Jahresbericht_2011
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Drogen und AIDS<br />
8<br />
• Risikomanagement z.B. bei Mischkonsum<br />
• Wechselwirkungen und Risiken bei HIV-<br />
Therapie und Life Style Drugs (MDMA,<br />
GHB, Amphetamine u.s.w.)<br />
• Therapie bei Substitution von L-Polamidon/Methadon<br />
Die Beratung und Informationsvermittlung<br />
sind aufgrund der rasanten Entwicklung von<br />
Therapie und Diagnostik bei HIV und HCV<br />
komplexer und zeitintensiver als noch vor<br />
Jahren. Allerdings lässt die für viele drogengebrauchende<br />
Menschen ständige Stresssituation<br />
(Verelendung,Verfolgung durch Polizei,<br />
Beschaffungsdruck) eine ausreichende, ausführliche<br />
Aufklärung und Beratung über neue<br />
Möglichkeiten zur Gesunderhaltung oft nicht<br />
zu. Hilfreich wäre auch in diesem Zusammenhang<br />
die Einrichtung eines Drogenkonsumraumes<br />
in der AIB, indem eine zielgerichtete<br />
Präventionsarbeit mit den Schwerpunkten<br />
HIV und Hepatitis ergänzend umsetzbar wäre.<br />
Streetwork - aufsuchende Arbeit<br />
Ein unverzichtbares Angebot der akzeptierenden<br />
Drogenarbeit der AIDS Initiative ist<br />
die Straßenarbeit in der offenen Szene (insbesondere<br />
Flughafenbushaltestelle), sowie der<br />
privaten Scene (Hausbesuche oder an anderen<br />
vereinbarten Orten) zu unterschiedlichen Tages-<br />
Abend oder Nachtzeiten.<br />
Hierbei konnte die AIDS Initiative mit Unterstützung<br />
der ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />
der Drogenselbsthilfe (JES) im letzten Jahr<br />
180.000 sterile Spritzen und Nadeln, sowie zahlreiche<br />
Kondome zur Vermeidung von Neuinfektionen<br />
abgeben.<br />
Weitere Punkte der aufsuchenden Arbeit:<br />
• Bekanntmachen der Arbeit der AIB/Erstkontakte<br />
herstellen<br />
• Wiederaufnahme bei unterbrochenen Kontakten<br />
• Informationsaustausch<br />
• Vermittlung<br />
• Soforthilfen<br />
Durch intensive vertrauensbildende Maßnahmen<br />
(Einsätze in Notsituationen, Aufklärung<br />
Zeugnisverweigerungsrecht, stringente Einhaltung<br />
der Anonymität) ist der AIDS Initiative<br />
Bonn eine Anbindung an die Drogenszene der<br />
Menschen aus den osteuropäischen Ländern<br />
(vorrangig russischsprachig) gelungen. Vermehrt<br />
werden ehrenamtliche Tätigkeiten wie<br />
Dolmetscher Dienste, Verteilen von Informationsbroschüren<br />
und Unterstützung in Konfliktsituationen<br />
angeboten.<br />
Stadtteilarbeit<br />
Um ein gutes vertrauensvolles Verhältnis zur<br />
Nachbarschaft und den Anwohnern zu erreichen<br />
ist es wichtig, über die Lebensbedingungen<br />
von Drogengebrauchern und die daraus<br />
resultierenden Problemlagen (Drogenkonsum,<br />
Spritzen im Hausflur, öffentliche Toiletten, Umgebung)<br />
zu informieren. Hierzu lädt die AIDS<br />
AIDS Initiative Bonn e. V. - <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>