Sommer 2012 - HSBA
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und Ärzte (89 Prozent), schlechter stehen nur<br />
Politiker da (9 Prozent). Die ZEIT schreibt: „Von<br />
vielen werden unternehmer vornehmlich als<br />
ausbeuter angesehen, die sich auf Kosten der<br />
Mitarbeiter bereichern.“ Korruptionsskandale und<br />
Mitarbeiterbespitzelungen sowie hohe Bonuszahlungen<br />
trotz Finanz- und Wirtschaftskrise haben<br />
in der jüngsten Vergangenheit zu dem Misstrauen<br />
beigetragen.<br />
„Niemand kann ausschließen, dass es zu einem<br />
Fehlverhalten Einzelner kommt. Wir wollen aber<br />
unseren Teil dazu beitragen, dass unsere absolventen<br />
sich davor schützen können, in solche<br />
affären verwickelt zu werden“, sagt HSBa-Geschäftsführer<br />
Dr. uve Samuels. In einem ersten<br />
Schritt hat sich die HSBa bereits im Februar 2010<br />
verpflichtet, die von der uN entwickelten Principles<br />
for responsible Management Education<br />
(PrME) umzusetzen. In ihrem Studium sollen die<br />
Studierenden für moralische Dilemmata sensibilisiert<br />
werden und sich immer wieder mit Fragen<br />
der Nachhaltigkeit und Wirtschaftsethik auseinander<br />
setzen.<br />
Das Prinzip von Fairness und Chancengleichheit<br />
zeigt sich bereits in den Zugangsmöglichkeiten.<br />
anders als an anderen privaten Hochschulen<br />
entscheiden nur Leistung und Persönlichkeit der<br />
Kandidaten über die aufnahme und nicht der finanzielle<br />
Hintergrund der Eltern. „unsere Studierenden<br />
sind aber dennoch privilegiert, weil sie von<br />
ihrem umfeld gefördert und unterstützt werden“,<br />
so Samuels. Wer sich dessen bewusst sei, spüre<br />
automatisch die Verantwortung, etwas zurückzugeben.<br />
Daher begrüße die HSBa das vielfältige<br />
Engagement der Studierenden in Komitees, Sport<br />
und Ehrenamt und setze darauf, dass sie diese<br />
Grundhaltung auch auf ihrem weiteren Karriereweg<br />
bewahrten.<br />
Doch bei Slogan und Leitbild geht es nicht nur um<br />
die Studierenden, da sind sich Professoren und<br />
Mitarbeiter einig. „Lehrende, Mitarbeiter und unternehmensvertreter<br />
müssen mit gutem Beispiel<br />
vorangehen, um ein von gegenseitigem respekt<br />
und Wertschätzung geprägtes Hochschulklima<br />
zu erreichen“, fasst Professorin Dr. Inga Schmidt<br />
zusammen. In mehreren Workshops wurden<br />
Nr.2 | SOMMEr <strong>2012</strong><br />
In hanseatischer<br />
kaufmannstradition<br />
Die Master-Studiengänge<br />
der HSBa<br />
stehen unter der<br />
Schirmherrschaft der<br />
Versammlung eines<br />
Ehrbaren Kaufmanns<br />
zu Hamburg e.V.<br />
Maßnahmen entwickelt, mit denen das Thema<br />
Werteorientierung aus der wolkigen abstraktion<br />
ganz konkret in den Hochschulalltag überführt<br />
werden kann.<br />
„Für die Lehre heißt das, dass wirtschaftsethische<br />
Fragestellungen nicht mehr ausschließlich<br />
im Masterprogramm oder im Studium Generale,<br />
sondern möglichst in allen Lehrveranstaltungen<br />
diskutiert werden“, erläutert Dr. Immo Schmidt-<br />
Jortzig, Director of Studies. auch in der Forschung<br />
soll das Thema zukünftig verstärkt Eingang<br />
finden.<br />
Weiterhin wird die HSBa ihr Informations- und<br />
Beratungsangebot insbesondere für neue Kooperationsunternehmen<br />
ausbauen. Dadurch soll<br />
noch besser als bisher sichergestellt werden,<br />
dass durch angemessene ausbildungsbedingungen<br />
in den Praxisphasen der duale Charakter<br />
des Studiums gestärkt wird. Zukünftig werden<br />
darüber hinaus gemeinsam mit allen Beteiligten<br />
Compliance-richtlinien entwickelt. Diese Selbstverpflichtungen<br />
sollen in Zukunft für alle Hochschulangehörigen<br />
gelten.<br />
„Mit diesen ersten Maßnahmen wollen wir als<br />
Hochschule deutlich machen, dass wir es ernst<br />
meinen und das Bewusstsein für unsere besondere<br />
ausrichtung schärfen“, sagt uve Samuels.<br />
Die HSBa verstehe es als kontinuierlichen<br />
Prozess, ein gemeinsames Werteverständnis zu<br />
finden und zu leben. „Es wäre einfach, wenn es in<br />
der realität nur schwarz und weiß gäbe. Schwierig<br />
ist es in den Grauzonen, denn da ist jeder von<br />
uns seinem Gewissen verpflichtet und gleichzeitig<br />
Zwängen von außen unterworfen – jeden Tag<br />
aufs Neue.“<br />
TITEL <strong>HSBA</strong><br />
Foto: roland Magunia<br />
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