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Jahresbericht_2008

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2.3<br />

Vorwort des Vorstandes<br />

-<br />

Liebe Freundinnen und Freunde der<br />

AIDS-Initiative Bonn,<br />

<strong>2008</strong> haben politische Entscheidungen die<br />

Arbeit der AIDS-Initiative Bonn erheblich<br />

beeinflusst. Das Alkoholverbot im Bonner<br />

Loch hat, wie vorausgesehen, zu einer<br />

Verteilung der Szene auf mehrere Plätze<br />

der Stadt geführt. Für die AIDS-Initiative<br />

hatte das einen Mehraufwand im Bereich<br />

Streetwork zur Folge. Nun mussten nicht<br />

mehr nur ein Ort, sondern gleich mehrere<br />

Orte aufgesucht werden, um mit der<br />

Szene in Kontakt zu bleiben. Aber auch<br />

trotz dieses Mehraufwands ging die Verteilung<br />

von Präventionsmitteln im Rahmen<br />

der aufsuchenden Arbeit deutlich<br />

zurück, weil insgesamt doch viel weniger<br />

Menschen erreicht werden konnten. Auf<br />

der anderen Seite kommen nun einige<br />

Menschen aus der Szene, etwas mehr als<br />

früher, direkt in die Beratungsstelle der<br />

AIDS-Initiative, was dazu geführt hat, das<br />

nicht mehr nur eine hauptamtliche Person<br />

allein den offenen Bereich in der Beratungsstelle<br />

abdecken kann.<br />

Die Situation auf dem Straßenstrich ist<br />

nach wie vor ungeklärt. Weder für die<br />

Frauen, die dort arbeiten müssen, noch<br />

für die Anwohner konnte die Situation<br />

bisher verbessert werden.<br />

Der Mehraufwand an Gesamtarbeit<br />

wurde leider nicht durch zusätzliches Personal<br />

getragen, sondern dadurch, dass die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

AIDS-Initiative mit unbezahlter Mehrarbeit<br />

an die Grenzen ihrer Kapazität gingen. Auf Dauer kann<br />

dies nicht die Lösung des Problems sein.<br />

Wir danken der Stadt und den Ämtern sowie allen Kooperationspartnern<br />

für die Zusammenarbeit und auch dafür, dass<br />

nicht auch noch die Zuwendungen gesenkt wurden.<br />

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AIDS-Initiative<br />

gebührt höchste Anerkennung dafür, dass sie engagiert für<br />

die Menschen mit HIV und AIDS eintreten. Ohne eine<br />

baldige und spürbare personelle und finanzielle Verbesserung<br />

der Bedingungen der Arbeit der AIDS-Initiative wird<br />

dieses Engagement auf die Dauer kaum erfolgreich sein<br />

können.<br />

Bei aller schwierigen und bisweilen dennoch erfolgreichen<br />

Arbeit, auf die wir zurückblicken, vergessen wir nicht, dass<br />

<strong>2008</strong> fünf von uns begleitete Menschen an AIDS verstarben.<br />

Ihr Tod zeigt, dass diese Krankheit trotz allen medizinischen<br />

Fortschritts immer noch nicht heilbar ist. Den Mitarbeitern<br />

der AIDS-Initiative zeigt er einerseits ihre Grenzen auf und<br />

ermutigt sie andererseits, nicht mit ihrer wichtigen Arbeit<br />

aufzuhören.<br />

Der Vorstand der AIDS-Initiative hat mit der letzten<br />

Mitgliederversammlung ein neues Mitglied dazu bekommen,<br />

Herrn Helmut Spies.<br />

Vielen Dank für Ihr Interesse an der Arbeit der AIDS-<br />

Initiative Bonn.<br />

Für den Vorstand,<br />

Michael Schäfer<br />

Bonn, 25.3.2009


22.23<br />

12 Finanzübersicht<br />

Inhalt<br />

1. Aufwendungen ........................................... Euro<br />

2. Erträge .........................................................Euro<br />

1 Strukturdaten der Beratungsstelle 4<br />

Personalkosten Mitarbeiter ....................... 193.535,28<br />

Honorarkosten / Aushilfen ........................... 2.945,00<br />

Zuschuss Land AIDS-Fachkraft..................39.500,00<br />

Zuschuss Stadt Bonn ..................................163.050,00<br />

2 Zahlen und Daten im Kontext der täglichen Arbeit 5<br />

Personalkosten Reinigung............................. 1.800,00<br />

Berufsgenossenschaft ..................................... 1.300,00<br />

Sozialamt Einzelfallhilfe...............................44.343,80<br />

Sonderzuschuss Prävention........................... 5.000,00<br />

3 Ziele und Arbeitsgrundlagen 6<br />

Fortbildung / Supervision................................. 557,00<br />

Fahrtkosten Mitarbeiter................................. 5.362,00<br />

Erträge Mediatorenprojekt..........................10.000,00<br />

Erträge Positiventreff ........................................ 397,25<br />

4 Beratung und Begleitung 10<br />

Verwaltungskosten<br />

(Porto, Telefon, Druckkosten etc.)............... 8.851,05<br />

Erträge HIV-Initiativ......................................... 500,00<br />

Erträge Sexualpädagogik................................... 220,00<br />

5 AIDS und Drogen 13<br />

Internetkosten...................................................... 83,88<br />

EDV- / Buchführungskosten ........................ 2.942,16<br />

Mitgliedsbeiträge ............................................... 247,00<br />

Geldspenden.................................................... 4.053,23<br />

6 Offener Bereich 15<br />

Zeitschriften / Bücher ....................................... 950,17<br />

Repräsentationskosten...................................... 418,02<br />

Zinserträge Giro................................................... 20,88<br />

Sonstige Erträge Verein .................................... 100,00<br />

7 Mobile Anlaufstelle Straßenstrich 16<br />

Offener Treff....................................................... 840,49<br />

Summe Erträge ..................................... 267.432,16<br />

8 AIDS und Migration 17<br />

sonstige Kosten Begleitung............................... 166,67<br />

Kontoführungsgebühren .................................. 294,84<br />

9 Selbsthilfen in der AIDS-Initiative Bonn 19<br />

Beitrag Fachverbände (DPWV, Aktionsbündnis<br />

gegen AIDS, AH NRW) ................. 1.682,59<br />

Versicherungen............................................... 1.230,69<br />

Sanitärbedarf ...................................................... 242,09<br />

Kaltmiete........................................................ 10.978,77<br />

Mietnebenkosten ............................................ 3.300,00<br />

Energiekosten..................................................... 988,70<br />

Instandhaltung / Reparaturen.......................... 309,72<br />

Kosten Welt-AIDS-Tag .................................... 805,53<br />

Projektkosten Drogen + AIDS...................... 5.808,64<br />

Projektkosten Positiventreff............................. 670,27<br />

Projektkosten HIV-Initiativ............................. 500,00<br />

Differenz Ein/Aus..................................... 4.958,43<br />

abzüglich:<br />

Verbindlichkeiten ........................................... 9.214,93<br />

Rückstellungen................................................ 1.300,00<br />

Gesamtergebnis .......................................-5.556,50<br />

Die vorliegende Gegenüberstellung stellt die Aufwendungen<br />

und Erträge des Jahres <strong>2008</strong> dar (Stand<br />

25.03.09). Das ausgewiesene Defizit wurde durch<br />

die Auflösung von Rücklagen ausgeglichen.<br />

Der Vorstand<br />

Michael Schäfer<br />

Dr. Beate Sträter<br />

Siegfried Virgils<br />

Wolfgang Althoff<br />

Helmut Spies<br />

10 Aktionen – Veranstaltungen – Öffentlichkeitsarbeit 20<br />

11 Querschnittsaufgaben und Finanzen 21<br />

12 Finanzübersicht 22<br />

Projektkosten Frauentreff................................... 15,00<br />

Migration Mediatorenprojekt....................... 9.478,58<br />

Sonderausgaben Präventionsmittel.............. 1.211,90<br />

Abschreibungen................................................. 757,31<br />

Sonstige Kosten Verein / Anwaltskosten .... 3.291,40<br />

Soforthilfe ........................................................ 1.155,98<br />

Summe Aufwendungen.........................262.473,73<br />

Das Team<br />

Mena Klemp<br />

Christa Skomorowsky<br />

Ira Batschi<br />

Ali Temur<br />

Damian Paderta<br />

Simon Kleimeyer<br />

Dr. Axel Hentschel


4.5 1 Strukturdaten der Beratungsstelle<br />

11 Querschnittsaufgaben und Finanzen<br />

AIDS-Initiative Bonn e.V.<br />

Funktionale räumliche Ausstattung:<br />

Einen wesentlichen Teil der Querschnitt-<br />

diesem Zusammenhang, dass sich die leitenden<br />

Bertha-von-Suttner Platz 1-7<br />

2 Beratungsräume<br />

aufgaben stellt die Verwaltung dar. Frau<br />

Mitarbeiter/innen auch überregional engagierten – z.B. in<br />

53111 Bonn<br />

2 Büroräume für Fachkräfte und<br />

Ira Batschi verantwortet diesen Bereich,<br />

der Landeskommission AIDS, als Vorstand und Beirat von<br />

Verwaltung<br />

der auch Bestellungen, Einkäufe, Termin-<br />

JES-NRW e.V. oder im Delegiertenrat der Deutschen AIDS-<br />

Telefon: 0228 – 422820<br />

1 Dusche<br />

verwaltung, Post, E-Mail, Telefon u.v.a.m.<br />

Hilfe e.V. Dieses Engagement wird auch im Eigeninteresse<br />

Fax: 0228 – 4228229<br />

3 WCs<br />

mit einschließt. Ferner beinhaltet dieser<br />

der AIDS-Initiative Bonn ausdrücklich gewünscht. Leider<br />

Email:<br />

info@aids-initiative-bonn.de<br />

1 Küche<br />

Bereich die Führung der Barkasse, die<br />

stehen hierfür keine Mittel zur Verfügung, so dass alle<br />

Homepage: www.aids-initiative-bonn.de<br />

1 Kochnische<br />

Buchhaltung und die Vorbereitung des<br />

Tätigkeiten ausschließlich ehrenamtlich durchgeführt<br />

Gesamtfläche ca. 120 qm.<br />

Jahresabschlusses und der Verwendungs-<br />

werden.<br />

Spitzenverband:<br />

nachweise. Zudem unterstützt Frau<br />

Aufgrund der angespannten Haushaltslage und den nicht<br />

DPWV<br />

5 PCs<br />

Batschi die Kollegen bei der Organisation<br />

nennenswerten Betriebsmittelrücklagen konnten <strong>2008</strong> nur<br />

1 Drucker<br />

von Veranstaltungen und bei der Be-<br />

wenige finanzielle Mittel für Honorarkräfte zur Verfügung<br />

Mitgliedschaft:<br />

1 s/w Kopierer mit Druckfunktion<br />

treuung des offenen Bereichs. Des Weite-<br />

gestellt werden. Dieser Umstand und die Zunahme von zeit-<br />

AIDS-Hilfe NRW e.V<br />

1 Faxgerät<br />

ren leitet sie, zusammen mit Herrn Ali<br />

intensiven Begleitungsfällen hatten die hauptamtlichen Mit-<br />

Projekt Information e.V.<br />

6 Telefone (Telefonanlage)<br />

Temur (AIDS und Migration), Schüler-<br />

arbeiter/innen stark an die Beratungsstelle gebunden, was<br />

Aktionsbündnis gegen AIDS<br />

3 Mobil-Telefone<br />

innen der Borromäus-Schule für Gesund-<br />

auch eine Teilnahme an Fortbildungen fast gänzlich aus-<br />

2 Anrufbeantworter<br />

heitsberufe als Praktikanten an.<br />

schloss. Die Mitarbeiter/innen kompensierten dieses Defizit<br />

Finanzierung:<br />

1 Videorecorder<br />

durch die ehrenamtliche Teilnahme an verschiedenen Fort-<br />

Bundesstadt Bonn, Land NRW, Spenden<br />

1 DVD Player<br />

Das Anfang 2007 eingeführte Geschäfts-<br />

bildungen.<br />

1 Flipchart<br />

führungsmodell wurde <strong>2008</strong> fortgeführt.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Internetanschluss/Flatrate<br />

Die Geschäftsführerin Frau Mena Klemp<br />

Die seit der Eröffnung der Beratungsstelle im Jahre 2003<br />

Mo. – Do. 9.00-13.00 Uhr<br />

1 Waschmaschine<br />

wird durch Frau Christa Skomorowsky<br />

stagnierende Sockelfinanzierung – ohne Einzelfall-Zuschüsse<br />

Neben den Öffnungszeiten, zu denen man auch ohne Vor-<br />

1 Trockner<br />

(Öffentlichkeitsarbeit) und Herrn Dr.<br />

durch das Sozialamt und Projektmittel – erschwert bzw. be-<br />

anmeldung kommen kann, werden weitere Termine zu jeder<br />

anderen Tageszeit vereinbart.<br />

Deutschsprachige Literatur zum Thema<br />

HIV und AIDS ist in großem und aktu-<br />

Axel Hentschel (Finanzen) unterstützt.<br />

Neben den klassischen geschäftsführenden<br />

Aufgaben wie Fach- und Dienstauf-<br />

stimmt die tägliche Arbeit zunehmend. Aufgefangen werden<br />

konnte dies nur durch den Verzicht der hauptamtlichen Mitarbeiter/innen<br />

auf tarifliche Gehaltssteigerungen und konse-<br />

Umfeld und Rahmenbedingungen:<br />

Das Einzugsgebiet umfasst die Stadt Bonn mit 310.000 Einwohnern.<br />

ellem Umfang vorhanden. Ein PC mit Internetzugang<br />

steht den Besuchern für Recherchen<br />

zur Verfügung.<br />

Das Informationsmaterial ist in 10 Spra-<br />

sicht sowie Erstellung von Jahresabschlüssen,<br />

Haushaltsplänen und <strong>Jahresbericht</strong>en,<br />

oblag der Leitungsebene insbesondere<br />

die Verhältnisprävention mithin die Mit-<br />

quente Einsparungen in allen Arbeitsbereichen. Zur Deckung<br />

der laufenden Kosten reicht diese Praxis nicht mehr aus, so<br />

dass ohne eine Erhöhung der Zuschüsse in den nächsten Jahren<br />

Einsparungen im Personalbereich unumgänglich sein<br />

Verkehrsanbindung:<br />

Die Beratungsstelle liegt im Zentrum Bonns. Zu Fuß vom<br />

Hauptbahnhof erreichbar, liegt sie an einem Verkehrsknotenpunkt,<br />

an dem 3 Straßenbahn- und 16 Buslinien halten.<br />

chen vorhanden.<br />

arbeit in Arbeitskreisen und zusammen<br />

mit dem Vorstand der AIDS-Initiative<br />

Bonn die Gespräche mit der Politik und<br />

den Fachverwaltungen. Zu ergänzen ist in<br />

werden. In diesem Sinne sind Stundenreduzierungen oder<br />

sogar betriebsbedingte Kündigungen wahrscheinlich.<br />

Parkplätze sind vorhanden.


20.21 10 Aktionen – Veranstaltungen – Öffentlichkeitsarbeit<br />

2 Zahlen und Daten im Kontext der täglichen Arbeit<br />

Öffentlichkeitsarbeit zielt unverändert darauf, die Allgemeinbevölkerung<br />

über HIV/AIDS aufzuklären. Ferner wirbt<br />

sie für Solidarität mit HIV infizierten und an AIDS erkrankten<br />

Menschen. Insbesondere geschieht dies am Welt-AIDS-<br />

Tag. Traditionell ist die AIDS-Initiative Bonn mit einem Infostand<br />

auf dem Remigiusplatz vertreten und zeigt in Kooperation<br />

mit dem „WOKI“ Kino für Schulklassen einen<br />

Film zur Thematik. Diese Veranstaltung wird zunehmend<br />

stärker besucht.<br />

Gemeinsam mit der Ev. Lukaskirchengemeinde und der<br />

AIDS-Hilfe Rhein-Sieg e.V. veranstalteten wir auch <strong>2008</strong> die<br />

„Nacht der Lichter“ in der Lukaskirche. Gerade diese Veranstaltung<br />

liegt uns sehr am Herzen, da sie einen Rahmen bietet,<br />

in Gemeinschaft mit anderen der verstorbenen Familienangehörigen,<br />

Partner und Freunde zu gedenken. Begleitet<br />

von dezenter Musik, Lichtinstallationen und Wortbeiträgen<br />

geschieht dies in einem ruhigen, geschützten Rahmen. Für<br />

die gute Zusammenarbeit danken wir der Lukaskirchengemeinde<br />

und der AIDS-Hilfe Rhein-Sieg e.V. Unser besonderer<br />

Dank richtet sich an die mitwirkenden Ehrenamtler/innen<br />

und Engagierten der Selbsthilfe sowie an die<br />

Vortragenden Frau Dr. Schwarze-Zander, Sarah Christoph,<br />

Martin Domstreich, Michael Schäfer, Ira Batschi, Ingo<br />

Hoberg und Ali Temur für ihre einfühlsamen Wortbeiträge.<br />

Menschen, die wir im Rahmen der Primärprävention<br />

direkt erreicht haben,<br />

insgesamt 6882, davon:<br />

weiblich<br />

41 %<br />

ohne<br />

erkennbaren<br />

Migrationshintergrund 78 %<br />

ab 22 Jahre 83 %<br />

männlich<br />

59 %<br />

erkennbarer<br />

Migrationshintergrund<br />

22 %<br />

bis 21 Jahre 17 %<br />

Menschen, die wir im Rahmen der Sekundär- und<br />

Tertiärprävention begleitet haben,<br />

insgesamt 271, davon:<br />

weiblich<br />

42,6 %<br />

ohne<br />

erkennbaren<br />

Migrationshintergrund 58 %<br />

ab 22 Jahre 91 %<br />

männlich<br />

57,4 %<br />

erkennbarer<br />

Migrationshintergrund<br />

42%<br />

bis 21 Jahre 9 %<br />

Gleichfalls traditionell beteiligt sich die<br />

AIDS-Initiative Bonn, zusammen mit<br />

dem Landesverband JES NRW e.V. und<br />

der örtlichen JES-Gruppe am 21. Juli am<br />

bundesweiten Gedenktag für verstorbene<br />

Drogengebraucher/innen. Neben Presseerklärungen<br />

und Pressegesprächen wurde,<br />

wie in den zurückliegenden Jahren, eine<br />

Aktion im „Bonner Loch“ durchgeführt.<br />

Aufgrund des im letzten Jahr umgesetzten<br />

Alkoholverbots und der damit verbundenen<br />

Szenevertreibung und -verlagerung<br />

hieß das Motto der diesjährigen Aktion<br />

„Wem gehört der öffentliche Raum /<br />

Szenevertreibung und Szenestandorte in<br />

Bonn“.<br />

Flagge gegen Ausgrenzung und Diskriminierung<br />

sowie für Toleranz und Lebensfreude<br />

zeigt die AIDS-Initiative Bonn<br />

auch auf dem jährlichen schwul-lesbischen<br />

Sommerfest. Neben einem Infostand<br />

und ehrenamtlichen Diensten beim Getränkestand<br />

fand auch <strong>2008</strong>, eingerahmt<br />

von zwei Sängerinnen der Bonner Gruppe<br />

Sopran-o-drama, die Trauer- und Gedenkaktion<br />

„Memorial Ballons“ statt.<br />

Einzelne Veranstaltungen richten sich an<br />

spezielle Zielgruppen. Hervorzuheben<br />

sind hier beispielgebend die Vorträge und<br />

Fortbildungen im Rahmen der Kooperation<br />

mit der Borromäus-Schule für Gesundheitsberufe<br />

und die Fortbildungsreihe<br />

HIV-initiativ zum Thema „HIV-<br />

Therapie <strong>2008</strong> – Neues und Bewährtes“.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte der Gesamtarbeitszeit aller im Verein tätigen Personen im Berichtszeitraum:<br />

Hauptamtliche<br />

Ehrenamtliche<br />

Maßnahmen primärpräventiver Zielsetzung (massenmedial) 2,7 % 1,4 %<br />

Maßnahmen primärpräventiver Zielsetzung (personalkommunikativ) 26,3 % 19,9 %<br />

Maßnahmen sekundär-/tertiärpräventiver Zielsetzung (massenmedial) 2,1 % 2,0 %<br />

Maßnahmen sekundär-/tertiärpräventiver Zielsetzung (personalkommunikativ) 24,7 % 35,2 %<br />

Förderung von Selbsthilfestrukturen 8,4 % 10,0 %<br />

Vernetzung 6,8 % 4,0 %<br />

Öffentlichkeitsarbeit (Selbstdarstellung) 1,9 % 2,6 %<br />

Mittelakquisition und Sponsoring 1,4 % 1,5 %<br />

Administrative Aufgaben (Verwaltung) 18,1 % 7,7 %<br />

Interne Fortbildung und Weiterbildung 2,5 % 2,3 %<br />

Externe Multiplikator/inn/enschulung 1,1 % 2,2 %<br />

Führung und Koordination von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 4,0 % 11,2 %<br />

Gesamt 100,0 % 100,0 %


6.7 3 Ziele und Arbeitsgrundlagen der AIDS-Initiative Bonn<br />

9 Selbsthilfen in der AIDS-Initiative Bonn<br />

- zwischen Selbsthilfe, Professionalität und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen -<br />

Die Satzung des Vereins nennt die wichtigsten<br />

- Einwirken auf eine gesundheitsfördernde Gesamtpolitik,<br />

Arbeitsziele der AIDS-Initiative - Erzeugung von gesundheitsfördernden Lebenswelten,<br />

Bonn:<br />

- Förderung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen,<br />

- die allgemeine und zielgruppenspezifische<br />

Aufklärung über HIV/AIDS, - Neuorientierung und Weiterentwicklung der Gesundheitsdienste,<br />

- die Bereitstellung und Verteilung von<br />

präventiv wirksamen Materialien, zur<br />

Reduktion des Infektionsrisikos,<br />

- Stärkung individueller Ressourcen und Lebenskompetenzen.<br />

- die Beratung und Begleitung von<br />

Menschen mit HIV/AIDS,<br />

Dieser <strong>Jahresbericht</strong> führt nun u.a. aus, warum diese Verflechtung<br />

- die Förderung und strukturelle Einbindung<br />

von Selbsthilfe und deren<br />

Initiativen,<br />

von Verhaltens- und Verhältnisprävention, insbe-<br />

sondere für den Bereich HIV/AIDS, immer noch unauflöslich<br />

ist und Handeln in beide Richtungen dringend erfordert.<br />

- der Abbau von Diskriminierung und<br />

die Verbesserung der Lebensbedingungen<br />

von Menschen mit HIV/AIDS.<br />

Richten wir zunächst den Blick auf die Verhaltensprävention,<br />

die in den Bereichen Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention<br />

stattfindet.<br />

Zentrale Arbeitsgrundlage der AIDS-Initiative<br />

Bonn ist die strukturelle Prävention.<br />

Diese mittlerweile bundesweit anerkannte<br />

Arbeitsweise impliziert sowohl das<br />

Einwirken auf das Verhalten einzelner<br />

Personen oder Personengruppen, die von<br />

Mit dem Ziel, eine HIV-Infektion zu verhindern, werden im<br />

Rahmen der Primärprävention möglichst frühzeitig Risikosituationen<br />

aufgezeigt.<br />

Hierzu werden neueste Erkenntnisse über die HIV/AIDSspezifische<br />

Gesundheitskommunikation angewendet. Dies<br />

impliziert die zielgruppenspezifische Verbreitung von HIV/<br />

HIV/AIDS bedroht oder betroffen sind, AIDS-präventiven Gesundheitsbotschaften. Grundlegend<br />

als auch eine zielgerichtete Interessenvertretung<br />

auf verschiedenen gesellschaftlichen<br />

Ebenen.<br />

Wie in früheren Tätigkeitsberichten bereits<br />

sind hier die Ausrichtung an einer salutogenetischen Sichtweise<br />

(Vermeidung von Krankheitsrisiken sowie Stärkung<br />

von Gesundheitsressourcen) sowie die Stärkung von Empowerment<br />

(Lebenskompetenzen der Adressaten).<br />

dargelegt, basiert die strukturelle<br />

Prävention auf dem Gesundheitsförderungskonzept<br />

der World Health Organisation<br />

(WHO), welches 1986 in der „Ottawa-Charta“<br />

ausformuliert wurde. In ihr<br />

werden fünf Handlungsbereiche herausgestellt,<br />

die auch für die Arbeit der Beratungsstelle<br />

bedeutend sind:<br />

Als Arbeitshintergrund gelten die Erkenntnisse des Health<br />

Belief Modells. Demgemäß benötigen Menschen Wissen<br />

über die möglichen negativen Konsequenzen ihres aktuellen<br />

Verhaltens genauso wie Anregungen für eine Änderung<br />

desselben. Darüber hinaus müssen sie eine Verhaltensänderung<br />

als positiv bewerten und sich auch selbst im Stande<br />

sehen, diese durchführen zu können.<br />

Die Selbsthilfe bestimmt maßgeblich alle<br />

Ebenen des Vereins und der Beratungsstelle<br />

sowie die Auswahl der Themen und<br />

Methoden. Selbsthilfe ist die Basis und<br />

„Hilfe zur Selbsthilfe“ ein primäres Ziel<br />

der Arbeit. Demgemäß werden im Rahmen<br />

der vorhandenen Ressourcen alle<br />

Selbsthilfebestrebungen finanziell und<br />

strukturell unterstützt. Anders als in den<br />

Vorjahren stehen für die Belange der<br />

Selbsthilfe nunmehr alle hauptamtlichen<br />

Mitarbeiter/innen als Ansprechpartner/in<br />

zur Verfügung.<br />

Die in den unterschiedlichen Selbsthilfestrukturen<br />

tätigen Menschen erhalten<br />

aber nicht nur Unterstützung, sondern<br />

engagieren sich zugleich auch im Verein<br />

und in der Beratungsstelle. Ob nun mit<br />

oder ohne Mitgliedschaft im Verein, helfen<br />

Personen aus diesen Gruppen/Zusammenschlüssen<br />

bei Aktionen<br />

und Veranstaltungen der AIDS-Initiative<br />

Bonn mit und sind Begleiter/in oder Berater/in<br />

für andere Menschen mit HIV.<br />

Ihnen allen gebührt hierfür ein besonderer<br />

Dank.<br />

Die wichtigsten Gründe, sich in der AIDS-Selbsthilfe zu engagieren,<br />

sind in der AIDS-Initiative Bonn der persönliche<br />

Kontakt mit anderen, der Austausch von Erfahrungen im<br />

Umgang mit HIV/AIDS und über die Behandlungsmöglichkeiten<br />

sowie die gegenseitige Unterstützung (nicht nur auf<br />

HIV/AIDS bezogen) und die politische Einflussnahme. Spaß<br />

und Geselligkeit sind hier wichtige und gruppenbildende<br />

Nebeneffekte.<br />

Für viele stellt die Beratungsstelle und das Zusammentreffen<br />

mit Menschen in vergleichbaren Lebenssituationen einen Ort<br />

dar, wo vieles ohne Erklärungen selbstverständlich ist und<br />

auch unausgesprochen bleiben darf.<br />

Als mittlerweile feste Zusammenschlüsse zählen ein Treffen<br />

von Frauen mit Migrationshintergrund und das sog. „Positiventreff“,<br />

das Zielgruppen und Nationalitäten übergreifend<br />

ist. Hierzu gehört auch die Bonner JES-Gruppe – eine<br />

Initiative bestehend aus Junkies, Ehemaligen, Substituierten<br />

und solidarischen Personen. Insbesondere diesem Personenkreis<br />

ist ein nochmals direkterer Zugang zur offenen Drogenszene<br />

und zu sonst nur schwer zugänglichen Communities<br />

zu verdanken.<br />

Gerade an dieser Gruppe wird deutlich, dass es den meisten<br />

Selbsthilfeengagierten innerhalb der AIDS-Initiative Bonn<br />

nicht nur um die Verbesserung der eigenen Situation bzw.<br />

um den Kontakt zu anderen Infizierten geht oder um die<br />

Hilfe für andere. Ihr Engagement zielt zugleich auch darauf<br />

ab, die Lebenssituation von Menschen mit HIV und AIDS<br />

grundlegend positiv zu verändern. In diesem Sinne ist ihr<br />

Engagement immer auch bürgerschaftlich.


18.19<br />

Neben diesen Problemen, die im Rahmen<br />

derer Weise gefährdeten Personen bzw. bereits Infizierten in<br />

Die sekundär- und tertiärpräventiven Interventionen haben<br />

HIV/AIDS aus der Zeit als negative oder<br />

der Beratung und Begleitung von<br />

den jeweiligen Communities beitragen. Weiterführend geht<br />

zum Ziel, die diversen Auswirkungen einer HIV-Infektion zu<br />

ungetestete Person. Maßgeblich sind in<br />

Migrant/innen erhebliche Hindernisse<br />

es um Empowerment sowie die Entwicklung und Anwen-<br />

vermeiden bzw. zu minimieren. Deshalb gehört in den Rah-<br />

diesem Zusammenhang auch erlebte<br />

darstellen, ist das Leben HIV-Infizierter<br />

dung von migrantenspezifischer Gesundheitskommunika-<br />

men dieser Interventionen, dass frühzeitig strukturelle und<br />

Ausgrenzungen als Teil einer Randgruppe<br />

Migrant/innen vielfach durch einen unsi-<br />

tion.<br />

individuelle Maßnahmen ergriffen werden. Hierunter fallen<br />

– z.B. als Drogengebraucher/in, Mi-<br />

cheren Aufenthaltsstatus oder diverse<br />

in erster Linie individuelle Beratung und Begleitung sowie<br />

grant/in oder Homosexueller. Diese Er-<br />

Integrationsprobleme geprägt.<br />

Neben der Durchführung dieses 15-18monatigen Mediato-<br />

Unterstützung und Förderung von Selbsthilfeaktivitäten.<br />

fahrungen sind prägend und können nur<br />

renprojektes umfasst der Arbeitsbereich AIDS und Migration<br />

Diese Arbeit findet auch aufsuchend zu Hause oder in medi-<br />

schwer bewältigt werden.<br />

Über die Beratung und Begleitung von<br />

auch weiterhin die folgenden Aufgabenfelder:<br />

zinischen Einrichtungen statt.<br />

HIV infizierten Migrant/innen hinaus,<br />

- mehrsprachige kultursensible Beratung und Bereitstel-<br />

Wenn sich HIV-Positive nun aber be-<br />

beinhaltet der Arbeitsbereich AIDS und<br />

lung von Informationen zum Thema Migration und<br />

Übereinstimmend mit den Empfehlungen des Robert-Koch-<br />

wusst entscheiden oder durch Druck dazu<br />

Migration seit Oktober <strong>2008</strong> ein von der<br />

AIDS,<br />

Instituts sowie den mit der Stadt Bonn vereinbarten und in<br />

gezwungen werden, ihre Infektion be-<br />

Stadt Bonn finanziertes migrantenspezifi-<br />

- interkulturelle Begleitung von Migrant/innen mit HIV<br />

den Statuten des Vereins genannten Zielen richten sich die<br />

kannt zu machen, haben sie sehr häufig<br />

sches Mediatorenprogramm. Ziel des<br />

und AIDS und hiervon besonders Gefährdeten,<br />

präventiven Angebote speziell an alle Personen mit einem<br />

schlechte bis hin zu unwürdig verletzende<br />

Projektes ist der Aufbau präventiver<br />

- Hilfestellung und Begleitung bei Behördengängen und<br />

hohem HIV-Risiko, insbesondere an intravenös Drogen<br />

Erfahrungen gemacht; auf Ausgrenzung<br />

Kontakte zu bisher schwer bis gar nicht<br />

ausländerspezifischen Problemen (z.B. Asylverfahren,<br />

gebrauchende Menschen, Migranten/innen aus Hochpräva-<br />

und Abgrenzung folgt häufig Vereinsa-<br />

erreichbaren Personen mit Migrations-<br />

Probleme mit dem Aufenthaltsstatus),<br />

lenzgebieten, Personen in besonderen Lebenslagen sowie de-<br />

mung. Wir versuchen, diese leidvolle<br />

hintergrund – insbesondere Menschen<br />

- Stärkung migrantenspezifischer Ressourcen sowie der<br />

ren Angehörige und Multiplikatoren.<br />

Realität im Rahmen der Verhältnisprä-<br />

aus Hochprävalenzgebieten, aus eher kon-<br />

Selbsthilfeaktivitäten (z.B. durch die Stärkung von be-<br />

vention, Begleitung und durch gemein-<br />

servativen religiösen Einrichtungen und<br />

sonderen migrantenspezifischen Lebenskompetenzen,<br />

Die Verhältnisprävention wird besonders davon beeinflusst,<br />

schaftliche Selbsthilfeaktivitäten zu ver-<br />

zu Osteuropäern und Spätaussiedlern.<br />

dem Hervorstellen besonderer Fähigkeiten von Mi-<br />

wie das Thema HIV/ AIDS die Gesellschaft beschäftigt.<br />

ändern.<br />

Im Rahmen des Projektes werden aus den<br />

grant/innen wie Sprach- und Kulturkenntnisse u.a.),<br />

Mediale Darstellungen erfolgen im Gegensatz zu den 90er<br />

genannten Gruppen ehrenamtlich arbei-<br />

- Anwerbung, Ausbildung und Einbindung von<br />

Jahren heute zumeist nur noch am Welt-AIDS-Tag, im<br />

Dass eine HIV-Infektion nicht nur Aus-<br />

tende Mediatoren ausgebildet, die als<br />

Ehrenamtlichen als Mittler zwischen verschiedenen<br />

Rahmen des Schwul-lesbischen Sommerfestes oder aus An-<br />

wirkungen auf den persönlichen Bereich<br />

Wegweiser, Gesundheitspromoter oder<br />

Sprachen und Kulturen,<br />

lass von Benefizveranstaltungen zugunsten der AIDS-Arbeit.<br />

hat, wird immer dann offensichtlich,<br />

Multiplikatoren fungieren. Diese sollen<br />

- Migrantenspezifische Gesundheitskommunikationsver-<br />

Auch lösen die wieder steigenden Neuinfektionsraten keine<br />

wenn es um HIV und Arbeit/Arbeitslosig-<br />

die präventive Reichweite um ein Viel-<br />

mittlung (z.B. bei Arzt-Patientengesprächen, Hilfe bei<br />

neue öffentliche AIDS-Hysterie aus. Das könnte man als<br />

keit sowie um den Versicherungsschutz<br />

faches erhöhen.<br />

Compliance-Problemen),<br />

Schritte auf dem Weg zur Normalisierung der Krankheit<br />

von Infizierten geht. Gerade in den Berei-<br />

- Vernetzung mit anderen Trägern der Migrations- und<br />

deuten.<br />

chen Arbeit und Versicherung existiert<br />

Inhaltlich beinhaltet das Mediatorenpro-<br />

Flüchtlingsarbeit,<br />

Dass das aber längst noch nicht der Fall ist, stellen wir in un-<br />

immer noch eine veraltete Vorstellung<br />

jekt die Aufklärung über HIV- und an-<br />

- Beratung über und Vermittlung von ergänzenden Hilfe-<br />

serer täglichen Arbeit fest. Auch heute noch werden HIV-<br />

von HIV/AIDS, die die medizinischen<br />

dere STD-Übertragungswege mit einem<br />

angeboten.<br />

Positive in sehr vielfältiger Weise mit ausgrenzenden gesell-<br />

Fortschritte der letzten 15 Jahre außer<br />

hohen, mittleren und geringen bzw. kei-<br />

schaftlichen, moralischen und ethischen Vorstellungen und<br />

Acht lässt und sich nach wie vor an den<br />

nem Risiko. Es zielt in diesem Sinne auf<br />

Werten konfrontiert, was meist dazu führt, dass sie ihre In-<br />

Bildern des schnellen Sterbens der An-<br />

die Erhöhung des HIV spezifischen Pro-<br />

fektion verheimlichen. Die dahinter liegenden Ängste und<br />

fangszeit orientiert.<br />

phylaxeverhaltens. Darüber hinaus soll es<br />

Befürchtungen sind durchaus berechtigt.<br />

zur Senkung der psychosozialen Belas-<br />

Hintergründe dieser Vorsichtsmaßnahme sind vielfach per-<br />

tungen von durch HIV/AIDS in beson-<br />

sönliche Erlebnisse, Gefühle und Einstellungen bezüglich


8.9 8 AIDS und Migration<br />

An diesem „alten AIDS“ orientieren sich<br />

Denn Infektionsrelevante Situationen sind auch immer vor<br />

Auch der Bereich AIDS und Migration ist gekennzeichnet<br />

In den primärpräventiven Kontakten ist<br />

auch heute noch Reaktionen und Ent-<br />

dem Hintergrund von individuellen Phantasien bis hin zu<br />

durch hohe fachliche Komplexität einerseits wie auch sehr<br />

zudem ein unzureichendes Wissen über<br />

scheidungen von Ämtern und Behörden,<br />

Blut- und AIDS-Phobien zu bewerten und betrachten.<br />

unterschiedlichen Zielgruppen andererseits – ähnlich der<br />

aktuell empfohlenes Prophylaxeverhalten<br />

Rentenversicherungsträgern und Versich-<br />

Definition von Migration und Migranten. In unserer Arbeit<br />

festzustellen. Auch heute noch nehmen<br />

erungen. Dem gegenüber existiert längst<br />

Die AIDS-Präventionsarbeit in Deutschland geht hier einen<br />

konzentrieren wir uns primär auf Migrant/innen, die auf<br />

Migrant/innen vergleichsweise weniger<br />

ein „neues AIDS“, auf das wesentlich<br />

sinnvollen alternativen Weg. Wir gehen davon aus, dass alle<br />

Grund ihres Migrationshintergrundes von HIV/AIDS in be-<br />

das anonyme Angebot eines kostenlosen<br />

flexiblere Antworten gefunden werden<br />

verantwortlich sind, sich zu schützen, mithin dass alle ihre<br />

sonderer Weise einem Risiko ausgesetzt sind. Das sind insbe-<br />

HIV-Antikörpertests in Anspruch.<br />

können und müssen.<br />

ganz persönlichen Entscheidungen treffen (müssen) – der<br />

sondere:<br />

HIV/AIDS und Sexualität sind auch in<br />

Bereits das erklärt, warum bei weitem<br />

Infizierte genauso wie der Nichtinfizierte. Dieser Umgang<br />

- Menschen aus Hochprävalenzgebieten (z.B. aus der Sub-<br />

der deutschen Gesellschaft nicht frei von<br />

nicht alle Menschen, die sich im berufli-<br />

mit Verantwortung entlastet HIV-Positive und schafft somit<br />

Sahara),<br />

Tabus, doch diese sind, im Vergleich zu<br />

chen und sozialen Umfeld von HIV-Infi-<br />

einen großen Schritt zu deren gesellschaftlichen Integration.<br />

- Migrant/innen, die aus Herkunftsgebieten stammen, in<br />

den Tabus mancher Heimatkulturen, aus<br />

zierten bewegen, von der Infektion dieser<br />

In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben,<br />

denen Sexualität weniger besprechbar ist,<br />

denen die mit einem HI-Virus infizierten<br />

Menschen erfahren. Besonders deutlich<br />

dass nach den Empfehlungen der EKAF (Eidgenössische<br />

- Migrant/innen mit Mehrfachzugehörigkeit zu anderen<br />

Migrant/innen stammen, deutlich weni-<br />

wird das bei Beerdigungen und Trauerfei-<br />

Kommission für Aidsfragen) eine HIV-infizierte Person<br />

HIV/AIDS-spezifischen Risikogruppen (Sexarbeit, Ho-<br />

ger zementiert.<br />

ern. Hier wird heute noch oft die wirkli-<br />

ohne andere STD (sexuell übertragbare Erkrankungen) unter<br />

mosexualität, Drogengebrauch),<br />

Hieraus folgt vielfach eine starke Stigmati-<br />

che Todesursache verheimlicht, werden<br />

einer antiretroviralen Therapie (ART), deren Viruslast sich<br />

- Menschen aus dem osteuropäischem Raum,<br />

sierung von HIV-Positiven und in diesem<br />

Lebensläufe verändert, Partner/in und<br />

unter der Nachweisgrenze befindet, sexuell nicht infektiös ist,<br />

- Spätaussiedler.<br />

Zusammenhang auch von homosexuell<br />

Freund/in nicht eingeladen und bewusst<br />

sofern sie die ART konsequent einhält und die Viruslast seit<br />

lebenden Menschen.<br />

ausgegrenzt.<br />

mindestens sechs Monaten unter der Nachweisgrenze liegt.<br />

Der kulturspezifische angemessene Umgang mit den ver-<br />

Sexualitäts- und HIV-relevante Inhalte<br />

Diese Einschätzung sorgte weltweit für Aufsehen. An der<br />

schiedenen Herkunftskulturen und Einstellungen ist gerade<br />

werden, nach anerkannten Präventions-<br />

Im Spannungsfeld zwischen Ausgrenzung<br />

Präventionsstrategie der Eigenverantwortung ändert sich<br />

im Rahmen der personalkommunikativen Begleitung und<br />

maßstäben gemessen, in vielen Kulturen<br />

und Integration bzw. Offenheit im Um-<br />

allerdings nichts, da die EKAF eindringlich empfiehlt, diese<br />

Beratung eine enorme Herausforderung.<br />

nicht ausreichend thematisiert oder sind<br />

gang mit der eigenen HIV-Infektion be-<br />

Erkenntnisse als serodifferentes Paar mit den behandelnden<br />

Da für die Bearbeitung dieses Arbeitsfeldes nur eine 0,5 Stelle<br />

nicht bekannt. In manchen religiösen Ge-<br />

finden sich i. d. R. auch gesellschaftliche<br />

Ärzten zu besprechen.<br />

und wenige Honorarmittel zur Verfügung stehen, ist die<br />

meinschaften wird sogar die Einnahme<br />

Verantwortungs- und Schuldzuweisungen<br />

Unterstützung durch ehrenamtlich Engagierte eminent<br />

von HIV-Medikamenten untersagt oder<br />

gegenüber HIV-Infizierten. Gemeint ist<br />

wichtig. Sie können nach entsprechender Einarbeitung insbe-<br />

zumindest deren Wirkung grundsätzlich<br />

hiermit die Vorstellung, dass einzig der<br />

sondere Hilfen bei der Übersetzung von medizinischen und<br />

bezweifelt.<br />

Infizierte dafür verantwortlich sei, sein<br />

rechtlichen Fachtermini wie z.B. im Rahmen von Arzt- und<br />

Gegenüber zu schützen. Diese einseitige<br />

Patientengesprächen bieten.<br />

In diesem Zusammenhang ist anzumer-<br />

Zuweisung der Verantwortung ist unver-<br />

ken, dass bei vielen das teilweise hohe Ri-<br />

hältnismäßig und extrem belastend, denn<br />

Sprachliche Barrieren und Unterschiede zwischen der Her-<br />

sikoverhalten in Beziehung steht zu trau-<br />

wer zum Schutz auffordert, löst damit<br />

kunfts- und der deutschen Kultur sind in den meisten Fällen<br />

matisierenden Lebenserfahrungen, Flucht,<br />

meist eine Nachfrage aus und sieht sich<br />

für HIV-spezifische Informationsdefizite im besonderen und<br />

Diskriminierungen als Teil einer Minder-<br />

gezwungen, sich dann als HIV-positiver<br />

im allgemeinen für ein mangelndes Wissen über das hiesige<br />

heitsgesellschaft sowie Armut und<br />

Mensch outen zu müssen. Das ist zwar im<br />

Gesundheits-/Sozial- und Rechtssystem verantwortlich.<br />

schlechtem Bildungsstand mithin einem<br />

Sinne der Verhinderung der Ausbreitung<br />

niedrigen sozioökonomischen Status.<br />

von HIV zu begrüßen, gefährdet jedoch<br />

zugleich auch eine erfüllte Sexualität.


16.17<br />

7 Mobile Anlaufstelle Straßenstrich<br />

Die „Mobile Anlaufstelle Straßenstrich“<br />

Wie die Standortprobleme wiederholt offenbarten, ist Sex-<br />

Es zeigt sich, dass in unserer Gesellschaft<br />

Ergänzt wird die AIDS-Selbsthilfe durch hauptamtliche<br />

ist ein Kooperationsprojekt. Das Projekt<br />

arbeit im Allgemeinen und die Straßenprostitution im Be-<br />

weiterhin Menschen, die von HIV/AIDS<br />

Mitarbeiter/innen, die sowohl über jahrzehntelange Er-<br />

richtet sich an Frauen, die auf dem Stra-<br />

sonderen von gesellschaftlichen Ausgrenzungsmechanismen<br />

bedroht oder betroffen sind, ausgegrenzt<br />

fahrungen im Bereich HIV/AIDS und/oder wissenschaftliche<br />

ßenstrich anschaffen. Umgesetzt wird es<br />

betroffen.<br />

werden. Das bestimmt unsere Arbeit und<br />

Ausbildung verfügen, als auch selbst direkte Bezüge zu<br />

vom Gesundheitsamt Bonn sowie von<br />

Dieser Umstand beeinflusst die Präventionsarbeit bzw.<br />

gilt gleichermaßen für jeden einzelnen<br />

spezifischen Zielgruppen haben. Ein weiterer maßgeblicher –<br />

freien Trägern. Die Regie liegt beim Ge-<br />

Beratungsgespräche nachhaltig. Es geht um die aktuelle Le-<br />

Arbeitsbereich.<br />

über den üblichen Beratungskontext hinausgehender –<br />

sundheitsamt. Das Projekt beinhaltet Be-<br />

benssituation und hier insbesondere um Obdachlosigkeit,<br />

Entsprechend unserem Arbeitsziel „För-<br />

Vorteil dieser Konstellation ist ein tiefgehendes empathisches<br />

ratungsangebote und im Notfall Krisen-<br />

Illegalität, finanzielle Sicherheit genauso wie um Gesundheit<br />

derung von Integration“ befasst sich die<br />

Verständnis für die Lebenssituation der von HIV/AIDS<br />

interventionen sowie den preisgünstigen<br />

(einschließlich HIV, HCV und sexuell übertragbare<br />

AIDS-Initiative daher notwendigerweise<br />

betroffenen und bedrohten Menschen.<br />

Verkauf von Präventionsmitteln (Kon-<br />

Krankheiten), sicheres und hygienisches Arbeiten, diverse<br />

mit den gesellschaftlichen Verhältnissen<br />

domen und Hygieneartikeln).<br />

behördliche und juristische Probleme und Fragen, Konflikte<br />

und ist dadurch mit verschiedenen öko-<br />

Es ist festzuhalten, dass die AIDS-Initiative Bonn weit mehr<br />

mit der Familie, Konkurrenz zwischen den Frauen,<br />

nomischen, sozial- und ordnungspoliti-<br />

als nur eine AIDS-Beratungsstelle ist. Sie ist auf Grund ihrer<br />

Die zugehende Hilfe ist niedrigschwellig.<br />

Drogengebrauch, Sexualität, Umgang mit Freiern, Gewalt-<br />

schen, medizinischen und ethischen Inte-<br />

Selbsthilfewurzeln darüber hinaus sowohl Interessenvertre-<br />

Sie zielt darauf ab, den Frauen einen bes-<br />

erfahrungen sowie Beziehungsprobleme u.v.a.m.<br />

ressen konfrontiert. Dabei ist unser allei-<br />

tung als auch Mittlerin zwischen den Menschen mit HIV und<br />

seren Zugang zum Hilfesystem zu ermög-<br />

niges Ziel, Menschen mit HIV/AIDS den<br />

AIDS, dem Hilfesystem, dem medizinischen Gesundheitssys-<br />

lichen und ihnen somit auch neue Hand-<br />

Die Bewertung der Arbeit ist grundlegend schwierig. Unver-<br />

Zugang zur Hauptgesellschaft zu ermög-<br />

tem sowie der Politik.<br />

lungsalternativen aufzuzeigen. Konzep-<br />

ändert ist die Standortfrage nicht gelöst. Ferner fehlt es an<br />

lichen bzw. zu erhalten und ihnen da-<br />

tionell ist es zwar vorgesehen, die Frauen<br />

Mindeststandards und würdigen Rahmenbedingungen. Vor<br />

durch auch einen weiteren nachhaltigen<br />

bei Bedarf zu Ärzten/innen und Ämtern<br />

allem fehlen für die Frauen Toiletten, Duschen und Ruhe-<br />

Grund zum verantwortungsbewussten<br />

zu begleiten, doch ist das leider nur be-<br />

räume. Die hygienischen Verhältnisse sind keinesfalls aus-<br />

Umgang mit HIV zu geben. Denn nur wer<br />

grenzt möglich.<br />

reichend, genauso wenig sind es die Sicherheitsverhältnisse<br />

die Chance hat, Teil einer Gemeinschaft<br />

für die anschaffenden Frauen. Die dauerhafte Finanzierung<br />

zu sein, wird auch für diese Verant-<br />

und Ausweitung des Projektes bedarf dringend einer einge-<br />

wortung übernehmen.<br />

henden fachlichen Klärung.<br />

Eine weitere wesentliche Grundlage der<br />

AIDS-Initiative Bonn ist die Tatsache,<br />

dass der Verein aus der Selbsthilfe heraus<br />

entstanden ist – dies ist seine stärkste und<br />

bedeutendste Wurzel. Selbsthilfe prägt<br />

und bestimmt die Ziele und konzeptionelle<br />

Ausrichtung des Vereins und der<br />

Beratungsstelle.<br />

Das zu Grunde liegende Verständnis von<br />

Selbsthilfe geht über die zwischenmenschliche<br />

„Hilfe zur Selbsthilfe“ hinaus, es ist<br />

in diesem Sinne vielmehr ein bürgerschaftliches<br />

Engagement.


10.11 4 Beratung und Begleitung<br />

6 Offener Bereich<br />

Die Erreichbarkeit der Beratungsstelle wird durch den Ein-<br />

cher Sprache Auskunft geben. Wichtigste<br />

Wie in den zurückliegenden Jahren liegen die Öffnungszei-<br />

Nach wie vor ist der offene Bereich einer<br />

satz von Voll- und Teilzeitkräften gesichert. Darüber hinaus<br />

Bezugsquellen sind hier die Veröffentli-<br />

ten des offenen Bereichs von Montag bis Donnerstag in der<br />

der wichtigsten Knotenpunkte der Selbst-<br />

besteht für rat- und hilfesuchende Personen sowie bereits an<br />

chungen der Bundeszentrale für gesund-<br />

Zeit von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr. Der offene Bereich steht in<br />

hilfe. Er dient immer auch dem persön-<br />

die Beratungsstelle angebundene Menschen die Möglichkeit,<br />

heitliche Aufklärung und der Deutschen<br />

erster Linie Menschen, die von HIV/AIDS bedroht oder be-<br />

lichen Erfahrungsaustausch. Die meisten<br />

telefonisch oder über das Internet mit den Mitarbeitern der<br />

AIDS-Hilfe e.V. Daneben erhalten Men-<br />

troffen sind, deren Angehörigen und Freunden sowie an die-<br />

Besucher/innen kennen sich seit vielen<br />

Beratungsstelle in Kontakt zu treten. Für letztgenannten<br />

schen mit HIV/AIDS und deren Angehö-<br />

sem Thema interessierten Personen zur Verfügung. Wenn-<br />

Jahren. Die sich hier entwickelnden sozia-<br />

Personenkreis ist an allen Tagen des Jahres eine 24 Stunden<br />

rige bei Bedarf empfehlenswerte Internet-<br />

gleich der offene Bereich somit auch Nicht-Infizierten offen<br />

len Beziehungen und freundschaftlichen<br />

Rufbereitschaft eingerichtet. Durch diese Maßnahmen<br />

adressen und Hilfe beim Einordnen der<br />

steht, wird er hauptsächlich von Menschen genutzt, die ent-<br />

Netzwerke beinhalten – zunehmend mehr<br />

konnte eine ständige Krisenintervention gewährleistet wer-<br />

Informationen.<br />

weder von Mitarbeiter/innen der AIDS-Initiative begleitet<br />

– auch gegenseitige Unterstützung z.B. die<br />

den. Erstgespräche konnten im Berichtszeitraum innerhalb<br />

werden, von Personen, die den offenen Drogenszenen zuzu-<br />

Begleitung zu Ärzten und Behörden oder<br />

von wenigen Tagen geführt werden.<br />

In der Beratung und Begleitung von Men-<br />

rechnen sind oder von Menschen mit Migrationshinter-<br />

Hilfe bei Umzügen u.v.a.m.<br />

Die Beratung ist niedrigschwellig und kostenfrei. Sie wird<br />

schen mit HIV/AIDS, also in der Sekun-<br />

grund.<br />

vertraulich, auf Wunsch auch anonym und an alternativen<br />

där- und Tertiärprävention, geht es<br />

Orten durchgeführt.<br />

thematisch zumeist um:<br />

Mit dem Besuch des offenen Bereichs sind z.T. sehr unter-<br />

Die Beratungen und Begleitungen im Rahmen von<br />

Umgang mit HIV/AIDS im Alltag;<br />

schiedliche Anliegen und Interessen verbunden. Für die<br />

HIV/AIDS werden zunehmend komplexer und fachlich<br />

Ängste; Depressionen; Unsicherheiten;<br />

meisten ist er wohl einer der wenigen Orte, an dem sie offen<br />

anspruchsvoller, so dass in vielen Fällen ausschließlich der<br />

Sorgen, was kommen wird; das Gefühl im<br />

über HIV/AIDS sprechen oder einfach nur miteinander klö-<br />

Einsatz von hauptamtlichen Kräften oder langjährig ge-<br />

Alltag nicht mehr zurecht zu kommen;<br />

nen können. Viele nutzen den offenen Bereich als einen An-<br />

schulten Ehrenamtler/innen erforderlich ist. Deutlich wird<br />

Trauer und Schmerz über den Verlust der<br />

laufpunkt, um Kaffee/Tee zu trinken und am Besucher-PC<br />

das durch die nachfolgende Auflistung der Anfragen an die<br />

körperlichen Unversehrtheit; der Umgang<br />

die persönlichen E-Mails abzurufen oder die ausliegende Ta-<br />

Beratungsstelle und durch die Darstellung der Beratungs-<br />

mit Stress und körperlichen Beschwerden;<br />

geszeitung zu lesen. Vielfach genutzt werden die ausliegen-<br />

und Begleitungsthemen.<br />

Zukunfts- und Existenzängste; Probleme<br />

den HIV relevanten Informationen. Ferner haben die Besu-<br />

Hauptsächlich wurden Informationen und Hilfen zu folgen-<br />

mit Partnerschaft und Sexualität, mit der<br />

cher/innen die Möglichkeit, ihre Familien anzurufen oder<br />

den Bereichen nachgefragt:<br />

Familie und dem Umfeld; Auseinander-<br />

mit Ärzten oder Ämtern telefonisch Termine zu vereinbaren.<br />

Infektionswege einschließlich SaferSex Praktiken, HIV-An-<br />

setzung mit Sterben und Tod; Therapie-<br />

Für Menschen ohne festen Wohnsitz – zumeist Menschen<br />

tikörpertest, Therapiemöglichkeiten, Co-Infektionen wie z.B.<br />

einstieg/-wechsel/-pause;<br />

Nebenwirkun-<br />

aus den offenen Drogenszenen – ist der offene Bereich eine<br />

Hepatitis, Infektionsangst/AIDS-Phobie, serodifferente Part-<br />

gen; Wechselwirkungen; Resistenzen;<br />

Art Ruheraum. Nebenbei können sie, wie alle anderen auch,<br />

nerschaft, Familie, Kinderwunsch, Arztwahl/med. Versor-<br />

Compliance/Therapiemanagement; pfle-<br />

die Möglichkeit nutzen, ihre Wäsche zu waschen und zu du-<br />

gung, Drogengebrauch einschließlich Safer-Use-Techniken,<br />

gerische Versorgung; Rehabilitation;<br />

schen.<br />

Sucht, Stigmatisierung, Diskriminierung und ausländer-<br />

alternative Therapiemöglichkeiten; Er-<br />

rechtliche Belange, Adressen von Spezialkliniken und Nach-<br />

nährung; unterschiedliche Gesundheits-<br />

Während der gesamten Öffnungszeit stehen immer haupt-<br />

sorgeeinrichtungen, Fragen zu Ernährung, gesunder Lebens-<br />

modelle; Suizidgedanken; Fragen zur Psy-<br />

amtliche Mitarbeiter/innen als Ansprechpartner/innen zur<br />

führung und Sport bis zur Aufklärung über soziale Leistun-<br />

chotherapie; STD-Prävention; Schwanger-<br />

Verfügung. Genutzt wird dieses Angebot auch von begleite-<br />

gen, (berufliche) Rehabilitation, finanzielle Hilfen.<br />

schaft/Kinderwunsch; Kinder/Erziehung;<br />

ten Personen, um in dringenden Problemlagen niedrig-<br />

Neben den personalkommunikativen Maßnahmen stellt die<br />

Perspektivenwechsel bei der Lebens-<br />

schwellig und direkt Unterstützung zu erhalten.<br />

Beratungsstelle in diesem Kontext eine Vielzahl von kosten-<br />

planung; den Umgang mit Therapiefolgen<br />

freien Broschüren zu HIV/AIDS, Prävention und Therapie<br />

und Behinderungen.<br />

zur Verfügung, die medizinisch fundiert und in verständli-


14.15<br />

Eine zunehmende Anzahl dieser Ziel-<br />

ist lediglich eine Szeneverlagerung. Das heißt, eine wirkliche<br />

Hervorzuheben ist in diesem Zusammen-<br />

Darüber hinaus gehören neben dem Gesundheitsamt der<br />

gruppe findet – auch aufgrund des ange-<br />

Problemlösung findet nicht statt, sondern nur eine Prob-<br />

hang die Begleitung im Rahmen eines<br />

Stadt Bonn, Selbsthilfegruppen, ambulante Dienste, nieder-<br />

sprochenen Alkoholverbotes und der sich<br />

lemverlagerung (der neue und damit fünfte Szenetreffpunkt<br />

ambulanten Arztbesuches. Grundlegendes<br />

gelassene Ärzte/innen, Psychotherapeut/innen, Sozialdienste<br />

daraus ergebenden Szeneverlagerung in<br />

in Bonn, seit 1968, findet sich am Busbahnhof).<br />

Ziel eines Arzt-Patienten-Gespräches ist<br />

der Krankenhäuser, Rehabilitationskliniken, Krankenkassen,<br />

Richtung Busbahnhof – den Weg in die<br />

die Erläuterung des aktuellen Zustandes<br />

Hospize und diverse soziale Beratungsstellen zu den weiteren<br />

Beratungsstelle. Sie nutzen die Angebote<br />

Diese fachliche Position hat die AIDS-Initiative Bonn u. a. in<br />

und daraus resultierend die Darstellung<br />

Kooperationspartner/innen.<br />

des offenen Bereichs (s.u.), besonders aber<br />

städtischen Arbeitskreisen vertreten. Zu nennen sind hier die<br />

der individuellen Behandlungsmöglich-<br />

Die seit Jahren zu verzeichnende Zunahme der sozialrechtli-<br />

die Möglichkeit des Spritzentausches/-<br />

Arbeitskreise „Alkoholverbot Bonner Loch“ und „Sucht-<br />

keiten sowie bestmöglich die gemeinsame<br />

chen Probleme und Fragen setzte sich auch im Jahr <strong>2008</strong><br />

abgabe, der Kleiderkammer, des Wäsche<br />

krankenhilfe“ (ein Unterarbeitskreis des kriminalpräventiven<br />

Festlegung der Behandlungsschritte.<br />

weiter fort.<br />

waschen und des Duschens. Da wir durch<br />

Rates). Wie bekannt fand eine andere Bewertung der Situa-<br />

Begleitung beinhaltet hier, dass neben der<br />

Klassische Themenfelder sind hier: Arbeitslosigkeit/Arbeits-<br />

die veränderte Situation weniger Perso-<br />

tion statt.<br />

vertrauensvollen und konstruktiven Un-<br />

suche, Finanzen/Schulden, Wohnen/Obdachlosigkeit, Haft/<br />

nen über die offene Szene erreichen, ist<br />

terstützung des Arzt-Patienten-Verhält-<br />

Haftentlassung, Patientenverfügung und Testament. Viel<br />

die höhere Besucherzahl im offenen Be-<br />

Die Konstellation und Fülle der o. g. Probleme lässt die<br />

nisses gemeinsam mit den Patient/innen<br />

Zeit muss auf die Beratung und Unterstützung bei der Be-<br />

reich positiv zu bewerten. Die höhere Be-<br />

Komplexität der Beratung und Begleitung in diesem Arbeits-<br />

und ggf. Angehörigen etwaige Fragen<br />

antragung von Stiftungsgeldern, öffentlichen Mitteln oder bei<br />

sucherzahl im offenen Bereich hat aber<br />

feld sowie deren Ressourcenintensität erahnen.<br />

geordnet werden und das Gespräch somit<br />

Konflikten z.B. im Bereich SGB II und XII aufgewendet wer-<br />

zugleich auch negative Auswirkungen im<br />

Häufig impliziert Beratung und Begleitung zu Beginn ein<br />

vorzubereiten sowie den Patienten bzw.<br />

den.<br />

Hinblick auf die Sozialverträglichkeit<br />

umfangreiches Krisenmanagement. Zunächst müssen oft In-<br />

die begleitete Person bei der Durchfüh-<br />

Die Beratungs- und Begleitungsleistungen der AIDS-Initia-<br />

zwischen den verschiedenen Zielgruppen.<br />

haftierungen abgewendet und Entgiftungen und/oder Thera-<br />

rung bestimmter Maßnahmen zu unter-<br />

tive Bonn erstrecken sich zunehmend auch auf Fragen zu<br />

In erster Linie stößt die Beratungsstelle an<br />

pien vermittelt werden, bevor eine antiretrovirale Therapie<br />

stützen.<br />

Ausbildung, beruflicher Umorientierung und Ausländer-<br />

personelle Grenzen. War es bislang<br />

begonnen werden kann.<br />

Unverändert hat die Zusammenarbeit mit<br />

recht. Insbesondere im Ausländerrecht geht es häufig um<br />

möglich, den offenen Bereich mit nur<br />

den Universitätskliniken Bonn im Allge-<br />

äußerst komplexe Sachverhalte (siehe Migration und AIDS).<br />

einem hauptamtlichen Mitarbeiter<br />

Beratung und Begleitung von Drogen gebrauchenden HIV<br />

meinen und mit der Immunologischen<br />

Ebenfalls aufwendig sind Beratungen zu Leistungen der<br />

aufrecht zu erhalten, müssen heute zwei<br />

positiven Menschen ist sehr zeitaufwendig. Nur durch eine<br />

Ambulanz im Besonderen einen herausra-<br />

Rentenversicherungsträger. Dabei geht es hier nicht nur um<br />

eingesetzt werden. Als Lösung hierfür<br />

intensive unterstützende Beziehungsarbeit lässt sich ein<br />

genden Stellenwert. Ohne die vertrauens-<br />

Erwerbsminderung, Erwerbsunfähigkeit und Rente, sondern<br />

müsste mehr Personal eingestellt und<br />

erkennbarer und dauerhafter Lebensmut/-sinn wieder auf-<br />

volle und über Jahre bewährte Zusam-<br />

auch um berufliche Wiedereingliederung.<br />

andere bzw. größere Räumlichkeiten an-<br />

bauen.<br />

menarbeit mit den Ärzt/innen und Mitar-<br />

Bei einer erheblichen Anzahl der begleiteten Personen erge-<br />

gemietet werden.<br />

beiter/innen der Immunologischen Am-<br />

ben sich weitere Unterstützungsnachfragen aus Partner-<br />

Beratung und Begleitung verlangt gerade in diesem<br />

bulanz, die mit durchschnittlich 800 Pati-<br />

schafts- und Familienproblemen, Arbeit-/Erwerbslosigkeit<br />

Fazit zur Szeneverlagerung: Die verän-<br />

Arbeitsfeld ein höchstes Maß an „Akzeptanz des Anderen im<br />

ent/innen im Quartal eine der größten<br />

verbunden mit gesundheitlichen Problemen und finanzieller<br />

derte Situation mag positive Auswirkun-<br />

Anderssein“. Gemeint ist hiermit, dass Menschen mit diesem<br />

HIV-Ambulanzen in Deutschland ist,<br />

Not. Gerade dieser Personenkreis steht vor dem Problem der<br />

gen auf das innerstädtische Stadtbild ha-<br />

Erfahrungshintergrund äußerst sensibel sind, wenn ihnen<br />

wäre eine adäquate Versorgung der durch<br />

Finanzierung der Zuzahlungsgebühren für Leistungen der<br />

ben, für die Arbeit der AIDS-Initiative<br />

mit Vorurteilen begegnet wird oder sie nicht ernst ge-<br />

die AIDS-Initiative Bonn begleiteten<br />

Krankenkassen.<br />

Bonn aber ist sie sowohl für die aufsu-<br />

nommen werden. Gelingt es in diesem Sinn eine Beratung<br />

Menschen kaum vorstellbar. Aus diesem<br />

Für viele begleitete Personen ist der finanzielle Spielraum<br />

chende Arbeit wie auch für den offenen<br />

und Begleitung zu realisieren, kann ein Vertrauensverhältnis<br />

Grund möchten wir uns an dieser Stelle<br />

noch kleiner geworden, immer mehr sind ans Ende ihrer fi-<br />

Bereich überwiegend problematisch. Sze-<br />

entstehen.<br />

bei den Ärzt/innen und Mitarbeiter/innen<br />

nanziellen Möglichkeiten gelangt. Die belastenden Finanz-<br />

nevertreibung, mit welchen Mitteln auch<br />

der Immunologischen Ambulanz ganz<br />

und Existenznöte haben natürlich auch negative Auswir-<br />

immer, erschwert den Zugang zu be-<br />

herzlich bedanken.<br />

kungen auf den Gesundheitszustand.<br />

stimmten Zielgruppen. Szenevertreibung


12.13 5 AIDS und Drogen<br />

Das Ziel aller Aktivitäten ist es, durch bedarfsorientierte An-<br />

die Herstellung oder den Erhalt der<br />

Ein Engagement im Arbeitsfeld AIDS und<br />

aber nur für einen sehr kleinen Personenkreis gestattet wird,<br />

gebote die Lebensqualität von Menschen mit HIV zu ver-<br />

größtmöglichen Lebensqualität und<br />

Drogen ist aufgrund der z. T. sehr kom-<br />

bleibt die Lebenssituation weiterhin geprägt von sozialer<br />

bessern und dadurch ein selbst bestimmtes Leben trotz Be-<br />

Selbstständigkeit ab.<br />

plizierten Lebensbedingungen – insbeson-<br />

Ausgrenzung, permanentem Verfolgungsdruck, jahrelangen<br />

einträchtigung zu ermöglichen.<br />

Die Beratung und Begleitung umfasst<br />

dere derjenigen Personen, die den öffent-<br />

Inhaftierungen, einer sehr eingeschränkten Arztwahl (und<br />

dabei heute weit mehr als nur HIV/AIDS<br />

lichen Drogenszenen zuzurechnen sind –<br />

eines oft schlechten Arzt-Patienten-Verhältnisses), erhebli-<br />

Die Belastungen, denen Menschen mit HIV ausgesetzt sein<br />

spezifische Themen. Sie hat sich zu einem<br />

nach wie vor zwingend erforderlich. Zwar<br />

chen finanziellen Belastungen, z. T. desolaten Wohnverhält-<br />

können, rufen individuell sehr emotionale bisweilen<br />

vielfältigen Arbeitsfeld ausgeweitet, das<br />

waren die Präventionsbemühungen der<br />

nissen und schlussendlich einem katastrophalen Gesund-<br />

dramatsiche Reaktionen hervor:<br />

ein gut geschultes Personal erfordert.<br />

letzten 15 Jahre, hier sei ausdrücklich das<br />

heitszustand. Für HIV infizierte Drogen gebrauchende Men-<br />

- Angstzustände,<br />

Unverzichtbar sind hier neben den<br />

Verteilen von sterilen Spritzutensilien<br />

schen kommen weitere erhebliche Probleme hinzu.<br />

- Verneinung der Bedrohung durch die Erkrankung,<br />

hauptamtlichen Kräften die Ehren-<br />

genannt, außerordentlich erfolgreich,<br />

In dieser Lebenssituation geraten Menschen häufig in eine<br />

- Vermeidung der medizinischen Behandlung – erneutes<br />

amtler/innen und Selbsthilfeengagierten.<br />

doch belegen die Statistiken, dass die<br />

sich verengende Spirale, an deren Ende eine Inhaftierung<br />

Auftreten der Erkrankung und dann als Folge ein irre-<br />

Ohne sie wäre die Beratung und Be-<br />

Gruppe illegale Drogen gebrauchender<br />

oder der frühzeitige Tod steht.<br />

versibler Krankheitsverlauf,<br />

gleitung in bisherigen Umfang und Qua-<br />

Menschen auch heute noch gefährdet ist.<br />

- Suizidgedanken,<br />

lität nicht leistbar. Deshalb gebührt ihnen<br />

Besonders betroffen davon, wie auch bedroht von einer HIV<br />

- Leiden unter erheblichen Zweifeln am eigenen menschli-<br />

unser ganz besonderer Dank.<br />

Die Lebenssituation dieser Personengrup-<br />

Infektion, sind die Besucher/innen der offenen Drogensze-<br />

chen Wert,<br />

pe ist teilweise so prekär, dass eine HIV-<br />

nen. Bis zum Alkoholverbot im „Bonner Loch“ erreichten<br />

- Leiden unter der Einsamkeit, der Verzweiflung und<br />

Unsere persönliche Offenheit bedingt,<br />

Infektion und alle mit ihr in Verbindung<br />

wir diesen Personenkreis überdurchschnittlich gut über<br />

Trauer nicht mit anderen teilen zu können,<br />

dass die sozialen, rechtlichen und kul-<br />

stehenden negativen Folgen sehr häufig in<br />

unsere aufsuchende Arbeit. Im Rahmen dieser Tätigkeit<br />

- Scham gegenüber den eigenen intensiven Gefühlen von<br />

turellen Kontexte und Bedeutungen in<br />

den Hintergrund treten. Übermächtig<br />

wurden <strong>2008</strong> rund 126.000 Kanülen (in verschiedenen Grö-<br />

Trauer, Wut, Zorn und Verzweiflung.<br />

unsere Wahrnehmung mit eingeschlossen<br />

sind vielmehr die Illegalität und somit<br />

ßen), 61.600 Spritzen, ca. 12.000 Kondome und CarePacks<br />

werden. Durch unsere begleitende Arbeit<br />

Prohibition und Strafverfolgung. Selbst-<br />

verteilt.<br />

Zu den Grundsätzen der Beratung und Begleitung gehören:<br />

und unser Engagement am Wohnort<br />

verständlich hat auch der kompulsive Ge-<br />

- ein wertschätzender Umgang,<br />

erfahren wir selbst neue Sichtweisen in<br />

brauch – im Sinne der ICD-Kriterien –<br />

Weitere Bestandteile der aufsuchenden Arbeit sind<br />

- aktives Zuhören, Akzeptanz,<br />

Politik, Medizin und Gesellschaft.<br />

von Substanzen, die unter Schwarzmarkt-<br />

Kriseninterventionen und längere Beratungskontakte zu den<br />

- Transparenz des eigenen Handelns,<br />

Dankbar sind wir für die Offenheit, mit<br />

bedingungen erworben werden, gesund-<br />

Themen HIV/AIDS und HCV. Streetwork zielt in diesem<br />

- Ausgewogenheit von Toleranz und kritischer Prüfung,<br />

der uns viele begegnen. Gerade sie<br />

heitliche Konsequenzen, doch auch die<br />

Sinne darauf, den Zugang zum Hilfesystem bzw. zur Bera-<br />

- Einordnung der persönlichen Erfahrungen,<br />

ermöglicht uns einen Raum, in dem ein<br />

müssten nicht sein, wie die Ergebnisse der<br />

tungsstelle der AIDS-Initiative Bonn zu verbessern. Über dies<br />

- bewusster Umgang mit den unterschiedlichen Wahrneh-<br />

alternatives Verhalten gelebt werden<br />

sog. Heroinstudie belegen. Die Studie<br />

werden mit einzelnen Personen, die anderweitig nicht oder<br />

mungen,<br />

kann, ohne gleich durch Gewohnheit,<br />

zeigt außerdem, dass selbst Heroinkon-<br />

nur sehr schwer zu erreichen sind, Termine für z.B.<br />

- Förderung von neuen Handlungsmöglichkeiten.<br />

Sachzwänge und Abarbeiten stehen zu<br />

sumenten dauerhaft sozial integriert leben<br />

Begleitungen zu Ärzten/innen vereinbart oder sie werden in<br />

bleiben. Die Offenheit der anderen zeigt<br />

können. Denkt man diesen Sachverhalt<br />

problematischen Fällen sogar direkt von der Szene aus dort-<br />

Anzumerken ist, dass selbstverständlich längst nicht jeder<br />

uns Lebensstrategien auf, die uns<br />

konsequent weiter – wie das glücklicher-<br />

hin begleitet.<br />

HIV-Positive von allen der hier skizzierten Probleme<br />

nachhaltig in unserer Arbeit prägen.<br />

weise parteiübergreifend in Bonn ge-<br />

gleichzeitig betroffen ist. Es ist jedoch zu beobachten, dass<br />

Das gemeinsame Erleben eröffnet uns<br />

schieht – würde eine kontrollierte Heroin-<br />

sich immer mehr HIV-Positive mit immer mehr Problemen<br />

Räume für noch nicht Erfahrenes und<br />

abgabe an alle Konsumenten den öffentli-<br />

gleichzeitig konfrontiert sehen. Für diesen Personenkreis, wie<br />

ermutigt uns zu anderen Sichtweisen und<br />

chen Raum nachhaltig entlasten und die-<br />

für alle anderen begleiteten Menschen, zielt die individuelle<br />

Handlungen.<br />

sem Personenkreis die Basis einer sozialen<br />

und personalkommunikative Beratung und Begleitung auf<br />

Integration ermöglichen. So lange das

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