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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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5.2 Kornwachstum <strong>und</strong> der E<strong>in</strong>fluss von Kohlenstoff 77<br />

Weiterh<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>det sie sich jeweils am Beg<strong>in</strong>n des schmalen Bereichs der Leiterbahn,<br />

also dort, wo die Stromdichte e<strong>in</strong>en höheren Wert besitzt als <strong>in</strong> den breiteren Bereichen<br />

der Leiterbahn. Die Hügelbildung erfolgt <strong>in</strong> Richtung der Anode, also entsprechend der<br />

Fließrichtung der Elektronen.<br />

Im Vergleich zu Leiterbahnen ohne Engstelle hat sich damit ke<strong>in</strong> wesentlicher Un-<br />

terschied im Ausfallverhalten ergeben. Der Gr<strong>und</strong> hierfür ist das immer noch große<br />

Verhältnis von Korngröße zu Leiterbahnbreite. Die Diffusion f<strong>in</strong>det weiterh<strong>in</strong> über die<br />

Korngrenzen statt, so dass die Verjüngung der Leiterbahnen nur die Position des elektri-<br />

schen Ausfalls e<strong>in</strong>grenzt. Daher werden die Messungen an Leiterbahnen mit E<strong>in</strong>buchtung<br />

im folgenden nicht gesondert behandelt.<br />

5.2 Kornwachstum <strong>und</strong> der E<strong>in</strong>fluss von Kohlenstoff<br />

5.2.1 Kornwachstum <strong>in</strong>nerhalb von Leiterbahnen<br />

Von metallischen Schichten, die auf Halbleitersubstraten aufwachsen, ist bekannt, dass<br />

Texturen auftreten können. Um zu überprüfen ob bei den verwendeten <strong>Gold</strong>leiterbahnen<br />

auch e<strong>in</strong>e Textur vorliegt, wurden an geschlossenen <strong>Gold</strong>schichten mit zwei unterschied-<br />

lichen Schichtdicken t1 ≃ 38 nm <strong>und</strong> t2 ≃ 64 nm XRD-Messungen durchgeführt. Dabei<br />

wurde jeweils die gleiche Schicht vor <strong>und</strong> nach e<strong>in</strong>em Anlassschritt bei e<strong>in</strong>er Temperatur<br />

von 450 ◦ C für e<strong>in</strong>en Zeitraum von 15 M<strong>in</strong>uten untersucht.<br />

Für beide Schichtdicken wird nach Anlassen der Proben e<strong>in</strong> deutliches Anwachsen der<br />

Intensität des (111)- bzw. des (222)-Peaks beobachtet. Vergleicht man die Intensitäten<br />

der Peaks vor <strong>und</strong> nach dem Anlassen, erkennt man, dass bereits vor dem Anlassen e<strong>in</strong>e<br />

(111)-Textur <strong>in</strong> den Proben vorhanden ist. Gleichzeitig zeigen die XRD-Spektren, dass<br />

zwar e<strong>in</strong>e Textur vorliegt, aber die Schichten nicht epitaktisch auf den Siliziumsubstraten<br />

aufgewachsen s<strong>in</strong>d.<br />

Wie <strong>in</strong>-situ-Anlassversuche gezeigt haben, f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> wesentliches Kornwachstum erst<br />

oberhalb e<strong>in</strong>er Temperatur von ca. 130 ◦ C statt. Dabei stellt sich die Frage, ob es auf-<br />

gr<strong>und</strong> der <strong>Elektromigration</strong> zu e<strong>in</strong>em Kornwachstum <strong>in</strong>nerhalb der Leiterbahnen kommt.<br />

Die typische Erwärmung der Leiterbahnen liegt für Siliziumsubstrate mit natürlichem<br />

Oxid typischerweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich von 50 ◦ C bis 100 ◦ C. Bei den Substraten mit<br />

thermisch gewachsenem Oxid kann sie bis 200 ◦ C betragen. E<strong>in</strong>e darüber h<strong>in</strong>ausge-<br />

hende Erwärmung aufgr<strong>und</strong> Joul’scher Wärme f<strong>in</strong>det erst <strong>in</strong> den letzten Stadien der<br />

<strong>Elektromigration</strong> lokal statt (siehe Kap. 5.1).<br />

Abb. 5.11 zeigt e<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>e elektromigrierte Leiterbahn mit Engstelle. Diese<br />

Leiterbahn wurde vor dem <strong>Elektromigration</strong>sexperiment nicht angelassen; die Korngröße

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