

<strong>und</strong> Lagerhaus<br />

GmbH & Co. KG,<br />

die auf einem über<br />

90.000 qm großen<br />

Gelände ihren Betrieb<br />

aufnimmt. 1977 beteiligte<br />

sich die MSG<br />

zusammen mit der<br />

Bavaria an der Streit &<br />

Co., einer internationalen<br />

Spedition mit<br />

Sitz in Regenburg <strong>und</strong><br />

Niederlassungen in<br />

Braunschweig, Schirnding<br />

<strong>und</strong> Marktredwitz.<br />

Über diese Beteiligung<br />

sollte eine<br />

Verbindung zur Donau<br />

geschaffen werden.<br />

Im gleichen Jahr<br />

wurde die ARGE der<br />

Mainschiffahrt gegründet,<br />

die es ermöglichte,<br />

dass auch die MSG<br />

an innerdeutschen<br />

Kohlen<strong>transport</strong>en zu<br />

den Kraftwerken der<br />

Bayernwerke AG in Aschaffenburg <strong>und</strong><br />

Frauenaurach beteiligt wird. 1978 wurde die<br />

„Stadt Kitzingen“ verkauft <strong>und</strong> die „Konrad<br />

Brand“ sowie die „MSG 10“ <strong>und</strong> die „MSG<br />

11“ in Dienst gestellt. Ende 1979 zieht sich<br />

Haniel als Gesellschafterin aus der EHB <strong>und</strong><br />

NÜRLAG zurück, damit verfügte die MSG<br />

über jeweils einen Anteil von 50 Prozent.<br />

1982 wurde die 1970 übernommene Motorenreparatur-Werkstatt<br />

in Miltenberg aufgelöst.<br />

Deren Aufgabe übernimmt Anfang<br />

1983 ein neuer Betrieb in Dorfprozelten.<br />

1989 wurde die 2.812 t große „Stadt<br />

Würzburg“ in Dienst gestellt. Parallel trennt<br />

man sich von einigen älteren Schiffen. Mit<br />

Gründung der Tochter „MSG Rotterdam B.V“<br />

reagierte man auf das stark gewachsene<br />

Engagement der MSG-Flotte im Verkehr zu<br />

den ARA-Häfen. Gleichzeitig wurde die<br />

Niederlassung in Duisburg aufgegeben.<br />

Gleichfalls 1989 wird mit Blick auf die<br />

bevorstehende Eröffnung des Main-Donau-<br />

Kanals ein Kooperationsvertrag mit dem<br />

Bayerischen Lloyd in Regensburg abgeschlossen.<br />

1991 verkaufte die MSG ihr<br />

bisheriges Bürogebäude im Alten Hafen in<br />

Würzburg <strong>und</strong> bezog ein neues Domizil im<br />

Neuen Hafen.<br />

Mit der Eröffnung des Main-Donau-Kanals<br />

am 25. September 1992 begann auch <strong>für</strong> die<br />

MSG eine neue Ära. Ohne die Aktivitäten in<br />

Richtung Westen zu vernachlässigen, konzentrierte<br />

man sich auf die Verbindungen auf<br />

der Donau Richtung Osten. Seit 1992 ist die<br />

Voest in Linz/Österreich der Hauptauftraggeber<br />

<strong>für</strong> die MSG. Von Rotterdam nach Linz<br />

werden Erze <strong>transport</strong>iert, als Rückfracht<br />

werden Voest-Produkte gefahren. Gebremst<br />

wurden die über Österreich in Richtung Osten<br />

hinausgehenden Aktivitäten durch die Folgen<br />

des Jugoslawien-Krieges. Auswirkungen<br />

hatte auch die 1993 durch Brüssel erzwungene<br />

Liberalisierung, die die gesamte<br />

deutsche Binnenschifffahrt betraf. Dennoch<br />

hat sich die MSG aufgr<strong>und</strong> ihrer breitgefächerten<br />

Aktivitäten im letzten Jahrzehnt<br />

gut am Markt behauptet. Auch wenn die<br />

MSG als Logistikerin mit einem Komplettangebot<br />

auftritt, setzt sie nach wie vor auf<br />

ihre Wurzeln, nämlich die Binnenschifffahrt.<br />

Dies demonstrierte die MSG eindrucksvoll,<br />

als sie sich zum 90. Geburtstag den Gelenkkoppelverband<br />

„Heinz Hofmann/MSG“<br />

selbst zum Geschenk machte.<br />

Dr. Hermann Blankmann ❑

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