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Jubiläumsbroschüre_BTZ_22-06-17-WEB-4

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CHRONIK<br />

KIRCHE ALS KAPELLE 1379<br />

GENANNT<br />

Das Jahr für die erste Erwähnung einer Kapelle in<br />

Zavelstein ist 1379. Es handelte sich damals um<br />

„ein Filial“ von Kentheim, dessen Candiduskirche<br />

1075 als das älteste Gotteshaus weit herum belegt<br />

ist. Die 1491 in Zavelstein benannte Sankt-Georgs-<br />

Kapelle ist ab 1578 in umgebauter und erweiterter<br />

Form die evangelische Stadtkirche geworden. Sie<br />

hat seither ungefähr ihr heutiges Erscheinungsbild.<br />

Der Turm lässt in seiner romanischen, tonnengewölbten<br />

Form allerdings auf eine vor der Erstnennung<br />

liegende Entstehungszeit schließen.<br />

Heute gehören Kentheim, Rötenbach und Sommenhardt<br />

zur Kirchengemeinde Zavelstein.<br />

Katholische Einwohner haben ihre Kirche in Calw,<br />

während die zwölf Katholischen unter den Einwohnern<br />

des Jahres 1860 ihr Seelenheil in Weil<br />

der Stadt suchen mussten.<br />

Die aus einer Kapelle in Zavelstein entstandene<br />

Kirche mit ihrem uralten Turm im Jahr 20<strong>17</strong> in<br />

der Abendsonne.<br />

GLÜCKSFÄLLE WAREN VON<br />

BRAITENBACH UND DIE<br />

BUWINGHAUSEN<br />

Wechselhaft war die Herrschaft in Stadt und<br />

Burg im 15. und 16. Jahrhundert. Zwar blieb man<br />

württembergisch, aber die Geldnot in Stuttgart<br />

führte immer wieder zu Verpfändungen und<br />

auch zu rechtlichen Auseinandersetzungen. Sehr<br />

beklagten die Einwohner 1593 das Ableben des<br />

1554 eingesetzten Lehensherrn, des württembergischen<br />

Oberjägermeisters Jordan von Braitenbach<br />

auf Roßnitz. Er reduzierte nämlich die Lasten<br />

der Bevölkerung und brachte die heruntergekommene<br />

Burg zwischen 1554 und 1589 mit<br />

der damals riesigen Summe von 3.500 Gulden<br />

wieder auf Vordermann. Sein Grabmal und das<br />

der 1612 verstorbenen Schlossherrin stehen bis<br />

heute an der Südwand der Kirche.<br />

Ein nächster Glücksfall für Zavelstein waren die<br />

Buwinghausen, deren Grabdenkmale teils in der<br />

Kirche zu finden sind. Der angesehene Diplomat<br />

Benjamin Buwinghausen von Walmerode wurde<br />

1616 Lehensherr. 1618 verpfändete Herzog Johann<br />

Friedrich zusammen mit dem württembergischen<br />

Anteil von Altburg die Herrschaft Zavelstein an<br />

ihn und veräußerte ihm diese zwei Jahre später.<br />

Das Geld floss vermutlich in den Kauf und Ausbau<br />

der Teinacher Quellen.<br />

Durch drei Generationen hindurch waren die<br />

Buwinghausen von Walmerode Freiherren Zavelsteins.<br />

Benjamin baute nach Plänen des berühmten<br />

Baumeisters Heinrich von Schickhardt die Burg bis<br />

1630 zum ansehnlichen Schloss aus. Aber nur wenig<br />

davon überstand die Zerstörung durch die Franzosen<br />

1692, die unter Melac durchs Land zogen. Die<br />

Oberamtsbeschreibung berichtet, dass dem 1633<br />

(nach anderen Quellen 1635) verstorbenen Benjamin<br />

dessen zwei ältesten Söhne, „Jakob Friedrich<br />

von Buwinghausen, Herr zu Altburg, Zavelstein und<br />

Weltenschwann, württembergischer Rath und Kammerherr,<br />

Obervogt zu Calw, Ritterhauptmann des<br />

Cantons Neckar (+ 1686) und Heinrich Achilles“ folgten.<br />

Jakob Friedrichs Sohn Eberhard Friedrich verkaufte<br />

das Schlossgut mit allem Zubehör für 20.000 Gulden<br />

„und sonst noch einigen Zugeständnissen“ <strong>17</strong>10 an<br />

Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg.<br />

12 Festschrift zum Jubiläumsjahr 20<strong>17</strong> in Bad Teinach-Zavelstein

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