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MITTE bitte! Ausgabe 2-2017

Unsere Sommerausgabe von MITTE bitte! mit vielen aktuellen Tipps, wo man hier in Berlin einen tollen Sommer erleben kann. Außerdem stellen wir das Flussbad-Projekt vor und wandeln auf den Spuren des Ur-Berlin.

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34<br />

Historie<br />

Das alte Berlin im Nikolaiviertel<br />

Wo ist eigentlich der Ursprung von Berlin? Und was ist davon noch erhalten?<br />

Autor Harald Neckelmann führt uns auf die Spuren des ursprünglichen Berlins. In dieser Folge<br />

geht es um die Wiege unserer Hauptstadt – das alte Berlin im Nikolaiviertel.<br />

Die Reste des<br />

Nikolaikirchviertels<br />

1981.<br />

Nikolaikirche<br />

Das<br />

Ephraim-Palais<br />

um 1913 (o. r.)<br />

Das<br />

Ephraim-Palais<br />

heute (u. r.)<br />

Die Nikolaikirche am Nikolaikirchplatz ist in ihrem<br />

Ursprung so alt wie Berlin. Von einer romanischen<br />

Feldsteinbasilika (um 1230) blieb ein dreigeschossiger<br />

Turmunterbau aus Granitquadern erhalten, das<br />

älteste Gebäude der Stadt. Um 1300 ersetzte eine<br />

dreischiffige frühgotische Hallenkirche das Langhaus.<br />

Die heutige spätgotische Kirche aus Backstein mit<br />

Umgangschor und Kapellenkranz stammt aus der<br />

Zeit um 1380 bis um 1470. Die Liebfrauenkapelle an<br />

der Südwestecke wurde angefügt. Vom Ende des 15.<br />

Jahrhunderts stammt die Chornordkapelle für Sakristei<br />

und Bibliothek. Bis ins späte 19. Jahrhundert enthielt<br />

die Nikolaikirche eine unsymmetrische Einturmfassade.<br />

Hermann Blankenstein schuf von 1876 bis 1878<br />

den neogotischen Backsteinaufsatz mit der Doppelturmfassade.<br />

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde<br />

die Kirche bis auf die Grundmauern zerstört. Der<br />

Turmstumpf und die Umfassungsmauern standen einige<br />

Jahrzehnte nahezu allein auf einer abgeräumten<br />

Freifläche. 1982 wurde der Wiederaufbau der Nikolaikirche<br />

begonnen. Sie zeigt heute eine Ausstellung<br />

über ihre Geschichte und lädt zu Konzerten.<br />

Das Ephraim-Palais steht in der Poststraße 16.<br />

Das Bürgerhaus im Rokoko-Stil baute von 1762<br />

bis 1766 Friedrich Wilhelm Diterichs, indem er ein<br />

Gebäude aus dem 17. Jahrhundert mit einbezog. Der<br />

Architekt entwarf auch die Bethlehemskirche oder<br />

das Prinzessinnenpalais. Der Eckbau entstand für<br />

den Münzpächter König Friedrich II., Veitel Heine<br />

Ephraim. Der König befahl ihm, bei der Herstellung<br />

der Silbermünzen zu schummeln, weshalb die Bürger<br />

spotteten: „Außen Silber, innen Zinn – außen Friedrich,<br />

innen Ephraim“. Diese minderwertigen Münzen<br />

wurden Ephraimiten genannt. Der Münzpächter<br />

verdiente auch als Hofjuwelier, Bankier und Händler<br />

ein Vermögen. Um zu repräsentieren, kaufte er das<br />

Stadthaus und ließ es umbauen. Ephraim arbeitete<br />

aber auch im Palais, im Hof befand sich eine<br />

Silberscheideanstalt. Das Erdgeschoss mit seinen<br />

Läden hatte er vermietet. Das Palais wurde 1935/36<br />

abgetragen, um den Mühlendamm zu verbreitern.<br />

Die Zier- und Bauelemente wurden eingelagert.<br />

Erst von 1985 bis 1987 wurde mit ihnen das Gebäude<br />

um zwölf Meter versetzt wieder aufgebaut. Im<br />

Ephraim-Palais zeigt das Stadtmuseum heute Wechselausstellungen.<br />

Foto: ©elxeneize stock.adobe.com Foto: aus »Berlin in frühen Fotografien«, Nicolai 2011 Foro: ©lamio, stock.adobe.com Foto: Stahn<br />

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