Im Blick Nr. 122
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Lippstadt und Benninghausen
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Lippstadt und Benninghausen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
sollen. Belege für diesen ›Untergang der Geschichte‹<br />
gibt es allerdings nicht.<br />
»Was wäre, wenn diese Dokumente doch nicht<br />
für immer verloren wären, sondern wiedergefunden<br />
würden?«, überlegte ich. »Wo könnte<br />
das Cappeler Archiv über 200 Jahre lagern,<br />
ohne dass dieser Schatz entdeckt würde? Hat<br />
ihn jemand versteckt? Warum? Und wer?«<br />
»Wie könnte es gewesen sein?«, spekulierte ich<br />
und stellte mir einen Mann vor, der Ende des<br />
18. Jahrhunderts als Kopist im Stift Cappel lebt<br />
und Zugang zum Archiv hat. Er bekam von<br />
mir die Möglichkeit, das Schicksal der Cappeler<br />
Dokumente zu verändern …<br />
So entstand nicht nur die fiktive Figur namens<br />
Aschendorff, sondern auch der Wunsch, einen<br />
Roman über die Ereignisse im Stift Cappel zu<br />
schreiben.<br />
Fotolia.de ‐ afanasyeva_t<br />
Bevor ich allerdings dieses Vorhaben umsetzen<br />
konnte, musste ich mir einen Überblick über<br />
alle Jahrhunderte verschaffen. Von 1140 bis<br />
1639 war das heutige evangelische Stift ein<br />
katholisches Kloster des Prämonstratenserordens.<br />
Zugegeben: Für diesen Teil der Geschichte<br />
kann ich mich nicht begeistern. Umso spannender<br />
ist die Zeit der Reformation.<br />
1524 brachte Johann Westermann den neuen<br />
Glauben nach Lippstadt, von dort breitete er<br />
sich schnell aus und erreichte auch das Haus<br />
zur Lippe, Detmold, wozu Cappel damals ge‐<br />
12