Jahresbericht 2011 - Heinz Sielmann Stiftung
Jahresbericht 2011 - Heinz Sielmann Stiftung Jahresbericht 2011 - Heinz Sielmann Stiftung
2011 Zehn Jahre gelungene Naturschutzarbeit Sielmanns Naturlandschaft Groß Schauener Seen Sielmann BERICHT Auf Tuchfühlung mit dem Landleben Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen Wasserbüffel am Heinz-Sielmann-Weiher Sielmanns Biotopverbund Bodensee
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- Seite 34: Die Vorräte, und darin eingeschlos
<strong>2011</strong><br />
Zehn Jahre gelungene<br />
Naturschutzarbeit<br />
<strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Groß Schauener Seen<br />
<strong>Sielmann</strong><br />
BERICHT<br />
Auf Tuchfühlung mit dem Landleben<br />
Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen<br />
Wasserbüffel am <strong>Heinz</strong>-<strong>Sielmann</strong>-Weiher<br />
<strong>Sielmann</strong>s Biotopverbund Bodensee
Inhalt<br />
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
<strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Döberitzer Heide<br />
Unerwarteter Babyboom bei Wisenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
<strong>Sielmann</strong>s Biotopverbund Bodensee<br />
Wasserbüffel am <strong>Heinz</strong>-<strong>Sielmann</strong>-Weiher . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> Natur-Erlebnis zentrum Gut Herbigshagen<br />
Auf Tuchfühlung mit dem Landleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Interview mit Inge <strong>Sielmann</strong><br />
„Tun ist besser als lassen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
<strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Groß Schauener Seen<br />
Wasser, Luft und die weite Welt dazwischen . . . . . . . . . . . . . 10<br />
<strong>Sielmann</strong>s Biotopverbund Grünes Band<br />
Harz-Eichsfeld-Werratal<br />
Kartierungen am Grünen Band – ein Geländetagebuch . . . . 12<br />
Mehr als einhundert Jahre im Dienst<br />
der Zugvogelforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Vom Büro in die Natur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Erfolgreich gegen Kiesabbau auf Rügen . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Waldrappe ziehen erstmals ohne menschliche Hilfe . . . . . . 16<br />
Sichere Zuflucht für gefiederte Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />
<strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Wanninchen<br />
„Stiebsdorf bleibt immer mein Zuhause“ . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Unser Jahr in Bildern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />
Naturschutz vor der eigenen Haustür . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Wir bedanken uns bei Ihnen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />
Werden auch Sie Spender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Ausblick 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,<br />
die Erkenntnisse meines Mannes bewogen uns, 1994 die<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> ins Leben zu rufen . Eines unserer<br />
wichtigsten Ziele ist es, letzte Refugien für seltene Tiere und<br />
Pflanzen zu erhalten . Wir setzen uns dafür ein, auch kommenden<br />
Generationen eine intakte, lebens- und liebenswerte<br />
Natur zu hinterlassen . Vieles haben wir dank der Unterstützung<br />
unserer Freunde und Förderer schon erreicht . Ich freue mich,<br />
wenn wir auch in Zukunft auf diese Hilfe zählen können, denn<br />
nur mit stetiger Unterstützung ist es uns möglich, konstant<br />
gute Naturschutzarbeit zu leisten .<br />
Mittlerweile verfügen wir in unseren <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaften<br />
dank dieses Engagements über rund 10 .000 Hektar<br />
Fläche, die wir für die Natur sichern konnten . Aber nicht nur<br />
für sie und ihre zahlreichen zum Teil bedrohten Tiere und<br />
Pflanzen, sondern auch für uns Menschen . Wir schließen<br />
den Menschen bei unseren Naturschutzkonzepten nicht aus,<br />
sondern möchten ihn teilhaben lassen an der Vielfalt unserer<br />
Land schaft . „Erlebe die Natur!“ ist das einfache, aber treffende<br />
Motto, das wir uns hierfür auf die Fahnen geschrieben haben .<br />
Auch mit den zahlreichen Kindern und Jugendlichen, die uns<br />
jährlich in unseren Natur-Erlebniszentren auf Gut Herbigshagen<br />
bei Göttingen und in Wanninchen in der Nähe des Spreewaldes<br />
besuchen, beschreiten wir den Weg der abenteuerreichen<br />
Teilhabe an der Natur . Sie sind die Naturschützer von morgen<br />
und wichtige Botschafter, wenn es darum geht, den Gedanken<br />
des Naturschutzes an andere weiterzutragen .<br />
Die wichtigsten Meilensteine, die wir <strong>2011</strong> erreichen konnten,<br />
möchten wir Ihnen im folgenden Bericht vorstellen, darunter<br />
die Übertragung von Flächen des ehemaligen „Bombodroms“ .<br />
Sehen Sie es uns nach, wenn er keinen Anspruch auf Vollständigkeit<br />
erhebt . Nicht alle der vielen wichtigen Projekte,<br />
die wir betreuen, konnten wir hier nennen . Gerne stehen Ihnen<br />
unsere Mitarbeiter aber für Fragen zur Verfügung . Begeben<br />
Sie sich nun mit uns auf eine Reise durch unsere wunder -<br />
vollen Naturschutzprojekte .<br />
Herzlichst Ihre<br />
Inge <strong>Sielmann</strong><br />
Zum ersten Mal seit der Auswilderung der ersten Wisente<br />
in die Wildniskernzone im Jahr 2010 sind im Semireservat<br />
von <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Döberitzer Heide im Verlauf<br />
dieses Jahres sechs Junge gesichtet worden. Drei weitere<br />
Kälber kamen im Schaugehege zur Welt.<br />
„Gerade haben wir während unserer Exkursion gehört, dass<br />
im Schaugehege noch Nachwuchs zu erwarten sei, und jetzt<br />
durften wir hautnah bei der Geburt dabei sein – das war ein<br />
tolles Erlebnis!“, freut sich eine Besucherin .<br />
Insgesamt 39 Wisente ziehen jetzt als „natürliche Rasenmäher“<br />
ihre Bahnen durch die Heide . „Es ist erst die zweite<br />
Geburt eines Wisentkalbes, die so genau beobachtet werden<br />
konnte“, berichtet Peter Nitschke, Geschäftsführer von<br />
<strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Döberitzer Heide . „In der<br />
Vergangenheit haben die Wisentkühe ihre Kälber meist<br />
in den frühen Morgenstunden gesetzt, nachdem sie sich<br />
tags zuvor von der Herde abgesondert hatten“ .<br />
Die Wisente teilen ihren Lebensraum mit 26 Przewalski-<br />
Pferden . Nicht nur durch ihr Äsungsverhalten, sondern unter<br />
anderem auch durch Staubbaden und Wälzen halten sie<br />
gemeinsam mit den Rothirschen die Heide offen und fördern<br />
damit viele selten gewordene Tier- und Pflanzenarten, die<br />
speziell an offene Lebensräume angepasst sind . Für die<br />
Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Wisente ist der<br />
aktuelle Babyboom sehr ermutigend: „So stark wie dieses<br />
Jahr ist unsere Wisentherde noch nie gewachsen“, bestätigt<br />
Peter Nitschke . Damit bleibt die <strong>Stiftung</strong> einer der größten<br />
Wisenthalter Deutschlands .<br />
Berliner Skyline im Blick<br />
Zum Saisonauftakt am 1 . Mai eröffnete Inge <strong>Sielmann</strong><br />
den neuen Aussichtsturm in der Döberitzer Heide . Die<br />
13 Meter hohe Stahlkonstruktion wurde auf einer ehema -<br />
ligen Bunkeranlage im Bereich des Finkenbergs errichtet .<br />
Rund 85 Meter über dem Meeresspiegel eröffnet sich den<br />
Besuchern von dort aus ein unverbauter Blick in alle<br />
Himmelsrichtungen . Zu sehen sind sowohl die Skyline<br />
von Berlin wie auch die in der Wildniskernzone lebenden<br />
Wisente und Przewalski-Pferde . Der Bau des Aussichtsturms<br />
wurde mit Fördermitteln der Investitionsbank des Landes<br />
Brandenburg finanziert .<br />
Nur einen Katzensprung<br />
entfernt von der Döberitzer<br />
Heide liegt der Berliner<br />
Alexanderplatz mit seinem<br />
Fernsehturm.<br />
<strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft<br />
Döberitzer Heide (Brandenburg)<br />
Unerwarteter<br />
Babyboom bei<br />
Wisenten<br />
<strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft<br />
Döberitzer Heide<br />
Nicht zuletzt durch den neuen<br />
Aussichtstum gelang es,<br />
die Besucherzahlen in der Döberitzer<br />
Heide erheblich zu steigern.<br />
3
<strong>Sielmann</strong>s Biotopverbund Bodensee<br />
(Baden-Württemberg)<br />
Wasserbüffel am<br />
<strong>Heinz</strong>-<strong>Sielmann</strong>-Weiher<br />
<strong>Sielmann</strong>s Biotopverbund Bodensee<br />
In einem von Eiszeitgletschern geformten Urstromtal im baden-württembergischen<br />
Billafingen hat die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> ein wertvolles Weiherbiotop angelegt und<br />
nach ihrem Stifter benannt. Zahreiche seltene Arten haben sich hier bereits eingestellt.<br />
Das Weiherbiotop ist das Pilot projekt eines in der Bundesrepublik einzigartigen Biotopverbundes<br />
von mehr als 100 Einzelmaßnahmen.<br />
Am <strong>Heinz</strong><strong>Sielmann</strong>Weiher weiden<br />
nun die Wasserbüffel.<br />
Tuttlingen<br />
Seit Mai <strong>2011</strong> sichert ein ergänzendes Projekt in einer<br />
ganz neuen Variante Kulturlandschaft und Artenvielfalt<br />
im Umfeld des <strong>Heinz</strong>-<strong>Sielmann</strong>-Weihers. Für die mit vielen<br />
Sauergräsern bestandenen Feuchtwiesen haben sich<br />
Wasserbüffel als die idealen Weidegänger herausgestellt.<br />
Landwirt Christian Schmid hat dort eine Herde von<br />
13 Tieren angesiedelt.<br />
Bereits bei einem Studienaufenthalt in Australien vor<br />
14 Jahren hatte sich Christian Schmid in die Tiere verliebt .<br />
Nun besitzt der Agraringenieur aus der Nähe von Überlingen<br />
selbst eine kleine Herde von Wasserbüffeln . Seit mehreren<br />
Jahren hatte ein Arbeitskreis um den Biologen und <strong>Stiftung</strong>srat<br />
der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong>, Prof . Peter Berthold, und<br />
Jochen Kübler vom Büro „365 Grad Freiraum und Umwelt“<br />
sowie Ortsvorsteher Karl-Friedrich Barth, außerdem einige<br />
Landwirte und Grundbesitzer gemeinsam darüber beraten,<br />
wie sich auf den Feuchtwiesen eine Dauerweide einrichten<br />
ließe .<br />
Exoten erobern neuen Lebensraum<br />
Zunächst wurde ein Konzept für die Beweidung erarbeitet,<br />
das von der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong>, dem Landesprojekt<br />
„PLENUM“ (Projekt des Landes zur Erhaltung und Entwicklung<br />
von Natur und Umwelt am westlichen Bodensee) und<br />
der Gemeinde gemeinsam finanziert wurde . Um den zukünftig<br />
mehr als fünf Hektar großen Lebensraum abwechslungsreich<br />
zu gestalten, entschied man sich für Wasserbüffel als<br />
Weidetiere . Mit ihren breiten Hufen sinken sie nicht in die<br />
weiche, feuchte Erde ein . Auch sind sie bei der Nahrungssuche<br />
anspruchsloser als herkömmliche Rinder . Insgesamt<br />
werten sie das Gebiet ökologisch auf .<br />
„Für manchen Landwirt waren die Pläne gewöhnungsbedürftig“,<br />
sagt Jochen Kübler . Doch gemeinsam mit Prof . Peter<br />
Berthold gelang es der Arbeitsgruppe, die notwendigen<br />
Flächen für das Projekt zu bekommen .<br />
Genügsame Gesellen<br />
Die Wasserbüffel haben gegenüber heimischen Rindern den<br />
Vorteil, dass sie sich an dem laben, was diese aufgrund der<br />
schlechten Futterqualität verschmähen: Sauergräser, Schilfpflanzen<br />
und Schachtelhalme . Somit besteht die Chance,<br />
die Feuchtwiesen und damit die Landschaft langfristig mit<br />
geringem Aufwand offen zu halten . „Das ist ein wichtiger<br />
Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft“, ist auch<br />
Owingens Bürgermeister Henrik Wengert höchst erfreut .<br />
Sigmaringen<br />
Bodensee<br />
Biberach<br />
Das Projektgebiet von<br />
<strong>Sielmann</strong>s Biotopverbund<br />
Bodensee im Überblick.<br />
Doch auch Natur und Biodiversität profitieren von den<br />
neuen, stabilen Lebensräumen . Die Weißstörche im Billafinger<br />
Tal freuen sich über die kurzrasigen Weiden, auf<br />
denen sie bequem Nahrung suchen können, auch Insekten<br />
in großer Artenvielfalt werden sich nach den Erfahrungen<br />
der Biologen bald einstellen . Die ersten Partner haben die<br />
Wiederkäuer auch schon gefunden . Wie die Madenhacker<br />
in Afrika, so nehmen Stare die Wasserbüffel als Landungsplatz<br />
und sammeln die Bremsen ab – zum Wohle beider .<br />
„Dieses Projekt“, so Prof . Peter Berthold, „ist ein ausgezeichnetes<br />
Beispiel dafür, wie wirtschaftlicher Naturschutz<br />
funktionieren kann .“<br />
Die Wasserbüffel stammen ursprünglich aus Asien, wo sie<br />
in Indien und Pakistan noch heute zu den wichtigsten Milch-<br />
und Fleischlieferanten zählen . Seit langem sind sie auch in<br />
Südeuropa, insbesondere in Italien heimisch, wo ihre Milch<br />
den echten Büffel-Mozzarella liefert . So weit wird es in<br />
Billafingen nicht kommen, dessen ist sich Landwirt Christian<br />
Schmid sicher . „Dazu braucht es eine größere Herde, denn<br />
die Melkleistung ist mit sechs Litern nicht sehr hoch“,<br />
sagt er .<br />
Bericht über <strong>Sielmann</strong>s<br />
Biotopverbund im Fernsehen<br />
Am 2 . April <strong>2011</strong> strahlte das Bayerische Fernsehen in<br />
der Reihe „natur exklusiv“ eine Dokumentation von<br />
Christian Herrmann über <strong>Sielmann</strong>s Biotopverbund<br />
Bodensee mit dem Titel „Von Äpfeln, Wildgänsen und<br />
Teichrohrsängern“ aus . Erste Planungen hierzu gab es<br />
bereits 2008 . Im Jahr 2010 war es dann soweit – die<br />
Dreharbeiten starteten . Um die einzelnen Jahreszeiten<br />
am „<strong>Heinz</strong>-<strong>Sielmann</strong>-Weiher“ im Bild festzuhalten, stellte<br />
das Filmteam eine hochauf lösende Fotokamera direkt am<br />
Weiher vor Witterung geschützt auf . Diese konnte via<br />
Internet an jedem beliebigen Punkt der Erde ausgelöst<br />
werden . So gelang es, Witterungs- und Jahreszeiten-<br />
veränderungen im Film darzustellen, die mittels 10 .000<br />
Einzelfotos zusammengefügt worden waren . Das Ergebnis<br />
war eine 45-minütige Naturfilm-Dokumentation mit<br />
beeindruckenden Einblicken .<br />
Bild oben: Landwirt Christian<br />
Schmid (links) und Prof. Peter<br />
<strong>Heinz</strong>-<strong>Sielmann</strong>-<br />
Berthold mit einem Wasserbüffel.<br />
Bodman-Ludwigshafen Weiher<br />
Ravensburg<br />
Überlingen<br />
<strong>Heinz</strong>-<strong>Sielmann</strong>-Weiher<br />
Der exotische Kuhreiher, eine<br />
Singen<br />
Friedrichshafen<br />
Bodman-<br />
Ludwigshafen<br />
Billafingen<br />
eingewanderte Reiherart, könnte<br />
Konstanz<br />
Nesselwangen<br />
Wasserbüffel fressen<br />
4<br />
sich, angelockt durch die Wasserbüffel,<br />
in der Region einstellen.<br />
Randbereich<br />
Kernbereich<br />
Bregenz<br />
Überlingen<br />
auch, was herkömmliche<br />
Rinder nicht anrühren.<br />
5<br />
Bodensee – Überlinger See
6<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> Natur-Erlebnis zentrum<br />
Gut Herbigshagen (Niedersachsen)<br />
Die Unterkunft des<br />
Schulbauernhofs<br />
Auf Tuchfühlung mit<br />
dem Landleben<br />
Klassenfahrt auf den Schulbauernhof<br />
Seit Sommer 2007 bietet das Natur-Erlebniszentrum<br />
Gut Herbigshagen bei Göttingen neben den „Tagen<br />
voller Wunder“ als einen weiteren Baustein zum<br />
Umweltbildungsprogramm sein Schulbauernhof-<br />
Projekt an. Ein idealer Ort, um hier eine Klassenfahrt<br />
zu verbringen, die einmal ganz anders ist als das,<br />
was herkömmliche Programme bieten.<br />
Beim Heuwerben<br />
kann es recht lustig<br />
zugehen.<br />
Der Schulbauernhof ergänzt als außerschulischer Lern ort<br />
die pädagogische Arbeit der Schule. Er bringt Kindern und<br />
Jugendlichen der 2. bis 8. Jahrgangsstufe sowie Gruppen<br />
anderer Einrichtungen und Familiengruppen auf anschauliche<br />
Weise den Lebensrhythmus eines Bauernhofs und<br />
dessen ökologische Zusammenhänge nahe. Dazu wohnen<br />
die Teilnehmer von Montag bis Freitag in einem gemütlichen<br />
Holzhaus auf dem Gut und werden gezielt zur Mit-<br />
arbeit im Bioland-Betrieb auf Gut Herbigshagen motiviert.<br />
Das Programm greift unterschiedlichste Kompetenzen der<br />
Schüler auf, knüpft an Rahmenlehrpläne an und bezieht<br />
außer biologischen auch soziale und kulturelle Aspekte ein .<br />
In angeleiteten Kleingruppen lernen die Kinder das Füttern<br />
und Pflegen der Hoftiere . Zu diesen gehören seltene Nutz-<br />
tierrassen wie Skuddenschafe oder Rinder des Harzer Roten<br />
Höhenviehs . Der Bioland-zertifizierte Bauernhof möchte<br />
mit seinen vom Aussterben bedrohten Haustierrassen<br />
einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten . Gleich<br />
frühmorgens füttern die Schüler Hühner und Ziegen und<br />
sammeln Eier für das Frühstück ein . Im Garten säen, jäten<br />
und ernten sie . Auf der Streuobstwiese pflücken die Teilnehmer<br />
im Herbst Äpfel und pressen sie anschließend zu<br />
Most . Außerdem wird Gras gesenst und Heu geworben .<br />
Eine Vollküche ermöglicht ausgiebiges Kochen und Backen<br />
mit ökologischen Lebensmitteln . Auch altes dörfliches<br />
Handwerk wie Rechenbau, Flechten oder Schmieden wird<br />
angeboten .<br />
Gemeinsames Erleben fördert soziales Miteinander<br />
Durch das gemeinsame Arbeiten, das soziale Miteinander<br />
und der damit verbundenen Übernahme von Verantwortung<br />
für Mensch, Tier und Pflanze sind die Kinder nicht<br />
mehr „nur“ Verbraucher . Sie entwickeln Interesse an ökologischen<br />
Zusammenhängen und am gemeinsamen Erleben –<br />
ganz im Sinne von <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> . Alle Teilnehmer haben<br />
Spaß und gewinnen wertvolle Eindrücke vom Leben auf<br />
dem Bauernhof . Insgesamt wurden <strong>2011</strong> mehr als 20 Schulbauernhofwochen<br />
gebucht, die mit fast 500 Personen<br />
vorwiegend von April bis September stattfanden . Für 2012<br />
liegen mehr Buchungen vor als für <strong>2011</strong> . Das Engagement<br />
unserer Umweltbildner hat sich herumgesprochen,<br />
der Schul bauernhof<br />
etabliert sich .<br />
Seit Dezember verfügt<br />
Gut Herbigshagen über eine<br />
Photovoltaikanlage, die<br />
künftig auch den Schul bauernhof<br />
mit Strom versorgt.<br />
Von der Ladentheke bis zum<br />
Erzeuger – Transparenz schaffen<br />
Mit dem Schulbauernhof ist die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
Teilnehmer des niedersächsischen Förderprogramms<br />
„Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum<br />
Erzeuger“ für die ländlichen Räume (PROFIL 2007–2013).<br />
Das Projekt wird aus Mitteln des Landes Niedersachsen<br />
und der Europäischen Union finanziert. Hintergrund ist<br />
es, aus Kindern und Jugendlichen mündige Verbraucher<br />
für die Zukunft zu machen. Ihnen soll vermittelt werden,<br />
wie und wo Lebensmittel entstehen.<br />
Zugleich sollen neue Einkommensquellen für die Landwirtschaft<br />
erschlossen werden . Das Projekt sorgt für Kommunikation<br />
zwischen den jungen Konsumenten und regionalen<br />
Akteuren aus Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung .<br />
Die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> ist regionaler Bildungsträger im<br />
Informations- und Bildungsprojekt „Transparenz schaffen“ .<br />
Sie koordiniert direkt vor Ort vielfältige Aktionen und<br />
vermittelt Wissenswertes zum Anbau und zur Verarbeitung<br />
von Lebensmitteln . Die im Projekt tätigen Netzwerkpartner<br />
geben ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen weiter . Sie<br />
gewähren zugleich direkte Einblicke in die Lebens- und<br />
Arbeitswelt der heutigen Landwirtschaft . Auf Gut Herbigshagen<br />
gehören unter anderem ein Imker, ein Schmied und<br />
ein Gartenbaubetrieb zum Netzwerk, welches sich regelmäßig<br />
zum Austausch trifft und weiterbildet . Allein <strong>2011</strong> fanden<br />
zehn Netzwerktreffen statt, bei denen sich Akteure des<br />
Förderprogramms auch zu verschiedenen Themen weiterbilden<br />
konnten, so z . B . „Gesunde Ernährung – Milchverarbeitung“<br />
oder „Korbflechten“ . Aus Sicht der Netzwerkpartner<br />
trägt „Transparenz schaffen“ dazu bei, durch Austausch<br />
und Diskussion Verständnis füreinander zu schaffen, neue<br />
Erfahrungen zu machen und Denkanstöße zu geben . Durch<br />
die Vielfalt der Partner ist es darüber hinaus gelungen, den<br />
an der Schulbauernhofwoche teilnehmenden Gruppen ein<br />
thematisch vielseitiges Programm anzubieten, das qualitativ<br />
hochwertig und vor allem authentisch ist .<br />
Das Projekt dient auch dazu, Vorurteile in der Bevölkerung<br />
abzubauen und einen altersgerechten Zugang zu möglichen<br />
Berufsfeldern zu eröffnen . Für junge Menschen ist das<br />
Wissen um die wirtschaftlichen Zusammenhänge in der<br />
Region von großer Wichtigkeit, um die ökonomischen und<br />
soziokulturellen Entwicklungen des eigenen Lebensumfelds<br />
zu verstehen . Das Interesse an einer positiven Entwicklung<br />
des ländlichen Raumes und somit auch die regionale<br />
Iden tifikation werden gestärkt .<br />
Das Projekt Schulbauernhofwoche<br />
wird gefördert durch<br />
das Land Niedersachsen, die<br />
Freie Hansestadt Bremen und<br />
die Europäische Union aus<br />
Mitteln des Programms zur<br />
För derung im ländlichen Raum<br />
Niedersachsen und Bremen<br />
PROFIL 2007–2013.<br />
7
„Tun ist besser als lassen“<br />
Seit 2006 sitzt Inge <strong>Sielmann</strong>, Witwe des im selben Jahr verstorbenen Tierfilmers und <strong>Stiftung</strong>sgründers<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong>, als <strong>Stiftung</strong>srätin diesem Gremien vor. In einem Interview gibt sie Auskunft<br />
über ihre Motivation für den Schutz der Natur.<br />
Frau <strong>Sielmann</strong>, Ihr 2006 verstorbener Mann <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong><br />
war einer der bedeutendsten Tier- und Natur filmer<br />
Deutschlands und hat auch viele Bücher veröffentlicht.<br />
Wie wichtig war es ihm, auf die durch Umweltzer störung<br />
entstehenden Gefahren hinzuweisen?<br />
Mein Mann hat schon vor Jahren auf die Gefahren hingewiesen.<br />
Nachdem beispielsweise 1989 der Öltanker Exxon Valdez<br />
vor Alaska auf einem Riff strandete und eine der größten<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> 1964 am<br />
sogenannten Maibaum<br />
eines Laubenvogels in<br />
PapuaNeuguinea.<br />
Bild oben: <strong>Heinz</strong> und<br />
Inge <strong>Sielmann</strong> (2004)<br />
Umweltkatastrophen der Seefahrt verursachte, ist er hingefahren<br />
und hat einen Film über die langfristigen Auswirkungen<br />
der Ölverschmutzung gedreht …<br />
… damals wurden zweitausend Kilometer Küste verseucht.<br />
Weiterhin werden dort Tiere über die Nahrungsaufnahme<br />
schleichend vergiftet, da immer noch nicht alle Ölreste<br />
abgebaut sind …<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> filmt 1967<br />
Braunbären am Mc Neal<br />
River in Alaska.<br />
… wie die Natur über die Zeit auf solche Eingriffe reagiert, das<br />
hat meinen Mann immer beschäftigt. Er ist nicht bloß schnell<br />
mal irgendwo hingeflogen und nach ein paar Tagen wieder<br />
zurückgekehrt. Er ist immer tief in die Themen eingestiegen<br />
und ist für seine Recherchen oft monatelang vor Ort geblieben.<br />
So war er auch der erste Filmemacher, der über die Rodung<br />
großer Urwaldflächen im indonesischen Raum berichtet hat,<br />
wo Palmen für die Gewinnung von Palmöl angebaut werden,<br />
was letztlich zu der Zerstörung eines über Jahrtausende<br />
gewachsenen Ökosystems führt.<br />
In Indonesien oder Amazonien werden weiterhin riesige<br />
Urwaldflächen abgeholzt, unter anderem um das für<br />
Biotreibstoffe benötigte Palm- und Sojaöl anbauen zu<br />
können. Kritiker sagen, dieser Umgang mit der Natur<br />
fördere das Armutsrisiko vor Ort.<br />
Wenn kein für die Bevölkerung nutzbares Land mehr da ist,<br />
dann verarmen die Menschen weiter. Dass endlos Wälder<br />
in Amazonien abgeholzt werden, ist ein Armutsgeständnis.<br />
Es wird von unserer Seite aus viel gemahnt, doch noch<br />
kommen diese Warnungen auf der anderen Seite nicht aus<br />
reichend an.<br />
Wie schwer war es schon in früheren Jahren, ein Bewusstsein<br />
zu vermitteln für einen nachhaltigen Umgang mit der<br />
Umwelt?<br />
Mein Mann wollte die Menschen immer wachrütteln. Aber in<br />
den Jahren des wirtschaftlichen Aufbaus in Deutschland war<br />
es schon schwierig, für Umweltfragen ein Bewusstsein zu<br />
entwickeln. Das ist bei vielen Menschen erst stärker geworden,<br />
seit Katastrophen wie Tschernobyl passiert sind.<br />
1986 Tschernobyl, im vergangenen Jahr die verheerende<br />
Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, vor einigen Monaten<br />
Fukushima – stößt unsere Art zu wirtschaften und zu<br />
leben an Grenzen?<br />
Ja, absolut. Wir sind längst an Grenzen gestoßen.<br />
Wir leben in einer globalisierten Welt. Vor allem die<br />
Menschen in den industrialisierten Ländern scheinen<br />
das Recht auf einen unbegrenzt steigenden Konsum<br />
wie selbstverständlich für sich zu reklamieren.<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> suchte<br />
auf seinen Expeditionen<br />
stets den Kontakt zu den<br />
Einheimischen.<br />
Mein Mann nannte das die Maßlosigkeit, die uns Menschen<br />
irgendwann zum Verhängnis werde. Wenn er in weniger<br />
ent wickelten Ländern war, dann hat er immer zu hören<br />
bekommen: „Ihr habt schon abgesahnt, jetzt sind auch wir<br />
mal dran.“ Als er die großen Expeditionen nicht mehr machen<br />
konnte, haben wir vor 17 Jahren die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
gegründet. Mit der arbeiten wir sozusagen vor der eigenen<br />
Haustür. Wir führen Kinder und Erwachsene in die Natur und<br />
machen ihnen hier die ökologischen Zusammenhänge klar.<br />
Weltweit 20.000 bedrohte Arten stehen auf der Roten Liste,<br />
täglich verschwinden bis zu 300 Arten an Tieren und Pflanzen<br />
von der Erde. Haben Umweltzerstörung und Rückgang<br />
der Artenvielfalt auch mit dem Konkurrenzkampf auf den<br />
Weltmärkten zu tun? Seit vor gut 30 Jahren im afrikanischen<br />
Viktoriasee der Viktoriabarsch ausgesetzt wurde,<br />
sind dort alle anderen Fischarten ausgerottet worden und<br />
haben die Fischer kein Einkommen mehr. Das weltweite<br />
Geschäft mit dem Barsch macht jetzt ein industrielles<br />
Fischereiunternehmen.<br />
So ist es. Ich war selbst schon dort und kenne die Probleme.<br />
Ich habe deshalb noch nie ein einziges Stückchen Viktoriabarsch<br />
gekauft.<br />
Viele andere Menschen tun es, auch bei uns. Die Auslagen<br />
in den Fischläden zeugen davon.<br />
Da sind die Medien gefragt. Man muss die Menschen informieren<br />
und aufklären über die Umstände der Aberntung<br />
dieses Fisches.<br />
Für wie wichtig halten Sie es, an die Menschen zu appellieren,<br />
nachhaltiger als bisher mit den natürlichen Ressorcen<br />
dieser Erde umzugehen?<br />
Ich halte dies für sehr wichtig! Wir alle tragen Verantwortung.<br />
Jeder Mensch muss selbst verantworten, was er oder sie für<br />
die Zukunft der nachwachsenden Generationen verändert.<br />
Für mich gilt: Ich kann mich nicht auf meinem Kopfkissen<br />
ausruhen und sagen, dass ich bereits genug getan habe.<br />
Tun ist besser als lassen.<br />
Inge <strong>Sielmann</strong> (ganz rechts)<br />
begleitete ihren Mann 1957<br />
für einige Wochen bei<br />
Dreharbeiten im ehemaligen<br />
BelgischKongo und bestieg<br />
dafür mit dem Filmteam<br />
auch den 4.500 Meter hohen<br />
Ruwenzori.<br />
8 9
<strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft<br />
Groß Schauener Seen (Brandenburg)<br />
Wasser, Luft und die weite<br />
Welt dazwischen<br />
<strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Groß Schauener Seen zeigt<br />
neue Ausstellung zum zehnjährigen Bestehen<br />
Rund 50 Kilometer südöstlich von Berlin liegt <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Groß Schauener Seen.<br />
Mit dem Erwerb der Seenkette sicherte die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> im Jahre 2001 die Zukunft<br />
dieses einmaligen Lebensraums. Aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Landschaft erscheint<br />
die Ausstellung nun in einem neuen Gewand.<br />
Die Männchen des an den Groß<br />
Schauener Seen beheimateten<br />
Moorfroschs färben sich während<br />
der Brutzeit für wenige Tage blau.<br />
Ausdehnte Uferzonen<br />
prägen das Bild der<br />
Groß Schauener Seen.<br />
Unter dem Motto „Eintauchen und Abheben“ lädt die<br />
interaktive Ausstellung seit November dazu ein, <strong>Sielmann</strong>s<br />
Naturlandschaft aus ungewöhnlicher Perspektive zu<br />
entdecken. Besucher können in die Unterwasserwelt der<br />
Seen abtauchen, zu einem Flug über die Landschaft<br />
ansetzen oder die Uferzonen erkunden.<br />
Das Ausstellungskonzept für die drei Lebensräume Wasser,<br />
Luft und Uferzone beinhaltet eine zeitgemäße Mischung<br />
unterschiedlichster Medien sowie zahlreiche Mitmachelemente:<br />
So können die Besucher zum Beispiel Tasten wie<br />
ein Fischotter oder Greifen wie ein Fischadler . Neben der<br />
multimedialen Inszenierung mit Filmen und Guckkästen<br />
sind hochwertige Tierpräparate und lebende Fische in einem<br />
Aquarium zu bewundern . Auf kleinstem Raum bietet die<br />
Ausstellung auch Kindern eine Fülle an Entdeckungsmöglichkeiten<br />
. „Es ist für jeden etwas dabei – vom belesenen<br />
Großvater bis zum neugierigen Enkel“, freut sich Ralf Donat,<br />
Projektleiter von <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Groß Schauener<br />
Seen . „Mich begeistert vor allem das sinnliche Erlebnis beim<br />
Betreten der Räume . Im Luftraum wird der Besucher vom<br />
Rufen des Fischadlers empfangen . Im Wasserraum tummeln<br />
sich Fische hinter Glas . Und man kann testen, wie weich sich<br />
das Fell des scheuen Fischotters anfühlt“ .<br />
Auf rund 70 Quadratmetern werden die Besucher von den<br />
beiden Protagonisten der Ausstellung, dem Fischadler Arthur<br />
und der Fischotterdame Ottilie, begleitet . Auch im richtigen<br />
Leben kommen sie an den Groß Schauener Seen vor und<br />
genießen hier aufgrund ihrer Seltenheit besonderen Schutz .<br />
„Unsere Leidenschaft ist es, Räume Geschichten erzählen zu<br />
lassen“, erläutert die Ausstellungsmacherin Viktoria Wille<br />
von sw-architecture das Konzept . „Man muss ein Erlebnis<br />
haben, um sachliche Inhalte auch wirklich verinnerlichen zu<br />
können . Deswegen haben wir begehbare Erlebnisräume<br />
lebendig inszeniert .“<br />
Die Kosten der Ausstellung belaufen sich auf rund 145 .000<br />
Euro und wurden mit rund 86 .000 Euro aus Mitteln des<br />
Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung der<br />
ländlichen Regionen und des Landes Brandenburg bestritten .<br />
Im Laufe des Jahres 2012 wird außerdem der Inge-<strong>Sielmann</strong>-<br />
Pavillon am Seeufer mit weiteren Ausstellungselementen<br />
ausgestattet werden . Er wurde von dem Preisgeld errichtet,<br />
das Inge <strong>Sielmann</strong> anlässlich der Verleihung des Naturschutzpreises<br />
der <strong>Stiftung</strong> Naturschutzfonds Brandenburg<br />
2004 überreicht worden war . Künftig werden die Besucher<br />
dort nicht nur die schöne Aussicht auf den idyllischen<br />
Uferbereich genießen, sondern auch spannende Einblicke<br />
in das Leben und Wirken von <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> gewinnen .<br />
Die Ausstellung …<br />
… befindet sich auf dem Gelände der Fischerei<br />
Köllnitz, Groß Schauener Hauptstraße 31,<br />
15859 Storkow/OT Groß Schauen. Sie ist täglich<br />
von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.<br />
Das Informationsbüro der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
befindet sich auf der Burg Storkow, Schloßstraße 6,<br />
15859 Storkow/Mark. Geöffnet ist dienstags von<br />
10.00 bis 17.00 Uhr, Telefon: 033678 442837.<br />
Die erste Linde für den Zukunftswald in <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Groß<br />
Schauener Seen ist gepflanzt (v. l. n. r.: Ulrich Simmat (Projektleiter HSS),<br />
Wetterfee Claudia Kleinert, Rainer Strang (Unternehmenskommunikation<br />
Skoda) und Dirk Nishen (Wir sind WaldKampagnenbüro).<br />
Von der Kiefernmonokultur zum<br />
Märchenwald<br />
Anlässlich des Internationalen Jahres der Wälder wurde <strong>2011</strong><br />
im Rahmen der Kampagne „Wir sind Wald“ eine Kooperation<br />
zwischen der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong>, den Nationalen<br />
Naturlandschaften, Dachmarke der Großschutzgebiete<br />
Deutschlands, und dem Automobilhersteller Skoda ins Leben<br />
gerufen . Ziel ist es, eine rund ein Hektar große struktur arme<br />
Kiefernmonokultur im südlichen Bereich von <strong>Sielmann</strong>s<br />
Naturlandschaft Groß Schauener Seen in einen artenreichen<br />
Mischwald umzuwandeln .<br />
Nach Ende der Vegetationsperiode haben wir Mitte Dezember<br />
damit begonnen, 900 Laubbäume – Flatterulmen,<br />
Winterlinden und Aspen – zu pflanzen . Claudia Kleinert,<br />
ARD-Wetterfee und Botschafterin von „Wir sind Wald“, gab<br />
durch Setzen des ersten Baumes symbolisch den Startschuss<br />
für den Waldumbau . Der Automobilhersteller Skoda unterstützt<br />
dieses Projekt . Die Mittel zur Umwandlung von<br />
etwa drei weiteren Hektar wurden von Spendern der <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> aufgebracht . Das Projekt ist der Beginn<br />
zur Umwandlung von insgesamt etwa 12 Hektar Kiefernmonokultur<br />
. Diese wird sich über einige Jahre erstrecken .<br />
Scannen Sie hier einfach den QRCode<br />
mit Ihrem Smartphone ein und Sie<br />
erfahren unter www.sielmannstiftung.de<br />
in einem Kurzfilm mehr<br />
über <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft<br />
Groß Schauener Seen.<br />
10 11
Januar <strong>2011</strong><br />
Der Wildkatze auf der Spur<br />
Wir beginnen mit dem Ausbringen von<br />
Lockstöcken für die Wildkatze. Mit Hilfe<br />
der mit Baldriantinktur besprühten<br />
Holzlatten werden die Tiere angelockt,<br />
reiben sich hier und die hängengebliebenen<br />
Haare werden genetisch analysiert.<br />
So überprüfen wir mit dem Beginn der<br />
Paarungszeit geeignete Probeflächen<br />
auf Vorkommen der scheuen Samtpfote.<br />
Jäger aus der Region unterstützen die<br />
ausführende Planungs gemeinschaft bei<br />
ihren Unter suchungen.<br />
<strong>Sielmann</strong>s Biotopverbund Grünes Band Harz-<br />
Eichsfeld-Werratal (Niedersachsen/Thüringen/Hessen)<br />
Kartierungen am Grünen Band<br />
Ein Geländetagebuch<br />
Heuschrecke, Schmetterling, Libelle und Co. – das Grüne Band Eichsfeld-Werratal stand <strong>2011</strong> ganz im<br />
Zeichen der Kartierung von Lebensräumen und Arten. Das Naturjuwel bietet vielen seltenen Tier- und<br />
Pflanzenarten einen ungestörten Lebensraum. Die detaillierten Untersuchungen zur Arten- und Lebensraumvielfalt<br />
erbrachten interessante Ergebnisse, auf deren Basis Erkenntnisse für die weitere Arbeit<br />
gewonnen werden können.<br />
Februar <strong>2011</strong><br />
Kehrt der Fischotter zurück?<br />
In diesem Monat werden wir die mögliche<br />
Wiederbesiedlung des Projektgebietes durch<br />
den Fischotter überprüfen. Hinweise auf<br />
die nachtaktive Marderart gibt es in den<br />
letzten Jahren immer wieder durch Verkehrs<br />
opfer, beispielsweise 2010 in Gieboldehausen<br />
(Niedersachsen). Vor allem im<br />
nahen RhumeEllersystem untersuchen wir<br />
geeignete Probestellen, etwa im Bereich<br />
von Brücken, auf typische Pfotenabdrücke,<br />
sogenannte Trittsiegel, und Kotspuren.<br />
Bild ganz links: Elektrobefischung<br />
in der Eller<br />
Daneben: Eine seltene Libelle<br />
wurde gefunden: die Gestreifte<br />
Quelljungfer.<br />
Per Smartphone<br />
und Internet zum<br />
Kurzfilm<br />
Das Grüne Band in der Agrarlandschaft<br />
des oberen Leinetals.<br />
Bild ganz oben: Der Feuersalamander<br />
März <strong>2011</strong><br />
Fischotter doch noch nicht<br />
wieder heimisch<br />
Die Schwarzstorcherfassungen laufen<br />
jetzt an. Zudem liegen uns die ersten<br />
vorläufigen Ergebnisse zur Untersuchung<br />
des Fischotters vor: Bisher konnten wir<br />
ihn leider weder durch Siegel noch durch<br />
Kot nachweisen. Es wäre zu schön! Wir<br />
rechnen jedoch damit, dass der Fischotter<br />
– wie bereits im Solling – in den<br />
nächsten Jahren auch an Rhume und<br />
Eller wieder heimisch wird.<br />
Juni <strong>2011</strong><br />
Herausragende Arten von<br />
Amphibien und Libellen entdeckt<br />
Nach ersten Zwischenergebnissen der<br />
Amphibien und Libellenerfassungen<br />
konnten wir in den letzten Wochen einige<br />
herausragende Standorte der biologischen<br />
Vielfalt im Projektgebiet identifizieren. Zu<br />
den Highlights zählen dabei verschiedene<br />
individuenreiche Vorkommen von Geburtshelferkröte,<br />
Nördlichem Kammmolch und<br />
Feuersalamander sowie Vorkommen der<br />
Gestreiften Quelljungfer vor allem an<br />
Kalksinterbächen.<br />
September <strong>2011</strong><br />
Seltene und gefährdete<br />
Tagfalterarten nachgewiesen<br />
Die Erfassung der Tagfalter auf 50 aus<br />
gewählten Probeflächen steht kurz vor<br />
dem Ende. Wir konnten zahlreiche seltene<br />
und gefährdete Arten in hohen Fundort<br />
und Individuenzahlen nachweisen. Von<br />
den Leitarten ist besonders der Thymian<br />
Ameisenbläuling hervor zuheben, für den<br />
mehrere Fundorte im südlichen und<br />
mittleren Abschnitt des Untersuchungsraumes<br />
mit teilweise hohen Populationsdichten<br />
vorliegen.<br />
April <strong>2011</strong><br />
Wir starten mit der Erfassung<br />
von Moosen, Flechten & Spechten<br />
Momentan kartieren wir die Moos und<br />
Flechtenflora an ausgewählten Standorten,<br />
an denen wir hoffen, noch Relikte des<br />
ursprünglichen Urwalds zu finden.<br />
Zudem starten die Erfassungen von<br />
Spechten mittels Klang attrappen sowie<br />
von GewässerKlein lebewesen. Für<br />
die Klangattrappen werden Lockruf<br />
beziehungsweise Gesang der Vögel<br />
nachgeahmt.<br />
Juli <strong>2011</strong><br />
Verschiedene Fledermausarten<br />
besiedeln Projektgebiet<br />
Die ersten Ergebnisse der Fledermauserfassungen<br />
waren sehr vielversprechend.<br />
Neben der Bechsteinfledermaus, als einer<br />
der besonderen Leitarten des Projekts,<br />
gelang im südlichen Erfassungsgebiet der<br />
Nachweis des seltenen Kleinen Abendseglers.<br />
Die Fundumstände deuten zudem<br />
darauf hin, dass sich in der Nähe eine<br />
Wochenstube, eine Aufzuchtstätte für die<br />
Jungtiere, befindet – ein für Thüringen sehr<br />
bemerkenswertes Ereignis.<br />
Oktober <strong>2011</strong><br />
Auswertung der<br />
Gesamtdatenmenge<br />
Die Daten zu Flora, Fauna und Lebensräumen,<br />
die wir in den vergangenen neun<br />
Monaten sammeln konnten, werden wir<br />
nun auf Karten darstellen und auswerten.<br />
Es dauert wahrscheinlich nicht mehr<br />
lang, bis der seltene Fischotter<br />
wieder in der Region heimisch ist.<br />
Für die Fledermausuntersuchungen<br />
wurden<br />
Netze eingesetzt.<br />
Mai <strong>2011</strong><br />
Nachweis der Wildkatze<br />
Die Untersuchungen von Wildkatzen <br />
haaren durch das SenckenbergInstitut<br />
sind so gut wie beendet. Es zeichnet sich<br />
ab, dass die Art im gesamten Projektgebiet<br />
heimisch ist und sogar Engpässe entlang<br />
des Grünen Bandes nördlich der Autobahn<br />
A 38 für ihre Wanderungen nutzt. Ende<br />
Mai beginnt die Untersuchung der Fledermäuse,<br />
die wir durch Aufspüren mit<br />
Bat cordern, Geräte zum Hörbarmachen<br />
der Ultraschallrufe der Fledermäuse, sowie<br />
Netzfängen erfassen werden.<br />
August <strong>2011</strong><br />
Mit Elektobefischung den<br />
Wasserbewohnern auf der Spur<br />
Um die Fischfauna im RhumeEllersystem<br />
erfassen zu können, haben wir in diesem<br />
Monat Elektrobefischungen durchgeführt.<br />
Das erste Fazit fiel zwiespältig aus. Zwar<br />
konnten wertgebende Zielarten wie Groppe<br />
und Bachneunauge sowie Vorkommen der<br />
Bachforelle bestätigt werden, doch fehlten<br />
zunächst weitere Arten. Augenfällig war der<br />
sehr hohe Feinsedimentanteil, der zur<br />
Verschlammung des sonst natürlicherweise<br />
eher kiesigen Bachgrunds geführt hatte.<br />
Fazit<br />
Als Fazit der Kartierungen lässt sich zusammenfassen:<br />
Es wurden, wie im Vorfeld bereits<br />
vermutet, viele seltene Tier und Pflanzenarten<br />
gefunden. Die Vielfalt der Lebensräume<br />
ist enorm. Aber auch Defizite wurden aufgedeckt,<br />
die es in einem nächsten Schritt<br />
gemeinsam mit der Region anzugehen gilt.<br />
Darauf aufbauend werden in Arbeitskreisen<br />
Leitbild, Ziele und Maßnahmen für eine<br />
zukünftige naturschutzgerechte Entwicklung<br />
der Region erarbeitet. Das Naturschutzgroßprojekt<br />
Grünes Band EichsfeldWerratal wird<br />
gefördert vom Bund sowie den drei Ländern<br />
Thüringen, Niedersachsen und Hessen.<br />
12 13
aus den projekten<br />
Die Schwanzmeise: Auf seinem Zug in den Süden legt der<br />
kleine Sperlingsvogel bis zu 1.000 Kilometer am Tag zurück.<br />
Mehr als einhundert Jahre im<br />
Dienst der Zugvogelforschung<br />
Die Vogelwarte Rybatschi auf der Kurischen Nehrung<br />
Jedes Jahr im Frühjahr und Herbst überqueren Millionen<br />
von Zugvögeln auf ihrem Weg zu den Brut- bzw. Überwinterungsgebieten<br />
die Kurische Nehrung an der Ostsee. Als<br />
eine der wichtigsten Vogelzugrouten Europas wurde hier<br />
bereits im Jahr 1901 die erste Vogelwarte der Welt errichtet.<br />
<strong>2011</strong> feierte sie ihr 110-jähriges Jubiläum.<br />
Seit 14 Jahren setzt sich die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> gemein -<br />
sam mit dem „Freundeskreis zur Förderung des Tier- und<br />
Vogelschutzes im Bereich der Kurischen Nehrung und<br />
Rybatschij (ehemals Rossitten) e . V .“ für den Erhalt dieser<br />
ältesten und bedeutendsten Vogelwarte der Welt im russischen<br />
Rybatschi ein . Die Vogelwarte erforscht den Vogelzug<br />
in all seinen Facetten . Empirische Methoden geben Aufschluss<br />
über die Bestandsentwicklung einzelner Vogel arten .<br />
Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise auf eine Gefährdung<br />
und auf Umweltprobleme in den Lebensräumen .<br />
Wegen finanzieller Engpässe verschlechterten sich die<br />
Forschungsbedingungen in der Biologischen Station<br />
Rybatschi – so der offizielle Name – immer mehr . Heruntergekommene<br />
Gebäude und veraltete, zum Teil defekte Geräte<br />
machten die Arbeit fast unmöglich . Der russische Staat<br />
Zwölf Kilometer von Rybatschi<br />
entfernt liegt in den Dünen die<br />
Feldstation Fringilla mit ihren<br />
riesigen Fangreusen.<br />
wollte die Vogelwarte sogar aufgeben . Dies hätte jedoch<br />
einen unwiederbringlichen Verlust für die Vogelzugforschung<br />
bedeutet . Mittlerweile konnte die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> dank vieler Spender helfend unter die Arme greifen,<br />
so dass die Arbeit gesichert werden konnte .<br />
Mit der steten Renovierung der Gebäude – erst in diesem<br />
Jahr bedrohte eine marode Heizung wieder den Betrieb –<br />
und der Anschaffung neuer Geräte verbesserten sich die<br />
Arbeitsbedingungen erheblich . So gelang es den Forschern<br />
vor Ort, die wertvolle Datenbank für den internationalen<br />
Vogelschutz weiter aufzubauen und zu pflegen . Weitere<br />
Studien zur Vogelgrippe, zu Auswirkungen des Klima wandels<br />
und zur Untersuchung der noch relativ unbekannten Nachtzugbewegungen<br />
runden das Spektrum ab . Wir konnten nicht<br />
nur dazu beitragen, dass diese Forschungen im Dienste des<br />
Vogelzugs weitergehen, sondern auch, dass Russland die<br />
Bedeutung dieser wichtigen Forschungseinrichtung erkannt<br />
hat und ihr wieder mehr Aufmerksamkeit widmet .<br />
Auch 2012 werden wir diese wertvolle Arbeit weiter<br />
unterstützen .<br />
Systematisch werden in der Vogelwarte<br />
Informationen über<br />
beringte und wieder eingefangene<br />
Vögel gesammelt – Basis für eine<br />
der wichtigsten Vogelkundedatenbanken<br />
weltweit.<br />
Ostsee<br />
Rybatschi<br />
(Rossitten)<br />
Kurisches<br />
Haff<br />
Litaue n<br />
Ru sslan d<br />
Fringilla<br />
Vom Büro in die Natur<br />
Betriebsausflug für den Naturschutz<br />
Die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> bietet Unternehmen und ihren<br />
Mitarbeitern seit August <strong>2011</strong> die Möglichkeit, mit ihrem<br />
persön lichen Arbeitseinsatz den Naturschutz vor Ort unter<br />
dem Motto „Vom Büro in die Natur“ zu unterstützen. Im<br />
Rahmen eines eintägigen Betriebsausflugs kann naturrelevante<br />
Projektarbeit geleistet werden. Ziel ist es, die<br />
Wertschätzung für die Naturlandschaften durch eigenes<br />
Erleben langfristig zu erhöhen.<br />
Einen Tag lang tauschten zu diesem Zweck im August<br />
20 Mitarbeiter von First Solar, Frankfurt/Oder, ihren Arbeitsplatz<br />
gegen die Natur . Sie halfen, Teile der Wanderwege rund<br />
um die Wildniskernzone in <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft<br />
Döberitzer Heide für Radfahrer auszubauen .<br />
„Klimawandel und Artenvielfalt geht uns alle an“, betont<br />
Sebastian Fasbender von First Solar . „Das Angebot der <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong>, in der Döberitzer Heide aktiv zu werden<br />
und den Erhalt der Artenvielfalt tatkräftig zu unterstützen,<br />
hat uns nicht nur großen Spaß gemacht . Wir haben heute<br />
auch viel Wissenswertes über die Besonderheiten und die<br />
Bedeutung dieses Wildnis-Projektes erfahren“ .<br />
Ein Rothirsch beobachtet<br />
die Arbeiten außerhalb<br />
seines Geheges.<br />
Nach getaner Arbeit hatten die First Solar-Mitarbeiter noch<br />
ausreichend Gelegenheit, die Döberitzer Heide zu erkunden<br />
sowie das Schaugehege mit den Przewalski-Wildpferden und<br />
den Wisenten zu besuchen . Abgerundet wurde der Naturschutz-Tag<br />
mit einem deftigen Abschlussessen .<br />
„Mit diesem Angebot wollen wir die Natur als Gegenpol zum<br />
hektischen Alltag am Arbeitsplatz und in der Stadt erlebbar<br />
machen“, erklärt Michael Spielmann, Vorstand der <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> . „Und natürlich freuen wir uns, wenn<br />
wir ganz nebenbei auch noch neue Naturschützer und<br />
Förderer gewinnen .“<br />
Naturschutzmaßnahmen wie Baumpflanzungen, Lehrpfade<br />
und Beschilderungen in Stand setzen, Nisthilfen aufhängen,<br />
Datenerhebungen oder Umweltbeobachtungen für die<br />
Forschung sind nur einige der Tätigkeiten, die im Rahmen<br />
des Projektes „Vom Büro in die Natur“ verrichtet werden<br />
können .<br />
Die Mitarbeiter von First Solar<br />
bereiten mit viel Elan einen<br />
neuen Radweg vor.<br />
Das Werk ist vollbracht – erschöpft, aber zufrieden<br />
blickten die rund 20 Mitarbeiter der First Solar auf<br />
ihr Tagwerk zurück. (rechts: Vorstand Michael<br />
Spielmann und – mit Blumen – Lothar Lankow,<br />
Geschäftsführer Döberitzer Heide)<br />
Weitere Informationen und Buchung:<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong>,<br />
n.schrader@sielmann-stiftung.de oder<br />
Tel.: 030 263939-014<br />
14 15
Erfolgreich gegen<br />
Kiesabbau auf Rügen<br />
Gemeinsam mit dem BUND (Bund für Umwelt und<br />
Naturschutz Deutschland) konnte sich die <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>2011</strong> erfolgreich gegen einen geplanten<br />
Kiesabbau auf Deutschlands beliebtester Insel<br />
wenden. An der Neuendorfer Wiek, im Norden von<br />
Rügen, wollte ein Baustoffkonzern tonnenweise<br />
Rohstoff abbauen. Rund 14 Hektar eines einzigartigen<br />
Naturschutzgebiets, was mehr als 20 Fußballfeldern<br />
entspricht, wurden durch Flächenkauf vor der<br />
Zer störung bewahrt.<br />
Die Konsequenzen für das sensible Ökosystem wären<br />
furchtbar gewesen: Ungestörte Rückzugsräume für<br />
seltene Tiere wie den Seeadler wären unwiederbringlich<br />
verloren gewesen . Er findet hier durch den Fischreichtum<br />
und den alten Baumbestand ein ideales Brutgebiet . Für<br />
den Fischotter stellt dieser Landstrich lange schon eine<br />
wichtige Verbindungsachse für seine Wanderungen<br />
in Westrügen dar . Diese traditionellen Wege hätte der<br />
Kiesabbau stark eingeschränkt, wenn nicht sogar<br />
unpassierbar gemacht .<br />
Es ist es uns gelungen, dem Baustoffkonzern seine<br />
Flächen abzukaufen . Somit konnte das Naturschutzgebiet<br />
und weitere angrenzende Naturflächen für alle Zeiten vor<br />
zerstörerischen Eingriffen bewahrt werden .<br />
Der seltene Seeadler<br />
profitiert auf Rügen nicht<br />
zuletzt vom Engagement<br />
unserer Spender.<br />
Waldrappe ziehen<br />
erstmals ohne<br />
menschliche Hilfe<br />
Die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> fördert seit 2007 das spektakuläre<br />
Engagement von Biologen, den seit 350 Jahren in<br />
Deutschland ausgestorbenen Waldrapp wieder im Alpenraum<br />
heimisch zu machen. Bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts<br />
war der Waldrapp ein bekannter Brutvogel in Europa.<br />
Seit zehn Jahren bemüht sich der Projektpartner der <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong>, das Waldrappteam, ein Team von Biologen<br />
und Piloten, um das Überleben dieses exotisch wirkenden<br />
Ibisvogels . Jungtiere aus Zoonachzuchten werden von<br />
menschlichen Zieheltern aufgezogen und darauf trainiert,<br />
einem Ultraleichtflug zeug zu folgen . Auf diese Weise kann<br />
den Vögeln die Zugroute in ein geeignetes Winterquartier<br />
gezeigt werden . Als geschlechtsreife Vögel geben die Tiere<br />
später die Zug tradition als soziale Information ohne<br />
menschliches Zutun an ihre Nachkommen weiter .<br />
In diesem Jahr war es nun erstmals soweit, dass<br />
geschlechtsreife Vögel aus dem Winterquartier zurück<br />
nach Burghausen kamen und erfolgreich Nachwuchs<br />
aufzogen . Ältere Waldrappe nahmen sich dann im Herbst<br />
den Jungvögeln an und leiteten sie sicher in den warmen<br />
Süden . Der Kreislauf ist somit geschlossen und einem<br />
natürlichen Populationswachstum in den nächsten Jahren<br />
steht nichts mehr im Wege . Der Waldrapp ist zurück in<br />
Deutschland – ein sensationeller Erfolg .<br />
Bis die Waldrappschar zahlenmäßig auf sicheren Beinen<br />
steht, werden wir dieses Bahn brechende Projekt weiterhin<br />
unterstützen .<br />
Das Wissen um die Zugroute<br />
ging dem Waldrapp über die<br />
Jahre verloren. Im Sommer <strong>2011</strong><br />
schaffte es der erste Vogel<br />
wieder alleine über die Alpen.<br />
Wegen seiner langen Federn am<br />
Hinterkopf wird der Waldrapp<br />
auch als MähnenIbis bezeichnet.<br />
Sichere Zuflucht für gefiederte<br />
Patienten<br />
Wildvogel-Pflegestation Kirchwald hilft Wildvögeln in Lebensgefahr<br />
Straßenverkehr, Fensterfronten, Stacheldrähte und vieles<br />
mehr bergen vielfältige, von uns Menschen verursachte<br />
Gefahren für Wildtiere. Besonders verunfallte Exemplare<br />
bestandsbedrohter Arten können jedoch wichtig für den<br />
Erhalt ihrer Art sein. Um verletzten Wildvögeln zu helfen,<br />
wurde vor rund 30 Jahren die Wildvogel-Pflegestation im<br />
rheinland-pfälzischen Kirchwald gegründet. Hier werden<br />
die tierischen Patienten aufgepäppelt und möglichst<br />
wieder in die Freiheit entlassen. Sie gehört mittlerweile<br />
zu den größten Stationen in Deutschland.<br />
Die Wildvogel-Pflegestation e . V . besteht seit 1984 . Damals<br />
wurden pro Jahr 30 Vögel gepflegt, 2010 waren es fast<br />
1 .600 Exemplare . Zu der Station gehören zwei große<br />
Flug volieren, je 25 Meter lang, in denen die genesenden<br />
Wildvögel ihre geschwächte Flugmuskulatur wieder<br />
auf bauen können . Außerdem verfügt die Station über<br />
zwei Mauservolieren und zehn mittelgroße Volieren für<br />
die ersten Flugversuche . In einer Intensivstation für<br />
schwerstkranke Vögel, die ständige Betreuung benötigen,<br />
Beim Sturz aus dem<br />
elterlichen Nest hat<br />
sich dieses Turmfalkenjunge<br />
beide Flügel gebrochen.<br />
stehen 21 Pflegeplätze zur Ausheilung von Verletzungen zur<br />
Verfügung . Darüber hinaus gehören zwei Kleinvogelvolieren<br />
zum Flugtraining für flügge gewordene Nestlinge, ein<br />
Schwanenhaus und eine Quarantänestation mit 22 Pflegeplätzen<br />
zu den Einrichtungen in der Station .<br />
Alle Arbeiten werden ehrenamtlich von der Betreiberin<br />
und Helfern im Freiwilligen Ökologischen Jahr ausgeführt .<br />
Zu den Aufgaben gehören:<br />
• die ständige Versorgung der verletzten Vögel<br />
• Fahrten zur Beschaffung von Futtermitteln<br />
• Fahrten zum Tierarzt<br />
• Auswildern der gesunden Vögel<br />
• Instandhalten der Anlage<br />
Die Pflege der oft schwerverletzten und kranken Tiere<br />
verursacht hohe Kosten, die nicht nicht mehr allein von<br />
der Station getragen werden können . Deswegen hat sich<br />
die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>2011</strong> entschlossen, dieses<br />
engagierte Projekt zu unterstützen .<br />
Wenn kranke Vögel wie diese<br />
Schleiereule nicht von alleine<br />
fressen wollen, füttert Helga<br />
Steffens von der Vogelpflegestation<br />
die hilfsbedürftigen<br />
Tiere mit der Hand.<br />
16 17
<strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft<br />
Wanninchen (Brandenburg)<br />
„Stiebsdorf bleibt immer<br />
mein Zuhause“<br />
<strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Wanninchen<br />
Mehr als 3.000 Hektar Land hat die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> seit dem Jahr 2000 im ehemaligen<br />
Bergbaugebiet der Schlabendorfer Felder erworben. Stück für Stück erobert sich die Natur geschundene<br />
Landschaft zurück. Verloren aber bleiben die sieben abgebaggerten Dörfer Gliechow, Presenchen,<br />
Stoßdorf, Pademack, Tornow, Wanninchen und Stiebsdorf. Zeitzeugen berichten.<br />
Bild oben: Die Uferschwalbe hat in<br />
Wanninchen ein neues Zuhause gefunden.<br />
Bild links: Nur noch ein Gedenkstein<br />
erinnert heute noch an das Dorf<br />
Wanninchen.<br />
Das Dorf Wanninchen, kurz<br />
nachdem die Bewohner dem Braunkohletagebau<br />
weichen mussten.<br />
Per Smartphone<br />
und Internet zum<br />
Kurzfilm<br />
Die Bewohner der dem Braunkohletagebau zum Opfer<br />
gefallenen Dörfer haben sich heute andernorts eingerichtet .<br />
Wirklich angekommen sind viele in der neuen Heimat aber<br />
nie . „Wir waren in den letzten Wochen ganz allein im Dorf .<br />
Es gab kein Wasser mehr und keinen Strom . Ringsum wurden<br />
schon Häuser abgerissen“, erinnert sich die Gliechowerin<br />
Helga Fischer an das Jahr 1977 . Die Familie hatte seit Generationen<br />
in dem 120-Seelen-Ort gelebt . Als der Umzug unausweichlich<br />
wurde, fanden Fischers mit Glück ein Haus in<br />
Calau . Doch das musste aufwendig instand gesetzt werden .<br />
„Am 16 . November 1977, meinem Geburtstag, haben wir das<br />
letzte Glas Wein in Gliechow getrunken und am nächsten<br />
Tag die Möbel auseinandergebaut“, sagt Erika Fischer . „Das<br />
Leben musste weitergehen“, ergänzt ihr Mann Joachim .<br />
„Arbeiten gehen . Viel zu tun am Haus . Da blieb keine Zeit<br />
zum Nachdenken .“ In mehr als 30 Jahren hätten sie sich in<br />
Calau eingelebt . Aber vergessen könnten sie das Geschehene<br />
nie, so die Eheleute . „Ich träume immer noch davon“,<br />
gesteht Erika Fischer .<br />
Gertrud Paulenz verlor früh den Mann und bewohnte mit<br />
ihren drei Kindern bis 1982 ein Bauerngehöft in Presenchen .<br />
Schweine hätten sie im Stall gehabt, auch Hühner . Vertrautes<br />
Leben auf eigener Scholle mussten sie eintauschen gegen<br />
eine Neubauwohnung in Cahnsdorf . „Wo unser Dorf war, ist<br />
jetzt der neue Tagebausee“, erklärt die 77-Jährige . „Für uns<br />
war das Weggehen schwer . Aber für die alten Eltern noch<br />
viel schlimmer“, sagt sie .<br />
Als Großmutter streikte<br />
Werner Barth aus Tornow erzählt, seine Oma Ernestine sei<br />
1967 als Letzte aus dem Dorf weggezogen . Die Gastwirtin<br />
war über 80 Jahre und sollte in eine Wohnung in die<br />
Lübbenauer Neustadt . Eine Nacht habe die alte Dame das<br />
ausgehalten . Dann sei sie nach Zerkwitz gelaufen zum Sohn .<br />
„Und wenn ich in der Garage schlafen muss, ich gehe nicht<br />
zurück“, habe die Oma erklärt . Fred Blümke, früher Werner<br />
Barths Nachbar, war zum Studium, als in Tornow die Bagger<br />
anrückten . Später arbeitete er im Braunkohlenwerk in der<br />
Instandhaltung . „Ich weiß nicht, wie es Kollegen ging, die<br />
Baggerfahrer waren“, sagt er . In seinem Arbeitsbereich sei<br />
die Devastierung von Dörfern kein Gesprächsthema<br />
gewesen, erinnert er sich .<br />
Das Begreifen kam später<br />
„Wir haben nicht darüber geredet . Wer es nicht erlebt hat,<br />
konnte es sowieso nicht nachempfinden“, sagt auch Ingrid<br />
Kurzweil . Als 18-Jährige habe sie den Weggang aus Tornow<br />
Ehemalige Tornower in <strong>Sielmann</strong>s<br />
Naturlandschaft Wanninchen. Sie sind<br />
dankbar, dass die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> ihre alte Heimat wieder zu<br />
einem wertvollen Refugium macht.<br />
Langsam steigt das Grundwasser in den Tagebaurestlöchern wieder an.<br />
gut verkraftet . Im Gegensatz zu den Eltern, die nach dem<br />
Krieg als Flüchtlinge neu angefangen hatten und nun zum<br />
zweiten Mal alles verloren . Der Vater wollte kein drittes Mal<br />
bauen . So zogen die Eltern in einen Block nach Ragow .<br />
„Mir wurde erst klar, was wir verloren hatten, seit ich selbst<br />
wieder auf dem Land lebe, in Boblitz“, sagt Ingrid Kurzweil .<br />
„Wenn im Dorf Fastnacht ist, kommen die jungen Leute<br />
heim zu den Eltern, sehen alte Freunde wieder . Ich konnte<br />
das nicht . Mein früheres Leben gab es ja nicht mehr .“<br />
Erfreut über das Engagement der <strong>Stiftung</strong><br />
Dass die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> sich jetzt um seine Heimat<br />
kümmert und aus der Tagebauwüste wieder eine Naturlandschaft<br />
entsteht, freue ihn, sagt Joachim Fischer . Manfred<br />
Beyer aus Presenchen erinnert sich, wie reich die Gegend<br />
einst an Wäldern und Teichen war . „Die Natur wird ihre Zeit<br />
brauchen, sich wieder zu entwickeln . Genauso wie die neuen<br />
Tagebau-Seen“, sagt Ingrid Kurzweil . <strong>2011</strong> beispielsweise<br />
begann die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> mit der Renaturierung<br />
eines Moores im Bereich von <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft<br />
Wanninchen . Dieses Vorhaben wird im Rahmen der Richtlinie<br />
für Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) komplett durch<br />
Mittel der Europäischen Union und des Landes Brandenburg<br />
finanziert . Außerdem wurden rund um Wanninchen zur<br />
Wiederansiedlung der Schleiereule zahl reiche Nistkästen<br />
ausgebracht .<br />
Wo einst Jahrzehnte lang riesige<br />
Bagger Braunkohle zu Tage<br />
förderten, muss sich die Natur<br />
langsam wieder erholen.<br />
18 19
Wie sieht der Wald der Zukunft aus? Diese und andere Fragen hat<br />
die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>2011</strong> bei der neuen Veranstaltungsreihe<br />
„<strong>Sielmann</strong> Dialoge“ mit Experten und Gästen erörtert.<br />
Unser Jahr in Bildern<br />
Das Eichhörnchen ist Deutschlands<br />
beliebtestes Gartentier <strong>2011</strong><br />
Dies ergab eine von der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> von<br />
Mitte Februar bis Ende April <strong>2011</strong> laufende online-gestützte<br />
Umfrage unter www .gartentierdesjahres .de . Große und<br />
kleine Natur- und Gartenfreunde konnten dafür unter sechs<br />
zur Wahl gestellten Tieren auswählen . 29 % der Teilnehmer,<br />
fast jeder Dritte, entschied sich für das Eichhörnchen .<br />
Auf Platz 2 (23 %) kam der Buchfink, dem damit fast jeder<br />
Vierte seine Stimme gab . Auf Platz 3 wurde der Regenwurm<br />
gewählt . Der nimmermüde, im Erdreich wühlende<br />
Humuslieferant erhielt 16 % der Stimmen . Ab März 2012<br />
wird wieder zur Gartentierwahl aufgerufen werden .<br />
Die Siegerlandschaft: Sagenumwobene Bergwildnis im<br />
Nationalpark Harz – das Ilsetal.<br />
Neue Gesprächsreihe:<br />
<strong>Sielmann</strong> Dialoge<br />
Die Vereinten Nationen haben das Jahr <strong>2011</strong> zum „Inter -<br />
na tionalen Jahr der Wälder“ erklärt . In diesem Jahr nahmen<br />
die <strong>Sielmann</strong> Dialoge dies zum Anlass, Experten aus Naturschutz,<br />
Wirtschaft, Politik und Kultur in einer mehrteiligen<br />
Diskussionsreihe zum Zukunftsthema Wald zu Wort kommen<br />
zu lassen . Die Dialoge fanden von März bis November<br />
<strong>2011</strong> in Berlin, dem Bayerischen Wald, Saarbrücken, Göttingen<br />
und München statt . Angesichts der globalen Heraus -<br />
for de rungen wie Klimawandel und Artenrückgang stellen<br />
die Gespräche aktuelle Strategien auf den Prüfstand und<br />
zeigen Perspektiven auf . Die <strong>Sielmann</strong> Dialoge nehmen als<br />
Veranstaltungsreihe der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> mehrmals<br />
jährlich zu aktuellen Themen des Natur- und Umweltschutzes<br />
Stellung .<br />
Der buschige Schwanz des Eichhörnchens dient dem flinken Nager<br />
als Steuer bei seinen Sprüngen von Baum zu Baum.<br />
Naturwunder <strong>2011</strong>: Nationalpark<br />
Harz verteidigt Titel<br />
Welche ist der Deutschen liebste Wasserlandschaft? So<br />
lautete in diesem Jahr die Leitfrage auf der Suche nach<br />
dem schönsten Naturwunder Deutschlands, an der sich<br />
rund 18 .000 Internet-Besucher beteiligten . Während der<br />
gesamten Sommerferienzeit konnten Natur- und Reiseliebhaber<br />
unter www .sielmann-stiftung .de ihren Favoriten<br />
aus 24 heimischen Naturlandschaften wählen . Wie bereits<br />
im Vorjahr ging der Nationalpark Harz erneut als Sieger<br />
hervor . Ab Ende Juni 2012 werden sich Internetbesucher<br />
erneut an der Naturwunderwahl beteiligen können .<br />
Die Gewinnerbilder der ersten drei Plätze des „Adlerauge“<br />
Fotowettbewerbs <strong>2011</strong>.<br />
1. FFC Turbine Potsdam übernimmt<br />
Fischadlerpatenschaft<br />
Der 1 . FFC Turbine Potsdam, einer der erfolgreichsten<br />
Vereine im deutschen und europäischen Frauenfußball,<br />
engagiert sich für den Fischadlernachwuchs in <strong>Sielmann</strong>s<br />
Naturlandschaft Groß Schauener Seen und übernimmt<br />
die Patenschaft des hier im Mai geschlüpften Fischadlers<br />
„Turbini“ . Seit 2005 kann das Familienleben der Fischadler<br />
an den Groß Schauener Seen über eine Webcam auf<br />
einem der Strommasten-Horste von E .ON edis mitverfolgt<br />
werden . Die Verleihung der Patenschaftsurkunde<br />
fand am 25 . August in Anwesenheit von Trainer Bernd<br />
Schröder und Michael Spielmann, Vorstand der <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong>, statt .<br />
Die stolzen Gewinner, Oliver Kraack, Jesko Berger sowie<br />
Lena Saenger (Mitte, v. l. n. r.), mit Inge <strong>Sielmann</strong> und<br />
Dieter Hoese, langjähriger Kameramann von <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong>.<br />
„Wilde Bilder“ gewinnen<br />
Sie sind einfach wild – die Siegerbilder des Fotowettbewerbs<br />
„Adlerauge <strong>2011</strong>“ . Im Mai hatten GEOlino, Deutschlands<br />
auflagenstärkstes Kindermagazin aus dem Verlagshaus<br />
Gruner & Jahr, sowie das bundesweite Junior-Ranger-Programm<br />
von Europarc Deutschland und WWF Deutschland<br />
mit Unterstützung der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> zum<br />
Mitmachen aufgerufen . Gefragt waren „Wilde Bilder“:<br />
Fotos, die mit Fundstücken aus der Natur beklebt und auf<br />
diese Weise verziert noch einmal fotografiert wurden .<br />
So entstanden fabelhafte Wesen und wilde Landschaften .<br />
Aus den besten 30 der fast 600 Einsendungen wählte die<br />
Jury die drei „wildesten“ Bilder aus . Darunter waren auch<br />
drei der <strong>Sielmann</strong>s Naturranger, Team Elsdorf .<br />
Die 30 besten Fotogra fien sind ab Frühjahr 2012 in den<br />
verschiedenen Standorten der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
zu sehen .<br />
Michael Spielmann, Vorstand der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong>, nimmt im<br />
Tausch gegen die Patenschaftsurkunde für Fischadlerküken „Turbini“<br />
von Bernd Schröder, Trainer von Turbine Potsdam, und Abwehrspielerin<br />
Kristin Demann ein signiertes Trikot und einen Ball entgegen. Beide<br />
wurde im Anschluss zugunsten der <strong>Stiftung</strong> verlost.<br />
Zum ersten Mal <strong>Sielmann</strong> Junior<br />
Filmpreis verliehen<br />
Zum ersten Mal konnten sich <strong>2011</strong> Kinder und Jugendliche<br />
bis 16 Jahren um den „<strong>Sielmann</strong> Junior Filmpreis“ bewerben .<br />
Gefragt waren kurze Filmbeiträge rund um die Natur .<br />
Sieben der 22 Einsendungen waren nominiert und wurden<br />
am 10 . September im Rahmen des Internationalen Naturfilmfestivals<br />
„Green Screen“ in Eckernförde vor rund<br />
200 Besuchern in Anwesenheit von Inge <strong>Sielmann</strong> und der<br />
Jury präsentiert . Die Jungfilmer wurden am Abend bei der<br />
Festivalgala für die erwachsenen Filmschaffenden vor rund<br />
700 Gästen noch einmal besonders gewürdigt . 2012 wird<br />
es eine Neuauflage des Preises geben, für den bis zu<br />
zwei Jahre alte Naturfilme eingereicht werden können<br />
(www .sielmann-juniorfilmpreis .de) .<br />
20 21
An den Groß Schauener Seen untersuchten die Forscher das<br />
Gewässer nach Tier und Pflanzenarten.<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> Filmpreis<br />
zum 4. Mal vergeben<br />
In Anerkennung hervorragender Leistungen hat Inge<br />
<strong>Sielmann</strong> den von ihr gestifteten <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong><br />
Filmpreis <strong>2011</strong> dem Green Screen Förderverein und<br />
seinem Festivalleiter Gerald Grote sowie den rund<br />
100 freiwilligen Helfern verliehen . Die Auszeichnung<br />
wurde am 10 . September <strong>2011</strong> bei der Gala des Natu rfilmfestivals<br />
Green Sreen überreicht . Dem Verein<br />
Green Screen sei es gelungen, so Inge <strong>Sielmann</strong>,<br />
Eckernförde zu einem bedeutenden internationalen<br />
Natur film-Festival auszubauen .<br />
Unterwegs mit Lupe und Käscher<br />
Die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> beteiligte sich am 4 . Juni <strong>2011</strong><br />
am bundesweiten GEO-Tag der Artenvielfalt . Gleich an<br />
zwei Schauplätzen hatte sie zu „Expeditionen ins Artenreich“<br />
geladen . In <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Groß Schauener<br />
Seen machten sich rund 20 Forscher und Naturliebhaber<br />
im und am Wasser auf die Suche nach möglichst<br />
vielen Arten . Gezählt und erfasst wurden Pflanzen, Pilze,<br />
Vögel, Fische, Süßwassermollusken und Plankton . Innerhalb<br />
weniger Stunden wurden etwa 350 Arten bestimmt .<br />
Auch in <strong>Sielmann</strong>s Biotopverbund Bodensee schwärmte<br />
eine Gruppe von Biologen und Naturfreunden aus . Ziel<br />
war der Olsenweiher bei Mühlhofen . Neben der Kartierung<br />
fanden über den Tag verschiedene Führungen statt:<br />
Angefangen mit einem ornithologischen Vogelrundgang<br />
über Exkursionen zu Insekten und der Pflanzenkunde bis<br />
hin zu Betrachtungen der „Welt im Wassertropfen“ am<br />
Mikroskop .<br />
Gruppenbild mit Siegern – aus der Preisverleihung zum <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong><br />
Filmpreis ging diesmal kein Filmer als Gewinner hervor, sondern der Green<br />
Screen Förderverein. Hier zusammen mit Bürgermeister Jörg Sibbel (2. v. r),<br />
Moderatorin Frederike Harten (4. v. r.) und Inge <strong>Sielmann</strong> (Mitte).<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> Ehrenpreis <strong>2011</strong><br />
für Dr. Michael Otto<br />
Der Hamburger Unternehmer Dr . Michael Otto erhielt für<br />
seine herausragenden Leistungen im Bereich des Natur-<br />
und Umweltschutzes am 6 . Juli <strong>2011</strong> den <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong><br />
Ehrenpreis . Mit einem Festakt wurde der Preisträger,<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Otto Group, geehrt .<br />
Inge <strong>Sielmann</strong> und <strong>Stiftung</strong>svorstand Michael Spielmann<br />
überreichten die mit 10 .000 Euro dotierte Auszeichnung<br />
in Form einer Fischotter-Bronze im Ehemaligen Hauptzollamt<br />
Hafen Hamburg vor einhundert Gästen aus<br />
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft . Dr . Otto wird das<br />
Preisgeld in Zusammenarbeit mit der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> in ein Projekt zum Schutz des Fischotters in<br />
Schleswig-Holstein fließen lassen .<br />
Naturschutz vor der eigenen Haustür<br />
<strong>Sielmann</strong>s Natur-Ranger e. V.<br />
Der <strong>Sielmann</strong>s Natur-Ranger e. V. (SNR) ist seit 1998 die<br />
Jugendorganisation der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong>. Die<br />
Mitglieder sind in lokalen Teams organisiert und bundesweit<br />
aktiv. Naturinteressierte Kinder und Jugendliche haben hier<br />
die Möglichkeit, die Natur mit allen Sinnen zu erfahren und<br />
ein Gespür für einen verantwortungsvollen Umgang mit ihr<br />
zu entwickeln. <strong>2011</strong> gab es insgesamt 26 Teams.<br />
Die Teams legen ihren Schwer punkt auf praktische Aktivitäten<br />
unter freiem Himmel, um der zu nehmenden Virtualisierung<br />
unserer Ge sell schaft und damit der Entfremdung<br />
von der Natur entgegenzuwirken . Unterstützung finden die<br />
Ranger in erfahre nen und qualifizierten Betreuern, die sich<br />
regelmäßig fort bilden . Fachlich begleitet werden die Teams<br />
außerdem von einem „Team-Scout“, dem Bundes vorstand<br />
der <strong>Sielmann</strong>s Natur-Ranger und der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong><br />
Stif tung . Dass dieses Konzept auf fundierten Füßen steht,<br />
beweisen immer wieder zahlreiche Auszeichnungen, die<br />
die Ranger einheimsen . So zuletzt das Team Monschau, das<br />
für sein Projekt „Wildwiese“ bei dem Wettbewerb „Ideen<br />
Initiative Zukunft“ von den dm-Drogeriemärkten und der<br />
Deutschen UNESCO-Kommission einen Preis über 1 .000 Euro<br />
gewonnen hat . Außerdem wurde die Arbeit des Jenaer Teams<br />
im GEOlino extra-Heft vom August <strong>2011</strong> vorgestellt .<br />
Teamleitertreffen und spannende Sommercamps<br />
Zwei Teamleitertreffen im März und im Oktober <strong>2011</strong> hatten<br />
den Austausch zu organisatorischen und fachlichen Fragen<br />
zum Ziel . Außerdem fiel hier der Startschuss für das neue<br />
Bundesprojekt der SNR „Lebensraum Wiese“ . Die Teamleiter<br />
wurden auf Gut Herbigshagen in der Durchführung des<br />
Projektes und zu seinen Inhalten geschult . Bei dem drei-<br />
Bundesvorstand Dirk Schotten<br />
mit den „Frechdachsen“, den<br />
Jüngsten der Ranger.<br />
tägigen Teamleitertreffen im Oktober, das in Beuren bei<br />
Stuttgart stattfand, vertieften die Teilnehmer im Freilichtmuseum<br />
Beuren ihre Kenntnisse . Inhalte der Fortbildungen<br />
waren unter anderem „Der Vogelschutz auf der Streuobstwiese“,<br />
„Sensen – Umgang, Handhabung, Dengeln“ und „Die<br />
Wiese in der Umweltpädagogik im Jahresverlauf“ . Insgesamt<br />
75 Natur-Ranger aus 14 Teams nahmen vom 25 . bis 30 . Juli<br />
<strong>2011</strong> am Sommercamp in Mirow (Müritz-Nationalpark) teil .<br />
Durch ausgiebige Erkundungen mit Fahrrad und Kanu, durch<br />
Vorträge und Workshops lernten die Kinder und Jugendlichen<br />
die Natur des Nationalparks kennen und entdeckten<br />
selbst seltene Arten wie Fischadler, Seeadler und Kranich .<br />
Bundespräsident würdigt ehrenamtliches Engagement<br />
Ein ganz besonderes Glanzlicht des Jahres war der Empfang<br />
bei Bundespräsident Christian Wulff am 26 . August <strong>2011</strong> in<br />
Berlin . Zu der Veranstaltung anlässlich der Verleihung<br />
des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an<br />
ehrenamtlich tätige junge Frauen und Männer waren rund<br />
160 Teilnehmer auf das Schloss Bellevue geladen worden .<br />
In seiner Rede betonte Bundespräsident Wulff die hohe<br />
Bedeutung des freiwilligen Engagements junger Menschen<br />
gerade in einer Zeit, in der die Anforderungen in Schule,<br />
Ausbildung und Studium steigen und wenig Zeit für anderes<br />
bleibt . Entsprechend sei diese hohe Einsatzbereitschaft zu<br />
würdigen . Die Teamleiterinnen Anne Aures, Inga Baldus und<br />
Jana Spiller zählten zu den jungen Menschen, die für ihre<br />
freiwillige Initiative geehrt wurden . Alle drei setzen sich seit<br />
ihrer Kindheit im Bereich des Naturschutzes und der Förderung<br />
der Natur-Ranger ein .<br />
Bundespräsident Christian Wulff<br />
mit Anne Aures, Leiterin Team<br />
Der Hamburger Unternehmer und Naturschützer Dr. Michael Otto<br />
Harthausen (links), und Jana Spiller,<br />
Teambetreuerin Döberitzer Heide,<br />
vor Schloss Bellevue.<br />
22 23
Wir bedanken uns bei Ihnen!<br />
Die Arbeit der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> wäre nicht möglich, wenn nicht zahlreiche Naturfreunde<br />
aus privater Initiative, aber auch Träger der öffentlichen Hand und aus der Wirtschaft unsere<br />
Bemühungen um den Naturschutz unterstützen würden. Unser besonderer Dank gilt ihnen allen.<br />
Stellvertretend für die große Anzahl der privaten Spender, die hier leider nicht namentlich erwähnt<br />
werden können, waren dies für Beträge ab 500 Euro ...<br />
Bei den öffentlichen<br />
Fördermittelgebern …<br />
• Bundesamt für<br />
Naturschutz (BfN)<br />
• Bundesministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit<br />
(chance .natur)<br />
• Deutsche Bundesstiftung<br />
Umwelt<br />
• Europäischer Landwirtschaftsfonds<br />
für die Entwicklung<br />
des ländlichen Raums<br />
(ELER; Land Niedersachsen)<br />
• Europäischer Landwirtschaftsfonds<br />
für die Entwicklung<br />
des ländlichen Raums<br />
(ELER; Land Brandenburg)<br />
• Europäische Union – Förderprogramm<br />
EFRE (Zielgebiet<br />
„Regionale Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Beschäftigung“)<br />
• Freistaat Thüringen –<br />
Ministerium für Landwirtschaft,<br />
Forsten, Umwelt-<br />
und Naturschutz<br />
• Hessisches Ministerium<br />
für Umwelt, Energie,<br />
Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz<br />
• Europäischer Fonds für<br />
regionale Entwicklung und<br />
des Landes Niedersachsen –<br />
Förderprogramm „Natur<br />
erleben“<br />
• Landkreis Dahme-Spreewald<br />
• Landesamt für Umwelt,<br />
Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
in Brandenburg<br />
• Niedersächsisches<br />
Ministerium für Umwelt<br />
und Klimaschutz<br />
• Niedersächsisches Kultusministerium<br />
• Niedersächsisches<br />
Minis te rium für Ernährung,<br />
Landwirtschaft,<br />
Verbraucherschutz und<br />
Landesent wicklung<br />
Bei <strong>Stiftung</strong>en ...<br />
• 100% Erneuerbar <strong>Stiftung</strong><br />
• Georg-August-Universität<br />
Göttingen – <strong>Stiftung</strong><br />
öffentlichen Rechts<br />
Bei Unternehmen ...<br />
• Allianz Versicherungs-<br />
Aktiengesellschaft<br />
• Baugeschäft Klotzsch<br />
• Berliner Flughäfen GmbH<br />
• central-staubsaug-systeme<br />
• Corvusfilm<br />
• Dowideit Recycling GmbH<br />
• Elektroanlagen Schimanski<br />
• E.ON edis AG<br />
• ERGO Versicherungen/Falco<br />
Spitzner<br />
• Filmfabrik Duderstadt<br />
• First Solar GmbH<br />
• Fliesenhaus Ernst<br />
• Fliesenlegebetrieb Herbert<br />
Borgmeyer e . K .<br />
• Gärtnerei Ziencz<br />
• Hage Metallbau<br />
• Hans Kozyrski GmbH<br />
• Heribert Nolte<br />
Unternehmen, die sich bei uns<br />
engagieren möchten, informieren<br />
wir gerne persönlich.<br />
Bitte wenden Sie sich an<br />
unsere Mitarbeiterin<br />
Dr. Nicole Schrader, Referentin<br />
für Unternehmenskooperationen,<br />
Tel. 030 263939014 oder<br />
n.schrader@sielmannstiftung.de.<br />
• Hoppmann + Ernst GmbH<br />
• Hotel Zum Kronprinzen<br />
• ILB (Investitions- und<br />
Landesbank Brandenburg)<br />
• Kopp Heizung GmbH<br />
• Kornhaus Duderstadt eG<br />
• Landschlachterei<br />
Fahlbusch GmbH<br />
• Natursteinwerk GmbH<br />
• Ohse Bauelemente<br />
• Pflegedienst Theresa GmbH<br />
• Salon Marina<br />
• Sittig GmbH<br />
• Skoda Auto<br />
Deutschland GmbH<br />
• Sparkasse Bodensee<br />
• Sparkasse Duderstadt<br />
• Sparkassenverband<br />
Niedersachsen<br />
• Studio D<br />
• Telekom Deutschland GmbH<br />
• Tierärztl. Praxis Pausin<br />
• Torben Schröter<br />
Farbenhaus e . K .<br />
• Victor’s Residenz-Hotel<br />
Teistungenburg<br />
• Vollmer Bau GmbH<br />
Außerdem unterstützten<br />
uns mit Sachleistungen …<br />
• Raimund Bulczak<br />
• Gerolsteiner Brunnen<br />
GmbH & Co . KG<br />
• Gruner + Jahr AG & Co KG<br />
• Leica Camera AG<br />
• W. Neudorff GmbH KG<br />
• Vivara/CJ Wildbird Foods Ltd.<br />
Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />
Die Zuweisungen von Geld -<br />
auflagen durch Gerichte und<br />
Staatsanwaltschaften<br />
ent wickeln sich zu einem festen<br />
Bestandteil unserer Projektfinanzierungen<br />
. Ein wichtiger<br />
und notwendiger Schritt – denn<br />
nur mit einer breiten gesellschaftlichen<br />
Unterstützung<br />
werden wir die zukünftigen<br />
Herausforderungen in der<br />
Umweltbildung und im Naturschutz<br />
meistern können .<br />
Zustiftungen und<br />
Erbschaften<br />
Darüber hinaus haben uns<br />
zahlreiche Förderinnen und<br />
Förderer eine Zustiftung,<br />
ein Vermächtnis oder eine<br />
Erbschaft hinterlassen .<br />
Werden auch<br />
Sie Spender<br />
Helfen Sie uns dauerhaft …<br />
Auf private Initiative unseres Stifterehepaares <strong>Heinz</strong> und<br />
Inge <strong>Sielmann</strong> hat sich die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> innerhalb<br />
der 17 Jahre ihres Bestehens zu einer Institution entwickelt, die<br />
viel dafür tut, im Bereich des Naturschutzes für die Zukunft<br />
vorzubauen . Werden Sie Teil dieser Initiative und unterstützen<br />
Sie uns mit Ihrer Spende . Jeder Euro trägt zum Schutz unserer<br />
Natur bei und sichert unserer aller Lebensgrundlage .<br />
Sie können uns auf vielfältige Weise unterstützen:<br />
• mit einer Einzel- oder Dauerspende über<br />
Banken und Sparkassen<br />
• online<br />
• via Charity-SMS<br />
Um die Langfristigkeit unserer Projekte zu gewährleisten, ist<br />
es gut, wenn wir auf Dauerspenden bauen können . Sie<br />
ermöglichen uns eine bessere Planung unserer Naturschutz-<br />
Spenden<br />
arbeit . Zudem verringern Sie unseren Verwaltungsaufwand .<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.sielmann-stiftung.de<br />
Spendenkonto 323<br />
Sparkasse Duderstadt<br />
(BLZ 260 512 60)<br />
Online Spenden:<br />
www.sielmann-<br />
stiftung.de/de/helfen<br />
Spendenkonto 94 39 400<br />
Bank für Sozialwirtschaft<br />
(BLZ 251 205 10)<br />
Charity-SMS:<br />
SMS mit dem Kennwort:<br />
Fischotter an 81190<br />
(3 €/SMS zzgl.<br />
Transportleistung;<br />
Charity-Erlös:<br />
2,83 €/SMS).<br />
„Ich kenne die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> sehr gut, da ihre<br />
Zentrale bei uns in Duderstadt beheimatet ist. So kann ich<br />
mir auch hier, direkt vor Ort, ein Bild von ihrer Naturschutzarbeit<br />
machen und diese überzeugt mich. Die Liebe zur<br />
Natur erwuchs den unzähligen Spaziergängen mit meinem<br />
Hund. Hier wurde mir klar, wie schön sie ist und wie viel der<br />
Mensch der Natur genommen hat. Durch meine Spenden<br />
möchte ich einen kleinen Beitrag dafür leisten, ihr das<br />
Gestohlene zurückzugeben.“<br />
Lucie Storck, Duderstadt<br />
PrzewalskiPferde<br />
24 25<br />
Robert F. Wehn<br />
Gisela und Gerhard Draeger<br />
„Wir können mit eigenen Augen bei den Projekten Wanninchen,<br />
Groß Schauener Seen und Döberitzer Heide verfolgen, was mit<br />
unseren Spendengeldern geschieht; das ist bei anderen Organisationen<br />
selten der Fall. Bei allen Veranstaltungen, auch in<br />
Berlin und Potsdam, fühlen wir uns durch die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter stets gut informiert und betreut.“<br />
Gisela und Gerhard Draeger, Berlin<br />
„Durch meine Mutter bin ich seinerzeit darauf aufmerksam<br />
geworden, dass der bekannte Tierfilmer <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> eine<br />
<strong>Stiftung</strong> gegründet hatte. Von der Notwendigkeit privater<br />
Naturschutzprojekte bin ich schon deshalb überzeugt, weil<br />
der Staat sich nicht nachhaltig und zuverlässig kümmert.<br />
Von zahlreichen Einzelprojekten begeistert, wurde ich seit<br />
2007 immer wieder zum Spender. Besonders gut gefällt mir,<br />
dass die <strong>Stiftung</strong> auch mit anderen Naturschutzorganisationen<br />
kooperiert, denn der Erhalt der Artenvielfalt ist meist<br />
über regionale Grenzen hinaus zwingend notwendig und<br />
eine Vielzahl erreicht bei den erforderlichen Mitteln natürlich<br />
mehr als Einzelne.“<br />
Robert F. Wehn, Schwegenheim/Pfalz
Ausblick 2012<br />
„Bombodrom“ bald <strong>Sielmann</strong>s<br />
Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner-Heide?<br />
Im Land Brandenburg, etwa zwölf Kilometer südlich der<br />
Müritz, will sich die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> 2012 in einem<br />
weiteren großen Projekt engagieren: dem Erhalt und der<br />
Entwicklung der Flächen des Nationalen Naturerbes in der<br />
„Kyritz-Ruppiner Heide“. Dies allerdings wird nur möglich<br />
sein durch das tatkräftige Engagement zahlreicher Spender.<br />
In der Kyritz-Ruppiner Heide liegt der ehemalige Truppenübungsplatz<br />
Wittstock . Diese als „Bombodrom“ bekannte<br />
Fläche umfasst rund 12 .500 Hektar und ist eines der letzten<br />
großen Refugien des Naturschutzes in Deutschland . Das<br />
Gebiet wurde seit 1952 von den russischen Streitkräften<br />
intensiv genutzt und gehört teilweise zum sogenannten<br />
„Nationalen Naturerbe“ . Bereits im August <strong>2011</strong> hat die <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> sich gegenüber dem Bundesumweltministerium<br />
(BMU) bereit erklärt, bis zu 4 .000 Hektar der Kyritz-<br />
Ruppiner Heide zu übernehmen und damit einen wesentlichen<br />
Beitrag zur nachhaltigen Sicherung einer der größten Heidelandschaften<br />
Mitteleuropas zu leisten .<br />
Dieses einzigartige Biotop bietet heute noch zahlreichen<br />
gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Arten wie Wolf<br />
und Wiedehopf Zuflucht . Mit dem Abzug des Militärs hat<br />
großflächig die Sukzession eingesetzt: Das Vordringen von<br />
Auch der Wolf ist wieder dauerhafter<br />
Bewohner der Kyritz<br />
Ruppiner Heide geworden.<br />
Bild oben: Blutrote Heidelibelle<br />
Birke, Pappel und Kiefer mindert die Lebensräume von Wiedehopf<br />
& Co . Dem gegenüber will die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
durch geeignete Pflegemaßnahmen in Teilen des Gebietes die<br />
ursprüngliche Offenlandschaft erhalten und wiederherstellen .<br />
An anderen Stellen soll der vorhandene Wald „ökologisch<br />
umgebaut“ und so im Sinne des Naturschutzes aufgewertet<br />
werden . Damit wollen wir nicht nur der Natur dienen, sondern<br />
auch einen sanften Tourismus in der Region rund um das<br />
ehemalige „Bombodrom“ fördern .<br />
Gemeinsam mit der Region<br />
Das große naturschutzfachliche Potential der Kyritz-Ruppiner<br />
Heide lässt sich in idealer Weise auch mit den Gegeben heiten<br />
von <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Döberitzer Heide verknüpfen:<br />
Unsere vor den Toren Berlins und Potsdams gewonnenen<br />
Erfahrungen lassen sich vielfältig beim Erhalt wertgebener<br />
Land schaften im ehemaligen Bombodrom nutzen . So ist nicht<br />
ausgeschlossen, dass zukünftig vielleicht auch in der Kyritz-<br />
Ruppiner Heide Wisente und Wildpferde die Landschaft offenhalten<br />
und gleichzeitig als Attraktion für Besucher dienen .<br />
Im Zusammenspiel beider Projekte könnte die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> somit modellhaft und im europäischen Maßstab zeigen,<br />
wie ehemalige militärische Liegenschaften für den Natur-<br />
und Artenschutz geschützt und entwickelt werden können .<br />
Viele bedrohte Tierarten sind<br />
in der großräumigen,<br />
unzerschnittenen Landschaft<br />
des ehemaligen<br />
Bombodroms zu finden.<br />
A 24<br />
Richtung<br />
Hamburg<br />
Kyritz<br />
Nationales Naturerbe<br />
Zum Nationalen Naturerbe gehören herausragende,<br />
charakteristische Landschaften, für die Deutschland<br />
auf nationaler, europäischer und globaler Ebene eine<br />
besondere Verantwortung besitzt . Die Koalitionsvereinbarung<br />
zwischen CDU/CSU und SPD vom 11 . November<br />
2005 sieht vor, zum Schutz des Nationalen Naturerbes<br />
bis zu 125 .000 Hektar – dies entspricht 1 .250<br />
Quadratkilometern oder zehn Nationalparks – aus<br />
dem Bundeseigentum unentgeltlich an die Länder,<br />
die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) oder<br />
andere Naturschutzorganisationen, wie die <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> zu übertragen .<br />
Seit Mitte <strong>2011</strong> fanden Abstimmungen mit dem Bundesministerium<br />
der Finanzen (BMF), dem BMU, der Bundesanstalt<br />
für Immobilienaufgaben (BImA) und dem Bundesamt für<br />
Naturschutz (BfN) statt . Für den Bund als Eigentümer der<br />
Flächen ist die <strong>Stiftung</strong> aufgrund ihrer großen Erfahrung<br />
ein favorisierter Partner . Auch das Land Brandenburg unterstützt<br />
unsere Bemühungen . Wir werden das Projekt aber<br />
nur gemeinsam mit den regionalen Partnern voranbringen .<br />
Dazu zählen der Landkreis und die Kommunen ebenso wie<br />
die Bürgerinnen und Bürger, die sich seit vielen Jahren gegen<br />
alle Pläne engagiert haben, das „Bombodrom“ zum größten<br />
Luftwaffenübungsplatz in Mitteleuropa zu machen . Nur<br />
mit Zustimmung der Region und gemeinsam mit der für<br />
die übrige Liegenschaft zuständigen BImA kann die <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> ein Projekt dieser Größe und Bedeutung<br />
umsetzen .<br />
Um aber aus Teilen des „Bombodroms“ zukünftig tatsächlich<br />
eine „<strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide“<br />
werden zu lassen, brauchen wir in den kommenden Jahren vor<br />
allem auch die Unterstützung unserer Spender und Förderer .<br />
Nur mit ihrer Hilfe kann die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> dieses<br />
großartige Vorhaben langfristig schultern und so im Sinne<br />
unseres Stifters einen wichtigen Beitrag zum Erhalt letzter<br />
Refugien für bedrohte Tier- und Pflanzenarten leisten .<br />
A 19<br />
Wittstock/<br />
Dosse<br />
Gadow<br />
Rossow<br />
A 24<br />
Richtung<br />
Berlin<br />
Sperrgebiet<br />
Kyritz-Ruppiner-<br />
Heide<br />
Rheinsberg<br />
Neuruppin<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong>, Gut Herbigshagen, 37115 Duderstadt,<br />
Tel .: 05527 914-0, Fax: 05527 914-100, E-Mail: info@sielmann-stiftung .de,<br />
Internet: www .sielmann-stiftung .de, Spendenkonto 323, Sparkasse<br />
Duderstadt, BLZ 260 512 60 .<br />
Redaktion: Andrea Issendorf . Realisation und Gestaltung:<br />
KHunger | visuelle kommunikation und design .<br />
Gedruckt auf: Circle Matt White aus 100 % Altpapier .<br />
Auflage: 3 .000 . Stand: 01/2012 .<br />
Text: S . 4/5: Hans-Peter Walter; S . 8/9: Peter Brandhorst; S . 18/19: Carmen Berg/<br />
Lausitzer Rundschau . Fotos, falls nicht gesondert angegeben, <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> . Titel: Blickwinkel/D . Mahlke (Fischadler); S . 2: HSS/M . Dewanger;<br />
S . 3: HSS/R . Bulczak, Blickwinkel/M . Delpho (Wisent); S . 4/5: Blickwinkel/<br />
McPHOTO (Kuhreiher), Hans-Peter Walter (Wasserbüffel); S . 10/11: Blickwinkel/<br />
S . Zankl (Moor frösche); S . 12/13: piclease/J . Kammel (Feuersalamander), K . Leidorf<br />
(Luftauf nahme), piclease/I . Göde (Fischotter); S . 14: blickwinkel/D . Berg (Schwanzmeise);<br />
S . 15: First Solar/Dirk Sielaff; S . 16: piclease/M . Müller (Rügen), Blickwinkel/<br />
D . Mahlke (Seeadler), waldrappteam .at; S . 17: Wildvogel-Pflegestation Kirchwald;<br />
S . 18/19: Carmen Berg/Lausitzer Rundschau (Bewohner am Tisch), piclease/<br />
H . Thielscher (Uferschwalbe); S .20–22: Rüdiger Biehl (Wald), Nationalpark Harz<br />
(Bach), piclease/C . Müller (Eichhörnchen), GEOlino (Wilde BIlder), Eckernförder<br />
Zeitung/Arne Peters (Juniorfilmpreis), Eckernförder Zeitung/Gernot Kühl, 09/11<br />
(Green Screen e . V .), SNR (Geo-Tag); S . 23: SNR; S . 24: Anja Södler/Bundesverband<br />
Deutscher <strong>Stiftung</strong>en (Nicole Schrader), HSS/R . Bulczak (Przewalski-Pferde);<br />
S . 25: R . Wehn, G . Draeger, HSS/T . Stephan (Blume); S . 26: piclease/G . Pauluhn<br />
(Wolf), S . Ott (Blutrote Heidelibelle)<br />
Der Untersuchungsraum (eingekreist),<br />
in dem die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
plant, 4.000 Hektar aus dem<br />
Nationalen Naturerbe zu übernehmen.<br />
26 27
Spendenkonto 323, Sparkasse Duderstadt, BLZ 260 512 60<br />
Per Smartphone und Internet zum Kurzfilm<br />
über die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong>
2010<br />
<strong>Sielmann</strong><br />
BERICHT<br />
Zahlen und Fakten<br />
Der testierte Bericht<br />
für <strong>2011</strong> wird uns<br />
voraussichtlich im<br />
Mai vorliegen.
Erträge<br />
Die <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> finanziert sich überwiegend<br />
aus priva ten Spenden. Die sonstigen laufenden Einnahmen<br />
setzen sich unter anderem aus Fördergeldern sowie Einnahmen<br />
der Vermögens verwaltung, des Zweckbetriebes und<br />
der wirtschaftlichen Betäti gung zusam men. Die laufenden<br />
Einnahmen betrugen 8,1 Mio. EUR.<br />
Die sonstigen Einkünfte enthalten vor allem Zinserträge<br />
und Gewinnanteile (265,0 TEUR), Fördergelder und Zu<br />
Aufwendungen<br />
Im Kalenderjahr 2010 betrugen die Ausgaben der <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong> 7,11 Mio. EUR.<br />
2010 2009<br />
Mio. € % Mio. € %<br />
Spenden 7,1 87,7 5,44 90,2<br />
Sonstige Einnahmen 1,0 12,3 0,59 9,8<br />
Summe Erträge 8,1 100,0 6,03 100,0<br />
Die Aufwendungen wurden überwiegend für sat zungsgemäße<br />
Aufgaben verwendet: für Natur und Arten schutzprojekte,<br />
für Aufklärung und Umweltbildung sowie für die<br />
Information der Öffentlichkeit.<br />
2010 2009<br />
Mio. € % Mio. € %<br />
Eigene Projekte 1,59 22,4 1,18 22,0<br />
Förderprojekte<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> Archiv<br />
1,56 21,9 1,52 28,2<br />
des Tier und Naturfilms 0,06 0,8 0,04 0,8<br />
Publikationen und Aufklärung 1,72 24,2 1,00 18,5<br />
Öffentlichkeitsarbeit 1,33 18,7 0,75 13,9<br />
Allgemeine Verwaltung 0,85 12,0 0,89 16,6<br />
Summe Aufwendungen 7,11 100,0 5,38 100,0<br />
Eigene Projekte (22,4 % = 1,59 Mio .€):<br />
z. B. <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaften<br />
Wanninchen u. Groß Schauen,<br />
<strong>Sielmann</strong>s Biotopverbund Grünes<br />
Band HarzEichsfeldWerratal,<br />
Gut Herbigshagen<br />
Verwaltung (12,0 % = 0,85 Mio. €):<br />
z. B. Geschäftsführung,<br />
Buchhaltung, laufende Kosten<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> Filmarchiv<br />
(0,8 % = 0,06 Mio. €):<br />
z. B. Pflege, Digitalisierung<br />
schüsse (468,0 TEUR), Einnahmen aus Seminaren<br />
(109,0 TEUR) sowie landwirtschaftliche Einnahmen<br />
(75,6 TEUR).<br />
Darüber hinaus wurden die Einnahmen aus Erbschaften<br />
und Zustiftungen satzungsgemäß dem <strong>Stiftung</strong>s kapital<br />
zuge führt. Das <strong>Stiftung</strong>s kapital wurde 2010 um 373 TEUR<br />
erhöht.<br />
Zu den größten Projekten gehören die Siel manns Naturlandschaften<br />
Döberitzer Heide, Wanninchen und Groß<br />
Schauener Seen, <strong>Sielmann</strong>s Biotopverbund Bodensee<br />
und das Grüne Band HarzEichsfeldWerratal sowie das<br />
NaturErlebnis zentrum Gut Herbigsha gen.<br />
Förderprojekte (21,9 % = 1,56 Mio. €):<br />
Natur und Artenschutzprojekte<br />
(z. B. <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft<br />
Döberitzer Heide, <strong>Sielmann</strong>s<br />
Biotopverbund Bodensee, Waldrapp)<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
(18,7 % = 1,33 Mio. €):<br />
z. B. Fördererinformation,<br />
gewinnung, betreuung<br />
Publikation und Aufklärung<br />
(24,2 % = 1,72 Mio. €):<br />
z. B. Informationsschriften, Online<br />
Information, Veranstaltungen<br />
Jahresabschluss der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
Jahresrechnung 2010<br />
Erläuterungen zur Vermögensübersicht<br />
Dieser Jahresabschluss ist unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsgemäßer Buchführung aufgestellt worden.<br />
Die immateriellen Vermögensgegenstände betreffen<br />
im We sentlichen die ausschließlichen Vertriebs<br />
und Verwertungs rechte an Natur und Tierfilmen.<br />
Die Abschreibung erfolgt über einen Zeitraum von<br />
25 Jahren.<br />
2010 2009<br />
EUR EUR<br />
Einnahmen, die das <strong>Stiftung</strong>skapital betreffen 372.685,37 661.089,49<br />
Einnahmen aus laufender Tätigkeit 8.102.583,51 6.039.495,72<br />
Ausgaben aus laufender Tätigkeit 7.109.985,09 5.379.480,56<br />
Ergebnis aus laufender Tätigkeit 992.598,42 660.015,16<br />
Mittelvortrag 31.12. 3.978,71 13.929,07<br />
Das Ergebnis aus laufender Tätigkeit erhöht vor allem die Rücklagen („Noch nicht verbrauchte Spenden“) in der Vermögensübersicht.<br />
Vermögensübersicht zum 31. Dezember 2010<br />
Aktiva Passiva<br />
2010 2009 2010 2009<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle<br />
<strong>Stiftung</strong>skapital 7.849 7.476<br />
Vermögensgegenstände 494 521 Noch nicht verbrauchte Spenden<br />
Sachanlagen 9.088 9.144 Satzungsgemäße Rücklagen 3.990 2.904<br />
Finanzanlagen 6.366 4.489 Längerfristig gebundene<br />
Spenden (vormals nutzungs <br />
gebundenes Kapital) 9.734 9.817<br />
Umlaufvermögen<br />
Mittelvortrag 4 14<br />
Vorräte<br />
Forderungen und sonstige<br />
30 32 Rückstellungen 148 186<br />
Vermögensgegenstände<br />
Kasse und Guthaben<br />
231 169 Verbindlichkeiten 451 217<br />
bei Kredit instituten 5.937 6.280<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 30 20 Rechnungsabgrenzungsposten 0 41<br />
Bilanzsumme 22.176 20.655 Bilanzsumme 22.176 20.655<br />
Unter den Finanzanlagen wird die 100%ige Beteiligung an<br />
der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> Fördergesellschaft mbh, Duderstadt,<br />
mit 51 TEUR ausgewiesen. Ferner ist die 100%ige Beteiligung<br />
an der <strong>Sielmann</strong>s Naturlandschaft Döberitzer Heide<br />
gGmbH von 100 TEUR sowie eine stille Beteiligung von<br />
500 TEUR berücksichtigt. Die Wertpapiere des Anlagevermögens<br />
in Höhe von 5.715 TEUR betreffen Aktien,<br />
Fondsanteile und festverzinsliche Wertpapiere u. ä. m.<br />
2 3
Die Vorräte, und darin eingeschlossen das Tiervermögen,<br />
wur den durch körperliche Bestandsaufnahme ermittelt.<br />
Mit Ausnahme der noch nicht fälligen Festgeldzinsen<br />
sind die Forderungen zum Zeitpunkt der Bilanzerstel lung<br />
im Wesentlichen eingegangen.<br />
Dem <strong>Stiftung</strong>skapital wurden satzungsgemäß die aus<br />
Erb schaften und Zustiftungen eingegangenen Mittel<br />
sowie die Veräußerungsergebnisse aus Wertpapieranlagen<br />
zugeführt.<br />
Die noch nicht verbrauchten Spenden enthalten vereinnahmte<br />
Spenden, die noch nicht verwendet wurden. Sie<br />
beinhalten die satzungsgemäßen Rücklagen (Projekt rücklage<br />
und freie Rücklage), die längerfristig gebundenen<br />
Spenden (vormals nutzungsgebundenes Kapital) und<br />
den Mittelvortrag.<br />
Auszug aus dem Bestätigungsvermerk:<br />
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 wurde vom<br />
Wirt schafts prüfer Burkhard Kranzusch, Göttingen, ge prüft.<br />
Der Wirtschafts prüfer hat der Vermögensüber sicht und<br />
der Jahresrechnung für das Geschäftsjahr 2010 der <strong>Heinz</strong><br />
Siel mann <strong>Stiftung</strong>, München, einen unein geschränkten<br />
Bestäti gungsvermerk erteilt.<br />
Die Prüfung der Erhaltung des <strong>Stiftung</strong>s vermögens und<br />
der sat zungsgemäßen Verwendung der Erträge des <strong>Stiftung</strong>sver<br />
mögens und der sonstigen <strong>Stiftung</strong>smittel nach<br />
Art. 16 Abs. 2 BayStG hat keine Einwendungen ergeben.<br />
Duderstadt, den 16. Mai <strong>2011</strong><br />
Michael Spielmann<br />
Vorstand der <strong>Heinz</strong> <strong>Sielmann</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
In der Projektrücklage wurden Mittel eingestellt, um<br />
sat zungsgemäße Projekte gemäß § 58 Nr. 6 AO nachhaltig<br />
erfül len zu können. Aus den nicht gebundenen Erträgen<br />
der Ver mögensverwaltung wurde eine entsprechende<br />
Vermögens erhaltungsrücklage gemäß § 58 Nr. 7a AO<br />
gebildet.<br />
Bei den längerfristig gebundenen Spenden handelt es sich<br />
v. a. um erworbene Sachanlagen. Hierzu gehören z. B. die<br />
Grundstücke in den Naturlandschaften, die so dauerhaft<br />
für den Naturschutz gesichert werden.<br />
Die Rückstellungen sind in Höhe ihrer voraussichtlichen<br />
Inanspruchnahme angesetzt und tragen den erkennbaren<br />
Risiken Rechnung.<br />
Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Rückzahlungsbetrag<br />
angesetzt.