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Ausgabe 015 des Kundenmagazin der Greenleaf Deutschland KG. Ausgabe 015 des Kundenmagazin der Greenleaf Deutschland KG.

28.06.2017 Aufrufe

Über die Kunst, die aktuellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu bedienen ohne künftige Generationen daran zu hindern, später ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen... 012 Die nachhaltigsten Städte der Welt Nachhaltigkeit… Kaum ein anderes Schlagwort wird im 21. Jahrhundert so inflationär gebraucht wie „Nachhaltigkeit“. Aber was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich und warum spricht heute jeder davon? Und noch wichtiger: Welche Städte haben Vorbildcharakter und bewirken wirklich etwas, nicht nur regional, sondern weltweit? Bei der Nachhaltigkeit dreht sich alles um die Kunst, die aktuellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu befriedigen, ohne dabei jedoch die künftigen Generationen daran zu hindern, später ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Diese wichtige Abwägung ist vorzunehmen, wenn Gemeinden und die berufliche Praxis, wie etwa in der Landschaftsarchitektur und im Bauwesen, unsere Städte entwickeln und prägen. Heute können sich nur noch unsere älteren Mitmenschen an die entsetzliche Luftverschmutzung erinnern, mit der sich Städte in der ganzen Welt konfrontiert sahen und die ein massives Umdenken im Bereich des Umweltschutzes auslöste. Eine ungehinderte Verschmutzung ab der Urbanisierung im 19. Jahrhundert und die industrielle Revolution hatten unerträgliche Bedingungen geschaffen, die mit dem Lebensstil des Menschen nicht mehr vereinbar waren. Die Nachhaltigkeit von Städten wird heutzutage aus einem viel größeren Blickwinkel als allein der Luftverschmutzung betrachtet. Neben den wirtschaftlichen Erwägungen wie guten Bedingungen für Geschäftstreibende und das BIP pro Kopf, spielt die Lebensqualität, darunter auch Gesundheit, Bildung und sogar das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben, eine zentrale Rolle. Nachhaltigkeit ist für Städte in aller Welt ein großes Thema. Das von den Vereinten Nationen aufgestellte Ziel Nr. 11 für nachhaltige Entwicklung, Städte und Siedlungen nachhaltig zu machen, stellt klar, dass es dabei nicht mehr nur um Freiwilligkeit geht. Der durch das Weltwirtschaftsforum herausgegebene Bericht „Inspiring Future Cities & Urban Services“ unterstreicht die Herausforderungen, die die Urbanisierung mit sich bringt. Dieser Bericht entlarvt, dass die heutigen Verhaltensmuster noch immer unhaltbar sind, bietet jedoch auch Lösungen an, die zeigen, dass eine – richtig verwaltete – Urbanisierung ein leistungsstarker Prozess sein kann, der das Potenzial hat, grundlegende Änderungen zu bewirken. Der von Arcadis im Jahr 2016 veröffentlichte Index der nachhaltigsten Städte der Welt gibt interessante Erkenntnisse preis. TOP 10 – ALLGEMEINE RANGLISTE Zürich, Singapur, Stockholm, Wien, London, Frankfurt, Seoul, Hamburg, Prag, München BOTTOM 10 – ALLGEMEINE RANGLISTE Bengaluru, Mumbai, Chengdu, Wuhan, Kapstadt, Manila, Neu-Delhi, Nairobi, Kairo, Kalkutta Einfach nur mehr Raum für Fußgänger oder andere Maßnahmen zur Steigerung des eigenen Komforts reichen längst nicht mehr aus, um seinen Rang in der Nachhaltigkeitsliste der Metropolen zu verbessern. Stattdessen nehmen Umweltschutzerwägungen – sowohl in soziologischer als auch wirtschaftlicher Hinsicht – eine immer wichtigere Rolle bei der Nachhaltigkeit ein. Biophilie ist ein Begriff, den Myrmekologe und Naturschützer E.O. Wilson von der Harvard University in den vergangenen 25 Jahren geprägt hat und der beschreibt, inwieweit der Mensch einen Bezug zur Natur und zu anderen Lebensformen braucht. Der Austausch von lebensfeindlichen, ariden Bedingungen und der Verdrängung von Pflanzen infolge gepflasterter Straßen durch unverdichtete Flächen zur freien Entfaltung von Wurzeln, Wasserabläufe sowie Bewässerungs- und Belüftungssysteme zur Förderung eines nach- Greenleaf Deutschland KG I Bockshard 20 I 51580 Reichshof-Hunsheim

013 haltigen Lebens hat über wissenschaftliche Forschungen, die an Universitäten und von Branchenexperten betrieben wurden, zur Entwicklung hocheffizienter ausgereifter Lösungen für die Herausforderungen der städtischen Erneuerung geführt. Heutzutage wird die Begrünung städtischer Flächen als ganz wesentlicher Faktor für Regenerationsprojekte zur Verbesserung des Nachhaltigkeitsranges betroffener Städte angesehen. Die Unterstützung für eine Umsetzung des Biophilieansatzes in der Praxis wächst. Zahlreiche Gebäude integrieren bereits natürliche Elemente und Qualitäten. Menschen, die in Städten wohnen und arbeiten, erwarten immer mehr einen Zugang zu einer noch natürlicheren Atmosphäre, insbesondere im öffentlichen Raum. Es sind diese Umweltfaktoren, die die spezifischeren Ranglisten zur städtischen Nachhaltigkeit, gestützt auf „Planetenfaktoren“, ausmachen. Diese unterscheiden sich grundlegend von den „allgemeinen Ranglisten“, in die nicht nur die umweltbezogenen, sondern auch viele andere Nachhaltigkeitsfaktoren einfließen. TOP 10 – UMWELTSPEZIFISCHE RANGLISTE Zürich, Stockholm, Genf, Wien, Frankfurt, Wellington, Rom, Sydney, London, Hamburg BOTTOM 10 – UMWELTSPEZIFISCHE RANGLISTE Shanghai, Chengdu, Kairo, Lima, Abu Dhabi, Dubai, Peking, Doha, Wuhan, Kalkutta Beide Tabellen weisen Zürich als nachhaltigste Stadt der Welt aus. Zürich hat einen hervorragenden Ruf als lebenswerte, moderne Stadt, die für ihren ausgeprägten Fokus auf Umweltschutz bekannt ist. Der öffentliche Personennahverkehr in der Stadt hat Vorbildcharakter für andere Städte. Straßenbahnen, Züge, Busse, Stadtbahn und weitere Transportmittel werden optimal koordiniert, was die Mobilität einfach, schnell und bezahlbar macht. Ohne Zweifel würden die anderen Städte, die in beiden Tabellen zu den Top 10 der nachhaltigsten Städte gehören, auch in jeder anderen Liste der umweltfreundlichsten Städte der Welt auftauchen. Als eine der wenigen asiatischen Städte, die es in die Top 10 geschafft haben, behauptet sich Singapur als nachhaltigste Stadt Asiens. Diesen Erfolg verdankt Singapur drei spezifischen Strategien. Dazu gehört erstens die Wasserwirtschaft – die Wiederwendung von aufbereitetem Abwasser, Niederschlagswasserauffangsysteme und Entsalzung von Salzwasser. Zweitens hat der Staat effektive Systeme für öffentliche Verkehrsmittel geschaffen und Regelungen eingeführt, die den gelegentlichen oder unnötigen Besitz eines privaten Autos unattraktiv machen. Die meisten Singapurer gehen zu Fuß, fahren Rad oder nutzen öffentliche Verkehrsmittel, um sich innerhalb der Stadt zu bewegen. Drittens die „Green“-Planung – die sich dadurch äußert, dass sich in Singapur das „World Cities Summit“, das internationale Forum für den Gedankenaustausch auf dem Gebiet der städtischen Nachhaltigkeit, niedergelassen hat. Neben den funktionalen Vorteilen, die Bäume, begrünte Dächer und Feuchtgebiete bieten, wie etwa Regenwasserableitung, Reduzierung der Luft- und Wasserverschmutzung sowie die Bekämpfung des Wärmeinseleffekts, sind auch weniger greifbare Erwägungen von Bedeutung. Städte, die immer mehr Grünflächen schaffen und aufforsten, ziehen Arbeitsuchende und Freizeitsportler an. Die Erhöhung des BIP pro Kopf spült Geld in die öffentlichen Kassen und steigert das Wohlbefinden ebenso wie die allgemeine Attraktivität der Umgebung. Obwohl geographische Faktoren wie Lage, Klima und Zugang zu Ressourcen einen Vergleich zwischen Städten schwierig gestalten, bietet die Untersuchung, welche Stadtzentren gut im Bereich Nachhaltigkeit abschneiden und – noch wichtiger – warum dies der Fall ist, die Möglichkeit, ihre allumfassende Performance zu messen, besser platzierte Städte als Maßstab zu nehmen, von diesen zu lernen und Maßnahmen zur Verbesserung der künftigen Performance zu ergreifen. Tel.: 02261 92028-0 I E-Mail: info@greenleaf.de I Internet: www.greenleaf.de

Über die Kunst, die aktuellen Bedürfnisse der Gesellschaft<br />

zu bedienen ohne künftige Generationen daran<br />

zu hindern, später ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen...<br />

012<br />

Die nachhaltigsten Städte der Welt<br />

Nachhaltigkeit… Kaum ein anderes Schlagwort<br />

wird im 21. Jahrhundert so inflationär gebraucht wie<br />

„Nachhaltigkeit“. Aber was bedeutet Nachhaltigkeit<br />

eigentlich und warum spricht heute jeder davon? Und<br />

noch wichtiger: Welche Städte haben Vorbildcharakter<br />

und bewirken wirklich etwas, nicht nur regional,<br />

sondern weltweit?<br />

Bei der Nachhaltigkeit dreht sich alles um die Kunst,<br />

die aktuellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu befriedigen,<br />

ohne dabei jedoch die künftigen Generationen<br />

daran zu hindern, später ihre eigenen Bedürfnisse zu<br />

befriedigen. Diese wichtige Abwägung ist vorzunehmen,<br />

wenn Gemeinden und die berufliche Praxis, wie<br />

etwa in der Landschaftsarchitektur und im Bauwesen,<br />

unsere Städte entwickeln und prägen.<br />

Heute können sich nur noch unsere älteren Mitmenschen<br />

an die entsetzliche Luftverschmutzung erinnern,<br />

mit der sich Städte in der ganzen Welt konfrontiert sahen<br />

und die ein massives Umdenken im Bereich des Umweltschutzes<br />

auslöste. Eine ungehinderte Verschmutzung ab<br />

der Urbanisierung im 19. Jahrhundert und die industrielle<br />

Revolution hatten unerträgliche Bedingungen geschaffen,<br />

die mit dem Lebensstil des Menschen nicht mehr vereinbar<br />

waren.<br />

Die Nachhaltigkeit von Städten wird heutzutage aus<br />

einem viel größeren Blickwinkel als allein der Luftverschmutzung<br />

betrachtet. Neben den wirtschaftlichen Erwägungen<br />

wie guten Bedingungen für Geschäftstreibende<br />

und das BIP pro Kopf, spielt die Lebensqualität, darunter<br />

auch Gesundheit, Bildung und sogar das Gleichgewicht<br />

zwischen Arbeit und Privatleben, eine zentrale Rolle.<br />

Nachhaltigkeit ist für Städte in aller Welt ein großes<br />

Thema. Das von den Vereinten Nationen aufgestellte Ziel<br />

Nr. 11 für nachhaltige Entwicklung, Städte und Siedlungen<br />

nachhaltig zu machen, stellt klar, dass es dabei nicht mehr<br />

nur um Freiwilligkeit geht. Der durch das Weltwirtschaftsforum<br />

herausgegebene Bericht „Inspiring Future Cities &<br />

Urban Services“ unterstreicht die Herausforderungen, die<br />

die Urbanisierung mit sich bringt. Dieser Bericht entlarvt,<br />

dass die heutigen Verhaltensmuster noch immer unhaltbar<br />

sind, bietet jedoch auch Lösungen an, die zeigen, dass<br />

eine – richtig verwaltete – Urbanisierung ein leistungsstarker<br />

Prozess sein kann, der das Potenzial hat, grundlegende<br />

Änderungen zu bewirken.<br />

Der von Arcadis im Jahr 2016 veröffentlichte Index der<br />

nachhaltigsten Städte der Welt gibt interessante Erkenntnisse<br />

preis.<br />

TOP 10 – ALLGEMEINE RANGLISTE<br />

Zürich, Singapur, Stockholm, Wien, London, Frankfurt, Seoul,<br />

Hamburg, Prag, München<br />

BOTTOM 10 – ALLGEMEINE RANGLISTE<br />

Bengaluru, Mumbai, Chengdu, Wuhan, Kapstadt, Manila,<br />

Neu-Delhi, Nairobi, Kairo, Kalkutta<br />

Einfach nur mehr Raum für Fußgänger oder andere<br />

Maßnahmen zur Steigerung des eigenen Komforts reichen<br />

längst nicht mehr aus, um seinen Rang in der Nachhaltigkeitsliste<br />

der Metropolen zu verbessern. Stattdessen<br />

nehmen Umweltschutzerwägungen – sowohl in soziologischer<br />

als auch wirtschaftlicher Hinsicht – eine immer<br />

wichtigere Rolle bei der Nachhaltigkeit ein.<br />

Biophilie ist ein Begriff, den Myrmekologe und Naturschützer<br />

E.O. Wilson von der Harvard University in den<br />

vergangenen 25 Jahren geprägt hat und der beschreibt,<br />

inwieweit der Mensch einen Bezug zur Natur und zu anderen<br />

Lebensformen braucht.<br />

Der Austausch von lebensfeindlichen, ariden Bedingungen<br />

und der Verdrängung von Pflanzen infolge gepflasterter<br />

Straßen durch unverdichtete Flächen zur freien<br />

Entfaltung von Wurzeln, Wasserabläufe sowie Bewässerungs-<br />

und Belüftungssysteme zur Förderung eines nach-<br />

Greenleaf Deutschland KG I Bockshard 20 I 51580 Reichshof-Hunsheim

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