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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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5.1 <strong>Elektromigration</strong> <strong>in</strong> polykristall<strong>in</strong>en <strong>Gold</strong>leiterbahnen 75<br />

t = 150 Sek<strong>und</strong>en t > 4 St<strong>und</strong>en<br />

Abb. 5.9: Vergleich der Lebensdauer zweier identischer Leiterbahnen bei verschiedenen<br />

Temperaturen. Die Leiterbahn <strong>in</strong> Teilbild a) wurde bei Zimmertemperatur mit e<strong>in</strong>em Strom<br />

von 39 mA belastet <strong>und</strong> fiel nach 130 Sek<strong>und</strong>en aus. Bei der Leiterbahn <strong>in</strong> Teilbild b) wurde<br />

die Messung mit identischer Stromstärke <strong>in</strong> flüssigem Stickstoff bei T = 77 K durchgeführt.<br />

Nach e<strong>in</strong>em kurzen E<strong>in</strong>schw<strong>in</strong>gverhalten erkennt man für den betrachteten Zeitraum von vier<br />

St<strong>und</strong>en ke<strong>in</strong>e weitere Änderung des Widerstandes. Die beiden REM-Aufnahmen zeigen die<br />

Leiterbahnen jeweils nach Ende des Experiments.<br />

5.1.7 Tieftemperaturmessungen<br />

Um zu verifizieren, dass es sich bei der <strong>Elektromigration</strong> um e<strong>in</strong>en thermisch aktivier-<br />

ten Effekt handelt, wurde e<strong>in</strong>e vergleichende Messung an identischen Leiterbahnen mit<br />

Engstelle (siehe Kap. 5.1.8) bei Zimmertemperatur TZi = 300 K sowie bei e<strong>in</strong>er Tempe-<br />

ratur von TN2,fl = 77 K vorgenommen. Die Engstelle hat <strong>in</strong> diesem Experiment ke<strong>in</strong>erlei<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die hier dargestellten Ergebnisse. Abb. 5.9 zeigt sowohl die Widerstands-<br />

daten als auch jeweils e<strong>in</strong>e exemplarische REM-Aufnahme beider Leiterbahnen nach<br />

dem Experiment. Während die Leiterbahn bei Zimmertemperatur bereits nach 130 Se-<br />

k<strong>und</strong>en mit starken <strong>Elektromigration</strong>sschädigungen ausfiel, gibt es bei der Leiterbahn<br />

bei 77 K ke<strong>in</strong>erlei sichtbare morphologische Veränderungen. Auch der Widerstand hat<br />

sich während der Messung nach e<strong>in</strong>em kurzen E<strong>in</strong>schw<strong>in</strong>gverhalten nicht mehr geändert.<br />

Daher kann man davon ausgehen, dass sich <strong>in</strong>nerhalb der Leiterbahn auch ke<strong>in</strong>e beob-<br />

achtbaren Änderungen <strong>in</strong> der Mikrostruktur ergeben haben.<br />

Dass es bei der Temperatur von 77 K zu ke<strong>in</strong>erlei <strong>Elektromigration</strong>sschädigungen<br />

kommt, ist zu erwarten, da aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er effektiv wirkenden Kraft (W<strong>in</strong>dkraft) den<br />

thermisch aktivierten Atomen nur e<strong>in</strong>e Vorzugsrichtung aufgeprägt wird (siehe Abb.<br />

2.2). Bei tiefen Temperaturen reicht die thermische Energie für e<strong>in</strong>e signifikante Anzahl<br />

beweglicher Atome nicht aus. Da weiterh<strong>in</strong> entsprechend Gl. 2 die Diffusivität stark<br />

e<strong>in</strong>geschränkt ist, kann es nicht mehr zu <strong>Elektromigration</strong>sschädigungen kommen. Diese

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